Die vier Jahreszeiten von Ragna_Rei (Veränderungen der Liebe) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die vier Jahreszeiten Winter Ich erinnere mich an den kalten Wind der mich umfing, an die stillen Kristalle die vom Himmel schimmerten, und sich sanft niederließen, auf meinen roten Lippen. Wie einsam ich war, wie sehr ich mich nach Nähe sehnte, deiner Nähe. Als wir uns kennen lernten, heulte einer dieser stürmischen Winde, Unglück verheißend. Trug mich zu schnell und heftig zu dir und hielt dich vom inneren, warmen fern. In jener grauen, unbeugsamen Jahreszeit, erblüht mein Liebe, wie eine wilde Rose, aus eben jenem harten Eis. Nichts ahnend, dass der garstige Winter, sich stetig ihr vergehen erhoffte. Doch du warst kälter als jede reine Luft dieser Dezembertage. Klafftest mich an, strömtest mir ungehalten und frei ins Gesicht. Necktest mich frech. Meine zarte Liebe und mein sanftes Herz, trotzten still deiner und damit des Winters Ausdauer. Ich kämpfte, mich mit jedem neuen Sonnenstrahl ein Stück weiter in dein Wesen, hinaus aus dem frostigen Boden, den du Zuneigung nanntest. Und jeder perlende Tropfen der Schmelze, die deinen Geist entblößte von jenem herben Schneekleid, ließ meine Liebe, das Weiß noch weiter tilgen und mich aufstöhnen unter jener Lustsamkeit der Kälte. Doch schlummert lang und bös der Winter, noch im Boden, selbst wenn Kaguya schon entschwunden. Deine Kälte hielt an, begann Krieg mit meiner heißen Liebe und der Winter ist stur, du bist stur. Gewährtest meiner Liebesblüte platz, hast sie atmen lassen, gabst ihr Hoffnung, eh du sie mit frostigem Atem, üblem Gestöber, erneut bedecktest. Sodass bald, jenes harte, starre Eis, ihre purpurnen Blüten erreichte und sie zu vergehen drohte. Doch eben da öffnetest du den Mantel und gabst mich frei, frei zu entscheiden, erneut zu blühen oder doch zu verkümmern. Was gabst du mir Hoffnung? Tückischer Winter, wie sehr du mich hassen musstest. Wie spielerisch du, mein florierte Liebe geschändet hast. Winter, warum gingst du vorüber? Frühling Die Wartezeit Verschwand und Sonnenstrahlen neigten sich über das verwilderte Land. Ich glaubte mich sicher. Weitete meine Liebesblütenblätter, bereit deine Wärme aufzunehmen. Wie sehr ich dich liebte. Wie gern ich von deinem lieblich süßen Duft gepflückt werden wollte. Mit breiten Blütenwerk, lächelnd, in der Hoffnung, von dir genommen, von deiner Sonne geküsst zu werden. Du umschmeicheltest mich mit warmen Lüften, die verliebte Worte enthielten. Ließt warmen Regen auf mich gehen und betrachtetest mich, wie ich mich an ihm ergötzte. Ein Regen der Zuneigung, der melancholisch wahren Worte und des kindlichen Begehrens. Du ließt die Wiesen grünen, gabst mir herzliche Umgebung, in der ich mich geborgen fühlte. Da wuchs sie heran, meine Liebe, wurde eine riesige Pflanze und eine der prächtigsten Rosen die, du der du der Herr des Frühlings warst, jemals hervorgebracht hast. Eine Rose, so Wahr, so pur in ihrem Sein. Doch zerbrechlich, wehmütig, unbeugsam und stur. Doch soviel Zorn schlummerte noch weiter im kalten Boden, das er heraus brach und Apriltage schuf. Zunächst verließ die warme Frühlingssonne die Blume, ich fühlte mich einsam und verlassen. Doch nicht genug, ließt du als ich zerbrechlich wurde und meine Blätter den Boden berührten, einen Hagelstoß über mich ergehen. Befüllt von schmerzender Wahrheit, Verleugnung, Enttäuschung und wohl auch Ignoranz. Die eisigen Körner, zerfetzten hart, meine schönen roten Blüten, beschmutzen sie und ließen sie vergehen. Knechteten die Liebesblume. Bis sie im feuchten Matsch der dreckigen Lügen zu ersticken drohte. Da plötzlich, ließt du die Sonne zurück, trocknetest die Erde hart und gabst mir neuen Nährboden, neue Hoffnung. Wozu? Du wusstest schon zu dieser Stunde, das die Erde sich ein weiteres Mal auftun würde und meine Gefühle, die nun nicht mehr als ein Stängel waren, in den Abgrund stoßen konnten. Lass es noch mal Frühling werden! Sommer Erst als all deine Wut und dein Hass sich völlig ergossen hatten, bemerktest du deine völlige Erschöpfung. Eine Leere durchzog dein innerstes und meine dürre, blütenlose Gestallt, stellte dich nicht zu frieden. Du nahmst innerste Energie, wärmste Kräfte und gabst deinen Glanz frei. Du gabst mir eine Sonne die heller und stärker brannte als je zuvor. Schenktest mir erneut Hoffnung und ich hob den Kopf. Es dauerte eine Zeit. Es braucht viele wahre, stille Worte, viele Zugeständnisse, viel Treue und Aufrichtigkeit eh eine erste neu zartrosa Blüte, die Frucht einer neuen, zurückhaltenden Liebe wurde. Ich streckte mich dir entgegen, zeigte dir meine Reize, ungeblüht, die Krone dicht aneinander zu einer Spindel. Und du flammtest weiter heiß und versuchtest mir zu bieten, was du meintest das ich brauchte. Doch weit entfernt lag die heiße Sonne und ich sehnte mich schnell nach Regen, der mich sanft berührte. Ich suchte nach Nähe, sehnte mich nach Zuneigung und einem Kuss, doch wolltest du nicht nieder, verweigertest jede Nähe, wahrtest Distanz und schenktest keinen Regen. Ich beschloss an der Einsamkeit dieser Hitze zu verkümmern. Da regte es sich nahe meines Herzens und Dornen ragten zaghaft aus dem Blattwerk. Ich begann dich zu verletzen. Kränkte dich und stieß mit harten Nadeln auf dich ein. Aus Rache, aus Wut, aus Verzweiflung. Und ich bemerkte nicht, wie ich mich nur weiter und weiter unter jenem Schmerz beugte und bald Verging. Da glaubte ich den Sommer zuhassen, der mir jenes Werkzeug preisgab und doch misse ich die warmen strahlen und deine plosiven Worte. Komm zurück, du Sommerbrise! Herbst Heute. Ich habe meinen Dornen wachsen lassen. Sind nun bald größer und weiter als einst die schönen pur pur farbenen Blüten. Schützendes Geäst um mich, ungeblüht. Doch erneut trage ich die rote Farbe, denn die Liebe existiert noch in mir. Doch weit verborgen unter der stacheligen, scharfen, schmerzenden Angst, vor Zurückweisung, Enttäuschung, vor den harten Winden und der willkürlichen Hitze. Wo bist du? Du bist das Abendrot, was sich schmeichelnd um mich legt. Das mir ein Panorama schafft und mich zu träumen wagen lässt. Du wirfst Ahorn- und, Birkenblatt auf mich. Ich soll mich nicht einsam fühlen. Warme Ströme und sanfter Regen, damit beschenkst du mich. Warum? Nun Pflück mich! Ein Jahr ist vorüber. Was denkst du? Wo bist du? Pflück mich! Schneid sie von mir, die Dornen und lass mich neu erblühen, unter deiner Hand. Sieh mich an und vergib mir meinen falschen Stolz. Meine tückische Farbe. Ich will mich vor dir verneigen, die Blüten weiten. „Ich liebe dich“ Lass den Herbst schnell vorüberziehen, in jenem ich deine Ängste und Zweifel, all dein Fühlen, Denken und sein nicht kenne. Schnell zieh vorüber Herbst! Denn ich warte schon in stiller Angst auf den Winter… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)