Kalter Winter... von _Qhuinn_ ================================================================================ Kapitel 5: Ein Brief aus Spanien -------------------------------- // Montag, Dezember 05 „Sasch.. Hey! Sascha..!“ „Mhm.. wasnnlos..??“ Murrend zog ich mir die Decke über den Kopf. „Jetzt steh schon auf!“, meine Nico grinsend. „Nickie hat mich ausm Bett geklingelt, da steht irgendwo `n Pony auf der Straße..“ Jetzt war ich aber doch wach und schubste Nico dabei fast vom Bett. „Was?! Pizza?!“ Bei meiner Stute wusste man ja nie.. „Nein, nein. Dachte sie auch erst, wäre ja nicht das erste mal.. Aber die steht noch im Stall, also beruhig dich mal wieder.“ Ich hoffte nur, das er recht hatte, zog mir schnell etwas an und wuselte zu den Ställen. Auch Nico zog sich Jeans und T-Shirt über und folgte mir dann. „Also unsere sind da. Piazza, Snygga, Tasci. Und die andern Drei auch..“, meinte ich zu dem blonden Fußballer und ging dann zu Nickie, um zu fragen, was denn überhaupt los sei. „Morgen Dumbo..“, sagte sie, offensichtlich auch beruhigt, dass mit unseren Ponys alles ok war. „Auf der Hauptstraße soll irgendwo ein Fuchspony rumlaufen. Eine Frau hat sich beschwert, weil sie dachte, es gehört vielleicht zu uns. Das Pferd stand wohl bei ihr im Vorgarten..“ Als wir dort ankamen, fanden wir das Pony relativ schnell. Es war eine hübsche, goldfarbene Stute, die ich hier noch nicht gesehen hatte. Auch Nickie schien sie nicht zu kennen. Sie war ein Stück größer als Snygga und Piazza und total verschreckt. Ich hatte ein Halfter meiner Stute mitgenommen und versuchte jetzt sicher schon seid zehn Minuten vergeblich, sie einzufangen, aber die Stute war viel zu scheu. Nico half mir, so gut es ging, während er versuchte, aufgebrachten Gartenbesitzern zu erklären, dass das Pony nicht zu uns gehörte. „Vergiss es, die hören dir eh nicht zu, Nico. Ich hab da so meine Erfahrungen mit Pizza..“, meinte ich schmunzelnd. „Wo ist denn eigentlich Nickie hin..?“, fragte er etwas ratlos. „Wenn ich das wüsste, wären wir sicher schon weiter..!“, seufzte ich und trieb die Stute vorsichtig in eine kleine Seitenstraße, bevor sie noch vor ein Auto rannte. „Hey! Ich dachte du wärst schon geübt im Einfangen verrückter Ponys!“ Ich sah mich um und sah Nickie, die die Stute jetzt mit einem Eimer Hafer lockte. „Danke auch ..“, meinte ich schmollend und gab ihr das Halfter. „Und Pizza ist nicht verrückt.. nur etwas.. Wo warst du eigentlich?“ „Hafer hohlen. Oder dachtest du ernsthaft, du Einfangexperte bekommst die auch ohne?“, fragte sie mich grinsend. „Ist ja schon gut..“, meinte ich und sah mir die Stute mal genauer an. Sie war zierlich und für ein Pony recht groß. Ihr Fell glänzte goldig und auch ihre lange, schwarze Mähne schimmerte im Sonnenlicht. „Die ist ja total hübsch“, sagte ich schließlich. „Warum läuft so ein tolles Pferd allein auf der Straße rum?“ „Frag ich mich auch.“, meinte Nickie. „Sieht aus wie ein Achal-Tekkiner, aber dafür ist sie zu klein.“ „Na dein Pony stellt doch auch gerne mal was an.“, mischte sich Nico ein. „Vielleicht ist sie auch einfach weggelaufen.“ „Stimmt, kann sein. Ich hab sie hier jedenfalls noch nie gesehen..“, meinte Nickie. Wir führten sie die Straße runter und stellten sie in Piazzas Offenstall. Meine Stute stand zur Zeit ja eh bei Snygga und Tasci. Als mein Magen laut knurrte, lachte Nickie und meinte, wir könnten ruhig erst mal etwas Frühstücken. Sie würde mal bei allen Pferdeleute in der Gegend rumfragen, ob jemand die Stute kannte. Mir war auch schon etwas kalt und so gingen wir wieder rein und ich machte uns Frühstück. Am Nachmittag hatten wir wieder Training und so fuhr Nico nach dem Frühstück noch mal zu sich nachhause. Ich ging nach draußen, zu Pizza, und baute ein paar Bodenhindernisse für sie auf. Snygga und Tasci waren nicht da und an der Tür zum Stall hing ein Zettel. „Bin ausreiten, Nickie“. So übte ich mit Pizza in ihrem Auslauf, über knisternde Plastikplanen und unter Flatterbändern hindurch zu gehen. Auf der anderen Seite der Weide trabte die goldfarbene Stute elegant durch den Schnee im Offenstall. „Was machst du denn da?!“, lachte Nickie, als sie gegen Mittag wiederkam. Ich grinste und meinte: „Was soll ich schon machen? Fußball spielen, natürlich!“ Wir lachten beide und Pizza trat fleißig mit den Vorderbeinen gegen einen großen Ball und rollte ihn so freudig vor sich her. Nickie ritt auf Snygga zu uns und Tasci trabte brav als Handpferd nebenher. „Das musst du mir bei Gelegenheit auch mal zeigen, ja? Dann kann ich das Snygga auch mal beibringen. Du hast aber auch Ideen..“, grinste sie. Ich nickte. „Klar, kann ich mal machen.“ Nickie hatte Tasci inzwischen in den Auslauf gebracht und begann nun, ihre Stute zu putzen. „Ich hab gerade ´ne Runde durch halb Aachen gemacht. Von den Pferdeleuten, die zuhause waren, schien keiner die Stute zu kennen.“, meinte sie und brachte ihren Sattel weg. „Ich werde nachher noch mal zwei Freundinnen anrufen, mal schauen, vielleicht krieg ich ja noch was raus.“ Ich nickte und fing Tasci ein, um ihn etwas zu putzen. „Was ich dich noch fragen wollte..“, meinte sie grinsend und brachte ihre Stute in den Auslauf des Offenstalls. „Ich hab heute morgen recht komische Post von meinem Bruder bekommen.. Ich soll mal sein ‚Saschü Schnuffi’ grüßen..“ Sie schaute misstrauisch zu mir und kraulte ihr mausgraues Jungpferd. Ich wurde schlagartig rot und schaute verlegen zur Seite. „Also, ähm..“ „Woher kennt ihr euch eigentlich?“, fragte Nickie und neugierig und schmunzelte. „Ich hab ihn mal in Spanien kennen gelernt..“ Nickies Bruder lebte in Spanien und ich hatte ihn vor drei Jahren im Urlaub kennen gelernt. Auch jetzt waren wir noch ganz gut befreundet und als ich eine Wohnung in Aachen suchte, hatte er mir erzählt, dass seine Schwester hier ein paar Ponys und Ställe hätte. So war ich schließlich an die Wohnung und den Offenstall für Piazza gekommen. Auch meine Rotschimmelstute hatte ich durch ihn kennen gelernt. „Naja.. Guck mal, was ich Pizza noch beigebracht hab“, meinte ich schließlich. Als sie ihren Namen hörte trabte die kleine Stute fröhlich zu mir. „Pizza, hast du jemals irgendwelchen Blödsinn angestellt?“, fragte ich meine Stute. Auf ein Zeichen von mir schüttelte sie den Kopf. Nickie Lachte. „Neeeiiin, sicher Pizza, das glaub ich dir jetzt auch!“, grinste sie. Auch ich lachte. „Willst du denn noch ein Leckerli?“, fragte ich jetzt. Auf ein anderes Zeichen nickte sie jetzt. Nickie lachte. Den Trick kannte sie aber schon. Auch ihre Stute konnte auf ein Zeichen hin nicken oder den Kopf schütteln. Ich gab ihr einen Apfel und verabschiedete mich dann auch von Nickie. Nach dem Mittagessen packte ich meine Sachen und fuhr zum Training auf den Tivoli. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)