Warum liebe ich dich so? von Anuri ================================================================================ Kapitel 1: Ich liebe dich ------------------------- . Ich sitze hier. Starre einfach die Wand meines Zimmers an. Was ich tun soll? Diese Frage beschäftigt mich heute schon den ganzen Tag. Sie will einfach nicht aus meinem Kopf verschwinden. Eigentlich hatte ich es nicht erwartet, dass ausgerechnet du das von mir verlangst. Müsste ich nicht derjenige sein der es verlangt? Es kommt mir vor wie eine verkehrte Welt. Natürlich hast du ein Recht darauf, aber … ich kann es ihnen nicht sagen … sie hassen dich. Sie werden mich hassen. Doch die einzige Alternative wäre dich zu verlassen. Aber das kann ich auch nicht. Ich weiß nicht warum ich dich liebe, aber ich tue es! Ich kann es einfach nicht ändern. Dabei wäre es dann viel einfacher. So viel einfacher. Du möchtest so nicht mehr leben und ich kann es auch verstehen. Ich will mich auch nicht mehr verstecken. Aber mit jedem Tag, den ich warte, wird es schlimmer. Die Angst steigt mit jedem Tag. Viel zu lange schon hab ich es verschwiegen. Ich reite mich immer tiefer rein. Bei dir war es anderes. Sie haben es ziemlich schnell herausgefunden. Du sagst ich soll mir keine Sorgen machen. Sie werden es verstehen. Aber ich kann daran einfach nicht glauben. Du magst Telepath sein, aber DAS glaube ich dir nicht. Ich kenne sie. Sie hasse dich. Also kann nichts gut werden. Immer öfter möchtest du mir etwas sagen, aber du spricht es nie aus. Du siehst mich an und schweigst und das ist mir lieber. Ich will nicht, dass du über meine Freunde redest. Bei dem Thema stelle ich auf taub. Ich kann einfach nicht anders…dabei will ich dir gar nicht wehtun, aber mir ist klar, dass ich genau das jeden Tag mache. Es tut mir leid! ~Schu~ „Morgen“, kommt es grummelnd von mir. „Schlechte Laune?“, fragt Nagi knapp. Ich brumme nur und hole mir Kaffee. Sonst bin ich morgens nicht lebensfähig. Gedanklich verfluchte ich die neue Regelung von Brad. Aber Befehl war Befehl. Dabei konnte der Chibi ruhig mal zu Fuß gehen oder mit der Bahn fahren. Aber nein er musste den Kleinen ja zur Schule fahren. War er etwas sein Kindermädchen? „Lass deine schlechte Laune an jemand anderen aus! Ich kann nichts dafür, dass dein Kätzchen mucken macht!“, kommt es genervt von ihm. „Darf ich dich schlagen Chibi?“ Darüber wollte ich jetzt wirklich nicht nachdenken. Mein Kätzchen…ich frage mich langsam, ob es eigentlich noch mein Kätzchen ist. Ich habe das Gefühl ihn immer mehr zu verlieren und ich kann nichts dagegen machen. Wütend schaut Nagi mich an. „Können wir los?“, fragt er kalt. Wer hat hier schlechte Laune? Manchmal frage ich mich echt was ihn seinem Kopf vorgeht. Nicht dass ich das nicht wüsste, aber es herrschte halt ein Chaos in seinem Kopf. Zurzeit lief halt nichts so wie es sollte. „Von mir aus können wir los.“, sagte ich und griff nach meinem Mantel. Nagi folgt mir grummelnd. Na toll! Warum hatte ich immer das Glück ein Nagi mit Problemen zu haben? „Was ist los?“, fragte ich auf den Weg zum Auto. Ich wusste ja, dass er es nicht leiden konnte, wenn ich seine Gedanken las. Das hielt mich zwar nicht davon ab, aber wenn ich ihm helfen wollte oder soll, musste ich es wohl auf die normale Art machen…oder auch die kompliziere Art. Man war ich heute wieder sozial. „Geht dich nichts an!“ Ich seufzte und startete das Auto. Er hatte wohl mal wieder Schwierigkeiten mit seiner Freundin. Auch ohne seine Gedanken zu lesen kannte ich ihn inzwischen gut genug um zu wissen, was in ihm vorging…zumindest meistens… „Komm schon Nagi!“ „Du würdest es so oder so nicht verstehen!“ „Bist du dir da sicher?“ Er senkte den Blick. „Warum habt ihr nie Probleme in eurer Beziehung?“ Hatte ich gerade richtig gehört? Das war nicht sein ernst…kein Probleme? Warum hatte ich dann das Gefühl mein Kätzchen zu verlieren? „Wir haben auch unsere Probleme…so gar sehr viele…“ „Ihr seid doch glücklich!“ „Nicht immer…in jeder Beziehung gibt es Probleme…aber man muss sie gemeinsam aus der Welt schaffen.“ Mein Gott…äh…ich meine…ein Glück kann Farf keine Gedanken lesen…ich höre mich schon richtig vernünftig an… Langsam nickte er, dann sprang er aus dem Auto. //Viel Glück Chibi// Dann wollen wir doch mal sehen, was mein Kätzchen so macht. //Guten Morgen Kätzchen! Gut geschlafen?// /Morgen Schu/ Das hört sich irgendwie nicht so gut an. War er immer noch sauer wegen letztens? //Was ist das denn für eine Begrüßung?// /Sorry, bin noch müde!/ //Schatz es ist gleich acht!// /Die Mission war halt anstrengend!/ //Mission? Davon hast du mir gar nichts gesagt…Wie ist es gelaufen?// /Hab ich wohl vergessen! Mir geht’s gut./ //Sehen wir uns heute noch?// /Ich hab viel zu tun…/ So viel zu keine Probleme…//Bist du noch wütend auf mich?// /NEIN! Ich hab einfach viel um die Ohren/ Ich bin ein Telepath du Blödmann! Ich kann deine Gedanken lesen. //Wenn du meinst…Ich liebe dich// Eine Antwort bekam ich nicht. Er wollte mich nicht sehen. Was sollte ich dagegen machen? Hätte ich letztens nur nicht… Was brachte es sich jetzt darüber Gedanken zu machen? Gar nichts! Ich konnte es nun mal nicht ändern. Mehr als mich zu entschuldigen kann ich nicht. Wir hatte wirklich gar keine Probleme…unsere Beziehung stand am Abgrund und ich weiß nicht, wie ich sie retten kann… Dabei lief es so gut. Doch seitdem Aya-chan wieder aufgewacht ist…hat sich alles verändert. Ich weiß nicht warum. In deinen Gedanken find ich auch keine Antwort… Eigentlich wollte ich doch nur in deiner Nähe sein. Wir haben doch schon so viel überstanden und nun sollte ich zusehen, wie ich dich verlier? Bemerkst du gar nicht, dass wir kaum noch halt unter den Füßen haben? Ist es dir denn egal? Ich weiß, dass dem nicht so ist…du liebst mich. Aber warum geht unsere Beziehung, dann in die Brüche? Was haben wir falsch gemacht? Was sollte ich nur machen? /Schuldig! Arbeit!/ //Sofort Brady!// Zumindest lenkt mich das etwas ab! Diese Gedanken machten mich noch verrückt. Was hast du nur aus mir gemacht? Erst am späten Nachmittag fand ich wieder etwas Zeit für mich. Langsam ging ich durch den Park. Ich wusste wo ich dich finden würde. Ich musste dich heute noch sehen, wenn auch nur aus der Entfernung. Ich hörte Kinderstimmen…gleich würde ich dich sehen. Ken spielte mit den Kindern Fußball. Er hat sich wirklich gar nicht verändert. Warum sollte er auch? Kenken war schon immer stark gewesen. Ich kannte nur eine Person, die stärker war… Ich hörte dein Lachen. Es war so schön. Da sitzt du und schaust Ken zu. Du wirkst so glücklich. Mein Blick fällt auf sie. Du bist wieder mal mit Aya-chan unterwegs…Es tut weh. Ja, du bist bestimmt glücklich! Du siehst so glücklich aus…viel glücklicher als mit mir. Ich hab dich schon lange nicht mehr in meiner Gegenwart so lachen gesehen. Zum ersten Mal hab ich Angst deine Gedanken zu lesen. Ich habe Angst, dass ich Recht habe, denn ich will dich nicht verlieren. Dafür häng ich viel zu sehr an dir. Aber vielleicht bist du ohne mich glücklicher…vielleicht sollte ich dich gehen lassen… Sie ist dir viel zu nah…nicht nur in diesen Moment. Sie liebt dich…kannst du sie auch lieben, wenn du mich vergisst? Oder liebst du sie jetzt schon? Warum hab ich nur solche Angst vor der Wahrheit? Ich weiß doch, dass du mich liebst. Ich kann den Anblick einfach nicht ertragen. Langsam drehe ich mich um und gehe. Ich starre aus dem Fenster. Brad und Farf sind unterwegs. Nagi müsste jeden Moment wieder kommen. Immer noch drehen sich all meine Gedanken um dich. „Schu…?“ Ich schaue auf. Nagi steht Tränen überströmt vor mir. „Es ist vorbei…“ ES ist das erste Mal das ich ihn weinen sehe. Er hat sie wirklich geliebt. Ich ziehe ihn sanft in meine Arme und streiche sanft über seinen Rücken. Er krallt sich in mein Hemd und weint. Ich halt ihn einfach nur fest. /Schu?/ //Kätzchen?// /Ich muss dich sehen…/ Warum jetzt? Ich kann ihn jetzt nicht alleine lassen. /Schu bitte!/ //Können wir uns in einer Stunde sehen…Nagi geht es nicht gut…// /Ich hab schon verstanden…/ //Nein! Bitte ich will dich sehen…// /Schon gut…/ Ich versuche ihn zu beruhigen. Allein lassen konnte ich ihn wirklich nicht. Es ging einfach nicht! //Bitte versteh doch…// Ich kam nicht mehr an. Du ignorierst mich. Es tut weh! Ich will doch auch viel lieber bei dir sein, aber es ging halt nicht. Warum muss ich eigentlich immer springen? Ich hatte auch eine Familie! Nagi brauchte mich jetzt! Brauchst du mich auch? Was bin ich eigentlich für dich? Er hatte sich wieder beruhigt, als Brad und Farf zurückkamen. Sie holten einige Spiele raus um Nagi etwas abzulenken. Ich schnappte mir meinen Mantel. /Gehst du zu deinem Liebling?/ Ich nickte Brad kurz zu und verschwand. Hoffentlich bist du nicht allzu sauer…Ich kann spüren, dass dich etwas bedrückt. Was ist es? Warum redest du nicht mit mir? Oder wolltest du das vorhin? Aber was hätte ich tun sollen? Ihn alleine lassen? Das ist doch keine Alternative gewesen! Sag mir was ich tun soll und ich tue es! //Kätzchen?// /Nicht jetzt Schu! Wir sehen uns morgen. Schlaf gut!/ Okay, du warst scheinbar wütend. Was sollte ich jetzt machen? //Träum was schönes! Ich liebe dich Kätzchen!// /Bis morgen!/ Wir standen wirklich viel zu nah am Abgrund oder fielen wir bereits? Wie lange ist es schon her, dass du mir gesagt hast, dass du mich liebst? Du hast dabei so wunderschön gelächelt. Was würde ich dafür geben dieses Lächeln noch einmal zu sehen, noch einmal zu hören, dass du mich liebst. Du bist meine Welt geworden. Ohne dich bin ich nichts. Sieh nur was du aus mir gemacht hast! Langsam machte ich mich aus dem Weg zu meinem ehemaligen Lieblingsclub. Früher war ich jede Woche mindestens einmal da. Das war bevor wir zusammen kamen. Seitdem wir eine Beziehung haben war ich nicht einmal in diesen Club. Ich hatte dafür auch nie einen Grund. Doch jetzt spürte ich dieses Verlangen nach dem Vergessen. Ja, ich sehnte mich nach Alk und lauter Musik, die einem alles vergessen lassen, wenn auch nur für eine Nacht…auch wenn es nur eine war! Ich weiß nicht wie lange ich an der Bar saß und ein Glas nach dem anderen kippte. Nach tanzen war mir nicht. „Schuldig?“ Ich sah hoch. Vor mir stand eine alte Geliebte. „Schön dich auch mal wieder zu sehen.“ Ich nickte nur stumm. Sie setzte sich neben mich und fing an zuflirten. War sie schon immer so aufdringlich? War sie schon immer so dumm gewesen? Ihre Gedanken waren ja so oberflächlich und unwichtig…wie konnte man nur so viele Gedanken daran verschwenden, ob die Kleidung richtig saß oder das Make up in Ordnung war? Langsam fragte ich mich, wie ich mich mal auf sie einlassen konnte und wie viel ich wohl noch trinken musste um sie erträglich zu finden…oder hast du mich so verändert…ich kippe den nächsten Drink runter. Keine Ahnung wie ich nach Hause gekommen bin. Die Erinnerung an den Abend war sehr verschwommen. Mein Kopf brummte. Das hatte ja richtig gut getan. So ein Kater hob echt die Laune. Wenigstens war heute Samstag… Langsam trotte ich in die Küche. Nagi stellte mir trocken Brot vor die Nase und ein Glas Wasser mit Aspirin. „Scheinst ja echt Probleme mit deinem Schatz zu haben!“, kam es von Brad. Das war echt das was ich gebraucht habe. „Falls du dich nicht mehr erinnern solltest, du und deine Ex, ihr habt nur getanzt, obwohl das bei deinen Alkoholgehalt ein Wunder ist! Er hat angerufen. Er will dich in einer Stunde treffen!“ „Vielen Dank, dass ihr mich geweckt habt.“ Ich sah dich schon vom weitem. Du sahst ernst aus. Als du mich sahst, lächelst du nicht einmal. Was ist nur mit uns passiert? Warum war es soweit gekommen? „Schuldig!“ Ich dachte mein Herz bleibt stehen. War es jetzt vorbei? Waren wir abgestürzt? Es war schon so lange her, dass du mich Schuldig genannt hast… „Das mit uns hat keinen Sinn mehr! Es ist vorbei!“, du sagst das so kalt und emotionslos. Ich traue mich nicht nachzusehen, was du fühlst. Meine Welt bricht zusammen. Deine Worte zerreißen mir mein Herz. Warum tust du das? Du gehst. Ich will dich aufhalten, doch mir fehlt die Kraft. Dein Name kommt nur wie ein Flüstern über meine Lippen. Meine Beine geben nach und zum ersten Mal seit Jahren kommen mir die Tränen. Sieh mich an! Sieh dir an, was du aus mir gemacht hast! Ich…ich weine. Dabei war ich immer der eiskalte Typ, der gerne mit den Gefühlen anderer Menschen spielt…Ich vermisse dich jetzt schon…Wie soll ich ohne dich weiter machen? Mit zwei Sätzen hast du mich zerstört…wer hätte das gedacht… Warum? Warum musste es soweit kommen? Was haben wir falsch gemacht? Kann es denn kein Happy End für uns geben? Was soll ich tun? Ich fühle mich so leer. Du hast in mir eine Leere hinterlassen…du warst meine ersten und einzige ernste Beziehung. Früher war ich nie treu…doch dich hab ich nie betrogen. Alle meine Beziehungen waren oberflächlich…doch dir hab ich mein Herz geöffnet. Ich war immer derjenige der Schluss machte…doch du hast mich verlassen. Warum hab ich dich nicht aufgehalten? Ich liebe dich doch mehr als alles andere auf dieser Welt! ~Er~ Ich hab mich in meinem Zimmer eingeschlossen. Meine Tränen wollen nicht aufhören zu fließen. Es tut so weh. Ich hab es getan! Ich habe Schluss gemacht…aber ich liebe dich noch immer. Es gab keinen anderen Weg…Ich wäre an unserer Beziehung zerbrochen…zerbrechen tue ich auch an unserer Trennung. Viel zu lang waren wir zusammen. Ich hab immer gewusst, dass du noch andere hast. Aber als Aya-chan und Yohji es mir erzählten…die beiden wussten gar nicht, was sie zerstörten. Sie wusste ja nichts von unserer Beziehung. Es ist besser so. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen…aber warum tut es dann so weh? Es ist als würde mein Herz in tausend kleine Scherben zerspringen… Was soll ich ohne dich machen? Vielleicht sollte ich mich etwas ablenken. Wollte Aya-chan nicht mit mir in den Park? Sie freut sich sicher. Sie wird meine Maske nicht bemerken und ich habe recht sie sieht nicht, wie schlecht es mir geht…ich bin halt ein guter Schauspieler… Den besorgten Blick von Ken ignorierte ich. Ich wollte dich vergessen…unsere gemeinsame Zeit vergessen… ~Schu~ Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist. Vielleicht war es ein Monat, zwei Wochen oder auch nur einen Tag…es war bedeutungslos. Ohne dich hatte nichts eine Bedeutung. Wenn ich nur an essen dachte kam es mir wieder hoch. Selbst Brad und Farf machten sich Sorgen um mich. Brad hatte mir Zwangsurlaub verschrieben. Ich durfte nicht mehr an den Missionen teilnehmen… Einen Kater hatte ich in letzter Zeit öfter. Im Gegensatz zu mir ging es Nagi wohl ziemlich gut…ich redete kaum noch. Die ganze Zeit über dachte ich nur an dich. Ich konnte und wollte dich nicht vergessen. Ich wollte dich sehen…Wenigstens das… Ich bin nur noch ein Schatten meiner Selbst. Was hast du mit mir gemacht? Das passt gar nicht zu mir. Langsam folge ich den Kinderrufen. Ich hoffe du schaust mal wieder Ken beim Training zu. Da sitzt du…und neben dir ist sie. Du lachst. Ich bin zu weit entfernt um zu sehen, ob es deine Augen erreicht. Aber wahrscheinlich tut es das. Mit ihr kannst du glücklich sein. Du brauchst dich nicht vor deinen Freunden oder der Gesellschaft verstecken und du brauchst keine Angst vor den Hass deiner Freunde zu haben. Sie kann dich glücklicher machen als ich. Obwohl ich mir wünsche, dass du glücklich bist, zerreißt mich der Anblick, dass du es scheinbar ohne mich bist… Du bist schon gegangen, doch ich steh immer noch hier und starre auf den Platz an dem du gesäßen hast. Wieder gewinnen die Tränen den Kampf. „Warum?“, flüstere ich leise. „Du liebst ihn!“ Ich drehe mich um. Vor mir steht Ken. Er schaut mich an. „So was hab ich mir gedacht! Wie lange wart ihr zusammen?“, fragte er mich. „In zwei Wochen…sind es 1 ½ Jahre…“ Er schaut zu Boden. Sein Blick ist traurig. „So lange…und er hat es mir nicht gesagt…“ Ich konnte ihn verstehen. Schließlich waren sie die besten Freunde. „Warum hast du ihn betrogen, wenn du ihn liebst?“, kommt es leise von ihm. Ich starre ihn an. Ich hatte was? Wie kam er auf diese Idee? „Ich hab ihn nicht betrogen! Niemals!“ „Dann hat er wohl…Yohji und Aya-chan haben dich in einem Club gesehen…wie du getrunken hast und mit ihr…“ „Ich habe mit ihr getanzt, aber das war auch alles!“ „Du solltest das klarstellen…“ „Das war nicht der Grund…wir standen die ganze Zeit am Abgrund! Wahrscheinlich ist er ohne mich besser dran…“ Eine Träne läuft meine Wange entlang. Ken zog mich sanft in den Arm…ich ließ es zu… Ich klammerte mich an ihn. Was hast du mit mir gemacht? Ich stehe hier und weine mir die Augen aus dem Kopf. Früher hätte ich so was nicht gemacht. So lange hab ich nicht mehr geweint und jetzt kann ich nicht mehr aufhören. Ich will nicht mehr…ich kann nicht mehr ohne dich leben. Bitte komm zurück zu mir! Ich tue alles was du willst…aber bitte verlass mich nicht. Vielleicht sollte ich mit dir reden, aber ich bezweifle, dass du mir zu hörst. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Mein Kopf dröhnt…nicht wegen dem Alk, sondern wegen der vielen Stimmen…Sie stürzen auf mich ein. Früher wenn mir so was passiert ist, konnte ich mich bei dir erholen. Doch auch Ken handelt instinktiv richtig…bei ihm find ich ruhe…Warum nicht bei dir? Warum bist du jetzt nicht hier? Nur Ken ist hier…ER hält mich fest…Warum war er da? Ich traf mich öfter mit Ken. Mit ihm konnte ich über alles reden. ER hörte mir zu. Warum er das tat wusste ich auch nicht. Aber seine nähe tat mir gut. Ich fühlte mich etwas besser. Es befreite mir alles von der Seele reden zu können. Doch abends wartete ein Gläschen auf mich…oder auch eine Flasche… Bei ihm fühlte ich mich sicher. Es war so schwer zu erklären…Er war für mich da, wenn ich ihn brauchte. Er gab mir halt. Ich sollte dich vergessen, aber ich kann es nicht. Du scheinst jeden Gedanken von mir zu regieren…Warum? …Ken ist doch da… Kapitel 2: nicht mehr --------------------- Kapitel 2 „Wir haben uns schon ein paar Mal getroffen, aber vertrauen tust du mir nicht…“ „Wie könnte ich Schuldig? Du gehörst zu Schwarz und ich zu Weiß! Wir sind Feinde!“ „Und trotzdem triffst du dich mit mir?“ „Ja! Außerdem will ich dir ja vertrauen…“ „Das freut mich Kätzchen!“ Ein stechender Schmerz durchfährt Schuldigs Kopf. Die Stimmen stürzen auf ihn ein. Langsam sinkt er auf die Knie. Seine Hände verkrallen sich verzweifelt in seinem Haar. „Schu?“ Er kniet sich vor ihn, legt seine Hand ganz sanft auf Schus und zieht ihn zu sich in die Arme. Sanft streichelt er über die verkrampften Hände. Seine Gedanken konzentriert er nur auf zu ihn. Ganz langsam entspannen sich Schuldigs Hände, aber sein Körper wollte nicht aufhören zu zittern. Noch fester presst er ihn an sich und streicht ihn beruhigend über den Rücken. Schließlich verschwindet auch das Zittern. Wie durch einen dichten Nebel dringt die besorgte Stimme zu ihn durch. „Alles okay Schu?“ Ein leichtes Nicken folgt ganz leise fragt er: „Kann ich noch ein kleinwenig so bleiben?“ Ein leichtes Lächeln legt sich auf seine Lippen. Schuldig genoss seine Wärme, die alles andere um ihn herum vertrieb. Dann kuschelte er sich etwas an ihn. Heute würde er es sich erlauben Schwäche zu zeigen. Er würde sie nicht ausnutzen. Dafür war er ein zu guter Mensch. Außerdem tat die Wärme gut. Sie war so angenehm. Hier fühlte er sicher…und das zum ersten Mal. „Schu! Jetzt komm endlich!“ „Nicht so schnell Kätzchen!“, kam es lachend von Schuldig. Sein Schatz sprang freudig vor ihm rum. Ein wunderschönes Lächeln lag auf seinen Lippen. Schuldig schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur so viel Energie haben? Aber irgendwie konnte er ihn auch verstehen. Heute war einer der wenigen Tage in denen sie sorgenfrei in den Park gehen konnten und das wollten sie beide voll auskosten. Sein Schatz griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich. Die Menschen um sie herum waren ihnen egal. Sie standen dazu…zumindest vor Fremden. Mit ihren Freunden war die Sache ja leider etwas komplizierter. Es war wunderschön draußen. Die Sonne schien und überall blühte es. Sie suchten sich einen ruhigen Platz um zu picknicken. Die anderen von Schwarz hätten sich tot gelacht. So was passte einfach nicht zu ihm. Aber er hatte es sich so sehr gewünscht und ihm konnte er einfach keinen Wunsch abschlagen. Ja, er war seine Schwäche. Die Zeit mit ihm war einfach viel zu schön. Es war kitschig und romantisch aber es war schön, viel zu schön. Nur diesen einen Tag…er wollte ihn einfach nur glücklich sehen und das war er. Genauso wie Schuldig… Er spürte Lippen auf seinen. Sanft bettelte, die Zunge um Einlass, der auch sofort gewährt würde. In den Kuss lag so viel Liebe und Leidenschaft. „Ich liebe dich Schu!“ //Kätzchen? Bist du schon wach?// /Morgen Schu!/ //Morgen Kätzchen!// /Warum nennst du mich immer so?/ //Kätzchen? Hast du was dagegen?// /Nein…/ //Ich mag Kätzchen…du bist mindestens genauso süß außerdem schnurrst du so schön…// Sein Kätzchen lief rot an. /Schu!/ Ein Grinsen legte sich auf Schuldigs Gesicht. //…wenn ich mit meiner Hand langsam über deinen Oberkörper fahr und in den Nacken lege und dich da kraule…// Er keuchte erschrocken auf. Er konnte Schus Berührungen spüren. /Schu…nicht jetzt…/ //Warum?// Er ließ die zweite Hand langsam über den Oberkörper wandern. Das Kätzchen spürte die weichen Lippen an seinem Hals, die erst leichte Küsse auf die Haut hauchte und dann sich etwas festsaugte. Er stöhnte. Sein Atem beschleunigte sich. Die Mädchen ihm Laden schauten ihn an. Ken und Yohji warfen ihn seltsame Blicke zu. Er versuchte seine Atmung zu beruhigen, während Schu seine Hand langsam nach unten wandern ließ… Er konnte spüren wie er auf die Berührungen reagierte und sich etwas in den unteren Regionen regte. /Ich bin im Laden…/ Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. „Ich…muss…kurz weg…“ Schnell flüchtete er ins Bad. /Schu musste das sein?/ //Fandest du es so schlimm? Ich kann ja auch…// /Wehe du verschwindest jetzt!/ //Braucht mein Kätzchen mich?// Schuldig ließ seine Hände wieder wandern //Kätzchen…// Er stöhnte auf und begann die Hose zu öffnen. /…ich liebe dich…Schu…/ Ich beuge mich über dich und küsse dich leidenschaftlich. Sanft erkunden meine Hände deinen Körper unter mir. Bei deinen Brustwarzen bleiben sie stehen und fangen an diese zu liebkosen. Du stöhnst leicht auf. Ich küsse deinen Hals runter. Langsam löst mein Mund die eine Hand ab. Ich umspiele sie mit der Zunge und bearbeite sie mit den Zähnen. Du stöhnst meinen Namen. Dann wende ich mich der anderen zu. Meine Hände wandern weiter runter. Sie streichen immer wieder über den Hosenbund. Ich wandere mit meiner Zunge zum Bauchnabel. Laut stöhnst du. Dein Atem ist leicht beschleunigt. Ich weiß ich bin ein Sadist…ich liebe es dich so zu sehen. Ganz flüchtig streiche ich über deine Erregung. „Schu…bitte!“ Langsam öffne ich den Hosenknopf und ziehe ganz langsam den Reißverschluss auf. Deine Lippen sind leicht geschwollen. Eine leichte röte überzieht dein Gesicht. Du schaust mich mit lustverhangenen Augen an. Ich befreie dich von deiner Hose und der Boxershorts. Kurz betrachte ich dich. Du bist so wunderschön. Unter meinem Blick vertieft sich die Röte. So süß! Meine Hände fahren die Innenseiten deiner Oberschenkel hoch und runter. „Schu…mach endlich!“ Ich würde dich gerne noch etwas quälen, aber meine eigene Hose ist schon ziemlich eng. Schnell entledig ich mich meiner Klamotten und küsse dich. Sofort erwiderst du ihn leidenschaftlich. Unsere Becken reiben sich aneinander. Meine Hand tastet nach der Gleitcreme. Ich drücke etwas auf meine Handflächen. „Schuldig!“ Ich schrecke auf. Der Traum war so schön gewesen…fast hätte ich mit dir geschlafen. Eine Welle von Traurigkeit überkommt mich. Ich werde dich vielleicht nie wieder spüren. Seit wann ist es schief gelaufen? Wo war unser Fehler? Warum ist es so gekommen? Antworte mir? Woran lag es? „Schuldig! Verdammt! Wenn du ihn zehn Minuten nicht fertig bist…“, schreit Brad. Warum träum ich jetzt davon? So lange hab ich nicht mehr daran gedacht, hab den Gedanken an dich verdrängt. Du bist jetzt seit einem Monat mit Aya-chan zusammen. Ein halbes Jahr ist es schon her. Wieso gerade jetzt? Ich will das alles nicht. Auch jetzt tut es noch genauso weh wie damals. Liebe ich dich immer noch? Nein…NEIN! Ich will diese Gefühle nicht mehr! Ab heute sind wir wieder Feinde. ~Er~ Ich wache schwer atmend auf. Mein Blick bleibt an meiner Morgenlatte hängen. Freude…Warum muss ich auch davon träumen, wie wir miteinander schlafen? Ich bin jetzt mit Aya-chan zusammen…ich bin ein Arsch… Der Traum ist der beste Beweis dafür…ich liebe dich noch immer. Doch ich kann nicht zurück. Warum tut es so weh? Ich benutze Aya-chan um mich von dir abzulenken… Es gibt da eine Frage, die ich dir und Ken gerne stellen würde…seid ihr jetzt zusammen? Wie gerne würde ich dann mit Ken tauschen. Ich liebe dich…ich liebe dich wirklich…aber ich kann nicht zurück. Die Wahrheit ist wir haben uns verändert und nun muss ich an dir vorbeigehen auch wenn es weh tut. Ich muss dich vergessen. Es ist besser so für uns beide. Einmal hab ich dich gefragt, was dir wichtiger ist ich oder dein Leben. Du hast gesagt dein Leben. Ich hab damals gelächelt…aber es tat weh…aber dadurch haben wir was gemeinsam, denn mir ist deine Leben auch wichtiger. Seitdem Gespräch mit Crawford ist alles drunter und drüber gegangen. Ich weiß nicht was los war. Es ging alles so schnell und irgendwo da sind wir liegen geblieben ohne es zu bemerken. Trotzdem würde ich lieber einer von vielen sein, als gar nicht bei dir zu sein. Früher hat mir das nicht gereicht. Wir waren fast 1 ½ Jahre zusammen…ich wusste es gab noch andere, aber es war…ich hatte die Hoffnung doch der einzige zu sein, dann erzählten mir Aya-chan und Yohji… Es tut immer noch weh. Ich habe dir keine Möglichkeit gegeben dich zurechtfertigen, denn ich wusste ich würde dir verzeihen, aber es wäre nur schlimmer geworden für uns beide. Wir standen am Abgrund, aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich weiß nicht warum…ich habe selbst gar nicht gemerkt, dass ich es war, der losgelassen hat. Einmal hab ich vergessen dir zu sagen, dass ich dich liebe und dann ist es im Alltag untergegangen… Ich kann nicht erklären wieso…Tränen rollen über meine Wangen. Warum kann ich dich nicht loslassen? Es wäre viel einfacher. Warum musste das passieren? Warum uns? Wir haben uns immer öfter gestritten. Ich hatte Angst es den anderen zu sagen. Ich weiß noch immer nicht, wie ich es ihnen hätte beibringen sollen… Ich kann dich nicht vergessen. Niemand merkt, dass ich nur spiele…dass mein Lächeln falsch ist…du hast es sofort gesehen…ist das immer noch so? Denkst du manchmal an unsere gemeinsame Zeit? Sag mir, dass du mich nicht vergessen hast! Aber vielleicht war es auch besser, wenn du mich vergessen hast. Die Hauptsache ist, dass du glücklich bist! Das ist alles was ich möchte…das ist gelogen. Ich will bei dir sein, deine Nähe spüren, dein Lächeln sehen…will nur dich und trotzdem geht es nicht. Wie oft hab ich mit den Gedanken gespielt zu dir zu gehen und mich zu entschuldigen…dich zu fragen, ob wir es nicht noch mal probieren können. Doch meine Angst vor deiner Reaktion war einfach zu groß. Vielleicht haben wir uns einfach zu sehr geliebt… Wir standen am Abgrund und wir sind gefallen…doch ich war es der losgelassen hat. Es ist meine Schuld…wegen mir ist unsere Beziehung zerbrochen… Auf dem Weg haben wir etwas verloren und ich weiß nicht genau was es war. „Bist du wach?“, ruft Aya-chan fröhlich von draußen. „Ja!“ Sie stürmt in mein Zimmer und strahlt mich an, aber es berührt mich nicht. Wenn du gelächelt hast, schlug mein Herz wie wild. Mein Blick fällt auf die Uhr. „Scheiße! Ich habe Dienst!“ Ich springe auf und mache mich hektisch fertig. Ich habe den ganzen Tag gearbeitet, das tue ich oft seitdem…seitdem ich den größten Fehler meines Lebens begangen habe. Warum hab ich dich losgelassen? Meine Freunde hätten es schon irgendwie verstanden…oder auch nicht… Aber alles wäre besser gewesen als das hier. Ich kann nicht mehr Schu…ich vermisse dich so sehr. Wie konnte ich nur so dumm sein? Wo ich doch weiß, dass ich nur bei dir glücklich sein kann…nur bei dir. Jetzt muss ich dich gehen lassen. Ich muss an dir vorübergehen. Doch ich hab nicht die Kraft…ich kann weder vor noch zurückgehen, denn du bist mein Leben. Ich hab es dir nie gesagt. Das war ein Fehler… Jetzt ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt darüber nachzudenken. Schließlich sind wir auf einer Mission…Manx meinte wir könnten eventuell auf Schwarz treffen… Davor hab ich Angst. Wie soll ich mich verhalten, wenn du da bist? Ken wirft mir immer wieder seltsame Blicke zu, die ich einfach nicht deuten kann. In mir steigt ein schlechtes Gefühl auf. Etwas wird passieren…irgendetwas wird passieren. Meine Angst steigt. Bitte, sei nicht da! Ich weiß nicht was dann passiert…werde ich endgültig zerstört? Ich will zurück. Ich will nicht weitergehen…nicht ohne dich. Doch wir werden wohl nie wieder gemeinsam gehen. Warum? Warum lieben wir, wenn wir dadurch nur zerstört werden? Wie kann etwas so schönes so grausam sein? Schwarz ist da…du bist da…ich kann deine Nähe spüren, höre deine Schritte, dann sehe ich dich auch. Du siehst gut aus wie immer…nur deine Augen wirken stumpf. Ist das meine Schuld? Du setzt dein übliches Grinsen auf. Dabei steht dir ein Lächeln viel besser. Doch deine Augen wirken so tot. Ist es wegen mir? Ist das der Grund? Ich will die Wahrheit! ...ich will sie nicht. Ich widerspreche mir selbst. Ich weiß nicht mehr was ich will… Der Befehl zum Angriff wird gegeben. Doch ich stehe neben mir. Ich sehe wie Ken auf dich zu stürmt und versucht dich aufzuhalten. Doch Nagi verhindert das ziemlich effektiv. Wir waren für euch noch nie Gegner. Du kommst auf mich zu und greifst mich an. Du blickst mir kalt in die Augen. Ich sehe keine Gefühlsregung…in mir geht etwas kaputt….Warum? Ich will nicht, dass wir wieder Feinde sind! Das will ich nicht! Bitte hör auf damit! Ich halt das nicht aus! Ich liebe dich doch! Ich weiß nicht wann du von mir abgelassen hast… Irgendwann warst du nicht mehr da, sondern kämpftest mit Ken. In Kens Blick lag jetzt purer Hass. Warum? Ich verstand das alles nicht! Was war hier los? Es tat so weh…was war das? War das Liebe? Ist es Liebe die mich zerstört? „AYA-CHAN NICHT!“ Ich erblicke Aya-chan. Sie zielt mit einer Waffe auf dich. Warum hältst du sie nicht auf? Du scheinst nicht ausweichen zu wollen…willst du sterben? Mir ist als ob die Zeit stehen geblieben ist. Ich renne auf dich zu. Du darfst nicht sterben! Auch wenn du mich hasst, möchte ich, dass du lebst! Sie drückt ab. Schwarz scheint nicht zu realisieren in welcher Gefahr du schwebst… Ich stehe vor dir als mich die Kugel trifft. Schmerzen…meine Beine geben nach…ich falle in deine Arme. Du schaust mich entsetzt an. Ich glaube Tränen in deinen Augen zu sehen. Alles wird dunkel…mein Blick verschwimmt…Schmerzen…das Atmen fällt mir schwer…ein Glück bist du okay… Schwarz…Schmerzen…Leere…ganz leise Wörter dringen an mein Ohr… „Warum liebe ich dich so?“ ~Schu~ Brad hetzt mich den ganzen Tag rum. Er war wegen irgendwas sauer. Wahrscheinlich hat er wieder mal etwas gesehen, was ihm nicht gefällt. Das kam in letzter Zeit öfter vor. Ich weiß auch nicht warum er so unzufrieden ist mit der Zukunft…Für mich sah sie genauso aus wie die Gegenwart. Seit einem Monat hab ich Ken nicht mehr gesehen. Es ist eigentlich auch egal…jetzt wird es wie früher! Bevor es soweit gekommen ist. Bevor es ich dir mein Herz geschenkt habe… Die Zeit war vorbei. Man sollte nicht in der Vergangenheit leben. Das hast du mir mal gesagt. Schon seltsam oder? Am Anfang waren wir auch Feinde…jetzt sind wir es wieder…vielleicht waren wir nie was anderes. Als ob ich lieben könnte…Ich bin ein Monster! Genau das bin ich! Ein gefühlloses Monster, das Menschen umbringt…ich war nie etwas anderes! Das waren keine Gefühle…was immer es gewesen war…es war weg und würde nicht wieder kommen… Langsam ging ich in den Keller zu Farf. Schließlich musste auch er sich auf die Mission vorbereiten. „Wie geht’s dir Farf?“ „Mir geht es gut, aber warum verletzt du dich selbst?“ „Ich verletzte mich nicht oder siehst du irgendwelche Wunden?“ „Du leidest innerlich! Warum? Ist es weil du ihn liebst?“ „Ich liebe ihn nicht! Er ist mir völlig egal! Leiden tu ich auch nicht!“ „Du bist ein schlechter Lügner!“ Ich hasste Farf und seine Weißheiten, die er von sich gab, obwohl sie niemand hören wollte! Warum musste das Medikament so gut anschlagen? Ich hatte nicht gelogen! Das war die Wahrheit! Warum glaubte mir das eigentlich keiner? Sie mussten es doch besser wissen! Selbst Kenken hatte es erkannt! Es war wieder wie vorher. So war es viel besser! Gefühle, Liebe…wer braucht das schon? …Ich nicht! Ohne ging es viel besser und einfacher! Nein ich brauchte auch …dich nicht! Wahrscheinlich hatte ich was auf den Kopf bekommen oder so… Ich war nur ein Monster! Das war ich! Mehr wollte ich auch nicht sein! Schwächen verabscheute ich! Liebe war eine Schwäche! Sie bringt einen nicht einmal einen Nutzen…so etwas Banales und Unwichtiges… Trotzdem beschlich mich das ungute Gefühl, dass irgendwas passieren würde…ich konnte dich schon vom weiten spüren. Du scheinst durcheinander zu sein. Das war positiv! Verwirrung war eine Schwäche und ich würde sie zu nutzen wissen. Dann endlich stehe ich dir gegenüber und ich kann allen beweisen, dass ich die Wahrheit gesagt habe. Du schaust mich an. Deine Augen strahlen nicht mehr. Sie wirken irgendwie traurig. Früher sprühten sie vor Lebensfreude… Schnell verdränge ich diese Gedanken und setzte mein übliches Grinsen auf. Ich weiß du kannst es nicht leiden, wenn ich das tue, aber ändern kannst du es nicht! Brad gab den Befehl zum Angriff. Eigentlich will ich gleich mit dir kämpfen, aber Kenken hat wohl andere Pläne. Er greift mich an. //Nagi kümmere dich um ihn!// Schon hält Nagi ihn auf und ich habe freie Bahn. Mir ist er egal. Ich will dich! Gegen dich will ich kämpfen. Ich greife dich an. Du weichst mir nur aus. Deine Augen werden plötzlich stumpf. Was war los? Warum? …eigentlich ist es auch egal! Du interessierst mich nicht. Ich wollte dich fertig machen, dich brechen und zerstören… Deine stummen Schreie kommen bei mir an…ich kann sie hören…du bist bereits zerbrochen…Warum? Fühlst du etwa noch etwas für mich? Es ging nicht…ich konnte nicht…ich verstand mich selbst nicht mehr… Schnell wendete ich mich Ken zu. In seinen Augen konnte ich den Hass sehen. Den hatte ich auch verdient ich war ein Monster. Dann wird Ken von Farf in Beschlag genommen. Mein Blick fällt auf Aya-chan. Was macht sie hier? In mir steigen die alten Scherzen wieder hoch…nein ich wollte das nicht! Ich brauchte so was nicht! Sie richtet eine Waffe auf mich und ich konnte sie nur anstarren. „AYA-CHAN NICHT!“ Dann geht alles sehr schnell. Ich höre den Schuss, doch der Schmerz bleibt aus. Du stehst vor mir. Die Zeit vergeht viel zu langsam. Du fällst ihn meine Arme. Warum? Warum opferst du dich für mich? Du kannst mich nicht einfach zurücklassen… Das ist falsch! Ich sollte jetzt hier liegen! Das kann nur ein Alptraum sein! Bitte lass es ein Alptraum sein! Du darfst nicht sterben…nicht so…nicht wegen mir! Du sollst doch glücklich sein…eine Familie gründen…Warum? Du Idiot! Ich bin es nicht wert! Dein Leben ist doch viel wertvoller als meins! Warum wirfst du es so leichtfertig weg? Bitte sag’s mir! Du darfst jetzt nicht gehen! Das erlaube ich dir nicht! Du musst leben! Doch ich kann spüren wie du dich immer weiter vom Leben entfernst. Du entgleitest mir ein zweites Mal. Ich kann nichts dagegen machen…damals konnte ich dich nicht festhalten… „Schu? Was ist dir wichtiger ich oder dein Leben?“ Nein! Diesmal lass ich dich nicht gehen! Nicht so! Das ließ ich kein zweites Mal zu…dafür warst du mir zu wichtig! Du warst mein Leben! Die anderen hatte Recht gehabt…ich belog mich selbst. Ich wollte die Leere mit Kälte füllen und die Liebe durch Gleichgültigkeit ersetzen…wollte die Schmerzen nicht länger ertragen… Ich versteh es nicht! Wie kann man einen Menschen nur so lieben? Wie ging das? Wieso konnte ich dieses Gefühl nicht loslassen? Erklär es mir! Bitte antworte mir! „Warum liebe ich dich so?“ Kapitel 3: oder --------------- Kapitel 3 Langsam schlage ich die Augen auf. Du liegst eng an mich gekuschelt da. Dein Lächeln ist so süß! Warum kannst du so friedlich in meinen Armen schlafen? Die Frage hat mich schon immer beschäftigt…doch stellen will ich sie dir nicht. Ich habe mir auch angewöhnt deine Gedanken nicht mehr zu lesen. Du bist viel zu gut für mich. Du hast was besseres verdient als mich! Trotzdem bist du bei mir! Auch wenn ich weiß das du etwas viel besseres verdient hast, kann ich dich nicht gehen lassen. Ich liebe dich Kätzchen! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich dich liebe! Aber du verdienst so viel mehr… Warum denke ich überhaupt darüber nach? Du hast dich für mich entschieden! Außerdem passten diese Gedanken einfach nicht zu mir… sanft streiche ich dir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Schu?“, murmelst du verschlafen und kuschelst dich näher an mich. „Ich wollte dich nicht wecken, Kätzchen!“ Du lächelst. Wie ich dieses Lächeln liebe. Eigentlich liebe ich alles an dir. „Wann kommen die anderen wieder?“ Ich schaue auf die Uhr. „In zwei Stunden!“ „Dann ist gut!“ Du beugst dich über mich und hauchst mir einen Kuss auf die Lippen. Dann möchtest du aufstehen. Doch noch will ich dich nicht gehen lassen. Ich ziehe dich wieder in meine Arme. Erst guckst du etwas überrascht, dann lächelst du. „Was soll das werden?“ Ich ziehe dich nur noch näher zu mir. Meine Zunge streicht über deine Lippen. Sofort öffnest du den Mund und ich verwickele dich in ein leidenschaftliches Zungenspiel. „Schuldig! Brad will dich sehen!“, schreit Nagi, als er die Tür aufreißt. Er erstarrt in der Bewegung. Ich glaube für einen Moment setzt mein Herz aus. Warum sind sie schon da? Was machten sie hier? „WAS MACHT ER HIER?“ Ich schaue dich kurz an. //Ich werde dich nicht verlassen! Niemals!// /Ich liebe dich Schu!/ Unsere Hände suchen sich und finden sich. Sie verhackten sich ineinander. Mein Blick richtete sich auf Nagi. „Er hat dir Nacht bei mir verbracht! Wir sind zusammen!“ Nagi starrt mich mit offnem Mund an. Ich weiß was er denkt. So was hab ich noch nie gesagt…noch nie… „Er gehört zu Weiß! Es ist Bombay!“ „Nein! Omi Tsukiyono!“ // Du brauchst dich nicht zu bemühen ich werde mich nicht von ihm trennen!// „Was ist nur los mit dir? So kenn ich dich gar nicht!“ Ich war ja auch noch nie so glücklich. Ich drücke deine Hand. Du bist immer bei mir! Dafür liebe ich dich! Ich glaube ich liebe dich wirklich. Deine Angst kann ich spüren…trotzdem flüchtest du nicht. Zwar kann ich nicht verstehen, warum du mich liebst, aber ich weiß, dass es so ist und ich dir vertrauen kann…mein Leben anvertrauen kann… „Warum dauert das so lange?“, kam es schlecht gelaunt von Brad. Ich sitze hier ganz alleine in Crawfords Büro. Er wollte mit mir alleine reden. Du wartest draußen. Mir war das ganze etwas unheimlich. Ich hatte Angst vor ihm…vor Schwarz. Doch ich wusste auch irgendwie, dass du mich beschützen würdest. Ja dir vertraue ich wirklich…Schu! Vielleicht war auch gerade das das unheimliche. Ich vertraute meinem Feind…liebte ihn. „Du wirst ihn verlassen!“ Meine Augen weiteten sich. Das war nicht sein ernst. Das konnte nicht wahr sein…ich hatte mit allem gerechnet aber damit… Ich versuchte mir ein Leben ohne ihn vorzustellen, aber es ging nicht mehr…und ich wollte es auch gar nicht! „Das werden ich nicht!“ „Schuldig ist ein Mörder…ein Monster!“ „Das ist er nicht!…er ist ein Mörder, aber das bin ich auch!“ „Er meint es nicht ernst mit dir! Du bist doch nur einer von vielen!“ Genau in den wunden Punkt. Ich wusste, dass es noch andere gab, aber ich wusste auch, dass er nur mir gesagt hatte, dass er mich liebt! „Vielleicht ist das so…aber es ändert nichts an meinen Gefühlen für ihn! Ich liebe ihn und werden ihn nicht verlassen!“ Crawford schüttelte den Kopf. „Dann halt anders!“ Er holte eine Waffe hervor und zielte auf mich. „Verlass ihn oder ich erschieß dich!“ „Das macht keinen Unterschied! Ich kann ohne ihn nicht leben!“ Er schaut mich an, dann stürmst du in den Raum und stellst dich vor mich. „Brad! Was soll das?“ Er ließ die Waffe sinken. Du greifst nach meiner Hand und ziehst mich aus dem Zimmer. Leise kommt es von mir: „Sie hätten sein Leben bedrohen müssen, dann hätten sie gewonnen…“ Crawford hat es sicher nicht mehr gehört. Brad legte mir nahe die Beziehung zu beenden. Doch wie so oft war es mir egal was er sagte. Ich würde mich nicht von ihm trennen. Viel zu wichtig warst du. So wichtig, dass ich dir meine Gefühle offenbarte. Ich ließ dich mein innerstes sehen. Warum ich diese Gefühle für dich hatte? Ich weiß es nicht…sie waren einfach da. War es nicht egal vorher sie kamen? Für mich war es nicht von Bedeutung! Es zählte nur das ich sie hatte. Die letzten Wochen nachdem wir aufgeflogen waren, waren einfach wunderschön! Heute war etwas anders…es war so ein komisches Gefühl! Wieso wurde ich dieses Gefühl nicht wieder los? Ich schaue aus dem Fenster des Hotelzimmers. Ob du noch lebst? Haben du und deine Freunde es geschafft? Immer wieder suche ich nach deinen Gedanken… ich kann sie nicht mehr hören…bitte…dir muss es gut gehen! Was soll ich ohne dich machen? Diese Ungewissheit macht mich fertig…ich kann nicht mehr…ich will dich in meine Arme schließen…dich spüren… Hoffentlich konntet ihr rechtzeitig aus dem Gebäude… dieser Kampf was das Grausamste was ich jemals erlebt habe. Ich konnte dir nicht helfen…musste gegen dich und deine Freunde kämpfen…was genau passierte weiß ich nicht mehr…es ging alles so schnell…bitte sag mir, dass alles gut wird…alles gut ist…ich will dich nicht verlieren…die Ungewissheit zerstört mich… Aya-chan ist erwacht…freut ihr euch darüber? Wird sie jemals von euch erfahren? Ihr kämpft für die anderen…und sie werden es nie erfahren…wie könnt ihr so leben? Bitte gib mir ein Zeichen…ein Zeichen, dass du noch lebst. Die Angst um dich lässt mich kaum noch einen klaren Gedanken fassen…du hast mich ganz schön verändert…ich kann und will nicht mehr ohne dich leben…Wo bist du? Geht es dir gut? Wollte Brad deswegen, dass ich mit dir Schluss mache? Ein Monat ist vergangen. Es fehlt jede Spur von dir und den anderen…hab ihr es wirklich nicht geschafft? Das kann doch nicht sein…das darf nicht sein… Ich vermisse dich…deine Stimme, dein Gesicht…einfach alles… Ich kann dein Lächeln vor mir sehen…doch du bist nicht hier…ich will dich in meine Arme nehmen…dich spüren…dich berühren… /Schu?/ Ich springe auf. Du bist da! //Kätzchen? Geht es dir gut?// /Mir geht es gut…was ist mit dir?/ //Ich will dich sehen! Jetzt!// Dir geht es gut. Ich will dich berühren…damit ich es auch glauben kann…das alles kommt mir vor wie ein Traum. //Lass das kein Traum sein…// /Ich will dich auch sehen…kann ich zu dir kommen?/ //So schnell wie möglich! Ich hab dich vermisst!// Ich kann dein wunderschönes Lachen hören. /Ich dich auch!/ Bitte…sei jetzt schon da…ich kann nicht warten… Ich kann die Klingel hören. Bist du wirklich schon da? Ich stürme zu dir. Ich kann Nagi hören. „Was machst du hier?“ Doch du ignorierst ihn und rennst auf mich zu. Endlich! Endlich kann ich dich wieder spüren…dich in meinem Arm halten…wie sehr hab ich das vermisst… //Ich liebe dich Omi!// /Ich dich auch! Ich liebe dich auch Schu!/ Ich will dich spüren. Schon fast verzweifelt suchen meine Lippen deine…du erwiderst den Kuss heftig…ich kann dein Verlangen nach mir spüren…. Endlich bist du wieder bei mir. Ich konnte es noch immer nicht fassen. Sanft streich ich dir eine Strähne aus dem Gesicht. Du schläfst so friedlich. Es klopft vorsichtig. „Ja?“ Langsam tritt Nagi ins Zimmer. Kurz ruht sein Blick auf uns. „Frühstück ist fertig!“, sagte er und dreht sich wieder um. Ich hauche dir einen Kuss auf die Lippen. Du schlingst deine Arme um mich und ziehst mich näher. Erneut küsse ich dich und leicht erwiderst du ihn. Sanft löse ich mich von dir. Du öffnest deine Augen. „Morgen!“, kommt es noch etwas verschlafen von dir. „Morgen Kätzchen! Frühstück ist fertig!“ „Mit den anderen?“ „Ich schätze mal!“, sage ich grinsend. Leicht küss ich dich und steh dann auf und suche unsere Sachen zusammen. Schließlich stehen wir beide unten. „Ihr seid spät!“, sagt Brad nur. Farf schaut nur kurz auf und leckt sich über die Lippen. Doch das ignorierst du gekonnt. Es ist das erste Mal, dass du mit uns isst. Ich schaue dich an. Ein Lächeln liegt auf deinem Gesicht. In diesen Moment spüre ich ganz deutlich, dass wir es schaffen. Ich schrecke aus meinen Gedanken auf. Damals war ich mir so sicher und dann? Was ist bloß mit uns passiert? Deine Freunde starren mich an. Aya-chan sitzt apathisch in der Ecke. Du bist immer noch im OP. Mein ganzer Körper zittert. Du darfst nicht sterben. „Warum dauert das so lange“, frage ich verzweifelt. Nagi tritt vorsichtig an mich heran. „Schuldig…er ist noch nicht lange drin…er schafft das schon!“ Warum? Hast du den einen Grund zu kämpfen? Deine Augen waren leer…ich habe dich zerstört…wie hätte es auch anders sein können? Ken schaut mich abschätzend an…er weiß wohl nicht was er von mir denken soll. „Was soll das ganze? Warum seit ihr hier? Warum hat Omi….“, schreit Yohji. Mein Mund öffnet sich…doch bringt er keinen Ton heraus… die Worte bleiben mir im Hals stecken…kann es nicht aussprechen…habe zu große Angst auch den letzten Rest zuzerstören. Yohji schreit und kann sich einfach nicht beruhigen, weder Kens beruhigenden Worte noch Ayas Mörderblick bringen ihn zur Ruhe. Nagi hält sich den Kopf. Wahrscheinlich fragt er sich, wie man so blöd sein kann, ob das auf mich oder Yohji bezogen ist weiß ich nicht…will es auch gar nicht wissen…nun geht Yohji dazu über mich zu beschimpfen und wirft mir vor ich hätte ihn durch meine Fähigkeiten dazu gebracht…“Klappe Balinese!“ Alle drehen sich verwundert um auch ich. Doch Farf fährt unberührt fort. „Die ‚Guten’ sollten in Krankenhäusern leise sein! Das gehört sich so Weiß!“ Ausgerechnet Farf…von Nagi hätte ich es erwartet…vielleicht auch von Brad…aber Farfi.. „Warum der Chibi ihn beschützt hat ist doch klar! Er liebt ihn noch immer!“ „Noch immer? Er hat so was nie empfunden!“, empört sich der Blonde. Doch seine Worte ziehen an mir vorbei. Hatte Farf recht? Warum haben wir es dann nicht geschafft? Eine Träne läuft über mein Gesicht. „Omi…“, kommt es leise über meine Lippen. Bekamen wir dann noch eine Chance? Einen neu Anfang? Jetzt wird mir bewusst, dass das wohl unmöglich ist. Wir sind schon zu weit ohne einandergegangen…oder? Selbst wenn wir uns lieben oder gerade weil wir uns lieben…müssen wir an einander vorbeigehen. Ich wollte dich töten, dich brechen und das nur, weil du mich verlassen hast…Du hast was besseres verdient! Jemanden dessen Hände nicht mit Blut beschmutz sind. Jemanden den deine Freunde nicht hassen…mich werden sie niemals akzeptieren…ich spüre ihren Hass… Wir müssen alleine weiter gehen…ich weiß nicht wie ich das schaffen soll…hab es die ganze Zeit nicht geschafft… ich kann nicht mehr… Der Arzt kommt. Was er sagt kommt nicht bei mir an. „Omi…“ ~Omi~ Schmerzen…mein Kopf…das Atmen…es tut weh…was ist los? Mein Herz? Warum? Langsam öffne ich die Augen. Das Licht ist so grell…zu grell…ich schließe die Augen wieder. Das Licht tut in den Augen weh…es blendet…sticht und ist einfach viel zu hell…zu rein. „Warum tut es so weh?“, kommt es über meine Lippen. Sie sind trocken und spröde…es kratzt im Hals… „Omi!“, rufen mehrere Leute zu laut…viel zu laut…ich strenge mich an…die Stimmen zu erkennen. „Du bist angeschossen wurden!“ Yohji…das ist Yohji. „Es ist nicht so schlimm! Du hast Glück gehabt…“ Ken…das Weinen im Hintergrund Aya-chan…bist du?…wo bist du? „Schu?“ „Was?“ Ich kann Yohjis irritierten Blick förmlich spüren. Doch das ist mir egal. „Wo ist er?…Wo ist Schuldig?“ „Gegangen!“, sagt Ken. „Aber ihm ging es gut?“ Dir war doch nichts passiert, oder? Lass alles okay sein bei dir…bitte… „Diesem Arsch geht es gut. Schließlich hast du alles abbekommen. Das hat er echt geschickt gemacht!“, sagte Yohji wütend. Meine Augen bleiben geschlossen. Doch ich weiß wie Aya mich ansieht…so als ob er die Wahrheit in mir lesen könnte. „Er hat gar nichts gemacht! So lange es ihm gut geht…ist alles okay…“ „Was meinst du damit? Dieser Irre hat dich nicht die Wahrheit gesagt…du liebst Schuldig nicht!“ Seine Stimme klingt fast schon verzweifelt. „Farf?…Ich liebe Schuldig mehr als alles andere! Es tut mir leid Aya-chan…ich“ Nun ist es raus. Einer der Gründe warum wir gescheitert sind…meine Freunde. Nie konnte ich es ihnen sagen und jetzt kommt es einfach über meine Lippen…nur ist es jetzt zu spät. „Ich liebe ihn!“ Es ist still. Das müssen sie wohl erst mal verarbeiten. Schmerzlich wird mir bewusst das es zu spät ist…viel zu spät. Wir werden nie wieder zu einanderfinden…wir sind wohl schon zu weit gegangen. War es das was du mir sagen willst? Bist du deshalb nicht hier? So einfach lass ich dich diesmal nicht gehen. Denn wenn es so ist, dann brauch ich die Wahrheit…um dich loszulassen. Das auf mich Eingerede von Yohji ignoriere ich. Meine Gedanken sind bei dir…bei dem uns, was es hätte geben können, aber jetzt ist es vorbei… Das weiß ich schon lange…auch wenn ich es nie wahr haben wollte…auch jetzt nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt… Kapitel 4: doch? ---------------- Kapitel 4 ~Aya~ „Was machen wir jetzt? Immerhin redet er von Schuldig…Wer weiß wie lange, dass schon so geht!“, kommt es immer noch aufgebracht von dem Blonden. „1 1/2 Jahre waren sie zusammen…“, sagt Ken leise. „Du hast es gewusst?!“ „Ich hab es erfahren nachdem Omi Schluss gemacht hatte!“ Sollten die beiden streiten oder was auch immer…Mein Blick glitt zu meiner Schwester. Sie schläft inzwischen. Ich musste hier raus. Langsam stand ich auf und ging..ließ die beiden…nein die drei zurück. In meinem Kopf herrschte das reinste Caos. Omi hatte die Wahrheit gesagt. Er liebte Schuldig scheinbar mehr als sein eignes Leben. Die Gründe für sein Schweigen konnte ich verstehen. Aber irgendwas…muss es doch gegeben haben…etwas was darauf hingewiesen hätte. So in meine Gedanken vertieft achtete ich nicht auf den Weg und rempelte jemanden an. Ich hob meinen Blick und schaute in Nagis Gesicht. Er sah fertig und traurig aus. „Ihr habt es gewusst, oder?“ Er nickte leicht. „Ich hab sie überrascht…“ „Habt ihr es vorher gemerkt? „Nein…erst im nachhinein ist uns einiges aufgefallen…“ Ich dachte nach…ging zurück…sah wie Omi total verwirrt nach Hause kam, wie er lächelte, wie er weinte…alles wegen ihm? Wann hatte es begonnen? Nach Oukas Tod? Davor? „Ihr habt jeden Grund uns zu hassen…aber wir hatten unsere Gründe…Schu liebt Omi wirklich! Er würde wohl alles für ihn tun…deshalb will er ihn für immer verlassen…ihn nicht mehr sehen…er leidet und Omi wird auch darunter leiden…vielleicht lieben sie sich zu sehr…“ „Gründe?!“ „Keine Rechtfertigungen oder eine Entschuldigung…aber Gründe…“ Warum Nagi und auch ich so gesprächig waren, war schwer zu erklären…vielleicht, weil wir beide versuchten zu verstehen, was man nicht verstehen konnte…die Antworten suchten, wo es keine gab. Als ich nach Hause kam sah ich Omi auf der Coach sitzen. Sein Blick war traurig auf ein Bild gerichtet…ein Bild von ihm und Schuldig…glücklich…eine Träne fiel auf das Foto. Alles…ich müsste wütend sein…verletzt…enttäuscht…aber eigentlich tat es nur weh ihn so zu sehen…zu sehen, dass er an seiner Liebe kaputt ging… und er ganz allein war. Yohji konnte und wollte ihn nicht verstehen. Er wollte Schuldig nur weiter hassen…Ken schien verwirrt und fertig zu sein…nicht in der Lage um bei ihm zu sein…Aya-chan war zu verletzt…zu verzweifelt…und sonst…hatte er niemanden…keine Freunde mit denen er darüber reden könnte…keine Eltern…niemanden…nur uns…und wie? Wir lassen ihn allein… Die ganze Zeit waren wir zu sehr mit uns beschäftigt…warum fiel mir erst jetzt auf wie falsch sein Lächeln in der letzten Zeit gewesen war…dass es nie seine Augen erreicht hatte…das er immer stiller wurde…jede Möglichkeit nutzte um zu arbeiten… Die ganze Zeit über hatte er gelitten…und wir? Wir waren nicht da…warum jetzt erst? Hätten sie es nicht früher merken müssen? Sie waren…und ich? War ich nicht auch noch da? Ich habe auch nichts getan, aber ich könnte es jetzt ändern. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn. „Lass mich mal sehen!“ Ich nahm ihm das Bild aus der Hand. Ganz vorsichtig begann Omi zu erzählen, wie es zu dem Bild gekommen war. Ein echtes Lächeln war in seinen Tränen überströmten Gesicht zu erkennen. Irgendwann krallte er sich an mich und weinte. Ja vielleicht müsste ich ihn sogar hassen für das was er meiner Schwester angetan hatte…doch das konnte ich nicht…viel zu wichtig war er mir geworden. Ich wollte ihn in diesen Moment nur wieder ehrlich Lachen sehen. Ob es irgendwann wieder so weit war? ~Schu~ Es war einige Zeit vergangen. Ich wusste, dass es dir gut ging…den Umständen entsprechend und das du auch auf Missionen mit durfte. Das letzte machte mir Angst. Wenn Schwarz und Weiß sich über den Weg ließen, was würde dann passieren? Zum Beispiel heute…jetzt konntest du genau dieselbe Mission oder eine entgegengesetzte Mission haben…etwas ängstlich schaute ich zu Brad…er hatte es vorausgesehen…oder? Andererseits benahm er sich seltsam. Irgendwie nervös…es war doch nicht…ich sah dich. Warum? Vor diesen Moment hatte ich solche Angst…Angst vor dieser Begnung…vor dem was jetzt passiert…wir standen uns gegenüber und sahen uns an. „Unser Auftrag ist hier erledigt!“, sagte Brad. „Dann können wir ja wieder gehen!2, sagte Yohji, dann packte er deinen Arm und wollte dich wegziehen. Doch du bleibst stehen und schaust mich an. „Liebst du mich noch?“, fragst du leise. /Bitte sag mir die Wahrheit! Wenigstens das…/ Die Wahrheit? Brauchtest du das? Konnte ich das? „Ja, ich liebe dich immer noch…“ Du nickst leicht. „Hast du mich…“ Ich spürte deine Angst…vor der Wahrheit…du wolltest endlich Gewissheit haben. „Nie!“, sagte ich bestimmt. Du schaust mich an. „Ich liebe dich…ich werde dich wohl immer lieben…viel Glück…werde glücklich!“, sagst du. Deine Stimme zittert. Langsam drehst du dich um. Ich will dir das nicht zumuten, das Leben ohne deine Freunde…sie werden mich nie akzeptieren. Du entfernst dich immer weiter…diesmal für immer…das spüre ich…noch kann ich dich aufhalten…noch…Nagi sieht mich verzweifelt an. /Tu was!/ ~Omi~ Yohji und Ken gehen mir aus dem Weg. Aya-chan ist weggefahren. Nur Aya war für mich da…schweigsam wie immer, aber er musste nicht reden um mich zutrösten…seine Nähe reichte schon aus. In meinem Kopf herrschte Chaos…so viele Gedanken und Gefühle und ich konnte sie nicht rauslassen… Mir fehlt deine Wärme, deine Nähe…wollte dich wieder bei mir haben…doch du hattest dich entschieden…obwohl es ja eigentlich meine Entscheidung gewesen war…es wird mich langsam zerstören…aber ein Treffen…wenigstens das…um mich zu verabschieden um dich ein letztes Mal zu sehen… Ich durfte wieder an Missionen teilnehmen…wahrscheinlich Ayas Werk…gerade waren wir unterwegs zu unserer Zielperson. Plötzlich wart ihr da. Ich kann nur in deine Augen schauen. Sie nehmen mich gefangen und lassen mich nicht mehr los. Ich höre Brad und Yohji etwas sagen, aber es kommt nicht bei mir an. Meine Sicht verschwimmt…wieder steigt Angst in mir hoch…die Angst vor der Wahrheit…Trotzdem kommt die letzte Frage über meine Lippen. „Liebst du mich noch?“ Einige Sekunden sagst du gar nichts. „Ja, ich liebe dich immer noch…“ In deinen Augen kann ich sehen das es die Wahrheit ist. Wenigstens das…es gibt noch etwas was ich wissen muss…eine Sache…Mein Herz krampft sich zusammen. „Hast du mich…“ Die Worte kommen einfach nicht über meine Lippen… „Nie!“, sagst du bestimmt. Ich schau in deine Augen…und ich weiß, dass du die Wahrheit sagst. Jetzt wusste ich es…die Wahrheit…und es sollte mich wohl glücklich mache…aber es macht mich nur traurig…und schwerer zu gehen…doch du hast dich für ein Leben ohne mich entschieden…das muss ich akzeptieren, oder? „Ich liebe dich…ich werde dich wohl immer lieben…viel Glück…werde Glücklich!“, meine Stimme zittert. Ich will nicht…bitte…bitte halt mich auf…lass mich nicht noch einmal gehen. Schließlich drehe ich mich um. Schu…ich gehöre für immer dir… ~Schu~ „Heute ab ich einen Spruch gehört…“, sagtest du und schautest zu mir. „Welchen?“, frage ich und ziehe dich näher an mich. „Never say I love you if you really don’t care. Never talk about feelings if they don’t really there. Never hold my hand if you gonna break my heart. Never say you are going to if you don’t play to go. Never look into my eyes if all you do is a lie. Never say Hi if you really mean goodbye. If you really mean forever then say I will try. Cuz forever makes me cry.” Ich schwieg…du erzähltest mir sowas oft und meistens wusste ich was ich sagen sollte…eigentlich hätte ich es auch gesagt…aber heute kam es einfach nicht über meine Lippen. Ich will immer bei dir sein, aber ich will unsere Beziehung nicht länger verstecken…1 ½ Jahre… „I will try…“. Sagst du leise und schaust mich an. Kein Wort kommt über meine Lippen. Ich starre auf deinen Rücken. Warum erinnere ich mich jetzt daran? Du gehst immer weiter. Ein Wort und du würdest bleiben…oder? /TU WAS SCHULDIG!/ Schreit Nagi mich in Gedanken an. /Halt ihn auf/ Ich bin unfähig etwas zu tun! Hatte ich nicht gesagt diesmal las ich dich nicht gehen? Wollte ich dich nicht bei mir haben? Dich wieder spüren…Du entfernst dich immer weiter. Ayas Blick scheint mich zu durchbohren…wollte er etwa… Nagi war verzweifelt. /Bitte Schu! TU WAS!/ Was soll ich tun? …dich aufhalten? …nicht gehen lassen…dich mit aller Kraft festhalten? Dazu hatte ich nicht das Recht. Dieses Recht hatte ich verwirkt…du scheinst so unerreichbar. So wie damals…nie hätte ich gedacht, dass du meine Gefühle erwidertst…doch wir waren zusammen, weil ich etwas getan hab…weil ich dich nicht gehen ließ. Damals hatte ich noch den Mut…heute fehlt er mir… Warum? Ich hab dich verletzt…alles genommen…dich zerstört…gebrochen…doch kommst du immer wieder bei mir an. Warum? Warum vergisst du mich nicht? …Hast du es versucht…ich seh wieder deine leeren Augen vor mir…so sollst du nicht leben…du sollst glücklich sein. Ich will dein Lächeln sehen…will dich spüren. Du sagst ich soll glücklich werden…aber dazu brauch ich dich. „I will try!“ Du bleibst stehen, drehst dich aber nicht um. „Was ich getan hab kann ich nie wieder gut machen und ich habe nicht das recht dich aufzuhalten, aber…ich kann ohne dich einfach nicht leben…du bist mein Leben. Ich liebe dich so sehr, dass es weh tut…ich will dich nicht noch einmal gehen lassen…bitte bleib bei mir Omi.“ Du drehst dich um. Ich kann die Tränen in deinen Augen sehen. „Never say I love you…“, sagst du leise. “I will try!” “Omi!” Yohji hört sich schon fast drohend an. Doch du ignorierst ihn und rennst auf mich zu. Endlich…endlich kann ich dich wieder in meine Arme nehmen. Ich drücke dich fest an mich…will dich nie wieder loslassen. Unsere Lippen treffen sich…es ist ein wahnsinns Gefühl…wie beim ersten Mal. „Lass es uns noch Mal versuchen!“ Genervt verdreht Nagi die Augen. Er brauchte etwas Ruhe. Vorsichtig trat er nach draußen. Aya drehte sich zu ihn um und lächelte leicht. Etwas zögerlich setzte er sich neben ihn. Keiner sagte etwas. Sie betrachteten einfach nur die Sterne. Nach einer Weile began Nagi zu frösteln. Sanft legte Aya den Arm um ihn und zog ihn zu sich und hüllte beide in eine Decke. Zufrieden schaute Nagi weiter in den Himmel. Vielleicht schafften sie es…vielleicht gab es das Glück da draußen…und vielleicht so gar näher als man ahnt… „Was machst du da ins Essen? Das gehört da nicht rein Farf!“ „Kennst du das Rezept? Nein?! Also!“, erwiderte Farf trotzig. „So was kann man nicht essen!“, kam es grummelig von Ken. Ein böses Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Wir werden sehen Ken! Wir werden sehen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)