Augenblicke von Rici-chan (♥RenxHoro♥ ♥One-Shot-Sammlung♥ 18 kapp ist da!) ================================================================================ Kapitel 4: poor --------------- Poor Da stand er nun. Sollte er oder sollte er nicht? Sein Blick schwenkte nach rechts und nach links. In diesem kleinen Tante - Emma Laden war nicht viel los, aber etwas musste er dennoch kaufen. Sonst wäre das zu auffällig. Er ließ etwas in das innere seiner Manteltasche gleiten. In die andere Hand nahm er ein fertiges Bentopacket und ging dann zur Kasse. Dort bezahlte er und verließ kurze Zeit später das Geschäft wieder. Draußen atmete er erst einmal die kalte Nachtluft ein. Dadurch schwebten auf einmal auch kleine Wölkchen vor seinem Mund herum. Es war kalt geworden und die Temperatur würde sicher auch noch weiter sinken. Kurzerhand schlang er seinen schwarzen Mantel enger um sich und ging in die Richtung seiner Wohnung. Das große Studio was er einst großkotzig jemanden abgekauft hatte besaß er seine etwa einem halben Jahr nicht mehr; Er hätte es ja auch gar nicht mehr unterhalten können. Viel zu viel hätten die Heizung und der Strom gekostet, seine geliebten Trainingsgeräte mussten auch daran glauben. Nun besaß er eine kleine Mietwohnung mit Gallery. Auch nicht gerade ein Palast, aber er fror wenigstens nicht in der Kälte. Trotzdem reichte das Geld hinten und vorne nicht; nur weil er nicht bereit war die Chinesin zu heiraten, die ihm sein Vater vorgesetzt hatte… Da hatte er dann den Salat. Er wollte auf eigene Faust seine Schule hier in Japan beenden obwohl er eigentlich Chinese war. Die Schule war allerdings privat; da sein Vater nun nicht mehr die Kosten übernahm musste er selbst das Geld erarbeiten. Er ging nicht mehr in den Karateclub, stattdessen jobbte er in einem Geschäft. Wenn er früher trainiert hatte, trug er nun Zeitung aus und in einem anderen Laden kellnerte er an den Wochenenden. Trotzdem fehlte ihm ab und zu das Geld um sich satt zu essen. Dazu noch die Klassenfahrt ende Mai… Ren wusste nicht wie er das ganze Geld zusammenkriegen konnte. Um zu sparen hatte er etwa vor einem halben Monat angefangen zu klauen. Am Anfang hatte er sich noch Vorwürfe gemacht, aber nachdem er etwa eine Woche lang jeden Tag nur eine Schüssel Reis essen konnte wegen der hohen Heizkosten, war es ihm egal. Wenn er nur aller paar Tage etwas aus unterschiedlichen Geschäften mitgehen ließ, und Tokio hatte genug davon, würde er sich wenigstens bis Ende des Highschooljahres durchschlagen können. Danach kam die Uni, und da er nun wenigstens viel Grips hatte, bekam er ein Stipendium. So musste er nicht mehr die Schulgebühren bezahlen, was eine gewaltige Entlastung war… „Ren!“ Besagte Person verdrehte die Augen. Er wusste ganz genau wer da jetzt kam. Und er wollte diese Person gerade nicht sehen. Und das hatte mehrere Gründe. 1. Er wollte schnell aus der Kälte heraus. 2. Diese Person würde ihn bis zum ende des Tages nerven 3. Und ihm Vorträge halten wie blass und dünn er ist. 4. Und in vielen Dingen konnte Ren ihm nicht widersprechen; das schlimmste war aber… 5. er liebte diese Person. „Warte doch nun mal!“ Ren seufzte und blieb stehen. Neben ihm kam ein Blauhaariger Japaner etwas aus der Puste zum Stillstand. Er trug eine Handtasche und war passend zum Wetter gekleidet. Normalerweise empfand Horohoro die Kälte hier in Japan nicht als sonderlich kalt, aber je länger er hier lebte desto mehr musste er sich daran gewöhnt haben. Dieses Jahr hatten sie einen besonders kalten Winter. Seine Wangen waren etwas gerötet von der Kälte und er zog seinen Schal etwas runter um besser reden zu können. Seine schwarze Mütze verdeckte beide Ohren. „Was suchst du den um diese Uhrzeit hier?“ Es war nicht gerade typisch, dass man gegen 9 Uhr abends noch durch die Einkaufsmeile ging. Jedenfalls nicht wenn man Ren Tao hieß. „Nichts was dich interessieren würde.“ „Ja, schon klar. Ich musste noch was für Anna holen, willst du bei uns mit essen?“ „Nicht wenn du kochst.“ „Nein, Yoh war dran.“ „Auch nicht besser, nein.“ „Sei nicht stur, du kannst jedes Reiskorn vertragen.“ „Horo, das Thema hatten wir schon…“ „Aber du bist dürr! Fällt das keinem in deiner Klasse auf?“ //Natürlich, aber die freuen sich tierisch drüber…// „Nein.“ Ren beschloss nun weiter seines Weges zu gehen, Horo mit immer noch geröteten Wangen folgte ihm. „Was hast du heute gegessen?“ „´n Bento, Ramen und Gemüse.“ „Lügner.“ „Seit wann willst du das wissen?“ Nun blieb der Chinese wieder stehen. „Geraten.“ Ren spürte eine Zornesader aufkommen, drehte sich weg und schwieg. Und ging dann weiter. Horo folgte ihm natürlich. „Nun komm schon, Anna würde sich auch mal wieder freuen wenn du vorbeischaust.“ „Um dann abzuwaschen? Ne.“ Plötzlich hörte Ren, oder fühlte eher wie sein Verfolger stehen bleib. Das war ungewöhnlich, sodass der Chinese auch stehen blieb. Zwei Schritte hinter ihm fand er den Ainu, der mit einem fragwürdigen Blick, ja sogar verletzten Blick dastand. Dieses Bild brannte sich in Rens Herz, sogar konnte er spüren wie es ihm die Brust zuschnürte. Horo war aber auch der einzige, der das bei ihm schaffte. „Wieso… wieso verdammt bist du so??“ Ren wusste nicht genau, ob Horo das auf sein ganzes Verhalten oder bloß auf ihre Unterhaltung beschränkte. Tatsache war, das man meinen könnte es ginge ihm sehr nah, man konnte Tränen in seinen Augen leuchten sehen. Ren war unfähig sich zu bewegen. „Wieso … bist du derzeit so? Ich weis dass wir nie die besten Freunde waren und uns immer nur gestritten haben, aber derzeit… bist du komisch! Wann warst du das letzte mal bei Anna und Yoh? Zu Neujahr? Du lässt gar nichts mehr von dir hören, du siehst wirklich schlecht aus und jeder macht sich Sorgen… Dir scheint das egal zu sein!“ Ren schluckte. Und schaute dann weg von dem Gesicht, das immer noch leicht gerötet und mit den leichten Tränen in den Augen fast gar nicht zu ignorieren war. Vor allem spürte er einen starken Drang den Größeren einfach zu umarmen, zu sagen das alles gut ist, nur damit er nicht besorgt ist… „Es ist nichts.“ „Sehr wohl! Sonst würdest du mich ansehen…“ Das stimmte allerdings. Ren hörte wie Horo den winzigen Abstand zwischen ihnen nochmals verkleinerte und nun direkt vor ihm stehen musste. Ren sah aber weiterhin zur Seite. Er hörte den Blauhaarigen seufzen. „Soll ich gehen?“ Gab er nun auf? Untypisch für ihn. Ren sah ihn wieder an. Diese blauen Augen. Er wollte ihn nicht traurig sehen. Er öffnete leicht den Mund, schloss ihn aber dann wieder ohne etwas zu sagen. „Liegt es an mir?“ Ja, das lag es. „Bitte Ren, sieh mich an…“ Das konnte er nicht. Er wusste nicht in wie weit er dann standhaft bleiben konnte. Er machte stattdessen einen Schritt zur Seite, und dann einen Schritt vorbei an dem Ainu, der sich natürlich nach dem Chinesen hindrehte. „Wo gehst du hin?“ Ren antwortet nicht, sondern ging genau in die Gegengesetzte Richtung aus der er erst kam. Er nahm eine Hand aus der Manteltasche und deutete Horo an mitzukommen. Erst jetzt fiel Horohoro auf, das das die Richtung war, wo das Asakuraanwesen war. Er seufzte und holte zu dem Chinesen auf, während es wieder anfing zu schneien. Es lag noch immer Schnee auf dem Fußweg, der unter ihren Füßen knirschte. Ja, sie waren beide schon arm dran. +*+*+ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)