Schattenfedern von -myst3ry- (Gedanken der Nacht) ================================================================================ Kapitel 1: Zuviel Liebe kann dich töten --------------------------------------- So, meine erste Songfic. Und dann noch so eine *verkriech* Ja, da sollte ich erstmal was klar stellen: Song: Zuviel Liebe kann dich töten Interpret: Oomph! (und damit ist das alles nix meins) Bezahlung: Gar nix, verdiene nix und hab nur den Mist hier verzapft^^‘‘‘ Thema: SvV, Suizid ACHTUNG!!!: DER TEXT KANN TRIGGERN! DAS IST KEINE VERHERRLICHUNG DER THEMEN! ICH NEHME DAS SEHR ERNST UND ICH WILL KEINEN DA HINEINTREIBEN! (ich will nicht noch mehr Sünden auf mich nehmen müssen v-v) Zuviel Liebe kann dich töten Meine Haut ist mir zu eng, ich kann nicht atmen, meine Venen liegen offen, langsam wird mir klar: die Hölle ist so nah. Was ist los mit mir? Warum habe ich das Gefühl platzen zu müssen? Es ist doch ein wunderschöner Abend! Die ganze Familie zusammen, sogar ich muffel nicht in meinem Zimmer sondern bei euch, hier im warmen Wohnzimmer. Eine glückliche Familie…ist es trotzdem nicht, aber ich weiß wie ich das Bild gerade rücken kann. Mit einem kurzen Lächeln entschuldige ich mich und verschwinde in meinem Zimmer. Da ist es dunkel, kalt, einsam. So wie ich es will, so wie ich es immer gewollt habe. Ich blicke kurz in den Spiegel an der Wand. ‚Ich hasse dich!‘ zische ich mein Spiegelbild an. Ja, ich hasse mich. Wofür? Für diese schwache Seele, diese dunkelblauen, verletzten Augen, diese blonden Haare mir dem Rotschimmer, für diese Faulheit, die Weichheit, alles! Ich hasse alles an mir! Nur eines…das hasse ich nicht. Diesen ungesunden Willen, diesen Willen Schmerz zu fühlen, zu bereiten. Zu Quälen, gequält zu werden. meine Wunden sind schon taub, vom langen warten, meine Zeit ist bald gekommen, wann machst du es wahr, wann bist du endlich da? Langsam greife ich zur Pinnwand. Ganz unschuldig scheint meine Pinnnadel. Nur wer genau hinsieht erkennt leichte Rauchspuren. Ich setze mich auf mein Bett, zünde die Duftkerze neben mir an. Kleines Licht der Hoffnung, welch Ironie…Ich halte die Nadel darüber, bis sie leicht glüht. Der Rest ist Routine. Schmerz, den Schrei lass ich in meiner Kehle ersterben. Zuviel Liebe kann dich töten niemand hier, der dir vergibt Zuviel Sehnsucht kann dich töten nur der Tod hat dich geliebt seit es dich gibt… seit es dich gibt Paradox oder? Ich bin die harte, sensible, die gemeine, nette, die weise, naive junge Frau, mit dem kleinen Kind im Innern. Das kleine Kind, das nie gelernt mit Kummer umzugehen. Das Kind, das nicht weiß was Liebe ist. Das immer für alle da ist, Ratschläge gibt, aufmuntert…aber selber keine Hilfe will. Trotziges dummes Kind. meine Lider werden schwer gleich werd ich schlafen meine Würfel sind gefallen bald schon ist dir klar wie hoffnungslos ich war. Diesmal bleibt es nicht bei der Nadel, nein, es kommt noch viel schlimmer. Ich spüre wie mein Atem ruhiger wird. Müde werde ich, kraftlos lasse ich das grausame Spielzeug fallen. Ein leises Klopfen an der Tür. ‚Willst du wieder rüber kommen?‘ Man hört fast das Flehen, das Bitten, dass ich abschlage. Und so soll es sein. ‚Ich bin müde, ich schlaf ein wenig…‘ meine Stimme ist weicher, ruhiger. Nicht voll Zynismus und Spott, so wie sonst. Ich öffne mit letzter Kraft mein Fenster. langsam tauch ich in den gottverlassenen Hafen meine Augen sind geschlossen, doch ich nehm dich wahr auf einmal bist du da. Ich sehe noch einmal die Sterne, wunderschön sind sie. Stundenlang könnte ich sie ansehen. Ich falle in mein Bett zurück, ziehe die Decke bis zur Brust, alles vertuschend, alles heimlich. Keiner der in mein Zimmer sehen würde könnte die grausame Tat erkennen. Ich schließe die Augen mit einem erleichterten Seufzer. Man hat mir immer erzählt, dass man für dies in die Hölle käme. Alle Religionen sagen das. Komm ich jetzt dahin? Verschwinde ich im ewig brennenden Feuer? Ein Licht, ich sehe eine Person… Zuviel Liebe kann dich töten niemand hier, der dir vergibt Zuviel Sehnsucht kann dich töten nur der Tod hat dich geliebt seit es dich gibt… seit es dich gibt Wer ist das? Warum kommt es mir so vor als wäre mir diese Person so vertraut? Die Kälte die mich umfing wird zur Wärme. Ich fühle mich geborgen. Ist das nicht falsch? Müsste ich nicht dankbar sein für die Zeit auf Erden? Für die Menschen denen ich begegnet bin? Die mich geliebt haben? Selbst jetzt muss ich hämisch grinsen, lachhaft! Wer sollte mich lieben? Niemand würde das! Rettest du mich heut Nacht? Kommst du zurück zu mir? Heut Nacht … Rettest du mich heut Nacht? Kommst du zurück zu mir? Heut Nacht… Und was wenn ich falsch liege? Wenn es jemanden gab? Wenn da jemand war? Warum? Warum hast du gezögert? Mir nicht die Wahrheit gesagt? Warum warst du nicht für mich da? Warum Unbekannter? Warum? Hättest du meinen Schmerz lindern können? Hättest du mich abgehalten? ~Tage später…~ Ein Pfarrer hält eine Predigt. Was weiß er schon? Er redet über einen Menschen den es nicht gab, den es nie gegeben hat. Die Trauergemeinde, Menschen, die Mitleid heucheln. Hätte ich ihnen etwas bedeutet, hätten sie zugehört! Der Grabstein, eine Lüge. Geliebte Tochter…selbst jetzt, ein hämisches Grinsen. Noch im Tod, nein, in der Ewigkeit: Ihr hättet hören müssen, was ich nicht wagte auszusprechen. Ein Vorwurf? Nein, Menschen…fehlbar und schwach. So wie ich. So wie das was ich nie sein wollte. -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- So, es ist 4 Uhr. Nachts. Und ich bin nicht müde. Und nochmal: Das hier: IST KEINE ANLEITUNG ODER VERHERRLICHUNG VON SVV UND SUIZID!!! WER MIT SOLCHEN GEDANKEN SPIELT KANN MICH ANSCHREIBEN, ABER BITTE: DIESEN SCHRITT KANN KEINER RÜCKGÄNGIG MACHEN! Kapitel 2: Rote Federn ---------------------- Mal wieder ein wenig Minimallyrik von mir. Lang ist's her. Dabei sind das nur ein paar Wörter o__O Diesmal sind sie knoedelchen gewidmet. Rote Federn Fallen zu Boden Wie Blut Wie Tränen Ungesehen Unbeachtet Ungeliebt Vergessene Federn Vergessene Tränen Ein vergessener Mensch In der Hand eine Feder Schwarze Federn Fallen zu Boden Wie die Finsternis Wie die Verzweiflung in der Nacht Grausam Rücksichtslos Tödlich Vergessene Federn Vergessene Tränen Ein vergessener Mensch In der Hand eine Feder Weiße Federn Fallen zu Boden Wie von gebrochenen Engelsflügeln Wie die Leere Emotionslos Kalt Aufgegeben Vergessene Federn Vergessene Tränen Ein vergessener Mensch In der Hand eine Feder Rot, Schwarz oder Weiß? ... .. . Spielt das eine Rolle? Kapitel 3: Vom Dämon im Spiegel ------------------------------- oder warum der Spiegel ein so furchtbarer Gegenstand ist Ich schaue in den Spiegel. Ich hasse ihn. Denn ich hasse SIE. Die Person darin. Den Dämon der mich auslacht, mich verhöhnt. Der Dämon ist eine verzerrte Fratze, ein Abbild der Hölle selbst. Er kennt meine Schwächen, er kennt meine Zweifel. Er ist meine Droge, ich muss wissen, ob er noch da ist. Ich brauche meinen Dämon, denn er versteht mich. Er kennt mich. Er verspricht mir so viel, er schmeichelt mir. Er macht mich fertig, er zeigt mir die Wahrheit. Die Engel weinen nicht mehr um mich. Ich bin verloren. Verloren an einen Teufel, der mir so unglaublich ähnlich sieht. Der Morgen bricht an. Ich hasse den Morgen, denn er bedeutet Arbeit, Stress und darauf habe ich nun mal keine Lust. Morgens aufstehen ist immer verbunden mit dem Gedanken an Schule, lernen und nicht gemachte Hausaufgaben. Gähnend will ich mich umdrehen, aber die Uhr ist gegen mich, wie jeden Tag. Ich stehe murrend auf und fische meine Hose vom Boden. Ich sammel meine Bücher ein und mache mich danach auf ins Bad. Mir schaudert es bei dem Gedanken. Ich gehe durch die Tür in den kalten gefliesten Raum. Ich vermeide einen Blick in den Spiegel und putz mir die Zähne, wasche meine Haare und dann passiert es doch: Spiegel. Entsetzt trete ich näher heran. DAS bin ICH?!? Nun stehe ich fast Nase an Nase mit meinem Spiegelbild. Ausdruckslose, resignierte Augen sehen mich an. Das tut weh. Ich habe ja gehört, dass böse Blicke weh tun können, aber das ist die Spitze des Eisbergs. Ich fahre mit dem Finger die Konturen meines blassen Gesichtes nach. Bin ich wirklich so blass? Du meine Güte, ich bin eindeutig zu wenig draußen. Und zu wenig Sport mache ich auch. Ich würde direkt heute nach den Hausaufga… Warum belüge ich mich eigentlich? Ich lasse meine Hand sinken und sehe mir wieder in die Augen. In diese verflucht ausdruckslosen Augen. „Das tust du ja doch nicht“ sage ich meinem Gegenüber. „Du bist ein Wrack“. Eine Feststellung, nichts weiter. „Du machst keine Hausaufgaben. Den Sport vergisst du spätestens in ein paar Minuten und eigentlich ist es dir doch egal, nicht wahr? Du leidest gerne! Du bist so widerlich, ich verachte dich!“ Und wieder nur leere Augen. Ich rede mit meinem Spiegelbild, ich bin endgültig verrückt geworden. Ich ziehe höhnisch einen Mundwinkel hoch. Eine skeptische Augenbraue folgt. Na dann, ich verlasse das Bad und mein trauriges Abbild. Ich nehme meine Schulsachen und renne aus dem Haus. Meine Haare sind nicht ganz trocken, aber das stört mich nicht. Es hat mich nie gestört. Ich komme in den Bus und stelle mich abseits der anderen Schüler in eine Ecke. Meine Stufenkameraden sitzen weiter hinten, aber ich gehe nicht hin. Ich will diese Augen niemandem zeigen. So furchtbar… Ich vertreibe mir die Busfahrt mit Musik und steige an der Schule aus. Ich betrete die Schule und gehe zu meinen Freunden. Ein guten Morgen und schon merke ich, dass ich lüge. Ertappt schaue ich in die Fensterscheibe und sehe mein Spiegelbild grinsen. Schon wieder. Eine Stimme neben mir fragt „Wie geht’s?“ und lächelnd antworte ich „Ganz gut, abgesehen davon, dass ich Schule hab.“ In meinem Kopf höre ich eine bösartige Stimme lachen. ~Fin~ Für alle, bei denen der Dämon nur zum Kaffee trinken verschwindet. Kapitel 4: Wenn... ------------------ Tja, wenn das Wörtchen wenn nicht wär...hier meine Version, auch wenn sie nicht ganz meinen Ansprüchen gerecht wird *sich verkriech* Widmung...wer wills haben? WENN Wenn ich jemals die Chance gehabt hätte... dann hätte ich mich gewehrt, doch ihr ward viele und ich allein. dann hätte ich geschrieen, doch ich war stumm. dann hätte ich gelacht, doch ich weinte. dann hätte ich gelernt kalt zu sein, doch ich war nur ein Kind. Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, dann wäre ich gegangen, doch ich bin immer noch hier. dann hätte ich euch verraten, doch mir glaubte man nicht. dann hätte ich mich verteidigt, doch ihr ward zu viele. dann hätte ich alles anders gemacht, doch die Zeit ist vorbei. Wenn ich den Mut hätte, dann wäre ich früher keine Beute gewesen. dann wäre ich heute ein anderer Mensch. dann hätte ich mich mehr getraut. dann wäre ich euch vielleicht entkommen. Wenn ich aber nur einen Wunsch gehabt hätte, dann hätte ich mir Freunde gewünscht. ------------------------------ *erwartungsvoll guck* Kapitel 5: Der Teufel --------------------- Fragen Fragen ohne Antworten. Alles dreht sich im Kreis Der Teufel ist ein Kind ohne Spielzeug. Antworten auf Fragen Die niemand stellen will Der Teufel ist ein Kind ohne Spielzeug. Ein Fragezeichen Weder Frage noch Antwort Der Teufel ist ein Kind ohne Spielzeug _________________________________________________________________ Es ist Nacht, ein Baby schreit irgendwo in der Siedlung. Ein Licht brennt, man hört raues Männerlachen. Doch in dem Zimmer ist es dunkel, nur ein paar Mondstrahlen verirren sich in das kleine Zimmer. Der Vorhang weht leise im Wind, der durch das offene Fenster flüstert. Ein Bett steht in der Ecke, doch es liegt niemand darin. Ein Schrank steht dort, doch sind kaum Kleider darin. Ein Kinderzimmer soll es sein. Doch kein Spielzeug liegt auf dem Boden, kein Stofftier liegt auf dem Bett. Ein schöner Tag sollte es gewesen sein, die erste Schulwoche war um. Ein paar Blätter liegen auf dem Schreibtisch, sie rascheln im Wind. Der Tag hätte schön sein sollen…voll Sonnenschein war er gewesen, voll neuer Dinge. Ein Tropfen ist zu hören, vielleicht regnet es gleich. Die Stadt hinter dem Fenster ist stumm, außerhalb des Zimmers herrscht Frieden. Ein Tropfen ist zu hören, im Dunkeln des Zimmers. Und ein Mädchen mit blauen Flecken hat die Arme um ihre Knie gelegt und weint bitterlich. ________________________________________________________ -------------------------------------------------------- Es ist Nacht. Ein Baby schreit irgendwo in der Siedlung. Auf den Straßen hört man ein Motorrad, junge Männerstimmen hallen durch die Gassen. Im Zimmer ist ein Teelicht entzündet, sein Licht wirft Schatten an die Wände. Der Wind bauscht die Vorhänge auf, man hört das Tropfgeräusch des Regens. Kein Mond leuchtet heute Nacht. Das Bett in der Ecke ist leer, der Schrank beinhaltet kaum Kleider. Das Kinderzimmer hat sich verändert, doch es gibt kein Spielzeug darin. Bücher stehen in einem Regal. Poster hängen düster an den Wänden und verkünden Unheil, Schmerz und Leid. Ein schöner Tag sollte es gewesen sein, es war Wochenende. Ein paar Blätter liegen im Zimmer verteilt. Der Tag hätte schön sein sollen…voll Sonnenschein war er gewesen, ruhig und friedlich. Kein Laut ist zu hören, die Kerze flackert kurz auf. Und eine junge Frau starrt mit kalten Augen in die Flamme und hört innerlich ein Kind bitter lachen. _______________________________________________________________ Der Teufel ist ein Kind ohne Spielzeug, denn dieses Kind musste kalt werden damit es nicht zerbrach. Es kennt keine Gerechtigkeit. Es hat sie nie erfahren. Und wird es älter, so bleibt ein Teil ein Kind ohne Spielzeug, immer mit der einen Frage, die keiner aussprechen kann und keiner beantwortet haben will Kapitel 6: Eine neue Nachricht ------------------------------- Eine neue Nachricht Und wieder dreht sich das Rad des Lebens weiter. Speiche um Speiche. Stunde um Stunde. Und liefert sich ein Rennen mit der Zeit. Wieder sitzt sie am Fenster, einen Spiegel in den Händen, den Blick ziellos in die Nacht gerichtet. "Wer bin ich" flüstert sie. "Und wer bist du?" Doch die Nacht bleibt stumm. Ein leiser Wind haucht durch die Gassen, doch außer leisen Autogeräuschen einer Umgehungsstrasse ist nichts zu hören. "Wer kann mich überhaupt hören?" Traurig blickt sie zu ihrem Computer, der das Zimmer in ein gespenstisches Licht tauchte. Sie schaut in den Spiegel, heftet ihre Augen an deren Ebenbilder. Stumpf und leblos sehen sie aus. Ausdrucklos, wie der Rest ihrer Gesichtszüge. Schnell legt sie den Spiegel zurück auf die Fensterbank und setzt sich vor den Bildschirm. "Bitte sei da..." Gebannt schaut sie ihre Foren durch, ihre Mails, sogar ihre Gästebücher. Nichts. Enttäuscht lehnt sie sich zurück. Wiegt sich leise hin und her, legt die Arme um sich und starrt weiter auf den Bildschirm. Es war nur Wunschdenken. Warum sollte sich ein Mensch hunderte von Kilometern entfernt für sie interessieren? Für ihre Probleme? Morgen war doch Schule, da würde wohl kaum einer um diese Uhrzeit wach sein. Eine stumme Träne kämpft sich ihren Weg an die Oberfläche, rollt über die Wange. Unwirsch wischt sie die Träne hinweg. Es gab keinen Grund zum Weinen. Es gab viele, denen es schlimmer ging, viel schlimmer. Trotzdem muss sie sich auf die Lippe beißen um nicht zu Weinen. "Keiner ist da." stellt sie unnötigerweise fest. Schnell drückt sie alle Fenster weg und schaltet ihre Musik auf leiser Lautstärke an. "Niemand mag mich" flüstert sie. Nein. Nicht daran denken. Es war doch immer so gewesen. Sie hatte noch nie Freunde gehabt. Nie. Und warum sollte sich das je ändern. Sie war es doch selbst Schuld. Sonst wäre jetzt jemand für sie da. "Unbedeutend für die Welt." Fast geisterhaft wirken ihre Worte im Zimmer. Unbedeutend für die Welt Nichts was dich zusammenhält Dich umgibt die Dunkelheit Fast noch mehr die Einsamkeit Schuld alleine bist doch du das ist dein Paar kleine Schuh Das Päckchen hier hast du zu tragen Du hast kein Recht dich zu beklagen Niemand mag dich kleines Kind Weil Kinder wie du abscheulich sind So jemand wie dich sollte es nicht geben Warum bist du trotzdem noch am Leben? Immer wieder schüttelt sie den Kopf, als wolle sie nicht hören, was der Sänger in ihr Ohr raunt. Greift mit ihren Händen in ihre Haare und verbirgt ihr Gesicht dahinter. Wippt weiter auf ihrem Stuhl. Ein Knarren im Flur lässt sie erstarren und ängstlich die Luft anhaltend schaut sie zur Tür. Doch nichts passiert und nach einer Weile wendet sie ihren Kopf zurück zum Rechner. Schaut nochmal ihren Foren durch, doch das Ergebnis bleibt gleich: Keine Antwort. Sie öffnet ihr Textprogamm und mit einem letzten Blick aus dem Fenster schreibt sie ihre Gedanken auf. Ich wünsche mir kein Geld, keine Zeit und keine Schönheit. Ich wünsche mir nur einen Funken Hoffnung. Einen Menschen, der mich versteht. Der auch mitten in der Nacht die Dämonen meiner Gedanken hinfortweht und mir das Gefühl gibt zu leben. Ich wünsche mir kein Haus. Nur einen Ort der Ruhe. Zu dem ich flüchten kann vor der Welt. Wo ich Frieden finden kann in diesen Zeiten. Ich wünsche mir nichts. Nur einen Funken Hoffnung Sie liest die Zeilen erneut. Dann drückt sie "Löschen". Steht auf und stellt sich wieder vor ihr Fenster, blickt in die Nacht. Weit in der Ferne leuchtet ein Stern, trotzt der Dunkelheit in der Unendlichkeit des Weltalls. "Ich will doch nur leben..." Die wiederaufkommenden Tränen unterdrückend aktualisiert sie ein letztes Mal die Seiten ihrer Foren, schon bereit den Rechner herunterzufahren. >Eine neue Nachricht< flammt auf. >Hallo, >ich weiß, du wirst das wohl erst später lesen, aber dennoch musste ich gerade an dich denken. >und ich wollte, dass du weißt, wie viel mir unsere Bekanntschaft bedeutet. Ich habe schon lange >nicht mehr so frei mit einem Menschen reden- oder wohl eher schreiben- können. Du hast mir >Hoffnung gegeben, dass es noch vernünftige Menschen gibt. >lg Ein Flackern huscht durch ihre Augen, um wieder zu verlöschen, als wäre es nie dagewesen. Nur eine Reflexion der Lichter, ein Aufflackern einer verlöschenden Kerze. "Ich würde so gerne daran glauben...aber dazu müsste ich vertrauen...." Sie tippt eine Antwort und fährt den Computer runter. Zieht die Vorhänge zu und schlüft unter ihre Decke. Niemand mag dich kleines Kind Weil Kinder wie du abscheulich sind So jemand wie dich sollte es nicht geben Warum bist du trotzdem noch am Leben? Mit diesen Zeilen auf den Lippen und Tränen in den Augenwinkeln wartet sie auf die erlösende Taubheit des Schlafes. Der Spiegel liegt achtlos auf der Fensterbank. Und draußen beginnt es zu regnen. ___________________________________________________ Für alle, die Nachts keine Ruhe finden. Kapitel 7: Rad des Lebens ------------------------- Ein Werk, das im Literatur-Unterricht entstanden ist. Daher: Mein Werk und mein Gedankengut. Widmung: An alle, die ich vernachlässigt habe. Eine Frau steht am Fenster, sie schaut auf eine noch schlafende Stadt am Meer. Die Sonne hat noch nicht den Horizont verlassen und die Welt schlummert friedlich in ihrem warmen Licht. Die Stadt schläft, doch die Frau findet keinen Schlaf mehr. Denn Gedanken drehen sich im Kreis. Immer wieder zu einer Spirale der Ewigkeit bis in die Dunkelheit der Welt. Die Frau berührt das kalte Fensterglas und blickt wieder auf die Stadt, auf die sanften Wellen am Hafen. Alles schläft, doch die Frau findet keinen Schlaf. Wieder und wieder wandern ihre Finger über die Scheibe gen Himmel, doch ihre Gedanken drehen sich im Kreis, immer weiter, wie ein Karussell, das nie wieder anhält. Ein junger Mann geht am Strand entlang, hinterlässt eine einsame Spur im unberührten Sand. Er schaut hinaus auf das Meer, das von der Sonne rot gefärbt wird. Der Wind fährt durch sein Haar, doch seine Gedanken drehen sich im Kreis, werden vom Wind erfasst und fliegen über das Meer, um vielleicht nie wieder zurückzukommen. Und weiter führt die Spur im Sand. Der Mann erreicht eine Anhöhe und setzt sich. Und weiter dreht sich das Rad des Lebens, Speiche um Speiche, Jahr um Jahr. Es kreist in der Zeit wie Gedanken, die nicht ruh'n. Ein alter Mann sitzt im Park, umringt von Tauben auf einer Bank, mit einer Papiertüte voller Brotkrummen in der Hand. Die Vögel picken emsig auf dem Boden um ihn herum und die Blätter der Bäume rascheln, sonst ist es still...still genug? Seine Gedanken drehen sich im Kreis. Kommen nicht zur Ruhe und wandern weiter, wie die Tauben fliegen sie empor und werden vielleicht nie wiederkehren. Der alte Mann zieht seinen Hut tiefer ins Gesicht und verbirgt jene Augen, die zuviel gesehen haben. Er besieht seine runzligen Hände, die zuviel getan haben. Und um ihn ist alles still. Und weiter dreht sich das Rad des Leben, Speiche um Speiche, Jahr um Jahr und es läuft fort in die Ewigkeit, wo alle Gedanken enden. Eine alte Frau sitzt auf der Veranda, die von der Sonne bestrahlt wird, die so hell und freundlich wirkt. Die Frau spürt die Wärme auf ihrer Haut, sie hört die Stille, die durch nichts unterbrochen werden kann. In der Hand hält sie ein Bild, dass so alt erscheint, so vergilbt und doch ist es das Bedeutenste, was die Frau besitzt. Erinnerungen. Erinnerungen werden zu Gedanken. Und Gedanken drehen sich im Kreis. Sie verblassen zu Erinnerungen und verschwinden aus den Geistern der Menschen. Sie ziehen von uns wie die Wolken im Himmel weiterziehen. Die alte Frau lächelt wehmütig, doch sie sagt nichts. Es ist still, so still in der Stadt. Und wieder dreht sich das Rad des Lebens, Speiche um Speiche, Jahr um Jahr, es dreht sich wie die Uhr, wie es nur die Zeit kann. Es fährt durch die Dunkelheit, in das Ungewisse und es wird nie zurückkehren. So wie Gedanken, die im Kreis wandern und nie ein Ziel finden, so ist das Rad des Lebens immer auf der Suche, die kein Ende findet. Und ein kleines Kind schaukelt. Hoch und höher zum Himmel hinauf. Die Sonne wärmt es und das kleine Mädchen strahlt genauso freudig zurück. Das bunte Kleid flattert im Wind. Im Wind, der sie sanft umgibt und doch...ihre Gedanken finden kein Ende, kommen nicht zur Ruhe. Sie finden kein Ziel, streifen wahrlos umher und verschwinden in Kinderträumen, die viel zu früh verblassen werden und der Realität weichen müssen. Doch noch ist das Kind ein Kind. Und es herrscht Stille, alles schläft. Und das Rad des Lebens dreht sich weiter, Speiche um Speiche, Jahr um Jahr, es fährt durch Kinderträume in die Realität und verschwindet hinter dem Horizont, doch findet es nie sein Ziel. Und ein Mann spielt Klavier, seine Finger huschen über die Tasten und es ertönt eine Melodie, die durch das Fenster hinausgetragen wird, sie wird vom Wind erfasst und verschwindet in der Stille. Und der Mann spielt, als wäre es alles, was ihn noch hält. Denn seine Gedanken drehen sich im Kreis. Sie werden zu Tönen und verschwinden in der Stille. Die Stadt schläft. Und doch sind Männer und Frauen, Kinder und Greise wach, denn ihre Gedanken drehen sich, wie das Rad des Lebens. Speiche um Speiche, Jahr um Jahr. Es zieht mit uns entlang unserer Wege, allezeit. Und dann verschwindet es im Reich der Sagen und verblasst, doch immer wird es weiterwandern. Und kommt doch nicht zum Ziel. Kapitel 8: Ungewissheit ----------------------- Windgeflüster, kennst du die Antwort auf all mein Sehnen? kennst du den Weg der vor mir liegt? Sag, du Wanderer der Sphären, was hast du gesehen auf deinen Reisen? Was liegt am Ende dieser Zeit? Nachts höre ich den Wind rauschen. Leise flüstert er durch die Bäume und ich komme mir so klein vor, ungenügend. Als wäre ich nicht das, was ich sein kann. Was ich sein will. Soviel Zeit liegt vor mir. Ein langer Weg, dessen Ende ich nicht kenne. Was kann ich in meinem Leben denn auch erreichen? Regenbogenbrücke, hast du das Lachen gesehen? hast du das Glück gefunden? Sag, Farbenspiel des Himmels, was hast du gesehen auf deinen Reisen? Was liegt am Ende dieser Zeit? Wenn ich betrübt meiner Wege gehe und ich einen Regenbogen sehe, dann fühle ich mich grau. Leer. Mein Leben ist schwarz-weiß geworden und ich habe vergessen, was Freude und Leid unterscheidet. Ich möchte ehrlich lachen und Glück empfinden. Ich will frei sein von meinen grauen Gedanken. Aber wie will man einen Menschen ändern? Regentropfen, warum weinst du? warum fühlst du dich so klein? Sag, Einsamer Kämpfer, was hast du gesehen auf deinen Reisen? Was liegt am Ende dieser Zeit? Und wenn es regnet, dann fühle ich mich klein. Unbedeutend. Und ich erkenne, dass mein Leid eigentlich unwichtig ist im Lauf der Welt. Ich bin ein Regentropfen von vielen. Unsichtbar für meine Umwelt. Mein Leben ist ein freier Fall, der ungebremst einem Ende entgegenstrebt. Ein Atemholen vor dem Aufprall. Doch kann mein Fall etwas bewirken: Ich kann anderen ein Stück Leben schenken. Ein unbedeutender Helfer. Das ist wohl mein Schicksal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)