Was wäre wenn... von RoseMalfoy ================================================================================ Kapitel 7: Neji&Tenten - Tentens Part ------------------------------------- Hallo euch! Nach längerem Warten hier das neue Kapitel. Wie man dem Titel entnehmen kann, geht es um Neji und Tenten und was zwischen ihnen vorgefallen ist. Leider war ich so schreibwahnsinnig, dass ich den Teil aufteilen musste. Erst erfahrt ihr, was Tenten weiß und dann was Neji wiederfahren ist. Wundert euch nicht, dass es nciht sofort mit Tenten losgeht, aber der größte Teil geht über sie. Aber jetzt los! ----------------------------------------------------- Kapitel 7 „Unsere momentane Situation ist ernst“ ,meinte Tsunade mit festem Blick. In ihrem kleinen Büro hatten sich die meisten Clanoberhäupter und einige ANBU versammelt. In all dem Gewühl hatte auch Sasuke seinen Platz bezogen. Er fühlte sich nicht wohl zwischen den alten, verdrießlich blickenden Männern. Der Schwarzhaarige war nie offiziell zum Oberhaupt seines Clans ernannt worden, aber wenn man der einzige Überlebende war, rückte man automatisch in der Rangfolge nach oben. „Wie ihr sicher wisst, ist gerade ein neuer Daimyou an die Macht gekommen. Er ist noch sehr jung und will nun mit hartem Durchgreifen seinen Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen.“ Man sah der Hokage an, dass sie es auf den Tod nicht ausstehen konnte sich von jemandem Befehle erteilen zu lassen. „Leider hat er sehr gute Beziehungen zu den anderen Daimyou. Er hat sie mit viel Überzeugungskraft für seinen Plan begeistern können.“ Sie faltete ein Papier auf dem Tisch aus, das aussah als hätte man es schon einige Male in blinder Wut zerknüllt. „An das Oberhaupt des Dorfes, durch direkten Befehl der Daimyou sind jegliche Außenmissionen einzustellen. Der von allen Daimyou einstimmig angenommene Paragraf 349 Unterabteilung 7 tritt mit sofortiger Wirkung ein. -Alle Ninja haben sich einer Kontrolle durch einen vom zuständigen Daimyou gestellten Prüfer zu unterziehen.“ Sprachlosigkeit herrschte im Raum. Nun verstand Sasuke, warum Tsunade alle so schnell hatte sehen wollen. Es gab einige Ninja, die sich nicht immer an die Regeln hielten, aber dennoch unersetzbar für das Dorf waren. Sie mussten vor so einer Überprüfung gewarnt werden. „Hat jemand einen Vorschlag?“ ,fragte die Hokage hoffnungsvoll, doch es herrschte Schweigen. Seufzend faltete sie die Hände voreinander. „Am besten gehen wir erst einmal alle Ninja durch und entscheiden, wie wir in jedem Fall verfahren wollen.“ Ohne Einwände warteten die Beteiligten darauf, dass die Hokage anfangen würde. „Gut, als erstes der Aburame-Clan...“ Bei Sakura: Während sich Sasuke mit der Bürokratie herumschlug, hatte sich die Rosahaarige bereits an die Verwirklichung von Narutos Plan gemacht. Mit einem kräftigen Ruck riss sie auch das letzte Brett ab, das die Tür des Uchihareviers blockiert hatte. Leider war der Schlüssel für die große Schiebetür nicht mehr aufzufinden, weshalb sie das Schloss mit einem einfachen Jutsu öffnen musste. Lächeln schob sie nun die eine Türhälfte auf und blickte in den großen Eingangsbereich der Polizeistelle. Da sie bereits die Fenster von den störenden Brettern befreit hatte, flutete nun gleißend helles Sonnenlicht den Raum. Etwas verputzen hier, neue Farbe da und das Gebäude wäre wieder wie neu. Natürlich war Sakura bei Narutos Vorschlag sofort ihre neue Entdeckung in den Sinn gekommen. Das Uchihapolizeirevier war perfekt für ihre Zwecke. Es bot Platz und auch Ruhe, da es etwas außerhalb von Konoha lag. Sie hatte sofort einen Plan gemacht und alle anderen losgeschickt ihn zu verwirklichen. Sakura liebte Herausforderungen und diese war genau nach ihrem Geschmack. Mit einer geübten Bewegung band sie sich die Haare zu einem Zopf nach oben. Jetzt hieß es erst mal aufräumen. Mit einem „Hell yeah!“ von ihrer inneren Stimme schnappte sich die junge Frau einen mitgebrachten Besen und machte sich ans Werk. Zur selben Zeit: „Lass mich das tragen, Hinata-chan.“ Etwas verlegen reichte die Dunkelhaarige einige Einkaufstaschen an Naruto weiter. Der Blonde trug bereits einen Stapel Bretter auf der Schulter, dennoch hatte er vehement widersprochen, als Hinata ihre Hilfe anbot. „Pass du nur auf, dass wir auch das richtige kaufen. Sakura ist schon so nicht gut auf mich zu sprechen.“ Hinata lächelte flüchtig, bevor sie einen Blick auf die kleine Einkaufliste in ihrer Hand warf. In sauber leserlicher Schrift, die nur von Sakura stammen konnte, stand dort „Narutos und Hinatas Liste“. Eigentlich nichts besonders, aber es ließ dennoch das Herz der Dunkelhaarigen höher schlagen. „Was brauchen wir noch?“ Naruto lehnte sich etwas nach vorne, sodass seinen Atem sie an der Wange kitzelte. Mit einer leichten Röte nuschelte sie ihm eine Antwort. „ E..einen Kühlschrank.“ „Und wie glaubt sie sollen wir den noch tragen?“ ,meinte der Blonde schwer seufzend, während er die Bretter auf seiner Schulter etwas zurechtrückte. „Wir sollen nur schauen, ob einer da ist. Wenn ja, sollen wir zwei Jungs bescheid sagen, die ihn abholen.“ Erleichterung machte sich bei dem männlichen Part breit. „Ach Hinata-chan, wenn ich dich nicht hätte.“ Auch wenn Naruto seine Worte nicht ganz so ernst meinte, verursachten sie, dass sich das Mädchen verlegen zur Seite wand. Verwundert sah der Junge sie an. Was hatte er denn jetzt wieder gesagt, dachte er, als ihm die Röte auf ihren Wangen auffiel. Bei Lee und Tenten: Mit Sicherheitsabstand folgte der Pilzkopf seiner Teamgefährtin. Seit die beiden Sasukes Wohnung verlassen hatten, war die Brünette auf 180 und Lee wusste auch wieso. Es war 1,75 groß und hörte auf den Namen Neji. Allerdings hatte Tenten weniger schmeichelhafte Namen für den jungen Hyuuga im Kopf. „Äh, Tenten?“ Die linke Augenbraue des Mädchens zuckte bedrohlich, als Lee sie ansprach. Doch von Wagemut beseelt, traute sich der Junge seinen Gedanken Luft zu machen. „Warum sprichst du Neji nicht einfach noch mal darauf an?“ Auch Lee hatte von Sakura erfahren, was zwischen seinen beiden Teamkollegen vorgefallen war. Zugegeben niemand wusste etwas genaues, einzig die Tatsache, dass Tenten ihre Liebe gestanden hatte war ein unumstößlicher Term. Die Brünette hatte dies vor zwei Wochen unter Alkoholeinfluss erzählt und war leider nicht sehr verständlich gewesen. Als sie wieder nüchtern war, hatte sie sich strickt geweigert noch irgendetwas preiszugeben. „LEE! Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht darüber reden will“ ,meinte die Brünette, als die beiden endlich beim Lebensmittelgeschäft ankamen. Sakura hatte ihnen die Aufgabe zugeteilt, die Verpflegung zu besorgen. Mit einem leisen Summen öffnete sich die gläserne Eingangstür vor Tenten wie durch Geisterhand. Es war früher Abend, weshalb einige andere Leute sich ebenfalls in dem geräumigen Laden tummelten. Tenten schnappte sich einen der Einkaufwagen und dirigierte ihn lässig an den Waren vorbei. Lee folgte ihr, während er scharf nachdachte wie er das Gespräch weiterführen sollte. „Tenten“ ,kam es sanft von dem Schwarzhaarige. Er war wieder neben seine Teamkameradin gekommen und beobachtete wie diese blind irgendwelche Dinge in den Wagen warf. „Es ist ja nicht so, dass ich ihn nicht kenne - ich weiß ja wie er ist. Aber ich habe nicht erwartet, dass er so ablehnend darauf reagiert.“ Seufzend nahm sie die Sachen, die sie nicht brauchte, wieder aus dem Wagen. Lee beobachtete sie dabei schweigend. Er wusste einfach nicht was da falsch gelaufen war. Schon seit längerem war ihm aufgefallen, dass sich Tenten und Neji noch offensichtlicher umeinander bemühten. Die beiden hatten immer sehr viel Zeit miteinander verbracht, was wohl auch daran lag, dass sie sich schon ewig kannten. Tenten lebte mit ihrer Großmutter zusammen in einem kleinen Haus, das nicht weit weg vom Hyuugaanwesen lag. Die besonnene Brünette und der stille Schwarzhaarige kannten sich schon, seit sie denken konnten, das hatte zumindest Tenten ihm erzählt. Lee schwieg, während er ruhig neben seiner Teamkameradin herging und hier und da etwas für sie aus den vielen Regalen fischte. „Zieh nicht so ein Gesicht.“ Der Schwarzhaarige blinzelte kurz verwirrt auf die Worte seiner Begleiterin, bevor er leicht lächelte. Natürlich hatte Tenten bemerkt, dass er mit den Gedanken woanders war. Sie merkte immer sofort, wenn etwas mit Neji oder ihm nicht stimmte und tat dies dann auch sofort kund. Sie konnte es nicht leiden, wenn etwas unausgesprochen in der Luft hing. Auch ein Grund warum es Lee wunderte, dass sie über die Sache nicht reden wollte. Sie sagte eigentlich immer was sie dachte. Wenn er mal wieder gegen Neji kämpfte, sagte sie ihm von vornherein, dass er verlieren würde, da der Hyuuga ein unschlagbares Genie war, aber auch sein Teamkollege blieb nicht verschont. Sobald er mal wieder vom Schicksal und Bestimmung anfing, war ihm ein Kommentar wie: „Muss dir Naruto schon wieder den Kopf waschen, Neji?“ oder „Klopf, klopf. Wer ist da? Das Schicksal! Es sagt, dass du deinen Hintern zum Trainingsplatz bewegen sollst“ sicher. Ohne Frage, dass Lee sich oft über den Gesichtsausdruck des Hyuugas halb totgelacht hatte. Dennoch war auf die Aussagen des Mädchens nie eine negative Erwiderung von dem Dunkelhaarigen gekommen. Tenten hatte schon immer einen sehr hohen Stellenwert bei Neji. Es kam oft vor, dass Lee die beiden trainieren sah ,wenn er seine Runden ums Dorf machte. Und egal wie häufig die Brünette auch verlor, sie war nie enttäuscht darüber, stattdessen fragte sie ihren Trainingspartner was sie besser machen könnte, oder ob ihm aufgefallen war, dass sie eine neue Waffe hatte. Umso unverständlicher war es für Lee, dass der Hyuuga auf die Liebeerklärung seiner Teamkameradin nicht frohlockend und singend um das Dorf gelaufen war. Zugegeben eher eine abartige Vorstellung und der Pilzkopf hatte gerade entschieden, dass dies der Realität so nahe kam, wie ein Gemüseteller dem Ramensüchtigen Naruto. Dennoch, und bei diesem Gedanken gab er sich und der ganzen Welt ein feierliches Versprechen, er würde noch aus Tenten herausbekommen, was wirklich zwischen den beiden vorgefallen war. Bei Neji, Ino und Sai: Der junge Hyuuga konnte nicht verstehen warum Sakura ihm gerade diese beiden zur Seite gestellt hatte. Seufzend kam ihm allerdings in den Sinn, dass auch die Rosahaarige eine Freundin von Tenten war und ihm hiermit sicher einen kleinen Denkzettel verpassen wollte. Die Aufgabe der dreien war es, die Renovierung des Hauses als einen Auftrag einzureichen, sodass sie einige Genin zur Unterstützung bekommen würden. Leider war es Sommer, folglich waren viele solcher kleinen Aufträge eingereicht worden, darum hatte sich Sakura auch für das Dreiergespann entschieden. Der Name Hyuuga, war in Konoha so schon hoch angesehen, wenn dann noch die charmant mit den Augen klimpernde Ino und der mit Fakten überzeugende Sai dabei waren, konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Auch Neji war zu diesem Schluss gekommen, was ihn dennoch nicht daran hinderte von den beiden genervt zu sein. „Es scheint, als würden wir Neji-san nerven, dabei machen wir doch gar nichts“ ,meinte Sai, während er gelassen hinter dem Dunkelhaarigen herging. Ino, die neben ihm war, lächelte wissend. „Ach Sai, er ist nicht von uns genervt.“ Ino versuchte nicht mal leise zu sprechen, weshalb Neji jedes Wort verstehen konnte. Darauf eingehen, wollte er allerdings nicht. „Er hat Frauenprobleme.“ Die rechte Augenbraue des Hyuugas zuckte bedrohlich. Wo war eigentlich der Respekt hin, den man früher vor ihm gehabt hatte, dachte er beleidigt, außerdem ging das die Blonde doch nichts an. Allerdings sah diese das anders und machte unbehelligt mit ihrer Erklärung weiter. „Es gibt da dieses Mädchen...“ Sie zog das letzte Wort gespielt in die Länge. „...,dass ihn mag, aber er hat sie abblitzen lassen. Nun ist sie natürlich sauer auf ihn.“ Sai nickte verstehend. Auch wenn er sich mit Gefühlen nicht auskannte, wusste er, dass nicht erwiderte Liebe das schlimmste Gefühl war. „Dazu kommt noch, dass er jetzt überlegt, ob er nicht einen Fehler gemacht hat.“ Inos Blick war auf den Hinterkopf des Hyuuga fixiert. Die Blonde hatte zwar versprochen sich in Tentens Angelegenheiten nicht einzumischen, aber wenn die beiden es alleine nicht auf die Reihe bekamen, musste sie Amor spielen. Mit schnellem Schritt eilte Neji ins Innere des Hokagegebäudes. Er wollte das hier zügig hinter sich bringen und endlich diese beiden Nervensägen loswerden. Wieder bei Tenten und Lee: Schon von weitem erkannten die beiden, dass Sakura sich bereits an die Renovierungsarbeiten gemacht hatte. Die Bretter waren verschwunden und alle Fenster und Türen standen zum Lüften offen. Mit einigen Plastiktüten bewaffnet, durchquerten sie die Räumlichkeiten des Reviers. Gedämpfte Musik war zu hören und der leichte Hauch von Jasmintee lag in der Luft. Gaara und Sakura saßen auf weißen Gartenmöbeln und hatten vor sich auf dem Tisch einige Stapel Papiere. Die Musik trällerte neben ihnen aus einer kleinen Anlage. „Hallo ihr beiden!“ ,grüßte die Rosahaarige sie. „Hey, Sakura-san! Wo sollen wir die Sachen hintun?“ ,fragte ein grinsender Lee. „Am besten bringt ihr alles in die Küche. Die ist, wenn ihr jetzt wieder reingeht, die zweite Tür links. Da wo es so gut nach Tee riecht.“ Tenten war bereits wortlos vorgegangen. Ihre Laune scheint sich wohl heute gar nicht mehr zu besser, dachte Lee bedrückt. Tatsächlich führte der angenehme Duft des Tees sie zu der richtigen Tür. Küche war wohl nicht der korrekte Ausdruck, man konnte es besser als Kantine bezeichnen. Einige Kochstellen reihten sich hinter einer schmalen Theke, vor der Tische mit jeweils vier Stühlen standen. „Hallo“ ,kam es zaghaft von Sora. Sie stand hinter der Theke bewaffnet mit einem Putzlappen und einem Eimer Wasser. Hinter ihr sah man Kankuro und Blue, die mit den selben Waffen gerade die Kochstellen reinigten. „Also, ich finde die aus Konoha könnten selber putzen!“ ,hörte man Kankuro angesäuert sagen. „Hör auf zu meckern!“ ,knurrte Blue. „Jeder hat seine Aufgabe bekommen, leb damit!“ „Hier sind die Einkäufe!“ Lässig warf Tenten die Plastiktüten auf die Theke und wand sich schon wieder zum Gehen um. „Warte Tenten!“ Eilig folgte Lee ihrem Beispiel und hastete ihr hinterher. Zurück blieben drei verwunderte Gesichter. „Die behandeln uns ja wie ihre Sklaven“ ,meinte Kankuro, während er neugierig die Taschen durchsuchte und sich etwas leckeres herausfischte. „Wo willst du hin, Tenten?“ Lee war ihr bis zur Eingangstür gefolgt. Sie seufzte genervt. „Neji kommt sicher gleich wieder. Ich habe keine Lust ihm heute noch mal zu begegnen“ ,sagte sie ehrlich. „Willst du mir nicht doch erzählen, was passiert ist?“ Lee sah sie sanft an und legte ihr tröstlich eine Hand auf die Schulter. „Wir sind doch ein Team. Ich verspreche, dass ich dir helfen werde!“ ,meinte er, wobei er den Daumen hob und sie breit anlächelte. Tenten konnte nicht umhin auch leicht zu lächeln. Vielleicht sollte sie den Pilzkopf vertrauen. „Na gut.“ Bei diesen Worten ging die Brünette mit schlürfendem Gang auf eines der Zimmer zu. Ein erleichtertes Grinsen war nun auf Lees Gesicht. „Lass uns hier reingehen.“ Sie wies auf das erstbeste Zimmer. Als Tenten die Tür hinter sich geschlossen hatte, setzten sich die beiden neben dem Fenster auf den Boden. Es herrschte ein Moment der Stille, als das Mädchen hörbar aus- und einatmete. „Gut, es war so...“ *~*~* Rückblick *~*~* Das Haus, in dem Tenten und ihre Großmutter lebten, war wie alles in diesem Viertel der Stadt, sehr altmodisch gehalten. Es ähnelte den Häusern der Hyuugas. Viel Holz und in der Mitte ein freier Platz zum Trainieren. Der Unterschied war allerdings, dass Tentens Haus viel kleiner war, wohl auch deshalb ein wenig gemütlicher wirkte. Es war ein warmer Frühlingstag. Der milde Wind, der von draußen hereinwehte, blies Tenten ihre noch etwas feuchten Haare ins Gesicht. Sie hatte gerade geduscht und ging nun wieder vom Bad zurück in ihr Zimmer. Sanft schob sie die Schiebetür zu ihrem Raum auf und späte hinein, sofort erschien ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. Neji hatte die Verbindungstür zum Hof geöffnet und saß nun gelassen auf der Schwelle. Er ließ seine Beine den kleinen Vorsprung hinunter baumeln, während er sich mit den Händen abgestützt etwas nach hinten gelehnt hatte. „Das Bad ist frei.“ ,meinte Tenten, als sie sich neben ihn setzte. „Hn.“ Die Brünette sah den Jungen neben ihr aufmerksam an. Die beiden hatten gerade trainiert, weshalb er einwenig verschwitzt und erschöpft aussah. Sein Haar lag offen auf seinen bloßen Schultern. Das T-Shirt hatte er neben sich sorgsam zusammengelegt, matt glänzend lag darauf sein Stirnband. Ihr Blick wanderte zu seinem Gesicht, das von der Sonne beschienen wurde. Die weißen Augen waren verdeckt durch die Lider, dennoch konnte man nicht umhin sofort zu sehen dass er ein Hyuuga war. Das Bannmal auf seiner Stirn verriet es einem, sobald man ihn ansah. „Müde?“ ,fragte Tenten, als Neji sich langsam nach hinten auf den Boden sinken ließ. Er antwortete nicht, aber das kannte sie schon von ihm. Ohne ein weiteres Wort legte auch sie sich neben ihn. Ihr offenes, braunes Haar breitete sich um ihren Kopf herum aus. Sie hatte sich etwas zur Seite gelegt, sodass sie ihm ins Gesicht sehen konnte. „Hiashi-sama möchte heute abend mit mir sprechen.“ Neugierig sah Tenten ihn an. Sein Onkel wollte mit ihm sprechen? Neji legte einen Arm hinter seinen Kopf, damit er besser lag. Sein Blick fiel durch die geöffnete Tür zum blauen Himmel. „Weißt du denn was er von dir möchte?“ ,fragte die Brünette, als er still blieb. „Nicht genau.“ Tenten strich ihm sanft über den Arm, was den Schwarzhaarigen dazu veranlasste seinen Kopf zu drehen, nun sahen sie sich in die Augen. Sie lächelte ihn bei den nächsten Worten sanft an. „Komm schon Hyuuga! So schlimm wird es schon nicht werden.“ Mit dem Zeigefinger stupste sie kurz seine Nase an. Er lächelte knapp, bevor er sich nun ganz zur Seite drehte und sie einfach nur ansah. Tenten hielt dem kurz stand, wand dann aber doch mit einer leichten Röte den Blick zur Seite. „Was?“ ,fragte sie leise. Ihr Herz klopfte so schnell, dass sie fürchtete er könnte es hören. Seine Hand wanderte nach vorne und umfasste eine Strähne ihres braunen Haares. Zaghaft ließ er sie durch seine Finger streifen. „Wenn ich mit ihm gesprochen habe, komm ich noch mal vorbei.“ Seine unergründlichen weißen Augen suchten ihren Blick. Kurz bevor sie glaubte ihre Augen wieder abwenden zu müssen, setzte er sich auf. „Ich geh jetzt duschen.“ *~*~* Rückblick Ende*~*~* „Aber das hört sich doch super an!“ ,rief Lee begeistert. Das war doch die perfekte Vorarbeit für eine Liebeserklärung und nach Tentens Erzählung lief es zwischen den beiden genau darauf hinaus. „Das habe ich ja auch gedacht. Aber als er dann später wiederkam, war alles anders.“ Tenten strich sich seufzend ihren Pony aus der Stirn, während sie fragend von Lee gemustert wurde. Die nächsten Worte fielen ihr noch schwerer, als die vorherigen. *~*~* Rückblick *~*~* Seufzend blickte Tenten in den wolkenverhangenen Himmel, bevor sie einen weiteren Schluck ihres warmen Tees nahm. Obwohl der Tag so schön begonnen hatte, waren um die Abendzeit Regenwolken aufgezogen. Nun goss es wie aus Eimern. Ihre Großmutter war bereits vor einer Stunde ins Bett gegangen, doch sie hatte sich noch nicht dazu durchringen können. Sie hatte immer wieder in den Regen gespäht, ob nicht doch irgendwo ein schwarzer Haarschopf zu erkennen war. Leider ohne Erfolg. Tenten konnte nicht umhin sich einzugestehen, dass sie aufgeregt war. Ihre Haare lagen immer noch offen auf ihren Schultern, nur damit sie mit der Strähne spielen konnte, die Neji in der Hand gehabt hatte. Jedes Mal, wenn sie die Haare durch ihre Finger streifen ließ, war es als würde der gutaussehende Hyuuga es tun. Ihr Herz machte bei diesem Gedanken jedes Mal einen Sprung. Die Braunhaarige war gerade im Begriff in einem Tagtraum zu versinken, als ein lautes Platschen sie aus den Gedanken riss. Erschrocken sah sie zur Seite. Neji war von dem Dach eines nahen Hauses direkt in den kleinen Hof gesprungen. Tenten wollte begeistert seine Namen rufen, aber irgendetwas hielt sie davon ab. Der schwache Schein des Lichts, das aus dem Wohnzimmer hinaus auf ihn fiel verriet, dass er bis auf die Knochen durchnässt war. Seine weiße Kleidung hing von Dreck verschmiert wie eine zweite Haut an ihm und sein sonst so gepflegtes Haar klebte triefend an seinem Kopf. „Tenten...“ Eiskalt lief es der Brünetten den Rücken hinunter. In solch einem Tonfall hatte er noch nie ihren Namen gesagt. Irgendetwas musste geschähen sein. Achtlos ließ sie die Teetasse fallen, deren Inhalt sich über den Boden ergoss und trat mit schnellen Schritten in den Regen hinaus. Ein kaltes Gefühl krabbelte ihre Beine hinauf, als ihre bloßen Füße den nassen Boden berührten. Ihr dünnes Nachthemd war sofort nass, doch es kümmerte sie nicht, einzig Nejis kalter Blick ließ sie bis ins Mark erzittern. „Komm nicht näher!“ ,zischte der Hyuuga, was Tenten erschrocken inne halten ließ. Er neigte seinen Kopf leicht zur Seite, wobei seine Augen nach Worte ringend hin und her zuckten. Nach einem Augenblick der Besinnung, schien er die richtigen gefunden zu haben. „Ich bin ein Ninja,...“ Sein Blick war nun starr auf das zitternde Mädchen vor ihm gerichtet. „....aber vor allem bin ich auch ein Hyuuga. Ich kann nicht zulassen, dass diese Ungerechtigkeit in meiner Familie so weitergeht. Zu viele mussten sich opfern, zu viele mussten leiden...“ Bilder von seinem Vater und von Hinata erschienen vor seinem inneren Auge. Der Regen hatte nun vollends eingesetzt. Jeder Tropfen schien diesen Moment nicht verpassen zu wollen. Tenten wollte einen Schritt nach vorne machen, aber sie wusste, dass er es nicht mochte bemitleidet zu werden. So blieb sie einen Arm weit von ihm entfernt stehen mit klopfendem Herzen und zitternden Knien. „Ich habe die Möglichkeit den Clan zu ändern, etwas zu bewirken, das kann ich nicht einfach so vorbei ziehen lassen, selbst wenn ich dafür das aufgeben muss, was mir von allem am wichtigsten ist.“ Nejis Blick wurde sanfter, doch Tenten erschreckte dies nur noch mehr. „Der Clan hat mich zum Erben des Haupthauses ernannt.“ Die Brünette wusste nicht was sie darauf erwidern sollte. Ihr war klar, dass das immer der Traum des Hyuugas gewesen war, aber warum war er dann so bedrückt? Wieso war er nicht mit einer Flasche Sake gekommen und hatte diese Neuigkeit in einer rauschenden Party gefeiert? „Ich habe jetzt viele Verpflichtungen...“Neji stoppte. Er konnte nicht weiterreden. So wie sie vor ihm stand, zitternd und ängstlich, war alles was er wollte sie in den Arm zu nehmen und sie zu trösten. Das hatte er immer getan. Wenn sie sich sorgte um Lee oder um ihn, hatte er sie beruhigt und alles dafür getan, dass es ihr besser ging. Aber jetzt war er selbst dafür verantwortlich. Tenten nutzte sein Zögern und trat einen Schritt nach vorne. Der unerbittliche Regen, der auf die beiden prasselte, war längst vergessen. In eine kleine Ecke ihres Verstandes verdrängt, der nicht gerade mit dem anderen zu tun hatte. Neji zuckte kurz zurück, als er die kühle Hand seiner Teamkollegen an der Wange spürte. Haselnussbraune Augen sahen ihn sanft an und für einen kurzen Moment vergas er warum er hier war. Er umfasste ihre Hand mit der seinen, spürte die nasse Haut unter seinen Fingern. Die Zeit schien still zu stehen und die Worte, die gerade noch so hart gefallen waren, waren nun verbannt. Sie wollte ihm jetzt sagen was sie für ihn empfand, egal was er gerade gesagt hatte. Für sie war er nie der Sohn eines Mannes aus dem Hyuuganebenhaus gewesen. In ihren Augen war er immer Neji, der starke und stolze Junge, der es schaffte sie mit nur einem Blick jede Dummheit begehen zu lassen und genauso war es auch jetzt. Ohne groß darüber nachzudenken, lehnte sie sich nach vorne, umfasste mit ihrer freien Hand fest den Stoff seiner Jacke und küsste ihn. Neji hatte gewusst was sie vorhatte, doch statt sie fern zu halten hatte er sich nach vorne geneigt und ihre sanften Lippen im Empfang genommen. Der Kuss war erst zögerlich, aber als der Hyuuga seinen Arm um sie schlang, begann sie fordernd seine Lippen in Beschlag zu nehmen. Sie zog die Hand von seiner Wange und umschlang damit seinen Nacken. Ihre Körper waren eng aneinander geschmiegt, sodass die Kälte des Regens einer unglaublichen Hitze weichen musste. Der Schwarzhaarige leckte gierig über ihre Lippen und Tenten ging der unausgesprochenen Bitte nach und öffnete den Mund. Sie beide wollten sich im anderen verlieren. Nicht an Morgen denken, am besten gar nicht denken. Aber ein Kuss hielt nun mal nicht ewig und so lösten auch die beiden ihre Lippen wieder voneinander. Schwer atmend standen sie immer noch fest aneinander geschmiegt zusammen. Tenten hatte die Augen geschlossen und konnte unter der Hand, die immer noch Nejis Jacke festhielt, deutlich seinen schnellen Herzschlag spüren. Er war ihrem so gleich. Sie schluckte schwer, bevor sie dem Hyuuga fest in die Augen sah. „Ich liebe dich.“ Tenten wollte lächeln, aber die vor Schreck weit aufgerissenen Augen Nejis ließen auch sie erschrocken zu ihm aufblicken. Als hätte er sich an ihr verbrannt, stieß er sie grob von sich. Nur dank ihrer guten Ninjareflexe, schaffte es die Brünette nicht auf dem vom Regen aufgeweichten Boden auszurutschen. „Ich muss gehen!“ Blanke Panik war in Nejis Augen zu erkennen. Das was geschehen war, hatte er nicht beabsichtigt zumindest nicht mehr seit dem Gespräch mit den Ältesten. „W...was?“ ,stotterte Tenten verstört. Er konnte doch nicht einfach so gehen. Sie hatte sich im so verletzlich gezeigt, wie noch nie jemandem zuvor und er wollte weg ohne ihr eine Antwort zu geben. „Ich MUSS weg!“ Er sah die Tränen, die in den Augen des Mädchens aufstiegen. Es waren die Tränen, die er sich nicht wagte zu vergießen. Tenten hatte sich immer damit rühmen können, härte als andere Mädchen zu sein. Sie hatte während der Missionen immer einen kühlen Kopf und auch wenn sie sich schnell sorgte, war so doch nie eine Heulsuse gewesen. Doch in diesem Moment wo ihr Freund, ihr Teamkamerad und auch ihr Liebster sich umdrehte und ohne einen weiteren Blick auf sie zu werfen in der Dunkelheit verschwand, sackte sie kraftlos auf den schlammigen Boden und vergoss bittere Tränen. *~*~* Rückblick Ende*~*~* ------------------------------------------------ *Tenten in den Arm nimmt und knuddelt* Kopf hoch kleines! So jetzt habt ihr Tentens Sicht gehabt, der fehlende Teil, in dem sich Nejis Unterhaltung mit seinem Onkel befindet kommt im nächsten Kapitel. Eines meiner Lieblingskapitel. Da ja Lee mit Tenten beschäftigt ist, muss sich Neji einen anderen Ansprechpartner suchen. Wie gut, dass ihm dann gerade Sasuke über den Weg läuft. Also freut euch auf das nächste Kapitel. Liebe Grüße Tessa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)