Liebe... sie müssen zueinander finden! von 4Kolibris (eine One Piece Fanfic mit Nami und Sanji, die ineinander verliebt sind...) ================================================================================ Kapitel 8: Schmooze - Gegenwart ------------------------------- Kapitel 8: Schmooze - Gegenwart Vivis Sicht Im Zimmerspiegel konnte ich mich selbst sehen und betrachtete das hellblaue Kleid, das ich trug, kritisch. „Das betont jetzt mal überhaupt nicht.“ stellte ich unzufrieden fest. „Ich mein, ich hab doch ne schlanke Figur, da brauch ich doch Zeugs, das zu mir passt!“ Ich sah spiegelverkehrt, dass Nami meine Stoffente in die Luft hob, als sie auf meinem Bett lag. „Hörst du mir zu?“ wollte ich sie aus ihren Tagträumen rausholen. „Ja klar, steht dir doch super.“ meinte sie geistesabwesend, ohne auch nur in meine Richtung zu gucken. Sie spielte weiter mit dem Plüschtier, als ich mich zu ihr umdrehte. „Und was bist du so trübselig drauf, heute?“ wollte ich von ihr wissen. Nami sah kurz zu mir herüber, dann wieder auf die Stoffente. So wie ich sie kannte, würde sie gleich erzählen, was los war. „Ich war am Wochenende mit den Jungs im Schwimmbad.“ fing sie an und legte eine kurze Pause ein. „Und?“ „Also, es war schon schön und so, aber Sanji hat da wieder angefangen, irgendwelche Weiber anzubaggern.“ Ihr Gesichtsausdruck war sauer, als sie an die Zimmerdecke starrte. Ihre Arme sanken nieder und die Ente drückte sie an ihre Brust. Das musste wirklich doof sein, da hatte sie sich ausgerechnet in einen Mädchenaufreißer verliebt. „Ich dachte, er hätte aufgehört damit?“ erkundigte ich mich, da ich nicht wusste, wie ich sie aufheitern konnte und ein Themenwechsel war aussichtslos. „Ja, hatte er ja auch, aber ihn hatte da so ne voll hübsche Frau angequatscht, wegen irgendwas und total mit ihm geflirtet! Es hätte nur noch gefehlt, dass sie ihn dabei angefasst hätte!“ Sie war echt aufgebracht und mit einem Seufzer meinerseits setzte ich mich neben sie auf das breite Bett. „Das find ich auch Scheiße von ihm, aber was willst du machen? Vergiss ihn am besten.“ riet ich ihr. Ruckartig setzte sie sich aufrecht, im Schneidersitz, hin. „Das sagt sich so leicht, ihn einfach zu ’vergessen’! Mann, ich liebe ihn, Vivi!“ Sie war total fassungslos, weil ich das so leicht von mir gegeben hatte. Ich wollte den Mund aufmachen und was darauf entgegnen, doch da sprach sie schon weiter. „Ich mein, du verknallst dich ja eh immer in alle Typen, du weißt ja gar nicht wie das ist! Mir hat das total wehgetan, das kannst du dir gar nicht vorstellen!“ Ich knabberte an meiner Unterlippe und sah sie an. Diese Anschuldigung fand ich richtig unfair, aber reizen wollte ich sie auf keinen Fall. Das konnte jedem mal passieren, dass einem so etwas rausrutscht. Einen Augenblick später fasste sie sich wieder. „Entschuldige bitte, war nicht so gemeint!“ Sie sah auf den Fußboden. „Schon okay.“ wollte ich sie aufmuntern und ihr zeigen, dass ich es ihr nicht übel nahm. Sie drehte das Schmusetier auf ihrem Schoß herum, und deutete einige Spielabläufe an, als würde die Ente laufen oder springen oder sich an ihrem Bauch schmiegen. Einige Sekunden beobachtete ich diese Handlung, bis ich wieder zu sprechen begann. „Vielleicht hattest du die Situation nur falsch verstanden, und es sah ganz anders aus, als es in Wirklichkeit war?“ vermutete ich. „Mm-“, schüttelte sie den Kopf, und ergänzend: „-Ganz bestimmt nicht.“ Ich seufzte leise für mich und stellte mich wieder vor sie hin. „Findest du nun, dass es mir passt, oder sollte ich ein enges Oberteil drüberziehen?“ Sie willigte nun in mein Klamottenproblem ein. „Wieso das denn?“ „Na, weil es wie ein Kartoffelsack aussieht muss ich was enganliegendes tragen, damit es an meinem Körper bleibt.“ „Du hast vielleicht Probleme.“ sagte sie mit einem Lächeln. „Jaaa ich will halt gescheit aussehen, wenn wir am Donnerstag ein Picknick machen!“ erklärte ich ihr, nicht dass sie dachte, ich sei eingebildet oder so. Sie legte das Plüschvieh weg und überschlug die Beine, wobei sie ihr Kinn auf der Handinnenfläche ablegte und ihr Ellenbogen sich auf ihrem Oberschenkel abstützte. Leicht vorgebeugt betrachtete sie mich und fragte unschuldig: „Jetzt ist die Frage, für wen du dich so hübsch machst.“; und ihr Grinsen könnte nicht breiter sein. Ich selbst musste nun auch von links nach rechts lächeln und wirbelte mich ablenkend zum Spiegel herum. Ich wusste selbst, dass sich ein Rotschimmer in meinem Gesicht niedergelegt hatte. Nami blieb auf meinem Bett und tippelte mit ihren Fingern an der Bettkante herum. „Stehst du immer noch auf Zorro?“ wollte sie wissen, währenddessen nahm ich meine Haarbürste und begann, meine hüftlangen Haare zu kämmen, anstatt ihr eine Antwort zu geben. Meine beste Freundin hob die Augenbrauen, das konnte ich im Spiegel deutlich erkennen, dann fragte sie nochmals „Halloooo?“, wobei ihre Stimme am Ende höher wurde. Die Bürste legte ich wieder zurück auf ihren Platz und schnappte mir ein paar Haargummis. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte früher immer alles Mögliche hinausgeschoben und immer um den heißen Brei herumgeredet, das war eben meine Art. Diese kannte Nami nur allzu gut und legte sich wieder mit dem Rücken auf die Matratze. Ich wollte mir wie gewohnt wieder einen Pferdeschwanz machen, aber das wurde doch allmählich langweilig. Aus liegender Position schaute mir Nami zu. „Du könntest sie dir doch mal flechten, zur Abwechslung.“ schlug sie vor. Ich drehte mich abermals zu ihr um und lehnte mich an den zimmerhohen Schrank. „Weißt du, Zorro interessiert mich nicht mehr so.“ gab ich zu. Eine Zeit lang fand ich ihn richtig toll, er war immer so verschlossen und abweisend, aber ich dachte immer an das Sprichwort ’Harte Schale, weicher Kern’. Ich wollte sein Inneres aus ihm herauslocken, ich stellte mir alles immer so romantisch mit ihm vor, und fand es auch ganz toll, dass er durch Kraftsport so eine tolle Figur hatte, aber so ganz das Wahre war es nun doch nicht. Ich hatte sowieso kaum Chancen, an so einen heranzukommen, da ich nicht so ganz zu der Clique gehörte. Okay, mal ging ich mit ihnen weg, aber Nami gehörte viel mehr zu ihnen. Sie gab sich schon in der sechsten Klasse mehr mit Jungs ab, als mit Mädchen, was nicht so oft vorkam. Dadurch hatte sie engen Kontakt mit ihnen geknüpft und sie waren heute noch dick befreundet. Nami nahm mein Kissen und legte es auf ihren Oberkörper. „Und wer ist es diesmal? Hast du dir den Nächsten schon ausgeguckt?“ Sie war richtig neugierig und ich nahm mir einen blauen Haarbüschel, um an ihm herumzufummeln. „Also, es gibt da schon einen, den ich richtig mag, aber...“ „Jetzt mach es nicht so spannend, sag’s einfach!“ befahl sie im neckenden Ton. Sie konnte meine Schwarmwechsel nicht ganz nachvollziehen, fand es aber toll, dass mir jeder Typ Mann gefiel. Vor Zorro stand ich auf Ace, der hat ja auch so schöne, schwarze Haare, und so goldige Sommersprossen, und er war immer so nett und so cool, er arbeitete ja schon und war nicht so wie die pubertären Jungs an unsrer Schule. Ich halbierte meine Haare am Hinterkopf, um zwei Zöpfe machen zu können. Ich begann, die linke Seite zu flechten. Um Nami nicht weiter auf den Zahn fühlen, nannte ich besagten Jungen. „Es ist Ruffy.“ „Echt!?“ war ihre überraschte Reaktion. Es war mir damals mit Zorro schon peinlich genug, es ihr anzuvertrauen, weil er ja einer von ihren besten Freunden war, aber ich hätte eh nur über sie die Möglichkeit gehabt, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Genau dasselbe war jetzt auch mit Ruffy. Ich konnte höchstens hoffen, bei einer Gruppenarbeit mit ihm zusammen zu sein, aber freizeitmäßig, also außerhalb der Schule, konnte ich ihn nur sehen, wenn Nami mich auf ein Treffen mitnahm. „Also jetzt nichts gegen dich Vivi, aber wie kamst du jetzt auf Ruffy? Davor waren es doch immer nur starke, muskulöse Typen.“ meinte sie halb Ernst, halb im Scherz. Ich drückte mich von der Schranktür weg und wanderte wieder zum Bett, um mich dort niederzulassen. Ich wollte ihr den wahren Grund sagen, weshalb ich Ruffy so mochte. „Weißt du, ich kann mir schon vorstellen, dass alle Jungs denken, dass ich total das doofe Mädchen bin. Die finden mich alle überlieb, halten mich für sensibel und denken, ich hätt gar nix drauf.“ fing ich langsam an. Nami hörte mir schweigend zu und wollte mich ausreden lassen. „Und die stehen doch bloß auf die andren Mädels in der Klasse, an mir ist keiner interessiert.“ Ich legte eine Pause ein und sah Nami, die neben mir lag und ihre Hände auf dem Kissen ruhen hatte, an. Nachdem wir einen langen Blick ausgetauscht hatten, brachte ich die Spange in Einsatz, nahm ich die anderen, noch offenen Haare, und begann auch diese zu flechten. „Ruffy denkt gar nicht nach, ob sich ein Mädchen hübsch macht oder sexy ist oder sonst was, er schaut immer nur auf den Charakter, und das finde ich eben gut an ihm. Er ist als einziger immer ehrlich und nett zu mir. Es gibt bestimmt den einen oder anderen, der über mich lästert, aber Ruffy würde nie hinter dem Rücken von jemandem über einen reden.“ Ich wusste nicht wirklich, ob Jungs auch so lästern wie Mädchen, aber ich war mir sicher, dass es stimmte, was ich da von mir gab. Ich dachte, dass Nami so was sagen würde wie ’Ach komm, Ruffy wirst du auch bald wieder vergessen.’, aber sie machte mir richtig Mut. „Guck mal, Vivi, du schwärmst immer ne Zeit lang für einen Jungen, dann findest du einen andren toll. Wenn du-“ Ich unterbrach sie jedoch. „Nein, diesmal mein ich es wirklich Ernst! Das ist nicht so wie bei Ace oder Zorro, da hab ich mir immer umsonst Vorstellungen gemacht, aber bei Ruffy-“ „Jaja, ist ja gut, lass mich doch mal ausreden!“ beharrte sie. „Ja.“ gab ich nach und hörte ihr wieder zu. „Also, wenn du dir diesmal richtig sicher bist, und es auch wirklich Ernst meinst, dann musst du dich doch auch mal anstrengen, um mit ihm zusammenzukommen. Wenn du dich echt in Ruffy verliebt hast, dann solltest du erstmal öfters mit uns mitkommen und dann auch mit ihm reden. Weil er sich ja immer eher wie ein Kind benimmt, mögen ihn ja auch kaum Mädchen, deshalb hat er auch keine Freundin. Aber ich glaube, wenn er erstmal richtig Kontakt kriegt und mit dir viel zusammen ist, wird er dich auch mögen und dann könntet ihr ja zusammenkommen. Nichts ist unmöglich!“ schloss sie ab, und ich erwiderte „-für Toyota!“, um den Werbespruch zu vollenden. Wir beide lächelten und ich band das Haargummi fest. Nami sah noch mal kurz an die Zimmerdecke und stand auf einmal auf. Sie ging an mein Fenster und sah in den Garten. Sie drehte sich zu mir um und fragte „Gehen wir in den Garten? Draußen ist es so warm!“ Zustimmung erntend gingen wir runter und dann auf die Terrasse. Nami beeilte sich, um als Erste von uns beiden in die Hängematte zu kommen. Ich überließ sie ihr, denn ich konnte mich ja jeden Tag da reinlegen, wogegen Nami dieses ’Privileg’ nicht hatte. Für mich war es was ganz normales, aber für meine Freundin eine Besonderheit, so etwas zu besitzen, und diese dazu noch im eigenen Garten aufgehängt zu haben. Ich meinerseits setzte mich in den Gartenstuhl und sah zu ihr herüber. Nami hatte die Augen geschlossen und ließ sich, so wie ich, von der Sonne bestrahlen. Ich musste komischerweise an Sanji denken, und fand, dass ich Nami einen guten Rat ihn bezüglich geben sollte, nur fiel mir beim besten Willen nichts ein. Und bevor ich dieses Thema wieder anbrach, ließ ich es besser bleiben, um diesen schönen Tag weiter genießen zu können. erstellt am 9.04.2007 4Kolibris, Elena Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)