Mein Herz von Ragna_Rei (..Hörst du es noch schlagen) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Vor nicht all zu langer Zeit habe ich ihn gebeten es für mich aufzubewahren. Ich sah ihn mit meinem Herzen sehr oft. Er trug es wohlig in einem gepolsterten Korb an seiner Hand und schaute immer wieder hinein, als sei es ein Neugeborenes. Musterte es mit seinen großen Augen, und legt dann behutsam, die gewärmte Hand darauf, nur um es spüren zu können. Er hatte es in Laken gewickelt. So oft er konnte, nahm er es zu sich, packte es aus und legte sanft seine Stimme um mein Herz, sodass es glücklich wurde. Hin und wieder tupfte er zaghaft und zärtlich das Blut von seiner Oberfläche um es besser sehen zu können. Er kannte jede Ader und jede Farbe, die sich auf meinem kleinen Herzen zeichnete. War es nicht bei ihm, konnte er es einen Moment nicht für sich beanspruchen, weil die Arbeit ihn forderte bekam er Sehsucht danach. Er erzählte oft er könne nicht atmen, wenn es nicht bei ihm sei, das er sich sorgte, wäre es nicht in seiner Nähe. Darum schenkte ich es ihm, was sollte ich auch mit einem Herzen, das schon völlig ihm verfallen war? Nachts, wenn er vor Aufregung und Freude nicht schlief und es betrachtete hört er auf das langsame Klopfen und es war Musik die ihn einfing. Denn nur Nachts beruhigte es sich, wurde langsam und hallte in seinem Kopf immer wieder, bis er schlief. Als ich sie das letzte Mal zusammen sah, hatte er dem kleinen Herzen eine Tasche gekauft und verstaute es darin. Traf er Freunde dauerte es einen Moment bis er es erwähnte, er wirkt müde und erschöpft. Gestern brachte es mir zurück. Es lag verkümmert und klein in seiner Tasche. Es tut weh es zurück zu nehmen, doch ich weiß, dass es so besser ist. Ich kann jede einzelne Ader sehen, sie pressten sich aus dem kleinen Körper. Es hatte zuviel von ihm verlangt, das ständige klopfen war zu Qual geworden, er konnte sich nicht weiter darum kümmern. Es ist so klein, ich spüre jeden Tropfen Blut den es erreicht. Es ist so leicht, klein und einsam. Ich werde es nie mehr verschenken, eher zum schweigen zwingen, soll es lieber vor liebe verhungern als das ich Schuld an seinem Stillstand bin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)