Drache & Phönix von Ryuzume (Takao x Kai) ================================================================================ Kapitel 2: Prinz Kais Geschichte -------------------------------- Allein zu sein ist manchmal einfacher. Doch ist es wirklich richtig seine Gefühle zu verleugnen und dass vor sich selbst? Nur wer Liebe gibt wird auch Liebe erfahren! Kai war nun acht Jahre alt geworden und sein Vater hielt viel auf die Bildung seines Sohnes. Der Prinz saß in seinem Zimmer und las ein Buch, das ihm sein Hauslehrer gegeben hatte. Er sollte in drei Tagen damit fertig sein, aber er zog es vor dies gleich zu erledigen. Das Buch handelte über verschiedene Ländereien. Kai fand es zwar nicht sonderlich interessant, aber sein Vater wollte, dass er sich mit so etwas schon früh auseinander setzte. Es klopfte an der Zimmertür. „Ja“, sagte Kai knapp und wandte sich wieder seinem Buch zu. Der Minister des Königs betrat sein Gemach und verbeugte sich vor ihm. „Verzeiht mein Prinz, aber der König wünscht euch zu sprechen“, sagte der Mann. „Danke“, sagte Kai knapp und stand auf und stellte das Buch in ein Bücherregal. Sein Vater verlangte in allen Punkten höchste Disziplin, ob es nun um Ordentlichkeit oder Gehorsam ihm gegenüber ging. Ansonsten hatte der König angeordnet, dass sich niemand sonst über seinen Sohn erheben durfte. Diesen Machtanspruch hatte Kai seinem bedingungslosen Respekt, seinem Vater gegenüber zu verdanken. Dies war nicht immer so gewesen. Kurz nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter vor drei Jahren, war Kais Verhalten noch ganz anders Gewesen. Durch die plötzlich stärker werdende Stränge seines Vaters hatte er rebelliert. Oft war er weggelaufen und hatte sich sogar versteckt. Doch der König hatte es, wenn auch durch körperliche Gewalt geschafft, seinen Sohn wieder zu Recht zu weisen. Kai vermied es diese Erfahrung nochmals zu machen. Er war keineswegs ängstlich und unterwarf sich nur ungern, aber es gefiel ihm besser wenn der König ihm vertraute und ihm das Recht verlieh über alle Bediensteten und Minister im Schloss frei zu bestimmen. Er nutzte es zwar nicht aus, aber er genoss es. So wollte er auch, dass nicht der Minister sondern er selbst vorging. Aber es gab niemanden im Schloss, der den Prinzen anzweifeln würde, denn er war noch freundlich im Gegensatz zu seinem Vater. „Verschwindet“, rief der König und warf dem Minister einen goldenen Becher nach. Dieser konnte gerade noch ausweichen und entfernte sich aus dem Raum, nachdem er sich verbeugt hatte. Wie so oft in letzter Zeit, war Kais Vater betrunken. „Komm her zu mir mein Sohn“, sagte der Mann und hielt sich an der Lehne des Throns fest, um stehen zu können. Kai atmete tief durch und ging auf seinen Vater zu. Dieser kam ihm entgegengewankt und klammerte sich an ihn. Er sank zu Boden und Kai musste alle Kraft die er hatte aufwenden, um nicht mit hinuntergezogen zu werden. Der König roch nach Alkohol und er sah alt aus. Er schaute den kleinen Prinzen an und packte ihn an den Armen. „Du bist mein einziger Verbündeter“, sagte er und starrte Kai mit lieblosem Blick an. „Aber Vater ich“, wollte dieser sagen, doch er wurde plötzlich durchgerüttelt. „Sie sind alle gegen uns“, rief sein Vater und sein Griff wurde härter. „Aua Papa“, sagte Kai und kniff die Augen zusammen. Doch sein Vater ließ nicht locker. „Ich brauche dich“, sagte er und begann sich fest an seinen Sohn zu klammern. Der Prinz musste nach Luft ringen und versuchte sich vom König zu lösen, war aber nicht kräftig genug. „Ich krieg keine Luft Vater“, sagte Kai und begann nach Luft ringend zu keuchen. „Nein…, mein Sohn ist nicht so schwach“, schrie sein Vater ihn an und seine Umarmung wurde noch intensiver. „Ah…“, brachte der kleine Junge nur heraus und stand kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Noch nie in seinem Leben hatte Kai soviel Angst gehabt. Sein Brustkorb schnürte sich fest zusammen und er konnte kaum noch atmen. Wie sehr wünschte er sich jetzt in die Arme seiner Mutter. Früher hatte sie ihn immer vor den Wutausbrüchen des Königs beschützt, aber jetzt war er ganz allein. Tränen liefen über seine Wangen und er hoffte dass es bald vorbei sein würde. Plötzlich wurde er von seinem Vater weggestoßen und knallte gegen den Thron. Erschöpft und heftig nach Luft ringend versuchte er sich abzustützen. „Wer bist du“, schrie sein Vater und kam auf ihn zu. Der kleine Kai konnte sich nicht schnell genug bewegen und wurde auch schon am Kragen gepackt. „Bitte Vater, tu mir nicht weh“, schluchzte er und griff mit seinen Hände an den Arm des Königs. Grade als der König seine Hand gegen ihn erheben wollte, kamen Wachen hinein gestürmt um ihn zurück zu halten. Der Prinz sank erschöpft zu Boden und musste mit ansehen, wie sein Vater wild tobend, von den Männer aus dem Raum gezerrt wurde. Immer wieder rief er: „Wo ist mein Sohn, wo ist mein Sohn…?“ Reglos saß Kai da und musste erst realisieren, was geschehen war. Der Minister der ihn zuvor zum König geführt hatte kam eilig auf ihn zu. Besorgt kniete er sich zu ihm und drückte dem Prinzen ein Tuch gegen die Stirn. „Ihr seid verletzt, wie geht es euch…, redet…mit mir“, sagte er und seine Stimme wurde immer leiser. Langsam verlor Kai das Bewusstsein und sank in die Arme des Mannes. „Ein Arzt schnell, der Prinz ist verletzt.“ Alles was weiter geschah, bekam der verletzte Junge nicht mehr mit. 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