Change of life von alika-chan ================================================================================ Kapitel 41: Kapitel 42, Kapitel 43 und Kapitel 44 ------------------------------------------------- Kapitel 42 In diesem Moment öffnete sich zum zweiten Mal an diesem Tag die Abteiltür. Ron Weasley trat, gefolgt von Neville Longbottom, Dean Thomas und Seamus Finnigan den Raum. Die Krönung des Anblicks war allerdings der Junge in der Mitte. Verstrubbeltes, schwarzes Haar, smaragdgrüne Augen, die hinter einer Brille versteckt waren, und ein überhebliches Grinsen auf dem Gesicht. /So dämlich habe ich bestimmt nie geguckt./, meinte Luzifer und schüttelte sich. Dann warf er einen kurzen Blick zu Draco, der den falschen Harry Potter wütend musterte. “Sag mal, Ginny, kannst du mir mal sagen, was du da machst?“, schrie Ron wütend los, als er das Mädchen auf dem Schoß des Schwarzhaarigen als seine Schwester identifiziert hatte. Diese warf ihrem Bruder und dem falschen Potter nur einen abschätzigen Blick zu, ehe sie spitz ein “Kuscheln, siehst du doch.“, erwiderte. “Du kannst doch nicht einfach so mit einer Schlange kuscheln.“ “Zwei.“, meinte Luzifer. “Sie kuschelt mit zwei Schlangen. Du solltest mal zum Augenarzt, wenn du nicht richtig siehst.“ “Verschwinde, Wiesel.“, zischte jetzt Draco von Blaises Schoß aus. Dieser hielt seinen Liebsten fest, der sich sonst schon längst auf Ron und den falschen Potter gestürzt hätte. “Oh man. Frettchen und Zabini. Ihr seid echt abstoßend. Aber was sollte man schon von solchen Schleimbeuteln erwarten. Aber von dir, Hermine, hätte ich mehr erwartet. Wie kommst du dazu, uns an diese Schlangen zu verraten?“ “Ich habe meine Freunde nicht verraten, da meine zwei besten Freunde hier sind. Wenn du damit nicht umgehen kannst, bitte, da ist die Tür.“ “Ron, lass diese Verräter, sie werden es noch früh genug bereuen.“, meinte der falsche Harry und legte dem Rothaarigen beruhigend eine Hand auf die Schulter. Dieser stieß die Hand des anderen beiseite, drehte sich um, und stolzierte aus dem Abteil. Der falsche Harry warf noch einen abschätzenden Blick auf die Slytherins, Herm und Gin, ehe er seinem ‚Freund’ folgte. Neville, Seamus und Dean blieben zurück und sahen Hermine und Ginny kurz an. “Warum?“, fragte Dean plötzlich. “Ist euch nichts aufgefallen?“, fragte Hermine. “Harry ist komisch. Er benimmt sich total anders als sonst. Richtig aufgeblasen.“, antwortete Seamus. “Hey.“, protestierte Luzifer, der sich plötzlich angesprochen fühlte. “Nicht du.“, meinten Herm, Gin, Dray, Pan und Bini im Chor. “Oh.“, meinte Luzifer und lief tiefrot an. “Daran muss ich mich erst gewöhnen.“, nuschelte er dann. “Harry?“, fragte Neville unsicher. Dieser lächelte die drei Gryffindors etwas verunglückt an und meinte: “Hi.“ “Aber wie....? Du siehst ganz anders aus.“, meinte Seamus und die drei setzten sich. “Dray?“, fragte Luzifer leicht quengelnd und sah den Blonden mit seinem besten Hundeblick an. “Warum ich?“, fragte dieser zurück. “Weil ich keinen Bock mehr habe, das Ganze noch einmal zu erzählen.“ “Na von mir aus.“, seufzte Draco und erzählte den dreien dann, was sich in den Ferien ereignet hatte. Allerdings die abgeschwächte Version, wo die zwei chaotischen Tage von Luzifers seelischer Verjüngung und die Sache mit Krenjo, weg fiel. “Woher sollen wir wissen, das du wirklich der echte Harry bist?“ “Fragt mich etwas, was nur ich wissen kann, aber vorher, Neville.“ “Hm?“, der Angesprochene sah den Veela unsicher an. “Ich habe eine Möglichkeit gefunden deinen Eltern zu helfen. Dazu bräuchte ich aber deine Hilfe.“, lächelte Luzifer lieb. “Du hast....wie kann ich helfen?“, fragte Neville aufgeregt. “Ich bräuchte ein bisschen Blut von dir. Damit der Trank auch wirkt, brauche ich das Blut eines Blutsverwandten, sonst klappt es nicht.“ “Und es hilft ihnen wirklich?“ “Ja. Ganz sicher.“ “Dann nimm so viel Blut wie du brauchst.“, meinte Neville und begann zu strahlen. Es war ihm egal, woher der Trank kam, wenn er dadurch seine Eltern zurück bekommen würde. “Sag das bloß nicht zu laut sonst missbraucht er dich als Blutbank.“, witzelte Herm. Sie wusste, das in Kürze Luzifers erster Blutdurst erwachen würde. Blaise hatte ihnen nämlich, zusammen mit Harrison, erklärt, dass ein geborener Vampir, egal ob Halbvampir oder nicht, alle viertel Jahre etwas Blut benötigte. Da Luzifer jedoch schon vor seinem Erwachen etwas von seinem eigenen Blut getrunken hatte, hatte er den Blutdurst schon vorher gestillt. Die Frage war bloß, wie lange. “Werde ich nicht. Tom hat sich freiwillig gemeldet.“, grinste Luzifer seinen Liebsten an, der immer noch schmollend in die andere Ecke blickte. “Aber er ist doch auch ein Vampir, oder habe ich das missverstanden?“, fragte Herm. “Nein, hast du nicht, aber er hat einen Blutstein für solche Fälle. Da Mum und Dad nicht wussten, ob ich bis dahin wieder bei ihnen wäre, haben sie sich erst vor kurzem daran gesetzt einen zu machen. Meiner dürfte bis Neujahr fertig sein.“, erklärte Luzifer. “Und bis dahin benutzt du den von Tom.“, meinte Blaise. Luzifer nickte nur. “Ich wüsste, ehrlich gesagt, nicht, was ich fragen könnte.“, meinte Seamus und sah Dean hilfesuchend an. “Ich auch nicht.“, ergänzte dieser Schulterzuckend. “Na toll. Ihr zwei seid echt unfassbar.“, brummte Luzifer, ehe ein unheilvolles Glitzern in seine Augen trat. “Seid ihr jetzt eigentlich zusammen oder nicht?“ “Wie kommst du darauf?“, stotterte Dean, der feuerrot angelaufen war. Seamus sah nicht besser aus. “Wenn ihr das nächste Mal in der Dusche des Gemeinschaftsraums übereinander herfallt, solltet ihr vorher abschließen. Ihr könnt echt froh sein, dass Ron und Nev nicht da waren.“ Beide sahen sich kurz an, ehe sie wieder Luzifer fixierten. “Du bist es. Das kannst nur du wissen.“, meinte Seamus und grinste Luzifer an. “Amen.“, meinte Luzifer und lehnte sich im Sitz zurück. “Aber was ist dann mit dem Harry, der bei Ron ist?“, fragte Dean. “Na ja, Dumbledore hat wohl angenommen, dass ich tot bin. Der Meinung waren Gin und Herm ja auch. Er hat es wohl den Leuten vom Phönixorden gesagt. Aber durch meinen Tod hätte er ja seine Galionsfigur verloren, darum hat er einen Zauberer aus einem Waisenhaus genommen, ihm sein Gedächtnis gelöscht, und den Großteil meiner Vergangenheit eingepflanzt, ihm eine Illusion von mir auferlegt, und gibt ihn jetzt als Harry Potter aus.“, meinte Luzifer schulterzuckend. “Stört dich das nicht?“, fragte Dean. “Nein, weil eine Kopie nie so ist, wie das Original. Er konnte ihm zwar neue Erinnerungen geben, aber seinen Charakter konnte er nicht verändern. Sogar euch ist aufgefallen, dass ‚Harry Potter’ sich anders verhält als sonst. Vieles von mir ist verloren gegangen, da sie das erschaffen haben, was sie sehen und nicht das, was ich wirklich bin.“ “Klingt einleuchtend. Den anderen wird bestimmt auch auffallen, dass er sich nicht wie Harry Potter verhält. Alleine schon dieses überhebliche Grinsen. Ekelhaft.“, meinte Seamus und schüttelte sich kurz. “Mädels, wir müssen uns dringend was einfallen lassen.“, meinte Pansy plötzlich. “Warum?“, fragte Herm. “Na guckt doch mal. Wir haben hier drei Pärchen und vier Singles, das geht doch so nicht.“, meinte Pansy. “Warum drei Pärchen?“, fragte Neville verwirrt. “Moment.“, meinte Harry und versiegelte die Abteiltür mit einem Spruch, gesponsert bei Krenjo, den außer Luzifer jetzt keiner mehr aufheben konnte. “Du kannst, Liebling.“ Tom glitt von Luzifers Schultern auf den Boden und verwandelte sich zurück in einen Menschen. Noch immer wandte er Luzifer demonstrativ den Rücken zu. “Der schmollt immer noch.“, seufzte Luzifer, schob Gin von seinem Schoß und ging auf seinen Liebsten zu. “Nicht schmollen, bitte, das steht dir nicht.“, meinte Luzifer und umarmte Tom von hinten. Tom reagierte nicht. “Ich fass es nicht! Ein schmollender Lord Voldemort. Dass ich das noch erleben darf.“, grinste Herm. Vierfaches aufkeuchen durchbrach die Stille. Gin, Nev, Seamus und Dean starrten Tom mit offenen Mündern und weit aufgerissenen Augen geschockt an. “Liebling, nicht schmollen, sonst schläfst du heute Nacht auf der Couch im Gemeinschaftsraum.“, drohte Luzifer. Das wirkte. Tom schnellte herum und sah den Veela bittend an. “Na also, geht doch.“, meinte Luzifer und zog seinen Liebsten in einen tiefen Kuss. Dieser ließ sich nicht lange bitten und intensivierte den Kuss, während er seinen kleinen Panther näher an sich zog und ihm sanft über den Po streichelte. Ein Klopfen an der Abteiltür ließ die beiden auseinander fahren. “Ja?“, fragte Draco. “Wir sind es.“, ertönte die Stimme von Theodor Nott. “Moment. Luzifer, hebst du bitte den Bann auf.“ “Na wenn es sein muss.“, grummelte dieser. Tom machte sich kurz unsichtbar, damit ihn niemand, der zufällig vorbeiging während die Tür offen war, sah. Dann wischte Luzifer einmal kurz durch die Luft und meinte: “Ist offen.“ Die Abteiltür öffnete sich und Theodor Nott, Vincent Crabbe und Gregory Goyle traten ein. Nachdem die Tür wieder zu war, erneuerte Luzifer den Bann, und Tom wurde wieder sichtbar. Ein dreifaches “My Lord?“, ertönte. Tom funkelte die drei Jugendlichen böse an. Es war gerade so schön gewesen, und da mussten diese Kinder kommen und stören!! Die Welt war unfair. “Liebling, keine Unverzeihlichen in Hogwarts oder auf dem Weg dorthin. Sonst schick ich dich mit Üleus postwendend wieder nach Hause.“, meinte Luzifer nur und verdrehte die Augen. “Du bist fies.“ “Ich weiß.“, grinste Luzifer, positionierte seinen Liebsten auf den Sitz und ließ sich auf seinem Schoß nieder. Hier war es immer noch am gemütlichsten. Dann wandte er sich an die drei Neuankömmlinge. “Setzt euch, wenn ihr noch einen Platz findet. Die sollten größere Abteile bauen.“ “Zu meiner Zeit waren sie groß genug.“, meinte Tom. “Da siehst du mal, wie alt du bist.“, erwiderte Luzifer ungerührt. “Werde nicht frech.“ “Sonst was?“ “Sonst leg ich dich übers Knie.“ “Das sage ich Mum.“ “Oh nein, bitte nicht.“, meinte Tom und schluckte. “Sag bloß du hast Angst vor Jessmina.“, meinte Herm verwirrt. Sie fand Jessmina eigentlich einfach nur klasse. “Hast du schon mal eine wütende Veela erlebt?“ “Nein.“ “Glaube mir, das willst du auch nicht.“ “Also sei lieb zu mir. Du weißt, ich bin zu einem Teil Veela.“, grinste Luzifer. “Ich aber auch.“ “Ja und. Ich habe Krenjo und Draco.“ “Eine Seele ohne eigenen Körper und ein Teenager? Keine sehr guten Argumente.“ “Und was ist mit Herm, Gin, Nev, Bini, Mum, Dad, Sev, Luc, Zissa und Bella? Bessere Argumente?“ “Du klaust mir meine Leute!“, quengelte Tom. “Selbst Schuld. Wärest du netter zu ihnen, würden sie dir auch helfen.“ “Na toll und das sagt er mir jetzt.“, brummte Tom. “Ich helfe Tom.“, meinte Gin plötzlich. “Verräterin.“, brummte Luzifer. “Warum würdest du mir helfen?“, fragte Tom verwirrt. “Ich mag dich.“ “Kleiner Panther, kneife mich mal, ich glaub ich träum.“ “Nein, ernsthaft.“ “Sie hatte dein Tagebuch. Da war dein sechzehnjähriges Ich drin, und sie hat fast ein Jahr lang mit ihm Kontakt gehalten. Seit dem mag sie dich. Wüssten Ron oder ihre Eltern das, wären die schon längst ausgerastet. Sie fand dich nämlich nett.“ “Ich war mit sechzehn weit davon entfernt, nett zu sein.“, meinte Tom auf Harrys Erklärung. “Aber du hast mich nicht wie ein dummes, einfältiges, kleines, hilfloses Gör behandelt, sondern ganz normal.“, meinte Ginny dazu. “Na, wenn du meinst.“, brummte Tom nur. Kapitel 43 Den Rest der Fahrt unterhielten sich alle und Nev, Dean und Seamus stellten erstaunt fest, dass der allseits gefürchtete, grausame Lord Voldemort eigentlich ein ganz netter und lustiger Geselle war. Allerdings würden sie sich hüten, das auch auszusprechen. Man wusste ja nie, ob er das nicht als Beleidigung auffassen würde. Nott, Crabbe und Goyle kannten Tom zwar schon, zumindest vom sehen her, aber so richtig kennen gelernt hatten sie ihn bis jetzt nicht. Die Nachricht, dass er das gesamte Schuljahr wahrscheinlich im Slytheringemeinschaftsraum war, bereitete ihnen anfangs noch Unbehagen. Später jedoch, als sie ihn etwas besser kannten, freuten sie sich schon darauf. Als der Zug sich seinem Ziel allmählich näherte, zogen sich die Schüler um. Tom verwandelte sich und machte es sich, da er mal wieder schmollte, bei Draco gemütlich. Alisa wurde an Pansy übergeben und Üleus setzte sich auf Luzifers Schulter. Die restlichen Hogwartsschüler schauten nicht schlecht, als eine Gruppe, bestehend aus Slytherins und Gryffindors, sich lachend und scherzend auf den Weg zu den Kutschen machte, die sie ins Schloss bringen sollten. Gezwungenermaßen trennten sie sich, warteten aber bei der Ankunft am Schloss aufeinander, um die Schule gemeinsam zu betreten. Draco und Blaise gingen Arm in Arm. Dean und Seamus folgten ihrem Beispiel, anfangs leicht zögernd. Die anderen ließen sich nicht davon stören, sondern gingen einfach weiter. Am Portal wurden sie allerdings kurz von Professor McGonagall aufgehalten, die den Trupp misstrauisch beäugte. “Mister Black, sie müssen noch eingeteilt werden. Würden sie bitte noch mit mir auf die Erstklässler warten.“ “Natürlich, Professor.“, antwortete Luzifer und lächelte McGonagall freundlich an. Er mochte sie. Sie war immer fair zu ihm gewesen. Mit einem kurzen Nicken verabschiedete er sich von seinen Freunden, die sich danach munter weiterschwatzend in die große Halle begaben. “Alle Achtung, Mister Black. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich es jemals erleben würde, dass Schüler aus Slytherin und Gryffindor aufeinander treffen, und nicht versuchen sich gegenseitig umzubringen.“ “Und warum glauben sie, ich hätte was damit zu tun, Professor?“ “Nun, sie sind neu hier. Ich dachte eigentlich immer, dass Mister Potter das tun würde, aber ich habe mich wohl geirrt.“, meinte McGonagall und ihr Ausdruck wurde kurz traurig. “Wie meinen sie das, Professor?“ “Sie sind äußerst neugierig, Mister Black. Ich hoffe, es wird ihnen eines Tages nicht zum Verhängnis.“, flüsterte die Professorin und sah Luzifer einfach nur an. Dieser wurde dadurch, wie sollte es auch anders sein, erst recht neugierig und setzte vorsichtig seine Fähigkeiten ein. Er blickte seiner Professorin direkt in die Augen. /...ist ihm irgendwie ähnlich. Ich kann mir einfach nicht helfen, aber dieser Blick, dieser Gesichtsaudruck, genau wie Harry. Wie kann Albus es nur wagen, das Andenken an den Jungen so dermaßen in den Schmutz zu ziehen. Das hat der Junge nicht verdient. Nichts von dem, was er erlebt hatte, hat er verdient. Ich wünschte, er hätte ein ganz normales Leben gehabt./ Luzifer zog sich wieder zurück und schluckte kurz. DAS hätte er nicht erwartet. McGonagall schien ihn wirklich gemocht zu haben. “Professor, die Erstklässler sind da.“, meinte Luzifer sanft und holte McGonagall so aus ihren trüben Gedanken zurück. “Oh...ja. Folgt mir, bitte.“ Wenig später betrat Luzifer die große Halle. Kurz ließ er seinen Blick schweifen. Dean, Seamus, Nev, Gin und Herm saßen etwas abseits ihrer Klassenkameraden. Ron und die anderen warfen ihnen immer wieder giftige Blicke zu. Dray versuchte, allen Anschein nach, Tom davon abzuhalten, Richtung Gryffindortisch zu schlängeln, und die Schüler dort etwas zu ärgern, während Bini, Pan, Theodore, Vincent und Gregory sich angeregt unterhielten, und dabei immer wieder ein Lächeln mit den Gryffindors tauschten. Vor dem Lehrertisch blieben sie stehen. Hagrid wirkte betrübt, Professor Flitwick traurig, Professor Trelaway nicht mehr ganz nüchtern, Severus unterhielt sich mit Harrison, seine Mutter grinste, Dumbledore sah Luzifer leicht geschockt an, so ging es weiter. Bis auf den Direktor, Severus und Harrison schienen alle Lehrer, sogar Madame Pomfrey, irgendwie neben der Spur. ’Habe ich echt so viel Eindruck hinterlassen?’, fragte Luzifer sich im stillen. ’Nach dem, was ich gesehen habe, ja. In deiner Nähe war immer etwas los.’, grinste Krenjo innerlich zurück. ’Mal sehen, wie gut sie mich wirklich kennen.’ ’Wie meinst du das?’ ’Na ja, sie wissen ja, dass ‚Harry Potter’, offiziell zumindest, tot ist. Ich sehe aber nicht ein, das ich mich deswegen jetzt anders benehmen werde.’ ’Die armen Lehrer.’ ’Sei bloß ruhig du....’ “Luzifer Salazar Black.“, wurde das geistige Gespräch von Professor McGonagall unterbrochen. Luzifer hatte gar nicht bemerkt, dass die Auswahl schon fast vorbei war. Innerlich mit den Schultern zuckend, ging er auf den dreibeinigen Stuhl zu, setzte sich darauf, und ließ sich von McGonagall den Hut aufsetzten. Wie beim ersten Mal rutschte er ihm über die Augen. *Ah, Harry Potter. Schön dich wieder zu sehen. Und wie ich sehe, ist auch dein Schatten erwacht.* ’Krenjo ist nicht mein Schatten.’ *Schon gut. Nun, wirst du dieses Mal nach Slytherin gehen?* ’Ja. Würde auffallen, wenn Tom in Gryffindor rumspazieren würde.’ *Sie haben Mister Riddle mitgebracht, ohne dass der Direktor es bemerkt hat?* ’Ja. Irgendwie überprüft niemand ob die Tiere auch echte Tiere sind. So kann man einen Animagi recht leicht reinschmuggeln, aber wehe du sagst das dem Direktor.’ *Ich werde mich hüten den letzten Erben Hogwarts’ zu verraten. Nun denn, ich wünsche euch beiden viel Spaß und Glück in...* “...Slytherin.“, das letzte Wort rief der Hut in die Halle. Der Slytherintisch klatschte verhalten. Bis auf seine Freunde. Auch Gin, Seamus, Dean, Nev und Herm klatschten, was ihnen noch mehr giftige Blicke ihrer Hauskameraden, und verwunderte Blicke aller anderen einbrachte. Luzifer stand auf, setzte den Hut ab und ging zu seinen neuen Hauskameraden. Dort angekommen, setzte er sich zwischen Dray und Pan. Alisa und Tom wechselten schnell ihre Plätze und blitzten sich dann giftig an. Luzifer verdrehte nur genervt die Augen. Das konnte noch lustig werden. Üleus, der seinen Platz auf Harrys Schultern die ganze Zeit nicht verlassen hatte, knabberte beruhigend am Ohr seines Herrchens, welcher ihm einen dankbaren Blick zuwarf. Dumbledore erhob sich kurz und meinte: “Ich heiße euch alle herzlich Willkommen und wünsche einen guten Appetit.“, Damit setzte er sich wieder und das Essen erschien. Luzifer begann zu essen, während er seine Blicke immer wieder in der Halle umherschweifen ließ. “Hey, Lu, was hast du?“, fragte Dray irgendwann. “Ich weiß nicht. Irgendwas ist hier faul, das spüre ich.“ “Wie meinst du das?“ “Ich kann es nicht erklären. Es ist nur so ein Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt.“ “Herm denkt genauso.“, mischte Pan sich plötzlich ein. “Wir haben die Halle ja gemeinsam betreten und waren einige der letzten. Sie ist stehen geblieben und meinte, dass hier irgendwas nicht stimmt, konnte aber auch nicht sagen, was.“ “Lassen wir das jetzt. Das klärt sich bestimmt noch auf.“, seufzte Luzifer und reichte Üleus auf seiner Schulter ein Stück Brot. Nach einiger Zeit verschwand das Essen wieder. Dumbledore erhob sich und die gesamte Halle wurde still. “Wie ihr alle sicherlich schon gemerkt habt, wurde dieses Jahr auch ein Schüler in die Siebte Klasse neu eingeteilt. Aus persönlichen Gründen musste Mister Black nach Hogwarts wechseln und ich hoffe, dass seine neuen Hauskameraden ihn gut aufnehmen.“, der Ausdruck in Dumbledores Augen strafte seiner Worte Lügen, doch das schien nur den Slytherins aufzufallen. “Des weiteren möchte ich einen neuen Lehrer für Verteidigung hier willkommen heißen. Harrison Potter, zusammen mit seiner Frau Jessmina. Mrs. Potter wird nicht unterrichten, sondern ist nur auf Wunsch ihres Mannes hier.“, Applaus brannte auf. Am stärksten am Tisch der Slytherins. Jeder, dessen Eltern Todesser waren, kannte Harrison und Jessmina Potter und alle mochten sie. Luzifer musste bei den geschockten Gesichtern seiner Freunde am Gryffindortisch schmunzeln. Herm kannte die beiden ja schon, aber die anderen vier sahen Luzifer aus großen Augen an. Dieser nickte nur kurz mit leuchtenden Augen. “Des weiteren...“, die Halle verstummte wieder. “..möchte ich daran erinnern, dass der Verbotene Wald genau das ist, verboten. Ebenso wie das zaubern auf den Gängen. Die Liste aller weiteren verbotenen Dinge und Gegenstände ist bei Mister Filch einzusehen. Nun möchte ich die Vertrauensschüler bitten, die Erstklässler in die Gemeinschaftsräume zu führen, und wünsche eine gute Nacht.“, Mit diesen Worten setzte sich Dumbledore wieder. Die Schüler erhoben sich, und die Vertrauensschüler trommelten die Erstklässler zusammen. Pan, Bini, Theodore, Vincent und Gregory blieben kurz vor der Hallentür stehen und warteten dort auf Gin, Dean, Seamus und Nev. Dray und Herm währenddessen gingen mit den Erstklässlern schon mal voraus. Beide warfen der Gruppe noch ein Lächeln zu und ein “Nacht.“, für die, die sie später nicht mehr sehen würden. “Das ist nicht dein Ernst, oder Lu?“, fragte Gin, als sie die Slytherins erreicht hatte. “Doch, warum....“, weiter kam Luzifer nicht, da er von hinten ein eine feste Umarmung geschlossen wurde. “Mum...bitte....Luft.“, brachte er gerade noch hervor. Mit einem entschuldigenden Gesicht ließ Jessmina ihn wieder los. “Sorry, ich habe dich einfach nur so vermisst.“ “Wir haben uns doch erst heute morgen gesehen?“, meinte Luzifer entrüstet, während er nach Luft schnappte. “Ja aber....ich hatte trotzdem Angst, dich nicht wieder zu sehen.“, meinte Jessmina traurig lächelnd. “Tja, Kleiner, damit musst du klar kommen.“, grinste Harrison, der neben seiner Frau stand, und wuschelte Luzifer kurz durch die Haare. “Hey, meine Frisur!“, rief dieser empört. »Welche Frisur?«, zischte Tom. “Sei du bloß ruhig. Sonst kommst du morgen in die Suppe.“ Tom, immer noch als Schlange, sah Luzifer mit großen Augen schockiert an, hielt aber lieber den Mund, ehe dieser seine Drohung noch wahr machte. “Ähm, ich versteh das nicht ganz.“, meldete Nev sich zu Wort und sah Jessmina und Harrison schüchtern an. “Kommt mit, hier redet sich’s schlecht.“, meinte Harrison nur und führte die Gruppe aus der großen Halle. Vor der Tür schloss sich auch Severus an, was die Gryffindors kurz ängstlich schlucken ließ. Sie hatten zwar gehört, das er eigentlich ganz nett sein sollte, aber glauben konnten sie es trotzdem nicht. “Was hast du so lange mit der Auswahl gebraucht?“, fragte der Tränkemeister an Luzifer gewandt. “Habe noch ein bisschen mit dem Hut geredet.“, meinte dieser nur achselzuckend. “Aha. Ich dachte schon, der steckt dich wieder nach Gryffindor.“, meinte Severus erschaudernd, womit er sich einen Schlag von Luzifer einhandelte. “Kein Wort gegen Gryffindor, sonst bereust du’s“, zischte Luzifer gefährlich leise. “Schon gut, ich hab’s kapiert.“, brummte Severus beleidigt. “Und du auch.“, meinte der Veela dann an Tom gewandt, der gerade etwas sagen wollte. Daraufhin wechselte dieser beleidigt seinen Platz und ging, aus Mangel an näherer Auswahl, zu Jessmina. “Warum geht er eigentlich immer nur zu Leuten, die ihn schlagen?“, fragte Harrison schmunzelnd. “Häh?“, war Luzifers Kommentar. “Na ja, du knuffst ihn, wenn dir was nicht passt, Draco hat ihm auch schon mal eine gescheuert, ebenso wie Jessmina.“ “Masochist.“, zischte Lu Tom entgegen, welcher daraufhin beleidigt seinen Kopf weg drehte. “Vielleicht weil ihr den Mut aufbringt, ihn zurecht zu weisen. Ich hätte ehrlich gesagt, Schiss davor, dass er mich umbringt, sollte ich ihm jemals eine runterhauen.“, meinte Severus nachdenklich. “Oder er mag nur Veelas.“, grinste Jessmina. “Ehrlich gesagt, es ist mir scheißegal.“, beendete Luzifer die Diskussion. Er hatte jetzt keine Lust darauf, Toms Motive zu hinterfragen. “Kein Benehmen der Junge“, meinte Harrison und grinste seinen Sohn verschmitzt an. “Habe nie eine ordentliche Erziehung genossen, also was erwartest du, Dad?“ Wie immer, wenn Luzifer ihn Dad nannte, begann Harrison von einem Ohr zum andern zu strahlen. “Du bist genau so richtig, wie du bist, mein Kleiner.“, meinte Jessmina dazu und legte einen Arm um Luzifers Schultern. “Dann ist es ja gut.“ Kapitel 44 Harrison führte die Truppe in die Kerker. “Ähm, was sollen wir hier?“ “Wir haben unser Büro und unsere Wohnung hier unten bekommen, wohl weil sich kein vernünftig denkender Schüler, außer Slytherins, freiwillig in Severus Territorium vorwagt.“, erklärte Harrison. “So schlimm bin ich jetzt auch wieder nicht.“, meinte Severus darauf. Ein dreifaches “Oh doch, bist du.“, ertönte. “Da sind wir auch schon.“, meinte Jessmina und blieb vor dem Bildnis eines Vampirs stehen, der ein Mädchen im Arm hielt. “Ich frage mich immer noch, wann er sie endlich beißt.“, meinte Harrison darauf. Was ihm einen empörten Blick des Vampirs einbrachte. “Ich beiße meine Liebste nicht.“ “Dann ist es ja gut. Sonnenfeuer.“, meinte Jessmina. Das Bild klappte zur Seite und die Gruppe trat ein. Sie standen mitten in einer Art Wohnzimmer. In der Mitte des Raumes befand sich ein Sofa mit mehreren Sitzkissen, gehalten in den Farben Schwarz und Silber. Der Teppich war dunkelgrün. An der Wand standen ein paar Bücherregale. Drei Türen waren im unheimlichen Schein des Kaminfeuers, welches die einzige Lichtquelle darstellte, zu erkennen. “Sollte im Schlafzimmer jetzt auch noch ein Sarg stehen, drehe ich dem Alten den Hals um.“, meinte Harrison. “Sieht aus wie eine Gruft.“, kommentierte Luzifer. “Das kriegen wir schon hin. Ein bisschen Farbe, und alles sieht gleich angenehmer aus.“, Jessminas Augen begannen zu leuchten, als sie das sagte. “Keine Bären oder Drachen an den Wänden.“, warnte Harrison sie vor. “Du bist gemein.“, mit diesen Worten ließ Jessmina sich auf die Couch fallen. “Setzt euch. Die beiden haben das öfters. Wollt ihr was zu trinken?“, fragte Luzifer an seine Freunde gewandt. “Das sind unsere Zimmer.“, meinte Harrison mahnend. “Ja, aber da ihr meine Eltern seid, und das meine Freunde, nehme ich mir einfach mal das Recht heraus, den Gastgeber zu mimen, bis ihr eure kindische Diskussion beendet habt.“ “Ich hätte, ehrlich gesagt, gern erst einmal eine Antwort.“, meinte Nev. “Ach ja, stimmt. Dray hat im Zug ja mal wieder die Hälfte vergessen. Also, wie ihr schon mitbekommen habt, sind Jessmina und Harrison meine Eltern. Als Mum wegen der Geburt ins Krankenhaus kam, hat Dumbledore den Heiler dort angewiesen, mich zu Lily und James zu bringen.“ “Warum sollte der Heiler da mitmachen?“, fragte Gin. “Weil meine Eltern Geschwister sind. Zwillinge, um genau zu sein. James ist eigentlich mein Onkel.“ “Ihr seid...so seht ihr aber gar nicht aus.“, meinte Dean an Jessmina und Harrison gewandt. “Ist aber so. An unserem siebzehnten Geburtstag sind wir, ebenso wie Luzifer, erwacht. Ich als Veela und Harrison als Vampir. Deshalb wohl die Veränderung. Ich sehe unserer Mutter sehr ähnlich, während Harrison das genaue Abbild unseres Großvaters väterlicherseits ist.“, lächelte Jessmina. “Ach so. Und deshalb hat Dumbledore dann veranlasst, dass Luzifer zu James und Lily kommt?“ “Ja. Könnte aber auch sein, weil meine Eltern Todesser sind, und verdammt gut mit Tom befreundet, oder Liebling?“, Tom saß inzwischen, immer noch schmollend, auf der Couch neben Jessmina, und beachtete seinen Liebsten nicht. “Ich gebe es auf.“, seufzte Luzifer. “Was hat er denn?“, fragte Gin. “Sexuelle Frustration?“, meinte Bini, was ihm einen vierfachen, bösen Blick einbrachte. Luzifer schluckte nur schwer und alle, die den Sommer nicht in Riddle Manor verbracht hatten, sahen ziemlich ratlos aus. “Aber das dürfte doch kein Problem sein, oder?“, fragte Seamus. Luzifer wurde blass, stand auf, und verließ das Zimmer. Er konnte es ihnen einfach nicht sagen. Nicht jetzt. Noch nicht. Am besten nie. Aber er wusste, dass er es irgendwann musste. Auf den Weg in den Slytheringemeinschaftsraum rannte er in Dray, der auf der Suche nach dem Trupp war. “Hey mein Kleiner, was ist denn?“, fragte dieser besorgt, als er Luzifers blasses Gesicht, und die Tränen in seinen Augen sah. Sofort schloss er ihn in die Arme. “Ich....ich kann...nich....Dray....ich....ich hab....ich hab Angst.“, schluchzte Luzifer. “Shh jetzt beruhig dich doch erst mal, was ist passiert?“ “Ich....ich kann.....es ihnen....nicht...nicht sagen.“, schluchzte Luzifer weiter. Dray dachte kurz nach, ehe er verstand, was der Kleinere meinte. “Das musst du doch nicht. Wie kommst du darauf?“ “Weil.....weil Bini doch....meinte dass,.....dass Tom sexuell frustriert ist und....und deshalb so....so komisch.“ ’Ich bringe ihn um, egal ob ich ihn liebe.’, schoss es Draco durch den Kopf. Wie konnte Blaise so etwas nur sagen? Er wusste doch genau, was passiert war. Das gab Rache. Niemand brachte seinen Bruder zum weinen. “Kleiner, du musst es ihnen nicht sagen und Tom fängt sich bestimmt auch bald wieder. Keine Sorge. Das wird schon wieder. Du hast keine Schuld daran, und musst dich deshalb auch nicht schlecht fühlen, ja?“ “Mhm.“, meinte Luzifer. Langsam beruhigte er sich wieder. “Du, Dray?“ “Ja?“ “Tut....tut das nicht weh?“ “Was, mein Kleiner?“ “Wenn....wenn Blaise und du....“ “Ach so. Nein, das tut nicht weh. Blaise ist immer ganz zärtlich mit mir. Na ja, okay am Anfang ein bisschen, aber das ist gar nicht schlimm und auch ganz schnell wieder vorbei.“ “Aber.....aber mir....hat es.....immer wehgetan.“ “Das war, weil sie dich nicht vorbereitet haben.“ “Vorbereitet?“ “Ja, Kleiner. Komm, ich erkläre es dir.“, lächelte Dray und ließ sich, mit Luzifer im Arm, auf den Boden nieder. “Also. Ich kann dir auch nur sagen, was Blaise immer macht. Okay?“ Luzifer nickte. “Wenn wir miteinander schlafen, dann wird erst mal der andere am ganzen Körper gestreichelt, damit er sich auch wohl fühlt. Bei zwei Männern gibt es ja immer einen der oben liegt und einen, der unten liegt, was meistens ich bin. Auf jeden Fall weitet Blaise mich immer ganz vorsichtig und zärtlich, bevor er in mich eindringt. So können wir es dann beide genießen.“ “Wie, weiten?“, fragte Luzifer interessiert. “Dabei wird der Anus erst mit einem, und nach und nach mit zwei oder mehr Finger des Partners, auseinander gedehnt. Anfangs tut es ganz leicht weh, aber wenn man sich entspannt, dann lässt der Körper den eigentlichen Fremdkörper zu und der Muskel lockert sich. Wenn man dann genug vorbereitet oder auch geweitet ist, dann dringt der aktive Partner langsam in dich ein, da ja ein Penis meist größer ist, als drei Finger. Es zieht anfangs ein bisschen, aber wenn du Tom vertraust und dich entspannst, ist das auch ganz schnell wieder weg. Und man kann natürlich jederzeit wieder aufhören, wenn es zu unangenehm wird. Tom wird das bei dir verstehen und sich freuen, dass du es überhaupt versucht hast.“ “Kann.......kann man das üben?“, fragte Luzifer leise und wurde leicht rot. “Ähm....tja....ich glaube schon. Du kannst auf jeden Fall mal versuchen, dich selbst zu weiten. Dann verkrampfst du dich auch nicht so sehr, wenn Tom es bei dir macht.“ “Wie....wie fühlt sich das an...?“ “Anfangs ist es ein ganz komisches Gefühl, plötzlich was in sich zu haben, aber irgendwann fühlt es sich das einfach nur noch toll an.“ Luzifer dachte eine Weile nach. Dann lächelte er Dray leicht an. “Danke.“ “Gern geschehen. Wenn du noch Fragen hast, dann frage mich. Ach ja, habe ich glatt vergessen. Wenn du es wirklich üben möchtest, nimm eine Creme oder Gleitgel. Sonst brennt es und tut weh. Okay?“ “Mhm. Gehen wir zurück?“ “Wenn du magst. Wo kommst du eigentlich her?“ “Wir waren bei Mum und Dad in den Privaträumen.“ “Na, da kann ich lange suchen.“ “Da seid ihr ja.“, ertönte plötzlich Pansys Stimme. Sie kam zusammen mit den anderen Slytherins den Gang entlang. Blaise sah ziemlich geknickt aus und sah Luzifer entschuldigend an. “Sorry, Lu. Ich wollte dir nicht weh tun.“ “Ist okay.“, wisperte der nur und lächelte leicht. “Was habt ihr noch gemacht?“, fragte Dray an Pan gewandt. “Wir haben den anderen gesagt, sie sollen nicht fragen und Tom, Harrison und Jessmina haben Blaise den Kopf gewaschen, was ihm einfällt, so etwas zu sagen.“ »Mein Kleiner Panther.«, Tom schlängelte sich zu Luzifer. Er hatte sich wieder in eine Schlange zurück verwandelt. »Wie geht’sss dir? Glaube mir, dich trifft keine Ssschuld.« »Ich weißßß. Dray hat essss mir erklärt. Esss geht ssschon.«, lächelte Luzifer und hob Tom hoch. “Was macht ihr eigentlich hier?“ “Na ja, wir wollten dich suchen. Immerhin ist gleich Ausgangssperre.“, meinte Pan. “Oh. Okay, dann gehen wir in den Gemeinschaftsraum.“ Im Gemeinschaftsraum angekommen, zeigte Draco seinem kleinen Bruder erst mal dessen Zimmer. In Slytherin, so erklärte er ihm, hatte man ab der 5. Klasse Einzelzimmer. Blaise wurde die ganze Zeit über von Draco keines Blickes gewürdigt. Er würde heute wohl in seinem eigenen Bett schlafen müssen. So richtig Mitleid hatte aber keiner mit ihm, außer Luzifer. Luzifers Zimmer war, wie alle anderen Zimmer in Slytherin, in den Farben Grün und Silber gehalten, und ähnelte sehr seinem Zimmer in Riddle Manor. Die Koffer wurden noch schnell mit Hilfe eines Zaubers ausgepackt, und danach zogen sich Luzifer und Tom, der sich im Schutze des Zimmers wieder in einen Menschen verwandelt hatte, zurück. Sie wollten die restlichen Slytherins erst Morgen schocken, und verschoben somit Toms Auftritt im Gemeinschaftsraum auf vor dem Frühstück. Als beide wenig später eng aneinander gekuschelt lagen, begann Tom dann doch noch zu sprechen. “Kleiner Panther?“ “Hm?“ “Tut mir leid.“ “Was denn?“ “Na ja, das ich in letzter Zeit so schwierig bin.“ “Schon okay...ich bin ja auch nicht immer einfach.“ “Aber du verletzt dabei niemanden. Aber ich schon.“ “Hatte Bini Recht?“ “Ähm.....weißt du....“ “Also ja.“, seufzte Luzifer. “Tut mir leid. Ich....ich wollte dir ja Zeit geben, aber....aber es ist schwer....“ “Ich würde jetzt gerne sagen...dass ich dich verstehe, aber....das tu ich nicht. Weißt du...für mich geht das alles so schnell. Einiges davon kann ich noch gar nicht richtig begreifen. Ich habe zwar in den letzten Jahren schon sehr viel erlebt, aber....nie so viel auf so kurze Zeit. Mein ganzes Leben hat sich in ein paar Wochen komplett umgekrempelt. Da sind zum einen meine Eltern, etwas, das ich mir schon immer gewünscht habe, aber....ich kann es noch immer nicht wirklich glauben. Es sind noch immer Zweifel da. Ob sie mich auch wirklich lieben? Ob sie nicht irgendwann doch feststellen, dass ich es nicht wert bin, ihr Sohn zu sein. Oder was passiert, wenn mein Bruder da ist? Haben sie dann noch Zeit für mich, oder werde ich dann abgeschoben? Dann sind da Dray, Pan und Bini. Mein halbes Leben lang habe ich mit ihnen gestritten und jetzt...auf einmal sind wir Freunde. Unser Verhältnis zueinander hat sich zwar im letzen Jahr gebessert, aber...es war immer dieser leise Zweifel, ob das alles nicht doch vorübergehend ist. Ob sie nicht irgendwann aufwachen und mich wieder fertig machen, mich beleidigen und verfluchen. Dann bist da du. Mein halbes Leben wurde mir eingetrichtert, dass du das absolut Böse bist und mich töten willst. Mir wurde gesagt, dass nur ich dich vernichten kann und es auch muss und jetzt....jetzt liegst du hier, neben mir, und ich fühle mich einfach nur wohl in deinen Armen. Am liebsten würde ich dich festhalten und nie mehr loslassen. Ich wäre sogar dazu bereit zu sterben, so lange du mich bei meinen letzten Atemzügen in den Armen hältst, und das letzte was ich sehe, deine wunderschönen, blauen Augen sind. Das alles hier ist wie ein Traum für mich. Und ich habe Angst eines Tages aufzuwachen, und fest zu stellen, das ich im Schrank unter der Treppe bei den Dursleys liege, und all das hier vergangen ist. Nur eine Illusion, die ich mir in meinem Schmerz zusammen gesponnen habe. Liebling, glaube mir, ich will dich nicht quälen mit meiner Zurückweisung aber....ich habe das alles noch gar nicht wirklich begriffen. Es ist einfach....zu schön um wahr zu sein.“ “Das...das wusste ich nicht. Ich dachte....eigentlich weiß ich selbst nicht, was ich dachte. Du hast dich in so rasanter Zeit so verändert, und damit meine ich nicht nur dein Aussehen. Man merkt richtig, wie wohl du dich bei uns gefühlt hast. Dabei habe ich dann wohl vergessen, nicht nur auf den äußeren Schein, sondern auch auf das, was in dir ist, zu achten. Severus meinte zu uns, dass du kämpfen würdest. Für dein neues Leben, das du dir mit uns aufbauen möchtest. Für dich und dein Glück, das du so sehr verdient hast. Und er meinte auch, dass wir vorsichtig sein sollen mit dem, was wir sagen. Dass wir dich nicht unter Druck setzen sollen. Wir sahen, dass es dir augenscheinlich gut geht. Aber keiner von uns hat sich die Mühe gemacht, dich auch direkt zu fragen. Einfach, weil wir dachten, du kämst zu einem von uns, solltest du Probleme haben, oder unsicher sein. Aber...du kamst nicht. Deshalb dachten wir, dir ginge es gut.“ “Ich kenne das nicht. Dass da jemand ist, der mir zuhört. Der mich in den Arm nimmt und tröstet. Nur du. Du warst da, als ich noch klein war. Du hast mir zugehört. Mir Geschichten erzählt und mich in den Arm genommen. Aber...du hast immer so viel zu tun. Du musst Pläne schmieden, deine Todesser foltern und die Zauberergemeinschaft unterwerfen. Das kommt ja nicht von ungefähr, und du hast viel zu tun. Das verstehe ich auch....sag mal, wie machst du das eigentlich von hier aus?“ “Na ja, ich habe hier direkt einen Todesser, nämlich Severus. Dann kann ich über Draco mit Lucius Kontakt halten und, wenn es wirklich mal brenzlig wird, in der Kammes des Schreckens apparieren. Den Rest regelt Lucius.“ “Oh. Ich wusste gar nicht, dass man in die Kammer apparieren kann.“ “Doch. Ist in ganz Hogwarts das einzige Fleckchen, von dem man apparieren kann. Aber sage mal, schweifen wir nicht vom Thema ab?“ “Oh...stimmt. Was ich sagen wollte, ist, dass ich es einfach nicht gewohnt bin, jemanden zu haben, der sich um mich sorgt. Ich musste mein Leben lang mit meinen Problemen alleine klar kommen, und jetzt auf einmal habe ich so viele Menschen, die mir helfen. Das ist ein seltsames Gefühl.“ “Schlimm?“ “Nein. Nur seltsam. Ich muss mit dieser Veränderung erst mal klar kommen. Noch kann ich es nicht ganz erfassen. Aber wenn es so weit ist, dann verspreche ich dir, auch mehr für dich da zu sein. Ich weiß, dass ich dir damit weh tue, aber....lass mir bitte noch etwas Zeit. Zeit um die Veränderungen in meinem Leben endlich wirklich realisieren zu können und mein Leben, leben zu können.“ Toms Antwort bestand darin, dass er seinen Liebsten noch etwas enger an sich zog, und ihm einen Kuss auf die Stirn gab. Langsam schweiften beide ins Land der Träume über, um am nächsten Morgen neu zu starten. Und so bald Luzifer die Veränderungen in seinem Leben verinnerlicht hatte, und nicht mehr daran zweifelte, dass es Realität war, konnte er endlich das sagen, woran er schon seit Jahren zweifelte. Dann musste er nicht mehr für andere leben. Sei es als Haussklave, Prügelknabe und Mittel zur sexuellen Befriedigung, oder aber als Kriegsmaschine. Dann konnte er endlich sagen: “Es ist mein Leben.“ Ende Teil 1 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)