Der Traum der Freiheit von _Akira-chan_ ================================================================================ Kapitel 3: Angst ---------------- Kapitel 3: Angst Doch plötzlich hatte ich ein unheimliches Gefühl, es kam mir bekannt vor, grausam bekannt… Magie, ich spürte deutlich die Magie eines Drachens… Sie kam näher, eine innere Panik kam in mir auf, ich wollte weg, einfach nur weg… Durch die geöffnete Schiebetür rechts neben mir trat eine Gestalt ein… Mir war klar…das ist er, der Drache. Die panische Angst in mir wurde noch größer… Trotz meiner Schmerzen riss ich die Futondecke von mir und versuchte mich aufzurichten, nach einigen Stolperschritten gelang es mir auch. Ich rannte, wacklig zum Fenster, welches auf der anderen Seite von mir lag, sprang dort heraus. Der Aufprall war schmerzhaft, doch meine Angst vor dem Drachen war größer, also rappelte ich mich auf und irrte aus dem Dojo heraus. Ich weiß nicht warum, aber ein Instinkt sagte mir „Du musst da entlang, dort ist der Ausgang“ …und ich floh erneut vor der Macht, der grausamen Diktatoren. Meine Flucht führte über die Dächer des riesigen Dojos, hinaus in den Irrgarten des, in herbstliche Farben getauchten, Waldes… Jeder einzelne Schritt brannte in meinen Gliedern…jede Bewegung war eine Qual. Als ich nach einer Weile wieder zur Ruhe kam, lehnte ich mich an einen Baumstamm, doch ich rutschte zusammen, jegliche Kraft ging in mir verloren und ich schlief ein. Eine ruhige, sanfte Stimme weckte mich auf… Es war Ryo, aber mit ihm kaum noch etwas anderes…Angst! Denn auch die Magie aus dem Dojo war hier. Ich blickte auf, da sah ich ihn, den Drachen… Starr vor Angst schaute ich ihn an, mein Blick blieb in seinen Augen hängen, klare, eisblaue, ja fast weiße Augen spiegelten etwas sehr tiefgründiges wider, doch ich konnte in diesem Moment nicht deuten, was es war… Er war nicht größer als ein Erwachsener, seine Haut war sehr blass, was seine eisblauen Augen noch deutlicher untermalte. Ein langer geflochtener, hell- oder gar silberblauer Zopf lag über seinen schmalen Schultern und ein ebenfalls sehr heller Mantel, der am Ende der Ärmel und der unteren Kante, einen rötlichen Streifen mit einem schwarzen Muster hatte, verzierte diesen. Außerdem war ein seltsames Schriftzeichen auf der rechten Seite des Mantels, ich kannte es irgendwoher… So wie er vor mir stand, sah er friedlich aus, doch ich wusste, dies war nicht seine wahre Gestalt… Meine Angst wurde größer und schlug in panische Wut um. Ich kannte das Gefühl, es war das gleiche, wie vor ein paar Tagen in dem alten Gemäuer, in dem wir Jahrelang gequält wurden. Wieder fing ich an den klaren Menschenverstand zu verlieren und schleuderte meine ganze Macht gegen meinen vermeintlichen Feind. Erschrocken darüber, dass ich Ryo traf, der dadurch an einen Baum gedrückt wurde und schmerzvoll aufschrie, hielt ich inne. Dann aber kam der Drache einen Schritt näher und meine Angst zwang mich wieder meine Kräfte gegen ihn zu erheben. Eine mächtige Welle der Gravitation raste auf das Wesen aus der anderen Welt zu, aber sie traf ihn nicht, ein Schild blockierte meinen Angriff. Krampfhaft umklammerte ich den Baumstamm hinter mir, den Blick immer noch verzweifelt und starr nach vorn gerichtet. Mit aller Kraft versuchte ich seine Blockade zu durchbrechen, ohne Erfolg. Meine Wunden schmerzten, vor allem mein linkes Auge, ich hatte das Gefühl es würde zerspringen…Der Einsatz meiner Konzentrierten Kräfte setzte meinem, sowieso schon stark in Mitleidenschaft gezogenen, Körper noch mehr zu… Dann sagte er zu mir: „Mein Name ist Sai, ich will dir nichts tun, hab bitte keine Angst“. Doch statt mich zu beruhigen, wurde ich noch hysterischer, noch ängstlicher Unter Aufgebot meiner letzten körperlichen Kräfte setzte ich noch einmal einen neuen Schlag hinter meinen, immer noch anhaltenden und verzweifelten Versuch sein Schild zu durchbrechen. Plötzlich fühlte ich, wie seine Magie um etwas Energie zunahm, er bewegte sich immerweiter auf mich zu. Meinen Angriff immer noch nicht aufgehoben, schaute er mir tief in mein noch verbliebenes Auge. Gefesselt von seinem klaren Blick, hob er vorsichtig und ohne, dass ich es bemerkte, seine Hand und stupste mir an die Stirn. Meine Konzentrierten Kräfte ließen nach, erst jetzt spürte ich, wie schwer und ausgelaugt mein Körper eigentlich war und das ich nicht einmal mehr die Kraft hatte mein Auge offen zu halten. Ich fühlte weder meine Arme noch meine Beine…nichts! Langsam verlor ich das Bewusstsein, dachte ich zumindest, aber ich hörte, wie er weiter mit mir sprach…mein Herz raste immer noch, wie verrückt, ob aus Angst oder aus Erschöpfung - ich weiß es nicht. „Schhh… Beruhige dich, hab keine Angst. Es ist war, ich bin ein Drache und ich kann verstehen, dass du dich vor mir fürchtest, aber ich will dir wirklich nichts tun. Vor 10 Jahren habe ich das Dojo erbaut, in dem du zu dir gekommen bist. Mein Ziel ist es, die Menschen eines Tages von der Tyrannei meines Volkes zu befreien, auch wenn ich dabei selbst vernichtet werden muss.“ In diesem Moment wurde mir klar, was ich so tiefgründig an seinen Blick fand… Es war Traurigkeit…tiefste Traurigkeit…die gleiche Traurigkeit mit der er diese Worte aussprach… ja, es war fast schon Scham für das, was sein Volk den Menschen antut. „Aber dazu muss es Krieger geben…“, fuhr er fort, „Krieger, die den Mut und vor allem die Fähigkeit haben, sich gegen die Drachen aufzulehnen, denn allein kann ich nichts ausrichten…“ Während er mit mir sprach, schien sich mein Herzschlag zu beruhigen, meine Angst ließ ganz langsam nach…Zuletzt erinnerte ich mich an das Gefühl zu schweben… Mein Traum, frei mit den Blättern im Wind zu tanzen und an das andere Ende der Welt getragen zu werden, schien in Erfüllung zu gehen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)