Change of life von alika-chan ================================================================================ Kapitel 33: Kapitel 31 ---------------------- Kapitel 31 Als Harry wenige Stunden später wieder erwachte, fühlte er sich seltsam erleichtert. Es war, als wäre ein Teil der Last, die er auf seiner Seele getragen hatte, verschwunden. Dann kamen ihm wieder Toms Worte in den Sinn. Es war nicht seine Schuld gewesen. Er konnte nichts dafür. Fast schon verzweifelt klammerte er sich an diesen Worten fest. Er wollte ihnen so gerne glauben, aber die Worte seines Onkels hatten ihn zu sehr verletzt, als dass er sie so einfach vergessen könnte. Egal, wie sehr er es sich auch wünschte. ’Nein, Harry. Nicht vergessen. Deine Vergangenheit ist ein Teil von dir, egal wie schrecklich sie auch sein mag. Sie hat dich zu dem gemacht, was du jetzt bist. Du darfst sie nicht vergessen. Du musst lernen, damit umzugehen’, hörte er Krenjos Stimme in sich. ’Aber...das ist so schwer.’ ’Ich weiß. Aber du bist nicht alleine. Du hast Freunde, die bei dir sind und dich stützen, wenn du strauchelst. Du musst ab jetzt deinen Weg nicht mehr alleine gehen. Und Tom wird dich immer wieder auffangen, solltest du stürzen auf deinem Lebensweg. Er wird immer bei dir sein, wenn du es zulässt.’ ’Aber bin ich dann nicht zu schwach um es alleine zu schaffen? Ich will nicht schwach sein.’ ’Das hat nichts mit Schwäche zu tun. Um Hilfe zu bitten, wenn man sie benötigt, zeugt nicht von Schwäche, sondern von Stärke, weil man seine Grenzen erkennt, aber trotzdem nicht vor ihnen zurückschreckt und sich ihnen stellt. Nur so kann man stärker werden.’ ’Also bin ich nicht schwach?’ ’Wärst du schwach, wärst du jetzt nicht hier, sondern hättest deine Qualen schon längst selbst beendet oder einfach aufgegeben, wenn dein Onkel dich wieder bewusstlos geprügelt hatte. Aber du hast nie aufgegeben und versucht, für eine bessere Zeit zu kämpfen und darauf zu warten. Harry, jetzt hast du es geschafft, diese bessere Zeit zu erreichen. Aber dein Kampf geht trotzdem noch weiter. Zwar nicht mehr für das hier und jetzt, aber du musst weiterhin kämpfen, damit die Vergangenheit nicht deine Zukunft bestimmen kann.’ ’Und wie?’ ’Du hast vorhin den ersten Schritt getan, indem du dich Tom anvertraut hast. Du musst anfangen, die Geschehnisse der Vergangenheit zu verarbeiten und zu begreifen, das es nicht deine Schuld war. Aber du musst auch gleichzeitig versuchen, neue Gefühle und Erinnerungen zu schaffen. Dinge, an denen du dich festhalten kannst. Wie deine Erinnerungen an die nächtlichen Besuche von Tom in deiner Vergangenheit. Ich weiß, das es schwer ist und ich bin mir sicher, das du auch manchmal verzweifelst, aber bitte, denke immer daran. Du bist nicht länger allein.’ ’Ja, ich bin nicht mehr allein. Tom ist immer bei mir.’, Harry lächelte leicht. Der Gedanke an Tom tröstete ihn und gab ihm neuen Mut. Harry öffnete langsam die Augen und erkannte Toms Zimmer. Dann setzte er sich auf und sah sich suchend im Zimmer um. Draco, Pansy und Blaise saßen auf der Couch und unterhielten sich leise. Tom war nicht zu entdecken. “Wo ist Tom?“ fragte Harry ängstlich. Hoffentlich mochte er ihn wirklich noch. “Du bist ja wach“, lächelte Draco ihn an und kam zum Bett. “Tom sitzt in deinem Zimmer und schreibt die Prüfung. Er wollte dich nicht wecken und hat uns gebeten, hier zu warten, bis du aufwachst, nicht, dass du dich erschrickst.“ Harry atmete erleichtert aus. Tom wollte ihn nicht alleine lassen. Deshalb hatte er die drei anderen hergeschickt. Er wollte ihm zeigen, dass er, auch wenn Tom selbst nicht da war, nicht alleine war, sondern trotzdem noch Freunde hatte, die sich um ihn kümmerten. “Wie spät ist es?“ “Halb sieben. Du hast nur ein paar Stunden geschlafen. Geht es dir besser?“ fragte Pansy und kam mit Blaise jetzt ebenfalls zum Bett. “Ja, geht schon. Danke, dass ihr hier seid.“ “Gern doch. Draco hat sowieso fast einen Anfall gekriegt, weil du und Tom nicht beim essen wart“, grinste Blaise. Für den Kommentar fing er sich mal wieder einen Klaps von dem Blonden ein. “Und er hat immer noch kein Taktgefühl“ brummte Draco, und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Harry stand auf und ging die wenigen Schritte auf Draco zu. Bei dem Blonden angekommen, zog er dessen verschränkten Arme auseinander, schlang seine eigenen Arme um den Körper des Älteren und kuschelte sich bei ihm ein. “Danke, Draco. Danke, dass du da bist“, flüsterte er. Draco lächelte leicht und schloss den Schwarzhaarigen in die Arme. “Immer doch, mein Kleiner. Ich werde immer für dich da sein. Versprochen.“ Pansy betrachtete sich verzückt das süße Bild, das die beiden abgaben. Nur Blaise sah reichlich sauer aus. Irgendwas schien ihm gar nicht zu passen. Allerdings entging den anderen drein dieser wütende und eifersüchtige Blick. Harry war viel zu glücklich, dass Draco bei ihm war. Draco war viel zu froh, dass der Jüngere ihn so gern hatte und ihm so vertraute. Und Pansy war von dem Anblick schlichtweg zu verzückt, um etwas anderes wahrzunehmen. Da Harry den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, und sein Magen deshalb lautstark protestierte, saßen er, Draco, Pansy und Blaise keine zehn Minuten später unten im Speisesaal, und aßen etwas. Die anderen drei hatten darauf bestanden mit zu essen, da sie genau bemerkt hatten, dass es ihm unangenehm war, alleine zu essen. Er hatte dabei irgendwie das Gefühl etwas falsch zu machen, und war daher froh, das er nicht alleine essen musste. Wenig später stießen auch Jessmina, Harrison, Lucius, Zissa und Severus zu den vieren. Jessmina, die Harrys Reaktion auf die Nachricht ihrer Schwangerschaft inzwischen erfahren hatte, versuchte mit ihm darüber zu reden. Allerdings ließ sie ihn erst mal zu Ende essen. “Harry, mein Kleiner, wir müssen reden.“ Harry warf ihr nur einen unsicheren Blick zu. Hoffentlich hatten seine Eltern ihm das nicht übel genommen. “Bitte, Harry, du musst mir glauben, dass, nur weil ich noch ein Kind erwarte, wir dich deswegen nicht weniger lieben. Du bist und bleibst unser Sohn.“ “Ich weiß, aber...ihr...ihr kennt mich doch gar nicht. Und ich...ich hab Angst dass...dass wenn das Baby da ist, ihr mich nicht mehr wollt.“ “Wie kommst du darauf, das wir dich nicht mehr haben wollen, nur weil das Baby jetzt unterwegs ist?“ “Weil mich bis jetzt niemand haben wollte“, flüsterte er. Jessmina stand auf, ging zu ihrem Sohn und nahm ihn in den Arm. “Harry, es stimmt nicht, dass wir dich nicht kennen. Severus und Draco haben uns so viel über dich erzählt. Natürlich wissen wir nicht alles von dir, dafür kannst aber weder du, noch wir etwas. Wir haben dich von dem Moment an geliebt und gewollt, als wir erfahren haben, dass ich schwanger bin. Und nur weil ich jetzt wieder ein Kind erwarte, lieben wir dich nicht weniger. Sieh es doch mal anders, du bekommt einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester, der oder die dich bedingungslos lieben wird, und die du auch lieb haben kannst. Du kannst noch einmal neu mit ihm oder ihr aufwachsen und wir, Harrison und ich, haben die Chance euch beide richtig kennen zu lernen.“ Harry legte eine Hand vorsichtig auf Jessminas Bauch. Er spürte die Energie, die dieses kleine, ungeborene Wesen ausstrahlte. Ebenso wie die Ruhe und Geborgenheit, die es genoss. Das Bild eines kleinen Jungen mit schwarzem Haar und blau-grauen, strahlenden Augen tauchte vor seinem geistigen Auge auf. “Meinst du, er wird mich lieb haben?“ fragte Harry zaghaft. “Ich bin mir sicher, das er oder sie dich lieb haben wird“, lächelte Jessmina. “Er. Es ist ein Junge.“ “Woher weißt du das? Nicht mal ich konnte schon das Geschlecht feststellen?“ fragte Severus sanft. “Ich habe es gesehen. Als ich seine Energie gespürt habe, konnte ich’s sehen“, flüsterte Harry unsicher. “Seine Energie?“ “Ja. Er lebt ja schon, deshalb kann ich seine Lebensenergie spüren. Schlimm?“ “Nein, mein Kleiner. Ich finde das toll, dass du das kannst“, lächelte Jessmina und strich ihm zärtlich durchs Haar. “Meinst du....ihm gefällt das Zimmer oben?“ fragte Harry nach einer Weile. “Harry, Süßer, das ist dein Zimmer. Wenn du es ihm geben magst, dann ist das okay, aber wenn nicht, dann richten wir ein neues für ihn ein.“ “Nein er...er kann es haben. Ich mag das Zimmer bei Tom behalten, wenn ich darf.“ “Natürlich darfst du das, wenn du möchtest.“ “Darf....darf ich den Bären behalten?“ fragte Harry zögernd. “Den Teddy, an den du dich gestern geklammert hast?“ “Ja.“ “Wenn du magst. Du kannst jedes der Kuscheltiere nehmen, die oben sind. Sie gehören alle dir, wenn du sie haben willst.“ “Ich mag nur den Teddy. Den Rest kann mein Brüderchen haben“, lächelte Harry. Und seine Augen begannen zu strahlen. Er schien sich wirklich zu freuen, dass er den Teddybär behalten durfte. Auch die anderen lächelten entzückt, auch wenn es traurig war, dass man einen siebzehnjährigen mit einem einfachen Teddy eine Freude machen konnte, so war das Bild, das Harry mit dem Teddy im Arm am vorherigen Tag abgegeben hat, einfach zu süß. Plötzlich kam Tom in den Raum und blickte sich besorgt um. Als er Harry in Jessminas Armen entdeckte, atmete er erleichtert auf. Er war nach der Prüfung direkt in sein Zimmer gegangen, konnte seinen kleinen Panther aber nicht finden. Deshalb hatte er sich besorgt auf die Suche begeben. “Alles okay, mein kleiner Panther?“ fragte er, als er auf Harry und Jessmina zuging. Harry strahlte Tom an. “Ja. Ich kriege ein kleines Brüderchen zum lieb haben, und du und Mama und Papa und Draco und Severus und Lucius und Blaise und Pansy und Zissa sind da.“ Tom lächelte nur. Harry schien sich hier wirklich wohl zu fühlen und allmählich zu begreifen, dass er hier willkommen war und alle der Anwesenden ihn, auf seine oder ihre persönliche Weise, liebten. /Ja, sie sind alle da. Wir sind nicht mehr alleine. Und wir werden es auch nie wieder sein/, hörten Harry und Tom Krenjo sagen. “Ja, nie wieder allein“, flüsterte Harry nur und kuschelte sich näher an seine Mutter und sein noch nicht geborenes Brüderchen. “Und du wirst auch nie alleine sein, mein kleiner Bruder.“ Alle Anwesenden konnten sich ein glückliches Lächeln nicht verkneifen. Sie waren gerührt von der Wärme und Aufrichtigkeit, die in Harrys Worten mitklang, und fühlten sich von seinem Vertrauen in sie geehrt, das sie nie wieder zerstören wollten. Dieser Junge, war in kurzer Zeit für sie alle, wie ein kostbares Juwel geworden, das sie schützen und in ihrer Mitte strahlen lassen wollten. Nie wieder wollten sie ihn verlieren. Und nie wieder würden sie zulassen, das jemand versuchen würde, ihrem kostbaren Juwel etwas anzutun. Das schworen sich alle in diesem Moment. Nie wieder, würde dieser Junge leiden müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)