Der Spiegel der kaputt ging
So meine lieben, es ist so weit^^ Die Veröffentlichung meiner ersten richtigen Fanfic! Ich danke ganz, ganz herzlich meinem Kesselchen, die mich doch noch hierzu überreden konnte. Danke! *knuddel* so dann man viel Spaß beim lesen! Achja......wäre net wenn ich Kommis kriegen würde.
Klirr! Schepper! Dong! Larna zuckte zusammen. Das dumpfe Klirren von Glas verursachte eine Gänsehaut auf ihrer Haut. Ray ging auf die Tür ihres Hotelzimmers zu und war gerade dabei sie zu öffnen. "Lass es!" Der Chinese drehte sich um und sah seiner Freundin überrascht ins Gesicht. "Du würdest Kai nur reizen, wenn du jetzt zu ihm gehst." Vollkommen gelassen schaute die Schwarzhaarige aus dem Fenster. In der Scheibe konnte sie schwach erkennen, dass Ray kurz davor war zu platzen. "KAI! IMMER GEHT ES UM KAI! IST ER DIR DENN WICHTIGER ALS ICH?" Die Tür wurde sichtlich kraftvoll aufgestoßen und Kai Hiwatari betrat das Gruppenzimmer der Bladebreakers. Seitdem sie Russland immer näher gekommen waren, hatte sein aggressives Verhalten an Kraft gewonnen. "Hast du Probleme Kon? Oder warum brüllst du hier so rum?" Der Angesprochene wirbelte herum und starrte den Russen wütend an. "JA, HAB ICH. ICH HAB DEINE STÄNDIGEN LAUNENWECHSEL SATT! UND EWIG WIRST DU VON LARNA IN SCHUTZ GENOMMEN!" "ACHJA, DENKST DU. LARNA VERSTEHT MICH WENIGSTENS! IM GEGENSATZ ZU EUCH BLUMENKINDER!" Kai drehte sich um und wenige Augenblicke später war das Knallen der Zimmertür zu hören. Schnaubend stand Ray noch immer im Zimmer, ohne darauf zu achten, das nun auch Larna aus dem Zimmer rannte. Erstarrt vor Furcht schauten ihn Kenny, Max und Tyson an. Ein Schrei des Entsetzens holte den schwarzhaarigen Blader wieder in die Realität zurück. Sofort rannte er in den Duschraum, woher der Schrei kam. Seine Freundin stand mitten im Raum und hielt entsetzt die Hände vor dem Mund. Der große Spiegel des Duschraums war von irgendwas zerschlagen worden. An den Scherben, die auf dem Boden lagen und an der hinter dem Spiegel sichtbar gewordenen Wand klebte Blut. Am ganzen Körper zitternd drehte sich das hübsche Mädchen zu dem Rest der Bladebreakers um. "Das war Kai, oder?" Kennys kleine Stimme durchschnitt die Stille, die herrschte. Die Schwarzhaarige nickte. "Na toll, das heißt, das unser Co-Kapitän verletzt durch diese Kälte da draußen latscht." Rays Wut loderte wieder auf. Als er sich umdrehte ertönte die Stimme von Larna hinter ihm. "Das ist nicht so schlimm, wir sollten uns eher Sorgen um den Grund dafür machen." "ACHJA? WAS FÜR EINEN GRUND SOLL ES DAFÜR DENN SCHON GEBEN? DER HERR HATTE MAL WIEDER EINEN BLACK OUT UND HAT SEINE WUT AM INVENTAR AUSGELASSEN?" Larna wendete ihren Blick in Richtung Spiegel. Immer noch zitternd fasste sie sich mit der rechten Hand ans Herz und schaute dann auf den kahlen Fliesenboden. "Nein, das war kein Black Out! Er hat etwas gesehen! Etwas, was mit seiner und meiner Vergangenheit zu tun hat. Verdammt wir hätten nie hierher kommen sollen." Der Chinese drehte den Kopf zu ihr hin und schaute sie fragend an. "Ich habe davon nichts Genaues erzählt, aber ihr wisst doch, dass Kais Großvater eine Abtei hat. Und ihr wisst auch, das ich eine Zeit lang in dieser Abtei festgehalten wurde, oder? In dieser Zeit sind einige schreckliche Dinge passiert. Es ging um die Eifersucht eines Mitgliedes auf Kai, der sich in die Schwester dieses Mitgliedes verliebt hatte. Und sie hat die Gefühle erwidert. Bei einem grausamen Kampf, der während einer brutalen Einheit, begonnen hatte, versuchte Tala mich zu töten, anstatt Kai. Er wusste, dass Kai an mir mehr hing als an allem anderen." Larna machte eine kurze Pause und fing einen wütenden Blick von Ray auf. " Verdammt, hör endlich damit auf Ray. Für Kai bin ich seine Familie! Naja weiter. Ihr kennt doch diese große Narbe auf Kais Rücken, oder? Die hat ihm Tala verpasst, mithilfe seines Beyblades. Und zwar wegen mir. Kurz darauf habe ich es geschafft, ihn und mich daraus zu holen. Ich weiß nicht wie er es gemacht hat, aber er hat alle Erinnerungen an diese Zeit eingeschlossen, als wäre es nie gewesen. Er hat es vergessen und doch wieder nicht. Seitdem hat er wieder Freude am Leben. Ich habe lange mit Mr. Dickensson darüber geredet, ob wir Kai mitnehmen sollen nach Russland, oder nicht. Ich bin mir sicher, dass er eine Vision hatte! Das Schloss an seinen Erinnerungen fängt an zu bröckeln. Und ich glaube kaum, das es gut ist, wenn es bröckelt." Sie drehte ihren Freunden wieder den Rücken zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Ray blickte Verlegen auf den Boden. Er schämte sich dafür, dass er seiner Freundin beinahe Vorwürfe gemacht hätte. Wie hätte er den ahnen können, was die beiden so verbindet. Endlich konnte er verstehen, warum Larna es nicht wollte, das sie Kai anbrüllen und mit ihm streiten. Ein leises Schluchzen ließ ihn aufschrecken. Der Schwarzhaarige schaute seine Freunde bittend an. Diese nickten und verließen den Duschraum. Vorsichtig näherte Ray sich der Chinesin und legte ihr seine Hand auf die Schulter. Larna zuckte zusammen und drehte sich dann zu ihm um. Er erschauderte und nahm sie dann in den Arm. Ein heftiger Weinkrampf packte sie und ließ den Chinesen fast verzweifeln. Er wusste nicht was er sagen könnte und doch als er etwas gefunden hatte, versagte ihm die Stimme. Das einzige was er zu tun vermochte war, dem Häufchen Elend in seinen Armen den Rücken zu streicheln. Die Schwarzhaarige schniefte laut und schaute ihren Freund an. "Ich weiß nicht was ich tun soll, Ray. Kai ist bestimmt auf dem Weg zur Abtei, aber ich...." Sie verstummte und vergrub ihr Gesicht in der Schulter des Angesprochenen. "....ich kann ihm nicht folgen!" "Warum nicht? Du könntest es locker mit den Leuten da drin aufnehmen!" Larna ließ ihn los und sank auf die Knie. Ray kniete sich zu ihr hin und nahm sie erneut in den Arm. "Ich habe selbst zu viel Angst, da wieder rein zu gehen!" "Ist ja schon gut. Kai wird sicherlich morgen früh wieder da sein. Er ist doch nur raus gegangen, um Wut abzulassen. Komm, ich trag dich in unser Zimmer." Seine Freundin nickte stumm und ließ sich auf den Arm nehmen. Sachte trug der Schwarzhaarige sie in das Gruppenzimmer und legte sie aufs Bett.
Kai ging die Straße entlang in Richtung des Flusses Oka. Dort angekommen betrachtete er das schwarze Wasser, in dem sich die umstehenden Lampen spiegelten. Was hatte ihn nur geritten, das warme Hotel zu verlassen und mitten in der Nacht in Moskau spazieren zu gehen? Der Blauhaarige schüttelte den Kopf. Er hatte das Gefühl, alles in und an ihm würde verrückt spielen. Er konnte sich weder seine Aggressivität, noch seine Kurzschlussreaktion im Duschraum erklären. Aber diese Vision, er war sich sicher, das es das Mädchen war, welches ihn Nachts im Traum besuchte. Der Russe ging langsam wieder zurück. Er würde wetten, dass diese zauberhafte Gestalt etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Wie gerne würde er mehr über diese erfahren. Larna schien ihn schon länger zu kennen, als er annahm, aber immer wenn er Anspielungen auf seine Begierde machte, verstummte seine beste Freundin und verließ das Zimmer, als wollte sie verhindern, dass er sie sähe. Kai ballte die Fäuste und steckte sie in die Taschen seines Mantels. Was sollte denn schon so schlimm daran sein, ihm mehr zu erzählen? Er wollte endlich wissen, wer das Mädchen ist und ob er sie gekannt hatte. Das Quietschen von Autoreifen ließ ihn zusammenfahren. Etwas sagte ihm, dass dies nichts Gutes verhieß. "Da ist er, schnappt ihn euch!" Der blauhaarige Junge begann zu laufen und drehte sich dabei flüchtig um. Dadurch erhaschte er einen kurzen Blick auf seine Verfolger. Große Gestalten mit schwarzen Mänteln. Was wollten die von ihm? Er ahnte das es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatte, aber wenn diese so aussah, dann wollte er lieber nicht so viel darüber wissen. Er rannte gegen etwas Dumpfes und verlor das Gleichgewicht. Die Stimme seines Verfolgers und dessen Komplizen kamen bedrohlich nahe. Sein Körper verweigerte jegliche Art von Bewegung. "Na, Kai, kommst du endlich zu uns zurück?" Der Angesprochene zitterte am ganzen Leib und wagte nicht zu Antworten. Plötzlich spürte er, wie ihm ein Lappen auf Mund und Nase gedrückt wurde und der üble Geruch von Chlorophorm stieg in seine Atemwege....
Alt und Neu
Larna schreckte hoch und sah sich verwirrt um. Sie lag in dem Gruppenzimmer auf ihrem Bett und war sich sicher, dass sie einen Schrei gehört hatte. Das letzte woran sie sich erinnern konnte war, das Ray sie aus dem Duschraum getragen hatte, dabei musste sie wohl eingeschlafen sein. Sie sprang aus ihrem Bett und rüttelte ihren Freund wach. "Ray, Ray, wach auf!" Der Schlafende öffnete widerwillig die Augen und schaute sie an. "Weißt du dass es mitten in der Nacht ist? Was zum Teufel hat dich denn geritten?" Die Schwarzhaarige warf einen flüchtigen Blick aus dem Fenster. "Ich mache mir Sorgen um Kai! Ihm ist bestimmt was passiert!" Der Chinese verdrehte die Augen und kletterte aus dem Bett. "Du machst dir viel zu viele Sorgen um ihn. Kai ist 15, er kann auf sich selbst aufpassen." "Und warum ist er dann noch nicht wieder hier? Er ist noch nie so lange weg gewesen." Ray ging leise in Richtung Zimmertür und öffnete sie, ohne zu schauen. "Er hat sich bestimmt auf die Couch gelegt, um uns nicht zu wecken." Larna schaute an ihm vorbei in den Gemeinschaftsraum. "Da ist er aber nicht! Und jetzt lass uns zu Mr. Dickensson gehen!" In diesem Augenblick klopfte es an der Tür zu den Räumlichkeiten. Langsam näherten die Beiden der Tür und öffneten sie. Vor ihnen stand Mr. Dickensson mit besorgter Miene. In der Hand hielt er einen geöffneten Brief. "Gut, dass ihr noch wach seit, dies habe ich vorhin bekommen." Er reichte Larna den Brief. Sie setzte sich auf die Couch und holte den Inhalt des Umschlags heraus. "Aber, das ist ja Dranzer! Woher....?" Fragend schaute sie ihren Manager an, doch dieser nickte nur in Richtung des Blatt Papiers, das auch in dem Brief gewesen war. Nichts Gutes ahnend faltete die Schwarzhaarige das Dokument auf. "DA HABT IHR DRANZER; DIESEN VERSAGER! ICH BRAUCH IHN NICHT MEHR; UND EUCH LUSCHEN SCHON GAR NICHT!!!! GEZ. KAI" Nicht wissend, was sie sagen sollte, schaute sie abwechselnd von Ray zu Mr. Dickensson. "Ich glaube nicht, dass dies sein Ernst ist. Vielmehr glaube ich das..." "Biovolt! Die Biovolt-Abtei!" Der ältere Herr nickte und der Chinese schüttelte fassungslos den Kopf. "Ich denke, es ist besser, wenn wir es erst morgen früh dem Rest vom Team sagen. Und den anderen müssen wir es auch sagen, denn wie ich Boris und Voltaire kenne, werden wir ihm schon morgen wieder begegnen. Und zwar beim Showkampf!" Larnas Stimme zitterte vor Wut. Dann stand sie auf und verschwand ohne sich zu verabschieden wieder im Schlafzimmer. Ray stand noch immer völlig gelähmt im Zimmer, bis der Präsident der BBA ihn anstupste. "Du solltest auch wieder zu Bett gehen, Ray." Der Angesprochen nickte und folgte seiner Freundin, während Mr. Dickensson sich wieder in seine Räume begab.
Michael schaute ungeduldig auf die Uhr und ließ sich dann wieder auf seinen Platz ihm Frühstückssaal sinken. Die All Starz, die White Tigers, die Majestics und einige der Bladebreakers hatten sich um den Frühstückstisch versammelt und warteten jetzt darauf, dass Larna, Mr. Dickensson und Judy Tate endlich auftauchten. Nach einer weiteren Viertel Stunde des Wartens, die die Blader damit verbrachten, sich über die letzten Turniere zu unterhalten, ging die große Tür des Saales auf und die drei eben erwähnten Personen erschienen unter respektvollem Nicken der Blader. Larna stellte sich auf das vorhandene Podest und wartete darauf, dass Judy den Diaprojektor aufgebaut hatte. Die Chinesin nahm darauf die kleine Fernbedienung in die Hand und ließ das Licht löschen. "Nun der Grund, warum ich euch hierher gebeten habe ist Kai. Wie euch sicher schon aufgefallen ist, ist er nicht anwesend." Die Schwarzhaarige schilderte den gestrigen Abend kurz und knapp und erzählte zum ersten Mal kleinere Ereignisse aus ihrer Vergangenheit, um ihre Vermutungen nahe zu bringen. "Ich muss euch leider warnen, wenn ihr bis heute Abend Kai begegnen solltet, lasst ihn in Ruhe, sprecht ihn nicht an. Denn ich kann euch nicht sagen, wie er reagieren wird." Robert hob die Hand: "Gibt es einen Grund für Kais mögliches Verhalten?" Larna nickte und zeigte der Gruppe ein Dia, auf dem ein schwarzer Blade und ein Bit-Beast zu sehen war. Das Bit-Beast war eindeutig Dranzer, jedoch nicht rot-gold sondern schwarz-gold. "Dieses Bit-Beast und auch der Blade nennen wir "Black Dranzer", natürlich ist dieses Aussehen nur eine Vermutung, aber ich glaube wir sind nah dran. Bei Black Dranzer handelt es sich um ein Projekt der Biovolt, an dem seit Jahren geforscht und gebastelt wird. Es ist ein Bit-Beast, dessen Kraft unser aller Vorstellung übertreffen dürfte." "Für wen ist denn dieser besondere Blade gedacht?", Emily schaute ihre schwarzhaarige Freundin erwartungsvoll an. "Kai!" Larna blickte in einige erstaunte Gesichter. Lee war der erste, der aussprach, was alle dachten: "Kai? Ich meine, nichts gegen deine Vermutungen, aber keiner von uns hat Kai jemals bladen sehen in einem Turnier. Meistens sind du, Ray und Tyson die aufgestellten Blader gewesen. Max bladet zwar auch nie, aber er hat sein Können schon anders bewiesen. Man könnte fast meinen, Kai sei nur ein kleines Anhängsel der Bladebreakers." Oliver nickte anerkennend und fügte dann hinzu: "Es ist nicht böse gemeint, aber was Lee gesagt hat ist wahr." Die Chinesin die ruhig zugehört hatte nickte selbst bestätigend. "Ich weiß es selbst, ihr habt Recht, doch Kai kann sehr gut bladen, vielleicht sogar besser als ich. Ich schwöre, wenn Kai seine Vergangenheit wüsste, würde er sie bis aufs Blut, vielleicht sogar sich selbst hassen. Er schafft es, seine Wut, seinen Hass auf Dranzer zu übertragen. Der Dranzer, den wir kennen ist im gewissen Sinne nur ein Wutableiter und macht sich die Energie auch nur gering zu nutze. Wenn mein wissen über die Abtei stimmt, dann wird Black Dranzer so programmiert sein, das er die volle Energie aus Kais Wut nutzt und ihn sogar dazu zwingt, alles zu hassen. In Kais Nacken befindet sich ein kleiner Mikrochip, der sich mit dem Hauptcomputer der Abtei verbinden lässt. Sollte es Biovolt gelungen sein, Kai in die Finger zu kriegen, dann werden sie ihn über Black Dranzer wie eine Marionette steuern können. Und dass wird das schwierige daran sein, ihn wieder zu kriegen." Entsetztes Schweigen trat ein und Larna verließ rasch das Zimmer. Robert war sich sicher eine winzige Träne in ihrem Augenwinkel entdeckt zu haben.
Lautes Scheppern ließ Leila aufschrecken. Sie ging aus ihrem Zimmer und den Flur entlang, in Richtung Trainingshalle. Kai stand mit hasserfülltem Blick am Rande der Beyarena und ließ Black Dranzer immer wieder von der Leine. Mit voller Wucht krachte der schwarze Blade gegen die Begrenzungen und zerschmetterte sie. "Aber, aber! Wir wollen uns doch nicht schon vor dem Kampf verausgaben, Kai! Warte lieber noch, heute Abend darfst du das erste Team auseinander nehmen: Die White Tigers!" Boris, der Leiter der Biovolt-Abtei hatte die Halle betreten und rieb sich zufrieden die Hände. Kai wurde wie geplant von Black Dranzer gesteuert. Der Angesprochene nickte nur und fing Black Dranzer geschickt auf. Voller Freude dachte er daran, wie er noch am gleichen Abend die White Tigers auseinander nehmen würde, dank der speziellen Fähigkeit seines Blades würde er stärker werden, dann wären die All Starz und die Majestics dran und zu guter letzt die Bladebreakers. Jeder einzelne dieses Teams sollte die Macht seines Blades am eigenen Leibe erfahren!
Ray drehte sich um und blickte in die letzte Bank des Busses, wo Larna saß. Normalerweise saßen sie im Bus immer nebeneinander und kuschelten ein klein wenig, doch diesmal war es anders. Sie fuhren nicht zu irgendeinem Turnier, sondern zu dem ersten der drei Showkämpfe, die vor ihrem Kampf mit den Demolition Boys stattfanden. Heute sollten die White Tigers kämpfen und Larna machte sich darüber Gedanken, was die Biovolt wohl mit Kai angestellt hatte.
Mariah hob ihren Blick und seufzte, als sie sah, dass ihr großer Bruder Lee immer noch unruhig auf dem Flur auf und abging. Seit einer viertel Stunde warteten sie darauf, auf die Demolition Boys zu treffen. Die White Tigers waren das erste Team in den drei Showkämpfen und Larna hatte sie gewarnt, denn Kai könnte ein neues Mitglied sein. Plötzlich hielt das chinesische Team in ihren Bewegungen an, denn draußen ertönte lauter Jubel, die Demolition Boys schienen aufgetaucht zu sein. Die Rosahaarige holte tief Luft: Es ging los. Von draußen konnte sie ihren Namen hören und auch die der anderen. Mit einem miesen Gefühl im Magen trat sie zusammen mit den anderen in die Halle. Ihr Applaus war nicht ganz so tosend wie der des russischen Teams. Sie bemerkte, wie Lee nervös die Tribünen durchsuchte. Da! Ray winkte ihnen zu und neben ihm saß Larna, sie hatte befürchtet, dass sie fehlen würde. Auch der Rest der Bladebreakers saß dort und jubelte ihnen zu. Ein kleines Lächeln huschte über Mariahs Gesicht ehe Kai ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Er war an die Arena heran getreten und rief nun laut: "Ich fordere, um es ein wenig spektakulärer zu machen alle Mitglieder der White Tigers auf einmal heraus!" Ein erneuter Jubelsturm brach aus und Kevin konnte beobachten, wie sich Larnas Miene versteinerte und Kenny sich aufgeregt mit Mr. Dickensson unterhielt. Merkbar unsicher traten nun auch die 4 Mitglieder der Tigers auf die Arena zu. Auf das Zeichen von Jazzman machten die Blader ihre treuen Blades startklar. Kurz darauf rasten ihre Bit Beasts einer ungeahnten Zukunft entgegen.
Wiederkehr
"ICH FASSE ES NICHT! DIESMAL IST DIE BIOVOLT EINDEUTIG ZU WEIT GEGANGEN! WIE...WIE KÖNNEN DIE SO ETWAS MACHEN!!!" Ray zuckte zusammen, als seine Freundin wütend durch den Raum fegte und mit den Händen in der Luft herumfuchtelte. Dann blieb sie vor Mr. Dickensson stehen und stützte sich mit den Händen auf dessen Schreibtisch ab: "UND WAS TUEN DIE HERREN VON DER BBA? NICHTS! ABSOLUT NICHTS! NAJA, DIE WISSEN AUCH NICHT, WIE ES IST SEIN BIT BEAST ZU VERLIEREN!!" Noch immer nicht wollten ihr die Bilder des vergangenen Kampfes aus dem Kopf gehen. Nachdem der Showkampf Kai gegen alle White Tigers geendet hatte, zu Ungunsten der Tigers, war Kai beigegangen und hatte mithilfe von Black Dranzer die 4 Bit Beasts gestohlen. Der Chinese schaute zu Mariah die einfach nur da saß und ihren Blade anstarrte: Der Bit Chip war leer. "Nun, Larna, es tut mir leid, aber wir haben nicht genug Beweise gegen die Biovolt." "BEWEISE! BEWEISE! ICH VERZICHTE AUF BEWEISE! LANGSAM MÜSSTE ES DOCH IN IHREN SCHÄDEL REINGEHEN, DASS DIE BIOVOLT GEFÄHRLICH IST!!!" Larna schnaufte vor Wut und ging dann zur Tür. Dabei bat sie Ray mit einem Handzeichen darum, ihr zu folgen.
"Wo willst du hin?" Der Chinese kratzte sich verwundert am Kopf, als seine Freundin sich anzog und Anstalten machte, das Haus zu verlassen. "Ich gehe zur Abtei und stelle Kai zur Rede." "Aber..." "Nichts aber, ich gehe und du kommst mit! Basta!" Mit diesen Worten packte Larna den Wintermantel ihres Freundes, steckte seine Arme gewaltsam durch die Ärmel des Mantels, band ihm den Schal um und zog ihn an der Hand hinaus auf die verschneite Straße.
"Kai? Kommst du mal bitte!" Der Blauhaarige schaute knurrend von seinem Blade auf: "Was ist? Kannst du nicht sehen, das ich mit Black Dranzer beschäftigt bin?" Die junge Frau zuckte bei dem Anblick seiner rotbraunen Augen zusammen. "ich störe dich ja nur ungern, aber da will dich jemand sprechen. Eine gewisse Larna San..." Weiter kam sie nicht, den der Angesprochene war ruckartig aufgesprungen und aus dem Zimmer gerannt.
Larna stand ihm gegenüber und schaute tief in die Hasserfüllten Augen ihres einstmals besten Freundes. "Kai! Wie kannst du nur. Ich..." "Was willst du hier? Wer hat dich und deinen Geliebten überhaupt hier Reingelassen? Ich will nichts mehr mit euch zu tun haben! Verschwinde!" "Verdammt! Du solltest dich schämen, unser Team, nach all dem zu verraten!" Sie bemerkte das Kai bei diesen Worten zusammenfuhr und redete wütend weiter: "Ja, genau: Verraten hast du uns! Aber das ist nicht mal so schlimm. Du hast dein Bit Beast verleugnet! Dranzer, er hat dich schon aus so mancher Falle befreit und das ist dein Dank dafür?" "Halt deine klappe! Dranzer ist mir egal! Er ist ein Schwächling, so wie du und der Rest deines Teams!" "Nun gehst du zu Weit Kai! WOZU HAB ICH DAMALS MEIN LEBEN RISKIERT! WOZU? SAG ES MIR! WOFÜR BIN ICH ZUR MÖRDERIN GEWORDEN? ICH HABE NUR WEGEN DIR CHINA VERLASSEN! NUR WEGEN DIR!" Larna holte Luft und ballte ihre Hände zu Fäusten. Der Russe schaute sie kühl an. "Tja, wozu und wofür? Das ist mir doch egal, was du für mich getan hast! Ich habe dich nie darum gebeten, mir in irgendeiner weise zu helfen! Und jetzt hau endlich ab und lass mich in Ruhe, ich will dich nie wieder sehen!!" Ray schaute seine Freundin an, die wie eine Steinstatue dastand und Kai anstarrte. Dann drehte sie sich plötzlich um und zog ihn mit sich nach draußen.
Die großen Eisentore der Abtei schlossen sich hinter ihnen und Ray und Larna standen wieder in der eisigen Kälte Russlands. Der Schwarzhaarige bemerkte, wie seine Freundin anfing zu zittern und sich dann zu ihm umdrehte. Behutsam nahm er sie in den Arm, während die ersten Tränen über ihre Wangen liefen. "Warum Ray? Womit habe ich das alles verdient?" Immer heftiger wurde die 16-Jährige von Weinkrämpfen gepackt, sodass ihr Freund sehr dankbar war, als plötzlich eine Pferdekutsche unaufgefordert hielt und fragte, ob er helfen könne.
"Hah! Iiiaah!" Kraftschreie schallten Ray entgegen, als er den Kraftraum des Hotels betrat, in dem Larna gegen einen riesigen Sandsack trat. Er mochte ihr im Moment nicht nachts begegnen, so wütend war sie zurzeit. Noch 3 Wochen bis zum großen Finale der Russian Championchips und dem Treffen mit den Demolition Boys. Die drei Showkämpfe waren inzwischen vorbei und Kai hatte sich mit Hilfe von Black Dranzer die Bit Beasts der White Tigers, All Starz und Majestics geholt. "Larna? " Schnaufend hielt Rays Freundin inne und drehte sich dann zu ihm um. "Ja, was ist?" "Äh, also da war eben so ein Typ, der hat gesagt, das Kai dich auf dem Rossi See herausfordern will. In einer Stunde." Sie stürmte los, doch der Schwarzhaarige hielt sie vor der Tür auf und nahm sie in den Arm. "Geh nicht, du könntest Mightoon verlieren." Larna schaute ihm in die Augen und küsste ihn. Darauf hin stieß sie ihn weg und rannte zur Tür hinaus.
"Kai!" Larna schaute sich um, überall nur die vereiste Fläche des Sees zu sehen. "Ich bin hier!" Sie drehte sich um und erschrak bei dem Anblick ihres besten Freundes. Seine rotbraunen Augen zeugten von solch stechender Grausamkeit und seine Armschienen waren nicht mehr Silber glänzend, sondern rabenschwarz. "Ich hätte nicht gedacht, dass du bis zum Finale noch mal aus deinem Loch herauskommst, Kai!" "Ach, und Du? Willst du Mightoon freiwillig herausrücken, oder wie?" Larna lachte bitter: "Mightoon werde ich niemals hergeben, schon gar nicht einem Verräter wie dir!" Kai zückte sein Blade und machte sich startbereit. Die Chinesin ging ebenfalls in Position und auf abzählen ihres Gegners ließ sie ihr mächtiges Bit-Beast los. Der Blauhaarige wartete nicht lang und griff mit voller Kraft an, doch Larna konnte ihm rechtzeitig ausweichen. Sie konterte und traf genau ins Schwarze. Black Dranzer flog zehn Meter weit, krachte aufs Eis und fing sich nur mit Mühe. Ihr Gegner knurrte wütend und befahl einen erneuten Angriff, der jedoch sein Ziel verfehlte. "Kai? Warum tust du das?" Der Russe schaute verwirrt auf. "Warum...warum hast du mich und das Team verraten? Du hattest deine Vergangenheit doch erfolgreich verdrängt! Nachdem ich dich da raus geholt hatte, hast du doch gesagt, du würdest eher sterben, als Voltaire noch einmal zu gehorchen. Warum Kai?" "Wenn ich ihm folge, und wir gewinnen, dann kann ich alles vergessen, dann habe ich es hinter mir! Er würde mir ein neues Gedächtnis geben! Hörst du? Ich wäre jemand anderes, ich müsste nicht mehr als Kai Hiwatari leben. Und ich könnte SIE vergessen." In Larna fing es an zu brodeln. "Und das glaubst du? Dein Großvater hat dich bis jetzt immer belogen. Er hat gesagt, deine Eltern wären bei einem Unfall ums Leben gekommen, dabei hat er sie eiskalt umbringen lassen. Und er wollte alles besser machen, aber wie viele Kinder sind unter ihm zugrunde gegangen? Selbst wenn ihr gewinnt, er wird dich weiter als Kampfmaschine benutzen!" Kai zuckte mit den Schultern und schaute gleichgültig zu Boden. "Solange ich SIE und ES vergesse und nicht mehr ich sein muss, ist es mir egal." "Und was ist mit uns? Mit Ray, Tyson, Max, Kenny und mir? Willst du uns einfach auch so vergessen. All die schönen Erinnerungen? Los, Mightoon!" Der weiße Hengst raste auf Black Dranzer zu und rammte ihn mit ganzer Kraft. Dieses Mal jedoch blieb der schwarze Blade stehen. "Verdammt, du hast mich wieder besiegt. Warum? So werde ich immer ich bleiben müssen! Warum tust du mir das an?" Kai ballte die Fäuste, während Larna auf ihn zu rannte und ihn niederriss. Eine kleine Prügelei entstand, bis die Chinesin ihren besten Freund niedergemacht hatte und ihn mit all ihren Kräften am Boden hielt. "Wieso sind sie wieder hervorgekommen?" Larna weinte und ihre Tränen tropften auf Kais Wangen, dessen Kräfte langsam nachgaben. "Du hattest doch alles vergessen. Du konntest dich nicht einmal daran erinnern, wie wir uns kennen gelernt haben. Wieso ist unser Schicksal so grausam?" "Larna! Kai!" Von weitem her ertönte Rays Stimme und kurze Zeit später half er seiner Freundin hoch. Nachdem sie ihren Blade aufgesammelt hatte und sich ein Stückchen entfernt hatte, drehte sie sich um und schaute zu Kai, der immer noch auf dem kalten Eis lag. "Was ist? Kommst du nicht mit uns?" Der Angesprochene schaute sie erstaunt an, woraufhin sie eine einladende Geste in Richtung des Busses machte, der in einiger Entfernung auf sie wartete. Er stand auf und folgte ihnen, einen wütenden Blick in die Richtung werfend, ihn die Black Dranzer zuletzt geflogen war. "Ich will dich nie wieder benutzen müssen."
"Kai!" Tyson und der Rest der Bladebreakers rissen erstaunt die Augen auf, als Ray die Tür öffnete und ihre Anführerin mit Kai auf dem Arm das Team-Zimmer betrat. Rasch trug sie ihn in das Schlafzimmer und legte ihn aufs Bett. Sie seufzte tief, nachdem sie die Tür geschlossen und den Schlüssel gezogen hatte und dem Team gegenüberstand. "Wie... was ist passiert, Larna? Warum ist Kai wieder hier?" Ich habe ihn von Black Dranzer befreit, ich weiß aber nicht, für wie lange. Die Versuchung ist groß für ihn und der Kampf ist noch nicht vorbei. Im Gegenteil, jetzt wo er hier ist, wird Voltaire erst recht versuchen, uns nieder zu machen." Max ballte die Fäuste. "Dann werden wir ihm zeigen, wer wir sind und ihm ordentlich in den Hintern treten." Tyson stimmte sofort mit ein: "Genau, wir werden uns die Bit-Beasts unserer Freunde wiederholen!"
Vergangenheit
Ray streckte sich und öffnete die Augen. Als er sich in seinem Schlafzimmer umsah, merkte er, dass seine Freundin nicht da war. Er stieg aus dem Bett und ging hinüber ins Zimmer von Kai, wo er sie fand. Die Schwarzhaarige stand am Fenster und blickte auf beleuchteten Straßen von Moskau. Vorsichtig umarmte er sie von hinten, was sie leicht zusammenzucken ließ. "Kannst du nicht schlafen?" Larna nickte. "Vorhin habe ich Kai im Schlaf schreien hören, als ob er Alpträume hatte. Aber als ich dann hier war, lag er wieder ruhig da und schlief." Sie löste sich aus Rays Umarmung und setzte sich zu Kai ans Bett, der wie eine Katze eingerollt dalag. Sanft strich sie ihm über die Wange. Dann stand sie wieder auf und lehnte sich an Rays Brust. "Darf ich dich etwas fragen?" Die Angesprochene nickte. "Was ist mit dir und Kai?" "Falls du DAS meinst, " sagte sie ärgerlich, "dann hast du dich geschnitten." Der Chinese schüttelte den Kopf: "Nein, ich meine, eure Freundschaft ist nicht normal entstanden." Larna seufzte. "Oh, Ray. Ich wünschte sie wäre es. Alles fing damit an...
"...dass ich in China auf Wanderung war, kurz nachdem ich Masnoui verlassen hatte. Meine Füße taten weh und ich hoffte, bald auf das nächste Dorf zu treffen. Plötzlich sprang ein Junge mit blauen Haaren aus dem Gebüsch und baute sich vor mir auf. "Ich bin Kai! Und ich will gegen dich kämpfen!" Naja, mir bleib nichts anderes übrig als gegen ihn zu kämpfen. Ich gewann und Kai brach in Tränen aus und erzählte mir, dass sein Großvater ein Beyblade Internat leite und ihn auf eine Reise geschickt hätte, um stärker zu werden. Und er würde mächtig Ärger kriegen, wenn er erfahren würde, dass er von einem Mädchen besiegt worden wäre. Ich tröstete ihn und begleitete ihn bis ins Dorf, wo sich unsere Wege wieder trennten. Dort traf ich durch Zufall auf Mr. Dickensson, mit dem ich mich rasch anfreundete. Kurz darauf wurde ich von zwei seltsamen Gestalten angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, auf ein Beyblade Internat zu gehen. Sofort erzählte ich Dick davon, der nicht gerade begeistert war und mich über das "Internat" aufklärte. Es war die Abtei von Voltaire Hiwatari. Stattdessen machte er mir das Angebot, mit nach Japan zu kommen, dort zu lernen und besser im Bladen zu werden. Ich erklärte mich einverstanden und lebte fortan in Tokio. Irgendwann, als ich abends spazieren ging, ich war zwölf, kam ich an einem Haus vorbei, aus dem Schrei drangen. Frech wie ich war, kletterte ich an der Fassade hoch, bis zu dem vergitterten Fenster, aus dem die Schrei kamen. In dem Bett lag ein leichenblasser Junge, der sich anscheinend ohne Grund die Seele aus dem Leib schrie. Kurz darauf ging die Tür auf und ein Mann mit violettem Haar kam herein, legte den rechten Arm frei, und schien dem Jungen eine Spritze zu geben, worauf hin er sich schlagartig beruhigte. Leise rief ich nach dem Jungen, der zuerst keine Reaktion zeigte, sich dann aber aufraffte und sich dem Fenster näherte. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass es Kai war. Abgemagert, mit vielen Einstichen an Armen und Hals. Ich sprach ihn an, doch er erkannte mich zuerst nicht. Doch dann, als ihm klar wurde, dass ich es war, erzählte er mir, von dem, was man ihm antat. "Ich stehe unter Drogen, Larna, ich will sie loswerden, doch ohne sie würde ich schon nicht mehr leben. Es ist so grausam hier. Siehst du das Gitter. Das haben sie angebracht, nachdem ich das erste Mal aus dem Fenster gesprungen bin. Lass mich nicht alleine, Larna!" Ich war verzweifelt und verabschiedete mich von ihm, mit dem Versprechen, wiederzukommen. Sofort rannte ich nach Hause und berichtete dick davon. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, aber als ich eine Woche später morgens aufwachte, saß Kai am Frühstückstisch. Ich war so glücklich darüber, dass er da war. Wir versuchten ihn langsam abzugewöhnen, was sich als äußerst schwierig herausstellte. Doch kurz darauf wurden wir beide entführt und landeten in der Abtei. Auf dem Weg dorthin rief Kai immer, er wolle nicht wieder da rein. Dann kam das Drama mit Tala und Leila. Bei diesem Kampf setze Kai schwer verletzt solch eine Kraft frei, dass ein Teil der Abtei explodierte, wobei zwei Personen getötet wurden. Ich konnte mit ihm fliehen, Tala und Leila aber blieben zurück. Leider... musste ich einen Jungen Mann töten, der Kai festhielt und ihn umbringen wollte. Wieder mussten wir ihn entwöhnen, und er zog sich oft zurück und wollte alleine sein. Doch dann, an meinem 14. Geburtstag kam er morgens in mein Zimmer, strahlend und fröhlich, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Er gratulierte mir und es schien, als wäre nie etwas gewesen wäre. Dick erklärte mir, dass ich auf keinen Fall die Dinge erwähnen sollte und ich tat es auch nicht. Wir waren die besten Freunde, nur zu anderen Menschen hatte er nicht wirklich Vertrauen, zu ihnen war er so verschlossen und unfreundlich wie zu euch. Und dann haben wir dich und die anderen getroffen. Im Bladen waren wir schon immer Rivalen gewesen, aber wir sind immer Freunde geblieben."
Ray schaute seine Freundin erstaunt an. So etwas hätte er niemals vermutet. "Weißt du, wie viel er mir als guter Freund bedeutet? Und ich ihm? Ich will nicht wissen, was mit ihm geschehen wäre, wenn wir nicht..." Larna stockte und ihr Freund bemerkte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Vorsichtig hob er sie hoch und schleppte sie wieder ins eigene Schlafzimmer, wo er sie auf dem Bett ablud und sich zu ihr setzte. Sachte wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht. "Larna?" "Ja?" "Liebst du mich?" Die Schwarzhaarige schaute ihn einen Augenblick lang irritiert an. Dann richtete sie sich auf und sah ihm direkt in die Augen. Langsam kam sie näher und obwohl er es geahnt hatte, erschrak er, als sie seine Lippen berührte. Langsam öffnete sie sein Stirnband und den weißen Zopf, sodass sein langes, schwarzes Haar über seine Schultern floss. Mit leichter Gewalt drückte sie ihn runter. Larna hockte über ihm und ihr Haar schien mit seinem zu verschmelzen. Ray zuckte zusammen, als er die vielen kleinen Tropfen auf seinen Wangen spürte, die aus Larnas Augen kullerten. "Was..." Weiter kam er nicht, denn sie hatte ihren Finger auf seine Lippen gelegt und verbot ihm so das Sprechen. Immer mehr Tränen benetzten sein Gesicht, bis sie sich ein paar Worte abrang. "Ich... ich liebe dich...", sie sank auf ihn nieder und strich ihm über die Stirn, "so sehr, ich kann nicht ohne dich leben. Seit ich dieses Bild von dir gesehen habe, hast du mich die Jahre über nicht losgelassen. Lass mich nicht alleine, lass mich bei dir, könnt ich mit dir einen Körper teilen, ich würde es tun. Mein Herz, ich liebe noch länger, als wie es schlägt." Ray hielt die Luft an. Er umarmte sie und rückte sie an sich. Leise fing er an zu singen und währen dessen spürte er noch mehr Tränen an seinem Hals runter laufen, doch es waren nicht nur Larnas. "Lass mich nicht allein mit mir, lass mich ganz bei dir, will doch noch so viel spüren, dich und jetzt und hier." Langsam ging er ins summen über, bis er merkte, wie ihre Atmung ruhiger wurde. Vorsichtig legte er sie richtig hin und decke sie zu. Dann küsste er sie sanft und krabbelte dann selbst in sein Bett, wo er in einen weniger erholsamen Schlaf fiel.
Mit grimmigen Blick, kam Kai vom Plateau zurück, Dranzer fest umklammert. Larna umarmte ihn. "Mach dir keine Sorgen, Kai. Ray und ich werden die beiden Kämpfe gewinnen." Kai hatte eine gewaltige Niederlage von Spencer einfahren müssen. Nun mussten die Bladebreakers beweisen, nun Ray und Larna mussten beweisen, das das letzte Jahr nicht umsonst gewesen war. Nur wenn sie gewinnen würden, könnte die Polizei endlich etwas gegen die Biovolt unternehmen.
Wind in Rays Haaren
Mutig näherte Ray sich der Arena, seinen Blade und Starter in der Hand. Der Rest der Bladebreakers saß auf der Bank und beobachtete das Geschehen. Es lief ihm eiskalt den Rücken runter, als er seinen Gegner sah: Ein magerer Junge, mit blass lilanen Haaren und gefühlslosen, blauen Augen. "Willst du nicht lieber gleich aufgeben, es wäre besser für dich und deine Freundin!" Ray drehte sich um und erblickte seine geliebte Larna, die versuchte, Kai aufzumuntern, indem sie ihn unter den Achseln kitzelte. Sein Gegenüber lachte höhnisch und forderte ihn auf, in Startposition zu gehen. "Sie bedeutet dir sehr viel, oder? Ja, ja, die süße, widerspenstige Larna San." Die Blades rasten mit unglaublicher Geschwindigkeit auf einander zu, schlugen einen Haken und umkreisten sich dann, wartend auf Befehle. Ein Katz und Mausspiel fing an und einige Male brachte der Chinese Bryan in Bedrängnis. "Na, dann wollen wir dich mal runterholen und abkühlen!" Der Russe rief zum Angriff, doch nichts war zu sehen. Plötzlich jedoch wurde Ray von einem gewaltigen Luftstoß umgeworfen und hinter ihm schrieen zuerst Larna und dann Kai und der Rest auf. Er knallte auf den Boden und hörte das Klirren seines Blades neben ihn. Er hatte die erste Runde verloren. Er rappelte sich auf und blickte Bryan in die kalten Augen. "Oh, du magst keinen Wind, das tut mir Leid, denn nächste Runde zieht ein Hurrikan auf." Nachdem Kai ihm aufgeholfen hatte, sah er, wie ein Arzt zwei Schnittwunden an Larnas Armen verband. "So ein Mistkerl! Wie kann er Larna verletzen?" "Der Kampf müsste abgebrochen werden, doch wie, wenn man nicht sieht, womit er angreift?" Kai folgte ihm und den anderen in den Umkleideraum. "was sollen wir tun, Chef?" Kenny haute in die Tasten von Dizzys Laptop und analysierte die Attacke gegen Ray und seine Freundin. "Theoretisch gibt es eine Möglichkeit, aber...praktisch ist es unmöglich!" Der Chinese schaute zu Boden. Wut brodelte in ihm auf, bei dem Gedanke, was er Larna angetan hatte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er war so angespannt, das seine Adern hervortraten. Seine Aggression nahm erst ab, als die Schwarzhaarige sich vor ihm auf den Boden kniete und seine Hände mit ihren umschloss. "Du musst dich auf deinen Kampf konzentrieren! Denk nicht an mich!" "Ach, soll ich etwa verdrängen, wie er dich verletzt?" Sie stand wieder auf und ging aus dem Raum, ihr Team hinter sich her winkend. Ray hielt seinen Blade so fest in der Hand, dass er spürte, wie sich die Spitzen des Angriffringes in seine Hand gruben. Bryan wartete schon auf ihn und als er sich noch einmal umdrehte, sah er Larna nicht mehr auf der Bank sitzen, sondern am Rande des Eingangs lehnen, ihre bernsteinfarbenen Augen auf die Arena gerichtet. Auf das Startzeichen hin, rasten die Blades erneut in die Arena und Rays Gegner begann sofort mit dem attackieren von Driger. Doch der Tigerblade hielt die Stellung, genau wie sein Besitzer den heftigen Windstößen standhielt. Allerdings wurden die Attacken immer heftiger und der Wind immer heißer, so dass Ray nicht mehr wusste, ob inzwischen mehr Schnitt- oder mehr Brandwunden am Körper hatte. Schützend hielt er seine Arme vor sich und hörte von hinten besorgte Rufe. "Bryan macht ihn fertig, der Kampf muss abgebrochen werden, es ist zu gefährlich für ihn!" Sein Team rannte auf die Arena zu, doch Larna stellte sich ihnen in den Weg. "Lasst es! Wenn Ray aufgeben will, dann tut er es, ihr braucht ihn nicht dazu zwingen, er ist kein kleines Kind mehr!" Zu seinen Gunsten merkte Ray, wie sich Bryan mehr und mehr auf die Angriffe konzentrierte und die Abwehr so völlig außer Acht ließ. Das war seine Chance! Der Schwarzhaarige sammelte Kraft und rief dann zum Angriff. Driger flog durch den Wind hoch in die Luft und bohrte sich dann in den Blade von Bryan hinein. Falborg, hatte diese Runde gegen Driger verloren. Schwer atmend fing der Chinese sein Blade wieder auf. "Damit hättest du wohl nicht gerechnet, oder?" Der Russe lachte nur höhnisch. "Ach ja? Du magst zwar gewonnen haben, aber sie dich doch einmal an! Du bist fix und fertig, einen dritten Kampf wird es nicht geben! Doch sieh es so: Deine Freundin braucht sich nicht mehr mit Tala rumquälen. Wer weiß, was er mit ihrem hübschen Gesicht gemacht hätte." "Mir geht es blendend, ich mach dich fertig Bryan, das wirst du...niemals...vergessen." Ray wurde plötzlich schwarz vor Augen und er konnte kaum seinen Blade festhalten, geschweige denn sich auf den Beinen halten. Er taumelte rückwärts und merkte nur noch, wie er die Treppen runterfiel und von zwei warmen und feuchten Armen aufgefangen wurde, was die Person gellend aufschreien ließ.
Langsam kam Ray weder zu sich und er sah alle seine Teamkollegen um sich versammelt. "Was ist passiert?" "Äh, du hast den zweiten Kampf gewonnen, aber deine Wunden waren stark, du bist einfach umgekippt." Voreilig richtete er sich auf und schaute zu Kai: "Aber wer hat mich aufgefangen und wer hat geschrieen?" "Das war Larna, sie wurde auch wieder angegriffen, es war aber nicht so schlimm wie bei dir." Der Chinese stand auf und ging an seinen Freunden vorbei. Doch erst hielt Max ihn fest und redete auf ihn ein, aufzugeben und dann Larna. Er sah feine Spuren auf ihren Wangen und er war sich sicher, dass sie nach Salz schmeckten. Seine Freundin versperrte ihm den Weg zum Plateau. "Du darfst da nicht wieder rausgehen! Da ist viel zu gefährlich, Bryan bringt dich um!" Rays Miene verdunkelte sich und bekam erneut die Argumente der Teamleaderin zu hören. "Lass mich durch, Larna!" Sie schüttelte den Kopf. Plötzlich hob er die Hand und knallte ihr eine, dann stieß er sie weg, so dass sie Max fast mit umriss und rannte zur Arena. Im Augenwinkel konnte er erkennen, wie Larna in die entgegen gesetzte Richtung lief. Seufzend trat er dem grausamen Russen ein drittes und letztes Mal gegenüber. Sofort begann der Kampf wieder mit heftigen Attacken der beiden Blader, doch noch ließen sie ihre volle Power nicht raus. Der Chinese erschauderte, als er Bryans Blicke traf, denn seine Augen waren so voll Hass, dass es ihm eiskalt den Rücken runter lief. "Weißt du, eigentlich wollte ich es kurz und schmerzlos machen. Aber als du mich letzte Runde besiegt hast, bin ich echt wütend geworden. Ich will, dass du leidest... und sie auch!" er zeigte auf den leeren Platz von Larna: "Ich wünsch dir die Pest...an den Hals!!" Ray ging einen Schritt zurück, konnte jedoch nicht verhindern, dass eine erneute Wind-Attacke sein Stirnband und das Zopfband durchschnitt. Er sah, wie Driger damit anfing, sich zu materialisieren. "Soso, du wünscht mir also die Pest an den Hals, mein Bit-Beast ist da anderer Meinung. Tiger Claw Attack!" Der Russe konterte und der Schwarzhaarige wurde von der Wucht nach hinten geworfen. In diesem Moment schien die Zeit still zu stehen, oder zumindest ganz langsam dahin zu schleichen. Er schloss die Augen und verlor jegliche Kraft, weiterzukämpfen. Doch dann sah er vor sich seine Freunde und was er erlebt hatte. Er hörte ihre Stimmen. "Wir können stolz sein auf dich, mein Freund!!" Das war Lee. "Viel Glück...mein Freund!" Kai. "Vergiss, was die Kritiker sagen, Ray!" Tyson und Max. "Los, schnapp sie dir morgen, Tiger!" Dass war Larna gewesen. Dann hörte er das Brüllen von Driger und die Kraft kehrte zurück. Er landete auf den Beinen und schaute seinem Gegenüber direkt in die Augen. Sein Tiger Bit-Beast lieferte sich mit dem Falken ein heftiges Kräftemessen. "Ich mach dich fertig, Ray Kon!" Bryan setzte zu einer gewaltigen Wind-Attacke an, doch im letzten Augenblick wurde Ray von einer grünen Aura umhüllt und er wusste, dass es Driger war, der ihn beschütze. Ein grausig gequältes Brüllen ertönte, ehe die gesamte Arena in helles Licht getaucht wurde...
Larna stand mitten in der Arena in einem der Trainingshallen und drückte ihr Handflächen so fest zusammen, dass sie merkte, wie das Blut aus ihren beiden Wunden kam. "Na, wie es aussieht, wird dein Freund gerade fertig gemacht. Und dann nützt dir deine Power auch nichts mehr, nicht wahr "Unbezwingbare"? Die Angesprochene zuckte zusammen. "Was willst du?" Sie drehte sich um und blickte in die kühlen, moosgrünen Augen von Boris Gaspatin. "Komm schon, wenn du freiwillig aufgibst, dann sage ich Bryan, er soll Ray nicht zu sehr verletzen." "Niemals, niemals werde ich auch nur einen schritt wieder in diese Abtei tun. Ihr werdet mich nicht bekommen, mich nicht und meine "unbezwingbare" Kraft auch nicht." Boris lachte und drehte sich um. Er erschrak, als Kai mit Wut verzerrtem Gesicht vor ihm stand. "Verschwinde! Wage es nie wieder, ihr auch nur in die Nähe zu kommen!" Boris lachte abermals, verschwand dann aber tatsächlich. "Ich habe mir Sorgen um dich gemacht!" "Du lügst!" "OK, dass ist nicht der wahre Grund, ich wollte sehen, wie es dir geht." "Warum? Weil Ray mir eine Ohrfeige gegeben hat?" Sie lachte und richtete sich auf. "Nein, deswegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ich..., " sie stockte und ihre Miene verfinsterte sich, "kann ihn nur nicht leiden sehen. Aber er hört ja nicht auf mich, dieser Sturkopf." "Ich denke, dass er nur seine Wut auf die Biovolt abbauen will..." Weiter kam der Blauhaarige nicht, denn Larna war aufgestanden und hatte ihre Hände geballt. Mit einmal sprang sie aus der Arena heraus und rief Kai hinter sich her. "Driger! Seine Macht, sie schwindet, er entfernt sich! Was ist bloß los?"
Das helle Licht verblasste langsam und Jazzman verkündete Rays Sieg über Bryan. Die Freude des Teams war jedoch nur kurz, denn sie wurde von dem entsetzten Schrei der Anführerin unterbrochen. Larna stürmte auf Ray zu, der bewusstlos am Rande des Plateaus lag. Sofort kamen die Sanitäter und legten den verletzen Chinesen auf die Trage. Mariah und die anderen Teams, die nach unten gestürmt waren, hielten Larna fest, die den Blade ihres Freundes umklammert hielt und weinte. "Sie müssen ihn wegbringen." Die Sanitäter zogen an der besorgten Gruppe vorbei, als Ray die Augen ein wenig öffnete. "Larna...wo.." sie kniete neben seiner Trage und griff nach seiner Hand. "Ich bin hier!" "Was ist passiert, hab... habe ich gewonnen?" Die Schwarzhaarige nickte. Dann legte sie ihm sein Blade auf die Brust und sagte "Allerdings hat Driger der Attacke nicht standgehalten, er ist verschwunden." Der Verletzte seufzte und umschloss sein Blade mit der freien Hand. "Er wird zu mir zurückkehren, da bin ich mir sicher." Die Ärzte trugen ihn weiter und Larna ließ seine Hand los. "Kai?" Noch einmal hielt die Trage an und der Russe kam zu ihm hin und hielt ebenfalls seine Hand. "Versprich mir, dass du auf Larna aufpasst, während ich K.O. bin. Und sag ihr...sag ihr, dass ich..." Seine Kräfte schwanden und er wurde wieder bewusstlos. Der Blauhaarige ließ seine Hand los, die auf die Trage sank und sah zu, wie sie seinen besten Freund endgültig mitnahmen. Er drehte sich um, packte Larna, hob sie hoch und ging gefolgt von den anderen in den Aufenthaltsraum. "So, ich soll auf dich aufpassen, ich krieg ziemlichen Ärger von Ray, wenn du dich stößt. Außerdem soll ich dir sagen, dass er dich um Verzeihung bittet und das er dich liebt, dass er nur für dich gewonnen hat und das du Tala morgen ordentlich für mich in den Hintern treten sollst." Larna lachte und umarmte ihren besten Freund so fest, das er fast keine Luft mehr bekam.
Der letzte Kampf
Larna stand ihrem Gegner Tala gegenüber und hatte die Augen geschlossen. Sie atmete tief durch und versuchte den Herzschlag von Ray und Mightoon zu spüren. Bumm, Bubumm, bumm... Langsam hob sie ihren Starter, in dem ihr Blade schon eingespannt war und brachte sich in Position. Von oben hörte sie die Stimme von Jazzman, der abzählte. Bei dem letzten Wort riss sie an der Ripcord und ließ Mightoon in die Arena fliegen. Erst jetzt öffnete sie wieder die Augen und schaute Tala in die eisblauen Augen. Ob er sich noch an damals erinnern konnte? Sie wusste es nicht. Sie schüttelte den Kopf und versuchte die Gedanken zu vertreiben und sich wieder auf den Kampf zu konzentrieren. Ihr Bit-Beast lieferte sich gerade einen erbitterten Kampf mit Wolborg und Larna schweifte wieder ab, denn sie fragte sich, wo die verschwundenen Bit-Beasts nun waren. Schließlich war Black Dranzer verschwunden und Tala machten keinen Anschein sie zu besitzen. Doch sie ließ sich nicht täuschen, zu gut kannte sie die Methoden der Abtei, in der sie über einen Monat gewesen war, auch wenn dies schon ein paar Jahre zurück lag. Mit einem Schlag versetzte Tala sie wieder in die Realität, denn sein Blade attackierte ihren, so dass er in arge Bedrängnis kam. Doch sofort reagierte sie und konterte mit einer gewaltigen Welle aus blauem Licht: die gefürchtete Blue Lightning Attack ihres Mightoon. Dies gleich zu Beginn des Dreier-Matches war zu viel für den Blade des rothaarigen Russen: Wolborg flog aus der Arena und landete direkt vor den Füßen des wütenden Voltaire Hiwatari, der Tala daraufhin anschnaubte. Larna jedoch fing ihren Blade lässig in der Hand auf und drehte sich zu ihrem Team um, dass ihr sofort um den Hals fiel. "Super! Dem hast du es aber gezeigt! Nur noch ein Sieg und die Biovolt-Abtei ist Geschichte." Trotz der Freude verdunkelte sich die Miene der Chinesin. "Ich glaube, die nächsten beiden Kämpfe werden ein hartes Stück Arbeit." Kai nickte und verschränkte die Arme vor der Brust: "Da könntest du Recht haben, vielleicht hat Tala mit Absicht verloren. Aber..." Kai grinste "...den Punkt muss er sich erst mal wiederholen!" Seine beste Freundin nickte und ging dann wieder zum Plateau, dessen Beyarena neu dekoriert worden war: Die Fläche war Eisig wie auf dem Rossi See und am Rande waren kleine Bäume aus Plastik aufgestellt worden. "Das ist unfair! Diese Arena entspricht nicht den Regeln, sie hat keine Genehmigung. Das ist ein Vorteil für ihren Schützling!" Mr. Dickensson regte sich fürchterlich darüber auf, doch Larna winkte lässig ab. "Keine Sorge, dank Kai hab ich Übung auf Eis!" Sie drehte sich kurz um und lächelte den Russen selbstsicher an. Erneut rasten die beiden Blades in die nun vereiste Arena. Ein heißer Kampf entwickelte sich, bis beide fast gleichzeitig zu einer finalen Attacke ansetzten, um das zweite Match endgültig zu entscheiden. Doch stattdessen wurden die Blader mit der Arena von einem riesigen Eisberg umschlossen. Verwirrt sah Larna sich um, ehe sie bemerkte, dass Mightoon stehen geblieben war. "Tja, sieht so aus, als ginge die zweite Runde an mich!" Tala lachte kalt und fing seinen noch kreiselnden Blade auf. Von draußen konnte sie die Stimme der Sprecher hören und auch verzweifelte Rufe ihrer Teamkollegen. "Wo sind wir hier?" "Nun, bei der Kollision unserer Blades haben wir das Raum-Zeit-Kontinuum durchbrochen und befinden uns jetzt in einem Parallel-Dimensionalen Raum. Und wir werden ihn auch nicht vor Ende des dritten Matches verlassen. Naja, ob du ihn verlassen wirst steht noch nicht fest. Wer weiß?" Erneut lachte der Russe höhnisch auf und die Chinesin setzte zum dritten Start an. "Ich weiß dass ich nicht mit reiner Kraft gegen dich gewinnen kann. Aber ich habe meine Freunde, ich habe Ray, ich habe Mightoon und in mir brennt das Feuer der Leidenschaft. Also mach dich auf das spektakulärste Finale gefasst, dass du je gesehen hast." Tala startete ebenfalls und wieder entbrannte ein wilder, energiegeladener Kampf zwischen den beiden. Larnas Blade hatte wieder an Kraft gewonnen und bereitete Wolborg einige Schwierigkeiten. Zudem schien sie ihren Gegner durch das, was sie gesagt hatte auch noch verunsichert zu haben. Doch dann breitete sich mit einem Schlag Schmerz in ihrem Körper aus und Tala schien zudem wieder mächtiger zu werden. Er bereitete sich auf den finalen Schlag vor. "Woher kommen diese Schmerzen? Meine Arme, sie tun so weh und mein Herz scheint zu zerreißen." "Wie ich sehe, hat Bryan ganze Arbeit geleistet und dich geschwächt, aber ich hätte dich auch so besiegt. Und nun bereite dich auf dein Ende vor! Wolborg: Finale Bit Vereinigung!" Sofort erschien das weiße Wolfs Bit-Beast und davor in kleinerer Fassung die anderen Bit-Beasts. Die Chinesin zuckte zusammen und dachte an ihre Freunde. Vor Tala bildete sich ein riesiger Feuerball, bestehend aus reiner Bit-Energie und dieser Feuerball rollte nun auf Befehl direkt auf Larna und Mightoon zu. Unruhig bäumte sich der Schimmel auf. Seine Besitzerin hob den Arm und zeigte auf ihren Gegner: "Los Mightoon! Blue Lightning Attack! Gib alles!" Die Erscheinung ihres Bit-Beasts ging in eine welle gleißenden Lichts über, die auf den Feuerball zulief. Doch auch die gegnerische Attacke kam immer näher und Larna schloss die Augen, als sie von dem roten Ball eingehüllt wurde.
Kais Augen weiteten sich, als sich der riesige Eisberg langsam auflöste und die beiden Blader wieder freigab. Tala stand mit leblosen Augen und seinem Blade in der Hand in der Arena, die völlig zerstört war. Mightoon kreiselte noch, doch als sein Blick auf seine beste Freundin fiel, stand ihm das blanke Entsetzten ins Gesicht geschrieben: Die Schwarzhaarige lag bewusstlos auf dem Boden und ihre Verbände waren blutverschmiert, sodass der Russe das Schlimmste ahnte. Sofort stürmten er und gleichzeitig zwei Sanitäter auf sie zu, während Jazzman Larna zur Siegerin des dritten Matches erklärte und die Bladebreakers zum Siegerteam der Chips. Doch dass bekam die Hälfte der Zuschauer und das Team selbst nicht mit, da alle den einen Satz aus dem Mund des Sanitäters vernommen hatten. "Schnell! Sie hat einen Herzstillstand!" Gleichzeitig kümmerten sich zwei andere Sanitäter um Tala, der nun auch zusammengebrochen war. Rasch kamen Notärzte und kümmerten sich um Larna und brachten sie in den Krankenwagen, immer noch um ihr Leben kämpfend. Das Team zog sich in den Umkleideraum, wo alle auf eine Nachricht warteten. Keiner dachte an den Sieg über die Biovolt. Dann klingelte das Handy von Mr. Dickensson und sein Gesicht erhellte sich erst, dann jedoch verdunkelte es sich. Nachdem er wieder aufgelegt hatte, wendete er sich an Kai und die anderen Blader, die sich auch dort angefunden hatten: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht! Die gute Nachricht ist, das Larna es überlebt hat. Die schlechte ist, das ihr Zustand weiter Kritisch ist und sie ins künstliche Koma versetzt worden ist, dass heißt sie muss von alleine wieder aufwachen. Doch die Ärzte konnten nicht sagen wie lange es dauern wird. Sie könnte schon morgen oder in einer Woche aufwachen, oder erst in einem Jahr."
Eiserne Stille lag in dem Raum, bis Kai sie durchschnitt. "Weiß Ray schon davon?" Mr. Dickensson nickte. "Ja, er hat es als einer der ersten erfahren. Aber er hat sie noch nicht gesehen. Er wird in zwei Tagen entlassen werden."
Ray klopfte an die Tür des Krankenzimmers, ehe ihm bewusst wurde, dass keiner "Herein!" rufen würde. Er öffnete die Tür und sein Blick viel sofort auf das weiße Bett in dem seine Freundin lag. Er setzte sich an das Bett und griff nach ihrer Hand. Sie war warm und doch spürte er kein Leben in ihr. Vor einer Woche war er entlassen worden und jetzt kam er jeden Tag hier her um darauf zu warten, dass sie endlich wieder aufwachte. "Du bist dumm, meine Süße! Da gewinnst du das Finale und landest hier im Krankenhaus! Du hättest den ganzen Trubel mal miterleben müssen. Ich hoffe, dass du bald aufwachst, ich vermisse dich, aber Kai auch. Er kommt nicht hier her, weil er Angst vor diesem Anblick hat. Er denkt, er ist an allem schuld, aber das stimmt gar nicht. Sein Großvater ist Schuld. Der ist übrigens verhaftet worden und Boris auch. Alles wird wieder gut! Mr. Dickensson hat gesagt, wenn du wieder fit bist, machen wir Urlaub! In Spanien! Da können wir uns gut erholen. Ich hab dir etwas mitgebracht: Ein Foto, das sie von uns für die Zeitung gemacht haben. Leider fehlst du... Wenn du doch die ganzen Blumen sehen könntest, die hier im Zimmer stehen. Von überall aus der Welt hast du welche bekommen. Der ganz große mit den weißen Rosen ist von Kai, er ist so deprimiert wegen dir. Ich verstehe jetzt, was euch verbindet, verzeih meine Vorwürfe. Ich komme gleich wieder, ich brauche nur was zu trinken." Der Chinese stand auf und verließ das Zimmer. Als er wiederkam, traf ihn fast der Schlag: Seine Freundin saß auf der Bettkante und betrachtete gerade die ganzen Blumen. "Larna! Du bist wach!" Ray stürmte auf sie zu und umarmte sie. Dann küsste er sie und holte die Ärzte. Während diese sie untersuchten, erzählte er ihr, was passiert war. "Oh, ich hab eigentlich gedacht, dass ich dabei draufgehe, aber ich hab wohl doch ein dickes Fell." Sie erntete einen bösen Blick ihres Freundes für diesen Kommentar, ehe die Krankenschwester samt den Ärzten verschwand und die beiden wieder alleine ließ. Larna ließ sich wieder zurück ins Kissen fallen und Ray setzte sich auf den Rand des Bettes. Die Chinesin blickte in seine Bernsteinfarbenen Augen, die sie trotz ihres Erwachens tieftraurig anschauten. Sie hob ihre Hand und streichelte ihm sanft über die Wange, was ihn leicht erröten ließ, doch immer noch hing die Traurigkeit in seinem Blick. "Hey! Was ist?" Sie richtete sich auf und griff mit der anderen Hand nach seiner und zog sie zu sich. Ray ließ sich in an ihre Brust sinken und starrte traurig gerade aus an die Wand. Larna streichelte ihn weiter und merkte dann, wie langsam Tränen über seine Wangen liefen. "Warum weinst du?" Ray richtete sich auf und schaute ihr in die Augen. Dann ließ er sich nach hinten sinken und lag nun quer über ihrem Bett. Entsetzt schaute seine Freundin ihn an, doch er hatte die Augen geschlossen und weinte einfach weiter. Sie beugte sich über ihn, sprach etwas, doch sie war so entsetzt über seine Tränen, das sie kein Wort herausbrachte. Langsam kam sie näher an sein Gesicht heran, doch sie hielt noch einmal inne und betrachtete sein Gesicht, ehe sie vorsichtig die Tränen wegküsste und schließlich ihre Lippen auf den seinen landete. Als sie von ihm abließ, blickte sie in Augen, die immer noch voll Trauer waren, aber es langsam vergaßen, traurig zu sein. "Ich weiß nicht, ich habe ständig Angst um dich. Meine Liebe, ich weiß nicht, ob sie stark genug ist, das alles mit zu machen. Mein Herz ist stark genug, dich zu lieben, aber ich fürchte mich davor, meine Seele an ihr zerbrechen zu lassen." "Aber woran den genau?" "Du verletzt mich unabsichtlich. Jedes Mal, wenn dir etwas passiert, oder wenn du kämpfst, spüre ich, wie mir die Luft zum Atmen fehlt. Ich..." "Hör auf, so etwas zu sagen. Ich werde dich lieben, solange ich lebe, selbst wenn du nicht mehr bist. Ich möchte nicht, dass du dir Sorgen um mich machst. Ich bin stark, solange du bei mir bist. Ich möchte, dass du mich liebst und nicht vor Sorgen stirbst. Niemand wird deine Seele zum zerbrechen bringen, solange ich bei dir bin!" Ray nickte und schloss dann die Augen. Er spürte wieder ihre Lippen und schmeckte sie auch schließlich. Wieder durchfloss ihn ein angenehmes Gefühl, doch dann ... blitzten diese Bilder wieder auf. Bilder von Larna, wie sie ihn höhnisch anlächelte, als wäre sie nicht sie selbst. Er selbst, wie er kniend vor ihr war und sie anflehte, verletzt und blutend. Und ein Bild, wie Larna von den Klauen eines riesigen schwarzen Engels durchbohrt worden war. Er zuckte zusammen und löste sich von ihr. "Was ist?" "Nichts... Lass uns so schnell es geht wieder nach Japan zurückkehren, ja?" Larna nickte und lächelte ihn an, nicht ahnend, was er eben gesehen hatte.
Erschöpft ließ Larna sich auf ihr Bett fallen. Endlich waren sie wieder in Tokio. Dann sprang sie auf und drehte ihre Musikanlage auf und legte sich flach auf den Bauch auf ihr Bett. "Sie sieht mich einfach nicht!" Ein traumhaftes Lied, wie sie fand. Langsam nickte sie ein, als die Tür leise aufging und Ray hereinkam. Er schlich sich an sie heran und legte sich zu ihr aufs Bett, was sie jedoch nicht merkte.
