honto no seikatsu von Badou (wahres Leben) ================================================================================ Prolog: Meine Erklärung des Lebens, wie es wirklich ist ------------------------------------------------------- Man sagt zwar immer, es sei nicht leicht, sich einzugestehen, dass man ein Nichts ist, für nichts zu gebrauchen, unnütz, gar überflüssig auf dieser Welt. Doch... Wenn man erst einmal die erste Hürde überwunden hat, ist es gar nicht mehr schwer sich dies einzugestehen. Dann weiß man es einfach schon selbst und brauch niemanden mehr, der einem versucht das einzubläuen, obwohl dies wahrscheinlich nie ein Ende nehmen wird. Man wird immer nachgesagt bekommen, dass man es zu nichts bringt und wird ewig daran erinnert, dass man einfach an allem Schuld sei. Irgendwann, jedoch, stört es einen nicht mehr. Zumindest nicht mehr im normalen Sinne. Es gibt viele, gar sehr viele, die in diesem Moment zu einem scharfen Gegenstand greifen, weil der Hass gegen andere nicht mehr nur alleine gegen andere geht, sondern allmählich immer mehr gegen sich selbst gerichtet wird, oder man einfach nur noch in Selbstmitleid verfällt und nicht mehr aus diesem Gefängnis herauskommen will. Man kann und will sich einfach nicht mehr lebend wissen und versucht sich mit Schmerzen zu befriedigen. Schmerzen, die gegen einen selbst gerichtet sind. Die einem zu einer Genugtuung verhelfen sollen. Eines Tages will man sich dann nicht mehr nur Schmerzen zufügen. Man will nicht mehr. Man will einfach nur noch sterben. Doch, bis es soweit ist, braucht es eine Weile, an Überzeugungskraft, bis man sich selbst diesen Gnadenstoß überhaupt geben kann. Manche wollen, obwohl ihr Leben einfach keinen Sinn mehr macht und eigentlich für sie so gut wie alles schon vorbei ist, einfach nicht loslassen. Sie trauen es sich noch nicht, da sich in ihrem Unterbewusstsein – immer und immer wieder – ihr Anfang abspielt. Ihr Anfang, wo alles noch gut war und niemand einem etwas antun konnte, da man es damals noch nicht verstand. Damals, wo die Leute noch meinten, sie wären Freunde, gar Freunde für immer. Am Anfang brachten diese sogenannten Freunde einem noch Aufmerksamkeit, Freundschaft, Interesse und Zuneigung entgegen, doch letztendlich versiegten diese Gesten vollends und sie verrieten einen hinterrücks und ließen einen im Stich. Warum manche an diesen vergangenen, schmerzhaften Begebenheiten festhalten, ist ein wenig unverständlich. Da ist das Ende doch viel verständlicher. Es gibt Einwende, die gegen den Tod sprechen, mit dem man sich so einfach beglücken könnte und auch umgekehrt. Wer die ganze Zeit dagegen ist, versteht natürlich nicht, wie man dafür sein kann. Jedoch, wenn man dafür ist, versteht man das Kontra zu gut, da man selbst auch einmal dagegen war, egal, wie lange dies schon her ist. Wer seinen Hass gegen sich selbst überlebt, schafft es vielleicht, ein neues Leben anzufangen. Doch wer sein Selbstmitleid hinter sich lässt, wird bemerken, dass es eigentlich nie so schlimm war, wie man es sich immer eingeredet hat. Jedoch, den Hass anderer Menschen, der gegen einen gerichtet ist, kann man nicht so schnell loswerden, oder gar nie. Man wird – selbst, wenn man selbst damit abgeschlossen hatte – immer damit konfrontiert werden, komme was wolle. In diesem Sinne wird es nie einen Ausweg geben, ob man diesen nun Ewigkeiten sucht, oder hofft, in seiner Verzweiflung zufällig darauf zu stoßen. Es wird nie passieren, da man sich selbst verändern kann, jedoch andere Menschen nicht, außer, sie lassen es zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)