Change of life von alika-chan ================================================================================ Kapitel 32: Kapitel 30 ---------------------- Kapitel 30 Lange Zeit saßen Harry und Tom so aneinandergekuschelt auf dem Boden von Toms Zimmer, bis ein plötzliches Magenknurren von Harry die Stille durchbrach. Der Schwarzhaarige lief feuerrot an, und nuschelte ein “Tschuldigung.“ “Schon gut, Liebling. Ich bin froh, dass du wieder wenigstens halbwegs anständig isst. Und wenn ich mich recht erinnere, hattest du heute auch noch kein Frühstück.“ “Mhm. Der Tag heute hat ziemlich chaotisch begonnen. Tut mir leid, dass ich dich verletzt habe.“ “Ist okay. Du warst noch nicht ganz du selbst. Aber willst du mir nicht erzählen, was passiert ist.“ “Nicht jetzt, bitte.“ “Hm. Ich habe eine Idee. Wir gehen jetzt erst mal was essen und vergessen das Thema, und heute Abend kuscheln wir uns irgendwo zusammen, und erzählen uns gegenseitig etwas aus dem Leben des anderen. Immerhin kennen wir uns ja kaum. Was hältst du davon?“ Harry dachte kurz nach. “Du musst mir auch nichts erzählen, wenn du nicht willst“, fügte Tom noch hinzu. “Okay. Ich will gern mehr über dich erfahren“, meinte Harry leise. “Na also. Und jetzt komm, gehen wir was essen“, sagte Tom und wollte aufstehen. Harry weigerte sich aber, ihn loszulassen, wodurch Toms Versuch nicht gerade von Erfolg gekrönt war. “Was ist denn, mein kleiner Panther?“ “Können wir hier essen? Ich mag die anderen jetzt nicht sehen. Vor allem wollte ich dir doch noch was erzählen“, sagte Harry und sah Tom aus großen Augen flehentlich an. Der seufze nur. Gegen so einen lieben und süßen Blick konnte er sich nicht wehren, geschweige denn, dass er es überhaupt gewollt hätte. “Na gut. Essen wir hier“, lächelte der Ältere den Schwarzhaarigen an und rief dann: “Dilas.“ “Wer ist das eigentlich?“ “Der Haupthauself. Er hat den größten Einfluss unter den Hauselfen.“ “Sie wünschen, Master Tom?“ fragte der Elf, der neben ihnen erschien. Sollte er überrascht sein, dass sein Master mit einem jungen Mann auf dem Schoß auf dem Boden saß, ließ er es sich nicht anmerken. “Wir würden gerne hier essen. Kannst du uns was hochbringen?“ fragte Tom. “Natürlich Master Tom, sofort“ meinte Dilas, verbeugte sich vor den beiden, und verschwand wieder. “Irgendwie behandelst du deine Hauselfen besser, als du Bella vorhin behandelt hast“, meinte Harry und sah den Älteren verwundert an. “Das liegt daran, dass ich Bella nicht so gut kenne, wie meine Hauselfen.“ “Aber zu Lucius, Severus, Zissa, Mum und Paps bist du auch nicht so grob.“ “Das liegt daran, dass sie zu meinem Inneren Kreis gehören. Sie kennen mich besser als die anderen Todesser, und sind auch die einzigen, die mir mal die Leviten lesen dürfen, wenn ich Mist gebaut habe, allerdings nur, wenn wir unter uns sind.“ “Und Draco? Der meckert dich doch auch an.“ “Ja, und das ist allein deine Schuld. Du vertraust doch Pansy, Blaise und Draco, oder?“ “Ja, warum fragst du?“ “Ganz einfach, weil ich sie damit zu deinem Inneren Kreis zähle, und sie somit ebenso viele Rechte haben, wie mein Innerer Kreis.“ “Ich kriege meinen eigenen Inneren Kreis?“ “Natürlich. Ich möchte nämlich, dass du dich dieses Jahr um die Ausbildung in Hogwarts von unseren Anwärtern kümmerst. Somit hast du deine eigene Truppe, und brauchst damit auch Leute, denen du bedingungslos vertrauen kannst, und die dich stützen. Was nach der Schule ist, sehen wir später. Und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du aufstehen würdest. Der Boden ist verdammt hart, und wird mit der Zeit ziemlich ungemütlich.“ “Schlaf du erst mal ein paar Wochen ohne Decke auf einem Steinboden, dann reden wir wieder darüber, was ungemütlich ist“, brummte Harry. “Willst du darüber reden?“ Harry seufzte tief. “Einerseits ja, weil ich dir vertraue und dir glaube, dass du mich lieb hast, aber andererseits habe ich Angst, dass du mich dann nicht mehr magst.“ “Warum sollte ich dich nicht mehr mögen? Und komm jetzt bloß nicht wieder damit, dass du dumm und hässlich bist. Dass stimmt nämlich nicht.“ “Weil ich so schwach bin“, flüsterte Harry. “Liebling, du bist nicht schwach. Du warst ein Kind und konntest dich gar nicht wehren. Du musst es mir auch nicht erzählen, wenn du nicht willst. Aber bitte, versprich mir, dass du irgendwann mit jemandem darüber reden wirst, sonst wird es dich von innen heraus auffressen und zerstören, und das will ich nicht“, meinte Tom, zog Harry wieder näher an sich, und streichelte ihm liebevoll über den Rücken. “Dafür liebe ich dich viel zu sehr.“ “Das Erste, an was ich mich erinnere war, als ich vier war. Ich....ich habe in der Küche abspülen müssen....weil ich noch so klein war, stand ein Schemel vor der Spüle, damit ich ran kam“, begann Harry zögerlich zu erzählen. Krenjo lächelte innerlich leicht, ehe er ihre Verbindung trennte. Das sollten die beiden unter sich ausmachen. Tom hörte still zu und streichelte weiter beruhigend über Harrys Rücken. “Der Schemel hat gewackelt und ist umgekippt. Dabei bin ich runter gefallen und ich habe mich vor Schreck an dem Gitter festgehalten, wo das gespülte Geschirr drauf lag. Es ist alles dabei kaputt gegangen. Da hat Onkel Vernon mich zum ersten mal richtig verprügelt. Ich hab danach gar nicht mehr richtig stehen können, und mir hat alles weh getan....danach musste ich den Keller ausräumen, und habe für die nächste Woche nicht zum essen bekommen....da hat es angefangen, glaube ich. Von dem Tag an hat Onkel Vernon mich jedes mal verprügelt, wenn mir was runter gefallen ist, oder wenn er der Meinung war, dass ich meine Arbeit nicht ordentlich gemacht habe, was eigentlich fast jeden Tag war. Ich bekam nur noch einmal am Tag was zum essen, und da auch nur eine Scheibe Brot. Was getrunken habe ich nachts, wenn meine Verwandten geschlafen haben. So ging es ein paar Jahre, und irgendwann hatte ich mich an die Schläge gewöhnt. Dann, an meinem siebten Geburtstag, da waren meine Tante und mein Cousin für eine Woche bei einer Bekannten, hatte Onkel Vernon ein paar Freunde eingeladen....sie saßen im Wohnzimmer und hatten getrunken.....ich war dafür zuständig, sie zu bedienen...irgendwann hat dann einer gesagt....ich wäre doch recht süß und....und ob mein Onkel sich schon mal mit mir vergnügt hätte.....ich hab gar nicht verstanden, was sie meinten, und dann.....dann meinte Onkel Vernon, dass er das bis jetzt nicht gekonnt hätte....weil meine Tante ja immer da war....und.....und dass er das ja jetzt nachholen könnte....dann....dann hat er mich gepackt und in Dudleys Zimmer geschliffen und dabei noch gemeint....dass die anderen warten sollten.....sie wären auch gleich dran.....ich....ich hatte wahnsinnige Angst und.....und habe um mich geschlagen....ich wollte weglaufen aber......ich konnte nicht...“, berichtete Harry stockend und Tränen rannen seine Wangen hinunter. Tom hatte damit angefangen ihn beruhigend hin und her zu wiegen. In seinem Inneren zog sich alles zusammen, als er die Erzählung hörte und die Wut auf Harrys Onkel stieg ins Unermessliche. “Er....er hat mir die Kleider runter gerissen und....und mich aufs Bett geschmissen.....dann hat er seine Hose aufgemacht und gemeint....ich soll ihn in den Mund nehmen und daran saugen....ich hatte so große Angst.....ich konnte mich gar nicht bewegen....da hat er mir eine runtergehauen und....und gesagt, wenn ich’s nicht sofort mache....dann....dann passiert was.....und da hab ich’s dann gemacht....ich wollte doch nur, dass er mir nicht mehr weh tut....aber...das war widerlich und dann.....dann hat er mich irgendwann zurückgeschubst und.....und mich an meinen Füßen gepackt...und dann.....dann....“, Harry brach schluchzend ab. Tom hielt ihn noch immer fest und auch ihm waren die ersten Tränen gekommen. Er selbst wusste, wie es war, geschlagen zu werden. Und das täglich. Aber er konnte sich nicht im entferntesten vorstellen, wie ein erwachsener Mann einem siebenjährigem Kind so etwas grausames wie eine Vergewaltigung antun konnte. “...es hat so weh getan....ich hab nur noch geschrien und....und mein Onkel hat gelacht....dann weiß ich nichts mehr....alles ist schwarz geworden, aber....aber ich habe ihn immer noch lachen gehört...“, schluchzte Harry weiter. Mit jedem Wort wurde seine Stimme ängstlicher und verzweifelter. Tom bemerkte das und beschloss, einzugreifen, bevor Harry sich wieder in diesen grausamen Erinnerungen verlor. “Ganz ruhig, du musst nicht weiter erzählen, es ist gut. Jetzt ist alles wieder in Ordnung. Ich bin hier und ich lasse nicht zu, dass dir noch mal jemand so etwas antut.“ “Tom, warum? Warum hat er das gemacht? Was habe ich schlimmes getan, dass er das gemacht hat? Was habe ich getan, um das verdient zu haben? Was?“ fragte Harry verzweifelt und krallte sich haltsuchend an Toms Rücken fest. “Nichts. Es war nicht deine Schuld. Du kannst überhaupt nichts dafür. Du hast nichts falsch gemacht.“ “Aber warum. Ich versteh es nicht. Warum?“ “Ich weiß es nicht, Harry. Ich weiß nicht warum, aber eins weiß ich sicher. Das hat keiner verdient. Und am aller wenigsten du.“ Harry vergrub sein Gesicht noch mehr in Toms Halsbeuge. Dieser ließ es einfach zu. Gab dem Jüngeren Halt, Wärme und Geborgenheit, damit er die Trauer, Angst und Einsamkeit hinter sich lassen konnte. Lange Zeit saßen sie so, und hielten sich einfach fest. Irgendwann wurde der Griff, mit dem sich Harry in Toms Rücken festgekrallt hatte, lockerer. Langsam löste Tom sich von Harry, und stellte fest, dass der Jüngere eingeschlafen war. Das alles musste ihn sehr mitgenommen haben. War nur zu hoffen, dass er, wenn er aufwachte, noch normal war. Vorsichtig nahm er Harry auf den Arm und trug ihn zum Bett, wo er ihn langsam hinlegte, und sanft zudeckte. Dann warf er einen kurzen Blick auf das inzwischen kalte Essen, das Dilas gebracht haben musste. Zum Glück hatte man ihn nicht bemerkt, sonst wäre Harry vielleicht unsicher geworden. Nach einem kurzen Blick zum Bett verließ er leise das Zimmer. Er wollte Harry nicht erschrecken, wenn dieser aufwachte. Auf dem Flur traf er auf den Prüfer. “Sir, könnten sie mir sagen, wo Mister Black ist? Die Prüfung beginnt in fünf Minuten und ich habe ihn seit heute Morgen nicht mehr gesehen.“ “Ich schicke ihn sofort zu ihnen“, meinte Tom nur in kaltem Ton, und ging Richtung Bibliothek davon. “Draco?“ fragte er, als er die Tür öffnete. Dieser blieb mitten im Zimmer stehen. Er hatte die letzte Stunde damit verbracht unruhig auf und ab zu laufen, als er feststellen musste, das weder Harry noch Tom beim Mittagessen im Speisesaal waren. “Was ist passiert?“ fragte er sofort und sicherte sich somit auch die Aufmerksamkeit von Blaise und Pansy, die auf der Couch saßen, und versuchten sich mit lesen abzulenken. “Ich habe ihn in meinem Zimmer gefunden und wir haben uns unterhalten. Das Gespräch hat ihn sehr mitgenommen, und er schläft jetzt in meinem Bett. Ich wollte dich bitten, zu ihm zu gehen, bis er aufwacht. Ich habe Angst, dass er einen falschen Eindruck gewinnen könnte, wenn er aufwacht und ich sitze neben ihm.“ “Und was machst du in der Zwischenzeit?“ “Ich mache die Prüfung für Harry. Der Prüfer ist mir eben über den Weg gelaufen und hat nach Harry gefragt. Ich möchte ihn aber nicht aufwecken. Nimm doch Pansy und Blaise mit, dann hast du Gesellschaft, und Harry ist nicht zu erschrocken, wenn er aufwacht.“ “Geht klar“, meinte Blaise nur und stand auf. Pansy tat es ihm gleich. Tom legte schnell noch eine Illusion über sich und ging dann zusammen mit Draco, Pansy und Blaise in Richtung Harrys Zimmer. Auf dem Flur trennten sie sich, und während die drei jungen Erwachsenen Toms Zimmer betraten, öffnete der dunkle Lord die Tür zu Harrys Zimmer. Dort fiel sein Blick zu erst auf Üleus und Alisa, die ihn besorgt musterten. >Wasss issst mit Harry? Wo issst er?< >Er liegt in meinem Zzzimmer und ssschläft. Keine Angssst, esss geht ihm wieder gut und ich hab ihm nichtssss getan<, antwortete Tom. Alisa entschlängelte sich und glitt an Tom vorbei aus dem Zimmer um zu ihrem Herrn zu gelangen. Üleus folgte ihr im selben Augenblick. Dann wandte Tom sich an den Prüfer und meinte, in einer perfekten Nachahmung von Harrys gelangweilt überheblichem Tonfall. “Verzeihen sie die Verspätung, aber es gab ein paar Probleme, die erst noch gelöst werden mussten.“ “Oh. Fühlen sie sich in der Lage die Prüfung zu schreiben, oder sollen wir sie verschieben?“ “Nein. Keine Sorge. Wir können die Prüfung problemlos schreiben. Es ist alles geklärt“, meinte Tom und setzte sich an den Schreibtisch, den er inzwischen erreicht hatte. Der Prüfer legte ihm die Prüfungsfragen vor und meinte. “Sie können sofort beginnen und haben ab jetzt zwei Stunden Zeit.“ Tom nickte nur, zum Zeichen, dass er verstanden hatte und begann zu schreiben. Hosted by Animexx e.V. 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