Flieder- und Olivenbäumchen von RallyVincento (One-Shots mit Erik) ================================================================================ Kapitel 1: Abschied ------------------- Wenn du dies ließt werde ich mein Versprechen gebrochen haben. Ich habe dich allein zurück gelassen, obwohl ich dir das Gegenteil versprochen hatte. Ich weiß nicht ob ich diesen Brief im jetzt schreiben soll, da ich noch lebe oder in der Vergangenheit weil ich nicht mehr sein werde wenn du ihn ließt. Die letzten Wochen habe ich damit verbracht einen Ausweg zu finden aber mit jedem Tag muss ich mehr erkennen das mir kein Funken Licht mehr bleibt. Das einzige was mich am Leben erhält ist der Gedanke an unser Kind. Ich will nicht das es stirbt, wenigstens will ich diesem Kind das leben schenken, wenn mir die Krankheit meines nimmt. Jede Nacht wache ich auf und habe mehr und mehr das Gefühl das mich die Dunkelheit verschlingt, mit jedem Tag habe ich mehr angst und ich frage mich warum gerade ich? Doch wahrscheinlich gibt es keine Antwort, es ist einfach so und ich sollte mich damit abfinden. Ich bin froh dich zu haben, bin froh das die Kinder nicht allein zurück bleiben. Nie hätte ich gedacht das mir der Gedanke zu sterben solche angst machen könnte. Hätte ich damals gewusst das uns so wenig zeit bleiben würde, dann hätte ich sicherlich vieles anders gemacht. Ich wäre nicht nach Amerika gegangen, sondern wäre bei dir geblieben und vielleicht aber auch nur vielleicht hättest du eher erkannt was du für mich empfindest?! Sicherlich war ich Isabelle nicht die beste Mutter, aber ich liebe sie, das habe ich immer getan und ich hoffe das ihr eines Tages versteht wie ähnlich ihr euch doch seit. Du hast mein leben ausgemacht, bist der einzige den ich je geliebt habe. Was würde ich nicht alles dafür geben jetzt in diesem Moment bei dir zu sein, dich zu umarmen und dich zu trösten. Ich werde unsere Debatten vermissen, die langen Nächte in denen wir beide gearbeitet haben und du mir Tee brachtest, oder deine Lippen die mich berühren. Seltsam das mir gerade jetzt die winzigen Kleinigkeiten so bewusst werden. Ich werde nie wieder deine stimme hören, oder deinen sarkastischen Blick sehen, nie wieder wirst du mich umarmen... ... ich wollte nicht weinen, doch mit jedem Wort wird mir mehr klar das dies das ende ist. Mit diesen Worten akzeptiere ich meinen Tod. Ich werde sterben, einfach so... oh Gott Erik ich will nicht sterben, ich will unsere Kinder aufwachsen sehen und unsere Enkelkinder sehen. Ich will unser ungeborenes Kind sehen, möchte sehen wie es die ersten schritte macht, wie es anfängt zu sprechen, wie es lacht und weint. Ich möchte nachts von Baby Geschrei aus dem Schlaf gerissen werden und im Frühling will ich den Flieder blühen sehen. Mein Leben ist wie ein Kartenhaus gewesen, es ist oft eingestürzt aber ich war immer stark genug es wieder aufzubauen und jetzt fällt es zusammen und ich kann nichts mehr tun, nur zu sehen. Diese Hilflosigkeit frisst mich auf. Aber du bist da und deine Kraft gibt mir Mut und lässt mich ein wenig vergessen was mich erwartet. Ich wollte dir auch kraft geben aber ich bin wohl nicht stark genug, denn wäre ich es dann würde ich diesen Brief nicht schreiben, sondern kämpfen. Jedoch bin zu schwach um weiter zu kämpfen, ich kämpfe nicht mehr für mich nur noch für dieses Kind in meinem Bauch. Immer wenn es tritt weiß ich das alles gut werden wird, das es dem Kind gut geht das es kräftig ist und gesund. Es wird bestimmt ein hübsches Kind, vielleicht hat Gott ein einsehen und lässt mich noch einen Blick auf mein Kind werfen, bevor ich sterbe. Jede Nacht bette ich dafür und ich hoffe das mir Gott wenigstens diesen Wunsch erfüllt. Ich schaue gerade aus dem Fenster und sehe wie Schneeflocken am Fenster hängen bleiben und Eiskristalle sich bilden. Noch nie empfand ich Schnee als so schön, seltsam das man diese Dinge erst zu schätzen weiß, wenn man sie zum letzten mal sieht. Wenn ich diesen Brief geschrieben habe dann werde ich dich fragen ob wir spazieren gehen, wir waren schon lange nicht mehr spazieren. Mir ging es einfach zu schlecht, aber heute geht es mir gut und ich will diesen Tag genießen. Es hat gerade getreten, als würde es den Gedanken spazieren zu gehen gut finden. In diesem Moment, wo ich diesen Brief schreibe, bist du wahrscheinlich in deinem Arbeitszimmer und hast dich in Arbeit eingegraben. Ich freue mich das du in letzter zeit wieder mehr arbeitest und dich nicht soviel für mich aufopferst... Du bist ein guter Vater und deswegen erspare ich mir in diesem Brief jegliche Erläuterung zur Kinder Erziehung. Ich vertraue dir und mit deiner Hilfe werden die Kinder zu guten Menschen werden, da bin ich mir sicher. Die Zeit mit dir ist mir das wichtigste auf Erden, in all den Jahren war die zeit mit dir das wundervollste was mir passieren konnte. Jeden Atemzug den ich noch machen werde, mache ich für dich und die Kinder. Und der ring an meinem Finger gibt mir die kraft all das was noch kommen mag zu ertragen. Wie glücklich ich doch bin das du mein Mann ist. In guten wie in schlechten Zeiten, es ist so seltsam wir hatten so viele schlechte Zeiten und so wenige gute und dennoch möchte ich keine Minute mit dir je missen. In Gesundheit und krankheit, seltsam das gerade dieser punkt so gut auf uns zutrifft. Ich kenne viele die gesagt haben das ich dich nicht heiraten sollte und doch habe ich es getan. Ich habe auf mein Herz gehört und es war richtig, in dem Moment wo du mir diesen ring an den Finger gesteckt hast, in diesem Moment wo ich dein lächeln sah, wusste ich das du der richtige bist. Alle Ängste und Zweifel waren wie weggeflogen und ich wusste auch das alle unrecht hatten, unsere kleine Familie ist etwas besonderes und das finde ich wundervoll. Jeder von uns hat etwas zu dieser Familie beigetragen, jeder auf seine weise, wir haben von einander gelernt und uns weiter entwickelt. Zusammen haben wir uns weiter entwickelt. Ich liebe dich und ich danke dir das du dich um die Kinder kümmerst und dich ihrer an nimmst, durch dich werden sie gewiss zu guten Menschen die diese Welt verändern können... In liebe deine Monique Ich ließ die Hand sinken und mit ihr diesen Brief, doch anstatt Trauer zu empfinden, wurde ich nur wütend. Meine Hand ballte sich zur Faust und zerknüllte den Brief, den ich dann einfach achtlos in den Kamin schmiss. Was hatte SIE sich dabei gedacht? Was hatte ICH mir dabei gedacht? Wie konnte ich ihr nur versprechen mich um diese Kinder zu kümmern, ich empfand es ja schon als lästig sie ständig um mich zu haben als Monique noch lebte, aber sie alleine groß zu ziehen, ohne Hilfe... Gott was für ein Mitleid hatte mich da nur getrieben. Wenn es nur die drei Kinder waren, aber nein, sie musste ja auch noch unbedingt Zwillinge zur Welt bringen. Ja gut es waren meine Kinder, wenigstens Isabelle und die Zwillinge, Ethan würde ich sicherlich ohne große Probleme auf diese Marine Akademie abschieben können und Seschat würde mit ihren 7 Jahren sicherlich gut in ein Internat passen. Aber Isabelle würde ich wohl nicht so einfach los werden... ihr Hass gegen mich war unehrbitterlich, was auf Gegenseitigkeit beruhte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)