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Das Dorf versteckt in den Schluchten. Der Kampf beginnt!

Fortsetzung von "Das Dorf versteckt in den Schluchten. Gesucht und gefunden!" Naruto x Hinata, Sasuke x Sakura
von

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Vergangenheit wird Gegenwart, Gegenwart wird Realität

Hi Freunde!
 

Ich habe beschlossen, die "Das Dorf versteckt in den Schluchten." - FF aufzusplittern.

In einer FF wäre das viel zu viel auf einmal und das schaut dann nicht mehr so schön aus ^^

Wie ihr bemerkt habt heißt es jetzt nicht mehr: "Gesucht und gefunden!", sondern "Der Kampf beginnt!"... ^^

Tja, eigentlich sagt das schon alles!
 

Und wie versprochen kommt jetzt, in diesem Kappi die "unbekannte Person" ^^ vor.

Hoffentlich sind manche nicht allzu enttäuscht, aber aufgrund eurer Kommis habe ich auch mitbekommen, dass es viele schon geahnt haben. Und sie konnten es kaum erwarten!

Also, eure Geduld wird belohnt!
 

Viel Spaß!
 

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Irgendwann fiel dann doch jeder von ihnen, mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, in einen unruhigen Schlaf.
 

Auch die nächsten Tage verbrachten die drei so, obwohl sich die Stimmung langsam aber sicher wieder beruhigte und heiterer wurde.

Sogar Naruto und Hinata konnten wieder unbefangen miteinander reden.

Und Hinata wurde wieder rot, wenn sie ihm in die Augen sah.

Aber trotzdem stand etwas zwischen ihnen, das war nicht zu übersehen.
 

Die Kameraden machten zusammen viele feindliche Lager dem Erdboden gleich, doch es schien sich nichts an der Überzahl der Gegner zu ändern.

Täglich mussten sie um ihr Leben kämpfen, wenn Hinata doch einmal einen Feind übersah.
 

Gerade eben gingen die drei gemächlich einen kleinen Feldweg entlang, der sie weiter in Richtung Kyôkokugakures führen sollte.

Alle hatten ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, um möglichst nicht von Reisenden, die einem tatsächlich hin und wieder begegneten, erkannt zu werden.

Man konnte nie genau wissen, wer nun zu Kabi oder Meriko gehörte, oder einfach wirklich nur ein Reisender war.
 

In der Ferne zogen schon wieder Gewitterwolken auf, doch im Moment schien noch die Sonne.

Ein überraschend starker Wind blies auch über die Landschaft, wie es ansonsten nicht der Fall war.

Links neben Hinata ging Naruto und zu ihrer Rechten Sasuke. Hinata fühlte sich irgendwie sicher, obwohl sie der Gedanke selbst nachdenklich machte. Hier waren sie nicht sicher. Dieses Land war gefährlich. Zu gefährlich.
 

Die Person war schon tagelang unterwegs, ohne eine Spur von Hinata entdeckt zu haben. Nur manchmal stieß sie auf Leichen und entsetzt fragte sie sich, was hier vor sich ging. Vorsichtshalber hatte sie ihr Chakra andauernd unterdrückt, was mit der Zeit ziemlich nervig wurde.

Im Gedanken wurde Tsunade schon hunderte Male verflucht, auch wenn sie alles gebeichtet hatte.

Wieso hatte sie Hinata ausgerechnet hierhin geschickt?

War diese verdammte Rolle denn überlebenswichtig gewesen?

Ärgerlich grummelte die Person vor sich hin und bog in einen kleinen Feldweg ein. Sie trug nur einen leichten Umhang, denn die derzeitige Hitze war mit einem festeren Mantel wahrlich grausam.

Sie seufzte. Langsam zweifelte sie daran, jemals ein Zeichen von Hinata zu finden. Wenigstens irgendetwas!

Aber die junge Frau schien tatsächlich vom Erdboden verschwunden zu sein.

„Wo bist du nur…?“, murmelte die Person nachdenklich vor sich hin.
 

Aber sie durfte nicht aufgeben.

Sie hatte Tsunade versprochen, mit Hinata zurückzukommen!

Und das würde sie auch tun, und wenn sie nur mit ihrer Leiche zurückkehrte!

Oh Gott, was dachte sie denn da?

Ein weiterer, tiefer Seufzer.

Ihre Augen wanderten den Feldweg entlang und überrascht erkannte sie in weiter Entfernung schemenhafte Gestalten.

Wer oder was war das denn?

Neugierig aber wachsam beschleunigte die Person ihren Schritt.
 

„Es ist heiß…“, quengelte Naruto unter seiner Kapuze zum wiederholten Male hervor.

Sasuke stieß einen genervten Laut aus und Hinata lachte nur leise.

Aber sie konnte sein Problem nachvollziehen.

Naruto hatte ja nur den Umhang aus festerem Material. Es musste gerade ein Horror sein.

Die drei verlangsamten ihre Schritte nun noch mehr.

Sasuke wandte sie an die junge Frau.

„Bist du sicher, dass niemand in der Nähe ist?“, fragte er.

„N-Nicht wirklich. Als ich vorhin nachgesehen habe, war jedenfalls niemand da. Aber das ist schon länger her.“, meinte sie entschuldigend.

„Dann sieh noch mal nach.“, befahl Sasuke unnachgiebig.
 

Hinata zögerte.

„I-Ich würde mein Chakra l-lieber schonen, Sasuke-kun… W-Wenn ich andauernd Byakugan einsetze, bin ich bei einem richtigen Kampf geliefert.“, bemerkte sie schüchtern und Sasuke grummelte erneut genervt vor sich hin.

„Ach, Teme, krieg dich ein. Wenn doch jemand kommt, dann machen wir die im Handumdrehen fertig. Außerdem hat Hinata uns schon genug geholfen. Wenn sie nicht wäre wären wir niemals bis hierher gekommen. Zumindest nicht, ohne verletzt zu werden.“, meinte Naruto überschwänglich.

„Ts.“, meinte Sasuke nur und wandte stur den Blick zu Seite. Naruto und Hinata lachten über seine bockige Reaktion.
 

Nach kurzer Zeit fuhr plötzlich eine starke Windböe auf die drei zu und Hinata wehte es die Kapuze vom Kopf.

Der Wind spielte mit ihren langen dunkelblauen Haaren und ließ sie wild durch die Luft flattern.

Sasuke lächelte nur knapp, als er Narutos bewundernden Blick bemerkte.
 

Hastig versuchte Hinata ihre Haare zu bändigen und wieder unter der Kapuze verschwinden zu lassen, als plötzlich ein lauter Freudenschrei hinter ihr ertönte.

Naruto und Sasuke wandten nur überrascht ihre Köpfe nach hinten, doch Hinata drehte sich komplett um.

Vor Schreck und Verwunderung weiteten sich ihre Augen.
 

„HINATA-CHAN!“

Mit diesem Schrei fiel Hinata auch schon ihre beste Freundin in die Arme. Sie war zu geschockt, um etwas herauszubringen.

„Hinata-chan! Endlich habe ich dich gefunden. Wo warst du nur, verdammt? Ich renn hier schon seit Tagen durch die Gegend und suche dich! Oh Gott, Hinata-chan, dir ist nichts geschehen. Du lebst noch!“, rief die Frau glücklich und drückte die verdatterte Hinata an sich.

Schließlich erwiderte diese die stürmische Umarmung, wenngleich auch etwas sanfter.
 

Sasuke und Naruto waren wie erstarrt und starrten die rosahaarige Frau perplex an.

Das konnte doch jetzt nicht wahr sein!

Der Uchiha fing sich als erstes wieder. Während die Frauen mit ihrer Begrüßung beschäftigt waren, trat er an seinen besten Freund heran.

„Kapuzen tiefer ins Gesicht.“, murmelte er leise und ausnahmsweise leistete Naruto seinem Befehl ohne mit der Wimper zu zucken Folge.

Schon waren die Männer nicht mehr zu erkennen.
 

Sasukes Herzschlag hatte für einen Moment ausgesetzt, als er die Frau erkannt hatte.

Nein! Wieso war sie hier?

Sie durfte nicht hier sein! Das war doch viel zu gefährlich!

Er wurde ein wenig nervös, hatte sich dann aber schnell wieder unter Kontrolle. Er war ein Uchiha, er wurde grundsätzlich nicht nervös.

Aber er trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Herz schneller schlug als gewöhnlich. Im Gedanken sah er sie schon hunderte grausame Tode sterben während er ihr nicht helfen konnte! Und Kabi und Meriko waren durchaus in der Lage, seine Ängste wahr werden zu lassen.

Und außerdem erinnerte Sakura ihn an die Vergangenheit. Und sie war Vergangenheit gewesen.

Doch jetzt war sie plötzlich Gegenwart.

Und so… verändert. Und so schön.
 

Sasuke verfluchte sich für diesen Gedanken! Wurde er jetzt etwas genauso wie Naruto und Hinata?

Nein, er hatte sich doch geschworen nicht so zu enden! Und schon gar nicht mit Sakura! Außerdem liebte er sie überhaupt nicht.

Aber er hasste sie auch nicht.

Ein undefinierbares Gefühl.

Vielleicht Schuldigkeit. Vielleicht Reue.

Aber wieso?

In einem Anflug von Trotz riss Sasuke sich wieder zusammen. Er hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen! War doch ihr Problem, dass sie früher in ihn verliebt gewesen war!
 

Jetzt würde sie ihn soundso nur noch verachten. Problem gelöst. Schuldgefühle konnten sich verziehen.

Taten sie aber nicht und Sasukes Herz zog sich krampfhaft zusammen, als er Sakura beobachtete. Als ihre kurzen Haare wild durch die Gegend flogen, als sie sich Hinata um den Hals warf.

Irgendetwas in ihm wünschte sich, dass sie ihn auch so begrüßen würde.

Nein! Das wünschte er sich doch nicht! Er, Sasuke Uchiha, wollte bestimmt keine so rührseligen Begrüßungen!

Sasuke war hin und her gerissen, was ihn verärgerte.
 

Die Frauen hatten sich wieder voneinander gelöst.

„Sakura… Wie… Wann… Woher…?“

Hinata war vollkommen überrumpelt.

Sakura strahlte.

Endlich hatte sie Hinata gefunden! Endlich hatte sie einen Teil des Versprechens Tsunade gegenüber eingelöst.

Sie lachte ihr helles Lachen, als sie Hinatas Gesichtsausdruck bemerkte.

Sasukes Herz tat einen Sprung.

Äußerlich blieb er aber gelassen und unnahbar wie immer.
 

„Ruhig Blut, Hinata-chan. Ich komme im Auftrag von Tsunade-sama. Sie hat mich schon vor über einer Woche losgeschickt! Wieso hast du dich denn nicht gemeldet?“, fragte Sakura tadelnd.

Hinata erstarrte.

Sakura war schon seit über einer Woche unterwegs? Wie lange hatte sie selbst das Dorf schon verlassen?

Sie hatte mehrere Tage gebraucht, bis sie dieses Land erreicht hatte. Dann hatte sie Naruto und Sasuke getroffen… dann war Naruto angegriffen worden… Sie mussten ihn mehrere Tage lang gesund pflegen… Und dann griffen sie schon seit ein paar Tagen die Lager an.

Ja, Hinata war schon ziemlich lange unterwegs.
 

Sakura wartete noch immer auf eine Antwort.

„Hallo? Erde an Hinata! Antwortest du heute noch?“, fragte sie keck.

„Ähm… A-Also… Das alles hier ist eine lange Geschichte…“, stammelte sie und warf einen unsicheren Blick in Richtung Sasuke und Naruto.

Sie bemerkte, dass die Männer sich vollkommen verhüllt hatten.

Klar, sie wollten jetzt nicht von Sakura erkannt werden.

Das würde sonst ein Spektakel werden und das konnten sie sich im Moment nicht leisten. Schließlich konnte jeden Augenblick ein Feind aus dem Gebüsch springen.
 

Und außerdem würde Sakura sicherlich mehr als geschockt sein, den tot geglaubten Naruto wiederzusehen und dann gleich auch noch in Begleitung von Sasuke…

Nein, die Männer hatten Recht, besser, Sakura wusste noch von nichts.

Außerdem hatte sie somit noch die Chance, das Reich zu verlassen.

Aber Hinata konnte sich nicht vorstellen, dass sie ohne sie abreisen würde. Denn Hinata hatte nicht vor, Naruto und Sasuke hier zurückzulassen.
 

Noch immer sah sie Sasuke an und der schüttelte beinahe unbemerkt den Kopf. Wie sie vermutet hatte. Nichts sagen.

Sakuras aufmerksame Augen waren Hinatas Blick gefolgt und nun musterte sie die Männer neugierig, die sich unmerklich anspannten.
 

„Hey, Hinata. Wer sind denn die da?“, fragte Sakura unverblümt.

„Ähm… Ähm, also… Das sind…“

Hinata fiel auf die Schnelle nichts ein und Sakura sah sie stirnrunzelnd an.

„Wir sind ihre Begleitung.“, sagte plötzlich Sasuke kalt.

Er hatte leise und mit leicht verstellter Stimme gesprochen.

Sakura versuchte, unter seine Kapuze zu sehen, doch der Uchiha tat schnell einen Schritt zurück.

Die rosahaarige Frau musterte ihn misstrauisch.

„Soso. Wieso braucht Hinata denn eine Begleitung? Sie ist alleine aufgebrochen und sie kann sich bestimmt selbst verteidigen. Und wieso tragen Sie bei dieser Hitze ihre Kapuzen so tief ins Gesicht?“, fragte sie und sah die beiden Männer durchdringend an.
 

Hinatas Gehirn begann nun auch wieder zu arbeiten.

„Also… Die beiden sind Händler… Ähm… sie wollen ins nächste Dorf… Und deshalb wollen sie nicht erkannt werden…“, begann sie, wurde jedoch von Sakura unterbrochen.

„Händler? Und wo sind die Waren?“, fragte sie scharf.

„Ähm…“

„Wir tauschen. Diesmal holen wir etwas. Vertraglich geregelt.“, meinte da Sasuke unterkühlt und Sakura schenkte ihm ihre vollste Aufmerksamkeit.

„Soso.“, meinte sie nur mit gerunzelter Stirn.
 

Sasuke musste sich eingestehen, dass er verblüfft war. Sakura hatte sich doch sehr verändert. Ihre Haare waren zwar noch immer kurz, aber ihre Gesichtszüge waren viel feiner geworden. Außerdem war sie ein schönes Stück gewachsen. Nur ihre Augen waren unverändert groß und grün.

Und ihr Verstand messerscharf und ihre Zunge gefährlich.

Doch gefährlich konnte er auch sein.

„Wie heißen Sie?“, fragte er so charmant es ihm in dieser Situation möglich war und schluckte seinen Ärger über seine Gefühle und Gedanken hinunter.

Sakura lächelte ein wenig hinterlistig.
 

„Normalerweise nennt man seinen eigenen Namen zuerst.“

Innerhalb einer Sekunde hatte Sakura es geschafft, Sasukes Ärger verfliegen zu lassen. Ein sanftes Lächeln bildete sich automatisch auf seinen Lippen, welches aber niemand erkennen konnte.

„Ach ja? Wer sagt das?“, fragte Sasuke amüsiert. Das kam ihm nur zu bekannt vor.

Sakuras Blick schweifte kurz in die Weite.

„Jemand den ich mal kannte hat das andauernd gesagt. Ist schon lange her…“, murmelte sie und Sasuke bemerkte ein unbekanntes Stechen in seiner Brust. Schon wieder kamen diese verdammten Schuldgefühle.
 

Nein! Er war nicht schuld gewesen, dass sie sich in ihn verliebt hatte! Aber wieso tat es ihm weh, dass sie litt und gelitten hatte? Aber litt sie überhaupt noch? Es war wahrscheinlicher, dass sie ihn jetzt hasste, nach den Dingen, die er ihr angetan hatte.

Halt! Er hatte ihr nichts angetan!

Sasuke war vollkommen durch den Wind. Er, ein Uchiha! Unglaublich!

Schweigen machte sich breit.

Eine kräftige Windböe ließ die Umhänge der Anwesenden aufflattern.
 

Naruto konnte seine ehemalige Teamkameradin nur sprachlos anstarren. Sie hatte sich verändert, das war nicht zu übersehen.

Anscheinend war sie nun noch selbstbewusster, als sie es ohnehin schon gewesen war. Und Naruto wurde klar, dass ihre Worte teilweise gefährlicher als explosive Kunais sein konnten.
 

Noch immer war Naruto von ihr fasziniert. Doch dann fiel sein Blick auf Hinata und er kam ins Grübeln. Wenn er sie ansah, dann war das ein anderes Gefühl als bei Sakura.

Aber was genau war der Unterschied?

Liebte er denn beide?

Und wenn nicht, für wen empfand er Liebe? Was war Liebe?
 

Hinata unterdessen hatte sich von ihrer anfänglichen Überraschung einigermaßen erholt und schnell beendete sie ihr eigentliches Vorhaben.

Nach einem kurzen Moment war ihr Gesicht unter der Kapuze verschwunden.
 

„Hinata-chan, wieso mummelst du dich auch?“, fragte Sakura verwirrt.

Da musste Naruto lachen.

Sakuras Gesicht war wirklich Gold wert.

Und er war so froh sie wiederzusehen, auch wenn er sich einen anderen Ort ausgesucht hätte.

Hier war sie in Gefahr, genauso wie er, Sasuke und Hinata.
 

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So, erstmal ist Schluss hier!
 

Ich hoffe, Sakura enttäuscht euch nicht, denn ich hab mich noch nicht wirklich in sie hineinfühlen können (hört sich jetzt komisch an ^^), dauert wahrscheinlich noch ein wenig...
 

Und ich hoffe, ich habe Sasuke nicht allzu sehr verunstaltet... ich bemühe mich in den nächsten Kappis, ihn wieder ein wenig mehr sasukemäßig sein zu lassen, versprochen...

Obwohl ich finde, dass es irgendwie lustig war, wie er sich immer vor sich selbst gerechtfertigt hat ^^
 

Und Naruto ist ja wohl jetzt in einer weiteren Zwickmühle... Was ist Liebe? Wen liebte er und mit wem war er nur befreundet?

Schließlich hatte er ja schon immer Sakura geliebt, oder nicht? Aber was ist dann mit Hinata?

Ich kann ihn irgendwie verstehen ^^
 

Na gut, Sakura ist da!

Hoffentlich habt ihr sie schon ein wenig ins Herz geschlossen, auch wenn einige unter euch sind, die keine sonderlichen Fans von SakuSasu sind... aber ich muss leider sagen, dass sie schon hin und wieder vorkommen werden... aber keine Sorge, Hinata und Naruto bleiben natürlich im Vordergrund!
 

Übrigens, Sakura weiß von dem Fuchs!!!!

Wichtig!!!
 

Okay, freu mich auf eure Kommis!
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Mitten im Getümmel

Hehe, ich bin wieder da!

Und wie ihr bemerkt habt, mit einem neuen, bisschen längerem Kappi ^^

So, dann will ich euch hier nicht lange aufhalten!
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

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„Hinata-chan, wieso mummelst du dich auch?“, fragte Sakura verwirrt.

Da musste Naruto lachen.

Sakuras Gesicht war wirklich Gold wert.

Und er war so froh sie wiederzusehen, auch wenn er sich einen anderen Ort ausgesucht hätte.

Hier war sie in Gefahr, genauso wie er, Sasuke und Hinata.
 

Sasuke dachte haargenau dasselbe.

Am besten, sie verschwand so schnell wie möglich wieder. Doch dem Uchiha war auch klar, dass sie wegen Hinata hier war. Und dass sie nicht ohne sie gehen würde.

Er ballte die Hände zu Fäusten.

Verdammt. Sie war in Gefahr und er konnte sich nicht einmal zu erkennen geben, da sonst alles noch schlimmer werden würde.
 

Als Naruto lachte fuhr Sakura zu ihm herum. Sofort verstummte er und zog etwas den Kopf ein. Er wusste, dass sie kurz davor war, in die Luft zu gehen, auch wenn sie sich bisher noch unter Kontrolle halten konnte.

„Was ist so lustig?“, fragte sie lauernd und wenn Blicke töten könnten, wäre Naruto vermutlich schon längst tot, genauso wie Sasuke.

Sakura war mehr als misstrauisch, auch wenn es sie verwirrte, dass Hinata anscheinend überhaupt nichts an den zweien auszusetzen hatte.

Aber wieso interessierte sie sich so für die Fremden? War doch egal!

Aber irgendetwas an ihnen machte sie stutzig.

Das Lachen eben…

Sinnestäuschung. Konnte passieren.
 

Sakura wandte sich an Hinata.

„Da ich dich jetzt gefunden habe bin ich dafür, dass wir so schnell wie möglich zurück nach Konoha gehen. Ein Befehl von Tsunade-sama.“, erklärte sie rasch und packte die junge Frau am Handgelenk.

Entschlossen zog sie sie hinter sich her.

Naruto und Sasuke sahen ihr baff nach.

Sakura schaffte es wirklich immer in den seltsamsten Situationen die Führung in die Hand zu nehmen.

Eine beängstigende Ähnlichkeit mit Tsunade.
 

„Sakura-chan… lass los…“, flehte Hinata schwach, denn gegen Sakura konnte sie sich nur sehr selten behaupten. Und noch dazu hatte die junge Rosahaarige Kraft. Verdammt viel Kraft.

Als Sakura keine Anstalten machte der Bitte nachzukommen, griff Naruto ein.

Wie aus dem Nichts tauchte er neben Sakura auf und packte sie an der Hand, mit der sie Hinata festhielt.

Mit eisernem Griff löste er ihre Hand von Hinatas.

„Sie sollten das nicht tun.“, meinte er leise, wenngleich auch ein wenig drohend.

Sakura hin oder her, Hinata rührte niemand an, wenn sie das nicht wollte!
 

Hinata errötete. Er hatte ihr geholfen. Er hatte sie vor Sakura „beschützt“.
 

Sakura funkelte ihn an.

„Und wieso nicht? Was geht Sie das überhaupt an? Machen Sie am besten, dass Sie ihre seltsamen Tauschhandel abschließen und lassen Sie uns in Ruhe!“, fauchte sie.

Naruto lachte nur leise.

„Ganz ruhig. Ich hab ja nichts weiter gesagt, als dass Sie diese bezaubernde junge Dame nicht anrühren sollen. Auch wenn Sie ihre beste Freundin sind.“, meinte er gelassen.

Sakuras Augenbraue zuckte in die Höhe.

„Aha. Wer sagt Ihnen denn, dass sie meine beste Freundin ist? Ich habe das mit keinem Wort erwähnt und Hinata auch nicht.“, stellte sie kalt fest.
 

Aber sie war trotz ihrer Scharfsinnigkeit beunruhigt. Wie hatte der Fremde das eben gemacht? Er hatte es im Handumdrehen geschafft, Sakuras Hand von Hinatas zu lösen. Schon seit langer Zeit war sie niemandem begegnet, dem sie so etwas auch nur ansatzweise zugetraut hätte.

Abgesehen von Tsunade und einer gewissen anderen Person.

Und jetzt der Typ hier!
 

Naruto seufzte ergeben.

„Schon gut, schon gut.“, murmelte er.

„Hinata. Los, wir gehen.“, meinte Sakura unnachgiebig und wandte sich um.

Zögerlich blieb Hinata stehen und sah der Rosahaarigen nach, die schon ein paar Schritte gegangen war und sich nicht umsah.

Hinata warf einen Blick auf Sasuke und Naruto. Es schien nicht so, als würden sie Sakura aufhalten, was auch verständlich war.

Schließlich war es Beste was ihr passieren konnte, dass sie dieses Land so schnell wie möglich verließ. Und sie nicht erkannte. Auch wenn es hart war, aber manchmal mussten Dinge getan werden, weil sie getan werden mussten.

Zum Wohle anderer.
 

„I-Ich werde nicht mitkommen, Sakura-chan…“, sagte Hinata zurückhaltend und leise.

Sakura verstand es trotzdem, blieb abrupt stehen und fuhr ein wenig ungläubig herum. Hinata wehrte sich gegen ihren „Befehl“? So etwas kam nur äußerst selten vor.

„Wieso nicht? Was ist das Problem, Hina-chan? Vergiss die verdammte Rolle, Tsunade-sama will sie gar nicht mehr haben. Dein Auftrag ist hiermit beendet.“, wandte Sakura ein.

Hinata sah erst zu Naruto und Sasuke, dann warf sie Sakura einen entschlossenen Blick zu.

„Mag sein, dass diese Mission beendet wurde. Aber ich habe trotzdem noch eine Aufgabe. Und die werde ich nicht einfach so links liegen lassen. Sie ist verdammt wichtig. Wichtiger, als alles andere davor!“, stieß sie heftig hervor und Sakura sah sie sprachlos an.
 

Was war nur in Hinata gefahren? Noch niemals hatte sie so verhemmt ihre Meinung vertreten, schon gar nicht gegen Sakura, wenn diese sich etwas in den Kopf gesetzt hatte!

Sie hatte sich in den knappen drei Wochen stark verändert.

So kam es Sakura zumindest vor.

Sie war ehrlich baff.
 

In Naruto machte sich eine wohlige Wärme breit und er lächelte. Dass Hinata sich so sehr für ihn und Sasuke einsetzte, rührte ihn.

Sie war wirklich etwas Besonderes. Eine echte Freundin.

Hinata…
 

„A-Aber Hinata-chan… wieso… ETWA WEGEN DIESEN TYPEN??“, rief Sakura ungehalten und deutete auf wild gestikulierend auf Sasuke und Naruto.

Hinata zuckte aufgrund Sakuras lauten Ausrufs ein wenig zusammen.

Naruto, der neben ihr stand, war ein wenig verärgert.
 

Was bildete Sakura sich denn bitteschön ein, so mit Hinata zu sprechen?

Klar, sie war eben Sakura… die, in die er schon immer verliebt gewesen war… aber Sakura eben.

Und er wollte nicht, dass sie so mit Hinata umsprang, Verliebtheit hin oder her!
 

Sasuke bemerkte die Spannung, die in der Luft lag und seufzte laut. Alle Köpfe fuhren in seine Richtung, als er langsam auf sie zuschlenderte.

„Nicht so laut, Teufel noch mal. Hinata, bitte!“, befahl er unnachgiebig.

Sofort setzte die junge Frau ihr Byakugan ein.
 

Sakura fragte sich, was zur Hölle hier vor sich ging.

Ein Vermummter sagte einfach bitte und schon tanzte Hinata nach seiner Pfeife?

Was war denn hier los? Hatten ihre und Inos Selbstvertrauenskurse überhaupt keine Wirkung gezeigt?
 

„Hey, Hinata! Lass das doch, du musste nicht-…“

„Sei endlich ruhig!“, fuhr Sasuke ärgerlich dazwischen. Die höfliche Anrede hatte er links liegen gelassen. Das war ihm sowieso zuwider.

Er freute sich zwar, Sakura wiederzusehen, aber wieso musste sie sich wie ein verzogenes Gör aufführen?

Aber okay, sie wusste nicht, was hier vor sich ging. Wahrscheinlich hätte er genauso reagiert.
 

Empört sah Sakura ihn an, schwieg aber. Aus dem Klang seiner Stimme hatte sie geschlossen, dass es ihm verdammt ernst war und er sehr, sehr wütend sein würde, wenn sie noch ein weiteres Wort von sich gab.

Und irgendetwas in ihrem Inneren würde alles dafür tun, dass er nicht sauer auf sie war.

Halt, was ging denn jetzt ab??

Sie war Sakura! Die Sakura Haruno, die sich niemals von jemandem verletzen lassen würde! Der Typ konnte sie mal!

Die ganze Zeit über hatte sie aber schon ein seltsames Gefühl im Bezug auf die beiden Männer gehabt. Ihre Stimmen…

Irgendetwas darin kam ihr vertraut vor…

Doch sie konnte es nicht zuordnen. Als würde eine längste vergessene oder verdrängte Erinnerung sich langsam wieder an die Oberfläche kämpfen.

Ein untrügliches Gefühl sagte Sakura, dass diese Erinnerung ihr wehtun würde.
 

Hinatas Kopf wandte sich ruckartig in Richtung Osten.

„Scheiße, gottverdammte.“, stieß sie vollkommen ihrer Natur entgegen hervor. Beinahe panisch deaktivierte sie die Byakugan und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht.

Sasuke folgte ihrem Blick, genauso Naruto.

Die beiden waren angespannt.

War ja klar gewesen, dass wieder Feinde auftauchen würden.
 

„Wie viele, Hinata?“, fragte Naruto lauernd.

„Ü-Ü-Über z-zwanzig.“, stammelte sie und ihre Hände verkrampften sich sichtlich.

„Ts.“, meinte Sasuke nur verächtlich.

Sakuras Kopf schnellte in seine Richtung, doch er achtete nicht weiter darauf.

Jetzt waren andere Dinge bei weitem wichtiger.
 

„Können wir noch entkommen, Hinata?“, fragte er gelassen.

„Nein. Sie sind viel zu nahe.“, meinte Hinata leise und erzitterte.

Sie hasste es. Sie hasste es so abgrundtief.

Sie war nicht dafür geschaffen, jeden Tag Shinobi, Menschen, zu töten. Herrgott noch mal, sie war Medic-nin! Sie sollte das Gegenteil machen, heilen!
 

Naruto bemerkte ihre Verunsicherung.

„Hey… ganz ruhig. Wir schaffen das, Hinata. Ich beschütze dich doch.“, meinte er zuversichtlich.

Hinata erwiderte nichts darauf sondern nickte nur kurz.

Dank der Kapuze bemerkte niemand, wie rot sie geworden war und wie ihr gleichzeitig eine kleine Träne die Wangen hinunterlief.

Wie konnte er gleichzeitig ein so gutes und ein so schmerzhaftes Gefühl in ihr wachrufen? Wieso hatte er sie nur von sich gestoßen, sie abgeblockt und war doch immer noch so nett zu ihr?

Schon wieder tat es weh.
 

Doch sie hatte nicht viel Zeit um weiter darüber nachzudenken, als sie in der Ferne schon die Gegner auf sie zurasen sahen.

Ohne einen Funken Lebenswillen in den Augen. Shinobi, ausgebildet für den gnadenlosen Kampf.

Sie waren Menschen ohne Gefühle. Aber sie waren Menschen.
 

Und sie waren sehr, sehr schnell.

Ehe Hinata es sich versah stand sie schon zweien gegenüber, doch sie machte kurzen Prozess mit ihnen.

Doch viel Zeit zum Verschnaufen hatte sie nicht, denn der Kampf hatte gerade erst begonnen.
 

Sakura unterdessen hatte sich geistesgegenwärtig gegen einen angreifenden Shinobi zur Wehr gesetzt.

Mit einem gezielten Schlag segelte er meterweit durch die Luft und schlug mit einem unnatürlichen Knacksen am Boden auf.

Tot.
 

Ein wenig verloren stand Sakura danach im Kampfesgetümmel.

Was ging hier nur vor?

Wieso wurden sie angegriffen?

Und wieso zum Teufel musste so etwas immer ihr passieren?
 

Vor dem vielen Nachdenken vergaß Sakura vollkommen, dass um sie herum noch immer gekämpft wurde, und dass die Gegner sie keinesfalls verschonen würden.

So bemerkte die junge Frau, ziemlich untypisch für sie auch nicht, dass sich ihr ein Feind unaufhaltsam näherte. Hoch erhoben trug er ein langes Schwert, welches bedrohlich in der Sonne glitzerte.
 

Erst als der Mann es auf Sakura herab fahren ließ, fuhr die Rosahaarige erschrocken herum.

Noch bevor sie reagieren konnte, hatte sich einer der Männer im Umhang vor sie gestellt und den Schlag mit seinem eigenen Schwert pariert.

„Krümm ihr kein Haar.“, meinte er leise drohend um im nächsten Augenblick hatte er dem Shinobi den Kopf abgeschlagen.

Sakura zuckte erschrocken zusammen und sah ihren Retter entsetzt an.

„Wieso hast du das getan?“, fragte sie mit geweiteten Augen.

Auch ihr war in der Situation die Anrede egal.
 

Sasuke war nicht weit von Sakura entfernt gewesen, als diese angegriffen wurde.

Beinahe automatisch hatte er sich zwischen sie und den feindlichen Angreifer gestellt und ihn auf der Stelle getötet.

Er hatte kein Mitleid. Sie waren doch alle nur Marionetten in Kabis teuflischem Spiel.
 

Verärgert hatte er sich zu Sakura umgedreht, die ihn entsetzt musterte.

„Wieso hast du das getan?“, fragte sie in diesem Moment und Sasuke war versucht zu glauben, dass sie ihn veralbern wollte.

Schließlich sah er aber ein, dass sie es ernst meinte, als ihn ihre grünen Augen unverwandt anstarrten.

„Er hätte Sie getötet, Sakura-sama.“, meinte er knapp und verwendete wieder die höfliche Floskel.
 

Aber es gab noch einen anderen Grund.

Er konnte sie nicht einfach sterben lassen. Ihr Gesicht würde ihn weiter überall hin verfolgen, nur noch deutlicher und ihm vor Augen führend, dass er sie hatte sterben lassen. Er, ein Uchiha.

Nein, dass konnte er nicht zulassen. Dann würde er ewig an Vergangenheit erinnert werden.

Und noch eine schlimme Erinnerung mehr haben. Das würde nicht einmal er ertragen können. Obwohl er ein Uchiha war.
 

Sakura stemmte wütend ihre Hände in die Hüften.

„Danke, aber ich kann mich selbst verteidigen.“

„Das hab ich gemerkt.“, gab Sasuke sarkastisch zurück und während die beiden diskutierten erledigten sie mehrere Gegner im Handumdrehen. Die junge Frau ließ mehrmals ihre Faust nach hinten schnellen und Sasuke schlitzte mit einer eleganten Drehung mehrere Shinobi gleichzeitig auf.

„Sie haben mir keine Chance gelassen!“, fauchte Sakura.

Sasuke wurde dieses Gespräch zu blöd.

Wieso diskutierte er mit ihr darüber, warum er sie gerettet hatte? Das stimmte wieder mit seinem guten Vorsatz überein, dass sich jeder am Besten um seine eigenen Angelegenheiten kümmern sollte.

„Ts.“, sagte er nur und bemerkte aus den Augenwinkeln, dass Sakura erstarrte.

Ihre Augen fixierten ihn und weiteten sich ein wenig verwirrt. Als ob der jungen Frau gerade etwas Wichtiges eingefallen war, sie aber damit nichts anfangen konnte.
 

Dieses Ts.

Sakura erschauderte.

Dieses verdammte Ts. Wieso sprach dieser Mann es so aus? Wieso?

Musste er tatsächlich Wunden aufreißen, die sie schon seit Jahren vergeblich behandelte?

Und warum konnte er es genauso aussprechen?

Wieso hörte er sich genauso an wie er?
 

Sakura zwang sich, an etwas anderes zu denken. Schließlich befand sie sich in einem Kampf.

Und ein Shinobi zeigt niemals Gefühle. Ninja Regel 25.
 

Naruto unterdessen hatte auch so seine Probleme. Von allen Seiten wurde er angegriffen und konnte sich nur mit Müh und Not wehren.

Er weigerte sich, auch nur ansatzweise vom Chakra des Neunschwänzigen Gebrauch zu machen. Zu groß war seine Angst, die Kontrolle zu verlieren.

Also musste er so zu Recht kommen, was sich allerdings als schwieriger herausstellte, als er zu Beginn angenommen hatte.
 

Hinata war weiter von Naruto entfernt, als ihm lieb gewesen wäre. Falls ihr etwas geschehen sollte, würde er nicht rechtzeitig zur Stelle sein können.

Und er hatte es doch versprochen!
 

Mit einem wütenden Aufschrei streckte er drei Gegner mit Hilfe von einem Kage Bunshin (Schattendoppelgänger) zu Boden und lieferte sich mit den anderen einen harten Kampf.

Immer wieder schweifte sein Blick zu Hinata, der langsam aber sicher die Puste ausging. Er wusste das.

Es war häufig so, aber noch nie ein großes Problem gewesen.

Aber jetzt…

Der Kampf zog sich ungewollt in die Länge.
 

Hinata kam keuchend zum Stehen. Es waren zu viele. Und der Kampf dauerte für sie zu lange.

Wie gesagt, ihre Ausdauer war bei weitem nicht gut genug.

Nur mit Mühe konnte sie einem Angriff entgehen.

Mit viel Kraftaufwand kappte sie die Chakraverbindung zum Herzen eines der Angreifer. Es war diesmal eine Frau gewesen.

Hinata dachte nicht weiter darüber nach.

Sie musste sich konzentrieren, überhaupt auf den Beinen bleiben zu können.

Wenn sie jetzt zusammenklappen würde, wäre das ihr Ende. Sie musste sich zusammenreißen.

Schon kam der nächste Angriff auf sie und sie zapfte ihre letzten Energiereserven an.
 

Naruto erledigte auch den Rest seiner Feinde und lief eiligst auf Hinata zu. Die junge Frau stand kurz vor dem Zusammenbruch, kämpfte aber trotzdem noch außerordentlich präzise.

Jedoch konnte sie es letztendlich nicht verhindern, von einem der Feinde getroffen zu werden.

In hohem Bogen und mit schmerzverzerrtem Gesicht flog sie mehrere Meter weit durch die Luft und drohte hart auf die Erde zu knallen.

Naruto jedoch sah dies voraus und fing die junge Frau im Fallen auf.

Sie rührte sich nicht,

Besorgt sah er auf sie herab, als sie in seinen Armen lag. Wie leicht sie war. Und wie zerbrechlich sie wirkte.

Was, wenn sie ernsthaft verletzt worden war?

Eine eisige Kälte machte sich in Naruto breit und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Nein!

„Hina…“, flüsterte er verzweifelt.
 

„Naruto-kun…?“, fragte sie leise.

Eine unglaubliche Erleichterung machte sich in Naruto breit. Sie war noch bei ihm!

„Hai, Hinata-chan. Alles wird gut, ich beschütze dich. Ich habe es dir versprochen.“, meinte er ernst und die junge Frau nickte erschöpft.

„T-Tut mir Leid, dass ich so schwach bin. I-Ich hätte l-länger durchhalten sollen.“, murmelte sie.

„Schon gut.“, meinte Naruto zärtlich.

Hinatas Kapuze war verrutscht und Naruto konnte sehen, dass sie nur mehr mühsam die Augen offen halten konnte.

„I-Ich…“, begann sie, doch Naruto unterbrach sie sofort.

„Du bist am Ende, Hinata-chan. Überlass den Rest uns, wir machen das.“, meinte er überzeugt.

„H-Hai…“, flüsterte Hinata, dann sackte sie weg.

Noch einmal sah Naruto sie besorgt an, dann wandte er sich wieder dem Kampfgeschehen zu.

Nicht mehr viele Gegner waren übrig.
 

Vorsichtig legte er Hinata am Boden ab und drehte sich dann zu Sasuke und Sakura um. Rücken an Rücken kämpften sie gegen drei Shinobi, die ihnen aber nicht viele Schwierigkeiten bereiteten.

Da sah Naruto sich einem weiteren Feind gegenübergestellt.

Mit wenigem Kraftaufwand geschweige denn Chakraverbrauch hatte er den Angreifer besiegt.
 

Sakura und Sasuke kämpften zusammen, obwohl es beiden nicht sehr behagte.

„Zum zehntausendsten Mal, ich brauche keine Hilfe!“, fauchte Sakura übelst gelaunt und schlug einem Shinobi mit der Faust mitten ins Gesicht, sodass dessen Nase brach, bevor Sasuke ihn mit seinem Schwert aufspießte.

„Und ich bin kein Babysitter.“, gab der Uchiha patzig zurück.

„Wieso führen Sie sich dann wie einer auf?“, fragte Sakura sauer.

Sasuke zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und antwortete nicht.

Was hätte er auch sagen sollen?
 

Nun, weil mich alle umbringen würden, wenn ich dich sterben lassen würde?

Weil du meine ehemalige Teamkollegin warst und Kakashi unbegreiflicherweise einen Funken Teamgeist in mir wachrufen konnte?

Weil ich Sasuke Uchiha bin und dein Gesicht mich jede Nacht verfolgt hat?

Weil ich nicht will, dass dir jemand weh tut? Dass ich das nie gewollt habe und deshalb gegangen bin?

Und dass ich mich gerade sehr ärgere, dass mir auf deine Frage keine passende Antwort einfällt?
 

Sasuke zog es vor zu schweigen.

Plötzlich zuckte er zusammen. Was war das gewesen? Dieses Chakra!

Wieso ausgerechnet jetzt?

Er verdrängte Sakura kurz entschlossen aus seinen Gedanken. Jetzt hatten sie nämlich wirklich ein Problem.

Zähneknirschend drehte er sich zu Naruto und Hinata um und musste feststellen, dass letztere nicht mehr kampffähig war.

Naruto hingegen wirkte Gott sei Dank noch recht munter.
 

Auch Sakura hatte bemerkt, dass Hinata zusammengebrochen war.

„Hinata-chan!“, rief sie besorgt und raste auf ihre Freundin zu.

Gegner stellten sich ihr keine mehr in den Weg. Die vier hatten alle besiegt.

Oder?
 

Sasuke folgte ihr ebenso schnell und stellte sich neben Naruto.

„Es ist-…“

„Ich weiß. Hältst du mich für bescheuert, Teme?“, meinte Naruto nur erbost und zog sich seine Kapuze tiefer ins Gesicht.

Sasuke zog es erneut vor zu schweigen.
 

***************************************************************
 

Tja, viel gibt es dazu meinerseits auch nicht zu sagen. ^^
 

Sry, dass Sasuke noch immer nicht richtig sasukemäßig ist, aber es hat sich so schön angeboten, dass er mit Sakura herumstreitet. ^^

Außerdem gefällt es mir, dass sie Tsunade so ähnlich ist, das bringt ein bisschen mehr Pepp in die Sache, find ich ^^
 

Und Hinata-chan... Naruto-kun war sooooo süß! Ich würde auch gerne von ihm aufgefangen werden *schmacht*
 

Mal sehen, was noch so passiert...

Und auf wen oder was warten Sasuke und Naruto?

Spannung pur ^^
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Der Traum

Hi!

Im Vorhinein schon mal sry, dass es diesmal ein bisschen länger gedauert hat... erstens hab ich die ganze Zeit umgeändert und zweitens waren bei Animexx wieder viel FFs auf der Warteliste... *drop*
 

Nichtsdestotrotz bin ich jetzt wieder mit einem neuen Kappi da ^^
 

Viel Spaß!
 

*****************************************************************
 

Sasuke folgte ihr ebenso schnell und stellte sich neben Naruto.

„Es ist-…“

„Ich weiß. Hältst du mich für bescheuert, Teme?“, meinte Naruto nur erbost und zog sich seine Kapuze tiefer ins Gesicht.

Sasuke zog es erneut vor zu schweigen.
 

Blitzartig hatte Sakura Hinata untersucht und erleichtert festgestellt, dass sie nur schlief.

Sie seufzte leise.

Hier war ja die Hölle los!

Aber wenn sie sich nicht täuschte, dann war es noch lange nicht vorbei.

Sie sah auf die beiden Männer in den Umhängen, die ihr den Rücken zugewandt hatten.

Im Kampfgetümmel hatte sie nicht weiter darüber nachgedacht, dass sie mitgekämpft und die Feinde besiegt hatten.

Aber jetzt, wenn sie so darüber nachdachte…

Welche Händler wurden schon mit einer Überzahl feindlicher Shinobi fertig?
 

Sie räusperte sich hörbar und Sasuke und Naruto fuhren herum.

Sakura funkelte sie an und stemmte ihre Hände in die Hüften.

„Ich will mich ja nicht beschweren oder so, aber wäre mal jemand von Ihnen so freundlich mir zu erklären, wieso wir aus heiterem Himmel angegriffen wurden? Wieso Hinata jetzt vollkommen am Ende ist, was normalerweise erst geschieht, wenn sie durchgehend kämpfen muss oder andauernd in Bereitschaft ist?“

Naruto unterbrach sie.

„Wir-…“, setzte er an, aber der Ausdruck in Sakuras Augen brachte ihn sofort zum Schweigen.

„Ich war noch nicht fertig!!“, fauchte sie, doch mit absolut liebenswürdiger Stimme sprach sie unbeirrt weiter.

„Und am interessantesten ist wohl die Tatsache, dass Händler wie Sie so eine ungemein gute Kampfausbildung haben. Können Sie mir das erklären?“
 

Sasuke und Naruto schluckten.

Ups.

„Ja. Aber dafür haben wir jetzt keine Zeit.“, meinte Sasuke barsch.

Er hatte mit Groll festgestellt, dass sich das Chakra extrem schnell genähert hatte und die betreffende Person gleich hier aufkreuzen würde.
 

Sakura hob eine Augenbraue.

Seelenruhig fischte sie danach ihre braunen Handschuhe aus ihrem Waffenbeutel und streifte sie sich über.

Noch einmal richtete sie sich ihre kurzen Haare und band ihr Stirnband so, dass ihr selbige nicht im Weg waren.
 

„Ähm… was soll das werden?“, fragte Naruto verdutzt.

„Nach was sieht es denn aus? Wir bekommen gleich Besuch und der ist nicht so leicht fertig zu machen wie die da.“, meinte Sakura und deutete mit einem Kopfnicken auf die Leichen.

„Sie werden nicht mitkämpfen, Sakura-sama.“, stellte Sasuke unterkühlt fest.
 

Angriffslustig sah Sakura ihn an. Und es ärgerte sie, dass sie weder ihm noch dem anderen in die Augen sehen konnte.

Und ihre Stimmen… verdammt, ihre Stimmen kamen ihr so bekannt vor, aber sie wusste, dass sie die Erinnerung daran aus ihrem Gedächtnis verbannt hatte.

Es war zu schmerzhaft gewesen, immer wieder daran zu denken und die Stimmen im Gedanken zu hören.

Und jetzt?

Es war einfach lächerlich, dass ihr ihr Gehirn ausgerechnet in diesem Augenblick einen Streich spielte.

Aber nun galt es erst einmal, diesem arroganten Typen die Meinung zu geigen.
 

„So? Ich entscheide selbst, ob ich mitkämpfe oder nicht, Sie haben mir absolut gar nichts zu sagen.“, meinte sie übertrieben freundlich.

„Doch.“

„Und was? Nennen Sie mir einen guten Grund, dann denke ich darüber nach, Ihnen diese Sache zu überlassen. Ich habe nämlich schon seit längerem Todessehnsucht.“, meinte sie spöttisch.
 

Sasuke atmete tief durch. Ganz ruhig bleiben.

Ganz ruhig bleiben, Sasuke. Lass dich nicht von ihr provozieren. Früher hat das auch immer-… Halt, früher hatte sie ihn gar nicht provoziert. Nur angebaggert.

„Dieser Wunsch könnte Ihnen bald erfüllt werden, Sakura-sama. Ihr werdet im Handumdrehen von ihm besiegt werden.“, meinte er liebenswürdig.

„So?“

„Natürlich. Ihr seid eine Frau. Das bedeutet, Ihr seid schwach.“, meinte Sasuke gelassen.

Einen Moment herrschte Schweigen.
 

Naruto ging geistig in Deckung. War Sasuke lebensmüde geworden? Sich ausgerechnet jetzt mit Sakura anzulegen?

Sie hatten doch Weiß-Gott größere Probleme!

„L-Leute… ganz ruhig.“, versuchte er einzugreifen, als er bemerkte, dass sich auf Sakuras Stirn eine leicht pulsierende Ader gebildet hatte und Sasuke angespannter als sonst war.

Doch den Versuch hätte Naruto sich schenken können.
 

„Würden Sie das noch einmal wiederholen?“, bat Sakura gefährlich leise und ballte ihre Hände zu Fäusten.

„Frauen sind grundsätzlich schwächer als Männer. Sehen Sie sich doch Hinata-sama an.“
 

Nun hatte er sich auch Naruto zum Feind gemacht.
 

„Bist du verrückt geworden? Wir rennen hier schon tagelang durch die Gegend, echt jetzt! Ohne ihre Hilfe wären wir nie so weit gekommen, Sa-…“

Gerade noch rechtzeitig stoppte er, bevor er den Namen laut aussprach.

„Ts.“, meinte Sasuke nur abwertend.

Die kleine Auseinandersetzung wurde von einer belustigt aber kalt klingenden Stimme unterbrochen.
 

„Na wen haben wir denn da, na wen haben wir denn da?“

Sasuke, Sakura und Naruto fuhren herum. Hinter ihnen war ein den Männern nur zu gut bekannter Mann aufgetaucht.

„Kabi…“, zischte Sasuke verächtlich und packte den Griff seines Schwertes fester.

Auch Naruto war aufs Äußerste angespannt.

Ausgerechnet jetzt musste Kabi auftauchen, wo Hinata kampfunfähig und Sakura gerade aufgetaucht war.

Perfektes Timing.
 

Auch Sakura erstarrte.

„Sie sind also Kabi?“, fragte sie danach nachdrücklich und ließ ihre Fingerknöchel hörbar knacksen.

Kabi sah sie überrascht an, genauso wie Naruto und Sasuke.

„Woher kennst du ihn, Sakura-chan?“, fragte Naruto völlig perplex und registrierte erst wie er Sakura angesprochen hatte, als diese ihn erschrocken ansah.
 

War sie jetzt verrückt geworden? Hörte sie die Stimmen der Toten?

Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Oder etwa doch? Nein, nein, das konnte einfach nicht stimmen!
 

Kabi lachte amüsiert.

„Mein Ruf scheint mir vorausgeeilt zu sein. Ich fühle mich geehrt.“

„Was willst du, Kabi?“, zischte Sasuke verärgert.

Der Angesprochene lächelte kalt.

„Nun… Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass euch die fünf Jahre Flucht zu anstrengend waren. Aber wie ich sehe seid ihr rebellisch wie eh und je. Und Verstärkung habt ihr auch bekommen… Zwei so hübsche junge Damen. Aber die eine sieht gar nicht mehr gut aus…“, meinte Kabi zuckersüß und deutete auf Hinata.

Sofort stellte Naruto sich schützend vor sie und zog ein Kunai.

„Komm ihr ja nicht zunahe!“, grollte er furchteinflößend.
 

Wenn Kabi es wagen sollte Hand an Hinata zu legen würde er ihn kennen lernen!

Alleine schon der Gedanke daran machte Naruto rasend und er spürte, wie sich ganz von selbst die Kräfte des Neunschwänzigen in ihm ausbreiteten.

Er musste sie beschützen.
 

Kabi lachte nur.

„Hast du Angst um deine kleine Freundin? Wie süß… Es wäre besser gewesen, du hättest sie gleich nach Hause geschickt, wie die kleine Rosahaarige hier… Nun, jetzt ist es zu spät.“

Sasuke schnaubte verächtlich, aber er wusste, dass Kabi Recht hatte.

Er hatte es von Anfang an gewusst!
 

„Was meinen Sie damit?“, fragte in diesem Augenblick Sakura.

„Diese zwei Narren haben sich geweigert, mir zu helfen die Rolle zu beschaffen, obwohl sie sie selbst wollten. Fünf Jahre ist das jetzt her… eine lange Zeit… Sie waren andauernd auf der Flucht vor meinen und Merikos Leuten. Ich dachte sie hätten so viel Anstand, niemand anderen in die Sache mit rein zu ziehen. Aber da Sie und die andere Frau anscheinend an ihrer Seite kämpfen sehe ich mich gezwungen, Sie beide nicht gehen zu lassen.“, erklärte Kabi geduldig, ganz so als erkläre er einem Kleinkind, dass Eins und Eins Zwei ergab.
 

Sakura funkelte ihn an.

„Wer sagt, dass ich mit denen gemeinsame Sache mache?“, fragte sie herausfordernd.

Kabi gähnte gelangweilt.

„Auch schon egal. Sie haben mehrere meiner Leute getötet. Grund genug, Sie nicht mehr davonkommen zu lassen.“

Darauf fiel sogar Sakura nichts mehr ein.

Eine Weile schwiegen sich die Versammelten an.
 

Sakuras Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Sie fasste die eben bekommenen Informationen zusammen.

Die zwei Männer waren also schon seit fünf Jahren hier, anscheinend festgehalten…

So viel zum Thema Händler.

Moment mal, fünf Jahre? Wie lange war es denn her, seit Naruto-…?

Sakura stockte.

Das passte einfach zu gut, um wahr zu sein.

Und irgendwas war da noch mit der verdammten Rolle gewesen. Anscheinend waren die Männer auch dahinter her.

Moment mal, die Rolle? War das denn nicht Narutos-…?

Sakura stockte erneut.

Wieder passte es einfach zu gut, um wahr zu sein.

Aber… wieso passte es so gut?

Konnte es wirklich wahr sein?
 

Doch da waren so viele ungeklärte Fragen, und zwar verdammt viele.

Die erste wäre zum Beispiel, wer der andere Verhüllte war.

Unweigerlich kam Sakura auf eine Antwort, die sie aber sofort wieder verwarf.

Also, das konnte ja wohl wirklich nicht stimmen!

Dann handelte er eben ein wenig wie er, na und?

Dann sprach er eben dieses nervige Ts so aus wie er, na und?

Aber…

Sakura sah auf den Rücken des Mannes. War es möglich…?

Ein kalter Schauer lief über Sakuras Rücken und ihr Herzschlag verdoppelte sich augenblicklich.

Nein, nein, nein! Nein, das konnte nicht sein! Nicht hier, nicht wenn der andere-… Nein, das passte einfach nicht zusammen!
 

Und selbst wenn…

Dann wären sie beide noch am Leben.

Die, die schon vor Jahren als tot erklärt wurden. Okay, bei ihm war es nur eine wage Vermutung gewesen, aber…

Sakuras Herz raste und unweigerlich durchströmten sie Erinnerungen. Sie entsann sich an den Tag, an dem sie in ein Team eingeteilt wurden. Nie würde sie das vergessen!

Sie hörte ihre Stimmen, als ob sie neben ihr stehen würden.

Vielleicht taten sie das auch.

Nein… das wäre einfach zu-…
 

Sakuras Gedankenfluss wurde unterbrochen.

„Und jetzt willst du uns allen Ernstes fragen, ob wir unsere Meinung nach fünf Jahren Flucht geändert haben? Wieso glaubst du, flüchten wir?“, fragte Naruto beinahe entrüstet.

„Ich definiere deine Antwort als ein Nein. Schade.“, deutete Kabi leise.

Sakura musterte den Typen genauer. Er war gar nicht mal so hässlich… vielleicht seine Seele, aber sein Körper war nahezu perfekt.

Nur eine kleine Narbe zog sich über seine rechte Wange, ansonsten war er makellos. Seine langen schwarzen Haare hatte er locker mit einem Haarband zusammengebunden, sodass ihm die langen Strähnen nicht ins Gesicht fielen.
 

Kabis Blick fiel auf Hinata.

„Diese außerordentlich hübsche junge Dame scheint dieses ganze Spektakel nicht sonderlich zu vertragen wie mir scheint. Seid ihr sich, dass ihr ihr diese Tortur zumuten wollt?“, fragte er scheinbar ehrlich interessiert.

Narutos Augen verengten sich ungesehen zu Schlitzen.

Aber er hatte sich genau dieselbe Frage schon öfters gestellt. Doch was sollte er jetzt noch daran ändern können?

Schließlich hatte sie sich dazu entschlossen ihnen zu helfen. Auch wenn es lebensmüde war. Aber Hinata hatte es sich nicht ausreden lassen.
 

Da mischte sich unerwartet Sakura ein.

„Wollen Sie andeuten, dass sie zu schwach ist?“, fragte sie bedrohlich.

Naruto musste schlagartig grinsen.

Sakura war wirklich arg nach Tsunade geschlagen. Feministin durch und durch.
 

Kabi erwiderte nichts darauf.

Er starrte Hinata nur an. Einen Augenblick später war er in einer kleinen Rauchwolke verschwunden und sofort gingen Naruto, Sasuke und Sakura in die Verteidigungsstellung über.

Naruto drehte sich instinktiv zu Hinata um.

Kabi!

Langsam hatte er sich zu der jungen Frau hinuntergebeugt und streichelte sanft ihr Gesicht.

Naruto spürte, wie das Fuchschakra in durchströmte und das altbekannte Pulsieren breitete sich in seinen Adern aus.

Im nächsten Moment hatte er ein Rasengan in seiner rechte Hand kreiert und raste auf Kabi zu.
 

Hinata hatte einen seltsamen Traum.

Sie war in Konohagakure, vor dem Hyuga Anwesen. Ihr Vater stand neben ihr, ignorierte sie jedoch vollkommen.

Da wandte sie sich von ihm ab und wanderte durch das Dorf. Viele vertraute Gesichter begegneten ihr, doch alle drehten sich demonstrativ von ihr weg, sobald Hinata sie grüßte.

Verletzt ging Hinata weiter und erreichte die Akademie.

Vor dem Haus auf der Schaukel saß ein blonder Junge, den Rücken ihr zugewandt und wippte leicht vor und zurück.

Hinata ging zu ihm hinüber und neben ihm in die Knie.

„Hey, Kleiner… wie heißt du denn?“, fragte sie sanft und legte eine Hand auf seinen Rücken.

Der Junge fuhr herum und sah sie mit seinen ozeanblauen Augen erstaunt an.

Augenblicklich taumelte Hinata zurück.

Naruto-kun!

Die Augen des Jungen wurden trüb, als sie ihn entsetzt musterte.

„Ich… ich bin Naruto.“, flüsterte er dann beinahe entschuldigend und er biss sich auf die Unterlippe. Seine Hände umklammerten fast schon verzweifelt die Seile der Schaukel.
 

Hinata richtete sich wieder auf.

Das alles kam ihr ziemlich bekannt vor. Sie erinnerte sich, dass sie Naruto damals immer auf dieser Schaukel sitzen sah. Er hatte andauernd so traurig ausgesehen, doch sie selbst war zu feige gewesen, ihn anzusprechen.

Diesmal würde sie es besser machen.

Freundlich lächelte sie den Kleinen an.

„Wollen wir Ramen essen gehen, Naruto-kun?“, fragte sie und die Augen des Kindes begannen zu strahlen.

Seltsamerweise jedoch blieb er sitzen und wandte den Blick ab.

„Oba-chan?“ (Tante… nicht Oma, das schreibt man so: Obâ-chan bzw. Obaa-chan)

„Ja?“

„Wieso bist du so nett? Ich bin doch Naruto. Naruto Uzumaki, das Ungeheuer. Das Monster.“, sagte er leise und eine kleine Träne lief ihm über die Wange.
 

Hinata sah ihn bestürzt an.

Naruto weinte?

Damals war ihr das nie aufgefallen. Damals hatte er immer gelacht.

„Du bist kein Monster, Naruto-kun!“, stieß sie hervor. Sie wollte nicht, dass er so litt. Wieso musste das sein?

Wieso war sie nicht schon viel eher zu ihm gegangen? Wieso hatte sie das damals nicht gemacht?

Hinata kamen beinahe selbst die Tränen.
 

Das sprang der kleine Junge von der Schaukel und warf sich ihr um den Hals.

„Ich hab dich lieb, Tante.“, flüsterte er und vergrub sein Gesicht in ihrer Jacke.

„Ich dich auch, Naruto-kun. Ich werde dich niemals wieder im Stich lassen, du wirst nicht mehr alleine sein. Ich werde immer bei dir bleiben. Versprochen.“, antwortete sie entschlossen.

Sie spürte, dass der Junge nickte.
 

Hinata erinnerte sich an den Moment eben, an dem sie alle gemieden hatten. Niemand hatte ihre Grüße oder ihr Lächeln erwidert… Alle hatten sich weggedreht.

Sie drückte den kleinen Naruto fester an sich.

Es musste so schrecklich für ihn sein.

Sie wollte ihn nie wieder loslassen und vor den Dorfbewohnern beschützen. Für immer. Doch gleichzeitig wusste sie, dass das hier nicht die Realität war.
 

Plötzlich erzitterte die Erde und Naruto war verschwunden. Hysterische Schreie waren von der Dorfmitte zu hören und Hinata machte sich augenblicklich auf den Weg dorthin.

Auf den Straßen kamen ihr eine große Menge Menschen entgegen, die alle dasselbe riefen.

„Das Monster! Das Monster kommt zurück!“

Hinata beschleunigte ihren Schritt und plötzlich stand sie dem erwachsenen Naruto gegenüber.

Seine Augen hatten wieder die seltsame Farbe angenommen und ein bedrohlich erscheinendes rotes Glühen umhüllte ihn.

„N-Naruto-kun…“, flüsterte Hinata mit geweiteten Augen.
 

Schon stand er unmittelbar vor ihr.

„Wieso hast du mich alleine gelassen? Wieso habt ihr mich alle alleine gelassen? Ich hätte euch gebraucht, auch wenn ich immer gelacht anstatt geweint habe! Ihr habt mich alleine gelassen! Ich war nur alleine!“, brüllte er und das rote Glühen verwandelte sich in brennheißes Feuer, welches sich zu neun Schwänzen formte.

Naruto selbst verwandelte sich nach und nach in einen riesigen Fuchs, welcher immer größer und größer wurde.

Erschrocken zuckte Hinata zurück.

Naruto war der neunschwänzige Fuchsdämon!
 

Da sah sie plötzlich Sakura und Sasuke neben sich stehen und wütend auf sie zeigen.

„Siehst du, Hinata? Du hast es nie gewusst! Wir schon, wir haben alles gewusst! Er ist der Fuchs, das Monster, das Ungeheuer, das vor so vielen Jahren Konohagakure verwüstet hat! Wir haben ihn damals alle alleine gelassen und du sogar jetzt noch! Er hat dich weggeschickt und du bist gegangen! Du kennst ihn überhaupt nicht! Du verstehst ihn überhaupt nicht! Du hast vorhin versprochen, ihn niemals alleine zu lassen! Du hast dein Versprechen gebrochen!“, riefen sie ihr entgegen und Hinata hielt sich die Ohren zu.
 

Stöhnend sank sie auf die Knie, als Naruto um sie herum alles verwüstet. Sie konnte seinen Hass, seine Verzweiflung und seine Trauer förmlich am eigenen Leib spüren.

Tränen liefen ihr übers Gesicht.

„Es tut mir so Leid. Naruto-kun, es tut mir Leid! Ich wollte dich nicht alleine lassen… Ich dachte, du wolltest es so. Es tut mir Leid, Naruto! Verzeih mir, ich werde es nie wieder machen! Es tut mir so Leid, ich hab es versprochen! Verzeih mir bitte, Naruto-kun!“, rief sie immer wieder, doch der tosende Lärm um sie herum übertönte ihre Entschuldigungen.

Dann wurde alles schwarz um sie und das letzte was sie hörte war das laute Gebrüll des Fuchses.
 

**************************************************************
 

*Schluchz... heul... kleinen Naruto in den Arm nimmt*

Mir hat der Kleine so Leid getan, beim Durchlesen sind mir gleich die Tränen gekommen... wie er da einfach so verlassen auf der Schaukel gesessen hat und gesagt hat, er sei ein Monster.

Und wie er dann Hina um den Hals gefallen ist und gesagt hat, dass er sie lieb hat...

Und wie schrecklich das war, als er sich später in den Fuchs verwandelt hat und gesagt hat, dass er ständig alleine war! *noch immer heult*
 

*sich wieder gefangen hat*
 

So ^^

Ausgeheult... aber ich fands wirklich traurig und ich denke auch, dass mir der Traum voll gut gelungen ist (ist aber nicht so genial wie der Traum von Linchan... der war ja der Wahnsinn schlechthin ^^)
 

Und die liebe Sakura kommt den beiden Vermummten ja langsam auf die Schliche... vor allem jetzt, da Naruto sein Rasengan geformt hat... ^^
 

Wow, meine Kappis sind schon wieder so lang... *selber den Kopf schüttelt*

Dann muss ich wieder so unter Stress arbeiten ^^

Egal, für euch und mich mach ichs gern ^^
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Erkennen

Hi!
 

Ich muss doch gleich die Chance nutzen, wenn bei Mexx nur 5 FFs auf Freischaltung warten!

Also bin ich gleich hier mit einem neuen, schon wieder langem, Kappi!^^
 

Doch zuerst möchte ich mich noch kurz zu dem Traum im Vorherigen Kappi äußern.

1.) Also, Hinata war so alt, wie sie jetzt ist, nicht so alt wie der kleine Naruto.

2.) Sie weiß natürlich nicht sicher, dass Naruto der Fuchs ist (kommt in dem Kappi ein bisschen mehr)

3.) Hinata hat auch vorher nicht geahnt, was genau mit Naruto anders als mit den anderen ist. Auch wenn ihr Vater ihn Fuchsungeheur nannte. Natürlich ahnte sie etwas, aber sie konnte es sich selbst ja auch nicht erklären. Auch wenn das jetzt ein wenig naiv rüberkommt, aber es ist so.
 

Ich denke, das waren die Fragen, die sich die meisten von euch gestellt haben.

Sry, wenn es ein bisschen undurchsichtig war, aber ich wollte das so. Ein Traum ist eben nicht logisch.
 

Und jetzt wünsche ich euch noch viel Spaß!
 

************************************************************************

Sakura sah Naruto nur sprachlos an, als er das Rasengan geformt hatte.

Ihre Gedanken rasten und ihr Körper gehorchte ihrem Willen nicht mehr.

Nur nebenbei bemerkte sie, dass Sasuke sie am Handgelenk gepackt und hinter sich gezogen hatte.
 

Sasuke hatte geistesgegenwärtig reagiert.

Der Knall gleich würde unschön werden.

Mit einer Selbstverständlichkeit, die er sich selbst nie zugetraut hätte, hatte er sich schützend vor Sakura gestellt.

Wieso, das wusste er selbst nicht.

Vielleicht, weil sie Sakura war und gerade sehr verletzlich gewirkt hatte.

Er, ein Uchiha… er beschützte ein Mädchen.
 

Naruto dachte gar nicht mehr über sein Handeln nach. Mit wutverzerrtem Gesicht schoss er auf Kabi zu, der sich entspannt aufgerichtete hatte und sogar leicht lächelte.

Lässig hob er seine Hände und formte blitzschnell mehrere Handzeichen.
 

Einen Augenblick später waren die Personen um Naruto verschwunden. Niemand war mehr da. Alles dunkel.

Langsam verflüchtigte sich das Rasengan in seiner Hand und Naruto stand ein wenig verloren in der Dunkelheit.

Er hatte ein ungutes Gefühl.

Klar, er wusste, dass das ein Genjutsu war, aber er wusste nicht, was Kabi genau plante.

Er würde ausharren müssen.
 

Ein wenig verdutzt besah sich Sasuke das Schauspiel vor sich.

Naruto war einfach erstarrt stehen geblieben und das Rasengan war verschwunden.

Kabi lächelte siegessicher.

Er wandte sich an Sasuke und Sakura.

„So. Das hätten wir erledigt.“, meinte er gleichmütig und ging wieder neben Hinata in die Knie.
 

Sakura beobachtete ihn mit Abscheu. Er war ein brutaler und grausamer Mann, das wurde ihr jetzt vor Augen geführt.

Er hatte Naruto in ein Genjutsu gelockt, das konnte Sakura sofort erkennen. Und jetzt rührte er auch noch die geschwächte Hinata an.
 

„NA WARTE!“

Mit einem Aufschrei rannte sie an Sasuke vorbei auf Kabi zu und schlug auf ihn ein. Dieser parierte die Schläge gekonnt.
 

Sasuke unterdessen machte sich daran, Naruto aus seinem Genjutsu zu befreien.

„Hey, Dobe! Komm schon, wehr dich!“, munterte er ihn auf, doch Naruto reagierte nicht.
 

Naruto konnte wieder sehen. Nun wünschte er sich, blind zu sein.

Hinata. Sakura. Sasuke.

Alle tot. Er war der einzige Überlebende.

Er hatte Blut an den Händen. Frisches.

Naruto wurde übel.

Eine seiner größten Ängste wurde hier in diesem Genjutsu wahr.

Er war unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.

Woher hatte Kabi das gewusst? War er, Naruto, so leicht zu durchschauen?

Unkontrolliert begannen seine blutverschmierten Hände zu zittern.
 

Plötzlich hörte er eine Stimme in seinem Hinterkopf.

„Naruto! Befrei dich aus dem verdammten Genjutsu und lass mich diesen Kabi fertig machen! Ich kann das. Du kannst das, mit meiner Hilfe. Naruto… lass mich deine Wut leben!“, sagte der Fuchs leise und eindringlich.

Naruto zögerte.

Er musste sich aus dem Genjutsu befreien. Alleine konnte er das aber nicht.

Resigniert ließ er das Chakra des Fuchses strömen.
 

Sasuke taumelte von Naruto weg.

Nicht gut.
 

„Sakura! Schnell, nimm Hinata und komm her!“, rief er der kämpfenden Rosahaarigen zu, die verwirrt innehielt.

Da bemerkte auch sie das Chakra des Neunschwänzigen.

Der Beweis!

Der gottverdammte Beweis!

Ihrer inneren Stimme hatte es auch glatt die Sprache verschlagen.

„Naruto…“, hauchte sie und sah auf den bewegungslos dastehenden Mann.
 

„SAKURA!“, schrie Sasuke und riss sie aus ihrer Lethargie.

Sofort eilte sie auf Hinata zu und zog sie vorsichtig auf die Beine. Geschickt legte sie ihre Hand um ihre eigene Schulter und brachte sie von Naruto weg.
 

Vor Naruto zerfiel das Genjutsu und er konnte Kabi erkennen. Kabi.

Er hatte Hinata angerührt!

Mit einem Schlag setzte Naruto das Chakra des Neunschwänzigen frei und raste auf Kabi zu. Schon flog dieser in hohem Bogen durch die Luft.

Doch Naruto war noch lange nicht mit ihm fertig. Wie von Sinnen schlug er auf Kabi ein, der die meisten seiner Schläge jedoch blockte.

Naruto war das egal.

Er bemerkte gar nicht, dass der Fuchs begann, die Kontrolle zu übernehmen.
 

Hinata erwachte langsam.

„Hinata-chan?“, hörte sie Sakuras fragende Stimme.

„Sakura…“, murmelte sie und blinzelte vorsichtig. Schon sah sie Sakuras erleichtertes Gesicht.

„Du bist wieder wach, Hinata-chan! Wie fühlst du dich?“, fragte ihre Freundin sogleich.

„Ich…“

Plötzlich fiel Hinata ihr Traum wieder ein.

Schnell riss sie sich von Sakura los und sah sich hektisch um

„Wo ist er?“, fragte sie und packte Sasuke am Kragen, da er direkt neben ihr stand.
 

Er deutete nur wortlos auf Naruto.

In dessen Gegenwart konnte man schon ein rotes Flimmern wahrnehmen.

Hinata konnte gar nicht hinsehen und brach in Tränen aus.

Erschrocken kam Sakura auf sie zu.

„Hey… was ist los? Alles wird wieder gut, Hinata-chan…“, sagte sie leise.

„NEIN! ER VERLIERT DIE KONTROLLE!“, schrie Hinata vollkommen außer sich.

„Beruhig’ dich!“

Sasukes schneidend kalte Stimme brachte Hinata wieder zur Vernunft.
 

Sie begann zu denken und sah auf Naruto.

Konnte es wirklich sein, dass er den Neunschwänzigen in sich trug?

Ein kalter Schauer lief Hinata über den Rücken.

Ja. Es konnte nur so sein. Es würde alles erklären.

Seine Augen. Sein Chakra.

Seine Veränderung.

Und sie hatte ihn alleine gelassen.
 

Und jetzt passierte es schon wieder. Naruto verlor die Kontrolle, sie konnte es sehen. Und Hinata fasste einen Entschluss.

Noch bevor Sakura oder Sasuke reagieren konnten war sie auf Naruto und Kabi zugelaufen.
 

Die Kämpfenden blieben außer Atem stehen.

Narutos Sicht verschwamm. Er wusste, dass er es nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte. Nicht in diesem Moment. Dafür hatte er jetzt keine Kraft mehr.

Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Naruto sich geistig schwach.
 

Kabi bemerkte mit Entsetzen, dass das Chakra seines Gegners sekündlich wuchs.

Und er wusste auch, dass er jetzt weg musste.

Doch wie sollte er dieser Bestie entgehen?

Schon wieder waren Narutos Augen auf ihn fixiert und der Mann taumelte einen Schritt zurück. Mit diesem Kerl war nicht zu spaßen.
 

„Das ist dein Ende!“, fauchte Naruto, oder besser, der Fuchs.
 

Alle konnten es hören.
 

Hinata beschleunigte ihren Lauf. Sie musste ihn aufhalten. Wenn er ihn jetzt tötete, würde er die Kontrolle vollkommen verlieren. Er würde keine Kraft mehr haben, den Fuchs in sich zu halten. Er, Naruto, würde aufgeben.

Sie wusste das instinktiv.

Das durfte nicht passieren. Niemals.

Aber sie war nicht schnell genug. Sie war noch zu schwach auf den Beinen.

Aber er war Naruto! Er durfte nicht aufgeben!
 

Sakura und Sasuke verfolgten das Szenario, das sich ihnen bot.

Und Sakura war alles klar.

Naja, fast alles.

Sie wusste, was Hinata vorhatte. Sie wusste, dass Naruto Naruto war. Und sie konnte sich vorstellen, wer der Mann neben ihr war. Aber…

Jetzt war es wichtiger, dass der Fuchs nicht die Kontrolle übernahm.
 

Sakura holte tief Luft.

„NARUTO UZUMAKI! WEHR’ DICH GEFÄLLIGST GEGEN DEN FUCHS!“, schrie sie so laut sie konnte und Sasuke neben ihr zuckte zusammen.

Nicht nur wegen der Lautstärke, sondern auch wegen dem, was Sakura gesagt hatte.

Sie wusste es.
 

Hinata blieb stehen, als sie Sakuras Ruf vernahm. Sie war vollkommen außer Atem und wäre sowieso nicht mehr weit gekommen.

Hoffentlich funktionierte es.

Schließlich war Sakura seine große Liebe… auf sie würde er bestimmt hören.
 

Und das tat er auch.

Naruto fuhr herum, als er Sakuras Stimme hörte. Sie rief nach ihm?

Sein Unterbewusstsein sagte ihm ganz nebenbei, dass das bedeutete, dass sie wusste, wer er war. Und jetzt sagte sie ihm auch noch, er musste sich gegen den Fuchs wehren.

Was wusste sie schon?

Was wusste sie schon, was das für eine Anstrengung war? All die Jahre hindurch immer mit der Angst zu leben, dass er freikommen könnte!

Es hörte sich für Außenstehende so einfach an. Sie hatten alle keine Ahnung.
 

Da fiel sein Blick auf Hinata. Völlig außer Atem und entkräftet stand sie nur wenige hundert Meter von ihm entfernt.

Er sah in ihre verängstigten und besorgten Augen und ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals.

Schon wieder.
 

Er musste sich zusammenreißen. Er würde nicht jetzt einfach so aufgeben! Nicht vor Hinata, nicht, wenn sie dadurch in Gefahr geriet!

Mit größter Anstrengung unterdrückte er die unbändige Wut in sich und drängte das Chakra zurück in das Abwassersystem (ha, das is so geil ^^).

Langsam beruhigte sich sein Herzschlag wieder.
 

Kabi hatte den Augenblick genützt und war entkommen. Niemand kümmerte sich darum.
 

Entkräftet ließ Naruto sich auf den Boden sinken und atmete tief durch. Er hatte es geschafft. Er hatte es tatsächlich schon wieder geschafft, das Fuchschakra unter Kontrolle zu bringen.

Beinahe wäre es schief gegangen.

„N-Naruto-kun?“, fragte Hinata zaghaft und mit zittriger Stimme. Unmittelbar nachdem er zu Boden gesunken war, hatte die junge Frau sich ihm weiter genähert.

Naruto blickte traurig zu ihr auf, als sie vor ihm stand.

„Ich… Hinata-chan…“, konnte er nur hilflos sagen.

Da geschah das für ihn Unfassbare.

„Naruto, es tut mir so Leid!“, schluchzte Hinata und warf sich ihm um den Hals. Zusammen saßen sie am Boden und Naruto versuchte Hinata zu beruhigen.

„Hey… ganz ruhig. Alles ist wieder in Ordnung. Nicht weinen, Hinata…“, flüsterte er und umarmte sie fest.

Sie krallte sich in seinen Umhang und legte ihren Kopf auf seine Schulter.

„Es tut mir so Leid, Naruto-kun… Verzeih mir bitte. Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte alles wissen müssen.“, murmelte sie.

Naruto war verwirrt. Wovon redete sie denn da?

„Wovon redest du, Hinata?“, fragte er irritiert. Auf die Idee, dass sie vielleicht von dem Fuchs wusste, oder etwas ahnte, kam er nicht.
 

Hinata löste sich von Naruto und sah in seine blauen Augen, die sie irritiert musterten.

„I-Ich… Es ist wegen… Ich hatte einen Traum und da…“, stammelte sie verlegen, doch Naruto unterbrach sie.

„Schon gut. Ich verzeih dir, was immer du auch getan hast. Aber hör auf zu weinen, ja?“, fragte er hoffnungsvoll und Hinata nickte hastig.

Ächzend erhob sich Naruto und zog Hinata mit auf die Beine. Wenn Naruto sie nicht gestützt hätte, wäre sie wieder zurück zu Boden gesunken. Sie war noch immer geschwächt und ihre Beine hatten einfach nachgegeben.

„Alles okay, Hinata-chan?“, fragte er besorgt.

„J-Ja.“

Als hätte sie sich verbrannt ließ sie Naruto los, der sie traurig ansah.

„Hina-…“

„Nicht!“, stieß sie heftig hervor und wandte ihren Blick ab.

Naruto ebenfalls.
 

Er wollte vom Thema ablenken. Er hätte erst gar nicht anfangen sollen. Er würde so tun, als wäre eben nichts geschehen.

„Jetzt ist Kabi doch glatt schon wieder entwischt.“, meinte Naruto kopfschüttelnd und die junge Frau stieg sofort auf den Themawechsel ein.

„Aber wir haben ein neues Problem, wenn du so willst.“, sagte Hinata leise.

„So?“

„Sakura.“, antwortete Hinata nur und Naruto fuhr herum.

Tatsächlich.
 

Mit einem undefinierbaren Ausdruck im Gesicht kam sie auf die beiden zu, dicht gefolgt von Sasuke, der aber bei weitem gelassener wirkte.
 

Sasuke stellte sich neben Naruto und zusammen standen sie beinahe wie Schuljungen die etwas ausgefressen hatten vor Sakura.

„Ich…“, begann jene, wurde aber von Hinata unterbrochen.

„I-Ich k-kann das e-erklären, Sakura.“, meinte sie, doch der Blick ihrer Freundin brachte sie augenblicklich zum Schweigen.
 

Sakuras Herz klopfte ihr bis zum Hals. Noch war es ein offenes Geheimnis, wer unter den Kapuzen steckte… aber jetzt würde es offiziell gelüftet werden.

Doch bei wem beginnen?

Naruto nahm ihr diese Entscheidung kurzerhand ab.
 

Mit einer raschen Handbewegung hatte er sich die Kapuze abgestreift und sah Sakura verlegen an.

„Hi, Sakura. Lange nicht gesehen.“, brachte er hervor.
 

Sakura war weiß wie eine Wand geworden.

„Naruto-kun… du lebst wirklich noch. Und ich dachte schon, ich würde hier durchdrehen.“, meinte sie leise.

Sein Grinsen hatte ihr gefehlt. Er hatte ihr gefehlt.
 

Doch da war ja auch noch der andere Mann.

Vor diesem hatte Sakura sogar ein wenig Angst. Einerseits wollte sie wissen, ob es tatsächlich wahr war, andererseits, wenn es so war, würde sie ihn am liebsten zum Teufel jagen.

Langsam ging sie auf ihn zu.

Nahm seine Kapuze in die Hände und zog sie nach kurzem Zögern von seinem Kopf.

Er ließ es widerstandslos über sich ergehen.

Schwarze Haare kamen zum Vorschein. Schwarze Augen.

Sasuke Uchiha.
 

Sakura taumelte einen Schritt zurück und hatte die Augen weit aufgerissen.

Aufgrund irgendeines Gefühles, das sie in ihrer derzeitigen Lage nicht definieren konnte, schlug sie die Hand vor den Mund.
 

Naruto sah sie hilflos an, Sasuke nur milde interessiert.

Seine Fassade war so gut wie eh und je.

Ich lasse niemanden an mich heran und keine Gefühlsregung nach draußen.
 

Hinata sah zwischen den dreien hin und her.

Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Einfach schweigen und zusehen?

Sakura handelte noch bevor Hinata sich entscheiden konnte.
 

„Ihr Idioten! Ihr verdammten Idioten!“

Mit einem Schluchzer fiel sie den beiden in die Arme und wollte sie gleichzeitig umarmen.

Naruto lachte und drückte sie glücklich an sich, doch Sasuke wandte sich schnell aus ihrem Griff.

Er war ein Uchiha, und keine Puppe!

Ein wenig ärgerlich klopfte er sich imaginären Staub vom Umhang und verschränkte die Arme vor der Brust.

Halb lachend halb weinend lag Sakura in Narutos Armen und konnte es noch immer nicht fassen. Naruto lachte nur verlegen und erwiderte ihre Umarmung fest.
 

Hinata freute sich für ihre Freundin. Auch Sakura hatte viel durchgemacht, als Naruto verschwunden war. Zuerst Sasuke, ihre große Liebe, und dann Naruto, der für sie schon fast wie ein Bruder geworden war.

Doch als sie Sakura in Narutos Armen liegen sah, spürte sie ein ungewohntes Gefühl in sich aufsteigen.

Eifersucht.

Sie schüttelte unwirsch den Kopf. Es war lächerlich eifersüchtig zu sein. Wieso machte sie sich selbst fertig? Sie sollte sich besser endgültig von ihren letzten Hoffnungen verabschieden. Naruto hatte doch schon klar gemacht, dass er nichts von ihr wollte. Dass er nicht konnte.

Und außerdem wusste Hinata, dass Sakura nicht in Naruto verliebt war.

Und trotzdem… es tat weh.

Aber Hinata hatte sich an diese Schmerzen schon gewöhnt.

Die Schmerzen, die man mit keiner Medizin der Welt heilen konnte. Die Schmerzen eines gebrochenen Herzens.
 

Endlich löste sich Sakura von Naruto und sah ihn mit strahlenden Augen an.

Er grinste gutmütig.

„Sakura… Ich hab dich vermisst.“, sagte er dann aufrichtig.

„Ich dich auch, Naruto-kun. Alle haben gesagt, du bist tot! Sogar ich hab es geglaubt.“, meinte sie beinahe entschuldigend.

„Schon gut. Ich fasse es ja selbst kaum, dass ich die fünf Jahre überlebt habe. Aber ich war ja nicht ganz alleine.“, antwortete Naruto grinsend und deutete auf Sasuke, der sich noch immer nicht gerührt hatte.

Augenblicklich verschwand Sakuras Lächeln und ihre ganze Aufmerksamkeit ruhte auf Sasuke.
 

Langsam ging sie auf ihn zu und blieb knapp vor ihm stehen. Sie sah zu ihm auf. Er war ungefähr einen Kopf größer als sie selbst.

„Sasuke…-kun.“, flüsterte sie wehmütig. Sie hob ihre Hände und wollte sie auf seinen Brustkorb legen, hielt aber kurz davor inne.

Plötzlich kniff sie ihre Augen fest zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Ihre Arme hatte sie fest an ihre Brust gedrückt.
 

Der Uchiha sah sie ausdruckslos an und wartete.

Und wartete.

Und wartete.

Und schließlich wurde es ihm zu blöd.

„Na, bekomm ich jetzt auch mal eine Begrüßung?“, fragte er ein wenig mürrisch.
 

Klatsch.
 

Verwundert hielt Sasuke sich die Wange und starrte die junge Frau an. Sakuras Schlag brannte noch nach.

Eine Begrüßung hatte er sich schon erwartet, aber so eine?

Ausgerechnet von Sakura?

Niemals!
 

Erschrocken sahen Naruto und Hinata sich an.

Was war das denn gewesen? War das hier wirklich die Sakura, die vor Jahren noch alles für Sasuke getan hätte und ihn abgöttisch geliebt hatte?

Diese Einstellung war anscheinend in den letzten Jahren gänzlich verloren gegangen.
 

„S-Sakura…“, brachte Sasuke nur, noch immer völlig verdattert, hervor.

Noch nie, noch niemals in seinem ganzen Leben hatte er sich in seinem Stolz und in seiner Ehre so gedemütigt gefühlt wie in diesem Augenblick. Nicht, als er herausfand, dass Naruto höchstwahrscheinlich stärker war, als er. Nicht, als Orochimaru ihm breitwillig eröffnet hatte, dass er seine Schwachstellen an Itachi verraten hatte.

Nichts kam annähernd an diese Demütigung heran.

Er, ein Uchiha, ließ sich von einer Frau schlagen.

Nein, so ging das ja wohl wirklich nicht!
 

Aber noch bevor er etwas sagen konnte, geschah genau das, was er vorhin bei Hinata beobachtet hatte.

Viele rosa Haare, die wild durch die Gegend flogen. Eine Umarmung, die einem vorübergehend den Atem nahm wenn man bedachte, wie viel Kraft Sakura hatte.

Doch eines war anders.

Bei ihm weinte Sakura. Bittere Tränen.
 

„S-S-Sasuke-kun… Endlich bist du wieder da!“, schluchzte Sakura und krallte sich an seinem Umhang fest, ganz so als hätte sie Angst, dass er plötzlich verschwinden konnte.

Er war wieder zurückgekommen.

Sie wusste zwar nicht, was geschehen war, aber wichtig war nur, dass Naruto anscheinend auch kein Problem mit seiner Anwesenheit hatte. Das wiederum bedeutete, dass Sasuke Orochimaru den Rücken zugekehrt hatte.

Sasuke war wieder da.
 

Hinata und Naruto lächelten erleichtert.

Sakura war doch noch ein wenig die alte geblieben.

Hinata spürte, wie ihr die Beine erneut nachzugeben drohten. Verdammt war sie schwach.

Ärgerlich schwankte sie leicht und atmete tief durch.

„Hey, Hinata-chan. Ist wirklich alles okay?“

Schon stand Naruto neben ihr, bereit sie aufzufangen, falls sie stürzen sollte.

„Jaja. Ich hab nur beinahe kein Chakra mehr.“, sagte sie entschuldigend.

Naruto grinste.

„Kein Wunder. Du musstest ja in letzter Zeit immer dein Byakugan einsetzen. Du hast lange durchgehalten, Hinata-chan. Für das, dass du ein Medic-nin bist, hältst du ganz schön viel aus.“, meinte er.

„Na schönen Dank auch.“, gab Hinata zurück, über ihre eigene Schlagfertigkeit erstaunt.

Sakuras Anwesenheit gab ihr anscheinend Auftrieb.

Naruto sah sie erst verblüfft an und lachte schließlich verlegen.

„Tut mir Leid, hab ich nicht so gemeint.“

„Ich-… ah!“
 

Erschrocken riss Hinata die Augen auf, als ihre Knie einknickten.

Ein überraschter Schrei entkam ihrer Kehle, als sie langsam nach hinten kippte. Sie sah sich schon auf der Erde liegen, als ihr Sturz plötzlich gebremst wurde.

„Hey, hey, Hinata-chan. Vorsichtig.“, sagte Naruto gutmütig tadelnd.

Sie war direkt in seine Arme gefallen und lief auf der Stelle knallrot an.

„Ich… Naruto-kun…“

Ihre Stammlerei brachte Naruto zum Grinsen.

„Ganz ruhig, ich tu dir schon nichts.“

Mit Narutos Hilfe richtete Hinata sich wieder auf und begann sich auf ihr restliches Chakra zu konzentrieren.

Naruto bemerkte, dass sie wieder eine gewisse Standfestigkeit vorwies.

Aber er ließ sie nicht los, was sie mit einer noch dunkleren Röte zur Kenntnis nahm.

Er wollte sie nicht loslassen.

Viel zu angenehm war das Gefühl, ihr nahe zu sein.

Wenn auch nur vorübergehend.
 

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So, das war es mal wieder ^^

Und sry, dass Sakura genau dasselbe gemacht hat wie Hinata als diese Naruto wiedersah.

Ich fand, die Ohrfeige hat Sasuke einfach verdient gehabt, genauso wie Naruto.

Und vor allem von Sakura war es ein noch größerer Schock für Sasuke.

Ich meine, was hat er erwartet?

Zuerst rennt er zu Orochimaru, will danach andauernd seine Freunde umbringen und dann glaubt er allen Ernstes, Sakura fällt ihm vor leuter Freude gleich in die Arme? (okay, hat sie dann gemacht... aber die erste Reaktion hat ihr Leid veranschaulicht... sie, Sakura, schlägt Sasuke Uchiha. Sie hat gelitten.)
 

Okay, ich hoffe, dieses Kappi war für euch logischer und hat euch besser gefallen als das letzte.

Obwohl ich den Traum gut fand... *trotzig ist und euch immer vorhalten wird* ^^
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Grundsätze eines Medical-nin

Hi Leutz!
 

Vielen Dank für eure lieben Kommis, ich hab mich wie immer sehr gefreut und lad schon wieder ein Kappi rauf, nachdem ich die letzten Tage wie eine Wahnsinnige geschrieben habe *dicke verbände um Finger hat*
 

Aber ich glaube, es hat sich gelohnt ^^

Viel Spaß!
 

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Sakura inzwischen hatte sich wieder von Sasuke gelöst, der sie unbeeindruckt ansah. Mit ihrem Auftauchen war auch seine undurchdringliche Maske zurückgekehrt.

Sakura sah ihm noch einmal lange in die Augen.

Grün auf Schwarz.

„Ich bin froh, dass du wieder da bist, Sasuke-kun.“, meinte sie dann aufrichtig und Sasuke war insgeheim verblüfft.

Keine sofortige Liebeserklärung?

Seltsam.
 

Sakura wandte sich von ihm ab und sah auf Naruto und Hinata. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.

„Na ihr zwei? Seid ihr jetzt etwa endlich zusammen?“, fragte sie ahnungslos.

Sofort schlug die zuerst fröhlichere Stimmung um.

Eisiges Schweigen machte sich breit und wie aufs Stichwort dröhnte ein Donnerschlag in weiter Ferne.
 

Narutos und Hinatas Gesichtszüge entgleisten und Hinata wandte sich aus Narutos Stütze.

Gleichzeitig traten sie einen Schritt von einander weg und starrten verbissen den Boden an.

Sakura war verwirrt und noch verwirrter, als Sasuke sich mit monotoner Stimmlage einmischte.

„Sakura. Wir müssen dir viel erklären. Gehen wir zurück zur Höhle.“, befahl er unnachgiebig.

Naruto und Hinata nickten und Sakura schloss sich hastig an. Sie machte sich aber so ihre Gedanken.

Was war nur zwischen Naruto und Hinata vorgefallen, dass man sie nicht auf ihre Beziehung zueinander ansprechen konnte?

Gerade eben hatten sie doch noch sehr vertraut gewirkt, wenn nicht sogar ein wenig mehr…
 

Sie würde schon noch herausfinden, was da abgelaufen war. Mal ehrlich, sie war erst seit kurzem hier und schon musste sie alles in die Hand nehmen!

Naruto und Hinata brauchten ganz eindeutig Hilfe, das sah sogar ein Blinder. Doch zuerst musste sie alle Hintergrundinformationen erhalten.

Und irgendwie spürte sie instinktiv, dass es etwas Trauriges und Tragisches sein würde.

Und wahrscheinlich leichter aus der Welt zu schaffen, als angenommen wurde.

Aber… sie wusste eben nicht, was genau vorgefallen war.
 

Trotz Sasukes Befehl rührte sich niemand der Vier.

Irgendwie schienen sie alle im Gedanken versunken. Nicht zu vergessen, der Kampf eben war auch nicht gerade ein Honigschlecken gewesen.
 

Sakura war noch immer ein wenig überrumpelt. An einem Tag hatte sie Hinata, Naruto und sogar Sasuke wieder gefunden.

Das war einfach unglaublich.
 

„Ähm… Naruto… Sasuke-kun.“, begann sie ein wenig unsicher.

„Ja, Sakura-chan?“, fragte Naruto sofort. Er war dankbar, dass das peinliche Schweigen unterbrochen wurde. Sasuke sah sie nur milde interessiert an.

„Wir sind wieder zusammen.“, sagte sie leise und die beiden Männer sahen sie einen Moment irritiert an.

Dann begriff Naruto, worauf sie hinauswollte.

Mit einem Grinsen im Gesicht streckte er sich durch.

„Wie in alten Zeiten.“

Sakura nickte und ihre Augen strahlten. Endlich war alles wieder halbwegs so, wie es sein sollte. Lange genug hatte sie warten müssen.

„Ts.“, sagte Sasuke nur und Sakura und Naruto lächelten sich wissend an. Unbeteiligt wie eh und je und anscheinend ohne Gefühlsregung. Doch sie durchschauten ihn beide.

Wie in alten Zeiten.
 

Hinata brachte ebenfalls ein Lächeln zustande.

Ja, Sakura hatte Recht.

Sie waren wieder zusammen.

Team Sieben war wieder vereint.
 

Und sie selbst fühlte sich plötzlich seltsamerweise wie das fünfte Rad am Wagen.
 

Das Donnergrollen kam näher und gleichzeitig sahen sich Hinata, Naruto und Sasuke mitleidig an.

„Was ist los?“, wollte Sakura wissen.

„Donner.“, seufzten Naruto und Hinata einstimmig.

Naruto, weil er von dem andauernden Schlechtwetter genervt war, und Hinata, weil sie ihre Angst noch immer nicht ganz überwunden hatte.

„Kommt jetzt. Wenn es schüttet können wir noch weniger machen. Außerdem müssen wir unsere Kräfte auftanken.“, sagte Sasuke ruhig und Sakura sah ihn erstaunt an.

So viel auf einmal aus seinem Mund?
 

Ohne ein weiteres Wort setzten sich die Vier in Bewegung.

Aufmerksam beobachtete Sakura die anderen.

Ihre Bewegungen waren äußerst geschmeidig und ihre Schritte trotz ihrer Schnelligkeit vorsichtig platziert.

Sie waren unglaublich konzentriert und unwillkürlich tat Sakura es ihnen gleich. Wenn sie in den letzten Jahren etwas gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass man nie vorsichtig genug sein konnte.
 

Hinata wusste, dass es noch ein gutes Stück bis zur Höhle war. Nicht weiter verwunderlich, schließlich stießen sie jeden Tag weiter in das Landesinnere vor und folglich brauchten sie länger für den Rückweg.

Aber im Moment war das gerade sehr ungünstig. Hinata hatte soundso nicht gerade viel Ausdauer und noch dazu kam, dass sie sich in dem vorherigen Kampf ziemlich ausgepowert hatte.

Leise seufzte sie und atmete stoßweise aus und ein. Langsam machte sich ein leichtes Schwindelgefühl in ihr breit.

Konzentrier dich, Hinata! Bis zur Höhle wirst du es ja wohl schaffen!

Sie war Medic-nin! Kunoichi aus Konohagakure!

Wieder zapfte sie ihre letzten Energiereserven an. Und sogar die waren schon ziemlich am Ende.

Sie war schwach.
 

Abrupt hielt Naruto plötzlich inne.

Die anderen taten es ihm überrascht gleich und Hinata war dankbar für die kurze Pause.

„Was ist denn jetzt wieder, Dobe?“, knurrte Sasuke ärgerlich und auch Sakura hatte ein Fragezeichen im Gesicht schweben.

Zielstrebig ging er auf Hinata zu, die unsicher einen Schritt zurück machte. Knapp vor ihr kam er zum Stehen und musterte sie mit einem kritischen Blick.

Dann drehte er sich plötzlich um und deutete auf seinen Rücken.

„Komm, ich trag dich. Du kannst nicht mehr. Noch ein Schritt und du kippst wieder um.“, stellte er sachlich fest und Hinata erblasste.
 

Naruto sah, dass es ihr nicht gut ging.

Er wusste, dass sie nicht weitermachen konnte.

Wie blass sie aussah… Wieso zum Teufel war ihm das nicht eher aufgefallen?

Naruto hätte sich ohrfeigen können.

Und warum zur Hölle war sie jetzt so störrisch?

Sie konnte doch nicht ernsthaft glauben, ihm etwas vormachen zu können!
 

„A-Aber, N-Naruto-kun… Es g-g-geht schon, w-wirklich. D-Du m-m-musst nicht…“, stotterte sie verlegen herum.

Nein, das würde sie niemals tun!

Wie schwach sah das denn aus?

Sie war nicht schwach! Sie würde den Weg alleine schaffen!
 

Doch Hinata war aber auch schon lange genug Medical-nin um zu wissen, dass sie sich absoluten Schwachsinn einredete.

Noch immer hallten ihr Tsunades Predigten in den Ohren.
 

+Flashback+
 

„LEE! GAI! SEID IHR VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN?“, brüllte Tsunade fuchsteufelswild und sicherheitshalber wichen Shizune und Hinata einige Schritte zurück.

Nur Sakura blieb völlig unbeeindruckt. Wahrscheinlich konnte sie aufgrund ihrer eigenen Stimme Tsunades Geschrei nicht mehr hören.

„IHR SEID JA WOHL DIE GRÖßTEN IDIOTEN HIER IN KONOHAGAKURE! ALLES MÖGLICHE HÄTTE MIT EUCH PASSIEREN KÖNNEN!!! TOT, IRGENDWO VERKÜMMERT, NIEMAND HÄTTE EUCH GEFUNDEN!! EIN GLÜCK, DASS TENTEN UND NEJI RECHTZEITIG EINGEGRIFFEN HABEN!“, schrie sie.

Tsunade setzte mit hochrotem Gesicht noch eins drauf.

„WENN IHR EUCH SOETWAS NOCH EINMAL ERLAUBT, DANN KÖNNT IHR GLEICH EURE STIRNBÄNDER BEI MIR ABLIEFERN UND ICH ZERRE EUCH EIGENHÄNDIG IN DIE PSYCHATRISCHE ABTEILUNG! IN MEINER GESAMTEN LAUFBAHN IST MIR NICHTS DERGLEICHEN UNTERGEKOMMEN!“

Erschöpft von ihren Schreiattacken atmeten die beiden Frauen erst einmal tief durch.
 

Shizune und Hinata konnten sich nur mühsam ein Kichern verkneifen, als sie Gais und Lees Blicke bemerkten.

Die beiden waren bei den Standpauken langsam aber sicher immer kleiner geworden und standen nun wie ein Häufchen Elend vor dem Hokage und Sakura.

„Tut uns sehr Leid, Hokage-sama, Sakura-san.“, murmelten sie kleinlaut.

Mitleidig schüttelten Shizune und Hinata ihre Köpfe.

Sie wussten, was jetzt kommen würde.

„ES TUT EUCH LEID? LEID?? MIR TUT ES LEID, UND ZWAR DAS SICH SOLCHE LEUTE WIE IHR SHINOBI NENNEN DÜRFEN!“, brüllte die Fünfte.

„VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN WIE KANALRATTEN!“, schrie Sakura gleich danach.
 

Die Anwesenden befanden sich im Park von Konohagakures Krankenhaus.

Die Schaulustigen, welche ebenfalls durch den Park spazierten und selbst krank waren oder Familie oder Freunde besuchten, blieben amüsiert stehen.

Für sie waren Tsunades Ausbrüche, sofern sie nicht ihnen galten, ein Highlight. Und dann regte sich sogar Sakura so auf, die normalerweise eine nur schwer aus der Geduld zu bringende Krankenschwester war.

Auch wusste jeder automatisch und mit einem Grinsen im Gesicht, wer die Ausbrüche über sich ergehen lassen musste.

Gai und Lee.

Das machte die Sache doch gleich noch viel interessanter.
 

Hinata beschloss schließlich mitleidig, den beiden Männern zu Hilfe zu eilen.

Vorsichtig stellte sie sich zwischen Lee und Gai und der Fünften und deren beste Schülerin.

„Beruhigt euch doch bitte wieder.“, flehte sie leise und drückte das Klemmbrett, das sie während ihrer Lehrstunden bei dem Hokage immer bei sich trug um Notizen aufzuschreiben, an ihren Körper.

Tsunade funkelte zuerst noch einmal angriffslustig in Gais Richtung, genauso wie Sakura, deren Blick jedoch Lee galt.

Dann jedoch seufzten die beiden resigniert und ließen die Köpfe hängen.

Erleichterung machte sich auf den Gesichtern der beiden Männer breit.

Sie hatten überlebt.
 

Shizune wagte sich nun auch wieder näher heran und leicht enttäuscht verzogen sich die Schaulustigen.

Ihrer Meinung nach hätte die Standpauke noch länger gehen können, schon alleine um zu erfahren, was die beiden Männer diesmal verbrochen hatten.

Daraus wurde jetzt wohl nichts.
 

„Nie, niemals wieder werdet ihr so etwas machen. Und schon gar nicht aufgrund eines so hirnverbrannten Tests.“, sagte Tsunade gefährlich leise und die Ader auf ihrer Stirn hatte sich noch immer nicht ganz zurückgebildet.

Lee wog sich schon in Sicherheit und folglich achtete er nicht auf das, was er als nächstes von sich gab.

„Aber wir mussten doch trainieren, Tsunade-sama.“

Hinata, Shizune und sogar Gai gingen in Deckung.

Tsunade blieb anfangs jedoch äußerst gelassen, genauso wie Sakura. Nur an dem unkontrollierten Ballen ihrer Fäuste konnte man sehen, dass sie kurz vorm Explodieren standen.

„Trainieren?“, fragte Sakura honigsüß.

„Du hast richtig verstanden, teuerste Schülerin. Unser lieber Lee wollte nur trainieren.“, gab Tsunade in der selben Angst einflößend lieblichen Stimme zurück.
 

Langsam bemerkte Lee, dass er wohl einen Fehler gemacht hatte und wich erschrocken zurück, als Tsunade und Sakura einen Schritt auf ihn zumachten.

Doch er konnte ihnen nicht entgehen.
 

Klock, klock.
 

Nur wenige Augenblicke später hatte er zwei große Beulen auf seinem Hinterkopf prangen.

Doch das war noch lange nicht alles, denn Sakura hatte schon Luft geholt. Sie wartete nur noch auf Tsunades Zeichen.

„Tu dir keinen Zwang an, Sakura. Man darf seine Gefühle nicht unterdrücken. Sehr schädlich. Erläutere uns doch bitte Lees Training.“, bat sie engelsgleich und kaum hatte sie geendet legte Sakura los.
 

Unerwartet setzte die Rosahaarige aber ihr strahlendstes Lächeln auf.

„Lee und Gai haben gestern durchgehend trainiert. Aufgrund eines Tests, dessen Resultate das lange Training bei weitem nicht wert war. Die beiden hier kamen auf die geistreiche Idee auszutesten, wie viel Chakravorrat sie im Notfall aktivieren könnten. Dabei ließen sie leider außer Acht, dass es KEINEN CHAKRAVORRAT GIBT!“

Die letzten ihrer Worte waren wieder sehr deutlich zu hören gewesen.

„Bitte Tsunade-sama. Fahrt Ihr fort.“, sagte Sakura dann wieder übertrieben gut gelaunt.

„Gerne doch. Ihre Übungen sahen folgendermaßen aus. Tausend Liegestütze. Tausend Runden im Dauerlauf um das Dorf herum. Danach zwei Stunden auf einer Hand stehen. Darauf folgten natürlich noch 500 Runden im Handstand um das Dorf herum. Drei Stunden Taijutsu-Training, plus der Aktivierung der Acht Inneren Tore. Jeder normale Shinobi wäre nach einer solchen körperlichen Tortur ohnmächtig zusammengebrochen. Gai und Lee jedoch nicht. Sie haben ihr Chakra erstaunlich gut im Griff. AN SICH WÄRE DIESE TATSACHE NICHT SCHLECHT, WENN SIE ES NICHT DARAUF ANGELEGT HÄTTEN, IHR CHAKRA AUF EIN MINIMUM ZU REDUZIEREN! ZUM TESTEN DER CHAKRAVORRÄTE! NACH EUREM TRAINING HABT IHR EUCH ALLEN ERNSTES IN DIE MITTE DES SEES GESTELLT UND EUER VERBLIEBENES CHAKRA AUSFLIEßEN LASSEN!“
 

Gai und Lee zogen schuldbewusst die Köpfe ein.

Im Nachhinein wusste man es natürlich besser.

„Mit Verlaub, es schien eine gute Idee gewesen zu sein.“, wollte sich Gai verteidigen.

Hinata fragte sich, ob er sich wohl heimlich zu sterben wünschte.

Einen Moment sahen Tsunade und Sakura ihn sprachlos an. Dann brüllte letztere los, wie sie es schon lange nicht mehr getan hatte.

„EINE GUTE IDEE? HABEN SIE VERGESSEN, WAS PASSIERT IST? EUER CHAKRA WAR BEINAHE AUF DEM NULLPUNKT ANGELANGT! WIE DIE STEINE SEID IHR IN DEN SEE GEPLUMPST UND WÄHRT BEINAHE ABGESOFFEN! WENN NEJI UND TENTEN NICHT WÜSSTEN, WAS FÜR VOLLTROTTEL IHR SEID UND WAS IHR DEN GANZEN LIEBEN TAG LANG GETAN HABT, DANN WÜRDET IHR JETZT AM GRUND DES SEES VOR EUCH HIN VERWESEN! EURE BEIDEN TEAMMITGLIEDER HABEN EUCH GERADE NOCH RECHTZEITIG AUS DEM WASSER GEFISCHT UND ZU UNS GEBRACHT! UND WIR DURFTEN DANN WIEDER DIE DRECKSARBEIT MACHEN UND EUER CHAKRA ERNEUERN!!!“
 

Lee und Gai versanken vor Scham beinahe im Boden. Noch mehr als sie bemerkten, dass schon wieder ein paar Schaulustige stehen geblieben waren und nur mühsam ein Lachen unterdrücken konnten.

Sakura und Tsunade achteten überhaupt nicht darauf.

„Lee… Gai… Ich sehe mich gezwungen, euch zu bestrafen.“, meldete die Fünfte schließlich.

Entsetzt sahen Gai und Lee sie an.

„Wir dürfen doch Shinobi bleiben?“, fragten sie erschrocken.

Ein teuflisches Grinsen schlich sich auf Tsunades Gesicht.

„Natürlich. Ihr werdet jedoch ganz von vorne beginnen. Ich habe mich schon mit Iruka unterhalten und er ist liebend gerne bereit, euch zusammen mit den Akademieschülern für mehrere Wochen zu unterrichten. Hauptsächlich wird es um das große Thema Chakra gehen. Ich denke, ihr werdet lehrreiche Erfahrungen sammeln. Und noch etwas. Ich wünsche, dass ihr während dieser Zeit nicht trainiert. Wenn ich euch dabei erwische, schmeiß ich euch ohne Vorwarnung aus dem Dorf.“

Sie atmete tief durch, lächelte und achtete nicht auf die blassen Gesichter von Gai und Lee.

„Sakura. Shizune, Hinata. Hier sind wir fertig. Gehen wir. Ach ja, eure Unterrichtsstunden beginnen schon morgen. Iruka und die Kinder erwarten euch um Sieben Uhr vor der Akademie. Lernt fleißig.“
 

Mit diesen Worten wandte sich der Hokage um und schritt zurück ins Krankenhaus, dicht gefolgt von Sakura, die den beiden Männern noch einen letzten vernichtenden Blick zugeworfen hatte.

Shizune und Hinata machten, dass sie ihnen nachkamen und lächelten Gai und Lee noch einmal aufmunternd zu. Die beide standen wie zu Salzsäuren erstarrt da.

Wenigstens lebten sie noch.

Schließlich erwachten die beiden aus ihrer Starre und fielen sich lauthals und übertrieben schluchzend in die Arme.

Sie hatten überlebt!

Die Parkbesucher konnten über die beiden Männer nur lachen oder den Kopf schütteln.

Die Menschen verliefen sich wieder und auch Lee und Gai machten, dass sie davon kamen.

Schon war alles im Park wieder so ruhig wie es normalerweise war.
 

Zügigen Schrittes machten sich die vier Frauen auf den Weg zu Tsunades Büro. Hinata dachte ein wenig über Tsunades Predigt bezüglich des Chakras nach.

„Ähm… Tsunade-sama… wieso ist es so gefährlich, wenn das Chakra einer Person auf dem Nullpunkt angelangt ist?“, fragte sie vorsichtig und abrupt fuhren Tsunade und Sakura herum. Shizune warf ihre einen merkwürdigen Blick zu.

„Meinst du das ernst?“, fragten die drei beinahe einstimmig.

Hinata nickte schwach. Hätte sie bloß nicht gefragt. Wie stand sie denn jetzt da? Wie eine lausige Anfängerin.
 

Tsunade schüttelte seufzend den Kopf, doch Sakura und Shizune hatten sich von ihrer anfänglichen Verblüffung schon wieder erholt und lächelten Hinata gutmütig an.

Die Fünfte begann zu ausführlich zu erklären.

„Gut, wenn du es wirklich nicht weißt… aber andererseits, wer hätte es dir auch erklären sollen? Also pass auf: Alles in deinem Körper steht und fällt mit deinem Chakra. Das wiederum bedeutet, dass du immer ein gewisses Maß an Chakra benötigst um zu überleben. Das Optimum wäre, immer einen Anteil von über 50 Prozent in deinem Körper zu haben. Alles darunter löst Beschwerden aus, angefangen von Ermüdung und Kopfschmerzen bis hin zu Bewegungsunfähigkeit und schlimmsten Falls dem Tod. Es gibt auch eine Skala, die dies veranschaulicht. Man kann dabei grob auf und abrunden. 40 Prozent: Ermüdung. 30 Prozent: Erschöpfung und Gliederschmerzen. 20 Prozent: teilweise bewegungsunfähig, angefangen mit geschwächten Beinen bis hin zur vorübergehenden Lähmung. Nicht zu vergessen, starke Kreislaufbeschwerden. 10 Prozent: starke Beschwerden aller Art, bewegungsunfähig. Unter zehn Prozent: höchstes Risiko, bestehen von Lebensgefahr. Natürlich kann diese Skala von Shinobi zu Shinobi variieren, genauso wie die Beschwerden nicht zwangsläufig nach diesem Muster ablaufen müssen. Im Normalfall kann ein Shinobi einschätzen, wie viel Chakra sich noch in seinem Körper befindet und er kennt auch seine Grenzen. Es wäre sinnlos und riskant im Falle eines akuten Chakramangels einfach mit voller Kraft weiterzumachen. Dann passiert dir nämlich das, was Lee und Gai passiert ist. Du brichst zusammen und kannst nur noch hoffen, dass ein Medic-nin schnell in der Nähe ist, der dein Chakra in letzter Sekunde so gut es geht erneuert.“, schloss Tsunade ihren Bericht und Hinata hatte sich eifrig Notizen auf ihrem Klemmbrett gemacht.
 

Sakura hatte dazu auch noch etwas zu sagen.

„Und das erneuern von Chakra ist ein verdammt schwieriger Prozess. Trotz jahrelanger Forschung haben Mediziner noch nicht herausgefunden, wie genau der Körper Chakra produziert. Natürlich gibt es mögliche Erklärungen, doch die können nicht vollkommen richtig sein. Denn immer wenn du in einen Patienten ein für ihn fremdartiges Chakra einfließen lässt um die wichtigsten Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, passiert es, dass die neue Energie zuerst von dem ohnehin schon geschwächten Körper abgestoßen wird. Das wiederum bedeutet, dass der zuständige Medic-nin solange sein eigenes Chakra in den Patienten fließen lassen muss, bis dessen Körper die Energie halbwegs annimmt und benutzt. Dieser Prozess ist für alle Medical-nin äußerst anstrengend und raubt enorm viel Chakra.“, erklärte Sakura geduldig.
 

Hinata nickte, hatte aber noch Fragen.

„Was mache ich, wenn ich selbst als Medical-nin nicht mehr genügend Chakra übrig habe? Wie weit kann ein Medical-nin überhaupt gehen? Wie weit kann ein Shinobi gehen?“, fragte sie interessiert.

Diesmal war es wieder Tsunade, die antwortete.

„Ich beginne mit deiner letzten Frage. Wie du weißt ist die Ausbildung zu einem gefährlichen Shinobi sehr hart und erfordert eiserne Disziplin. Hast du es aber geschafft bist du in der Lage, deinen Körper absolut unter Kontrolle zu halten. Natürlich wirst du irgendwann eine Grenze erreichen, an der es einfach nicht mehr geht und du zusammen brichst. Leider Gottes passiert das häufiger auf verschiedensten Missionen und der Chakraanteil der betreffenden Personen befindet sich dann meist unter zehn Prozent.“, sagte sie düster.
 

„Unter zehn Prozent? Das ist laut der Skala aber nicht möglich.“, wandte Hinata ein.

„Laut Skala. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel, leider viel zu häufig. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Shinobi und Kunoichi schon ihr Leben aufgrund dieser Tatsache verloren haben. Während einer Mission trieben sie ihren Körper so weit, dass man ihnen danach nicht mehr helfen konnte. Du kannst dir das vielleicht nicht vorstellen, aber manchmal kommt man in Situationen in denen man sich entscheiden muss. Schone ich mich und riskiere das Scheitern einer Mission oder mache ich weiter bis zum bitteren Ende? Viele haben ihr Leben lang zu hart trainiert um einfach aufzuhören wenn sie sich zu schwach fühlen.“
 

Sakura räusperte sich.

„Ich würde dir gerne die Grundsätze eines Medical-nin erklären. Ein Medic-nin ist für das Leben von Menschen verantwortlich und hat alles in seiner Macht Stehende zu tun, um ihnen zu helfen, wenn sie Hilfe benötigen. Doch auch da unterscheidet man. Wie weit kann ich gehen, um einem Menschen zu helfen? Wenn du dem Patienten zu viel deines eigenen Chakras einflößen müsstest, um ihn zu retten, dann…“

Hinata vollendete den Satz.

„Dann habe ich zu stoppen und ihn sterben zu lassen. Ich muss radikal denken und meine Kräfte so einteilen, dass ich möglichst vielen Menschen helfen kann, nicht nur einem Schwerverletzen.“, meinte sie trocken.

Sakura und Tsunade nickten.

„Noch etwas. Selbst wenn es nur einen einzigen Schwerverletzten geben sollte, der aber trotzdem zu viel deines eigenen Chakras beanspruchen sollte und du drohst unter zehn Prozent zu fallen, dann hast du ebenfalls zu stoppen. Auch, wenn du mit deiner restlichen Energie vielleicht sein Leben gerettet hättest. Ein Medic-nin gehört zu den wichtigsten Personen in einer Schlacht. Jeder Ausfall, jeder Tod eines Medical-nin zieht zwangsläufig den Tod anderer Shinobi die verletzt wurden, mit sich. Die oberste Priorität eines Medic-nin ist es, unter allen Umständen am Leben zu bleiben.“, schärfte Tsunade Hinata ein, die ein wenig blass geworden war.

„I-Ich habe verstanden.“, sagte sie leise und Sakura und Tsunade nickten zufrieden.
 

Hinata hatte diesen Vortrag niemals vergessen.
 

+Flashback Ende+
 

Hinata war tief im Gedanken an dieses Ereignis versunken und bemerkte überhaupt nicht, dass Naruto sich wieder zu ihr umgedreht hatte.

„Hinata-chan? Hey, was ist los?“, fragte er mit gesenkter Stimme und Hinata zuckte hoch. Vielleicht hätte sie nicht so ruckartig den Kopf heben sollen, denn im selben Moment wurde ihr schwarz vor Augen und sie taumelte leicht. Reflexartig hielt sie sich an Naruto fest und sog scharf Luft ein. Sofort hatten Narutos Arme sie umschlossen und sie fühlte sich augenblicklich sicherer und wohler.

Nur nebenbei bemerkte sie, wie Sakura neben ihr auftauchte und ihren Puls maß.
 

„Viel zu hoch… Chakraverlust… sicherlich um die zwanzig Prozent, wahrscheinlich weniger…“

Hinata verstand nur noch Wortfetzen. Das Blut rauschte in ihren Ohren und sie versuchte Umrisse zu erkennen, was aber noch immer unmöglich war.

Sie wollte ihre Sinne wieder scharf stellen, doch es funktionierte nicht. Immer mehr verlor sie sich in dem Rauschen ihres eigenen Blutes und dem Flimmern vor ihren Augen.

„Naruto-kun…“, hauchte sie noch und klammerte sich an ihn.

Und dann konnte sie ihren Körper nicht mehr dazu bewegen, weiterzumachen.

Tsunades Worte hallten in ihren Ohren.
 

Es wäre sinnlos und riskant im Falle eines akuten Chakramangels einfach mit voller Kraft weiterzumachen… Natürlich wirst du irgendwann eine Grenze erreichen, an der es einfach nicht mehr geht und du zusammen brichst…
 

*****************************************************************
 

Also, das war meine kurze Chakra Erklärung.

Ach ja... auch wenn es euch vielleicht ein bisschen unsinnig vorkommt, dass ich das jetzt hier reingebracht habe, aber es wird im späteren Verlauf noch eine wichtige Bedeutung bekommen... *verschwörerisch lächelt*
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen!
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Hier sind wir

Hi Freunde!
 

Da bin ich schon wieder, diesmal mit einem etwas kürzeren Kappi und das nächste wird auch nicht so lange, aber wir wollen ja alles schön übersichtlich haben ^^
 

Ah ja, Kappiname ist ein wenig seltsam... aber ihr müsst das im Bezug auf Gefühl und so auch sehen ^^
 

Viel Spaß und nicht enttäuscht sein, wenn nicht sooooo viel passiert ^^
 

Obwohl... Eingständnisse sind doch immer gut, oder?...
 

************************************************************
 

„Naruto-kun…“, hauchte sie noch.

Er bemerkte nur am Rande, dass sich ihre Finger in seinem Mantel vergruben.

Naruto spürte, wie die junge Frau in seinen Armen erschlaffte und sein Herz begann vor Sorge unregelmäßig zu schlagen.

„Hinata-chan… bitte nicht.“, flehte er leise und hob sie wie eine Braut hoch. Ihr Kopf sank gegen seinen Arm und Naruto konnte das Heben und Senken ihres Brustkorbes beinahe nicht mehr erkennen. Zum zweiten Mal an diesem Tag hielt er sie schon so in den Armen und der Gedanke daran brachte ihn schier zur Verzweiflung.

Hinata. Er wollte das nicht.

Er konnte das nicht ertragen.
 

Sakura seufzte.

„Sie sollte doch langsam wissen, wann sie am Ende ist. Die Ausbildung zum Medic-nin hat sie mit Auszeichnung bestand, und das bei Tsunade! Vor allem diese Chakra-Skala konnte sie in und auswendig, in den verschiedensten Variationen. Wieso hat sie sich nicht mehr ausgeruht? Was hat sie nur die letzte Woche gemacht?“, fragte Sakura mit einem Seitenblick auf Naruto und Sasuke.

„Nun, Sakura-chan… Sie hat sich um meine und Temes Verletzungen gekümmert. Danach hat sie mir das Leben gerettet und tagelang kein Auge zugetan. Und seit wenigen Tagen ist ihr Byakugan im Dauereinsatz.“, fasste Naruto kalt zusammen.

Er spürte Sakuras vorwurfsvollen Blick auf sich ruhen, doch es war ihm in dem Moment scheißegal.

Sollte sie doch denken, was sie wollte.
 

Sakura war erschüttert.

Und insgeheim bewunderte sie Hinata, dass sie solange durchgehalten hatte.

Denn die rosahaarige Kunoichi wusste, wie sehr Hinata das Kämpfen verabscheute.

Ob es sich nun um einen handgreiflichen Kampf handelte oder um den Kampf um das Leben eines Verletzten.

Doch trotz letzterem Punkt hatte Hinata unbedingt Medic-nin werden wollen. Sie verabscheute diese Art von Kampf und tat alles ihr mögliche um ihn zu verhindern.
 

Mit Sakuras Hilfe hob Naruto Hinata auf seinen Rücken. Ihr Kopf ruhte auf seiner rechten Schulter und ihre Arme lagen auf seinem Rücken.

Naruto sah sie aus trüben Augen an.

Es war seine und Sasukes Schuld, dass sie vollkommen am Ende war.

Sie hätten niemals auf ihr Angebot eingehen dürfen. Sie hätten sie zurück nach Konoha schicken sollen.

Dort wäre sie in Sicherheit gewesen.
 

„Weiter.“, sagte er entschlossen und lief an Sasuke und Sakura vorbei, mit weiten und federnden Sprüngen gen Höhle.

„Wie lange sind wir noch unterwegs, Sasuke-kun?“, fragte Sakura unruhig und sah Naruto nach.

„Zehn Minuten in Narutos Tempo.“, antwortete er knapp, ging kurz in die Knie und begann dann hinter Naruto herzulaufen.

Sakura beobachtete seine geschmeidigen Bewegungen noch einen Augenblick. Er war noch immer so abweisend ihr gegenüber.

Sie seufzte leise und folgte ihren Teamkameraden.
 

Langsam nahm Hinata ihre Umgebung wieder wahr.

Ein leichtes Auf und Ab schaukelte sie immer wieder zurück in ihre Traumwelt. Nach einem kleinen Ab kam eine kurze, beinahe unbemerkbare Erschütterung, die aber gleich wieder von einem stetigen Auf abgelöst wurde.

Der jungen Frau dröhnte der Kopf doch sie war dankbar, dass das Rauschen des Blutes in ihren Ohren aufgehört hatte.
 

Je wacher sie wurde, desto mehr begann sie sich zu fragen, wo sie überhaupt war. Die Augen wollte sie nicht öffnen.

Sie war noch immer in einer Art Halbschlaf und sie fühlte sich so entspannt wie schon lange nicht mehr.

Unter ihrer Wange fühlte sie raue Kleidung.

Kleidung… wieso war da Kleidung? Und wieso war es an ihrem Bauch viel wärmer als an ihrem Rücken?

Egal… sie wollte weiterschlafen.

Die Nervosität und die Anspannung die in den letzten Tagen an ihr genagt hatten, waren wie von Zauberhand von ihr abgefallen. Sie fühlte sich sicher und geborgen. Vielleicht lag es an dem sanften Auf und Ab. Oder vielleicht auch an der Kleidung. Oder vielleicht an demjenigen, der die Kleidung trug.

Aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken… nur schlafen.

Wehmütig seufzend kuschelte sie sich näher an die Wärmequelle und war bald daraufhin wieder weggedöst.
 

Eine zarte Röte huschte über Narutos Gesicht, als er spürte dass Hinata sich näher an ihn kuschelte.

Er mochte es, wenn sie ihm so nah war.

Doch in seinem Blick spiegelte sich Schmerz wider. Wenn er ihr zu nahe war, dann war er eine Gefahr für sie.

Es war so ungerecht. Es war so ungerecht, dass Naruto am liebsten alles in seiner Umgebung zerstört hätte.

Doch er beherrschte sich. Zu oft hatte er schon mit diesem Drang gekämpft um sich jetzt einfach von ihm übermannen zu lassen.
 

Sakura war auf gleicher Höhe mit Sasuke, doch die beiden wechselten anfangs kein Wort miteinander.

Sakura biss sich auf die Unterlippe und entschloss sich schließlich zu versuchen, das Schweigen zu durchbrechen.

„Sasuke-kun?“

„Hm.“

Tolle Antwort.

„Wieso hast du mich vorhin wirklich gerettet? Du hast nicht geantwortet.“

Sie merkte, wie Sasuke ihr kurz einen Blick zuwarf.

„Ts.“

„Das ist nicht die Antwort, die ich hören will.“, meinte Sakura nachdrücklich. Erst jetzt bemerkte sie selbst, wie sehr sie sich verändert hatte.

Vor Jahren noch hätte sie niemals gewagt, so etwas zu Sasuke zu sagen. Sie hätte einfach geschwiegen.

Doch Zeiten ändern sich. So wie sie es immer tun, auch wenn man versucht, sich dagegen zu wehren.

Und sie wollte sich wehren, mit jeder Faser ihres Körpers.

Aber es ging nicht. Irgendwann hatte sie unbewusst alle ihre Gefühle hinter der Fassade aus guter Laune und Unbekümmertheit, Stärke, verborgen.
 

Sasuke schwieg zu Beginn.

Das war nicht die Antwort, die sie hören wollte. Selber Schuld konnte er da nur sagen.

„Das geht dich nichts an.“, sagte er nur kalt.

Er wusste, dass er wieder in sein altes Schema verfiel, das in der Zeit mit Naruto größtenteils in den Hintergrund geraten war.

Aber nun… Er war verwirrt.

Er, Sasuke Uchiha, war verwirrt. Und er wusste selbst nicht richtig, weshalb.

Nur wegen ihr?
 

Und wie bitteschön sollte er ihr erklären, weshalb er sie gerettet hatte, wenn er selbst den Grund dafür nicht kannte?
 

„Das geht dich nichts an.“, sagte er kalt.

Sakuras Herzschlag setzte aus und danach unregelmäßig wieder ein.

Ein eisiger Schauer jagte der jungen Frau über den Rücken.

Nach all den Jahren.

Nach all den verdammten Jahren konnte er sich nicht abringen, sie freundlich zu behandeln.

Und dabei gab es mal eine Zeit, in der es anders gewesen war.

Eine Zeit, in der sie zusammen auf Missionen waren. Kurz bevor er sich dazu entschlossen hatte der Macht wegen Konohagakure zu verlassen.

Damals war er anders gewesen.

Anders als jetzt.

Anders als ganz zu Beginn.
 

Damals, als er noch die Mauer um sich herum errichtet gehabt hatte. Langsam hatten sie, Sakura und Naruto, es geschafft, diese ein wenig einzureißen.

Aber anscheinend waren ihre Bemühungen wieder zunichte gemacht worden.

Sasuke verhielt sich Sakura gegenüber distanzierter als er es jemals zuvor getan hatte.
 

„Sasuke-kun…“, murmelte sie traurig und sah ihn mit ihren großen grünen Augen flehendlich an.

Er ignorierte den Blick so gut es ging.

Wieso musste er sich jetzt mit ihr herumschlagen? Er hatte größere Probleme!

Aber gleichzeitig wusste er auch, dass er sie mit seiner Aussage vorhin verletzt hatte. Er hatte ihren Ausdruck in den Augen keineswegs übersehen.

„Sakura.“, sagte er schließlich nachdrücklich.

Er fühlte ihren überraschten Blick.

„Ja?“, fragte sie leise, vollkommen untypisch für sie.

Irgendwie gefiel es Sasuke, dass er sie so… anders werden lassen konnte.
 

Etwas in seinem Inneren wollte sagen: Es tut mir Leid, was ich da eben gesagt habe.

Wollte sagen: verzeih mir bitte.

Wollte sagen: du bist hübsch.

Aber das konnte er auf keinen Fall tun! Er, ein Uchiha, würde niemals so etwas derart Schnulziges zu einer Frau sagen.

Und schon gar nicht zu Sakura.

Aber andererseits… irgendwie tat es ihm schon Leid, was er da eben gesagt hatte. Aber sie war ja selbst Schuld gewesen! Sie kannte ihn doch! Sie wusste, dass er niemals Gründe für eine selbstlose Tat nannte.
 

Sakura sah, dass Sasuke anscheinend mit sich rang, etwas sagen zu wollen.

Hatte sie sich vielleicht doch getäuscht? Würde er etwas sagen, womit sie nicht gerechnet hatte?

Würde er die Mauer um sich vielleicht einen Moment der guten Zeiten Willen für sie niederreißen?

Unbewusst wartete sie angespannt auf seine Antwort.
 

„Wir sind da.“, brachte er schließlich heraus.

Sakuras Enttäuschung war förmlich zum Greifen nah.

Das war es also gewesen.

Nicht mehr. Wir sind da.
 

Ja, das sind wir, Sasuke-kun. Hier sind wir, die Zeit hat uns weitergetrieben, unaufhaltsam. Und doch stehen wir noch an derselben Stelle wie zu Beginn.
 

Naruto hatte lange vor den beiden anderen die Höhle erreicht. Sie war noch genauso, wie sie sie verlassen hatten.

Insgeheim beschloss Naruto mit Sasuke darüber zu sprechen, sich einen neuen Unterschlupf zu suchen, denn es war ziemlich mühsam immer den langen Weg zurückzulaufen.
 

Behutsam legte er Hinata auf der weichen Decke ab und setzte sich neben sie.

Gedankenverloren strich er über ihre Wange.

Wie zart ihre Haut war… wie weich und angenehm.

Er seufzte.

„Hinata-chan… es tut mir so Leid. Glaub mir, ich würde dir das alles liebend gerne ersparen.“, sagte er verzweifelt und schloss für einen Moment fest die Augen. Vielleicht hoffte er woanders wieder aufzuwachen. Irgendwo in Sicherheit.

Seine Hand ruhte noch immer auf ihrer Wange und zärtlich fuhr er mit seinem Daumen über die helle Haut.

Sie war so wunderschön.

Und er tat ihr nur weh. Diese Tatsache schmerzte, denn Naruto wurde plötzlich vernichtend klar, dass er immer in ihrer Nähe sein wollte. Aber nicht konnte.

Egal wo er auch war, egal wo sie war, seine Gedanken galten in erster Linie Hinata.
 

Ihre Anwesenheit machte ihn ruhig. Er konnte sich neben ihr entspannen und seine Sorgen einfach vergessen. Ein Blick in ihre Augen, ein sanfter Ton ihrer Stimme und schon sah die Welt wieder besser aus.

In den letzten Wochen mit ihr war ihm das immer wieder vor Augen geführt worden und er hatte es einfach von sich gestoßen.

Er konnte es nicht glauben, weil er nicht genau wusste, ob er das empfand, was er glaubte, dass er empfand.

Und weil er das Gefühl nicht kannte. Es fühlte sich an wie ein Schmerz, mit dem man aber leben konnte.

„Hinata-chan… Ich-… ich…“, stotterte er leise vor sich hin, doch er wusste, dass Hinata ihn nicht hören konnte.
 

Schweigend betraten Sakura und Sasuke die Höhle und fanden Naruto neben der schlafenden Hinata vor.

Sakura stemmte eine Hand in ihre Hüfte und ein knappes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.

Hatte sie doch Recht gehabt.
 

„Ts.“, sagte in dem Moment Sasuke und milde interessiert wandte Naruto sich an ihn.

„Was, Teme?“, fragte er gereizt.

„Nenn mich nicht Teme, du Loser.“, giftete Sasuke zurück.

„Nenn mich nicht Loser, du Schlange.“, fuhr Naruto ihn an. Unerklärlicherweise war er plötzlich wirklich sauer, obwohl er wusste dass Sasuke ihn nur provozieren wollte.

Vielleicht deshalb, weil er sich große Sorgen aufgrund ihrer derzeitigen Situation machte und weil er absolut verwirrt und verzweifelt wegen seiner Gefühle war.
 

Sasuke erstarrte. Schlange.

Das hatte Naruto schon lange nicht mehr zu ihm gesagt. War er tatsächlich zu weit gegangen? Er hatte doch eigentlich nicht mehr oder weniger gestichelt als sonst auch.

Aber seit Hinata da war, war Naruto anders geworden. Viel ruhiger in ihrer Gegenwart, aber auch viel leichter in Rage zu bringen, wenn es ihr nicht gut ging.
 

Sakura sah besorgt zwischen den beiden hin und her.

Es sah so aus, als würden sie sich jeden Moment gegenseitig an die Gurgel springen. Diese beiden hatten es miteinander ausgehalten? Einfach so?

Sakura zweifelte stark daran.
 

Ihr Blick fiel auf Hinata.

Schnellen Schrittes war sie neben ihr und kniete sich auf den kalten Boden.

„Geh mal ein Stück zur Seite, Naruto.“, befahl sie herrisch und fasste ihre Haare geübt mit einem Haarband nach hinten, welches sie mit einem Handgriff aus ihrem Ninjabeutel gezogen hatte.

Naruto sah sie flehend an.

„Du kannst ihr doch helfen, oder Sakura-chan?“, fragte er besorgt.

Die junge Ärztin lachte.

„Natürlich. Es ist nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Bald ist sie wieder fit. Es handelt sich nur um eine Kreislaufschwäche. Das hat mit dem Chakraverlust zu tun. Doch das werde ich gleich beheben. Und dann schlage ich vor, dass sie sich mal richtig ausschläft. Du wirst sehen, danach geht es ihr viel besser. Aber während ich sie behandle bitte ich euch mir zu erzählen, was hier vor sich geht. Oder ging. Ich möchte alles wissen.“, sagte sie ernst.

„Dann musst du hier bleiben.“, warf Sasuke kühl ein.

„Na und? Glaubst du, ich geh jetzt einfach wieder und tu so als hätte ich euch nie getroffen? Und was soll ich Tsunade-sama bezüglich Hinata erzählen? Sie wird ja wohl kaum mit mir mitgehen, nicht wahr?“, fragte sie in einem schärferen Tonfall.

Daraufhin schwieg Sasuke mit düsterer Miene.
 

Sakura ließ ihre beiden Hände grün leuchten und legte eine auf Hinatas Herz und eine auf ihren Bauch.

Naruto wusste, dass sie eine ausgezeichnete Ärztin war, aber dennoch verfolgte er ihre Bewegungen misstrauisch.

„Ich lenke mein Chakra in sie. Das ist nicht so kompliziert, wie es sich vielleicht anhört und man muss auch nicht viel machen. Es ist nur auf Dauer anstrengend da einem selbst logischerweise das Chakra ausgeht. Mit ein wenig Konzentration kann das jeder.“, erklärte Sakura kurz und begann dann mit der Behandlung.
 

Naruto warf einen kurzen Seitenblick auf Sasuke, der völlig unbeteiligt daneben stand.

„Ich erzähl dir, was passiert ist. Du wirst sowieso nicht mehr gehen.“, sagte Naruto schwach lächelnd und begann über die letzten fünf Jahre zu berichten.

Sasuke beendete schließlich den Bericht mit den Vorfällen, die während Narutos Genesung passiert waren.

Sakura hatte schweigend zugehört und richtete sich dann seufzend auf.

Sie sah auf Hinata hinab, deren Gesichtsfarbe nun wieder deutlich gesünder aussah.

Sie merkte, dass auch Naruto die junge Frau musterte und lächelte ihn wissend an.

„Was?“, fragte er genervt, als ihm ihre Blicke auf die Nerven gingen.

„Nichts.“

Sakura beschloss insgeheim, Sasuke zu dem Thema Naruto Hinata auszuquetschen. Das würde schwierig werden, aber immer noch einfacher, als Naruto zu fragen. Der würde sicherlich ziemlich sauer reagieren. Und Hinata? Die würde gar nichts sagen. Oder ohnmächtig werden.
 

Sakura erhob sich.

„So. Jetzt weiß ich, was passiert ist. Und ich werde euch natürlich helfen.“, sagte sie felsenfest entschlossen und Sasuke seufzte.

„Hast du ein Problem damit?“, giftete Sakura ihn an.

Noch immer war sie wütend, dass er sie vorhin aufgrund einer einfachen Frage so eiskalt abblitzen ließ. Sie würde sich nicht mehr von ihm verletzen lassen. Niemals wieder.

„Noch eine Frau mehr.“, meinte der Uchiha gelangweilt und auf Sakuras Stirn begann eine Ader zu pulsieren.

„Was?“, fragte sie besorgniserregend leise.
 

Naruto stöhnte gequält.

„Würdet ihr endlich damit aufhören? Das ist ja nicht zu ertragen!“, meldete er genervt und die beiden sahen ihn überrascht an. Aber sie schwiegen.

Sasuke ließ sich gelangweilt auf den Boden sinken und lehnte sich mit dem Rücken an die harte Höhlenwand.

Sakura beschloss aus einer Laune heraus, sich neben ihn zu setzen.

Er reagierte in keinster Weise, doch in seinem Inneren sah es anders aus.
 

Wieso musste sie sich neben ihn setzen? Diese Höhle war doch riesig! Wieso neben ihn? Jetzt konnte er bestimmt nicht in Ruhe nachdenken, denn sie würde ihn mit Fragen aller Art löchern.

So, wie sie es immer getan hatte.
 

Aber sie schwieg. Sakura würdigte den Uchiha nicht einmal eines Blickes.

Was der konnte, konnte sie schon lange!

Aber tief in ihrem Herzen wünschte sie sich etwas Anderes. Sie wollte mit ihm reden, seine Stimme hören, seine Aufmerksamkeit genießen.

Doch sie würde nicht den ersten Schritt machen! Nein, niemals wieder würde sie so etwas tun.
 

„Hey, Naruto. Wir brauchen Feuerholz.“, rief Sasuke Naruto mürrisch zu.

„Dann geh und hol welches!“, maulte sein Freund.

„Ts. Ist ja nicht meine kleine Freundin die die Nacht über friert.“, bemerkte der Uchiha und Narutos Miene verdüsterte sich.

Er hatte ja Recht.

Missmutig trennte er sich von Hinata und verließ schweigend die Höhle.

„Und lass dich nicht wieder fertig machen!“, rief Sasuke ihm nach.

Er bekam keine Antwort.
 

Sakura und Sasuke schwiegen, Hinata schlief seelenruhig.

Die junge Rosahaarige hing ihren Gedanken nach.

Sie saß tatsächlich hier, neben Sasuke. Der, der das Dorf vor mehr als zehn Jahren verlassen und ihr Herz in Trümmer geschlagen hatte.

Und sie hatte so viele noch immer unbeantwortete Fragen, die sie aber nicht zu stellen wagte.
 

„Du stellst gar keine Fragen?“

Sakura schreckte aus ihren Gedanken auf. Seine schwarzen Augen durchbohrten die ihren förmlich und sie musste schlucken.

„Ich wollte nicht aufdringlich erscheinen.“, sagte sie mehr als reserviert und jetzt war Sasuke vollkommen baff.

Hatte er sich gerade verhört?

Sie wollte nicht aufdringlich erscheinen?

War das wirklich noch die Sakura, die er gekannt hatte?

Nein, eindeutig nicht. Aber was hatte er auch erwartet? Die Jahre seiner Abwesenheit waren nicht spurlos vorübergegangen.

Was nicht unbedingt negativ war, wie er sich eingestehen musste.
 

„Na frag schon. Es brennt dir ja förmlich auf der Zunge. Was willst du wissen?“, fragte er so freundlich ein Uchiha fragen konnte.

Mit seiner Einwilligung schoss Sakura sofort los.

„Wieso bist du wieder da?“

„Falsche Frage.“

Sakura schloss aus seiner Antwort, dass er definitiv nicht darüber sprechen wollte. Aber sie hatte es auch nicht erwartet. Es war nur ein Versuch gewesen.

„Okay… was war zwischen Naruto und Hinata?“, fragte sie stattdessen.

Sasuke sah sie überrascht an.

„Das willst du wirklich wissen? Ich glaube, so viel Zeit haben wir gar nicht nicht, um dir das alles zu erklären.“

„Wenn du weiter um den heißen Brei herumredest, dann sicher nicht.“, gab Sakura zurück und unwillkürlich musste Sasuke lächeln.

Wie machte sie das bloß?

Er lächelte niemals! Oder zumindest sehr selten.
 

Er entschloss sich, Sakura alles zu erzählen. Aber wirklich alles.

Ausgerechnet er. Ausgerechnet ihr.

Aber Sasuke wusste auch, dass es zwischen Naruto und Hinata nicht so weitergehen konnte und dass er selbst sicherlich nicht der Typ für Verkupplungsaktionen war. So was lag Sakura deutlich mehr.

Und da Sasuke ein Genie war wusste er auch, dass Sakura Informationen benötigte. Wirklich alle Informationen.
 

**************************************************
 

Fertig!
 

Also, ich weiß nicht, irgendwie bin ich in letzter Zeit mit meinem Schreibstil unzufrieden...

Sagt mir doch bitte, ob es noch immer gut geschrieben ist... Sind die Gefühle noch immer realistisch?

Ist es eh nicht langweilig?

Ich kann es plötzlich nicht mehr so beurteilen... Verdammt.
 

Hilfe!
 

Aber zu dem Kappi: Naruto-kun... jetzt hast du es endlich bald kapiert! Freunde, mach euch bereit, die nächsten Kappis werden zwar die Handlung nicht erheblich vorantreiben aber trotzdem wichtig sein!

Übringes, vergesst nicht, was Sakura über die Behandlung von Hinata gesagt hat, bezüglich des Chakra einfließen lassens.... das wird noch erheblich wichtig sein... (nicht wahr, Yosephia? ^^ du kennst dich ja schon aus! Danke noch mal, deine Meinung ist Gold wert!)
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Zeit, sich einzumischen

Hi!
 

Hier bin ich mal wieder...

Wow, einmal hier ein Kappi, dann wieder da ein Kappi... ihr könnt einem richtig Leid tun ^^

Aber ich hoffe ihr freut euch, dass es jetzt hier weitergeht!
 

Viel Spaß!
 

****************************************************************
 

Er entschloss sich, Sakura alles zu erzählen. Aber wirklich alles.

Ausgerechnet er. Ausgerechnet ihr.

Aber Sasuke wusste auch, dass es zwischen Naruto und Hinata nicht so weitergehen konnte und dass er selbst sicherlich nicht der Typ für Verkupplungsaktionen war. So was lag Sakura deutlich mehr.

Und da Sasuke ein Genie war wusste er auch, dass Sakura Informationen benötigte. Wirklich alle Informationen.
 

Nachdem er geendet hatte, zirka zehn Minuten später, starrte Sakura Sasuke sprachlos an.

Nie, niemals hätte sie gedacht, dass Sasuke so viel reden würde. In einem Atemzug.

Naja, irgendwie musste Narutos Gegenwart ja abfärben.
 

„Naruto hat Hinata im Fieberwahn gesagt, dass er sie liebt? Und danach hat er sie hier in der Höhle geküsst. Sie hat aber gedacht, er würde alles vergessen und war völlig verwirrt. Wäre ich nur da gewesen! Aber Naruto hat gar nichts vergessen. Und du hast zu ihm gesagt, er soll nur so tun als ob, damit Hinata und er normal miteinander umgehen konnten. So was hab ich auch noch nie gehört… Leider ist die Spannung zwischen ihnen aber immer größer geworden. Dann haben sie sich einander hingegeben, ach wie schön! Aber laut deiner Aussage haben sich ihre Lippen nur ganz kurz berührt, da Naruto Hinata vor einem Kunai retten musste. Dabei hätte er fast die Kontrolle über den Fuchs verloren. Das wiederum hat ihn dazu veranlasst, Hinata von sich zu stoßen. Und seit dem ist Funkstille. Nur eben immer diese kleinen versteckten Andeutungen und die Sehnsucht nacheinander, die ja förmlich greifbar ist!“

Sakura war immer lauter geworden und ein gefährlicher Glanz hatte sich in ihren Augen breit gemacht. Sie wirkte vollkommen besessen.
 

Sasuke war verblüfft. Nur aufgrund seiner knappen Erzählungen konnte sie die Gefühle der beiden ablesen. Faszinierend.

Eine durchaus brauchbare Fähigkeit, fand Sasuke.

Er selbst hätte für diese präzise Zusammenfassung sicherlich mehr Zeit gebraucht.
 

„Sasuke-kun. Ich werde das in die Hand nehmen!“, beschloss Sakura in dem Moment zu allem entschlossen.

„Ts.“

„Und dann werden sie mit ewig dankbar sein!“

„Ts.“

„Und dann werden sie ganz viele Kinder bekommen.“

„Ts.“

Sakura warf ihm einen abfälligen Blick zu. Irgendwie hatte sie im Verdacht, dass er ihre Zukunftsvisionen nicht teilte.

Immerhin ihre innere Stimme stimmte vollkommen mit ihr überein.

Und eben diese innere Stimme knallte Sasuke gerade eine.
 

Noch bevor Sakura noch irgendetwas zu Sasuke sagen konnte, kam Naruto zurück in die Höhle. Er war voll beladen mit Feuerholz, das er achtlos Sasuke vor die Füße warf.

Dieser quittierte diese Handlung mit einem vernichtenden Blick, den Naruto aber gekonnte ignorierte.

Wieder ließ der blonde Shinobi sich neben Hinata nieder, die noch immer tief und fest schlief.

Sofort entspannten sich Narutos Gesichtszüge, doch sein Blick wurde schmerzhaft.
 

Sasuke erhob sich und wie die Tage zuvor entfachte er mit seinem Jutsu das Feuer um damit die Höhle zu wärmen.

Schweigsam wie immer breitete er seinen Umhang am Boden aus und legte sich seitlich darauf.

Der Schein des Feuers spiegelte sich in seinen schwarzen Augen und Sakura war fasziniert von dem Anblick.

Interessiert wandte sie sich dann aber Naruto und Hinata zu. Es gab jetzt Wichtigeres als einen noch immer absolut umwerfend aussehenden Sasuke Uchiha!
 

Wie sollte sie die zwei bloß zusammen bekommen?

Ihre Beziehung war wirklich mehr als kompliziert. Sie liebten sich so offensichtlich, dass es schon wehtat, dass sie nicht zusammen waren.

Aber Sakura konnte die beiden auch irgendwie verstehen.

Irgendwie.

Naruto hatte Angst, dass er Hinata seelisch und körperlich verletzen konnte und stieß sie deshalb von sich. Aber bekam er denn nicht mit, dass er ihr so genauso weh tat?
 

Und Hinata, die schüchterne Hinata. Sie wollte ihn wie immer zu nichts drängen. Sie war wie immer die kleine Hinata, die Sakura und Ino versucht hatten zu ändern.

Aber alleine Narutos Gegenwart ließ sie größtenteils wieder in ihr altes Schema zurückfallen.

Sakura hatte im Verdacht, dass sie Naruto nicht lästig werden wollte. Sie hatte im Verdacht, dass Hinata Angst hatte, dass er sich von ihr abwenden könnte, wenn sie offensichtlicher werden würde.

Aber mal im Ernst: wie offensichtlich sollte es denn noch werden?

Sie hatten sich doch geküsst!

Obwohl dann Sasuke mit seinem bescheuerte Plan gekommen war.

Aber auch das konnte Sakura nachvollziehen. Hinata und Naruto wären sich wahrscheinlich aus dem Weg gegangen, weil sie sich nicht offiziell eingestehen konnten, dass sie sich liebten.

Es wäre noch zu früh gewesen.
 

Aber das vor wenigen Tagen?

Wo sie sich geküsst hatten und alle beide gewusst haben, dass sie bei klarem Verstand waren?

Wo genau lag da jetzt noch das Problem?
 

Sakura seufzte.

Naruto. Der Fuchs.

Er würde Hinata niemals dieser Gefahr aussetzen. Sakura wusste, dass er sich dazu viel zu viele Sorgen machte. Er sorgte sich ständig, auch wenn er es nie öffentlich zeigte.

Weil er es derzeit nicht vollkommen unter Kontrolle hatte.

Anscheinend hatte auch er Angst, dass Hinata ihn verlassen könnte, wenn er ihr von seinem Geheimnis erzählen würde.

Sakura seufzte erneut.

Das war einfach traurig und so… so unfair.

Sie musste etwas tun.
 

„Hör mit dem Herumgeseufze auf, tu was.“, murrte Sasuke plötzlich.

„Hai, Sasuke-kun. Natürlich. Ich rede mit ihnen und dann wird alles gut, sie küssen sich und verbringen eine wundervolle Nacht miteinander.“, meinte sie sarkastisch.

Sasuke knurrte etwas Unverständliches vor sich hin und schloss schließlich die Augen. Sakura grinste als sie bemerkte, dass sich bei ihren letzten Worten ein leichter Rotschimmer auf seinen Wangen breit gemacht hatte. Aber vielleicht war es ja nur das Feuer gewesen.

Er rollte sich auf den Rücken, schloss genervt die Augen und Sakura erhob sich.

Zeit, nach Hinata zu sehen. Ob die Behandlung angeschlagen hatte.

Zeit, mit Naruto zu reden.

Zeit, sich einzumischen.
 

Naruto schreckte hoch, als Sakura sich ihm gegenüber niederließ.

Er war vollkommen im Gedanken versunken gewesen.

Hatte Hinata betrachtet. Über sie gewacht.

Sakura fühlte routiniert Hinatas Puls und lauschte ihrer Atmung.

Seufzend richtete sie sich auf.

„Wie geht es ihr?“, fragte Naruto sofort.

Sakura grinste ein wenig hinterhältig.

„Ausgezeichnet, den Umständen entsprechend natürlich. Du scheinst dir ja richtig viele Sorgen zu machen.“, meinte sie und ihre innere Stimme läutete laut tobend den Beginn einer Schlacht ein.

Naruto errötete leicht.

„Natürlich. Wir sind Freunde…“, murmelte er.

„Freunde?“, hakte Sakura sofort nach. Freunde, du Trottel?
 

Naruto sah sie misstrauisch an.

„Hai, nur Freunde.“, sagte er, wenngleich seine Stimme auch etwas zitterte.

Sakura lächelte ihn sanft an.

„Naruto-kun. Du kannst mir alles sagen. Wir kennen uns schon so lange. Ich weiß, wenn du mich anlügst.“

Erzähl mir keinen Scheiß, Naruto! Nur Freunde… und Sasuke-kun ist der Weihnachtsmann.

Naruto sah Sakura stur an.

„Ich lüge nicht.“

„So? Dann ist es ja gut. Und die Blicke die ihr euch immer zuwerft habe ich mir bloß eingebildet. Und dass du immer einen warmen Glanz in den Augen bekommst wenn sie redet ist wohl auch nur Zufall, da bin ich erleichtert. Dass du immer sofort zur Stelle bist wenn es ihr schlecht geht und du sie so vorsichtig berührst als wäre sie aus Porzellan… Gut, dass ich mir das alles nur eingebildet habe. Sonst würde ich tatsächlich glauben, du wärst in sie verliebt.“, meinte Sakura leicht ironisch und zuckte mit den Schultern. Baka! Gerade, dass du sie nicht mit Haut und Haaren verschlingst.
 

Als das Wort „verliebt“ fiel, erstarrte Naruto.

Sakura entging dieses Detail keineswegs und sie beugte sich zu ihm vor. Vorsichtig berührte sie seine Hand.

„Naruto-kun. Was ist los mit dir? So kenn ich dich überhaupt nicht. Was ist so schlimm daran, dass du Hinata-chan liebst?“, fragte sie sanft.

„Ich… ich weiß doch gar nicht, was Liebe ist, Sakura-chan. Ich hatte keine Eltern, keine Familie, die mich geliebt hat. Die einzige Person die so etwas wie Liebe für mich empfand war Iruka-sensei, aber er war eher wie ein Vater. Und dann noch du… ich habe schon immer für dich geschwärmt, Sakura-chan, das weißt du auch. Aber…“

Naruto unterbrach sich. Er biss sich auf die Unterlippe und seine Hände ballten sich auf seinen Knien zu Fäusten.

„Aber du weißt jetzt dass das nicht dasselbe ist, das du für Hinata-chan empfindest, nicht?“, fragte Sakura freundlich.

Naruto nickte nach kurzem Zögern.
 

Sakura lachte leise.

„Sag mir was du fühlst und ich sage dir, ob es Liebe ist, okay?“, fragte sie vorsichtig.

Naruto sah sie zweifelnd an, nickte dann aber.

Er vertraute Sakura. Sie kannte ihn. Sie kannte ihn wahrscheinlich mehr als irgendjemand anderes. Ausgenommen vielleicht Hinata.

Sie verstand ihn ebenfalls. Aber auf eine andere Art und Weise. Auf eine, die in Naruto ein fremdes, gutes Gefühl wachrief.
 

„Wenn ich sie ansehe und ihre Stimme höre, dann fängt mein Herz an schneller zu schlagen. Und wenn sie mir nahe ist, dann wird mir immer heißer und heißer. In meinem Bauch rotiert alles und ich fühle mich, als wäre ich ganz leicht. Und wenn sie weg ist oder es ihr schlecht geht… oder ich sie wieder verletzt habe… dann ist es, als würde mich innerlich ein Kunai aufspießen. Eine Kälte macht sich in mir breit und ich habe Angst, keine Luft mehr zu bekommen. Aber wenn sie mich dann anlächelt ist alles wieder gut. Ich kann es einfach nicht beschreiben. Aber egal was sie auch tut, irgendein Gefühl habe ich immer. Ich weiß jedoch manchmal nicht genau, was für eines. Ich will einfach, dass es ihr gut geht. Ja, das will ich.“, versuchte Naruto ein wenig hilflos zu erklären, doch während er von Hinata erzählt hatte schlich sich ein Strahlen in seine Augen, das Sakura verblüffte.

Sie sah dieses Strahlen sonst immer nur, wenn Naruto davon berichtete, dass er Hokage werden würde.
 

Sakura lächelte sanft, als sie Narutos Gesichtsausdruck bemerkte. Er wirkte so verwirrt und irgendwie hilflos.

Sie sah ihm fest in die Augen.

„Ich glaube, du weißt selbst ganz genau was du fühlst, Naruto-kun. Ich muss dir dazu nichts mehr sagen. Du hast dir gerade selbst die Frage beantwortet, was Liebe ist. Jedenfalls in wenigen Worten. Aber ich denke du fühlst, dass du deine Gefühle mit Worten gar nicht wiedergeben kannst.“, meinte sie überzeugt und Naruto senkte den Blick zu Boden. Ich hätte niemals gedacht, dass du so schwer von Begriff bist!
 

Sakura beschloss, ihre innere Stimme wieder ruhen zu lassen. Ihr tat Naruto nämlich Leid. Er wirkte plötzlich so verletzlich und ängstlich.

„Aber… das geht doch nicht. Ich kann doch niemanden lieben. Ich darf nicht.“, flüsterte er.

„Wieso nicht?“, fragte Sakura nach, obwohl sie seine Antwort schon kannte.

Naruto sah sie mit einem Funkeln in den Augen an.

„Das weißt du ganz genau! Du kennst die Geschichte! Und jetzt versuch nicht mir einzureden, dass das kein Problem ist!“, fauchte er, aggressiv geworden.

Sakura sah ihn verärgert an.

„Natürlich ist das ein Problem wenn du es dir einredest! Du solltest es ihr sagen!“

„Niemals!“

„Wieso nicht?“

„Sie würde mich hassen.“, sagte Naruto leise und strich sanft über Hinatas Hand.
 

Sakura seufzte.

„Das ist Blödsinn, Naruto-kun. Sie würde dich niemals hassen.“

„Woher willst du das wissen?“

„Ich kenne sie. Wir wohnen seit fünf Jahren zusammen in einer WG, mit Ino und TenTen.“, berichtete sie kurz und Naruto sah sie erstaunt an.

„Wieso das denn? Ihr Vater hat das einfach zugelassen?“, fragte er misstrauisch.

Sakura lachte wehmütig.

„Oh nein. Er hat sie rausgeschmissen als er erfahren hat, dass sie die Ausbildung zum Medic-nin bei Tsunade begonnen hat. Hinata hat es nie bestätigt, aber ich bin mir sicher, dass er sie geschlagen hat. Außerdem war er vorher auch schlecht auf sie zu sprechen, du kennst ihn ja.“

Sakura verschwieg das Detail, dass es bei den Diskussionen zwischen Hinata und Hiashi hauptsächlich darum gegangen war, dass Hinata Naruto nachgetrauert hatte.
 

Naruto war wütend.

Hiashi hatte Hinata einfach rausgeschmissen? Wie konnte er es wagen?

Naruto schwor sich, dass er Hiashi einen Besuch abstatten würde, wenn er wieder in Konoha war.

Der Typ würde ihn kennen lernen!

Wie konnte er es nur wagen, Hand an Hinata zu legen?!

An seiner Hinata.

Sie schaffte es trotz diesem Desaster, dem Verlust ihrer Familie, immer noch zu lächeln, als wäre nichts gewesen.

Nur hin und wieder huschte ein trauriger Blick in ihre Augen, wenn sie dachte, dass niemand zu ihr sah.

Aber Naruto tat das. Er tat es andauernd.
 

„Beruhig dich wieder, Naruto. Bei und mit uns ist es ihr viel besser gegangen.“, meinte Sakura munter.

Naruto nickte langsam. Sie hatte sowieso Recht.

„Ich kann ihr das mit dem Fuchs trotzdem nicht sagen. Weißt du, in der Zeit die sie mit uns verbracht hat, hat sie meinetwegen wahrscheinlich mehr Tränen vergossen als jemals zuvor. Das soll aufhören.“, meinte er traurig.

„Und deshalb denkst du dass es das Beste ist, sie einfach nicht an dich heran zu lassen?“, hakte Sakura nach.

Naruto sah sie eine Zeit lang stumm an. Dann nickte er.

Sakura seufzte.

„Glaubst du denn nicht, dass du ihr damit genauso wehtust, wenn nicht sogar mehr? Ich bin mir sicher sie würde es in Kauf nehmen Tränen zu vergießen, dafür aber in deiner Nähe sein zu können. Aber du stößt sie einfach von dir und sie kennt nicht einmal den Grund.“, sagte Sakura schlicht.
 

Naruto sah sie entsetzt an.

Daran hatte er wirklich nie gedacht. Er hatte gedacht, sie wäre dankbar, wegen ihm nicht mehr weinen zu müssen.

Er schwieg nachdenklich.
 

Schließlich sah er Sakura verzweifelt an.

„ Aber was soll ich denn machen, Sakura-chan? Wenn ich sie von mir fern halte, dann tut ihr das weh. Aber wenn ich sie an mich heranlasse läuft sie Gefahr, seelisch und körperlich von mir verletzt zu werden. Du sagst, dass sie das in Kauf nehmen würde? Was, wenn ich das nicht in Kauf nehmen will? Sakura-chan, was soll ich nur tun? Ich-… Ich will ihr nicht wehtun, ich will sie aber auch nicht verlieren. Ich… Sakura-chan… Ich glaube ich liebe sie wirklich.“, stellte er, über sein eigenes Endresultat verblüfft, fest.

Sakura strahlte ihn an.

„Endlich hast du das kapiert. Jetzt musst du ihr das nur noch sagen, dann wird alles gut!“, rief sie überschwänglich und alle Farbe verschwand aus Narutos Gesicht.

„Es… ihr sagen?“, krächzte er heiser.

Sakura nickte aufgeregt mit dem Kopf.

„Natürlich, natürlich.“ Wäre ja nicht das erste Mal, Baka! Wieso erinnerst du dich nicht? Anscheinend muss ich hier alles selbst machen!
 

„Nein. Das kann ich nicht. Was, wenn sie mich nicht liebt? Was, wenn sie sich danach von mir abwendet? Was, wenn du dich doch getäuscht hast?“, wehrte sich Naruto nachdrücklich.

Sakura grinste bis über beide Ohren.

„Feigling.“, sagte sie nur.

„Gar nicht!“, gab Naruto trotzig zurück.

„Feigling…“, trällerte Sakura vor sich hin und Narutos Gesichtsfarbe wurde dunkelrot.

„Hör damit auf! Du sagst Teme doch auch nichts!“, rief er unterdrückt.

Schlagartig verstummte Sakura und sah Naruto ausdruckslos an.
 

Ihm wurde klar, dass er einen Fehler gemacht hatte.

„Tut mir Leid, Sakura-chan.“, murmelte er.

Sakura reagierte nicht. Anscheinend war sie gerade geistig völlig abwesend. Vielleicht in der Vergangenheit.

„Sakura-chan?“, fragte Naruto vorsichtig nach, und da kehrte wieder Leben in sie zurück.

„Was? Hast du was gesagt, Naruto-kun? Ich war mit den Gedanken woanders.“

Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber ihre Stimme war etwas brüchig geworden.

Naruto verstand und ging nicht weiter auf das heikle Thema Sasuke Uchiha ein.
 

„Aber… Sakura-chan… was, wenn sie mich nicht liebt? Dann mach ich mich lächerlich. Und was, wenn sie mich nicht so sehr liebt, wie ich sie?“, fragte er nervös.

Sakura lächelte.

„Du liebst sie so sehr? Und das ist dir erst jetzt klar geworden?“

Es war einfach süß und schön und wunderbar… Sakura kam sich wie in einem Liebesfilm vor. Und es war einfach nur… schön.

Und so lieb.
 

„Naja… ich hatte schon immer so ein Gefühl… aber ich wusste doch nicht, was das war… es war schön, wenn sie nahe bei mir war… und wir geredet haben. Und ich wollte sie immer beschützen! Das will ich auch jetzt noch!“, rief er laut und seine Stimme hallte in der Höhle wider.
 

„Nicht so laut, Dobe!“, kam es plötzlich von Sasuke, der anscheinend doch nicht schlief.

„Klappe, Teme. Ich schrei so laut ich will.“, gab Naruto patzig zurück.

„Ist ja nicht meine kleine Freundin, die dadurch aufgewacht ist.“, murrte Sasuke und drehte sich wieder weg.

Wie sehr ihm dieses Theater auf die Nerven ging.

In seiner Vorstellung hätte Sakura einfach hingehen sollen und Hinata aufwecken müssen. Dann hätte sie sich noch jeweils bestätigen lassen können, dass sich die beiden lieben, Hinata und Naruto wären überglücklich gewesen und er, Sasuke, hätte endlich seine heilige Ruhe gehabt.

Immer mussten Frauen alles so kompliziert machen…
 

Aufgrund Sasukes freundlichen Hinweises bezüglich Hinata blickten Naruto uns Sakura gleichzeitig auf die junge Frau hinunter, die sich tatsächlich wieder regte.

Ihre Augenlider zuckten, sie runzelte ein wenig verärgert die Stirn und dann blinzelte sie leicht.

Mit einer Hand griff sie sich an den Kopf und stöhnend richtete sie sich auf.

Ihr Schädel brummte noch immer ein wenig.
 

„Hey, Hinata. Wie fühlst du dich?“, fragte Sakura routiniert und begann schon wieder, ihren Puls zu messen. Ein zufriedenes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit.

Hinata sah sie aus den Augenwinkeln an.

„Sakura… Es geht mir gut, wirklich. Alles in Ordnung, ich war nur ein bisschen müde.“, meinte sie leise.

„Ein bisschen müde? Hinata-chan, du bist zusammengebrochen!“, fuhr Naruto sie ärgerlich an und Hinata zuckte zurück.

Sie hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass Naruto ebenfalls bei ihr war.

„G-G-Gomen ne, N-Naruto-kun…“, flüsterte sie ein wenig verängstigt. Sie hasste es, wenn er wütend war.

Und dann auch noch auf sie.
 

Als Naruto erfasste, dass er sie verschreckt hatte, wurde sein Blick sofort wieder weicher.

„Schon gut. Jag mir nie wieder so eine Schrecken ein, ja?“, bat er nachdrücklich.

Hinata nickte.

„I-In Ordnung. Verzeih mir.“, flehte sie leise. Sie wollte nicht, dass er böse auf sie war.

„Hinata-chan… natürlich verzeih’ ich dir.“, sagte er kaum hörbar, aber Hinata und Sakura konnten es trotzdem verstehen.

Letztere war sich auch sicher, dass Sasuke es mitbekommen hatte.

Er bekam immer alles mit.

Wahrscheinlich hatte er auch Narutos Anspielung bezüglich dem Thema Liebe zwischen Sakura und Sasuke gehört, und auch Sakuras eisiges Schweigen dazu.

Die rosahaarige Frau wollte gar nicht darüber nachdenken. Peinlich, peinlich.
 

Hinata lief rot an.

Wieso war er jetzt plötzlich wieder so innig?

Er verwirrte sie mit jeder Sekunde mehr. Seine ozeanblauen Augen durchdrangen ihre weißen in dem Moment, in denen ihre Blicke sich trafen.

Hinata kam es so vor, als würde er tief in sie hinein sehen.

Sie sehen.

Sie, nicht nur die kleine schüchterne Hinata.

War ihr davor nie aufgefallen, dass Naruto sie so ansah? Hatte er das etwa schon immer getan? Hatte sie sich nur eingeredet, dass er sie nicht völlig wahrnehmen würde?

Aber anscheinend tat er das doch.

Er war wirklich besorgt um sie.
 

Hinata hätte vor Erleichterung beinahe angefangen zu lachen.

Und sie hatte gedacht, nach ihrem flüchtigen Kuss hätte er sich einfach nicht mehr für sie interessiert, nur der Höflichkeit halber und um ihr nicht weh zu tun. Außerdem war er immer so reserviert gewesen und ihr auch die meiste Zeit aus dem Weg gegangen. Bis zum heutigen Tag.

Aber das verborgene Strahlen in seinen Augen bewies definitiv das Gegenteil.

In Hinata drohte wieder der Ballon aufzugehen und ihre Augen wurden ganz weich.

Doch ebenso schnell zerplatzte der Luftballon wieder, denn Naruto wandte wie so oft in den letzten Tagen den Blick ab, als er Hinatas Strahlen bemerkte.

Bildete sie sich das nur ein, oder war da Angst in seinen Augen gewesen?

Nein, Naruto hatte doch niemals Angst!
 

Unwillkürlich kam Hinata ihr Traum wieder in den Sinn.

Der kleine, weinende, Naruto auf der Schaukel vor der Akademie.

Hatte sie denn nicht auch gedacht, Naruto hätte niemals geweint?

Sie hatte sich getäuscht.
 

Hinata musste sich eingestehen, dass sie Naruto nicht sehr gut kannte. Sie wusste so gut wie nichts über seine Vergangenheit. Seinen Charakter.

Natürlich, sie war sich sicher, dass der munter, lustige Naruto echt war.

Aber Hinata kam es so vor, als gäbe es noch einen anderen Teil in Naruto, den er gelernt hatte gekonnt zu verbergen.

Einen viel verletzlicheren.
 

Der Teil in ihm, der nie vergessen hatte, was er alles in seiner Kindheit ertragen musste.

Der Teil in ihm, der misstrauisch war.

Der Teil in ihm, der ängstlich war.

Der Teil in ihm, der manchmal hilflos war.

Der Teil in ihm, den Hinata noch nicht kannte.

Und das wollte die junge Frau nicht. Sie wollte Naruto sehen.

Narutos ganzen Charakter.

Aber würde er ihr den jemals gänzlich offenbaren?

Anscheinend nicht.

Er konnte ihr ja derzeit nicht einmal in die Augen sehen.

Aber er lachte, trotz seines inneren Ichs.
 

Und dieses kam eben doch hin und wieder zum Vorschein, auch vor Hinata.

Aber immer wieder überspielte Naruto diese Erscheinung und machte einfach grinsend weiter.

Als würde er sich wegen seiner verletzen Seele selbst auslachen.

Hinata wollte diese Wunden heilen.

Jetzt war nur noch fraglich, ob er sie an sich heranlassen würde.
 

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Tja tja, schon wieder vorbei... *schnief*

Ich bin diesmal irgendwie zufriedener mit dem Kappi als mit dem letzten, keine Ahnung weshalb ^^
 

Ja, außer, dass Hinata sich nicht richtig wie Hinata verhält und denkt ^^

Aber davon mal abgesehen fand ich alle Charaktere sehr normal rübergebracht...

Ja, jetzt lob ich mich mal selbst, ihr schimpft ja immer mit mir, wenn ich das Gegenteil sage ^^
 

Ach ja, am Sonntag fahr ich eine Woche in Urlaub, ich denke, davor lad ich keines mehr rauf, sry...

Tut mir selbst Leid...

Aber wahrscheinlich werde ich vor meiner Abreise noch eine neues Kappi von Anato wo sagashite iru... - Search for you on stellen... dann habt ihr da dran was zu lesen ^^
 

Okay, freue mich schon auf eure Kommis zu dem Kappi... ich weiß, in letzter Zeit zieht sich die FF ein wenig... aber sagen wir mal so... die Ruhe vor dem Sturm... dauert wahrscheinlich noch ein paar wenige Kappis, aber dann werde ich mal mit der Hauphandlung weitermachen.

Aber ich finde, ich muss jetzt wieder genauer auf die Gefühle der Charas eingehen, vor allem, da Sakura jetzt dabei ist und die Sache zwischen Naruto und Hinata vorantreibt... und sie hat ja selbst so ihre kleinen Probleme mit Sasuke ^^
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Tatsachen der Vergangenheit

Hi!
 

Ich bin wieder da!!!!

Und da stell ich gleich ein XXL Kappi on!

Ich hoffe, es gefällt euch, aber manche muss ich vorwarnen:

Sakura. Sasuke.

Denen wurde dieses Kappi gewidmet, sry an alle Hasser ^^.
 

Aber lauft jetzt nicht davon, Hina und Naru sind auch dabei, wenn auch nur indirekt, außer am Ende.

Und hoffentlich trifft euch nicht der Schlag, denn es wird jetzt ein wenig rascher vorangehen... ^^
 

Viel Spaß!
 

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Draußen begann es zu regnen und Sakura horchte auf.

Es klang wirklich seltsam in der Höhle.

„Du gewöhnst dich an das Geräusch, Sakura-chan.“, meinte Naruto aufmunternd und die junge Frau nickte.

Hinata zuckte unmerklich zusammen.

Da war er wieder, der lebensfrohe, muntere Naruto. Es war bewundernswert und traurig zugleich, wie sehr Naruto seine innere Seite zurückstellen konnte.
 

Sakura erhob sich und streckte sich durch. Ein Gähnen konnte sie dabei nicht unterdrücken.

Es war ein langer Tag gewesen.

Zuerst Hinata gesucht, dann gekämpft und zu guter Letzt auch noch Naruto und Sasuke wieder gefunden.
 

Sakura ging zu ihrem Rucksack hinüber, den sie nebenbei zu den anderen gestellt hatte.

Sie seufzte und zog eine alte Decke daraus hervor. Sie hätte sich eine neue kaufen sollen.

Diese war ja wirklich schon sehr alt, sogar ein kleines Loch entdeckte Sakura darin. Wenn Tsunade das jemals herausfinden würde, sie würde ihr den Hals umdrehen.
 

Naja, ich habe nichts anderes, dachte Sakura und breitete die Decke neben Sasukes Umhang aus. Schließlich wollte sie in der Nacht nicht erfrieren, und ein arroganter Uchiha würde sie sicherlich nicht vom Feuer fernhalten.

Sie spürte, dass Sasukes Augen sie verfolgten, als sie sich auf der Decke niederließ. Ihre smaragdgrünen Augen erwiderten seinen Blick schließlich genervt.

„Was?“

„Ts.“

„Wie originell.“, brummte Sakura und drehte sich von Sasuke weg. Sie hatte nun freie Sicht auf Naruto und Hinata, die sich aber größtenteils anschwiegen.

Nur wenige Wörter wechselten sie, und so leise, dass Sakura es aus der Entfernung zu ihrem Schlafplatz nicht verstehen konnte.

Das ärgerte sie.

Was ging da vor?

Wieso zitterte Naruto? Und wieso sah er ihr nicht in die Augen?
 

„Er erzählt ihr vom Fuchs.“, flüsterte Sasuke plötzlich dicht an ihrem Ohr. Sie erschauderte.

Sakura starrte ihn an. Was hatte er da gesagt? Und weshalb war er ihr so nahe?

Sakura konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren und versank in seine schwarzen Augen, die sie durchdringend ansahen.

Nein, sie durfte sich nicht wieder von ihm in den Bann ziehen lassen!

Wieso hatte sie nicht bemerkt, wie er sich ihr genähert hatte?
 

Sakura zwang sich, ihre Gedanken wieder dem Hauptthema zuzuwenden. Naruto. Hinata. Der Fuchs.

Wieso erzählte Naruto ausgerechnet jetzt davon?
 

Okay, wenn Sakura genauer darüber nachdachte, dann war es schon einleuchtend. Nach ihrem Gespräch hatte Naruto wohl Mut gewonnen und auf Sakuras Ratschlag gehört. Naruto hatte wohl auch eingesehen, dass es so besser sein würde. Sakura wusste aber auch, dass er Angst hatte. Doch es würde schon werden, da war die junge Frau sich ganz sicher. Und Hinata würde Naruto bestimmt nicht verurteilen. Nicht Hinata.

Außerdem war die Gelegenheit gerade perfekt ihr alles zu sagen.

Niemand störte die beiden. Sie, Sakura, würde es gewiss nicht tun und Sasuke würde sie aufhalten, falls er sich einmischen wollte.

Doch dazu würde er sich soundso niemals herablassen.
 

Noch immer hielten sie sich gegenseitig mit ihren Blicken gefangen.

Da schloss Sasuke plötzlich seine Augen und Sakura kam es so vor als hörte sie ihn tief durchatmen.

Sonst war es ruhig, nur der Regen prasselte unaufhörlich gegen den Felsen.
 

Sasuke atmete tief durch, nachdem er den Blickkontakt unterbrochen hatte.

Wieso drehte er nur beinahe durch, wenn sie ihn mit ihren grünen Augen so ansah?

Aber er war ja selbst schuld gewesen. Hätte er sich nicht so nahe zu ihr hingebeugt.
 

Sasuke hatte der Versuchung einfach nicht widerstehen können, als sie so schräg vor ihm gelegen hatte.

Er wollte wissen, wie das Gefühl war, ihr nahe zu sein.

Er, ein Uchiha! Er wollte ausgerechnet so etwas wissen!

War ja nur Sakura.
 

Sakura, mit der er vor Jahren in einem Team gewesen war und die ihn sowieso nur genervt hatte.

Wieso wollte er jetzt wissen wie es war, in ihrer Nähe zu sein?

Er konnte ja froh sein, dass es genau umgekehrt war.

Das wollte er doch immer. Er wollte immer nur seine Ruhe haben.

Und vielleicht niemanden mit seinen Sorgen belasten. Am wenigsten Sakura.

Doch das konnte und wollte Sasuke sich niemals eingestehen.
 

Genervt wandte er sich von der junge Frau ab.

Er war Sasuke Uchiha. Er würde sich doch nicht an Sakura heranmachen. Halt, was dachte er denn da, Himmel noch mal?!

Wieso sollte er sich an sie heranmachen wollen?

Niemals!

Wenn schon, dann hatte es gefälligst umgekehrt zu sein!

Er lief doch keinem Mädchen nach! Niemals!

Noch immer schwer im Gedanken ließ er sich zurück auf seinen Umhang plumpsen.
 

Sakura sah Sasuke nach.

Was hatte er denn plötzlich wieder? Sein Gesichtsausdruck hatte genervt und verärgert gewirkt. Sie hatte doch gar nichts gemacht!

War er vielleicht schizophren?

Aber es war schön gewesen, als er ihr so nahe war. Er hätte ruhig länger so bleiben können.

Aber was hatte sie erwartet? Das war Sasuke. Sasuke Uchiha.

Ein Wunder, dass er sie nicht schon zum Teufel gejagt hatte.

Sie, Sakura. Die, die ihm vor Jahren nur nachgelaufen war. Und versucht hatte, ihn offener für andere zu machen. War sie naiv gewesen…

Wieso hoffte sie jetzt, dass er sich geändert hatte?

Er bewies ihr kontinuierlich das Gegenteil.
 

Aber nun würde sie die Beziehung zu Sasuke wieder verdrängen! Sie hatte Wichtigeres zu tun!

Naruto und Hinata.

Sie sah zu den beiden hinüber. Hinata sah auf ihre Hände hinab und Naruto redete noch immer.

Seine Gesichtszüge waren ohne jegliche Emotionen, seine Augen ganz trübe geworden.

Sakura konnte sich erinnern, dass sie diesen Ausdruck schon einmal gesehen hatte.

Sie konnte gar nicht hinsehen.

Ein eiskalter Schauer kroch ihr über den Rücken und sie starrte stur ins Feuer.

Wieso war das Leben manchmal so hart?

Wieso konnte es nicht einfach sein? Wieso mussten manche Menschen so leiden? Wieso gerade die, die es am wenigsten verdient hatten?
 

Sakura drehte sich zu Sasuke um, der sich wieder auf seine Decke zurückgelegt hatte. Sie wollte mit ihm reden. Sie wollte nicht ihren trostlosen Gedanken nachhängen.

Sie kroch näher an ihn heran, um nicht so laut reden zu müssen.

„Woher weißt du dass er von dem Fuchs erzählt, Sasuke-kun?“

Es war das Erstbeste, das ihr eingefallen war. Außerdem interessierte es sie wirklich.

„So hat er auch ausgesehen, als er mir ausführlicher davon berichtet hat. Und bei dir doch auch, oder?“, fragte er abschätzend.

Sakura nickte ein wenig perplex.

Er hatte nicht einmal fragen müssen um zu wissen, dass sie es wusste.

Ihm waren Dinge bekannt, die er gar nicht wissen konnte. Er durchschaute sie und Sakura lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Nach all den Jahren war es noch immer dasselbe.
 

„Sasuke-kun… Es ist nicht fair, dass Naruto immer so leiden musste.“

„Das Leben ist nun mal nicht fair, Sakura.“, meinte Sasuke gelassen und blickte ins Feuer.

„Aber-…“

„Nichts aber. Denkst du es war fair, dass mein Bruder meine Familie getötet hat? Denkst du es war fair, dass ich Konoha verlassen habe? Denkst du es war fair, dass Orochimaru meine Fähigkeiten Itachi verraten hatte? Denkst du es war fair, dass er mich mit dem Juin unter Kontrolle hatte? Das einzige Gute das daraus entstanden ist war das Resultat, dass ich diese miese Schlange getötet habe. Aber das Juin ist geblieben. Das, liebe Sakura, ist wirklich unfair.“, meinte Sasuke kalt.

Sakura war sprachlos.

Und dann wurde sie wütend. Aber richtig.

Ihre Stimme war noch immer gesenkt, aber messerscharf.
 

„Sasuke. Ich fasse einfach nicht, dass du deine Geschichte schlimmer siehst als die von Naruto-kun. Er konnte nichts dafür, dass der Kyuubi in ihm versiegelt wurde. Er konnte nichts dafür, dass die Dorfbewohner ihn verachtet und mit Hass gestraft haben. Er konnte nichts dafür, dass du das Dorf verraten hast und gegangen bist. Er konnte nichts dafür, dass du noch immer sein bester Freund warst. Er konnte nichts dafür, auf diese Mission geschickt worden zu sein. Er konnte nichts dafür, dass Kabi aufgetaucht war. Er trägt am allerwenigsten die Schuld an irgendwelchen Vorkommnissen. Aber du Sasuke-kun, du bist schuld. Du hast uns abgewiesen, als wir dir aus deiner Einsamkeit heraushelfen wollten. Du hast Konoha ohne mit der Wimper zu zucken den Rücken gekehrt. Du bist freiwillig zu Orochimaru gegangen. Du hast unter ihm trainiert. Du hast Naruto seelische Qualen zugefügt, als du immer wieder versucht hast ihn zu töten. Du wolltest alles nur der Macht wegen. Du wolltest unbedingt besser werden als dein verhasster Bruder. Es ist deine Schuld, dass Naruto jetzt hier ist. Es ist deine Schuld, denn Naruto hätte dich niemals hier zurückgelassen. An deiner Leidensgeschichte bist du selbst schuld, Sasuke-kun. Aber Naruto, Naruto konnte nie etwas frei entscheiden. Er war nur die Marionette eines grausamen Schicksals, das er nicht verdient hatte. Nicht er, nicht Naruto-kun. Vielleicht jemand anderes, aber nicht er. Das ist unfair, Sasuke-kun. Dein Leid hast du dir selbst zuzuschreiben und das weißt du auch.“

Während ihrer Ansage waren Sakura Tränen in die Augen gestiegen.

All die Enttäuschung über ihn, die sich die Jahre hinweg angesammelt hatte, all die Wut, dass er einfach gegangen war, all das brach mit einem Mal aus ihr heraus.
 

Sie bereute es aber sofort. Sie konnte ihm doch nicht an allem die Schuld geben.

Vielleicht war er auch nur eine Marionette eines ebenso grausamen Schicksals gewesen.
 

Sasuke hatte während ihrer Vorwürfe den Blick wieder ins Feuer gewandt.

Er wollte es sich nicht eingestehen, aber die Tatsachen die sie ihm an den Kopf warf, taten weh.

Ausgerechnet sie musste ihm das sagen.

Sie, Sakura. Sie hatte doch noch nie etwas gegen ihn gesagt.

Warum war sie so anders geworden?

Wieso war sie nicht mehr die Sakura, die ihn immer bewundert hatte? Die sich seiner Meinung nach nie richtige Gedanken gemacht hatte.

Wieso hatte sie ihn plötzlich durchschaut?
 

Wieso ließ sie ihre Worte, die Tatsachen die sie ihm an den Kopf warf, wie scharfe Messer in seine alten Wunden eindringen?

Wieso hatte sie ihn durchschaut…
 

Wie hatte sie das überhaupt geschafft?

Niemand durchschaut einen Uchiha. Niemand. Ein Uchiha trägt eine Maske. Sein Leben lang. Damit ihn niemand verletzen kann. Mit Worten. Mit Tatsachen.

Wieso hatte sie diese Maske nicht getäuscht?

Wieso hatte sie ihn durchschaut?

Wo hatte er den Fehler gemacht und sich selbst preisgegeben?
 

Sasuke beobachtete nachdenklich das Feuer welches munter vor sich hinknisterte.

Der Mann stellte fest, dass er selbst gerne Feuer wäre.

Jeder würde ihn brauchen, würde ihn anbeten, würde bedienungslos dankbar sein. Jeder würde ihm gebührenden Respekt erweißen.

Aber niemand würde es wagen sich ihm zu sehr zu nähern. Niemand würde direkt ins Feuer treten.

Außer Sakura.
 

Sie hatte sich ohne zu zögern mitten hinein gestellt und ihn angegriffen, ohne dass er sich hätte wehren konnte. Nur mit Worten.

Wie hatte sie das geschafft?

Wie hatte sie seine Verteidigung, seine Maske, seine ganze Erscheinung umgehen können?

Bewusst? Unbewusst?

Wie hatte sie ihn durchschaut?
 

Sakuras Augen weiteten sich, als Sasuke sie plötzlich verwirrt ansah. Vielleicht sah sie auch einen Funken Verletztheit in den sonst so ausdruckslosen Augen.

Aber das konnte nicht sein.

Und im nächsten Augenblick war der Ausdruck auch schon wieder verschwunden.

Sasuke schwieg verbissen.
 

Sakura ebenfalls obwohl es ihr Leid tat, was sie gesagt hatte. Ihr Temperament war mit ihr durchgegangen und das hätte nicht passieren dürfen. Sie hatte gelernt ihre Gefühle nicht mehr so offensichtlich zum Ausdruck zu bringen.

Oder gedacht dass sie das gelernt hatte.

Herrgott, dieser Uchiha brachte sie dazu sich wie damals aufzuführen!

Sie musste diesen Fehler augenblicklich ausmerzen (bereinigen ^^).
 

„Sasuke-kun, es tut mir-….“

„Schweig!“, herrschte er sie barsch an und Sakura zuckte zusammen.

Doch einen Moment später funkelten ihre Augen ihn wütend an. Was ging nur in ihm vor? Mal war er kalt und gefühllos, dann wieder halbwegs normal und jetzt?

Jetzt war er ein Arsch zum Quadrat!

„Du hast mir nichts zu befehlen, Sasuke Uchiha! Ich rede wann und wie es mir passt!“, gab sie zurück und Sasuke sah sie nur kalt an.

„Dann bist du töricht. Wie damals.“, meinte er nur.
 

Sakuras Augen weiteten sich. Mit dieser Aussage hatte er sie weit mehr verletzt als jemals zuvor.

Er sagte, sie hatte sich nicht geändert in den letzten Jahren. Sie wäre noch immer dieselbe geblieben.

Sakura wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Lachen oder Weinen?

Es tat verdammt weh, das ausgerechnet aus seinem Mund zu hören. Was wusste er schon? Wo war er denn die letzten Jahre gewesen?

Er kannte sie nicht. Er wusste nicht was sich alles geändert hatte. Er hatte nie etwas um sich herum bewusst mitbekommen, war immer viel zu sehr auf sich selbst fixiert gewesen.
 

Machte es überhaupt Sinn mit ihm zu streiten?

Er verstand sowieso nicht.

Endlich, nach so vielen Jahren hatte Sakura das begriffen.

Er hatte nie richtig verstanden.
 

Sakura beschloss also zu schweigen. Sie zog ihre Knie an und umschlang sie mit ihren Armen.

Nachdenklich starrte sie in die züngelnden Flammen.

Endlich hatte sie die Antwort gefunden. Die Antwort, wieso sie nie zu ihm durchdringen konnte. Aber was fühlte sie nun?

Hatte sie damit abgeschlossen? Mit dem Kapitel Sasuke Uchiha?

Würde sie das überhaupt jemals können?
 

Sasuke musterte sie aus den Augenwinkeln. Wieso sagte sie jetzt nichts mehr?

Hatte er es endlich geschafft sie zum Schweigen zu bringen?

Anscheinend ja.

Endlich hatte er wieder eine wirkungsvolle Verteidigung um sich herum aufgebaut. Hatte sie wieder aus seiner Schutzzone hinausgeschmissen.

Er hätte glücklich darüber sein müssen, doch er war es nicht und das ärgerte ihn.

Wieso nagte plötzlich schlechtes Gewissen an ihm?

Ein Uchiha hatte kein schlechtes Gewissen, keiner wie er!

Aber wieso hatte Sakura es schon wieder geschafft, ein ihm so fremdes Gefühl in ihm wachzurufen?

Wie machte sie das zum Teufel?!

Er musste das klären!
 

„Wie machst du das, Sakura?“, fragte er leise und neben ihm schrak sie zusammen.

Sie sah ihn verständnislos an.

Was war das für eine Frage?

Wieso sprach er überhaupt noch mit ihr, wenn sie ihm sowieso zu töricht war?
 

„Was meinst du, Sasuke-kun?“, flüsterte sie ein wenig eingeschüchtert. Sie hatte Angst, schon wieder etwas Falsches zu sagen. Außerdem hatte ihre Erkenntnis sie erheblich verunsichert.
 

Sasuke sah sie mit seinen schwarzen Augen durchdringend an.

„Wieso kennst du mich nach den langen Jahren noch immer besser als ich mich selbst?“, fragte er lauernd, fast wie eine Drohung.

Und dann wurde ihm erst klar, was er da überhaupt gesagt hatte.

WAS HATTE ER DA GESAGT??

Da konnte er ihr auch gleich einen Heiratsantrag machen!

Sasukes Meinung nach.

Er verfluchte sich für seine überstürzte Frage.
 

Sakura sah ihn perplex an.

Bitte?

Das konnte doch jetzt nicht wahr sein!

Er meinte, dass sie ihn kannte? Sie kannte ihn?

Wie kam er plötzlich auf die Idee?

Vielleicht hatte ihre Predigt vorhin doch etwas in ihm bewirkt.

Vielleicht hatte er sich die Jahre hindurch doch verändert. Zum Positiven.

Aber das war nur Hoffnung. Eine mickrige noch dazu.

Er schaffte es immer noch, ihr weh zu tun.

Wie sie sich selbst dafür verachtete!
 

Sie beschloss, nicht näher auf seine Frage einzugehen.

Das hätte wahrscheinlich alles noch viel komplizierter gemacht und er wäre wieder wütend geworden.

Einfach nur antworten.
 

„Ich kenne dich…? Ich weiß nicht, Sasuke-kun. Ich weiß wirklich nicht. Damals war es leichter dich zu durchschauen. Aber jetzt… mir ist etwas klar geworden. Ich glaube nicht, dass ich dich noch kenne, Sasuke-kun.“, sagte sie lächelnd, doch ihre Stimme klang traurig.

Sie hob ihren Blick und sah Sasuke in die Augen.

Sie schwiegen sich beide an.
 

Dann wandte Sasuke nach schier endlos langer Zeit den Blick ab.

„Ach so… Lass uns schlafen gehen, Sakura. Morgen wird ein langer Tag.“, sagte er plötzlich wieder unterkühlt wie immer und ließ sich zurück auf den Boden sinken.

Nach kurzem Zögern tat Sakura es ihm gleich.
 

Was hatte er denn jetzt schon wieder gehabt?

War er aufgrund ihrer Antwort enttäuscht gewesen?

Sakura war verwirrt. Wieso verwirrte er sie überhaupt? Seit langer Zeit sah sie klar wie nie.

Konnte ihr doch egal sein, was er hatte. Schließlich war sie nicht mehr in ihn verliebt. HEY! Das ist Sasuke Uchiha! Es ist unmöglich nicht in ihn verliebt zu sein!
 

Sakura ignorierte ihre innere Stimme gekonnt.

Erst jetzt viel ihr auf, dass Naruto und Hinata nicht mehr in der Höhle waren?

Verdammt, wann hatten die sich davongeschlichen? MIST! Jetzt weiß ich nicht was passiert!

Sakura seufzte.

Hoffentlich ging bei den beiden alles gut. Sie waren ein verdammt süßes Pärchen und Sakura wusste auch, dass sie sich liebten. Es könnte alles so einfach sein.
 

Das Feuer prasselte munter vor sich hin und die Zeit verging.

Naruto und Hinata kamen nicht zurück.

Sakura machte sich so ihre Gedanken und ein wissendes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht.

Sie war eben gut.

Wenn nicht bei ihr selbst, dann eben bei anderen.
 

(Puh… endlich Sasuke Sakura hinter mich gebracht… okay, richtig zufrieden bin ich damit nicht, die beiden haben irgendwie jetzt nicht unbedingt die berauschende Konversation schlechthin… aber ich wollte sie mal einbringen. Ich versuche, sie jetzt wieder ein wenig aus dem Rampenlicht zu nehmen, aber ich musste sie hier einbringen, denn später wird es wohl nicht mehr allzu viele Gelegenheiten geben… *lächelt*

Für alle Naruto Hinata Fans und Sakura Sasuke Hasser: es geht wieder aufwärts ^^ für alle die beide mögen: Jetzt wende ich mich wieder Naruto und Hinata zu ^^)
 

Während Sakura Sasuke Part
 

Naruto sah Sakura nach, als sie zu Sasuke hinüberging. Plötzlich war er nervös.

Richtig nervös.

Er warf einen unruhigen Blick zu Hinata, die angestrengt ihre Hände betrachtete.

Naruto lächelte wehmütig.

Er musste es ihr sagen. Sakuras Drängen hatte ihn nachdenklich werden lassen.

Er vertraute Hinata doch. Sie würde sich doch nicht von ihm abwenden… oder?

Sollte er es wirklich tun?
 

Hinata beobachtete Naruto verstohlen. Er schien tief im Gedanken versunken. Und angespannt. Seine Hände hatten sich zu Fäusten verkrampft und er schloss immer wieder für kurze Zeit die Augen.

Hinata konnte es beinahe nicht ertragen ihn so zu sehen.

Was quälte ihn nur so sehr?

Sie überwand ihre Zurückhaltung und rutschte näher an ihn heran.

Nun konnte sie auch sehen, dass seine Hände bebten und er unregelmäßig einatmete.

Typische Anzeichen von Nervosität.
 

Naruto bemühte sich verzweifelt, ruhig zu bleiben.

Wieso regte er sich jetzt so auf?

Die anderen Mal wo er von dem Fuchs erzählt hatte war er doch auch nicht so nervös gewesen.

Er hatte einfach seine Gefühle kalt gestellt. Nichts gedacht während er erzählte. Die Erinnerungen einfach rauschen lassen.

Aber diesmal erzählte er sein größtes Geheimnis nicht irgendwem.

Sondern Hinata.
 

Plötzlich spürte er, wie seine zitternden Hände von etwas Warmen umfasst wurden und seine Augen weiteten sich.

Erschrocken sah er auf.

Weiße Augen.

„Hinata…“, murmelte er. Sie war an ihn herangerutscht und hatte ihre Hände auf seine gelegt.

„Naruto-kun… Was ist los? Ganz ruhig.“, flüsterte sie.

Naruto sah sie schmerzerfüllt an.

„Ich… Ich muss dir was sagen, Hinata-chan…“, sagte er leise, seine Stimme war brüchig.
 

Hinata sah ihn ein wenig erschrocken an.

So ernst kannte sie ihn gar nicht.

Nicht Naruto.

Was hatte er? Was war es, das er ihr sagen wollte? Wieso tat ihm augenscheinlich alleine der Gedanke daran weh?

Sanft drückte sie seine Hände und er lächelte sogar leicht.

„Naruto… Du kannst mir alles sagen. Ich bin immer für dich da…“, murmelte sie ein wenig errötend.

Naruto lachte wehmütig.

„Danke, Hinata-chan. Aber vielleicht änderst du deine Meinung, wenn du meine Geschichte hörst.“, sagte er traurig und sein Blick irrte ein wenig hilflos umher.
 

Hinatas Herzschlag verdoppelte sich.

Seine Geschichte?

Unwillkürlich musste sie an ihren Traum denken.

Seine Geschichte…

Vertraute er ihr?
 

Naruto sah sie noch einmal an, bevor er den Blick endgültig zu Boden wandte.

Er lächelte unglücklich.

„Es tut mir Leid, Hinata.“, sagte er, mit so viel Schmerz in der Stimme, dass es der jungen Frau richtig kalt den Rücken hinunterlief.

Und dann begann er zu erzählen.
 

****************************************************************
 

Eine tolle Stelle um aufzuhören, nicht? ^^

Das kann ich richtig gut, denke ich...
 

Wie wird Hina reagieren?

Was hat das Geständnis für Auswirkungen? (und glaubt mir, es hat Auswirkungen...)
 

Und was haltet ihr überhaupt von Saku Sasu?

Habe ich ihre Charaktere in etwa getroffen?
 

Bin gespannt auf eure Kommis!
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Der Dämon in mir

Da bin ich wieder!

Wollte euch noch länger zappeln lassen... aber ich tu es doch nicht.

Bin ja nicht herzlos. ^^

Heute ^^ geht es um: NARU HINA!

Die nächsten zwei/drei Kappis geht es um: NARU HINA!
 

Tut mir Leid, wenn ihr davon nicht sehr begeistert seid... ^.~

Aber ich war so in Stimmung!
 

Viel Spaß!
 

*********************************************************************
 

Naruto sah sie noch einmal an, bevor er den Blick endgültig zu Boden wandte.

Er lächelte unglücklich.

„Es tut mir Leid, Hinata.“, sagte er, mit so viel Schmerz in der Stimme, dass es der jungen Frau richtig kalt den Rücken hinunterlief.

Und dann begann er zu erzählen.
 

„Vor 23 Jahren… vor 23 Jahren, am 10. Oktober ist es passiert. Zu dieser Zeit war der Hokage der vierten Generation für die Sicherheit des Dorfes verantwortlich. Du weiß sicherlich, was damals-… geschehen ist…“

Hinata nickte zögerlich. Behutsam fuhr sie mit ihren Fingern über seine zitternden Hände. Naruto war ihrer Meinung nach eindeutig zu blass. Und er redete so ungewohnt leise, so untypisch für ihn.

„D-Der… Das neunschwänzige Fuchsungeheuer hat Konohagakure angegriffen und der Vierte hat es besiegt. D-Das war zu der Zeit, falls du das meinst.“, sagte sie ein wenig schüchtern.
 

Naruto nickte und schwieg einen Moment. Er biss sich auf die Unterlippe und musste sich eingestehen, dass er Angst hatte.

Das war ein seltsames Gefühl. Schon lange hatte er es ausgeblendet. Wäre ihm doch nur im Weg gewesen.
 

Hinata hatte schon längst gemerkt, dass Naruto Angst hatte.

Sie wollte ihm helfen.

Auch wenn er sie nicht liebte oder es nicht konnte, sie würde alles für ihn tun.

Sie wollte, dass er glücklich war.
 

Sie war von sich selbst überrascht als sie für ihn wie schon so oft ihre Schüchternheit überwand und ihn vorsichtig von hinten umarmte.

Als er sie nicht von sich stieß, was sie ein wenig irritierte, verstärkte sie den Druck. Sie wollte ihm zeigen, dass sie da war.

Er erzitterte.
 

„Nicht, Hinata-chan…“, wandte er schwach ein.

Doch er musste sich eingestehen, dass er sich besser fühlte. Trotz des Herzrasens, welches augenblicklich eingesetzt hatte.
 

Hinata umschlang seinen Oberkörper mit ihren Armen und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Ihre Haare kitzelten Narutos Wange und reichten ihm bis zum Bauchende.

Am liebsten hätte er sich umgedreht.

Sein Gesicht in ihren Haaren vergraben. Sie an sich gedrückt.

Ihren Duft in sich aufgenommen.

Wäre ihr noch näher gewesen.
 

Wieso machte sie ihn bloß so verrückt?

Gerade jetzt, wenn er ihr von dem-…
 

Sein Blick verhärtete sich und ruckartig wand er sich aus Hinatas Umarmung. Dann erhob er sich.

Hinata sah bestürzt zu Boden und ihre Hände verkrampften sich.

Sie hatte schon wieder zu vorzeitig gehandelt. War sie dumm!

Er… er mochte sie wohl doch nicht so sehr. Auch wenn er sie fast geküsst hatte. Oder eben ganz, ganz kurz.

Aber wie hatte er gesagt? Er konnte nicht.

Sie musste es endlich akzeptieren und damit leben.
 

„Hinata…“

Verblüfft sah sie auf.

Naruto streckte ihr seine Hand entgegen und sah sie aus seinen blauen Augen flehendlich an. Ohne zu zögern ließ Hinata sich von ihm auf die Beine ziehen. Ihr Herz klopfte schnell als sie durch den Schwung des Aufstehens leicht gegen ihn stieß.

Seine Nähe… seine Wärme…

Doch gleich drehte er ihr den Rücken zu und die Wärme wich einer erschreckenden Kälte. Seine Hand umfasste die ihre fest und er zog die überraschte Hinata mit sich aus der Höhle.
 

Draußen regnete es noch immer, wenngleich es auch langsam leichter wurde. Bald würde der kühle Regen endgültig stoppen.
 

Naruto blieb stehen, auch wenn er gerne weitergegangen wäre. Aber er konnte diesem Gespräch nicht mehr entfliehen.

Er hatte Sakuras neugierige Blicke gespürt, ihre Erwartungen in ihn. Er hatte es nicht mehr ertragen können.

Als ob es nicht so schon schwer genug war von seiner Vergangenheit zu erzählen.
 

„N-Naruto-kun?“, fragte Hinata zaghaft.

Langsam drehte er sich zu ihr um und ließ ihre Hand los. Sein Blick war so schmerzerfüllt, so rastlos, verängstigt.

Gequält. Gepeinigt.

Er erinnerte Hinata an den kleinen Naruto aus ihrem Traum.

Und da wurde Naruto letztendlich der Fuchs.
 

Bruchstückhaft und ohne ihr Zutun setzten sich Puzzelteile in ihrem Kopf zusammen.

Es dämmerte ihr langsam worauf er hinauswollte…

Aber das konnte einfach nicht wahr sein!

Es war bloß ein Traum gewesen. Nur ein lächerlicher Traum!
 

Da begann Naruto mit zittriger Stimme weiter zu sprechen.

„D-Damals wurde der Dämon nicht getötet. Nicht einmal dem Vierten gelang dieses Kunststück. Aber er… er hatte eine Technik. Eine selbst kreierte. Es war eine Versiegelung. Doch um den Fuchs zu bannen brauchte man ein Neugeborenes. Da du Medic-nin bist weißt du sicher, dass kleine Babys nahezu kein eigenes Chakra besitzen. Dazu muss ich noch anmerken dass der Fuchs, der Kyuubi, der Dämon mit dem größten bekannten Chakraanteil ist. Um ihn also mit all seiner Kraft versiegeln zu können benötigt man ein „Gefäß“ mit möglichst wenig Chakra. Ein erwachsener Mensch dessen Chakra schon voll entwickelt ist hätte es nicht überlebt wenn der Fuchs in ihm gebannt worden wäre. Dessen Chakra hätte ihn von innen heraus zerrissen. Also ein Baby. Damals war der zehnte Oktober. Am-… am zehnten Oktober…“

Naruto brach ab und wandte den Blick zu Boden.
 

Hinata schluckte schwer. Ihre Stimme war nur noch ein Hauchen.

„Am zehnten Oktober wurdest du geboren.“
 

Hinata war leichenblass geworden. Nicht… nicht Naruto.

Es war nur ein Traum gewesen. Nur ein Traum…

Beinahe schon lachhaft.
 

Sie begann zu zittern, aufgrund der Kälte oder des Schockes, sie wusste es nicht.

Plötzlich sah Naruto sie ruckartig an.

„Hinata… ich bin der Fuchsdämon!“, stieß er erstickt hervor und ballte seine Hände hilflos zu Fäusten.

Er hatte es gesagt.

Zugegeben.

Verraten.
 

Verzweiflung stand in seinen Augen. Hinata erwiderte diesen Blick und er schmerzte wie Messerstiche.

Der Regen hatte sie beide inzwischen schon ziemlich durchnässt.

In diesem Moment war das nicht wichtig.

Sie bemerkten es kaum.
 

Naruto konnte das Entsetzen in Hinatas Augen lesen.

Das, das in allen Augen stand wenn sie von dem Fuchs in ihm erfuhren. Das, das in allen Augen der Dorfbewohner gestanden hatte. Und teilweise noch immer stand.

„Hinata…Hinata-chan…“, flüsterte er und trat einen Schritt auf sie zu. Seine Hände streckten sich ein wenig hilflos nach ihr aus.

Hilflos.

Er hasste es so sehr.
 

Er wollte sie festhalten. Er wollte sie nicht verlieren.

Nicht jetzt.

Niemals.
 

Urplötzlich erstarrte Naruto und ließ seine Hände kraftlos sinken.

Jegliche Gefühle aus seinen Augen verschwanden.

Leere.
 

Hinata taumelte mehrere Schritte zurück.

Weg von Naruto.

Sie stand unter Schock. Nein! Nein, das konnte einfach nicht sein. Nicht Naruto.

Naruto war nicht der Fuchs.

Träume wurden nicht wahr.

Am liebsten wäre sie weggelaufen, immer weiter gelaufen, nie wieder daran gedacht, nie mehr an ihn gedacht…

Aber das ging nicht. Sie war wie festgefroren.

Naruto.

Naruto war der Fuchsdämon.
 

Und sie hatte gedacht, er liebte sie einfach nicht. Das war ihr größtes Problem gewesen. Darum hatten sich ihre Gedanken die ganze Zeit gedreht.

Aber er? Er hatte viel mehr gelitten.

All die Jahre. All die letzten verdammten Jahre.

War sie verbohrt gewesen.

Sie hatte tatsächlich gedacht, sie würde leiden.

Wusste sie eigentlich, was richtiges Leid war?

Vielleicht.

Aber das was sie im Bezug auf Naruto fühlte war es sicher nicht.
 

Naruto war wie gelähmt.

Hinata war vor ihm zurückgewichen. Hatte Angst vor ihm, er wusste es.

Jetzt war sie für ihn unerreichbar. Er hatte verloren.

Sie verloren. Er hatte es riskiert und verloren.

Seine Seele schrie, tobte.

Blutete.

Verzweifelte.

Aber Naruto lächelte.
 

Schwach, aber doch.

Was hätte er auch sonst tun sollen? Sich auf den Boden werfen und wie ein kleines Kind auf die Erde trommeln? Sich seinem Selbstmitleid hingeben?

Nein. Das würde doch auch nichts ändern.

Weinen ließ seine Probleme auch nicht verschwinden.

Schon gar nicht den Fuchs.

Ihm blieb nur noch seine lächelnde Fassade.

Das war alles das er hatte.
 

Hinatas Gedanken drehten sich nur noch um das eben Gehörte.

Fuchsdämon.

Was sollte sie jetzt tun? Wie sollte sie reagieren?
 

Sie blickte in seine Augen. Seine wunderbaren blauen Augen.

Jeglicher Glanz fehlte.

Wo war der Naruto hin, den sie kannte?

Den sie kannte… wollte sie nicht noch vor wenigen Minuten den anderen Naruto kennen lernen? Eben diesen?

Die Seite an ihm, die er immer zurückdrängte, verbarg?

Den kaputten Teil seiner Seele.

Eben hatte er ihr den Grund dafür offenbart. Hatte ihr sein wahres Selbst gezeigt. Das was von dem kleinen Naruto übrig geblieben war. Den, den alle alleine gelassen hatten. Den, vor dem sie alle zurückgewichen waren.
 

Und sie, Hinata, tat dasselbe. War sie genauso? Sie hatte im Traum doch versprochen, ihn niemals wieder alleine zu lassen.

Konnte sie dieses Versprechen einhalten?

Sie horchte in sich hinein. Sie musste das tun.

Seltsamerweise fühlte sie keinerlei Veränderung in sich, auch wenn sie das angenommen hatte. Alles was sie spürte war Mitleid. Unendliches Mitleid das ihr die Kehle zuschnürte.

Da stand er.

So hilflos. So verloren.

Er hatte nichts mehr zu verlieren und das wusste er. Sie war vor ihm zurückgewichen, er hatte es natürlich gesehen.

Doch wieso zur Hölle lächelte er?! Er konnte doch nicht immer nur lächeln!
 

Naruto seufzte. Wie immer. Er konnte Hinata nicht mehr ansehen. Es tat doch nur unnötig weh.

„Es tut mir Leid. Gomenasai, Hinata.“, flüsterte er resigniert.

Was hatte er denn eigentlich erwartet? Als er Sakura die Geschichte erzählt hatte war sie auch geschockt gewesen, doch sie hatte sich beruhigt. Aber sie war entsetzt gewesen und es hatte wehgetan.

Und Sasuke? Der hatte es gewusst. (Naruto Shippûden #1)

Ihm hatte er nur noch die Einzelheiten erzählt.

Außerdem waren die beiden seine besten Freunde. Er kannte sie. Er hatte es verraten müssen.
 

Aber Hinata? Sie kannte er doch eigentlich erst so richtig seit ein paar Wochen. Er hatte sich von Sakura überreden lassen alles zu erzählen.

Ein Fehler. Es war zu früh gewesen.

Am besten, er würde Hinata jetzt alleine lassen. Sie wollte ihn doch sowieso nicht mehr in ihrer Nähe haben.

Er würde einfach durch die Gegend laufen. Sie wieder beruhigen. Er war definitiv zu aufgewühlt. Dieses Geständnis durfte ihn in den nächsten Tagen nicht verfolgen.

Am besten, er ging jetzt.

Lächelnd.

Wie immer.
 

Hinata war unfähig etwas zu sagen.

Er hatte sich entschuldigt. Wofür eigentlich?

Sie wusste, dass sie etwas hätte sagen sollen. Aber was?

Es gab einfach keine passende Antwort auf diese Offenbarung. Alles, wirklich alles hätte lächerlich und naiv geklungen.
 

Es dauerte einen Moment bis sie registrierte, dass Naruto sich lächelnd abgewandt hatte und sich langsam entfernte.

Von der Höhle.

Von ihr.
 

Es war, als würde ein Impuls aus tiefster Seele sie durchdringen.

Nein!

Ruckartig und hastig stolperte Hinata ein paar Schritte vorwärts. Die Starre war wie weggeblasen.

Nein! Er durfte sich nicht schon wieder hinter seine Fassade und in seine Einsamkeit zurückziehen. Er durfte einfach nicht. Sie konnte das nicht zulassen!

Nicht schon wieder…
 

„Nein…“, murmelte sie, „Nicht weggehen. Bleib. Naruto-kun, bleib!“

Seinen Namen und den Befehl hatte sie laut gerufen. Sie hatte es zu verhindern!

Es musste nicht alleine sein.

Er musste das nicht.
 

Naruto blieb wie erstarrt stehen. Der Regen hatte ihn schon völlig durchnässt und tropfte aus seinen blonden Haaren. Er bemerkte es nicht.

Wie in Zeitlupe drehte er sich um und sah Hinata ungläubig entgegen, welche schon beinahe panisch auf ihn zulief.

Wie gelähmt und mit weit aufgerissenen Augen fing er sie auf, als sie sich ihm in die Arme warf und sich an ihn klammerte. Ihre Finger vergruben sich in seinem Gewand und sie drückte sich fest an ihn.

Er kam gar nicht dazu, etwas zu sagen.
 

„Nicht weggehen, Naruto-kun!“

Hinata war vollkommen aufgelöst. Ihre weißen Augen sahen ängstlich zu ihm auf.

„A-Aber Hina-chan…“

Naruto war ziemlich irritiert. Irgendetwas lief hier deutlich anders als bei den anderen.

Er lächelte Hinata unsicher an, der schon Tränen in den Augen standen.
 

„Nicht lächeln, Naruto-kun. Bitte hör doch damit auf! Du musst dich nicht immer hinter deiner Fröhlichkeit verstecken. Das geht doch nicht, das kann niemand! Du leidest, Naruto-kun. Du leidest doch so sehr unter dem Fuchs! Es kann nicht sein, dass du nur lächelst. Bitte tu das nicht, spiel’ nicht allen etwas vor! Spiel’ mir nichts vor. Du wehrst dich so sehr gegen dein Leid. Das-… das geht einfach nicht! Wieso kannst du nicht leiden, Naruto-kun? Du unterdrückst deine Gefühle so sehr, dass es dich von innen zerfressen wird! Du machst dich kaputt, Naruto-kun!“, stieß Hinata verzweifelt hervor.
 

Naruto war vollkommen perplex.

Was ging den hier ab? Warum war sie noch hier? Warum war sie ihm nachgelaufen? Warum-…?
 

„Hinata…wieso? Wieso bist du noch bei mir? Ich bin das Fuchsungeheuer, das Konoha zerstört und den vierten Hokage getötet hat. Ich bin ein Monster!“, sagte er verwirrt und leicht verärgert.

Wusste sie eigentlich, was sie da tat? Hatte sie überhaupt begriffen, was das bedeutete?
 

Hinata erstarrte und sah ihn entsetzt an.

Ihr Traum. Der kleine Naruto. Er hatte dasselbe gesagt.

Er dachte tatsächlich, dass er ein Monster war.
 

„N-Naruto… Du bist nicht der Fuchs. Du bist kein Monster! Der Neunschwänzige ist das Ungeheuer, aber nicht du! Naruto, du bist Naruto Uzumaki, keine wilde Bestie! Der Fuchs ist in dir, aber du bist nicht er! Man hat ihn nur versiegelt, nicht dich zu ihm gemacht. Naruto… bitte versteh das doch! Ich sehe in dir kein Monster, kein Ungeheuer. Für mich bist du Naruto Uzumaki, der, zu dem ich schon immer aufgesehen habe. Der, der für jedes Problem eine Lösung findet. Ich könnte niemals richtig Angst vor dir haben! Niemals vor dir! Du bist doch der liebste Mensch weit und breit!“, rief sie laut.
 

Und dann lief sie knallrot an.

Was hatte sie da eben laut gesagt? Liebster Mensch weit und breit?

Naja, auch schon egal.
 

Naruto ließ ihre Worte auf sich wirken. Sie mochte ihn trotzdem? Ohne etwaige Bedenkzeit? Liebster Mensch weit und breit?

Du bist kein Monster…
 

Er konnte es nicht fassen.

Sie… sie war nicht weggegangen. Sie ließ ihn nicht alleine.
 

„N-Naruto-kun? Du musst jetzt nicht alleine sein. Du darfst nicht, hörst du?! Bitte mach’ das nicht. Ich könnte es nicht ertragen wenn du dich selbst verletzt und zerstörst!“, rief Hinata unter Tränen.

Sie musste das verhindern, koste es was es wolle!
 

Naruto sah sie wie versteinert an.

Hinata war so… anders als die anderen. Sie steckte voller Widersprüche. Einerseits war sie manchmal verdammt schüchtern und brachte kein Wort heraus, andererseits konnte sie auch richtig aus sich herausgehen, wenn es ihr wichtig war.

Anscheinend war er ihr wichtig.

Sie wollte nicht, dass er alleine war. Sie wollte, dass es ihm gut ging.

Sie sah in ihm kein Monster.

Nur-… nur ihn.

Immer nur Naruto.
 

„Hinata… Hinata-chan… Du… Ich… Hinata-chan…“

Er wusste gar nicht, was er überhaupt sagen sollte. Dieses Gefühl das er in diesem Augenblick für sie empfand war nicht in Worte zu fassen.

Diese Erleichterung… Als würde sich ein riesiger Knoten tief in ihm drin lösen. Eine Empfindung machte sich in ihm breit, die ihm bis jetzt nahezu unbekannt war.

Ein Gefühl, das einen richtig leicht werden ließ, jede Zelle ausfüllte. Ein Gefühl, das vielleicht im ersten Moment wehtat.

Erleichterung.

Diese unendliche Erleichterung nicht alleine sein zu müssen. Jemanden zu haben, der sich um einen kümmerte, der nur einen selbst sah, keine Maske, keine Fassade.
 

Er kniff seine brennenden Augen fest zusammen. Brennende Augen.

Dieses Gefühl ließ sie schmerzen.

Aber das konnte nicht sein. Lachhaft ausgerechnet jetzt zu weinen.
 

Plötzlich spürte er Hinatas warme Hand auf seiner kalten Wange. Automatisch schmiegte er sich an sie. Er wollte diese Wärme nicht verlieren. Nicht schon wieder.

Sie war noch da…
 

„Naruto…“

Mehr musste und konnte Hinata nicht sagen.

Ruckartig schloss Naruto ihren zierlichen Körper schon beinahe panisch in die Arme und drückte sie eng an sich.

Als hätte er Angst, dass sie plötzlich verschwinden konnte, tasteten seine Hände immer wieder unruhig über ihren Rücken und fuhren durch ihr feuchtes Haar.

Dieses Gefühl in ihm wurde immer stärker, ließen seine Augen feucht werden, ließ etwas in ihm aufbrechen.

Seine letzte innere Verteidigung gegen alles und jeden der ihn verletzen könnte. Auch diese ließ er für Hinata fallen.
 

Die junge Frau war ein wenig überrumpelt als er sie so plötzlich an sich zog, doch sie genoss seine Nähe aus vollen Zügen. Sanft und beruhigend erwiderte sie seine verzweifelte Umarmung und spürte dass er erbebte.
 

Naruto fühlte etwas in sich aufsteigen.

Etwas, das er schon lange nicht mehr gespürt hatte.

Diese Erleichterung ließ ihn seine Probleme vergessen.

Und er war so dankbar dafür.

So unendlich dankbar.
 

Und dann begann er hemmungslos zu weinen.
 

Konnte und wollte es nicht mehr zurückhalten.

Dieses mächtige Gefühl brauchte ein Ventil, unbedingt. Und wenn es nur das Weinen war, so war es doch eine Befreiung. Er weinte, wie er es schon lange nicht mehr getan hatte.

Eine Befreiung von all den unterdrückten Schmerzen. Dieser Druck in ihm wurde stetig leichter.

Nur wegen ihr.
 

Seine Tränen mischten sich mit den letzten Regentropfen, die einfach nicht wahrhaben wollten, dass der Regen bald endgültig verklingen würde.

Naruto und Hinata waren beide völlig durchnässt, doch sie bemerkten es kaum. Spürten nur die Wärme des jeweils anderen.

Naruto zitterte unkontrolliert und konnte Hinata nicht loslassen.

„Hinata-chan… geh nicht weg. Ich kann nicht mehr alleine sein.“, schluchzte er.
 

Hinata nickte sachte. Sie strich ihm beruhigend durch sein blondes Haar und wischte seine Tränen aus dem Gesicht. Doch immer neue strömten nach und Hinata lehnte seinen Kopf leicht gegen ihren. Dann umarmte sie ihn wieder fest.
 

„Ich bin ja da, Naruto-kun. Ganz ruhig, ich bin da. Du musst nicht mehr alleine sein. Du bist es nicht. Ich werde nicht weggehen. Ich bin bei dir, Naruto-kun. Du bist kein Dämon, du bist nicht böse, kein Ungeheuer. Das wirst du niemals sein. Du verletzt niemanden freiwillig und du hast schon gar keine Freude daran. Du bist gut, Naruto. Du bist gut. Du bist immer für alle da, lässt niemandem im Stich. Du gibst niemals auf, Naruto-kun. Das bedeutet aber nicht, dass du alleine sein musst. Das geht nicht. Ich werde dich nicht alleine lassen. Du bist gut. Du bist der Beste.“, meinte Hinata leise aber doch eindringlich.
 

Narutos Schluchzer verebbten langsam. Ihre Worte taten so gut. So unendlich gut.

Wie Balsam für seine verletzte Seele.

Wie eine Wärmequelle in der eisigen Kälte der Einsamkeit, aus der er nie ganz herausgefunden hatte.
 

Auch als er sich lange wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, ließ Naruto Hinata nicht los.

Es war ein zu gutes Gefühl wenn sie so nah bei ihm war.
 

Hinatas Gefühle waren in Aufruhr.

Sie… Er… Er hatte ihr seine verletzte Seele gezeigt. Er hatte ihr tatsächlich genug vertraut. Und er tat es noch immer.

Mehr als er es jemals zuvor getan hatte.
 

Sie fühlte sich plötzlich wichtig für ihn. Auch wenn sie das vielleicht nicht war, aber in dem Moment war ihr das egal.
 

Sie kuschelte sich leicht an ihn.

Es war eine Erleichterung, dass er da war. Immer wenn ihr alles so schrecklich und trostlos vorkam, dann war er da. Er baute sie auf, sah sie mit seinen blauen Augen so aufmunternd an.

Und jetzt hatte er selbst Hilfe gebraucht. Aufmunterung. Trost.

Hinata liebte ihn so sehr, dass es ihr selbst tief in ihrem Herzen wehtat.
 

Liebe tat weh. Aber manchmal war es ein guter Schmerz und man spürte, dass man am Leben war.
 

Auch wenn sein Empfinden ihr gegenüber vielleicht nicht über Freundschaft und Vertrauen hinausging, so war sie doch froh, dass er irgendetwas für sie empfand.
 

Plötzlich hob er wieder seine Stimme, die seltsam leise klang.

„Hinata… Ich kann jetzt nicht zurück in die Höhle.“, murmelte er.

Hinata nickte.

„Ich weiß. Komm mit.“, antwortete sie und löste sich nur äußerst ungern von ihm.

Ihm schien es ähnlich zu gehen, was ihr Herz wieder ein paar Takte aussetzen ließ.
 

Naruto seufzte leise und gab sie schließlich frei. Seine blauen Augen trafen ihre weißen und musterten sie zärtlich.

Hinata war etwas ganz Besonderes. Liebe hatte Sakura es genannt.

Wahrscheinlich war es das auch.
 

Hinata wandte den Blick ab und wurde ein wenig rot. Er hatte sie so… angesehen. So viele Emotionen in diesen blauen Augen, dass sie sie gar nicht alle zuordnen konnte.
 

Entschlossen fasste Hinata nach Narutos Hand und zog den ein wenig überraschten Mann mit sich weg von der Höhle. Schweigend gingen sie nebeneinander her.

Ihre Hände waren untrennbar miteinander verschmolzen.
 

************************************************************************
 

Tach, da bin ich wieder! ^^
 

So, wie fandet ihr's? Es war rührend, meiner Meinung nach... *schnief*
 

Aber wohin gehen die beiden jetzt? *nachdenklich ist*
 

Hehe, ich weiß es, alles schon geschrieben! ^^
 

Eigentlich wollte ich euch eine geballte Ladung rauf donnern, aber das wäre an die drei Kappis gewesen... und ein wenig Spannung hat noch niemanden umgebracht.
 

Für die Action-Freaks unter euch: Die nächsten Kappis werdet ihr hassen. -.-
 

Für alle Romatiker, die sich nichts Schöneres als Naru Hina vorstellen können:

JA! Mehr sag ich nicht ^.~

Dauert sogar wahrscheinlich noch zwei Kappis ^^
 

Noja... mehr gibts von meiner Seite derzeit nicht ^^
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia
 

PS: Das nächste Kappi kommt schneller! ^^

Alleine...?

Freunde... ich bin wieder da. ^^

Mit einem ULTRA LANGEN Kapitel.
 

Auf vielerlei Drängen (ich möchte keine Namen erwähnen, die betreffenden Personen wissen schon Bescheid -.-), habe ich mich dazu entschlossen, jetzt schon raufzuladen.

Sie euch bewusst, dass ihr beinahe genauso weit seid wie ich... ich hab noch nicht viel weiter geschrieben.
 

Zu Beginn muss noch gesagt werden:

Ich wollte dieses Kappi gar nicht. ^^

Aber es hat sich nun mal so ergeben und ich hoffe ihr seid nicht zu enttäuscht. *zwinkert*
 

Ich wünsche euch viel Spaß mit Naruto und Hinata!
 

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Entschlossen fasste Hinata nach Narutos Hand und zog den ein wenig überraschten Mann mit sich weg von der Höhle. Schweigend gingen sie nebeneinander her.

Ihre Hände waren untrennbar miteinander verschmolzen.
 

Hinata fand den richtigen Weg instinktiv. Als würde er sie magisch anziehen und eine Ruhe machte sich in ihr breit, die ihr vertraut war.

Leicht hob sie den Blick, den sie die letzten Minuten nur zu Boden gewandt hatte.

Da war es.
 

Sie hatten den kleinen See auf der Anhöhe erreicht. Umgeben von dichtem Wald, der aber überhaupt nicht bedrohlich wirkte, ganz im Gegenteil.

Hier fühlte man sich richtig geborgen.
 

Der Regen hatte nun endgültig aufgehört. Die letzten dunklen Wolken verzogen sich aber nur teilweise.

Immer wieder wurde die Anhöhe in silbriges Licht getaucht, welches vom Seewasser gespiegelt wurde, doch ebenso schnell machte sich danach wieder Dunkelheit breit.
 

Fasziniert blieb Naruto stehen. Er kam sich vor, als würde er träumen.

Er fühlte sich besser, von einem Moment auf den anderen. Obwohl er noch immer ziemlich aufgewühlt von seinem Geständnis eben war, so war er tatsächlich beruhigter und gelassener.

Hinata ließ seine Hand los und er wünschte, sie hätte es nicht getan.
 

Erstaunt fiel der jungen Frau eine kleine Baumgruppe ins Auge, die sie bei ihrem letzten Besuch gar nicht bemerkt hatte.

Mehrere mächtige Bäume standen in einem angedeuteten Kreis beisammen und ihre dichten Baumkronen gingen ineinander über was zur Folge hatte, dass der Regen vorhin den Boden unter dem Blätterwerk beinahe gar nicht berührt hatte.

Des Weiteren standen die Bäume nicht weit von dem ruhigen See entfernt und man hatte einen guten Blick auf die Wellen, die sachte gegen das Ufer schlugen.
 

Zielstrebig schlenderte Hinata zu der Baumgruppe hinüber und ließ sich in das weiche aber trockene Gras fallen. Ihr Blick ruhte auf dem See, in dem sich das Mondlicht zusammen mit ein paar Sternen spiegelte. Sofern die Wolken das zuließen.

Ihre Herzschlag normalisierte sich wieder und sie atmete entspannt ein und aus.
 

Naruto ließ sich neben die junge Frau sinken und betrachtete sie nachdenklich. Was sie wohl gerade dachte?

Anfangs war er nicht fähig diese angenehme Stille zu durchbrechen, doch dann fand auch er seine Stimme wieder.

„Es ist wunderschön hier. Woher kennst du diesen Ort?“, fragte er interessiert.
 

Hinata sah ihn aus den Augenwinkeln an und wurde ein wenig rot, was ihm keineswegs entging. Er lächelte sanft.

Der jungen Frau lief ein Schauer über den Rücken. Diesen Ort hatte sie unmittelbar nach ihrem ersten Kuss entdeckt, an den er sich aber nicht erinnern konnte.

Naruto wartete auf ihre Antwort.
 

„Ähm… ich war hier als du dich-… erholt hast.“, wich sie aus.

Naruto verstand.

Dieser verdammte Kuss, der viel zu überstürzt von ihm gewesen war. Sollte er es jetzt beichten? Sollte er es überhaupt jemals laut aussprechen?

Nein… besser nicht. Das würde sicherlich keinen guten Eindruck machen.

Er würde einfach nur weiter Hinatas Gegenwart genießen. Dass sie noch da war.
 

„Danke, Hinata-chan. Vielen Dank.“, sagte er aufrichtig.

Die junge Frau sah ihn schüchtern an. Er bedankte sich. Das konnte nur bedeuten, dass sie ihm tatsächlich geholfen hatte.

Fuchsdämon hin oder her, sie hatte es geschafft! Klar war diese Neuigkeit alles andere als rosig gewesen, aber er war doch Naruto. Ihr Naruto…

Sie konnte ihn doch nicht einfach von einem Moment auf den anderen hassen!
 

„D-Du musst mir nicht danken. Ich hab doch nichts gemacht. Hättest du wirklich gedacht, ich würde dich im Stich lassen?“, fragte sie leise.

Narutos Blick wurde traurig und er seufzte tief.

„Weißt du, es war bei mir schon so, seit ich denken kann. Schon als kleiner Junge. Immer wenn ich irgendwo auftauchte drehte man mir den Rücken zu. Ich kannte nicht einmal den Grund für die Abweisung. Ich… ich war eben nur alleine. Und dann kam ich in das Team mit Kakashi-sensei und Sakura-chan und Sasuke-teme. Meine besten Freunde. Es gibt nicht viele Menschen die von dem Fuchs wissen, aber sie gehören dazu. Und heute hab’ ich es dir auch erzählt. Ich hatte Angst, es könnte zu früh gewesen sein. Ich hätte es verstanden, wenn du gegangen wärst.“, meinte er leise.
 

Hinata sah ihn bestürzt an. Schon als kleiner Junge… sein Leben lang. Naruto bemerkte ihren Blick und grinste leicht.

„Denk nicht zu viel darüber nach, ich tue es auch nicht mehr. Es ist Vergangenheit.“

Hinatas Stimme zitterte, als sie ihm antwortete.

„Ich… Ich hätte es wissen müssen…“

Naruto lachte leise.

„Wir waren doch alle so jung und haben nichts gewusst. Und jetzt über Fehler der Vergangenheit nachzudenken macht uns auch nicht glücklicher, oder? Nein, und das weißt du auch. Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Was uns nicht umbringt macht uns stärker.“, sagte er belustigt, aber ein ironisch bitterer Unterton schwang in seiner Stimme mit.
 

Hinata nickte zaghaft und lächelte ihn an.

„Ich… Ich werde dich niemals wieder alleine lassen. Einsamkeit tut so verdammt weh. Wie ein eisiger See in den man fällt. Manchmal taucht man auf, doch man wird immer wieder zurück in die Tiefe gerissen, egal wie sehr man sich dagegen wehrt. Das Herz wird kalt und baut einen Schutz auf, um nicht noch mehr zu Schaden zu kommen. Und… und es tut einfach so verdammt weh.“, murmelte Hinata.

Naruto schwieg. Sie hatte es verstanden, auch wenn diese Verzweiflung der Einsamkeit eigentlich gar nicht in Worte zu fassen war.
 

„Und deshalb werde ich immer bei dir bleiben, dich nicht mehr so leiden lassen! Nie wieder alleine zu lassen… Ich meine natürlich… nur… wenn du das willst… ich will ja nicht… zur Stalkerin werden… oder so…“, stammelte Hinata, rot geworden. Das hatte sich auch wirklich ein wenig besessen angehört.

Naruto sah sie lange an.

„Das-… so etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt. Ich verstehe was du meinst Hinata. Und… das ist das netteste, das je jemand zu mir gesagt hat.“, flüsterte er mir brüchiger Stimme.

Und so meinte er es mit jeder Faser seines Körpers. Ihre Worte taten ihm gut. Sie war die erste, die ihm so etwas Aufbauendes, Schönes, ins Gesicht gesagt hatte.
 

Hinata wurde rot. Noch mehr als sie ohnehin schon war. Aber es schien ihn nicht zu stören und sie war ihm dankbar dafür. Schon viele Menschen hatten ihr gesagt, dass sie nicht immer gleich rot werden musste. Und das ihr Stottern auch nicht gut war. Ihre Schüchternheit im Allgemeinen.

Kiba, Sakura, Ino, TenTen… sie hatten es immer nur gut mit ihr gemeint.

Aber vor allem ihr Vater war gleich wütend geworden und dann hatte er sie geschlagen… doch diese Zeit war vorbei.
 

Und Naruto schien sich daran wirklich nicht zu stören.

Ihr kleines Handikap war ihm egal.

Sie lächelte glücklich, als er erneut seine Stimme hob.
 

„Aber eine Frage habe ich schon. Was meinst du mit wieder alleine lassen? Bisher warst du doch immer da wenn ich dich gebraucht habe, Hina-chan.“, fragte Naruto neugierig.

Hinata horchte auf. Hina-chan… Er hatte ihren Namen schon wieder abgekürzt. Die Male zuvor hatte sie gedacht, sie hätte es sich nur eingebildet. Aber er tat es mit voller Absicht und es war… schön.

Sie lächelte glücklich.
 

„Ich mag es, wenn du mich Hina nennst…“, murmelte sie halblaut, mehr zu sich selbst. Naruto hörte es trotzdem. Er wurde ein wenig rot.

Jetzt hatte sie es doch gemerkt. Gott sei Dank nahm sie es ihm anscheinend nicht übel.

„Gut… Ich will dir nicht zunahe treten.“, meinte er ein wenig entschuldigend.

Hastig schüttelte Hinata den Kopf.

„T-T-Tust du nicht, wirklich. Es ist schön…“, meinte sie schüchtern und traute sich nicht, ihm in die Augen zu sehen.
 

Der leicht aufkommende Wind spielte mit ihren langen dunklen Haaren und Naruto nickte gebannt. Schnell fasste er sich wieder.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet. Wieso wieder alleine lassen?“

Hinata seufzte leise.

„D-Damals… als du mich vor dem Kunai gerettet hast. Etwas ist mit dir passiert. Dein Chakra wurde rot… und… und deine… deine Augen… Das war der Fuchs, nicht?“, fragte sie ein wenig verängstigt.

Naruto nickte traurig.

„Ich wollte nicht, dass du das siehst und in Gefahr kommst…“, sagte er.

„Du hast mich weggeschickt. Du wolltest schon wieder alleine sein. Und ich bin gegangen. N-Nachdem das alles wieder vorbei war… da… da hast du mich…“

Hinata stockte.

Abgewiesen.
 

Naruto sah sie nicht an. Er wusste, was sie meinte.

„Hinata. Ich wollte dir damals nicht wehtun. Ich wollte das niemals! Der Fuchs ist in letzter Zeit extrem hinterlistig geworden. Er versucht mit allen Mitteln die Kontrolle zu bekommen. Ein paar Mal hat er mich schon fast überrumpelt gehabt. Du warst… zu viel bei mir. Zu nahe. Ich… ich hatte Panik, dass dir etwas passiert.“, gab Naruto zu.

Hinata sah ihn erstaunt an.

Panik? Das passte so gar nicht zu ihm…

Aber es machte Sinn.
 

Sie gab sich einen Ruck und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sie bemerkte erfreut, dass er sich nicht einmal kurz verkrampft, ganz im Gegenteil. Er war völlig entspannt und stieß sie auch nicht von sich. Ihr Herzschlag beschleunigte sich.

„Ich verstehe. Du vergisst aber, dass du es immer wieder geschafft hast, den Fuchs unter Kontrolle zu bringen. Ich vertraue dir.“, sagte Hinata völlig überzeugt.
 

Naruto sah sanft auf sie hinab.

Sie fürchtete ihn nicht. Hatte es anscheinend wirklich nie getan.

Wieso war ihm das nicht schon viel eher klar geworden? Er hätte vieles anders gemacht und ihnen wäre viel erspart geblieben.
 

„Warum hast du doch beschlossen, mir alles zu erzählen? Was hat deine Meinung geändert?“, fragte Hinata neugierig.

Naruto überlegte einen Augenblick.

„Hm… ich bin nicht hundertprozentig sicher. Vielleicht wollte ich mich nicht absolut nach dem Fuchs richten. Nicht mein Leben nur so leben wie er es zulässt. Aber endgültig entschieden habe ich mich durch Sakura-chan…“
 

Hinata fühlte sich plötzlich, als hätte sich ein Messer in ihr Herz gebohrt. Was hatte er da gesagt?

Sakura. Immer nur Sakura.

Egal was sie sagte, Naruto tat es.

Er war anscheinend nur hier bei ihr, weil Sakura ihn dazu gedrängt hatte.

Ganz toll.

Was, wenn sie nicht aufgetaucht wäre?

Hinata hob den Kopf und sah Naruto zweifelnd an. Er erwiderte den Blick verdutzt, sagte aber nichts.
 

„Naruto-kun… wenn Sakura-chan nicht gekommen wäre… hättest du mir von dem Fuchs erzählt?“, fragte sie ernst.

Naruto sah sie perplex an.

Was war das denn jetzt für eine Frage? Natürlich hätte er ihr davon erzählt!

Früher oder später jedenfalls…
 

„Hinata, ich-…“, begann er stockend, doch die junge Frau unterbrach den blonden Shinobi. Verletzt sah sie ihn an.

„So ist das also. Du bist nur hier, weil Sakura dir das geraten hat.“, sagte sie bitter und erhob sich. Sie wandte Naruto den Rücken zu.

Er war so nah und anscheinend doch so unerreichbar.

Sakura. Immer nur Sakura.
 

Hinata wurde wütend. Wütend auf sie. Wütend auf ihn.

Aber am aller meisten war sie wütend auf sich selbst. Sie hatte sich schon wieder etwas vorgemacht.

Vor Enttäuschung schossen ihr Tränen in die Augen, doch das machte sie nur noch zorniger. Immer musste sie weinen! Das sollte gefälligst aufhören!
 

Ihr Blick fiel auf den ruhigen See. Ihm war egal was sich in der Welt ereignete. Es war für ihn nicht von Bedeutung. Wieso konnte sie nicht auch einfach ihre Gefühle abwürgen?!

Ihnen einfach den Hahn abdrehen, sich verziehen, über nichts nachdenken…

Aber es ging nun mal nicht.
 

Langsam beruhigte sie sich wieder. Wut brachte nichts. Deshalb wurde sie selbst ja auch so selten wütend. Weil es nichts brachte.

Wut erzeugte nur Hass. Und Hass Gegenhass.

Und so war Hinata nicht. Sie konnte nicht hassen.

Schon gar nicht Naruto.

Und auch nicht Sakura. Sie war ihre beste Freundin. Sie war immer für sie da, knallhart ehrlich, aber sie meinte es niemals böse.

Und sie war ja nicht in Naruto verliebt.

Die einzige, auf die sie richtig wütend sein konnte, war sie selbst. Weil sie solchen Gedanken nachhing.
 

Naruto war erschrocken und ein wenig verärgert. Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Er konnte es doch nicht wirklich schon wieder geschafft haben sie zu verletzen! Das war doch nicht auszuhalten!!

Er dachte scharf nach.

Anscheinend hatte es etwas mit Sakura zu tun. Aber sie und Hinata waren doch eng befreundet… was war es, das die junge Frau so aufgebracht hatte?
 

„Wir… wir sollten jetzt gehen, Naruto-kun.“, sagte Hinata leise. Langsam entfernte sie sich von der kleinen Baumgruppe, von dem See.

Nur wegen Sakura. Alles nur wegen Sakura, die nicht einmal etwas dafür konnte.

Leise schniefte Hinata auf.

Wieso? Sie hatte sich doch geschworen, nicht immer zu weinen…

War doch egal. Eigene Schwüre brach man so oft.
 

Er hatte ihr nicht sein Geheimnis verraten weil er ihr vertraute, sondern weil Sakura es ihm geraten hatte.

Wie hatte sie sich nur einbilden können, dass Naruto ihr von dem Fuchs erzählte, weil er sie wirklich mochte?

Naivität.

Ärgerlich wischte sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht.

Wieso konnte sie nicht damit aufhören?! Sie war es leid, so verdammt leid.

Sie liebte ihn, doch er liebte nun mal ihre beste Freundin.

Sie sollte es am besten einfach akzeptieren.
 

Naruto war unentschlossen.

Hinata wollte gehen. Aber er selbst wollte diesen Ort nicht verlassen. Er wollte, dass sie bei ihm blieb.

Aber wie sollte er das fertig bringen?

Naruto rappelte sich hastig auf. Hinata durfte jetzt nicht gehen… er- er liebte sie doch!
 

„Bitte… geh jetzt nicht.“, flehte er leise. Die junge Frau blieb abrupt stehen, aber drehte sich nur leicht zu ihm um. Ihre Augen schimmerten unnatürlich.

Naruto war nicht blöd.

Er wusste sofort, dass sie mit den Tränen kämpfte. Und sie unter allen Umständen zurückhalten wollte.

Aber es nicht richtig funktionierte.
 

„Hina-chan… warum weinst du?“, fragte er sanft. Mit wenigen Schritten war er bei ihr und trat dicht an sie heran. Er berührte sie jedoch nicht und sie war ihm dankbar dafür.

Wahrscheinlich wäre sie wirklich vollends in Tränen ausgebrochen und das war das letzte das sie vor ihm tun wollte.

Aber was sollte sie ihm auf seine Frage antworten?

Ach, jetzt war doch auch schon alles egal.
 

„D-Der… Der Mann den ich lie-… jemand, den ich sehr mag, er… er liebt eine andere… und ich? Ich… ich bin nur Hinata. Ich bin einfach nur da. Ohne einen bestimmten Zweck. Nur die kleine schüchterne Hinata für die sich niemand interessiert!“, stieß sie bitter hervor und ballte ihre Hände zu Fäusten. Das Bild ihres Vaters kam ihr in den Sinn. Der Inbegriff von Desinteresse.

Naruto riss sie ihre Gedanken von seinem Bild fort.
 

„Hinata. Du bist wichtig. Vielleicht nicht für deinen Vater, aber bestimmt für deine Schwester, deine Freunde… für-… für mich…“, sagte er leise.

Hinata zuckte zusammen und riss ihre Augen auf. Ihr Herz machte riesengroße Sprünge, die bei seinem nächsten Satz auch nicht gerade kleiner wurden.
 

Naruto kniff fest die Augen zusammen, bevor er weiter sprach. Seine Eingeweide waren eingefroren.

Was hatte sie da von einem Kerl erzählt?

Er würde ihn in der Luft zerfetzen, wenn er sich Hinata auch nur einen Schritt nähern würde!

Aber das konnte er jetzt nicht laut sagen, das würde ihr auch nicht helfen.

Anderer Kerl… seine Hina…
 

„Und der Kerl, der die andere liebt… er ist es nicht wert dass du wegen ihm weinst. Wer ist er überhaupt?“, fragte Naruto misstrauisch.

Wenn er seinen Namen wusste, dann konnte er ihn suchen.

Und zusammenschlagen.
 

Unweigerlich lachte Hinata verlegen auf.

„Er… er ist… Ach, der Name ist doch nicht wichtig. Nur das was er tut. Weißt du, Naruto-kun, er tut mir weh obwohl mir klar ist, dass er das nicht will. Er macht es wirklich nicht absichtlich. Er hat mir mal versprochen, dass er mich beschützen wird. Und er hat es todernst gemeint. Aber er kann mich nicht vor seinen eigenen Gefühlen beschützen, das wäre nicht fair wenn ich das verlangen würde. Es ist wohl besser, wenn ich für ihn einfach nur Hinata bin. Nur die kleine verschüchterte Hinata.“, sagte sie leise und wandte den Blick verbissen zu Boden.
 

Naruto sah wie versteinert auf ihren Rücken. Sein Herzschlag hatte sich verdoppelt.

Er hat mir mal versprochen, dass er mich beschützen wird…

Das… das war doch… hatte er nicht… hatte er nicht genau das gleiche versprochen?

Naruto wurde heiß und kalt gleichzeitig.
 

Hinata rammte im Gedanken ihren Kopf gegen eine Wand.

Was hatte sie jetzt wieder für einen Schwachsinn verzapft? Das machte doch alles noch verwirrender, dieses indirekte Liebesgeständnis. Aber hatte er es überhaupt mitbekommen?

Hinata schickte ein Stoßgebet gen Himmel dass es nicht so war.

Und trotzdem wünschte sie sich nichts mehr.

Aber sie würde jetzt hart bleiben. Sie würde jetzt würdevoll zurück in die Höhle gehen, auch wenn ihr dazu alles andere als zumute war. Diese Geschichte mit ihr und Naruto durfte nicht noch komplizierter werden.
 

Entschlossen entfernte sie sich ein paar Schritte von Naruto, doch-…

Weit kam sie nicht.

Hinatas Handgelenk wurde eisern umschlossen und die junge Frau wurde herumgewirbelt.
 

Naruto konnte sie nicht gehen lassen.

Er konnte nicht.

Sie waren alleine, hier auf dieser Lichtung. Hinata wusste von dem Fuchs und war noch immer bei ihm.

Endlich stand nichts mehr zwischen ihnen. Vielleicht dieser Kerl…

Er hat mir mal versprochen, dass er mich beschützen wird…
 

Er fasste nach ihrem Handgelenk, als sie gehen wollte.

Kräftig aber nicht brutal riss er sie zu sich herum. Er blickte in ihre etwas verstört wirkenden, weißen Augen die weit aufgerissen waren. Wie von selbst legte Naruto die Hand, mit der er sie nicht festhielt, auf ihren Rücken. Ihre langen Haare störten ihn dabei gar nicht, ganz im Gegenteil.
 

Sanft zog er sie an sich und ließ ihr Handgelenk los.

Er fasste nach ihrer Hand und seine Finger verflochten sich mit den ihren. Er musterte sie zärtlich.

Hier im Mondlicht, so nahe bei ihm, wirkte sie gleich noch schöner. Einfach unglaublich. Schmerzhaft wurde ihm etwas klar.

Er durfte sie nicht gehen lassen!

Sie durfte nicht verschwinden!
 

„Bleib bei mir. Du bist doch nicht nur Hinata! Du bist… du bist meine Hinata…“, flüsterte er beinahe flehend.
 

Der Wind fuhr durch die Blätter der umstehenden Bäume und ein angenehmes Rauschen durchdrang die nächtliche Stille.

Da standen die beiden, im fahlen Glanz des Mondlichtes.

Nicht ahnend, dass sie doch beobachtet wurden.
 

Eine Person stand tief im Schatten des Waldes und seufzte leise.

„Ach Hinata. Wenn ich das gewusst hätte…“

Aufmerksam aber mitleidig verfolgte sie die weiteren Geschehnisse.
 

Hinata war vollkommen überrumpelt.

Er nannte sie seine Hinata. Ein unbeschreibliches Gefühl.

Und sie war ihm wieder so nah …

Seine ozeanblauen Augen spiegelten den Schein des Mondes wider und boten so einen noch faszinierenderen Anblick. Hinata versank völlig darin und alle ihre Befürchtungen waren auf einmal wie fortgewischt.

Solange er da war konnte doch nichts geschehen.
 

Ein angenehmes Kribbeln machte sich in ihre breit und sie fühlte sich als würde sie auf Wolken schweben. Er war ihr Naruto, ihr wunderbarer Naruto.

Auch wenn sich das alles mehr als kitschig anhörte, so dachte sie es doch in diesem Moment.
 

„Naruto…“, flüsterte sie, von ihren eigenen Gedanken ergriffen.
 

Da machte es bei Naruto Klick.

Er hat mir mal versprochen, dass er mich beschützen wird…

Weißt du, Naruto-kun, er tut mir weh obwohl mir klar ist, dass er das nicht will. Er macht es wirklich nicht absichtlich…

Ein wunderbar angenehmes Gefühl der Leichtigkeit stieg in ihm auf und er atmete erleichtert aus.
 

Naruto lächelte Hinata entschuldigend an.

„Ich wollte dir niemals wehtun. Niemals.“

Hinata nickte sachte, noch immer von seinen Augen festgehalten.

„Ich weiß… ich weiß das. Du tust es trotzdem. Aber ich kann dich nicht verlassen. Ich kann nicht gehen.“, flüsterte sie.
 

Narutos Druck auf ihrem Rücken verstärkte sich und er kam ihr immer näher. Doch plötzlich hielt er inne und lächelte sie warm an.

Hinata drückte kurz seine Hand, wie um sicher zu gehen, dass er tatsächlich da war, und nicht bloß ein Traum.

Er verschwand nicht und sie legte ihre rechte Hand auf seine Brust. Sie konnte deutlich seinen Herzschlag spüren und bei jedem Schlag wurde ihr heißer und heißer.
 

Naruto wurde plötzlich auch klar, wie er Hinata vorhin verletzt hatte.

Sakura. Fuchs.
 

„Hina… ich hätte dir auch ohne Sakuras Zutun von dem Fuchs erzählt. Vielleicht nicht so plötzlich, aber ich hätte es getan. Weil ich dich wirklich mag. Falls du das noch nicht bemerkt hast.“, sagte er mit einem typischen Grinser.

Hinata wurde rot. Er nahm ihr wie immer nichts übel. Er war so lieb zu ihr.

Und noch nicht fertig.
 

„Ach ja… noch mal zu dem Typen, der eine andere liebt. Ich glaube, du irrst dich. Er wäre wirklich ein Idiot, wenn er sich nicht für dich entscheiden würde. Aber in diesem Fall hoffe ich schon dass er dich freigibt, denn sonst würde er mich umbringen wollen, nachdem was ich jetzt gleich tun werde…“, meinte er, noch immer grinsend.
 

All die Anspannung der vergangenen Tage war von ihm abgefallen.

Keine Gedanken mehr an ihre quälende Gefangenschaft, an die verdammte Rolle, an die verlorenen fünf Jahre, an die Strapazen der vielen Angriffe und vor allem: an den Fuchs.

Hinata verdrängte alle seine Sorgen. Es reichte schon ein Blick.

Sie tat ihm schlicht und ergreifend gut.
 

Hinata war nicht sicher, ob Naruto kapiert hatte, wen sie mit „dem Kerl“ meinte. Irgendwie glaubte sie Schalk aus seinen Augen herausgelesen zu haben… dann würde er es wissen.

Aber andererseits… sie kannte Naruto. Normalerweise war er nicht gerade der hellste.
 

Was er jetzt gleich tun wird…

Hinata wurde noch um ein paar Nuancen dunkler, aber das machte eigentlich keinen Unterschied mehr.

Doch plötzlich schaltete sich ihr Verstand wieder ein.
 

Sie – tat – es – schon – wieder!!

Auch wenn er es anscheinend ganz freiwillig tat… und sie es schön fand… so war es doch ziemlich überraschend gekommen. (wirklich? -.-)

Und dir letzten beiden Male wo sie sich so nahe gekommen waren, war danach alles nur noch schlimmer geworden. Was, wenn sie jetzt schon wieder einen Fehler machten? Konnte sie das noch einmal verkraften?
 

Hinata verkrampfte sich ruckartig, auch wenn ihr ihr Herz sagte, es nicht zu tun. Sie konnte nicht anders.
 

Naruto hatte natürlich bemerkt, dass Hinata plötzlich alles andere als entspannt war. Doch er blieb völlig gelassen.

Jetzt würde er nicht nachgeben. Nicht aufhören.

Dafür war er schon zu weit gegangen.
 

Sanft aber doch unnachgiebig drückte er die zierliche junge Frau an sich.
 

Hinata stockte und wollte sich geistesgegenwärtig wehren. Ihr Verstand lief auf Hochtouren und verbot ihr, weiter zu gehen.

Ausgerechnet sie. Sie konnte das nicht.

Sie war doch nur Hinata.
 

Weiter konnte sie nicht darüber nachdenken.
 

Sanft verschloss Naruto ihre Lippen mit den seinen.
 


 

Die junge Frau war vollkommen überrumpelt. Mit seiner Berührung waren alle ihre Zweifel weggewischt worden.

Er… er…

So lange hatte sie darauf warten müssen. Seit 23 Jahren wartete sie auf diesen Augenblick.

Zweimal war es mehr als unglücklich verlaufen, als das hier geschehen war. Aber jetzt… jetzt war alles perfekt.
 

Sie hatte es so sehr gewollt und gleichzeitig nicht gewollt, war hin und her gerissen gewesen zwischen Herz und Verstand.

Und jetzt küsste er sie. Riss sie endlich aus ihrer Entscheidungsunfähigkeit.

Er hatte sie endlich richtig wahrgenommen.
 

Ihre Gefühle fuhren Achterbahn, ihr wurde heiß und kalt gleichzeitig, Schauer jagten ihr einer nach dem anderen über den Rücken… und sie fühlte sich so herrlich leicht und sicher.
 

Sie nahm seine Nähe in sich auf.

Sie spürte seine warmen weichen Lippen auf den ihren. Am Anfang regungslos.
 

Sie genossen einfach nur die Berührung an sich.
 

Auch Naruto erging es ähnlich.

Er hatte es endlich getan, hatte keinen Gedanken an mögliche Folgen verschwendet. Und war unglaublich froh darüber.
 

Aber jetzt… jetzt wollte er diesen Moment mit allen Mitteln genießen.

Ihre Lippen waren so weich… so warm.

Dann begann er sie richtig zu küssen. Vorsichtig bewegte er seine Lippen, wie um Hinata nicht zu erschrecken. Sein Herz setzte ein paar Schläge aus, als sie den Kuss zaghaft erwiderte.
 

Als Naruto sich sicher war, dass Hinata das ebenso wollte wie er, ging er weiter.

Ohne den Kuss zu unterbrechen umschloss er ihren Oberkörper mit seinen Armen.

Endlich.

Endlich konnte er ihr so nahe sein.

Nichts und niemand stand dem hier im Wege, keine Probleme, keine Zweifel.

Nur sie beide zählten.

Niemand hätte sie jetzt voneinander trennen können.
 

Hinata spürte seine sanften Bewegungen und schmolz regelrecht dahin. Wie von selbst schlossen sich ihre Augen. Jede Faser ihres Körpers genoss diesen Augenblick.

Vorsichtig legte sie ihre Arme um seinen Hals und ließ sich seelisch völlig fallen.

Sie spürte, dass er mehr Gefühl in den Kuss legte, mehr Leidenschaft und es erging ihr nicht anders.
 

Eine Energie pulsierte in ihrem Körper und bei jeder weiteren Welle fühlte sie sich noch besser und gleichzeitig doch… ungeduldiger.

Wie von selbst drückte sie sich enger an Naruto und fuhr ihm sanft durch sein noch immer etwas feuchtes Haar.

Sie wollten das beide hier schon so verdammt lange.
 

Naruto war fasziniert.

Hinata wirkte zwar anfangs ein wenig unbeholfen, doch mit der Zeit wurde sie immer… ja, wie sollte er es ausdrücken?

Leidenschaftlicher? Sehnsüchtiger?

Er beschloss, noch einen Schritt weiter zu gehen.
 

Sanft aber auffordernd berührte er ihre Lippen mit seiner Zunge und bat sachte um Einlass.

Hinata zögerte einen Augenblick. Aber nur einen Augenblick.

Sie vertraute ihm doch.

Langsam öffnete sie ihren Mund und spürte einen Moment später Narutos Zunge ihre eigene spielerisch umkreisen.
 

Ein unbeschreibliches Gefühl.

Dieser ungeduldige Drang der sich vorhin in ihr aufgebaut hatte entlud sich in einem knallenden Feuerwerk in ihrem Inneren.

Immer wieder stupste Narutos Zunge ihre auffordernd und frech an. Willig ließ sie sich auf diesen kleinen Machtkampf ein.

Sie genoss jede Sekunde.
 

Naruto gewann den liebevollen Kampf schließlich mit Bravour. Man musste ihm aber zugute rechnen, dass er schon mehr Erfahrung hatte.

Trotzdem war er vollkommen in diesem Kuss versunken, genauso wie Hinata. Noch niemals zuvor hatte er eine Frau so geküsst. So voller Gefühle, voller Leidenschaft… vielleicht sogar Begierde.
 

Für ihn war ein Kuss immer nur ein Kuss gewesen. Nicht wirklich von Bedeutung. Schließlich waren es die Frauen aus den Dörfern auch nicht, wenn man es genau betrachtete. Er war gewiss kein Aufreißer der überall eine Bettgespielin benötigte, aber er war schließlich auch nur ein Mann.
 

Aber Hinata zeigte ihm gerade eben in eine völlig neue Art des Küssens. Und er konnte ohne Zweifel sagen, dass dieser Kuss der beste in seinem bisherigen Leben war.

Weil er Hinata kannte. Genau kannte.

Weil sie wusste, wer und wie er war.

Weil er sie liebte.
 

Hinata verfluchte im Gedanken den Menschen der folgenden Spruch von sich gegeben hatte:

Auch die schönsten Momente gehen vorbei.
 

Doch weil sie nicht aufgrund Luftmangels sterben wollten, lösten sich Naruto und Hinata schließlich wieder voneinander.

Zärtlich fuhr Naruto mit seinem Daumen über Hinatas Wange. Ihre Augen waren geschlossen, doch ganz langsam öffnete die junge Frau sie wieder.
 

Sie erblickte seine wunderbaren blauen Augen, die sie so liebevoll musterten, dass Hinata beinahe die Tränen kamen. Er sah nur sie, einzig und alleine sie.

Naruto bemerkte ihren Blick. Besah sich zärtlich ihre gesamte Erscheinung.

Sie war so wunderschön, dass er schon hilflos nach anderen Ausdrucksmöglichkeiten suchte, doch es gab keine.

Sanft schloss er sie in seine Arme und seufzte leise.

Er wollte sie am liebsten niemals wieder loslassen.
 

Hinata erwiderte seine liebevolle Geste, strich ihm über seinen Rücken und schließlich spielten ihre Finger mit seinem blonden Haar.

Ein wenig erschöpft ließ sie sich gegen Naruto sinken. Hier bei ihm fühlte sie sich so beschützt wie nirgendwo sonst auf der Welt. Und selbst wenn diese um sie herum untergehen würde, keinen Zentimeter würde sie sich von Naruto entfernen.

Sie würde ihm ihr Leben ohne einen Moment zu zögern anvertrauen.
 

Sie erschauderte als Naruto seinen Kopf in ihrer Halsbeuge vergrub und begann ihre Hals mit sanften Küssen zu liebkosen.

Ein wenig überrascht keuchte sie auf. Ein bis dahin unbekannte Erregung hatte sie gepackt, die sie selbst ein wenig erschreckte.

Doch gleichzeitig genoss sie es aus vollem Herzen.

Seine Berührungen… diese teilweise nur gehauchten Küsse…

Sie bekam eine Gänsehaut und seufzte wohlig auf.
 

Naruto entging ihr leises Keuchen keinesfalls und es trieb ihn nur dazu, weiterzumachen. Auch wenn er sich ein wenig für diesen Gedanken schämte… er wollte mehr.

Er wollte mehr von dieser unglaublichen Frau, die ihm in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet hatte.

Und der er sich geöffnet hatte. Für die er all seine Verteidigungen fallen hatte lassen.
 

Langsam drängte Naruto Hinata zurück zu der Baumgruppe am Seeufer und sie wehrte sich nicht dagegen.
 

Kurz hielt er inne und sah sie ernst an.

„Hina… Ich will nichts tun, was du nicht auch willst.“, stellte er klar.

Sie nickte langsam.

„Ich weiß. Es ist nur… ich… ich habe noch nie…“, stammelte sie herum und wurde wieder rot.

Naruto sah sie zögerlich an. Sie hatte tatsächlich noch nie… unvorstellbar.

„Wenn du das nicht möchtest, dann-…“

„Doch!“, sagte Hinata heftig.

Und sie meinte es auch so.

Diese Erregung vorhin hatte in ihr ein seltsames Gefühl geweckt.

Begierde.
 

Naruto grinste belustigt.

„Na dann… freut mich. Aber wir können auch einfach stoppen…“

Einen Moment verharrten sie stumm und sahen sich nur an. Dann beugte Hinata sich leicht vor und berührte seine Lippen nur flüchtig.

Seine Hände glitten über ihren Rücken hinab bis zu ihren Hüften und hinterließen brennende Spuren. Erneut entlockte er Hinata ein leises Stöhnen.

„Nein… nein, hör’ jetzt bitte nicht auf…“, murmelte sie und schmiegte sich an ihn.
 

Sie konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass er jetzt aufhören könnte. Sie wollte dass er sie weiterhin berührte, weiterhin küsste.

Weiterhin sah.
 

Naruto lachte leise und zog sie letztendlich mit sich in das trockene Gras unter den Baumkronen.

Er drehte sie auf den Rücken und stützte sich mit einer Hand neben ihr ab. Die andere fuhr immer wieder ihren Hals entlang bis wenige Zentimeter unter die feuchte Kleidung.

Wieder begann er sie zu küssen, mal sanft, dann wieder drängend.
 

Hinata wehrte sich nicht, ganz im Gegenteil.

Diese Erregung von eben war in vollem Maße zurückgekehrt und sie wollte dieses Gefühl nicht verlieren.

Er sollte jetzt nicht aufhören.

Dieses Gefühl seiner Nähe wollte sie nicht missen. Nie wieder.
 

Diskret zog sich die Person in den Wäldern zurück.

Lautlos formte sie blitzschnell mehrere Handzeichen und einen Augenblick später verschwand sie in der Dunkelheit.

Sie hatte für den Moment genug Informationen bekommen.

So sehr sie die junge Frau auch bemitleidete, so sehr freute sie sich auch für sie.

Sie endlich hatte das bekommen, dass sie sich schon seit langer Zeit gewünscht hatte.

Ihn.

Seine Aufmerksamkeit. Seine Liebe.
 

Die Person wollte das nicht zerstören.

Nicht jetzt schon.
 

Zurück blieben nur Naruto und Hinata.
 

In dieser Nacht geschah auf der einsamen Lichtung etwas, was beide vor noch wenigen Tagen für unmöglich gehalten hatten.

Niemand unterbrach sie.

Niemand hätte das gewollt.
 

Sie liebten sich.
 

**************************************************************
 

*vor Rührung weint*
 

Es war so schön... JAJAJAJAJAJA!! Hinata!!

Du hast es geschafft, meine Süße. Nach all den Problemen die ich euch in den Weg geschmissen habe... ihr habt euch nicht unterkriegen lassen...

Das ist meine Hina. Das ist mein Naruto.

*extrem stolz ist und vor ergriffenheit weint*
 

Hehehe... vielleicht habt ihr damit gerechnet...

Vielleicht aber auch nicht.

Kam, finde ich, doch ein wenig plötzlich, bisschen schnell.

Aber sicher nicht unerwartet. ^^
 

Ach ja, das "sie liebten sich"... hab ich in der älteren Art gemeint.

Nicht nur das Gefühl, die Handlung... ihr versteht? ^^
 

Und jetzt das Wichtigste:
 

HAT ES EUCH GEFALLEN?

Ich meine, es war schon sehr, sehr viel Kitsch drinnen, dass es mir manchmal selbst fast zuviel geworden ist... aber ich denke, die beiden haben das in dem Moment wirklich gedacht und gefühlt...
 

Eure Statements bitte! ^^
 

Und ach ja:

Habe ich Naruto und Hinata noch immer getroffen?

Wie fandet ihr das, wo Naruto eifersüchtig war ^^

Hat er es kapiert, wen sie mit dem Kerl meinte?

War das gut, als Hinata sich wegen Sakura aufgeregt hat? ^^

Wie war der Kuss?

Und das Ende? ^^

Und die "Person" im Hinterhalt?
 

Ich weiß, ich stelle hohe Ansprüche, aber manche schreiben einfach nur: es war toll oder so...

Ich meine, ich bin dankbar, wirklich, jedes Kommi freut mich, aber ich kann mir nicht unter jedem etwas vorstellen! *sich entschuldigt weil sie mal wieder was zu meckern hat*
 

Also bitte, ich bin niemandem böse oder so, nichts Falsches denken! *droht*
 

Nicht gut, jetzt zu drohen... sry ^^

Ich verrenne mich hier... -.-

Bis zum nächsten Kappi!
 

Ach ja: Soll ich vielleicht einen kleinen adulten ^^ OS schreiben?
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Beweise

Lange ist's her, liebe Freunde und Fans.

Aber ich bin wieder da! Neu erholt aus dem wohl verdienten Urlaub!
 

Das Kappi ist zwar nicht so lange und geht nur um Sakura und Sasuke... aber dafür hattet ihr Naru Hina OS. ^^

Also, für Saku Sasu Fans: bitte schön!

Für Naru Hina: lest doch noch mal die letzten Kappis und den OS... und vielleicht auch widerwillig das hier! ^^

Aber biiiite Kommis. ^^
 

Viel Spaß!
 

******************************************************************
 

Am nächsten Morgen
 

Sakura blinzelte verschlafen. Ein paar Sekunden war sie vollkommen orientierungslos und richtete sich hastig auf, wobei sie sich aber in der alten Decke verhedderte. Mit einem erstickten Schrei kugelte sie über den Höhlenboden.

Ärgerlich vor sich hin fluchend wickelte sie sich aus dem Stück Stoff und saß nun auf dem kalten Felsen. Mit einem teilweise gequälten Seufzen dehnte sie ihre steif gewordenen Gelenke und langsam aber sicher kamen ihr auch wieder die Ereignisse des letzten Tages in den Sinn.

Es war ganz schön viel passiert.
 

Noch immer ziemlich verschlafen sah sie sich um… und erstarrte.

Sasuke saß im Schneidersitz und mit verschränkten Armen unmittelbar neben der verglühten Feuerstelle und verfolgte jede ihrer Bewegungen mit einem abschätzenden Blick.

Sakura errötete bis zu den Haarwurzeln. Wann war sie das letzte Mal rot geworden?

Das war bestimmt schon Jahre her.

Sie betete inständig zu Gott, dass Sasuke jetzt keine Fragen stellen würde.

Doch wie meist blieb ihr Flehen unerhört.
 

„Stehst du jeden Tag so auf? Ich meine, fällst du jeden Tag aus deinem Bett? Und beschimpfst gleich alles was dir in die Quere kommt? Äußerst interessant zu beobachten.“, meinte er und es schien als würde er die Situation aus vollen Zügen genießen.

Sakuras Gesichtsfarbe hätte Hinatas alle Ehre machen können. Wie um sich zu schützen riss sie die alte Decke bis zu ihrem Kinn hinauf.

„S-Sasuke-kun. Du bist ja schon wach.“

„Das hast du ja schnell erfasst. Immerhin bin ich nicht so ein Langschläfer wie du.“

„Hey, was soll das heißen? Wie spät ist es?“, fragte Sakura, um von dem peinlichen Thema ihres Schlafes abzulenken.
 

„Sicher schon acht Uhr morgens.“, gab Sasuke als Antwort.

Mühsam rappelte Sakura sich auf und gähnte laut. Langschläfer. Hatte der eine Ahnung.

Aufmerksam sah sie sich um.

„Und wo sind Naruto und Hinata?“, fragte sie denn Mann schließlich.

Er sah sie säuerlich an und gab einen unwilligen Laut von sich.

„Sie waren die ganze Nacht weg. Was hast du zu Naruto gesagt? Von wegen: dann fallen sie sich in die Arme und verbringen eine wundervolle Nacht zusammen?“, fragte er zynisch.
 

Sakura dachte einen Moment scharf nach. Im Bruchteil einer Sekunde erinnerte sie sich an den Ablauf des Gesprächs zwischen ihr und Naruto und die Stunden danach. Sasuke meinte, er hatte ihr von dem Fuchs erzählt.

Vielleicht hatten die beiden dann endlich verstanden, dass sie füreinander geschaffen waren!

Und der erste Preis geht an Sakura Haruno, die es mal wieder geschafft hat! Cha!
 

Doch jetzt musste sie sich um Sasuke kümmern. Er kam ihr so viel… sarkastischer vor als vor ein paar Jahren.

Und da durfte sie natürlich nicht klein beigeben.
 

Sie stemmte ihre Arme in die Hüften und es kam ihr so vor, als würde Sasuke sie erwartungsvoll ansehen.

„Du hast mitbekommen, wovon ich gestern gesprochen habe? Ich bin in der Tat beeindruckt, Sasuke-kun. Dass du mir tatsächlich zugehört hast… da ich doch noch immer so töricht wie vor vielen Jahren bin.“, meinte sie scharf.
 

Sasuke sah sie mit seinen schwarzen Augen durchdringend an und sie spürte verärgert, dass sie langsam immer unruhiger unter seinem prüfenden Blick wurde. Wieso reagierte sie nur so auf ihm?

Die einzigen die es fertig brachten, dass sie aus ihrer bekannten ruhigeren Rolle fuhr, das waren Gai und Lee. Manchmal schienen die beiden es auch wirklich darauf anzulegen.
 

Aber wieso bei Sasuke-kun? Er sagte nicht einmal ein Wort und schon wurde sie hibbelig und unruhig. Nicht zu vergessen nervös.

Unruhig verlagerte sie ihr Gewicht von einem Bein auf das andere.

Wie in alten Zeiten. Deprimierend.

Er hatte nicht Recht gehabt!
 

Sasuke fixierte Sakura.

Sie war wirklich ganz anders als er sie in Erinnerung hatte. Nicht mehr das kleine Mädchen, das ihn immer angehimmelt hatte. Nun war sie eine Frau, die sich wehren konnte, verbal und physisch.

Das hätte er nie von ihr erwartet. Nicht von der kleinen schwachen Sakura.

Aber wenn er die Person aus seinen Erinnerungen mit der hier verglich, dann waren da doch auffällige Parallelen. Für Sasuke.

Einige sogar, wenn er genauer darüber nachdachte.
 

Mit ausdrucksloser Miene richtete er sich auf und trat an Sakura heran, die keinen Zenitmeter zurückwich.

Allerdings bemerkte er, dass ihr Blick kurz irritiert zu ihm herüberwanderte.

„Das was ich gestern gesagt habe von wegen töricht… so stimmt das nicht. Jedenfalls nicht ganz.“

Sakuras Augen wurden groß. Etwa eine Entschuldigung? Niemals.

Sasuke tat ein wenig verwundert.

„Aber eines verwirrt mich schon. Wieso sagst du immer, dass du dich geändert hast? Vielleicht äußerlich. Sicher sogar…“

Sie schluckte. Was hatte er nur vor, Himmel noch mal?

Sie spürte seinen Blick über sich gleiten und kurz an ihrem Oberkörper hängen bleiben.

„Sasuke-kun, meine Augen sind hier oben.“, sagte sie ironisch, aber innerlich hatte ihr Herzschlag ausgesetzt.

Er hatte sie noch niemals so genau gemustert, nicht einmal für seine Verhältnisse.
 

Sofort sah Sasuke ihr wieder in die Augen, tat aber als hätte er nichts gehört.

„Du kannst dich besser ausdrücken und genießt so sicherlich hohen Respekt in Konoha. Tsunade hat abgefärbt. Interessant festzustellen. Aber…“, er stoppte.

„Aber…?“, fragte Sakura leise.

Sie wollte es wissen. Er hatte ihre Neugierde geweckt.

Und irgendwie… wenn er ihr so nahe war… dann wurde ihr so… so warm.

Sie war ganz in seinen Bann gezogen, konnte ihren Blick nicht von seinen Augen abwenden. Sie hing förmlich an jedem Wort, das er sagte.
 

„Aber innerlich bist du noch komplett dieselbe, auch wenn du es abstreitest.“, schloss er selbstgefällig lächelnd.

Sakura war einen Moment sprachlos. Was hatte er da gesagt?

„Das ist Schwachsinn, Sasuke.“

Nebenbei ließ sie gleich mal das –kun weg. Sie war viel zu aufgewühlt, um daran noch zu denken. Er hielt noch immer an seiner gestrigen Aussage fest! Das war einfach nicht zu glauben!

„So?“

„Ja! Du kennst mich nicht Sasuke. Du weißt nichts über mich. Ich habe mich geändert. Ich bin nicht mehr dieselbe! Wie kannst du es wagen, das in Frage zu stellen?“, zischte sie wütend.
 

Sasuke erwiderte zuerst nichts darauf und schien nachzudenken. Dann hob er endlich wieder seine Stimme.

„Ich habe eindeutige Beweise.“

Sakura lachte kurz und emotionslos auf. Einfach nur lächerlich.

„Ach? Die würde ich gerne sehen.“

„Gerne.“

Sakura war gespannt, was jetzt kommen würde. Er konnte ihr nichts beweisen. Gar nichts. Weil es nichts zu beweisen gab.

Er hatte nicht Recht.
 

Sasuke sah die junge Frau vor sich aufmerksam an. Es war klar, dass sie ihm nicht glauben würde, von Vornhinein.

Aber es war sehr leicht, sie zu überzeugen. Leider musste er, um mehr Wirkung zu erzielen, mehr reden als es sonst seine Art war.

Tja, manchmal mussten Opfer gebracht werden.
 

Sakura erstarrte, als er noch näher an sie herantrat und sich leicht vorbeugte.

„Dann lass uns beginnen. Erster Beweis: deine Ausdrucksweise. Du redest beinahe exakt so wie Tsunade. Du hast ihren Stil absolut verinnerlicht. Aber wehe, wenn dir auf die Schnelle nichts einfällt. Was passiert dann? Du wirst rot… und dann führst du wieder deine gedanklichen Selbstgespräche. Wie damals.“, flüsterte er leise in ihr Ohr.
 

Ihr Herz raste. Woher wusste er von ihren Selbstgesprächen? Das war unmöglich. Woher wusste er es??

„Sasuke-kun, woher-…?“

„Du bist plötzlich abwesend. Ähnlich wie Naruto, wenn er mit dem Fuchs redet. Oder es zumindest versucht. Aber ich gehe davon aus, dass nichts in dir verschlossen ist. Also redest du mit dir selbst.“, fasste er knapp zusammen und Sakura wurde ein wenig rot.

Mehr gab es da wirklich nicht zu sagen.
 

„Zweiter Beweis: deine Stimme. Du überspielst also deine Unsicherheit, die du natürlich niemandem eingestehst, mit deiner Wortwahl. Doch damit kannst du dich nicht über Wasser halten. Wenn eine Bemerkung fällt, die dich an nicht besonders schöne Ereignisse erinnert, dann zittert deine Stimme und du klingst ziemlich zurückhaltend und vielleicht manchmal auch ratlos. Einfach ein wenig wie damals. Das passt so gar nicht zu deinem Tsunade-Stil.“

Sakura schluckte, sagte aber nichts.

Sie erschauderte, als sie seinen Atem ganz nah an ihrem Ohr spürte. Er redete weiter.
 

„Jetzt nähern wir uns den beiden eindeutigeren Beweisen. Also beginnen wir. Dritter Beweis: deine Augen. Dagegen kannst du nichts tun, auch wenn du es erzwingen willst. Man kann in ihnen lesen wie in einem offenen Buch. Viel spiegelt sich darin wieder. Freude… Schmerz… Alles vertreten. Du willst mit deiner restlichen Körpersprache von deinen Augen ablenken, da du dir dieser Schwäche bewusst bist. Doch gleichzeitig kannst du sie auch ganz gezielt einsetzen und das weißt du auch. Aber wie gesagt: meist gelingt es nicht. Dann wirken deine Augen vor Überraschung groß und vor schmerzhaften Dingen ganz klein und ängstlich. Wie damals.“
 

Wie auf Kommando schloss Sakura ihre grünen Augen. Sie wusste was er meinte. Er hatte bisher leider mit jedem Wort Recht. Wenn es bloß nicht so wäre.

Schon wieder kam er ihr so viel überlegener vor, als sie es jemals würde sein können. Es ärgerte sie, aber gleichzeitig breitete sich ein kribbelndes Gefühl in ihr aus.
 

„Und jetzt zum wichtigsten und vierten Beweis: Sasuke Uchiha.“, raunte er in ihr Ohr.

Er wusste, dass er sich jetzt auf dünnes Eis begab, doch es war ihm egal. Ihm war klar, dass er Recht hatte. Und ihr auch. Genau wie bei den anderen drei Beweisen.

Doch natürlich gab sie das nicht zu. Er sah in ihre Augen, die sich vor Überraschung und Entsetzen ruckartig wieder geöffnet hatten.

„Nein! Das stimmt nicht.“, beharrte sie, wenngleich ihr Einwand auch ein wenig schwach klang.

„Doch. Pass auf.“
 

Er legte seine Hände auf ihre Hüften und sie sah ihn erstarrt an.

Langsam wanderte sie ihren Körper entlang, beinahe spielerisch.

Sasuke spürte eine angenehme Hitze in sich aufsteigen. Er musste es ihr beweisen… aber wieso fühlte er sich selbst so… komisch?

Er war ein Uchiha. Solche Gefühle hatte er nicht. Niemals.

Er musste zugeben, dass sich ihr Körper unter seinen Händen gut anfühlte. Kurvig, aber nicht zu übertrieben viel und auch nicht zu betont. Wie sich wohl ihre Haut unter der Kleidung anfühlte…

Ärgerlich riss er seine Gedanken zurück. War er von allen guten Geistern verlassen?

Er musste sich wieder auf sein eigentliches Vorhaben konzentrieren.

Zufrieden bemerkte er, dass Sakuras Atem schneller ging.
 

Eine Hand legte er zurück auf ihre Hüfte und mit der anderen berührte er kurz ihren Hals.

Ein wohliges Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit.

Es fühlte sich gut an… er war so ungewohnt zärtlich.

Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Siehst du? Und jetzt…“
 

Seine Finger wanderten von ihrem Hals auf ihre Wange. Unbewusst schmiegte sie sich an seine warme Hand und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

Seinen anderen Arm legte er auf ihren Rücken und verstärkte den Druck ein wenig. Sie waren so eng beisammen, dass er ihren schnellen Herzschlag spüren konnte.
 

Mit dem Daumen strich er kurz über ihre Wange und legte seine Hand dann in ihren Nacken. Er beugte sich ein wenig zu ihr vor und Sakura stellte sich augenblicklich leicht auf die Zehenspitzen.

Sie wusste selbst nicht, wieso sie das tat. Aber sie tat es einfach. Es war ein so schönes Gefühl. Als würde ein jahrelanger Druck einer puren Erleichterung weichen.
 

Sie spürte seinen angenehm warmen Atem auf ihren Lippen und hielt die Luft an.

„Sasuke-kun…“, hauchte sie.

Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. So hatte sie sich schon lange nicht gefühlt und es war seltsam, dieses Empfinden wieder zu spüren. Es war in Vergessenheit geraten.

Immer näher kam er ihr.

Immer näher…
 

Plötzlich löste sich Sasuke ruckartig von ihr und ging wieder auf Abstand.

Auch wenn es ihm Leid tat.

Halt. Einem Uchiha tat nichts Leid.

Er sah ihn Sakuras unendlich enttäuschte Augen und irgendwo tief in ihm drinnen tat es einen schmerzhaften Stich. Er ignorierte ihn einfach.
 

„Vierter Beweis: Sasuke Uchiha. Du bist ihm noch immer verfallen. Du kommst nicht von ihm los, auch wenn du es dir und anderen einzureden versuchst. Auch wenn du nicht mehr so mit ihm sprichst wie früher. Wenn du ihn nicht mehr alle zwei Minuten um ein Date bittest. Das ist der einzige Unterschied zu damals. Du tust so, als wäre nichts. Du tust so, als hättest du all dein Leid… und deine Liebe… längst vergessen. Aber das stimmt nicht. Deine Reaktion eben war eindeutig. Du hängst noch immer an ihm. Du würdest noch immer alles für ihn tun. Auch wenn du immer behauptest, dich geändert zu haben. Das hast du nicht geschafft. Vielleicht verändert. Aber das ist nicht dasselbe.“, sagte er leise.
 

Mit diesen letzten Worten ging er an Sakura vorbei. Hinaus aus der Höhle, fort von ihr.

Die Sonne war gerade eben aufgegangen und warf ihre ersten Strahlen in die noch kühle Höhle. Auf den Rücken einer jungen rosahaarigen Frau, welche noch immer bewegungslos dastand.

Immer noch ins Nichts blickte.
 

„Fünfter Beweis. Er hat mit allem Recht.“, flüsterte sie in die nun ziemlich einsame und abstoßend wirkende Höhle.

Dann sank sie zurück auf den Boden und weinte.
 

***********************************************************************
 

Fertig...

Ich finde, das Kappi ist richtig gut geworden. Es ist mir spontan eingefallen, und dafür hab ich mich richtig ins Zeug gelegt, auch wenn Naru Hina nicht vorgekommen sind ^^

Außerdem ist das hier auch nicht so lang... naja, egal ^^
 

Ich fand, Sasuke war hier, richtig, richtig gemein. Aber er ist eben Sasuke. Ich denke, er hätte es wirklich so gemacht.

Falls sich einige wundern: Ja, er ist gedanklich anders auf Sakura zu sprechen als noch vor ein paar Kappis. Er hatte eben einfach viel Zeit zum Nachdenken. Und naja... er ist eben Sasuke! *energisch sagt*
 

Sakura hat mir voll Leid getan. Da... da macht Sasuke sowas!! Sie ist schon arm dran mit ihm...

Tja, ich bin halt böse ^^
 

Freue mich auf eure Kommis!
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Einfach so?

Hi!
 

EIN RIESENGROßES SORRY!

Aber ich habe diesmal so lange gebraucht, weil ich zwanzig Seiten vorgeschrieben habe (haha, wieder mega in Führung liegt!)

Aber jetzt bin ich wieder da, ich hoffe, ihr konntet mir verzeihen.
 

Und sry, dass es anfangs wieder um Sasuke geht... aber diesmal kommt auch genügend Naruto und Hinata.

Und ich möchte noch darauf hinweisen, dass sich die Kapitel in nächster Zeit wieder ein wenig ziehen werden... ich muss auf das Finale hinarbeiten.

Es ist also nicht so, dass keine Sachen passieren, die in Zukunft wichtig sein werden... man erkennt es nur nicht so leicht und es wirkt wahrscheinlich ziemlich "langweilig".

Aber es geht in zirka drei bis vier Kappis los, das Finale wird eingeläutet.
 

Haltet durch ^^
 

Viel Spaß mit dem Kappi!!!
 

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Sasuke schlenderte zurück zur Höhle.

Die letzte Viertelstunde war er einfach so durch die Gegend spaziert. Wollte an nichts denken, sondern einfach nur gehen.

Und doch waren seine Gedanken immer wieder zu Sakura geglitten.

Wieso?

Er hatte ihr eindeutig bewiesen, dass sie noch genauso wie früher war. Jetzt würde sie hoffentlich mit dieser Ich-bin-nicht-mehr-wie-damals Nummer aufhören.

Es war richtig gewesen, dass er das getan hatte.

Jemand musste ihr die Augen öffnen.
 

Er seufzte leise.

Halt, seit wann seufzte er denn?

Noch ein Seufzer.

Verdammt.

Wütend trat Sasuke einen kleinen Stein weg, der mitten auf dem teilweise verwachsenen Feldweg lag.
 

Es war doch zum Verrücktwerden. Eines war ihm auf seinem Spaziergang klar geworden. Hinata hatte keinen guten Einfluss auf ihn. Sie ging auch immer spazieren. Und meistens begann oder endete das damit, dass melodramatische Szenen zwischen ihr und Naruto entstanden.

Aber bei ihm und Sakura, da war das doch was anderes! Da war keine Liebe wie zwischen dem Dobe und Hinata, ganz bestimmt nicht!

Aber irgendwas war da…

Irgendwas… Seltsames.
 

Als er seine Beweise angeführt hatte… als er mit ihr gespielt hatte…

Ihre Augen hatten so verletzt gewirkt, als sie es endlich gemerkt hatte.

Hatte sie sich etwa allen Ernstes Hoffnungen gemacht? Sie kannte ihn doch, das hatte er ihr sogar gesagt.

Sie wusste, dass er nur mit ihr spielte.
 

Und trotzdem war sie zutiefst enttäuscht gewesen.

Aber wieso zur Hölle kümmerte ihn das?

Wieso dachte er die ganze Zeit darüber nach?

Und warum durchliefen ihn eisige Schauer, wenn ihre Augen, ihr so verletzter Blick sich in seine Gedanken schob?
 

Es war nur Sakura. Die Sakura, die ihn immer nur nervte, die lästig war, die nichts auf die Reihe brachte!

Er hatte mit ihr gespielt, so wie er es mit allen Frauen tat. Außer mit Hinata. Das hatte er dann doch nicht gewagt. Gewollt.
 

Wurde er etwa weich?

Eine kräftigere Windböe zerzauste sein Haar und entnervt brachte er es wieder in Form.

WURDE ER WEICH?

Nein. Er war Sasuke Uchiha. Er musste schon immer hart sein. Seit dem Tag als mit sieben Jahren mit ansehen musste, wie sein Clan zugrunde gegangen war.

Seit diesem Tag hatte er geschworen, dass ihm nichts mehr nahe gehen würde.

Er war Sasuke Uchiha.
 

Aber Sakura… jetzt sah die Sache anders aus.

Sie tat ihm weh.

Halt, sie tat ihm weh? Was dachte er denn da, zum Teufel?! Niemand tat ihm weh, keiner konnte das!

Wie sollte sie das auch geschafft haben?

Nur ihre Enttäuschung über ihn? Das sie ihn anscheinend doch nicht kannte?

Nein… nein, das konnte nicht sein.

Sie kannte ihn. Er hatte das sogar zugegeben.
 

Aber widersprach er sich damit nicht selbst?

Einerseits fand er, dass Sakura nur Sakura war, nicht mehr oder weniger, und andererseits… da war sie doch mehr.

Aber beides in einem?

Das ging doch nicht!

Nicht bei ihm. Er musste sich entscheiden. Und irgendwie kannte er die Antwort doch schon.

Nicht mehr.

Sicher nicht mehr.
 

Sasuke ging schneller. Er wusste selbst nicht, weshalb.

Vielleicht wegen ihren Augen. Denn ihn hatte gerade ein völlig anderer Gedanke gepackt.
 

Was, wenn sie wirklich noch so war wie damals? Okay, er wusste selbst, dass sie größtenteils so war. Aber… wenn sie noch immer so leicht zu erschüttern, zu verletzen war…?

Er hatte ihr wehgetan. Das hatte er wirklich. Auch wenn er dachte, dass sie es durchschauen würde… vielleicht hatte sie das tatsächlich nicht!

Hoffentlich tat sie nichts Blödes. Wenn sie auch nur noch einen Bruchteil der Gefühle für ihn von damals hatte…

Halt!
 

Sie hatte doch gewusst, dass er gespielt hatte! Sie musste es gewusst haben!

Aber ihr Blick…

Verdammt.

SIE HATTE ES NICHT GEWUSST!
 

Im Bruchteil einer Sekunde raste er über die Landschaft und im selben Moment fragte er sich, wieso er das überhaupt tat.

Seine Gedanken machten ihn ganz wirr. Egal ob ein weiterer nun gut oder schlecht war… sein Herz setzte für ein paar Takte aus.

Alles so widersprüchlich, so unlogisch. Er fühlte so viele Dinge auf einmal.

Wegen Sakura. Nein…

Er war doch Sasuke Uchiha. Er machte sich nicht mehr Gedanken als unbedingt notwendig war. Und dabei fühlte er auch schon gar nichts. Am besten, er hatte keine Gefühle. Er dachte all die Zeit, er hätte eben das wirklich geschafft.

Aber ihre Augen…

Nein!

Wenn er so weitermachte, dann würde er in Null Komma Nichts eine zweite Hinata Hyuuga werden.

Sich immer zu viele Gedanken machen, zu viele Gefühle auf einmal haben…
 

Aber ihre Augen…

Er beschleunigte sein Tempo. Sie hatte es nicht gewusst. Sie hatte es wirklich nicht gewusst. Sie würde sich doch wegen ihm nichts antun, oder?

Nein… nicht wegen ihm.

Sie sagte doch selbst, dass sie jetzt anders war.

Aber hatte er ihr nicht eben erst das Gegenteil vor Augen geführt?

Verdammt.
 

Da war sie. Die Höhle.

Soweit Sasuke sehen konnte, fielen die Sonnenstrahlen geradewegs ins Höhleninnere. Erkennen konnte er trotzdem nichts.

Mit einem weichen Sprung landete er auf dem kleinen Vorsprung, nicht mehr als einen Meter in der Höhe.

Sein Herz raste. Seine Hände waren feucht.

Wieso hatte sie es nicht gewusst?
 

Hinata blinzelte verschlafen. Die Sonnenstrahlen blendeten im ersten Moment und schützend hielt sie die Hand in die Sonne. Vogelgezwitscher drang an ihre Ohren und es hörte sich kurz nach dem Aufwachen noch ziemlich laut an.

Sie gähnte und richtete sich auf. Verschlafen streckte sie sich durch und sah sie sich um. Ein sanfter Windhauch strich über ihren Körper. Ach ja, sie war ja nicht in der Höhle…

Hm… wieso eigentlich nicht?

Ihr Gedächtnis schien noch zu schlafen und nur langsam setzte es sich in Bewegung.
 

Sie spürte einen beobachtenden Blick auf sich ruhen und irritiert wanderten ihre Augen umher.

Sie erwiderten den Blick eines blitzblauen Augenpaares automatisch und ein Ruck ging durch Hinata.
 

Schock.
 

Rasend schnell schossen der jungen Frau die Geschehnisse der vergangenen Nacht durch den Kopf. Des gesamten vergangenen Tages.

Sakura. Kabi. Naruto. Fuchs. Naruto. Lichtung. Naruto. Kuss. Naruto.

Und dann…

Lichtung. Naruto. Nacht.

Naruto.
 

„N-Naruto-kun…“, hauchte sie, dunkelrot geworden.

Da saß er. Unmittelbar vor ihr, sah sie mit seinen blauen Augen so durchdringend an, dass Hinata schwören hätte können, dass er bis in ihr Innerstes blickte.

Ihr Innerstes.
 

Nacht. Lichtung. Naruto.
 

Hinata spürte, dass ihr bei alleine dem Gedanken daran das Blut in den Kopf stieg.

Hastig wandte sie den Blick ab.

Und bemerkte, dass sie, im Gegensatz zu Naruto, wie ihr gerade klar geworden war, rein gar nichts anhatte. Nur ein Umhang lag halb auf ihr, der sie vielleicht bis zum Bauchnabel verbarg.

Sollte sie ohnmächtig werden?

Dieser Gedanke schoss Hinata blitzartig schnell durch den Kopf und geschwind wog sie die Vor- und Nachteile ab.
 

Naruto beobachtete Hinata genau. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Sie war so süß wenn sie rot wurde. Und verlegen war.

Und gestern Nacht…

Wow.

Er merkte, dass sie an sich hinab sah und es zu ihr durchsickerte, dass sie nichts trug. Gar nichts. Vom Umhang mal abgesehen, aber der zählte jetzt nicht.

Es schien, als würde sie gleich ohnmächtig werden.
 

Ein bisschen besorgt und hilflos sah Naruto sie an.

„Hinata, beruhige dich bitte. Kipp mir jetzt nicht um, Sakura-chan ist nicht da und Sasuke-teme auch nicht. Und glaub mir, ich konnte noch nie gut mit Bewusstlosen umgehen.“, stellte er hastig fest.

Ihr Kopf ruckte in die Höhe und ihre langen Haare fielen ihr über die Schultern. Naruto war wie gebannt.

Ein paar Sekunden sprach niemand der beiden ein Wort. Sie sahen sich nur an.
 

Schließlich lachte Naruto ein wenig verlegen.

„Danke, Hina-chan. Ich dachte, du würdest gleich ohnmächtig werden, echt jetzt.“

Die junge Frau sagte noch immer nichts. Als wäre sie stumm geworden.

Was sollte sie eigentlich sagen?

Seltsam… darüber hatten Ino und TenTen nicht gesprochen. Was sagten sie, wenn sie nach einer Nacht-…

Schon wieder wanderten ihre Gedanken dorthin zurück. Und das Blut schoss ihr wieder in den Kopf.
 

„N-Naruto-kun… i-i-ich…“, stammelte sie.

Und reden konnte sie erst recht nicht mehr. Aber das wäre auch wirklich zu schön gewesen.
 

Naruto konnte ihr an der Nasenspitze ansehen, dass sie zutiefst peinlich berührt war. Schließlich saß sie hier vor ihm im Gras, nur halb mit dem Umhang bedeckt.

Und sonst nackt…

Naruto hätte gelogen hätte er behauptet, der Anblick hätte ihn abgestoßen.
 

Er selbst war schon vor zirka einer Stunde aufgewacht.

Hinata lag ganz dicht an ihn gedrängt und für ein paar Minuten hatte er sie nur angesehen und ihre weiche, warme Haut gestreichelt.

Sie bewundert.

Und dann hatte er beschlossen, aufzustehen.

Der See hatte verlockend ausgesehen und Naruto war versucht gewesen, eine kleine Runde zu schwimmen.

Und als er dann, unbedacht wie meist, in die Fluten gehüpft war… er hatte gedacht, sein letztes Stündlein hätte geschlagen. In so kaltem Wasser war er noch nie gewesen. Also hatte er die Idee mit dem Schwimmen schnell weit von sich geschoben, war wie der Blitz aus dem Wasser geschossen und hatte sich hastig angezogen.
 

Danach hatte er sich neben Hinata gesetzt. Ihren entspannten Gesichtsausdruck beobachtet. Gewartet, dass sie aufwachen würde.

Und die letzte Nacht noch einmal wachgerufen.

Hinata… Sie verblüffte ihn noch immer. Dieses Erlebnis mit ihr... Er würde es niemals wieder vergessen.

Eine andere Hinata. Und doch noch die, die er so sehr liebte.
 

Und eben jetzt war sie so rot wie schon lange nicht mehr und konnte ihm nicht in die Augen sehen.

Er liebte sie.
 

Naruto beugte sich leicht zu ihr vor und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

„Hinata… ich-…“, sagte er dann leise an ihrem Ohr.

Doch er stockte.
 

Konnte er das wirklich schon sagen?

Er zweifelte plötzlich stark. Konnte er das einfach so sagen? Wie nebenbei erwähnt? Auch wenn er sich sicher war… was war mit Hinata?

Liebte sie ihn eigentlich auch? Gestern… vielleicht… vielleicht hatte sie sich nur von der Atmosphäre mitreißen lassen.

Möglich wäre es gewesen.

Aber andererseits… Hinata… sie war nicht so…
 

Aber es ihr jetzt sagen…?
 

Hinata stockte der Atem. Schon wieder war er so nah bei ihr. Sie hatte sich nicht einmal noch von gestern Nacht erholt.

Sie dachte ja schon wieder daran! So würde sie ihre Körpertemperatur sicherlich nicht wieder regulieren können.

Aber es war so schön gewesen…
 

Und was wollte er jetzt sagen? Wieso zögerte er? Sie konnte sein Zögern und seine Unsicherheit förmlich spüren.

Ihr Herzschlag verdoppelt sich sekündlich.
 

„Ich-… ich finde, wir sollten jetzt zurückgehen.“, brachte er endlich heraus und nur einen Moment später hatte er sich erhoben.

Er wandte ihr den Rücken zu und schloss angestrengt die Augen. Ruhig Blut.

Der richtige Moment würde schon noch kommen.

Schließlich sagte man das nicht einfach so. So etwas musste wohl überlegt sein.

Und ausgerechnet er…

Er sollte so etwas sagen! Das hatte er noch zu keiner Frau gesagt, egal was gelaufen war. Er hatte darin absolut keine „Übung“.

Hinata konnte er das niemals einfach so ins Gesicht sagen! (wenn der wüsste -.-)

Später…

Später würde er einen besseren Zeitpunkt finden.
 

Hinata starrte auf seinen Rücken.

Zurückgehen… klar doch, Sakura und Sasuke fragten sich sicher, wohin sie seit gestern Abend verschwunden waren.

„Hai.“, murmelte sie und begann nun endlich, ihre Sachen zusammenzusuchen.
 

Nur Minuten später war sie ebenfalls wieder fertig angezogen.

Naruto hatte sich noch immer nicht wieder zu ihr umgedreht und sie war ein wenig verunsichert.

Hatte sie irgendetwas falsch gemacht?
 

Sie biss sich auf die Unterlippe und wandte den Blick zu Boden.

Sie war eben schlicht und ergreifend unfähig.

Wieso? Es war doch gut gewesen… er hatte sie geküsst… er hatte wieder den ersten Schritt gemacht… er hatte mit ihr geschlafen…

Wieso konnte sie sich nicht richtig verhalten? Enttäuschte sie ihn vielleicht?

Irgendetwas musste sie sagen.
 

„Ä-Ähm… N-Naruto-kun…“

Der blonde Mann drehte sich überrascht zu ihr um.

Ihr Stottern war nicht dasselbe wie normalerweise. Irgendetwas schien ihr auf der Seele zu liegen.

Auch konnte er sehen, dass sie erneut gegen ihre Schüchternheit kämpfte, aber mal wieder völlig außer Acht ließ, dass sie ihn nicht ansah.
 

„Ja? Sieh mich doch an. Bitte.“, bat er sie freundlich, aber doch unnachgiebig.

Unsicher hob sie ihren Blick und ihre weißen Augen trafen seine blauen. Nervös knetete sie ihre Finger.

Er schien überhaupt nicht wütend oder so zu sein. Hatte sie sich eben vielleicht nur eingebildet, dass er sauer sein könnte?
 

„Ich… a-also, wegen… es w-war wegen… i-ich will sagen, dass…“, stotterte sie und lief dunkelrot an.

Was war nur los, verdammt? Gestern hatte sie doch auch normal mit ihm reden können!
 

Er kam einen Schritt näher und sah ihr unentwegt in die Augen.

Sein Blick wurde ganz weich.

Er musste es ihr sagen.
 

~Sag es ihr! Verdammt, sag es ihr jetzt!

~Du schon wieder. Ich dachte, ich bin dich endlich los.

~Wie sollte es so sein, wenn du alleine einfach nichts auf die Reihe bringst!

~Was soll das denn wieder heißen? Gestern Nacht vergessen? Da warst du nicht dabei, das habe ich alleine geschafft.

~Das ist auch überfällig gewesen. Wenn du es gestern nicht begonnen hättest, wenn du sie gestern nicht geküsst hättest… dann wäre dir echt nicht mehr zu helfen gewesen. Aber beantworte mir eine Frage…

~Was?

~Wieso hast du mit ihr geschlafen?

~BITTE?

~Schon verstanden. Wieso hast du mit ihr geschlafen? Hast du dich gefragt, ob sie das wollte?

~Ich habe sie sogar selbst gefragt. Sie hat Ja gesagt.

~Na und? Wenn sie Nein gesagt hätte… was wäre denn dann gewesen? Nichts. Nada. Sie Tage danach wären bestimmt nicht peinlich gewesen…

~Ähm…

~Wieso hast du jetzt schon mit ihr geschlafen?

~Herrgott, ich bin nur ein Mann! Und sie eine Frau… was für eine… Und gestern… da war sie so… da habe ich überhaupt erst begriffen, dass ich sie liebe!

~Dann sag ihr das jetzt!

~Wieso so schnell? So etwas sagt man doch nicht einfach so…

~Aber man schläft einfach so mit jemandem? Ich meine… ich würde zuerst sagen, ich liebe dich. Und dann erst Sex haben. Logische Reihenfolge. Und wenn doch umgekehrt… DANN WÜRDE ICH ES AUF ALLE FÄLLE UNMITTELBAR DANACH SAGEN! ALSO MACH JETZT!

~NEIN! Ich warte auf den richtigen Zeitpunkt.

~Meinst du nicht, dass sie verwirrt sein wird?

~Ach… halt doch einfach die Klappe. Was weißt du schon? Sie bringt dich ja nicht um den Verstand, wenn sie vor dir steht! Du gibst nur deine blöden Kommentare ab!

~Okay. Dein Problem. Ich mische mich nicht mehr ein. Nie wieder.

~Das war das Beste, das du je von dir gegeben hast, echt jetzt.
 

Naruto legte vorsichtig seine Hand auf Hinatas gerötete Wange und strich sanft mit dem Daumen darüber.

Sie sah ihn nervös an, genoss seine Berührung aber sichtlich.
 

Wie zärtlich er sein konnte… nicht der chaotische Ninja, kein aufgekratzter Typ wie normalerweise.

„Gestern… gestern Nacht…“, stammelte sie.

Wenn sie nur genauer an gestern dachte… wieder wurde ihr seltsam heiß. Sie liebte diese Hitze.

Genauso wie ihn.
 

Er beugte sich plötzlich nahe zu ihrem Ohr. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren und sie bekam eine Gänsehaut.

„Gestern Nacht… das war wunderschön. Wolltest du das sagen?“, wisperte er ihr verschmitzt zu.

Hinata konnte nur nicken und ihr ganzer Körper erzitterte.
 

Naruto lachte leise und sein Gesicht war ihrem noch immer ganz nah.

„Ist doch ganz leicht. Und es muss dir auch nicht peinlich sein. Ist es doch nicht, oder?“, hakte er gutmütig neckend nach, aber Hinata konnte auch einen besorgten Unterton aus seiner Stimme heraushören.

„Nein!“, sagte sie hastig und wieder wurde sie feuerrot.
 

Er lachte.

„Das mit dem Rotwerden… das werden wir dir auch noch eines Tages abgewöhnen. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke… so siehst du niedlich aus. Und jetzt komm, wir gehen zurück.“, meinte er gut gelaunt.

Er würde es ihr sagen, wenn sie wieder in Konohagakure waren.

Oder er würde Sakura fragen, wann denn der richtige Zeitpunkt wäre. Ja, sie kannte sich bestimmt besser mit solchen Dingen aus als er.
 

Sie war niedlich… Hinata stockte der Atem.

Immer wenn er ihr ein Kompliment machte… oder überhaupt, immer wenn er etwas Nettes zu ihr sagte…

Sie stand kurz vor einem Herzinfarkt.
 

Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich. Seine Berührung ließ ihr Herz höher schlagen und wieder einmal hatte sie den Beweis.

Sie liebte ihn.
 

Ihr inneres Ich hatte plötzlich, nach langer Ruhezeit, wieder einen neuen Gedanken in ihr Gehirn geworfen.

Es ihm sagen.

Sie musste es ihm sagen.
 

Schon alleine bei dem Gedanken daran wurde ihr ganz schlecht.

Nein, so weit war sie noch lange nicht!

Obwohl… wie viel weiter könnte sie denn noch kommen?

Aber andererseits: sie kannte sich und ihre Unfähigkeit in den richtigen Momenten die passendsten und wichtigsten Worte zu finden.

Und vielleicht… würde sie dann nur alles zerstören.

Ihre größte Angst.

Nein, sie konnte das jetzt nicht schon sagen. Oder? Nein… das ging wirklich nicht.
 

Sie brauchte Zeit.
 

Zusammen machten sie sich auf den Weg zurück zur Höhle.

Anfangs war einfach eine angenehme Stille zwischen ihnen, doch zu guter Letzt alberten sie sogar ein wenig herum.

Naruto hatte Hinatas Hand nicht einen Moment losgelassen.
 

******************************************************************
 

Fertig...

Naja... wie gesagt, viel ist wirklich nicht passiert.

Aber wichtig war es doch. xD
 

Wie hat es euch denn gefallen?

Und was ist wohl mit Sakura... sie wird doch nichts Dummes gemacht haben...?
 

*NARUTO ABGÖTTISCH LIEBT*

Ich mag ihn einfach... vor allem die Szene wo er in den See gesprungen ist und es dann zu kalt war ^^

Und als er dachte, Hina würde gleich ohnmächtig werden... *lacht*
 

Nichtsdestotrotz: ICH BIN GESPANNT AUF EURE MEINUNGEN!!!
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia
 

PS: nächstes Kappi kommt schneller!

Ein Spiel und böse Gedanken

Hi!
 

Jaja... es hat mal wieder seeeeeeeeeehr lange gedauert...

Was ich diesmal für eine Ausrede habe?

Nun ja, ich wollte weiter vorarbeiten, wie immer. Aber leider Gottes ist das sowas von in die Hose gegangen... naja.

Hier habt ihr mal dieses Kapitel, das geht ja noch ^^
 

Aber das nächste wird wieder dauern... ich weiß ich weiß, bitte nicht hauen!!
 

Viel Spaß!!
 

**************************************************************************
 

Sakura hatte sich wieder beruhigt.

Trotz der Beweise von Sasuke… trotz dieser nahezu vernichtenden Beweise… sie war nicht mehr so wie damals.

Nein… nein. Sie würde sich jetzt beruhigen.

Wie würde Tsunade reagieren?
 

Die junge Frau wischte sich entschlossen die letzten Tränen aus dem Gesicht und atmete tief durch. Sie führte sich ja absolut lächerlich auf. Weshalb machte sie sich jetzt so fertig?

Sasuke war eben Sasuke.

Das hatte sie damals genauso gewusst wie heute.

Und er hatte es eben bewiesen.
 

Langsam erhob sie sich von dem ungemütlichen und kalten Höhlenboden.

Wie sah sie wohl aus?

Wie ein kleines, vollkommen fertig gemachtes Mädchen, das noch dazu so aussah, als ob es Liebeskummer hatte.

Grauenvoll.
 

Betont gleichgültig klopfte sie sich den Dreck von ihrer Kleidung und hob die alte Decke vom Boden auf. Mit wenigen geschickten Handgriffen hatte sie sie zusammengelegt und ein wenig brutal in ihren Rucksack gedonnert.

Das tat gut. Die Decke würde sowieso nicht mehr lange mitmachen, da konnte sie ruhig leiden.

Sie grummelte leise vor sich hin, während sie sich abmühte, den alten Stofffetzen in dem Rucksack unterzubringen.
 

Nur wenige Minuten später waren ihre Sinne plötzlich auf Äußerste geschärft.

Da kam jemand. Das Chakra war nur bedingt unterdrückt, aber trotzdem genug, um zu verschleiern wer betreffende Person war.

Mit einer raschen Bewegung griff die junge Frau nach einem Kunai, welches griffbereit in einem Seitenfach ihres Rucksackes verstaut war. Sie wartete einen Moment bis sie sicher war, dass der oder die Fremde direkt beim Höhleneingang war.

Und dann-…

Mit einem präzisen Wurf schoss das Kunai durch die Luft.
 

Sakura hatte, in dem Moment in dem sie geworfen hatte, das Chakra erkannt. War ja klar gewesen. Schade, dass sie nicht getroffen hatte.

Nur milde überrascht war Sasuke ausgewichen. Mit einem klirrenden Geräusch prallte das Wurfmesser an dem rauen Stein der Höhle ab und fiel zu Boden.
 

Und jetzt stand er da. Sah sie einfach nur aus seinen schwarzen Augen an.
 

Sasuke glaubte, dass der Stein, der ihm vom Herzen fiel als er Sakura erblickte, noch in Konoha zu hören war.

„Sakura…“, murmelte er erleichtert.

Natürlich hatte sie sich nichts wegen ihm angetan. Ganz so blöd hatte er sie schließlich auch nicht eingeschätzt. Aber trotzdem… er war besorgt gewesen.

Besorgt? Um sie?

Nein… es war wohl eher sein Pflichtgefühl gewesen. Ja, das war es. Pflicht.
 

Sakuras Augen wurden schmal.

Wie er ihren Namen ausgesprochen hatte… erleichtert. Wieso erleichtert?

Hatte er wirklich gedacht, sie würde sich ausgerechnet wegen ihm etwas antun? Früher… vielleicht. Doch sicherlich nicht im Hier und Jetzt.

Was ging wohl in seinem ach so tollen Uchiha Hirn vor?

Aber ehrlich gesagt: es war ihr scheißegal.

Er konnte sie kreuzweise.
 

Sie war wütend. Sie war sehr, sehr wütend auf ihn.

Er hatte sie vorgeführt, hatte sie schwach erscheinen lassen, hatte sich über sie lustig gemacht, sie verführen wollen und dann eiskalt fallen gelassen… ja, das alles war ihr in den letzten Minuten, in denen sie die Decke misshandelt hatte, klar geworden.

Er interessierte sich nicht für sie, ganz im Gegenteil.
 

Ihre Hoffnung, dieses schwache Aufflackern eines Gefühles das sie schon lange verloren geglaubt hatte… er hatte alles mit einem Schlag zunichte gemacht.

Wie an dem Tag, an dem er Konoha verlassen hatte. Und heute hatte sie schon wieder zugelassen, dass er sie verletzte. Das war definitiv das letzte Mal gewesen.

Kein Sasuke Uchiha mehr. Niemals wieder.
 

Sie löste ihren Blick von Sasuke, als ob er gar nicht da wäre. Seelenruhig kümmerte sie sich um die Rucksäcke und die erloschene Feuerstelle.

Sich einfach anzuschweigen wäre auf Dauer langweilig geworden, da hatte sie wirklich Besseres zu tun.
 

Sasuke beobachtete sie ärgerlich.

Wieso ignorierte sie ihn denn jetzt?

Er persönlich hatte mit einem Ausraster gerechnet.

Stimmt nicht!, schrie es in seinem Kopf. Du hast gedacht, sie ist tot!

Sasuke gab ein unwilliges Geräusch von sich und schob den Gedanken beiseite. Lachhaft. So dumm war nicht mal sie.

Aber auch nicht schlau genug um zu durchschauen, dass er es nicht ernst gemeint hatte.
 

„Sakura. Es war nur ein Spiel.“, meinte er betont cool und lehnte sich an die Höhlenmauer.

Sakura erstarrte einen Augenblick, machte dann aber unbeeindruckt mit ihrer Aufgabe weiter. Sie überging ihn geflissentlich.

Und das wurmte den Uchiha gewaltig.

Doch er zeigte es mit keiner Geste oder Mimik.
 

Interessiert musterte er die Kerbe die das Kunai in den Felsen geschlagen hatte, doch bei seinem nächsten Satz huschten seine Augen einen Moment zu der jungen Frau hinüber.

„Du hast tatsächlich gedacht, ich würde dich küssen. Du hast wirklich geglaubt, ich würde es ernst meinen.“, stellte er beiläufig fest.
 

Sakuras Herz blieb einen Moment stehen und ihre Eingeweide verkrampften sich.

Dann verdoppelte sich ihr Puls rasend schnell.

Aber nicht vor Liebe, sondern vor Wut. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, doch sie zwang sich mit eiserner Disziplin, ruhig zu bleiben.

Sie verschloss ihren Rucksack gewissenhaft und stand dann geschmeidig auf. Mit wenigen Schritten war sie bei dem Uchiha. Leicht hob sie ihren Kopf. Er war größer als sie.

Kühl erwiderte sie den Blick des Mannes, doch er war vollkommen unbeeindruckt. Wie immer.
 

„Ein Spiel also? Nun denn, Sasuke-kun, wenn du das so siehst… Schon vergessen, dass ich unter der gefürchteten Spielerin gelernt habe? Und wie hast du vorhin so schön gesagt? Ich hätte den ‚Tsunade-Stil’. Nun denn… ich nehme an, dieses Spiel hat keine Regeln, oder?“, fragte sie bissig.

Sasuke sah sie lange an. Ihren Tonfall überging er einfach.

Ihre grünen Augen. Sie waren leicht gerötet.

Sakura hatte geweint, eine unumstrittene Tatsache. Wegen ihm. Schon wieder ein Stich irgendwo in seinem Inneren. Was war nur los? Konnte ihm doch egal sein, ob sie wegen ihm weinte.

Aber das würde sie soundso nie zugeben, schon gar nicht, wenn er sie jetzt darauf ansprechen würde.

In gewisser Weise imponierte sie ihm. Sie legte sich trotzdem weiterhin mit ihm an und dachte allen Ernstes, sie würde mit ihm in der gleichen Liga spielen.

Ein knappes Lächeln huschte über sein Gesicht.
 

Sie bot ihm so absichtlich die Stirn, dass er wahrhaft beeindruckt war.

Und dann fragte sie auch noch so unverschämt nach den Regeln seines Spiels, das er begonnen hatte.
 

„Brauchst du welche um zu gewinnen?“, gab er teilweise amüsiert zurück.

„Ich war eher um dein Wohlergehen besorgt.“

„Wie reizend.“
 

Sakura erwiderte den belustig-spöttischen Blick aus seinen schwarzen Augen und einen Moment haderte sie mit ihrer Entscheidung.

Das war Sasuke Uchiha. Er beherrschte solche Art von Spielen wie kein Zweiter.

Worauf hatte sie sich da bloß eingelassen?

Egal, jetzt gab es sowieso kein Zurück mehr.
 

Dünn lächelnd trat sie einen Schritt von dem Mann weg und er folgte ihren Bewegungen mit offensichtlich absolut vergnügtem Interesse.

Sie war so was von tot.
 

Halt, Sakura! Du bist gut in diesem Spiel. Mit den anderen Männern aus Konoha konntest du es auch perfekt… vergiss, dass er Sasuke Uchiha ist, in den du über die Hälfte deines Lebens verliebt warst. Vergiss, dass er in solchen Dingen besser ist. Vergiss, dass er dich durchschaut hat und weiß, dass du ihm nur die Stirn bieten willst. Vergiss, dass alles gegen diesen Sieg spricht! Du schaffst das! Cha!
 

Wow, ihre innere Stimme war wie immer eine großartige Hilfe.
 

Sasuke lächelte kühl.

Das würde mehr als interessant werden.

Er gab ihr nicht länger als einen Tag. Morgen würde sie kläglich an dem Spiel scheitern. Noch niemand hatte es gewonnen. Nicht sein Spiel.

Kein einziges Mal.
 

„Hey, Leute! Wir sind wieder da!“, vernahmen sie plötzlich die gut gelaunte Stimme von Naruto und nur einen Augenblick später betrat er mit Hinata die Höhle.

Sofort erfassten die beiden die eisige Stimmung und sahen verwirrt zwischen Sakura und Sasuke hin und her.

„Was geht denn hier ab?“, fragte Naruto ahnungslos.
 

Hinata hingegen konnte sich in etwa vorstellen, was hier lief.

Sasukes mehr als amüsierter Blick, den sie zu gut kannte, fiel ihr sofort auf. So sah der Uchiha Naruto immer an wenn er wusste, dass dieser ihm in irgendeiner Weise unterlegen war.

Sakura hatte auch einen Ausdruck in den Augen, der bei ihr weitgehend gefürchtet war. Unerbittlichkeit. Beharrlichkeit.

Da prallten Fronten aufeinander. Hinata hätte zu gerne gewusst, was hier vorgefallen war.
 

Mit einem letzten vernichtenden Seitenblick auf Sasuke, der diesen nur mit einem siegessicheren Lächeln quittierte, wandte Sakura sich mit einem strahlenden, wenngleich unechtem, Lächeln an ihren anderen einstigen Teamkameraden.

„Alles in bester Ordnung, Naruto-kun. Was denkst du denn?“

Naruto zuckte nur, noch immer verwirrt, mit den Schultern und warf Hinata einen fragenden Blick zu. Sie schüttelte sachte den Kopf und Naruto verstand, dass er besser die Klappe halten sollte.
 

Sakura unterdessen plauderte unbeschwert weiter.

„Endlich seid ihr wieder da, ich habe mir schon Sorgen gemacht. Wohin wart ihr denn gestern Nacht verschwunden?“

Sie warf Hinata einen bedeutenden Blick zu und diese errötete sofort bis zu den Haarwurzeln.

„S-Sakura-chan…“, stotterte sie, doch sie wurde augenblicklich von eben dieser unterbrochen, die wohl gerade einen ihrer Rede-Anfälle hatte. Mit breitem Lächeln klopfte sie Naruto auf die Schulter, der ein wenig zusammensackte und wohl dachte, dass sie ihm gleich das Schulterblatt brechen würde. Wenn man jetzt ein falsches Wort sagte, dann war man des Todes. An solche Situationen konnte Naruto sich nur zu gut erinnern. Er lächelte Sakura unsicher zu und ihre Augen strahlten seltsam durchdringend.

„Naruto-kun, am besten wäre es, du würdest frisches Wasser holen gehen. Nimm dir alle Wasserflaschen die du finden kannst und dann machst du dich gleich auf den Weg. Sasuke-kun begleitet dich selbstverständlich.“, erwähnte sie nebenbei und Naruto sah den Uchiha mit hochgezogener Augenbraue an. Sie hatte seinen Namen ja total abfällig ausgesprochen!
 

Wirklich, irgendetwas war ihr absolut seltsam.
 

Sasuke schloss ein wenig genervt die Augen, beschwerte sich jedoch nicht. Sollte sie nur spielen. Er würde auf die nächste passende Gelegenheit warten und sie vorerst in Sicherheit wiegen.

„Komm schon, Dobe. Schnapp dir die Flaschen und dann los.“, brummte er und verließ schon mal die Höhle.

Naruto war nun vollends neben der Spur, tat aber wie ihm geheißen. Sasuke Uchiha folgte Sakuras Anweisungen? Na gut, hätte er es jetzt nicht getan, wäre ein in dem Moment wahrscheinlich schon krankenhausreif.

Ein paar Sekunden kramte Naruto in den Rucksäcken von Hinata und Sakura, welchen er natürlich wieder völlig durcheinander brachte, und hatte dann insgesamt zwei kleine und zwei große Wasserflaschen hervorgezaubert. Ein wenig zögerlich folgte er Sasuke aus der Höhle, nicht ohne den Frauen vorher noch einen mehr als überrumpelten Blick zugeworfen zu haben.
 

Hinata sah Naruto ein wenig ängstlich nach. Sie konnte sich schon vorstellen, was jetzt kommen würde. Sakura hatte so ein seltsames Funkeln in den Augen gehabt.

Unheimlich.

Sie wünschte sich ganz weit weg, am besten irgendwohin unter die Erde. Denn sie kannte Sakura. Auch wenn sie es vehement leugnete, in gewissen Punkten war sie Ino absolut ähnlich.

Einer davon war, dass sie beide mehr als interessiert an Hinatas Liebesleben waren.

Kami-sama, sei gnädig, dieses eine Mal…, sang es in Hinatas Hinterkopf und sie war kurz davor, einfach aus der Höhle zu stürzen.
 

Und dann… der Herr musste wohl gerade schlecht auf sie zu sprechen sein.

Unnachgiebig begann Sakura, Hinatas Befürchtungen wahr werden zu lassen.

„Hinata-chan, los, spuck’s schon aus. Wo wart ihr? Was ist passiert? Wieso seid ihr die ganze Nacht weggeblieben? Ist wirklich das passiert, was ich vermute?“, sprudelte es nur so aus ihr heraus und ihre Augen funkelten vor Ungeduld und purer Neugierde.

Hinata sah sie blass geworden an und senkte ihre Stimme.

Stockend berichtete sie ihrer besten Freundin von den Begebenheiten des letzten Abends, beziehungsweise der letzten Nacht. Sie hätte Sakura sowieso nicht entgehen können.

Einzelheiten ließ sie wohlweislich aus.

Sie konnte ja nicht einmal daran denken, ohne völlig neben sich selbst zu stehen.
 

Als sie geendet hatte, war sie nicht mal mehr im Stande, Sakura in die Augen zu sehen. Der Höhlenboden war einfach viel zu verlockend.

Und da sie der Frau eben alles über gestern erzählt hatte, kreisten ihre Gedanken einzig um Naruto.

Sie vermisste seine Anwesenheit jetzt schon, auch wenn er erst seit wenigen Minuten weg war. Sie hatte sich in den letzten Stunden so sehr an seine Nähe gewöhnt, dass es ihr so vorkam, als würde etwas fehlen, wenn er nicht da war.

Hinata seufzte leise und warf einen flüchtigen Blick hinüber zum Höhleneingang.

Vielleicht hatten er und Sasuke sich beeilt…

Gott, sie führte sich ja auf wie ein kleines Schulmädchen, das zum ersten Mal richtig verliebt war.

Nun, in gewisser Hinsicht war es ja auch so… nur, dass Hinata kein Schulmädchen mehr war und sie Naruto schon über Jahre hinweg bewunderte und ihn liebte.
 

Sakuras Augen waren ganz groß geworden, als Hinata mit leiser Stimme und noch dazu für ihre Verhältnisse untypisch schnell über die Geschehnisse des gestrigen Abends gesprochen hatte.

Und der Nacht. Dazu hat sie aber nur wenig berichtet und Sakura hatte den Großteil auch nicht richtig verstanden.

Aber sie war nicht blöd. Sie konnte sich schon alles zusammenreimen. Und hakte auch nicht weiter nach. Das ging sie ja wohl wirklich nichts an.

Den Job dieser Art von Ausfragerei würde sie getrost Ino überlassen.
 

Hinata sah zaghaft zu ihr auf und wäre vor Peinlichkeit am liebsten tot umgefallen, als sie Sakuras breites Grinsen erspähte.

„Hinata, Hinata… so was hätte ich dir gar nicht zugetraut.“

„B-B-Bitte… S-Sakura-chan…“

Hinata wollte sterben. Auf der Stelle. Dieses Gespräch… es war schlimmer als alles andere jemals zuvor.

Ihre beste Freundin fuhr sich nebenbei durch ihre kurzen Haare und musterte die junge Ärztin eingehend.
 

„So war das also… er hat dir von dem Fuchs erzählt und dann hat er dich bei dieser Lichtung geküsst… hach, wie romantisch ist das denn?“, schwärmte Sakura völlig in Gedanken versunken.

Ja, das war es wirklich… Hinata hatte es bei ihrem ersten Mal mehr als gut getroffen.

Plötzlich schob sich das Bild eines schwarzhaarigen Mannes in ihr Gesicht. Ihr One Night Stand.

Sie wünschte, es wäre niemals passiert. Sie wünschte, Sasuke wäre damals da gewesen. Sie wäre wie immer ihm hinterhergelaufen, angetrunken wie sie an diesem Tag gewesen war…

Nein. Er… er hätte sie von dort weggebracht. Ganz bestimmt. Er hatte sich doch immer um sie gekümmert, wenn auch widerwillig.

Aber geschehen war geschehen. Wieso dachte sie überhaupt schon wieder an den Uchiha?

Sie sollte sich auf Hinata konzentrieren.
 

Verlegen stupste diese ihre Fingerspitzen aneinander und ließ alles noch mal Revue passieren.

Ihr Herz begann heftig zu klopfen und ein Kribbeln machte sich in ihrem Bauch breit, wenn sich das Gesicht von Naruto im Zusammenhang mit den vergangenen Stunden in ihr Gedächtnis schob.

Es war ein anderes Gefühl, als es davor gewesen war. Noch gestern um diese Zeit, hatte sie es nicht einmal gewagt, sich das nächtliche Erlebnis in ihren kühnsten Träumen vorzustellen. Und heute?

Heute war es plötzlich Realität.

Sie lächelte leicht.

Wie schnell die Dinge sich doch ändern konnten.
 

Sakura bemerkte das selige Lächeln ihrer Freundin und sie freute sich für sie. Sehr sogar. Doch reichlich unsanft riss sie sie aus ihrer Traumwelt.

Sie musste ihr noch etwas sagen. Sie wollte ihr das eigentlich nicht zerstören, aber sie machte sich in gewisser Weise Sorgen… weshalb, das wusste sie selbst nicht genau.

War wohl Angewohnheit geworden, auf Hinata Acht zu geben.

„Ich meine, natürlich freue ich mich total für dich, aber… ich will damit sagen, du hast ihn erst gestern zum ersten Mal richtig geküsst. Und dann hast du gleich mit ihm geschlafen. Mit so etwas habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet…“, meinte sie absolut ehrlich.

Hinata sah sie erschrocken an.

„W-Wie meinst du das?“

Sakura lächelte ein wenig verlegen.

„Naja… es ging schon ein wenig schnell, nicht? Ich meine, es ist jetzt nicht absolut dramatisch… nur, ich hätte es vielleicht ein wenig… ähm… langsamer angehen lassen. Aber versteh mich jetzt bitte nicht falsch, ich finde es toll, dass es zwischen euch so gut funktioniert hat. Und noch immer funktioniert... ach Gott, ich rede Blödsinn. Nimm mich nicht allzu ernst, aber ich wollte es nur mal erwähnen und kann es nicht richtig ausdrücken. Es war schon richtig.“
 

Im Nachhinein kam Sakura sich reichlich gemein vor. Aber sie war schon immer so ehrlich gewesen, vor allem bei Hinata. Man musste ihr die Tatsachen lieber gleich klipp und klar sagen… sie war schon zu oft verletzt worden. Sakura hatte es sich in einer stillen Übereinkunft mit den anderen Mädchen zur Aufgabe gemacht, sie besser im Auge zu behalten, zu beschützen. Auch wenn die junge Hyuuga das nicht wusste. Ino hätte es ihr gleich noch direkter gesagt und TenTen wäre wohl mit der mitfühlenden Art gekommen, die man nicht gleich kapierte.

Aber sie, Sakura, sie sagte es einfach so, vorsichtig, aber doch entschieden. So wie immer.

Aber… es war doch Naruto, sie wollte Hinata nichts schlecht reden. Sie war schon ewig in ihn verliebt.

Und sie hatte es so was von verdient.

Mehr als jede andere.
 

„Vergiss, was ich gesagt habe, Hinata-chan. Es ist schon in Ordnung, wie es ist. Ihr liebt euch, also ist es nicht verboten. Ist es sowieso niemals. Wie hat er es denn eigentlich gesagt?“, fragte sie dann wieder neugieriger.

Sie wollte von dem eigentlichen Thema schnell ablenken.
 

Hinata war noch immer in gewisser Weise geschockt.

Was hatte Sakura da gesagt? Zu schnell? Was war zu schnell gewesen? Dass sie mit Naruto geschlafen hatte?

Jetzt, wenn sie genauer darüber nachdachte… stimmt. Es war ziemlich schnell gegangen. Schneller, als sie selbst jemals gedacht hätte. TenTen und Neji waren auch schon viel länger zusammen gewesen, genau wie Ino und Shikamaru, als sie ihr erstes Mal hatten. Und Sakura?

Bei ihr war es nur ein One Night Stand gewesen. Ohne viele Gefühle. Wieder etwas anderes.
 

Doch mit Naruto… das mit Naruto, das unterschied sich in allen Punkten. Sie liebte ihn schon so viel länger als die anderen verliebt gewesen waren, mit jeder Faser ihres Körpers, mit jedem Gedanken an ihn.

Was, wenn es tatsächlich zu schnell gewesen war? Was, wenn es jetzt vorbei war?

Was, wenn er es im Nachhinein bereuen würde?
 

HALT, HINATA! Mach dich selbst jetzt nicht fertig.

Es ist schon alles so in Ordnung… ja, er hat es ja gewollt. Und du hast es auch gewollt. Es war richtig.

Schnell, aber nicht falsch.
 

„Hey, Hinata, bist du noch da?“

Sakura wedelte mit ihrer Hand vor Hinatas Gesicht herum und sah sie fragend an.

„H-Hai.“

„Also: wie hat Naruto es gesagt?“

„Was gesagt?“, fragte Hinata verwirrt. Sie war mit den Gedanken noch immer ein wenig abwesend.

Sakura seufzte tief und ein wenig ungeduldig auf.

„Hinata… wie hat er dir gesagt, dass er dich liebt?“, wiederholte sie ihre Frage genauer.

Das würde sie nun wirklich interessieren.

Er hatte es bestimmt wieder auf Naruto-Weise gemacht, chaotisch, unromantisch aber total ehrlich.
 

Hinata antwortete nicht sofort und wandte den Blick wieder gen Boden. Diese Frage hatte sie gefürchtet. Mehr noch als ihre Fragen über die Nacht.

„Er… er hat es noch gar nicht gesagt.“, flüsterte sie beinahe unhörbar und ihre Hände ballten sich leicht zu Fäusten.

Ja… er hatte es nicht gesagt. Mit keinem einzigen Wort.

Aber sie auch nicht.
 

Sakura sah sie erstaunt an. Damit hatte sie nun nicht gerechnet.

„Er hat es nicht gesagt? Nicht bevor und nachdem ihr miteinander geschlafen habt?“, hakte sie nach.

Verschämt schüttelte Hinata ihren Kopf. Ihre beste Freundin runzelte die Stirn.

Das war tatsächlich seltsam. Sie hatte Naruto doch nahe gelegt, es ihr zu beichten.

Und außerdem: er hatte es doch schon mal gesagt. Wieso machte er jetzt so ein Drama daraus? Okay, er konnte sich nicht mehr erinnern… aber das er da noch überhaupt keine Eingebung gehabt hatte? Natürlicher Instinkt?

Aber eines durfte man nie außer Acht lassen: das war Naruto.

Und er und Hinata hatten die schlechte Angewohnheit, alles viel komplizierter zu machen, als es tatsächlich war.
 

„D-Denkst du, dass das sehr schlimm ist?“, fragte Hinata plötzlich ängstlich. Sakura sah sie überrascht an und lachte dann leise.

„Nein, bestimmt nicht. Das wird ganz sicher noch werden, dauert nicht mehr lange, wirklich. Denk nicht darüber nach, es wird sich alles von selbst regeln.“, entgegnete sie überzeugt.

Und wenn ich Naruto dazu zwingen muss, es zu sagen!
 

Hinata nickte zaghaft.

Sakura hatte wohl Recht. Sie sollte nicht weiter darüber nachdenken. Es würde sich schon ergeben.

Aber… wenn er es niemals sagen würde?
 

Er liebt dich einfach nicht… er wollte nur diese Nacht… darüber solltest du dir den Kopf zerbrechen…
 

Vor ihren Augen flimmerte es.

Hinata massierte sich leicht stöhnend die Schläfen. Plötzlich hatte sie starke Kopfschmerzen bekommen, als hätte ihr jemand von hinten eins übergezogen. Woher kam das denn jetzt? Und dieser Gedanke, der sich da in ihrem Gehirn geformt hatte…

Was war das gewesen?
 

Sakura bemerkte natürlich sofort, dass mit ihrer Freundin etwas nicht stimmte.

„Hey, alles in Ordnung, Hinata?“, fragte sie besorgt.

„N-Nur Kopfschmerzen… es geht schon wieder.“

Und das ging es tatsächlich. So schnell der Schmerz gekommen war, ebenso schnell verebbte er auch wieder. Seltsam…

Sakura war zwar nicht völlig überzeugt, sah aber wieder beruhigter aus.

„Dann beenden wir das Gespräch hier. Du wirst sehen, alles wird sich einrenken. Ich schlage vor, du legst dich ein wenig hin. Heute wird nicht viel passieren, nehme ich. Wir müssen unsere Kräfte auftanken, damit wir so schnell wie möglich effektiv angreifen und dann nach Konoha zurückkehren können. Sofern der werte Herr Uchiha heute noch zurückkommt.“, fauchte Sakura und warf einen giftigen Blick Richtung Höhleneingang.
 

Hinata tat wie ihr geheißen und ließ sich an der Höhlenwand zu Boden gleiten. Wenigstens war heute ein halbwegs schöner Tag und es hatte aufgrund des normalerweise durchgehenden Regens keine Grade um den Nullpunkt herum. Sakura tat es ihr gleich.

„Was war eben zwischen dir und Sasuke?“, fragte Hinata zaghaft. Es interessierte sie wirklich brennend, jetzt wo sie kurz Gelegenheit hatte, noch mal darüber nachzudenken. In gewisser Weise wollte sie sich aber auch an Sakura rächen, da sie sie eben auch so unverfroren ausgefragt hatte.
 

Sofort verdüsterte sich Sakuras Miene.

Leise und ein wenig widerstrebend erzählte sie, was sich ereignet hatte, inklusive der Beweise, und Hinata hörte schweigend zu.

Nachdem Sakura geendet hatte zog sie noch mit einer Schimpforgie über den Uchiha hinweg, bevor Stille einkehrte.
 

Hinata ließ das Gehörte auf sich wirken. Sie konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass Sasuke all das getan haben sollte. Zu ihr war er meist freundlich gewesen. Abgehakt, aber freundlich.

Doch andererseits… wieso sollte Sakura lügen?
 

Hinata lachte ein wenig in Erinnerungen schwelgend auf.

„Wenn ich dir vor fünf Jahren erzählt hätte, was du mir gerade gesagt hast, dann wärst du bestimmt mit einem Nervenzusammenbruch eingeliefert worden.“

Sakura seufzte ergeben. Sie hatte ja Recht.

„Die Zeiten ändern sich nun mal. Menschen auch. Aber das ist doch wohl wirklich die Höhe gewesen, das mit seinen verdammten Beweisen!“, grummelte sie verärgert vor sich hin.

Sie wollte überhaupt nicht mehr an diesen Augenblick denken, an dem sie geglaubt hatte, dass Sasuke sich geändert hatte. Er hatte wieder etwas in ihr zerstört.

Wie damals.

Sie seufzte wiederholt.

Sie hatte angenommen, dass Hinata nicht weiterfragen würde, doch sie hatte sich gewaltig getäuscht.
 

„Aber… ähm… Sakura-chan…“, begann die junge Hyuuga zögerlich.

„Hai?“

„Er kennt dich ziemlich gut, dass musst du ihm lassen.“, meinte die dunkelhaarige Frau schüchtern. Sie rechnete damit, dass Sakura wutentbrannt das Gegenteil behaupten würde, doch sie sah die junge Hyuuga nur mit einem etwas gequälten Blick an.

„Wie kommst du denn darauf?“

„Naja… ich meine… der Beweis mit den Augen… und das mit der Stimme… überhaupt, alle Beweise. Ich meine… er muss dich doch beobachten um das feststellen zu können. Mehr noch als wir. Ihm fällt jedes Detail an dir auf, jede Veränderung. Auch, wenn schon sehr viele Jahre vergangen sind und er dich eigentlich so gut wie nie gesehen hat. Und trotzdem kennt er dich so gut wie nur wenige Menschen. Also denke ich…“

Hinata brach ab. Das wagte sie nun doch nicht zu sagen. Sakura würde ihr glatt den Kopf abreißen.

Diese jedoch ließ nicht locker. Jetzt wollte sie Hinatas Meinung hören und sie würde nicht eher Ruhe geben, bis sie hatte was sie wollte!

„Jetzt sag schon! Du kannst nicht anfangen und dann aufhören!“, bemerkte sie energisch.
 

Hinata sah verschüchtert zu Boden und knetete mal wieder ihre Finger.

„Also denke ich, dass er dich wohl doch mehr mag, als er zugibt… und dann war da noch das mit-…“

„WAS? DASS ER MICH MEHR MAG, ALS ER ZUGIBT?“, fuhr Sakura auf. Sie hatte diese Aussage erst ein wenig auf sich wirken lassen, bis sie begriff, was Hinata damit eigentlich sagen wollte.

Das war ja einfach lachhaft! Von wegen mögen. Das war wohl eher abgrundtiefer Hass.
 

Obwohl sie Hinata tief in ihrem Inneren ärgerlich im Bezug auf das Kennen zustimmen musste.

Ja… das mit den Augen… er musste sie beobachtet haben. Anders hätte er das niemals feststellen können. Aber wieso beobachtete er sie?? Sonst war er doch immer gleich genervt und missmutig, wenn sie sich ihm auf Dauer mehr als einen Meter näherte.

Ihr Herz schlug schneller.

Verdammt.
 

Sie atmete tief durch.

Sie hatte Hinata vorhin unterbrochen. Sie hatte doch noch von irgendwas beginnen wollen.

„Was war noch?“, fragte sie übelst gelaunt. Hinata zögerte mit der Antwort. Sakura war tatsächlich verdammt schlecht auf den Uchiha zu sprechen. Aber sie wollte nicht auch noch Zorn auf sich ziehen.
 

„D-Da war noch das m-mit dem Tuch.“, begann sie.

„Welches Tuch?“, fragte Sakura verwundert. Hinata erzählte leise von dem Moment, in dem Sasuke es ihr für Naruto gegeben hatte. Und dass er ihrer Frage ausgewichen war, als wissen wollte, weshalb er es noch bei sich hatte.
 

Nachdem sie geendet hatte, sah Sakura sie perplex an.

Was trug der Uchiha bei sich? Diese alte grüne Tuch, das sie ihm schon vor wer weiß wie vielen Jahren geschenkt hatte?

Was sollte das denn? Damals hatte er gesagt, dass die Farbe scheußlich war und er so was überhaupt nicht brauchen würde.
 

Sakura war vollkommen verwirrt. Das war doch irrsinnig!!

Alles sprach dafür, dass er sie wirklich mehr mochte! Oder wenigstens etwas Zuneigung empfand.

Aber… wieso führte er sich dann so auf? Wieso tat er ihr weh, spielte mit ihr? Wieso gab er das auch noch zu?

Er wusste doch, dass er sie damit verletzte.

Und trotzdem sollte er sie mögen? Was war das denn für eine Art, so etwas zu zeigen?
 

Er mag mich!!! Cha, cha, cha!!! ENDLICH! Nach all diesen Jahren in denen ich mich gefragt habe, was wohl aus ihm geworden ist… was wohl wäre, wenn ihr wir uns wieder sehen würden… Jetzt habe ich den ultimativen Beweis. Er mag mich doch ein bisschen. Wieso muss er nur so kompliziert sein??
 

Sakura biss sich auf die Unterlippe. Nein… darüber wollte sie nicht nachdenken. Nicht über Sasuke Uchiha.

Dieses Kapitel war abgehakt. Definitiv.

Aber das grüne Tuch…
 

Hinata hielt sich den Kopf. Das Kopfweh war wiedergekommen. Schwach, aber es war da. Ein stetiges Pochen.

„Hinata, wir sollten uns ausruhen. Über irgendwas Belangloses reden. Wenn die beiden anderen zurückkommen, dann beratschlagen wir uns, was wir weiter machen. Was hältst du von einem Tag Ruhe? Wir schonen unsere Kräfte und morgen geht es dann richtig los.“, schlug Sakura optimistisch vor.

„Hai. Warten wir auf die anderen.“

Sie begannen ein belangloses aber lustiges Gespräch. So eine Gelegenheit hatten sie schon sehr lange nicht mehr gehabt.

Doch Sakuras Gehirn arbeitete nebenbei weiter und dachte über Naruto und Hinata nach. Dieser Baka! Wieso hatte er noch nicht gesagt, dass er Hina liebte? Obwohl er es schon gesagt hatte! Fieber hin oder her, gesagt war gesagt!

Er musste einfach daran erinnert werden…
 

*********************************************************************
 

Oje oje... böse Sakura.

In mehreren Punkten.

Obwohl sie absolut Recht hatte, meiner Meinung nach.
 

Bitte verurteilt sie nicht, weil sie Hinata darauf aufmerksam gemacht hat. Sie hat es nicht böse gemeint und wenn es blöd rübergekommen ist: so war es gemeint! ^^
 

Bin gespannt auf eure Kommentare!!!
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Bündnis unter Feinden

Hi!
 

Gomen, dass es schon wieder so lange gedauert hat. *sich furchtbar schämt*

Aber derzeit bin ich beim Dorf ein wenig in einem Kreatief gewesen... nun, ich hoffe, dass ich es mit diesem Kapitel überwunden habe.

Gleichzeitig will ich mich auch entschuldigen, dass dieses Kapitel nicht so toll ist... *grummel*

Ich meine jetzt aber Ausdruck und so... Inhalt: das müsst ihr für euch entscheiden. XD

Trotzdem:
 

VIEL SPAß!!!
 

***********************************************************************
 

Doch Sakuras Gehirn arbeitete nebenbei weiter und dachte über Naruto und Hinata nach. Dieser Baka! Wieso hatte er noch nicht gesagt, dass er Hina liebte? Obwohl er es schon gesagt hatte! Fieber hin oder her, gesagt war gesagt!

Er musste einfach daran erinnert werden…
 

Naruto und Sasuke füllten unterdessen die letzten beiden Wasserflaschen auf.

Gewissenhaft verschlossen sie sie wieder und machten sich auf den Rückweg zur Höhle.

Zuerst schwiegen sie sich an, doch konnte Naruto sich nicht mehr zurückhalten.

„Was war zwischen dir und Sakura-chan?“, platze es aus ihm heraus.

„Ts. Nichts. Ich sollte wohl hier die Fragen stellen, und zwar im Bezug auf dich und Hinata.“, konterte Sasuke sofort.

Augenblicklich verstummte Naruto und der Griff um seine Wasserflaschen verstärkte sich automatisch.

„Du hast also mit ihr geschlafen.“, stellte Sasuke sachlich fest. Narutos Miene wurde undurchdringlich und er schien völlig gelassen.

„Hast du ein Problem damit?“, fragte er bedrohlich leise.

„Nein. Das heißt, es geht mich eigentlich nichts an. Aber es ist untypisch für dich, dich zu so etwas hinreißen zu lassen.“

Naruto lachte hohl auf, doch seine Hände zitterten auffällig stark.

„Was soll das denn heißen?“

„Nun… ich vergesse einfach mal diese anderen Frauen-…“

„Das wäre auch besser so!“, unterbrach Naruto ihn gereizt. Er konnte und wollte nichts mehr von diesen Nächten hören!
 

Sasuke warf einen flüchtigen Blick auf seinen Freund. Er meinte das was er sagte todernst.

„Schon gut. Aber dann finde ich es noch verblüffender, dass es mit Hinata so schnell gegangen ist.“, bemerkte er und ein gewisser Unterton schwang in seiner Stimme mit.

„So schnell? Ja, die Sache mit gestern Nacht vielleicht schon. Aber das davor? Diese Tage, an denen es beinahe soweit gewesen wäre und es einfach nicht möglich war? Andauernd verhindert wurde, aus welchem Grund auch immer? Daran schon mal gedacht? Jede verdammte Nacht konnte ich nicht schlafen, die ganze Zeit musste ich an sie denken! Wieso ich ihr nicht nahe sein konnte, wieso es nicht ging! Und gestern… gestern habe ich ihr von dem Fuchs erzählt und… sie war für mich da. Sie war einfach da. Nach all dieser Zeit die wir alleine verbringen mussten, in der wir gelitten haben… sie war da. Ganz plötzlich gab es nichts mehr, was zwischen uns gestanden ist! Wir konnten uns nach dieser grauenhaften Zeit endlich nahe sein, uns endlich berühren ohne irgendwelche Zweifel zu haben. Wie kannst du das nur in Frage stellen?“, fuhr Naruto zornig auf und funkelte Sasuke an.
 

Dieser war ehrlich verwundert. Mit dieser Ansage hatte er jetzt nicht gerechnet. Aber was ihn noch mehr verblüffte, das war die Tatsache, dass Naruto Recht hatte.

Ja, was hatte eigentlich gegen diese Nacht gesprochen?

Wirklich nichts.
 

Okay, für Außenstehende erschien es vielleicht schnell, doch wenn man die genauen Hintergründe und die Geschehnisse der vergangenen Wochen mit einbezog, dann konnte man das Handeln der beiden nur zu gut nachvollziehen.
 

„Schon gut. Kein Grund, so auszuflippen. Und bitte, mach die Wasserflasche nicht kaputt.“, bemerkte Sasuke ironisch.

In der Tat sahen die Flaschen nicht mehr gut aus. Naruto hatte sich zu sehr in seine Ansage hineingesteigert, sodass ihm gar nicht auffiel, wie viel Druck er auf sie ausübte.

Augenblicklich lockerte der blonde Shinobi den Griff.
 

Schweigend überholte er den Uchiha um ein paar Schritte, bevor sich dieser nachdenklich in Bewegung setzte und ihm folgte.
 

Kurz vor der Höhle erhob Naruto noch einmal seine Stimme.

„Ich liebe sie.“

Es gab überhaupt keinen Zweifel daran, dass er es ernst meinte. Nicht einen Moment.

Mit so einer Überzeugung sprach er selten. Viel zu selten in den letzten paar Jahren.

Sasuke lächelte nahezu unerkennbar.
 

„Ts.“, sagte er schließlich und Naruto sah ihn aus den Augenwinkeln an. Er bemerkte das aufrichtige Lächeln Sasukes. Niemand anderer hätte es als echt erkannt, doch Naruto wusste es besser. Er grinste ihn an.

Kameradschaftlich boxte er Sasuke in die Seite.

„Hey Teme, was ist daran so lustig?“, stichelte er.

„Benimm dich nicht immer so kindisch, Dobe. Ich gehe davon aus, dass du ihr deine Liebe noch nicht gebeichtet hast?“, neckte er.

Naruto schüttelte den Kopf.

„Nein. Kann ich doch nicht einfach so machen, echt jetzt. In so einer Situation wie in diesem Kampf gegen Kabi und Meriko… wer weiß, was noch alles passiert. Außerdem hab ich das noch nie gesagt, zu niemandem.“, erwiderte Naruto nachdrücklich.
 

Sasuke hatte plötzlich ein für ihn untypisches, breites Grinsen im Gesicht.

„Soso… noch nie gesagt. Verstehe schon.“, meinte er amüsiert.

„Was? Ach, auch egal, mach nur deine Anspielungen. Wir sind da.“, entgegnete Naruto fröhlich und stürmte schon los zum nahen Eingang der Höhle. Anscheinend konnte ihm heute nichts mehr die Laune verderben.

Sasuke folgte ihm eine Spur langsamer und fragte sich, wann er es wohl endlich herausfinden würde.
 

Meriko saß an ihrem mächtigen Ebenholz-Schreibtisch und arbeitete sich sorgfältig durch einen ordentlich geschlichteten Stapel Akten.

Das tat sie mit einer geradezu Angst einflößenden Genauigkeit und einem undeutbaren Lächeln auf den Lippen.

Shizune hätte sie auf der Stelle vergöttert und Tsunade hätte sich einen kräftigen Schluck Sake gegönnt.
 

Die Fenster in dem großen Raum waren gekippt und ein sanfter Windhauch ließ die blutroten Gardinen aufflattern.

Die makellose Frau tauchte die blütenweiße Feder in das kleine Tintenfass und setzte geschmeidig ihre Unterschrift auf das letzte Dokument, welches gerade vor ihr lag. Nachdenklich besah sie sich danach ihr Schreibutensil. Die Tinte war schon ein wenig eingetrocknet, nur eine klitzekleine Stelle glänzte ein wenig und signalisierte noch flüssige Farbe.

Mit einem leisen Seufzen klappte Meriko eine kleine Schatulle auf, die unauffällig auf dem Schreibtisch schräg rechts von ihr stand. Die Frau zog ein kleines schwarzes Tuch hervor, wischte sorgsam die Feder ab und ließ selbige in der kleinen Box verschwinden. Der Deckel wurde gewissenhaft zugeklappt und ordentlich neben den eben erledigten Aktenstapel geschoben.

Einen herrlichen Augenblick lang herrschte totale Stille in dem Raum.
 

Doch im Hundertstel einer Sekunde wirbelten Merikos lange schwarze Haare wild durch die Luft, als die Frau unerwartet aufgefahren war und ihre Fäuste auf den Tisch gedonnert hatte.

Dabei hatte sie den schweren Holzstuhl umgeworfen, der mit einem lauten Krachen am Boden aufgeschlagen war.

„Wo ist er??“, brüllte sie wutentbrannt, als die Tür aufgerissen wurde und ein verängstigt aussehender Mann quasi in den Raum hineinstolperte.

„E-Er ist eben erst eingetroffen, Onna-shujin.“, stammelte er hastig und salutierte dazu. (Onna-shujin = Herrin)

Seine Hände zitterten deutlich.
 

„Wieso hat das so lange gedauert?“, fauchte Meriko aggressiv und der Mann wich einen kleinen Schritt zurück, als er bemerkte, dass sich ihr linker Arm unter den breiten Ärmel ihres kimonoartigen Gewandes schob.

„W-Wir wussten nicht, dass er einfach so-…“

Der Mann konnte nicht weiter sprechen. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen sank er zu Boden. Eine weiße Feder hatte sich mitten in sein Herz gebohrt.
 

Genervt strich sich Meriko imaginären Staub von ihrem makellosen Kimono. Mit Abscheu betrachtete sie die Leiche, die nun quer vor der Tür lag. Eben diese war gerade dabei, sich erneut zu öffnen, fand in dem toten Körper aber ein Hindernis.
 

Mit wutverzerrtem Gesicht rauschte Meriko zu dem toten Shinobi und stieß ihn hart zur Seite. Er prallte mit einem grauenhaften Krachen gegen die Wand.

Nebenbei riss die Frau die Tür mit einem kräftigen Ruck weit auf und funkelte die Person dahinter zornig an.
 

„Kabi!“, giftete sie, als der Mann scheinbar gelangweilt eintrat.

„Meriko-chan.“, erwiderte er ungerührt. Sein Blick fiel auf den toten Shinobi mit der Feder im Herzen und er lächelte kühl.

„Schlecht gelaunt?“, fragte er zuckersüß und Meriko gab einen abfälligen Laut von sich.

„Nein. Ganz im Gegenteil.“, meinte sie kalt.

„Stimmt… Er ist schnell gestorben, du hast ihn nicht leiden lassen. Präzise hingerichtet wie immer.“, stellte Kabi genüsslich fest.
 

Meriko nickte huldvoll und mit einem Mal verschwanden die bis eben herrschenden Emotionen aus ihrem Gesicht. Eine ausdruckslose Miene trat anstelle derer, kombiniert mit einem angedeuteten Lächeln.

Noch einmal wandte sie sich der geöffneten Tür zu, rief ein paar barsche Befehle hinaus in den Gang, und nur wenige Sekunden später erschienen zwei Shinobi in dem Raum. Ohne ein Wort entfernten sie ihren toten Kameraden aus Merikos Arbeitszimmer. Als sie das Zimmer verlassen hatten, schloss Meriko die Tür hinter ihnen und widmete sich nun vollends ihrem Besuch.

„Du schaust persönlich vorbei? Ich fühle mich geehrt.“, begann sie spöttisch. Sie folgte Kabis Bewegungen misstrauisch, als er durch den Raum wanderte und sich schließlich leicht gegen ihren Schreibtisch sinken ließ. Locker verschränkte er die Arme vor der Brust und sein Blick glitt durch den hellen Raum. Einzig der Anblick der kleinen Blutlache störte das ansonst so friedlich wirkende Bild.
 

„Hier ist sie nicht.“, sagte Meriko plötzlich freundlich. Keine Spur Groll ging von ihr aus. Es schien, als wechselte sie sekündlich ihre Stimmung. Trotzdem umspielte ein selbstgefälliges Lächeln ihre Lippen.

Seine Augen fixierten ihre und einen Moment sahen sie einander voller Hass an. Wieder wechselte Merikos Gemütszustand rasant schnell. Sie begann leise zu lachen. Es passte überhaupt nicht zu der ganzen Szene.

„Was ist nur aus uns geworden?“

„Wir sind zu misstrauisch und zu böse, um es lange miteinander aushalten zu können.“

„Aber ohne einander können wir auch nicht.“

„Deshalb bin ich hier.“

Sie verstummten. Wieder war es still in dem Raum, kein Laut drang zu ihnen durch.
 

Meriko sah Kabi ein wenig verwundert an. Er wirkte so verdammt selbstsicher…

Sie musste auf der Hut sein.

Wie er gesagt hatte, sie waren beide misstrauisch, und das wichtigste: böse.

Was hatte er vor?
 

Ihre Miene wurde wieder ausdruckslos, als sie sich ihm gemächlich näherte. Ihr langer Kimono gab ein sanftes Rascheln von sich und ihre flachen Holzsandalen klapperten leise auf dem Parkettboden.

Knapp vor Kabi blieb sie stehen und beugte sich leicht zu ihm vor. Er wich keinen Millimeter zurück.

„Was willst du?“, fragte sie leise aber eindringlich.
 

„Es geht um die Konoha-nin, die hier in der Gegend Unruhe verbreiten. Unter deinen Männern genauso wie unter meinen.“

Meriko trat einen Schritt von Kabi zurück und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Sie wartete. Kabi ließ sich nicht lange bitten.

„Ich will sie loswerden. Sie gehen mir gewaltig auf die Nerven. Außerdem wollten sie mich nicht unterstützen, dich zu Fall zu bringen.“

„Ich bin untröstlich.“

„Ich auch.“
 

Eine Weile schwiegen die beiden erneut. Sie kannten ihre Spielchen schon in und auswendig. Und trotzdem begannen sie immer wieder von neuem.

Meriko strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares zurück hinters Ohr und musterte Kabi abwertend.

„Wieso sollte ich dir helfen? Wir sind Gegenspieler, schon vergessen? Glaubst du, ich will mir selbst schaden?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.

„Kein Schaden… wir schließen uns zusammen, besiegen diese Kröten und dann können wir weitermachen wie bisher. Die Godaime wird sowieso nie wieder Shinobi hierher schicken, dessen können wir uns sicher sein.“, meinte Kabi und sein Blick fiel auf die kleine Schatulle. Interessiert zog er sie zu sich heran und öffnete sie. Er nahm die Feder heraus und besah sich diese eingehend von allen Seiten.
 

Meriko inzwischen dachte über Kabis Angebot nach.

Sich mit ihm zusammenschließen und diese Ninjas aus Konoha besiegen… eine verlockende Idee. Die gingen ihr sowieso schon lange auf die Nerven.

Und praktisch, dass Kabi ausgerechnet jetzt kam, nachdem sie gestern Nacht eine äußerst interessante Entdeckung gemacht hatte.
 

Sie lächelte überlegen und Kabis Augen zogen sich misstrauisch zusammen. Noch bevor sie etwas sagte, ging Meriko gemächlich zu dem gekippten Fenster hinüber. Einen Moment sah sie hinaus, erblickte unmittelbar vor sich eine tiefe Schlucht und darüber den blauen Himmel, an dessen Horizont sich jedoch wieder Regen ankündigte.

„Wer sagt, dass ich mir nicht schon etwas habe einfallen lassen?“

„So? Was weißt du, was ich nicht weiß?“, fragte Kabi scharf. Er kannte sie. Er wusste, wenn sie etwas vor ihm verbarg, und umgekehrt war es genauso. Das verlieh ihrem Spiel noch zusätzlichen Reiz.

Sie drehte sich falsch lächelnd zu ihm um.

„Vieles… Dieses Mädchen… Hinata heißt sie…“

Kabi grinste anzüglich.

„Ist mir bekannt. Hübsches Ding. Noch nicht so lange dabei, macht aber viel Ärger.“, meinte er.

Meriko nickte.
 

„Ich hatte schon das Vergnügen, mit ihr Bekanntschaft zu machen. Aber unblutig. Normal. Damals hatte das arme Ding ganz schrecklichen Liebeskummer.“

Einen Moment wurde Merikos Blick warm, doch schnell verschwand das schwache Aufflackern eines echten Gefühls.

Kabi lachte leise.

„Och, das ist aber schade…“, spöttelte er. Die Feder legte er zurück in das Kästchen und seine vollste Aufmerksamkeit galt nun wieder der Frau vor ihm.

„Nicht für uns.“

„Uns?“, unterbrach Kabi sie fragend, „Heißt das, du nimmst meinen Vorschlag an?“

Sie nickte langsam.

„Ich denke ja… es kann nur von Vorteil sein.“

Zufrieden lächelte Kabi. Ja, das hatte er gut gemacht. Er hatte sie auf seine Seite gezogen. Vorübergehend. Aber diese Zeit würde reichen.
 

Da fiel ihm noch etwas ein.

„Ach ja, was ich noch sagen wollte… du weißt doch, der Blonde…“

„Was ist mit ihm?“

„Sein voller Name lautet Naruto Uzumaki.“, bemerkte der Mann gelangweilt, obwohl es ihn eigentlich beunruhigt.

Überrascht hielt Meriko inne.

„Uzumaki? Der mit dem Kyuubi?“

„Genau der… ich hatte schon das Vergnügen mit einer gewissen Menge Fuchschakra konfrontiert zu werden. Das könnte noch Probleme geben.“

Wider Erwarten begann Meriko jedoch zu lachen. Zuerst leise, doch dann immer lauter, bis sie schließlich einzelne Tränen in den Augen hatte. Kabi verzog keine Miene und wartete darauf, dass sie sich wieder beruhigte.
 

Tief atmete Meriko durch.

„Das ist einfach zu perfekt. Du wirst sehen, bald sind wir diese Konoha-nin ein für alle Mal los.“

„Du kannst Kyuubi besiegen?“, fragte Kabi ehrlich überrascht. Sie funkelte ihn an.

„Natürlich nicht! Aber ich kenne jemanden, der durchaus dazu fähig ist. Nein, besser gesagt… ich kenne die Schwachstelle von Naruto Uzumaki.“

Nun schien auch Kabi ein Licht aufzugehen.

„Das Mädchen…“, murmelte er mit einem breiten Lächeln.
 

„Oh ja… Hinata… Ich habe auch schon Vorkehrungen getroffen. Vor zirka einer Stunde. Mein Kekkei-Genkei ist in diesem Fall von Nutzen, von größtem sogar!“, meinte Meriko selbstzufrieden.

Kabi applaudierte leise.

„Eine Meisterleistung, das muss ich dir lassen. Durchdacht, durchdacht.“

„Natürlich.“, sagte sie und lächelte, „Gestern Nacht konnte ich beobachten, dass sich Hinata und Naruto näher gekommen sind. Beträchtlich näher. Heute bin ich in ihre Gedanken eingedrungen und habe mich ein wenig umgesehen. Lange hatte ich nicht Zeit, beim ersten Mal sind die Nebenwirkungen für ihren Körper zu gefährlich. Doch ich habe verschiedenste Dinge herausgefunden, mit denen ein Mann wie du zwar nichts anfangen kann, für mich aber eine vernichtende Waffe darstellen.“

Kabi stieß sich vom Tisch ab und kam mit wenigen Schritten auf Meriko zu.
 

Er beugte sich nah an ihr Ohr.

„Ich überlasse das dir… Wenn der Kyuubi geschwächt ist, wenn du alle Fäden in der Hand hast… Dann werde ich bereit sein.“, wisperte er gefährlich deutlich in ihr Ohr. Sie grinste leicht.

„Ich weiß. Misstrauisch und böse wie immer.“

„Das beruht auf Gegenseitigkeit. Zusammen werden wir einen Geniestreich landen. Wir werden den legendären Kyuubi besiegen…“

„Besiegen lassen…“, murmelte Meriko.
 

Sie hatte einen Plan. Einen teuflischen Plan.

Es würde funktionieren. Es war so einfach auszuführen, so viel einfacher als alle Strategien dieser Welt.
 

Kabi richtete sich auf.

„Ich werde jetzt wieder verschwinden. Alles Weitere überlasse ich dir. Ich bin sicher, du wirst deine Arbeit tadellos machen. Wie immer.“

Sie nickte und einen Moment später fiel die Tür mit einem sanften Klacken ins Schloss.

Kabi war verschwunden.
 

Nachdenklich ging Meriko zurück zu ihrem Schreibtisch. Sie stellte den Stuhl, der die ganze Zeit gelegen hatte, wieder auf und ließ sich darauf niedersinken.

Sie faltete ihre Hände auf dem Holz.

Hinata und Naruto.

Perfekt.
 

Sie ließ die gestrige Nacht Revue passieren.

Sie hatte die beiden zusammen gesehen, draußen, am See.

Meriko hatte noch Hinatas Gesicht vor sich. Das Strahlen in ihren Augen, die schier unendliche Liebe zu diesem Mann, der gestern einzig und alleine Augen für sie gehabt hatte.

Sie hatte das bekommen, was sie sich mehr als alles andere gewünscht hatte.

Seine Liebe…

Seine Aufmerksamkeit…

Seine Augen…
 

Meriko seufzte.

Ja, die Liebe war schon ein seltsames Spiel.

Damals hatte sie nicht gelogen als sie Hinata gesagt hatte, dass auch sie Liebesprobleme kannte. Und wie sie das tat.

Deshalb hatte sie der Liebe entsagt. Deshalb hatte sie sich auf Kabi eingelassen.

Aber wenn sie so an Hinata gestern dachte…

Alleine beim Zuschauen war ihr ein angenehmes Kribbeln in die Glieder gefahren. Dieses Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr verspürt. Es war seltsam schön gewesen.

Irgendwie tat es ihr plötzlich leid, dass sie diese Liebe nun bald würde zerstören müssen.

Sie schalt sich einen Moment später selbst für den Gedanken.

Wieso regte sie sich so auf?

Die beiden waren ihr doch egal!
 

Als sich ihre Lippen berührt hatten… Die Sehnsucht und die Leidenschaft, die Zärtlichkeit zueinander…
 

Nun ja…

Meriko seufzte leise.

Pech.
 

Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. Alle Gedanken wurden beiseite geschoben.

„Seishin Bunshin.“, flüsterte sie leise. (Seishin Bunshin = Geist Doppelgänger)

Ein Teil ihres Geistes machte sich auf Wanderschaft.

Durch die Schluchten, über die Felder, drang bis in die tiefsten Winkel des Landes vor… hinein in die kleine Höhle.

Verharrte einen Moment vor der jungen Frau mit den langen dunklen Haaren.
 

Und ging dann langsam in sie über.
 

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o_O

Oh oh, kann ich da nur sagen.
 

Das "Geheimnis" der bösen Gedanken wurde gelüftet. ^^

Tststs... das hätte ich nicht von Meriko erwartet... dass sie sich mit Kabi verbündet... *Kopf schüttel*
 

Ich hoffe, dass das Kapitel verständlich war. Wie gesagt, so toll finde ich es nicht...

Aber gut!
 

Lasst mich eure Meinung wissen!!!
 

PS: Wenn ihr was zu der Naruto Sasuke Szene äußern wollte: natürlich auch gerne gesehen ^^.

Da fand ich den Ausdruck besonders schlecht. -.-
 

^^
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Folgenschwere Entscheidungen

Hallo~

Wie Saskia es schon in ihrem Weblog erwähnt hat, ist sie momentan in Amerika (<--näheres siehe Weblog) und deswegen übernehme ich (tinybee) diesmal das Kapitelhochladen.

An dieser Stelle soll ich mich in ihrem Namen ganz lieb bei Yosephia fürs betan bedanken. *Yo knuddel*

Sie hat euch ermöglicht, dass ihr trotz Saskias Abwesenheit, ein Kapitel zu lesen bekommt^^

Der Titel des Kapitels folgt, sobald Fantasia wieder im Lande ist. Müsst euch deswegen noch etwas gedulden~

Dann wünsche ich euch allen natürlich viel Spaß beim Lesen.

lg Tinybee
 

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„Hinata-chan, Sakura-chan! Wir sind wieder da!!!“, rief Naruto laut, als er in die Höhle stürmte.

Die beiden fuhren zu Tode erschrocken auf und gingen augenblicklich in Kampfposition über.

Doch relativ schnell begriffen sie, dass es nur Naruto und Sasuke waren. Letzterer hatte die Höhle nur wenige Sekunden nach seinem Kameraden erreicht.
 

„Du Baka! Wie kannst du es wagen, uns so zu Tode zu erschrecken?“, schimpfte Sakura und verpasste Naruto eine Kopfnuss.

Jammernd hielt er sich den Kopf.

„Mensch, Sakura-chan, dass du immer so fest zuhauen musst.“

„Sie hat eben kein gesundes Mittelmaß, Dobe.“, vernahm man Sasuke Stimme gelangweilt.

Sakura funkelte ihn an, schwieg jedoch.

Auf so billige Spielchen ließ sie sich nun doch nicht ein.
 

Naruto und Sasuke verstauten die Wasserflaschen wieder in den Rucksäcken und wandten sich dann den Frauen zu.

Naruto lächelte Hinata warm an, die daraufhin ein wenig rot wurde. Das Lächeln von Naruto verwandelte sich augenblicklich in ein breites Grinsen.

Sie war so verdammt süß… als er jetzt mit Sasuke unterwegs war hatte er festgestellt, dass er Hinata die wenigen Minuten unglaublich vermisst hatte.

Er war froh, dass sie wieder vor ihm stand.
 

Hinata entging keineswegs, dass er ein breites Grinsen im Gesicht hatte. Am liebsten hätte sie sich irgendwo verkrochen und darauf gewartet, dass sich ihre Gesichtsfarbe wieder normalisieren würde.

Aber andererseits könnte sie so nicht bei Naruto sein. Es stand außer Frage, was ihr wichtiger war.

Sie hatte ihn die wenigen Minuten schrecklich vermisste.

Sie war froh, dass er wieder vor ihr stand.
 

Sakura sah zwischen den beiden hin und her und vor Rührung hätte sie beinahe angefangen zu weinen.

Es war einfach so… süß!

Wie sich Naruto und Hinata ansahen, so voller Wärme, Begierde… voller Zuneigung, so zärtlich…

Die Liebe zwischen den beiden war förmlich greifbar!!
 

Jetzt mussten sie sich das nur noch sagen und dann würde alles mehr als perfekt sein.

Aber Sakura war realistisch.

Hinata hatte sich in den vergangenen Wochen mehr weiterentwickelt als während der gesamten Trainingszeit unter Tsunade. Ein Liebesgeständnis an Naruto würde zu viel werden, definitiv.

Und Naruto selbst?

Naja… er war eben Naruto. So etwas würde der doch nie auf die Reihe bekommen, auch wenn sich Sakura von Herzen wünschte, dass es anders wäre.
 

War es aber nicht, also musste sie, Sakura Haruno, die Sache in die Hand nehmen.

Cha! Das ultimative Liebesglück ist nicht mehr fern!!
 

Sakura klatschte einmal energisch in die Hände, wie um sich selbst noch einmal gut zuzureden.

Die anderen zuckten erschrocken zusammen. Schließlich war es bis eben noch sehr still in der Höhle gewesen.

„S-Sakura-chan, was sollte das denn?“, fragte Naruto verwirrt und wandte seinen Blick von Hinata ab, wenngleich auch ein wenig widerwillig.

„Die Frau hat ihren Körper eben manchmal nicht unter Kontrolle. Dann läuft sie durch die Gegend und klatscht sinnlos herum.“, warf Sasuke ein, noch ehe Sakura ein Wort sagen konnte.
 

Sie funkelte den Uchiha wütend an, doch das ließ ihn nur belustigt lächeln. Der Kerl war doch nicht auszuhalten!

„Stimmt auffallend, Sasuke-kun. Du denkst wohl noch an unser Wiedersehen, als ich dir eine geklatscht habe, was? War sicher nicht schön für dein Ego.“, konterte sie giftig und damit war die Angelegenheit für sie vorübergehend erledigt.

Sasuke erwiderte ihren Blick grimmig.

Mist.
 

Sakura wandte sich wieder Naruto und Hinata zu. Der Uchiha konnte sie mal kreuzweise.

„Na ihr beiden? Ihr wart ja gestern ganz schön lange weg, was?“, begann sie unbekümmert, wenngleich auch ein wenig scheinheilig.

Narutos Miene fror ein. Hoffentlich fing sie jetzt nicht auch noch davon an! Er hatte schon Teme seine Meinung dazu gesagt, noch einmal würde er sich heute nicht wiederholen!
 

Hinata errötete bis zu den Haarwurzeln.

Wieso? Wieso wurde sie von Kami-sama nur so gestraft?

Sie warf Naruto einen zaghaften Blick zu und bemerkte, dass er Sakura nicht gerade freundlich ansah. Ganz im Gegenteil, es sah so aus, als würde er der rosahaarigen Frau gleich an die Gurgel springen.

Wieso war er denn plötzlich so wütend? Wollte er nicht an gestern Nacht erinnert werden?
 

Siehst du? Er will es vergessen…
 

Hinata unterdrückte ein Stöhnen und versuchte, die pochenden Kopfschmerzen zu ignorieren. Ganz unerwartet waren sie sie wiedergekommen… nun, sie hatte sich wohl eine kleine Erkältung eingefangen. Aber das war nur nebensächlich.

Schließlich musste sie aufpassen, was Sakura und Naruto beredeten. Es betraf sie immerhin auch! Eine kleine Erkältung konnte sie doch nicht einfach so zurückwerfen, schließlich war sie eine Kunoichi! Und im Vergleich zu den letzten Tagen waren Kopfschmerzen ihre geringsten Probleme.
 

„Ja, das waren wir. Hast du etwas dagegen?“, fragte Naruto eisig. Hinata zuckte ein wenig zusammen. Sie hasste es, wenn er in so einem Tonfall sprach. Sie mochte seine liebe und sanfte Stimme, seine Naivität… sie mochte das Gegenteil von jetzt gerade.
 

Sasuke seufzte tonlos. Dieses rosahaarige Weib war wirklich mehr als nervig. Sie plante etwas. Dieses scheinheilige Getue stank ja schon zehn Meter gegen den Wind! Was lief bei dieser Frau schief? Hatte sie in den letzten Jahren mal eine verpasst bekommen? Waren ihre damals so gefürchteten Hirnwindungen abgestorben?

Anscheinend wirklich.
 

Sofort schüttelte Sakura den Kopf.

„Nein, nein, nein! Ich freue mich nur, dass ihr anscheinend alles zwischen euch geklärt habt!“, meinte sie übertrieben gut gelaunt.

Sie spürte überraschte Blicke auf sich. Anscheinend hatte sie mal wieder voll ins Schwarze getroffen.
 

„Was meinst du mit ‚geklärt’?“, fragte Naruto irritiert. Wovon zur Hölle sprach sie? Dass er Hinata von dem Fuchs erzählt hatte, das musste sogar sie bemerkt haben, schließlich war es ihre Idee gewesen!

Wieso betonte sie das ‚alles’ so? War da noch etwas, von dem er wissen sollte?

Vielleicht das, was Teme und Hinata ihm verschwiegen?
 

In Hinata und Sasuke keimte gleichzeitig ein grauenhafter Verdacht auf.

„Nein…“, wisperte Hinata und ihre Finger verkrampften sich, doch niemand hörte sie.

Nein, das konnte sie nicht machen!!

War sie von allen guten Geistern verlassen? Klar, sie war Sakura… die Sakura, die immer alles sofort ansprach und Nägel mit Köpfen machte.

Aber…
 

Sasuke ging Ähnliches durch den Kopf.

„Sakura, könnte ich dich kurz mal sprechen?“, fragte er schnell, nachdem er einen Blick auf die nun plötzlich sehr blasse Hinata geworfen hatte.

„Nein.“, kam es prompt zurück, und Sakura redete weiter, als wäre nichts gewesen.

Sasuke ballte seine Hände zu Fäusten. War ja klar gewesen.

Scheiße. Das konnte doch alles nicht wahr sein!!
 

„Was ich damit meine? Nun…“

Sakura legte eine stilvolle Kunstpause ein.

Hinatas Kopf ruckte in die Höhe und sie sah ihre beste Freundin entsetzt an. Sie würde es ihm sagen! Nein, sie durfte es ihm nicht sagen! Klar… irgendwann würde er es so und so erfahren, aber doch nicht jetzt! Nicht nach dieser wunderbaren Nacht. Nicht, nachdem sie ihm so nahe wie noch niemals zuvor gekommen war.

Sie schüttelte kaum merklich den Kopf.

Sakura bemerkte es. Irgendwie hatte sie Mitleid mit Hinata. Aber sie musste es sagen, zu Hinatas und Narutos Wohl. Mit Lügen und Geheimnissen kamen die beiden nicht weiter. Alles würde besser werden, wenn nichts mehr zwischen ihnen stehen würde.

Außerdem, wenn Naruto wusste, dass er Hinata schon einmal seine Liebe gestanden hatte, dann würde er es doch gewiss wieder tun!!
 

Sasuke durchbohrte Sakura mit seinem Blick. Wenn sie bloß auf der Stelle tot umfallen würde!

Wofür gab er sich eigentlich die Mühe, und behielt ein Geheimnis für sich? Hintergang seinen besten Freund und gleichzeitig auch Hinata? Nur, damit seine dahergelaufene ehemalige Teamkameradin alles zunichte machte?

War ja klar gewesen.

Ihm war auch gar kein Funken Glück vergönnt.
 

Naruto wartete gespannt auf Sakuras Antwort. Anscheinend wusste sie genau das, was Hinata und Sasuke ihm schon so lange verschwiegen! Und endlich würde er es erfahren und die beiden anderen konnten rein gar nichts dagegen unternehmen!

Er freute sich wie ein kleines Kind zu Weihnachten und seine Aufregung nahm zu.

Sie würde es ihm sagen… wie schlimm konnte es schon sein?

Wahrscheinlich war es irgendeine lachhafte Kleinigkeit und er würde sich in wenigen Minuten über Sasuke und Hinata lustig machen, weil sie so einen Aufstand darum gemacht hatten.
 

Sakura lächelte leicht.

Hinata wandte ihren Blick resigniert zu Boden und Sasuke gab ein abfälliges ‚Tse’ von sich. Er kehrte den Anwesenden den Rücken zu und vergrub die Hände in den Hosentaschen.

Scheiße. Im Gedanken ging er schon verschiedenste Szenarien durch.

Alle waren eindeutig schlecht.

Am liebsten hätte er sich weit weg teleportiert. Weg von hier, weit weg. Weiter als weit. Das war aber nicht möglich.

Wenn er wenigstens blind und schwerhörig sein könnte!
 

„Nun, Naruto… ich weiß so ziemlich alles, was hier vorgefallen ist. Hinata, du solltest jetzt auch kurz aufpassen.“, sagte Sakura bestimmt und ihr durchdringender Blick huschte von Naruto zu Hinata.

In der Höhle war es mucksmäuschenstill geworden.

Hinata Herz raste. Warum sollte sie aufpassen? War ihr auch etwas nicht gesagt worden? Was würde jetzt kommen?

Sie wollte es nicht hören, sie wollte weg von hier, zusammen mit Naruto.

Irgendwohin, weit weg…

Einfach alles vergessen, was in den letzten Wochen passiert war, einfach nur genießen, beisammen zu sein. Wieso war nur immer alles so verdammt kompliziert?

Sie wollte nicht wissen, was Sakura gleich sagen würde. Sie wollte nicht wissen, was sie alles nicht wusste. Es war gut so, wie es war.

Lieber Geheimnisse als die Gefahr, Naruto zu verlieren.

Aber er würde es ja sowieso herausfinden, irgendwann… und wenn er dann gehen würde… unerträglich. Er würde es jetzt erfahren…

Mit glasigen Augen starrte sie ihre Freundin an. Nein, eigentlich sah sie durch sie hindurch. Wieso musste sie hier stehen?

Sie wollte so weit weg… einfach nur weg.
 

Sakuras Stimme riss sie je aus ihrem Tagtraum.
 

„Ich meine die Tatsache, dass du, Naruto, Hinata schon einmal deine Liebe gestanden hast. Ach ja, und der Kuss, den du eigentlich vergessen hast… an den kannst du dich nur zu gut erinnern, nicht wahr?“
 

Niemand sagte ein Wort. Es war, als wäre eine Starre über die Anwesenden verhängt worden. Draußen kam Wind auf. Eine Böe fuhr in die Höhle und die Haare der Anwesenden wurden zerzaust. Keiner kümmerte sich darum.

Niemand rührte sich.

Der Moment der Enthüllung war gekommen. Alle wussten alles. Es war ausgesprochen worden, das, was so lange versucht wurde, geheim zu halten.

Es war vorbei.

Es war still.
 

Doch plötzlich taumelte Hinata mit dem Rücken gegen die kalte Höhlenwand, als ob sie dort etwas Halt finden würde.

Entsetzt starrte sie Naruto an und ihr ganzer Körper zitterte.

Er hatte es gewusst! Er hatte es die ganze Zeit über gewusst!!! Er hatte gewusst, dass sie sich geküsst hatten!

Wieso hatte er denn nichts gesagt?

Am liebsten hätte Hinata angefangen zu weinen, doch der Schock saß zu tief in ihren Knochen.

Warum?

Gleichzeitig kehrten die Kopfschmerzen mit voller Wucht zurück. Als ob etwas gegen ihren Kopf drückte…

Und diese kleine fiese Stimme machte sich in ihren Gedanken breit.
 

Warum er nichts gesagt hat? Weil er nicht wollte, dass du dich von ihm abwendest. Sein Verlangen damals ist zu stark geworden… er hat überstürzt gehandelt und es bereut. Er hat gewusst, wenn er sagte, dass er es vergessen hat… dass du ihm glauben würdest. Er hat sein angebliches Fieber als Vorwand benutzt… Er wollte deine Zuneigung nicht verlieren… er hat auf gestern Nacht hingearbeitet…
 

Hinata sank auf den Höhlenboden und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Es sollte aufhören. Das war nicht wahr!

So war Naruto nicht… nein, so war er nicht…

Er war sanft und lieb und einfühlsam. Er war nicht so ein Macho, er war niemand, der mit Gefühlen spielte. Nein, das war er nicht!

Aber wieso hatte er nichts gesagt?

Verzweifelt umschlang Hinata mit ihren Armen ihren Oberkörper. Es sollte aufhören!

Es sollte aufhören, dass sich die Zweifel in ihr ausbreiteten! Sie wollte, dass sie ihm ohne Wenn und Aber vertraue! Er hatte ihr von dem Fuchs erzählt… war es nur eine Masche gewesen?

Nein… seine Tränen waren echt gewesen, er hatte sie geküsst, sein Kuss war echt gewesen… es war so echt gewesen.

Aber warum hatte er nichts gesagt?
 

Sakura sah Hinata bestürzt an.

Hatte sie einen Fehler gemacht? Nein, die Wahrheit musste gesagt werden! Es war schmerzhaft, aber besser so! Sie kannte das Gefühl, angelogen zu werden. Sie wollte nicht, dass es anderen auch so erging. Sie wollte, dass Klartext gesprochen wurde! So war es richtig.

Wieso hatte sie dann bloß so ein ungutes Gefühl…
 

Naruto war wie festgefroren. Seine Gedanken rasten.

Liebesgeständnis? Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte?

Nein, das konnte nicht sein.

Wieso konnte er sich nicht daran erinnern? Verdammt, wollten sie ihn hier verarschen??

Er konnte es nicht einfach so vergessen haben! Bestimmt nicht… nein…

Nein!! So konnte es nicht gewesen sein! Er hatte sich bestimmt verhört!
 

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und es schien, als würde Naruto erbeben.

„Was?“, zischte er bedrohlich leise und Sakura wurde ein wenig blass. Irgendwas lief hier schief.
 

Sasuke atmete tief durch. Gut, das war eine seiner an die dreihundert Möglichkeiten, wie das hier ausgehen würde.

Genauer, Nummer 256. Schlecht. Seine Pläne um die Sache hier zu retten reichte nur bis 108.

Schade. Aber wie gesagt, wer hatte schon Glück?

Musste er eben improvisieren…

Er drehte sich wieder zu den drei anderen um.

„Machen wir kein Drama daraus. Geschehen ist geschehen.“, machte er einen kläglichen Versuch. Gleichzeitig wusste er, dass das wohl das Dümmste war, was er hatte sagen können.

„Kein Drama?“, fragte Naruto eher sich selbst als seinen besten Freund.

Er warf einen kurzen Blick auf Hinata. Sie hatte ihr Gesicht in den Händen vergraben. Blanke Wut packte ihn.

Wieso hatte sie nie etwas gesagt? Wieso musste er es so erfahren? Und wieso konnte sie ihm jetzt nicht einmal in die Augen sehen?

Tief in seinem Inneren wusste er jedoch, dass er ihr verdammt Unrecht tat. Sie war Hinata. Seine gutherzige Hinata, die eigentlich keiner Fliege was zu Leide tun konnte. Es musste einen Grund für ihr handeln geben.

Wahrscheinlich wäre er selbst darauf gekommen, doch er war zu wütend und von sich und allen anderen enttäuscht, um einen klaren Gedanken zu fassen.

Ausgerechnet in diesem Moment begann Sakura wieder zu sprechen.
 

„Naruto… Sasuke-kun hat Recht, das ist kein Drama. Du liebst Hinata und sie liebt dich. Wo liegt jetzt das Problem? Du kannst es ihr jetzt doch sagen.“, redete Sakura auf Naruto ein, doch dieser warf ihr einen mörderischen Blick zu.

Was sollte das denn jetzt?

Wollte sie Hinata nicht gleich an seiner Stelle einen Heiratsantrag machen? Konnte sie nicht einfach ihre Klappe halten?

„Sag mal, bist du komplett durchgeknallt, Sakura? Was denkst du dir eigentlich! Diese Dinge, die du eben angesprochen hast… sie gehen dich absolut nichts an!! Kümmere dich gefälligst um deine eigenen Angelegenheiten! Ich werde Hinata bestimmt nicht sagen, dass ich sie liebe!!!“, rief er fuchsteufelswild und die rosahaarige Frau taumelte erschrocken einen Schritt zurück.

Nein, so hatte sie sich das alles hier nicht vorgestellt. Wieso machte er so einen Aufstand? Es war mehr als offensichtlich, dass er sie liebte! Er sollte es gefälligst sagen, dann würde augenblicklich alles gut werden. Diese ganze Situation konnte sich zum Besseren wenden!!

Bestimmt.
 

Sasuke massierte sich die Schläfen, als ob ihm so gleich eine Lösung einfallen würde. Niente.

Verdammt. So etwas konnte aber auch nur ihm passieren. Wieso? Wieso war er so gestraft? Hatte er irgendetwas verbrochen? Warum nur war er mit Sakura Haruno gestraft?

Aber wenn er sie sich jetzt so ansah, dann verspürte er doch einen Funken Mitleid mit ihr. Er konnte sich vorstellen, dass sie diese Reaktion von Naruto und Hinata nicht erwartet hatte. Woher sollte sie es auch wissen, diese ganze Sache mit dem verdammten Kuss?

Irgendwann war alles zu kompliziert geworden, um es mit einer schlichten Aufklärung zu regeln. Sakura hatte das bestimmt gedacht. Sie hatte bestimmt angenommen, dass jetzt alles perfekt sein würde. Die Welt von Sakura Haruno. Sehr faszinierend…

Aber vielleicht war es doch besser, dass es jetzt gekommen war, als später. Dann hätte es vielleicht noch mehr wehgetan.

Gar nicht zu reden vom Grad an Kompliziertheit.
 

Langsam aber sicher kam Sasuke sich schon wie ein Psychologe vor. Und jetzt musste er versuchen, die Sache zu regeln, obwohl er stark bezweifelte, dass das noch möglich war.

„Dobe, krieg dich wieder ein und schrei nicht so herum! Du übertreibst!“, fuhr er ihn an.

„Ich übertreibe?? IHR HABT DOCH ALLE EINEN KNALL! Diese verdammte Liebeserklärung und der verdammte Kuss… hättest du nicht deine Klappe halten können, Sakura?? Und du, Teme, geh mir gefälligst aus dem Weg!!“, fauchte Naruto zornig und Sakura schloss reflexartig die Augen.

Resigniert ließ Sasuke es zu, dass Naruto an ihm vorbei aus der Höhle stürmte. Wäre auch ein Wunder gewesen, wenn ihn das alles kalt gelassen hätte.

Er war eben Naruto.

Er brauchte Zeit, um seine Gedanken zu ordnen. Und er, Sasuke, war der letzte der sich ihm in den Weg stellen würde. Außerdem würde es keinen Sinn machen. Nicht jetzt. Niemals.
 

Nach Narutos Abgang machte sich unerträgliche Stille unter den Verbliebenen breit, die schließlich von einem leisen Schluchzer Hinatas unterbrochen wurde.

Sakura war auch kurz vorm Heulen und Sasuke war… Sasuke war…

Er fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben überfordert.
 

Naruto wusste nicht, wohin er lief. Einfach nur schnell. Den ganzen Frust in das Laufen stecken.

Er wollte nur noch weg, einfach weg von der Höhle.

Er hatte ihr schon einmal seine Liebe gestanden und hatte es tatsächlich vergessen!!

Mit einem wütenden Aufschrei schlug er mit der rechten Faust urplötzlich in den Boden und es war ihm egal, dass ihn dabei alle feindlichen Shinobi in näherer Umgebung gehört haben mussten.

Sollten sie nur kommen, er wollte sich sowieso abreagieren.

Er hatte es ihr schon einmal gesagt! ER HATTE ES IHR SCHON EINMAL GESAGT!

Nein… nein, nein, nein! Das war so… nein.

Er würde ihr nie wieder unter die Augen treten können.
 

~Hey, Sportsfreund.

~Klappe!

~Nana, wieso denn so unfreundlich? Du führst dich mal wieder wie ein Kleinkind auf!

~Na und? Mir doch egal!

~Du bist unverbesserlich.

~Schönen Dank auch!

~Bitte. Und jetzt pass mal auf! Wenn du so weiter machst, dann wirst du sie verlieren, das ist dir schon klar? Kannst du mir mal sagen, was jetzt gerade im Moment das Problem ist?

~Ich… Ich habe ihr schon gesagt, dass ich sie liebe… und ich kann mich nicht einmal daran erinnern.

~Ist doch egal. Sag es ihr eben jetzt, bei Bewusstsein!

~Nein… das sieht ja dann so aus, als würde ich es nur noch schnell nachholen wollen.

~Echt, deine Probleme hätte ich gerne!

~Hast du ja irgendwie auch. Schließlich bist du ich.

~Leider. Pass mal auf, du wirst jetzt sofort zurückgehen, dich bei ihr entschuldigen und ihr deine Liebe gestehen! Das kann doch nicht so schwer sein!!

~Mich für meine Erinnerungslücke und den Ausraster eben entschuldigen…

~Und dafür, dass du den Kuss angeblich vergessen hast. Diese Sache müsst ihr auch unbedingt klären. Wer weiß, was sie jetzt denkt… vielleicht, dass du nur auf diese eine Nacht mit ihr aus warst, und einfach damals Angst hattest, dass es nie was wird.

~ABER DAS STIMMT DOCH NICHT! DAS MUSS SIE DOCH WISSEN!

~Ich würde auf Nummer sicher gehen.

~Klar… aber erst mal brauche ich einen klaren Kopf. Ich muss mir genau überlegen, wie ich weiter vorgehe. Wer weiß, wenn ich jetzt wieder Blödsinn rede, dann verliere ich sie vielleicht komplett!

~Du solltest gleich zurückgehen. Du denkst für deine Verhältnisse viel zu viel nach. Glaub mir-…

~NEIN! Ich bin wütend, sehr sogar, und das weißt du auch. Der Fuchs könnte es wieder ausnutzen und das wäre ja wohl das Tüpfelchen auf dem i! Und wenn mir dann auch noch Sakura in die Quere kommt…

~Sie hat es nur gut gemeint. Sie hat euch endlich den Anstoß gegeben, diese zwei wichtigen Punkte zu klären. Du solltest ihr dankbar sein.

~Oh ja, vielleicht in zehn Jahren mal.

~Du bist so sarkastisch… lass das lieber. Krieg mal schnell wieder einen klaren Kopf, und dann zurück zur Höhle!

~Aye aye Sir!
 

Abrupt blieb Naruto stehen und ließ sich der Länge nach ins Gras fallen. Er atmete tief ein und blies die Luft dann langsam aus.

Er musste sich beruhigen und genau über die Lage nachdenken. Er musste einen klaren Kopf bekommen.

Nachdenken.
 

Hinata hatte erfahren, dass er sich an den Kuss erinnern konnte.

Er hatte erfahren, dass er Hinata vor Wochen seine Liebe gestanden hatte und sich nicht mehr daran erinnern konnte.
 

Er musste ihr unbedingt sagen, dass der Kuss seine Schuld gewesen war! Dass er selbst überfordert und sich über seine Gefühle nicht im Klaren gewesen war! Und er würde ihr noch dazu sagen, dass er sie damals nicht hatte verlieren wollen und deshalb auf Sasuke gehört hatte.

Ja, so würde er diese Sache klären.

Und gleich im Anschluss würde er sich dafür entschuldigen, dass er das Liebesgeständnis vergessen hatte. Und er würde ihr gleich noch ein richtiges machen.
 

Ein wenig ärgerte er sich aber, dass er ihr das so sagen musste.
 

Er wollte es romantisch machen, später, wenn diese Sache hier mit Kabi und Meriko ausgestanden war.

Und vor allem: zu Hause. Nicht in einer feuchten kalten Höhle, sondern in einem warmen freundlichen Konoha.

Seufzend starrte er in den Himmel.

Hinata…
 

Die Stimmung in der Höhle war am Nullpunkt angelangt. Hinata hatte sich zwar mittlerweile wieder halbwegs beruhigt, doch das änderte im Grunde nicht viel, da es nur äußerlich so aussah.
 

Noch immer kauerte sie an der Höhlenwand. Als Sakura sich ihr genähert hatte, war sie zurückgewichen und ihre beste Freundin hatte sich bestürzt zurückgezogen. Sie wollte Hinata zu nichts zwingen. Es musste ihr gerade schrecklich gehen, und sie war schuld! Unerträglich.

Nun saß auch Sakura alleine auf dem kalten Boden und ließ sich von ihrer inneren Stimme beschimpfen. Sie hatte ja Recht.

Sie war so was von blöd. Sie war blöd, blöd, blöd!!
 

Sasuke lehnte mit geschlossenen Augen an der Höhlenwand und hatte die Arme verschränkt.

Leben. Verdammtes Leben.

Wäre er bloß niemals in so eine Lage gekommen, wäre er bloß irgendwo getötet worden. Dann würde er jetzt nicht mit zwei psychisch instabilen Frauen gezwungenermaßen in einer Höhle hocken.

Einfach gehen konnte er auch nicht, wer wusste schon, was diese beiden Weiber sich antun würden! Die eine heulte schon seit ungefähr einer halben Stunde durchgehend und hielt sich den Kopf. Und die andere schien sich selbst im Gedanken schon an die tausend Male selbst getötet zu haben. Er musste dableiben. Wer wusste schon, auf welche wahnwitzigen Ideen diese beiden kommen würden!
 

Hinata stöhnte leise.

Die Kopfschmerzen wurden immer stärker und stärker. Langsam aber sicher konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Sie wünschte sich so sehr, woanders zu sein. Sie wollte, dass Naruto bei ihr war, dass er ihr gut zuredete und sagte, dass alles wieder gut werden würde.

Sie wollte so sehr, dass er hier war und sie tröstete.

Sie schniefte leise.
 

Wieso hatte er ihr gesagt, dass er den Kuss vergessen hatte? War es ihm damals so zuwider gewesen? Wollte er sie wirklich nur deshalb nicht vergraulen, weil er mit ihr schlafen wollte?
 

Vor Hinatas Augen flirrte die Luft, als eine neuerliche Kopfschmerzwelle ihren Körper schwächte.
 

Das war sein Plan… du musst es einsehen… Er hat dich nie geliebt und er wird dich nie lieben. Ein so schwaches Mädchen wie dich, kein Selbstvertrauen… so jemanden kann er nie ernsthaft lieben. Du warst nur ein Zeitvertreib für ihn… deshalb hat er dir nichts von dem Kuss erzählt… er hat nur mit dir gespielt und jetzt hat er dich öffentlich fallen lassen. Er wollte dir nicht sagen, dass er dich liebt… er hätte die Chance dazu gehabt, als deine Freundin alles ausgeplaudert hat… sein Liebesgeständnis damals wollte er nicht wiederholen… Er bereut es… Sieh es ein…
 

Schmerzen.

Es waren so unerträgliche Kopfschmerzen.

Sie brauchte frische Luft. Sie musste hier weg, weg aus dieser verdammten Höhle, die nichts als Unglück brachte.

Hinata rappelte sich auf, hielt sich mit einer Hand den Kopf und stützte sich mit der anderen an dem kalten Stein ab.
 

„Hinata, wo willst du hin?“, fragte Sakura besorgt, als sich ihre Freundin auf den Weg zum Ausgang machte. Hinata taumelte ein wenig und spürte Sasukes misstrauischen Blick auf sich.

„Frische Luft… ich habe Kopfschmerzen…“, murmelte die dunkelhaarige Frau. Halb blind vor Schmerzen tastete sie sich hinaus aus der Höhle.
 

Sasuke und Sakura sahen ihr nach, bis sie gänzlich draußen verschwunden war.

„Sie hat nicht gut ausgesehen.“, meinte Sasuke schließlich und wandte sich an Sakura.

„Sie hat mir vorhin schon gesagt, dass sie Kopfschmerzen hat. Sie wird sich erkältet haben.“, sagte Sakura leise und ihr Blick richtete sich auf den Höhlenboden. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen.

Aber sie hatte doch nicht wissen können, dass Naruto ausrasten würde! Er war so ein Baka… er wusste gar nicht, wie weh er Hinata mit seinem Verhalten tat.

Und sie war so blöd. Sie baute nur Scheiße. Hätte sie die Klappe gehalten… Naruto hatte völlig Recht…
 

Sasuke konnte Sakura förmlich an ihrer Nasenspitze ansehen, dass sie sich am liebsten umbringen würde für den Fehler, den sie begangen hatte.

Seufzend ging er zu ihr hinüber und ließ sich auf den Boden sinken. Würde er eben mal wieder Seelenklempner spielen. Mittlerweile war er schon ganz gut darin.

„Du hast Scheiße gebaut.“, stellte er sachlich fest.

„Danke, das weiß ich selbst!“, zischte Sakura wütend.

„Schon okay, reg dich ab. Ich will dir nur helfen.“

„Klar, das ist das erste Wort, das ich mit dir in Verbindung bringe: Hilfsbereitschaft. Der war gut! Innerlich lachst du dich doch tot, dass ich so unfähig bin.“, seufzte sie resigniert.

Sasuke musterte sie genau.

„Du hättest wissen müssen, was du damit auslöst! Das sind Naruto und Hinata! Bei ihnen geht es nie leicht.“, meinte er schulterzuckend.

„Hm…“
 

Eine Zeit lang schwiegen die beiden sich an. Mittlerweile hatte es wieder deutlich abgekühlt. Das Wetter war wirklich nichts für schwache Nerven. Sonneschein konnte man schon fast als Wunder bezeichnen.

Sakura zitterte leicht. Es war verdammt kalt. Und sie hasste Kälte. Und diese Höhle. Und überhaupt alles.

„Gomen ne. Ich wollte nicht, dass das zwischen Naruto und Hinata passiert. Denkst du, dass Naruto das Richtige machen wird?“, fragte Sakura zweifelnd.
 

Sasuke dachte einen Moment nach.

„Hm… gute Frage. Er liebt sie, das hat er mir selbst gesagt.“

„Wieso macht er es dann so kompliziert?“, unterbrach Sakura beinahe verzweifelt. Sasuke starrte die Frau vor sich ungläubig an.

„Nun, Naruto lässt sich nicht gern zu etwas zwingen. Er hätte Hinata bestimmt gesagt, dass er sie liebt… aber denkst du nicht, dass du ihn ein wenig unter Druck gesetzt hast? Zuerst die Geschichte vom Fuchs, dann die Enthüllung über die vergangenen Geschehnisse… und dann erwartest du noch eine Liebesbeichte von ihm?“, fragte Sasuke ehrlich verblüfft.
 

„Du hast Recht…“, murmelte Sakura leise.

„Wie bitte?“, hakte Sasuke augenblicklich nach. Sakura Haruno meinte, dass er Recht hatte? Das konnte ja nicht wahr sein!
 

Sakura funkelte ihn an.

„Ach, der werte Herr Uchiha sehnt sich nach Anerkennung?“

„Von dir sicher nicht.“

„Hat sich aber gerade danach angehört.“

„Tse.“

Damit war auch diese Diskussion beendet.

Wieder machte sich Schweigen breit. Sie lauschten unwillkürlich dem Atem des jeweils anderen.

Sakuras Gedanken kreisten immer wieder um die letzten Ereignisse hier in der Höhle. Sie hatte alles falsch gemacht. Es war wie… es war…

Damals.
 

„Ich habe wirklich geglaubt, ich habe mich verändert…“, murmelte sie unerwartet und Sasuke war ehrlich überrascht, dass das ausgerechnet jetzt kam.

„Hä?“, war die unglaublich intellektuelle Reaktion auf Sakuras Feststellung. Wäre die rosahaarige Frau gerade nicht so unglaublich depressiv gewesen, hätte sie diesen Anblick des total verwirrten Sasuke Uchihas augenblicklich in ihrem fotografischen Gedächtnis abgespeichert.

„Ich wollte es wirklich… Aber anscheinend hab ich mal wieder nichts geschafft.“, seufzte Sakura tief und ihr Blick ging in die Ferne.

„So stimmt das nicht ganz…“, meinte Sasuke plötzlich und die Frau neben ihm starrte ihn sprachlos an.

„Was-…“

„Du bist anders. Du versuchst nämlich, anders zu sein. Und das ist der Unterschied, der mir vor langer Zeit nicht aufgefallen ist. Du versuchst es zumindest. Du bist viel selbstbewusster, du gibst dich zumindest so. Für Menschen die dich nicht gut kennen bist du anders geworden, definitiv. Aber für die restlichen… mit denen du schon seit Jahren zusammen bist… denen kannst du nichts vormachen.“, sagte er leise und sah ihr dabei nicht in die Augen.

Zuerst war Sakura zu perplex, um irgendetwas zu antworten, doch ganz langsam stahl sich ein seliges Lächeln auf ihre Lippen.
 

Was er da sagte… und er konnte ihr dabei nicht einmal in die Augen sehen.

Und das grüne Tuch...

„Meinst du das ernst, Sasuke-kun?“, fragte sie sanft. Er sah nicht auf. Leicht grinsend stellte sie fest, dass er ein wenig rot geworden war.

Der Sasuke Uchiha, der sich für alles und jeden zu schade war? Der immer ultracool blieb, wenn Gefahr drohte? Der wurde jetzt in dem Moment, wenn er ihr direkt ins Gesicht schauen musste, rot?

Kawaiiiiiii! Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott! Ist er nicht ein absoluter Traumtyp? Ist er nicht total niedlich? SASUKE-KUN!!!!!!

Sasuke gab ihr keine Antwort, doch auch das war für Sakura eine Bestätigung. Schließlich hatte er sie durchschaut, nach all den Jahren.

Er hatte ihr gerade indirekt gestanden, dass er sie niemals übergangen und ignoriert hatte. Er hatte sie wahrscheinlich besser gekannt als jeder andere.

Ein unglaubliches Gefühl, das von ihr Besitz ergriff.
 

Wieder machte sich Stille breit. Doch sie war angenehm. Sie war nicht drückend oder voller Vorwurf.

Dieses dumme Spiel war jetzt im Moment vergessen. Man konnte nicht immer nur herumstreiten, sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben.

Einfach nur schweigen.
 

Sasuke schalt sich im Gedanken selbst.

War er denn jetzt Sasuke Uchiha oder nicht? Wie konnte er sich nur so anstellen? Es war doch nur Sakura. Nur Sakura.

Und er benahm sich wie ein verliebter Teenager, der gerade erst in die Pubertät kam. Rotwerden! Wo gab es das denn?

Na ja… jetzt war es zu spät. Und erstaunlicherweise hakte Sakura nicht mehr weiter nach.

Er genoss diese Stille zusammen mit ihr.

Moment mal! Er genoss es, in ihrer Nähe zu sein? Er bekam keinen Anfall von Klaustrophobie?

Er wollte nicht darüber nachdenken… er wollte sich entspannen und warten und schweigen und an irgendwas denken…
 

Die zwei ließen ihre Köpfe beinahe gleichzeitig gegen die Höhlenwand sinken.

Müdigkeit umfing sie. Sakura war noch immer ziemlich erschöpft. Die Nacht war nicht gerade angenehm gewesen. Und Sasuke hatte die letzten Jahre kein einziges Mal ruhig geschlafen oder überhaupt daran einen Gedanken verschwendet.

Sie wehrten sich ein wenig dagegen, diese Stille war zu schön. Einfach die Gedanken abzustellen…
 

Irgendwann fielen Sakura dann doch die Augen zu. Ihre letzten Gedanken galten Naruto und Hinata. Sie mussten das alleine regeln. Sie würde sich nicht weiter einmischen, sie hatte genug angerichtet.

Es tat ihr im Herzen weh… aber sie konnte es nachträglich sowieso nicht mehr ändern.

Sie blieb einfach hier. Einfach in der Stille, aber nicht alleine.

Verändert, aber doch noch so wie vor Jahren.
 

Als sie in die finstere Traumwelt hinüber glitt bemerkte sie nicht mehr, dass ihr Kopf gegen Sasukes Schulter fiel.

Der Körper des Uchiha verkrampfte sich. Tat sie das jetzt absichtlich?

Er bemerkte, dass sie schlief. Friedlich… er fand es schön, ihr dabei zuzusehen…
 

Dann wurde auch er von der Müdigkeit überwältigt.
 

Hinata stand vor der Höhle und sie ließ ihren Blick über die Landschaft schweifen.

Naruto… wo er wohl war?

Was er wohl dachte?

Wieso hat er es verschwiegen…?
 

Er liebt dich nicht! Das ist der Grund. Sieh es ein! Er ist nicht so, wie du denkst… Er war es nie… Ein Traum… Träume werden nicht wahr… sonst wären es keine Träume, oder?
 

Träume… nur ein Traum.

Er war ein Traum.

Hinata nickte abwesend. Ein Traum… nicht mehr als ein Traum. Diese kleine Stimme hatte Recht.

Damals hatte er sie angelogen. Er hatte gesagt, dass er es vergessen hatte.
 

Naruto log doch so selten.
 

Er belügt dich… er tut dir weh… Ich belüge dich nicht, Hinata…
 

Ja, das stimmte. Die Stimme… sie war weiblich. Und sie war nett, sie hatte ihr die Augen geöffnet. Ja, das hatte sie getan.

Nur ein Traum.
 

Aber… was war mit der Lichtung?

Was war es gewesen, das gestern Nacht zwischen ihr und Naruto geschehen war? All die Worte, die er zu ihr gesagt hatte.

Noch immer schlug ihr Herz schneller, wenn sie daran zurückdachte. Er war so zärtlich zu ihr gewesen. So lieb…

Sie liebte ihn so sehr.

Sie schluchzte auf. Wo war er? Wieso ließ er sie so leiden?
 

Er hat es wegen der ‚Belohnung’ getan… er wollte dich nur dazu bringen, mit ihm zu schlafen… er liebt dich nicht… er will nur sein Vergnügen… sieh es ein… wach auf, Hinata…
 

Nein!

Naruto war nicht so… er war ihr Naruto.

Gestern Nacht, sie hatten sich geliebt und kein Wort traf es besser. Seine sanften Berührungen auf ihrer Haut, diese Wärme, die bis in ihr Herz reichte.

Er war gut für sie…
 

Wieso hat er dann all diese schrecklichen Dinge gesagt? Wieso hat er sich geweigert, dir seine Liebe zu gestehen? Wieso ist er jetzt nicht bei dir? Wieso hat er dir den Kuss verschwiegen? Mädchen, wach auf…!
 

Hinatas Blick verschwamm.

Diese Kopfschmerzen… sie sollten verschwinden. Sie wollte nicht mehr von der Stimme gequält werden. Sie log.

Sie konnte nur lügen, anders war es nicht möglich.

Nur eine Lüge.

Bitte, lass es nur eine Lüge sein.
 

Ich sage die Wahrheit… das weißt du…
 

Stöhnend schüttelte Hinata den Kopf.

Nein… nein…

„Naruto-kun, komm zurück. Hilf mir.“, schluchzte Hinata und ging in die Knie.

Sie wollte ihn bei sich haben, sie wollte seine Nähe spüren. Seine Lippen auf ihren, seine Wärme, seine zärtliche und sanfte Seite.

Sie brauchte ihn.

Sie brauchte ihn bei sich, jetzt. Er könnte sie von den Kopfschmerzen erlösen. Er konnte ihr den Schutz geben, den sie schon immer brauchte, die Liebe, die sie nie bekommen hatte.

„Hilf mir, Naruto…“, flüsterte sie verzweifelt und wartete vergeblich auf eine Antwort. Auf sein aufmunterndes Grinsen, auf sein Gelächter…

Auf ihn und auf seine Nähe.
 

Er tut dir nur weh… seine Anwesenheit schadet dir… Du kannst dir nur helfen, wenn du ihn verlässt… Komm zu mir… Ich werde deine Schmerzen lindern…
 

Schmerzen lindern? Diese höllischen Schmerzen tief in ihr?

Die so weh taten… Niemand half ihr. Sie wollte, dass es aufhörte. Es sollte aufhören, die Qual sollte auf der Stelle aufhören!

Die Stimme konnte ihr helfen? Wirklich…?
 

Vertrau mir… ich habe dich nie angelogen…
 

Ja, das war richtig… keine Lügen. Die bittere Wahrheit, aber keine Lügen.

„Keine Lügen…“, murmelte Hinata heiser und schwankend richtete sie sich auf. Ihr Schädel dröhnte, doch langsam gewöhnte sie sich daran. Das Bild wurde wieder klarer.

Weg von den Schmerzen… weg von Naruto.

Er würde nicht kommen. Er würde sie hier alleine lassen.

Aber… sie liebte ihn doch so sehr.

Sie konnte ihn nicht verlassen. Sie wollte ihn nicht mehr alleine lassen seit seinem Geständnis, seit seinem Traum. Es tat so weh…
 

Er hat versprochen, dich zu beschützen… wo ist er?
 

Genau. Er hatte es ihr versprochen.
 

„Hinata-chan, hab keine Angst mehr. Solange du bei mir bist, wir dir niemand etwas zuleide tun. Das verspreche ich dir.“
 

Was war aus seinem Versprechen geworden?
 

Weg… er war nicht hier.

Er würde nicht kommen. Er würde sie alleine lassen, alleine mit ihrem Schmerz, genauso wie er es die letzten Jahre getan hatte. Schon immer getan hatte.

Ihre unerwiderte Liebe… sein vermeintlicher Tod… Sakura…

Er liebte sie nicht…

Er tat ihr nur weh.

Sein Versprechen war nichts wert. Wo war er, wenn er es tatsächlich ernst gemeint hatte?

Weg.
 

Komm zu mir. Ich kann dir helfen, ihn zu vergessen. Dann wird alles wieder gut werden, versprochen.
 

Hinatas Augen wurden trüb, ihr Blick ging ins Nichts.

Gut sein… wie fühlte sich das an? Wie war es, wenn man glücklich war?

Gestern Nacht, da war sie es gewesen, für den Bruchteil eines Moments. Nun tat es umso mehr weh.

Sie konnte es nicht mehr ertragen. Alles sollte wieder gut werden.
 

Wie von selbst bewegten sich ihre Beine… wie von selbst jagte sie über die Landschaft und ließ die Höhle weit hinter sich.

Weg von den Schmerzen.
 

Mit jedem Schritt gingen die Kopfschmerzen zurück. Ihre Gedanken kreisten nur noch um ihr Ziel. Es wurde klarer.

Die Stimme. Sie würde die Stimme finden. Die Stimme log sie nicht an, die Stimme tat ihr nicht weh…

Nicht wie alle anderen, die es schon immer getan hatten.

Sie hatten sie alle schon immer alleine gelassen. Sie heuchelten Freundschaft und ließen sie doch wieder fallen. Sie heuchelten Liebe und jagten ihr die Abneigung wie ein Messer ins Herz.
 

Bist du wütend, Hinata?
 

Ja… wütend auf alles und jeden. Ja, das war sie. Sie mochte keine Wut, aber jetzt saß sie plötzlich tief in ihr.

Und Hass.

Die Stimme lockte diese Gefühle an. Und wenn die Stimme es gut hieß, dann war es auch gut. Die Stimme log nicht.

Sie log nicht wie Naruto.

Sie tat ihr nicht weh wie Naruto.

Sie beschützte sie vor Schmerz und Leid. Vor Naruto.
 

Kommst du zu mir? Ich kann dir helfen… deine Wut wird dich stärker machen… und deine Schmerzen werden verschwinden… Ich zeige dir, wie… Kommst du zu mir?
 

Ein entschlossener Ausdruck trat in Hinatas Augen und sie legte an Tempo zu. Die Landschaft flog an ihr vorbei. Sie musste zu der Stimme. Ihr Klang wies ihr den Weg, als würde sie von einem roten Faden gezogen werden.

Weg.

Weg von den Schmerzen. Weg von Naruto.

Weg von dem Traum.
 

„Ja. Ich komme.“, sagte sie leise. Immer wieder, wie ein Gebet.

Sie verdrängte die glücklichen Augenblicke mit Naruto, es tat nur weh. Langsam konnte sie sich auch nicht mehr daran erinnern… als wären sie abgedeckt worden, als wären sie aus einer längst vergangenen Zeit. Als wären sie unreal.

Ein Traum.
 

Es war gut, dass sie sich damit nicht mehr quälen musste. Der erste Schritt zur Heilung war getan. Die Stimme half ihr jetzt schon.

Die Stimme war gut.

Weg von dem Leid.

Weg von Naruto.
 

Meriko ließ sich genüsslich in ihren Sessel zurücksinken. Elegant strich sie sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht. Ein siegessicheres Lächeln umspielte ihre Lippen und sie erhob sich aus dem Stuhl.

Langsam schritt sie zu dem noch immer gekippten Fenster und sah hinaus. Unzählige Schluchten erstreckten sich vor ihr. Die dunklen Wolken am Horizont waren in der letzten Stunde immer näher gekommen. Gleich würde es zu regnen beginnen.
 

Sie war so gut.
 

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Hey Freunde, ich schreibe direkt aus Amerika!!

Ein RIESEN Danke an Bee und Yo (ich hab Kapiname gegeben und Merikos Gedanken gerichtet! XD)

Arigatou!!
 

Danke fuer eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia
 

PS: Freue mich auf eure Kommis!!

Planlos?

Hi Leute... *sich furchtbar schäm*

So, ich lade das hier nur euch zuliebe rauf. Ich sitze schon so verdammt lange an diesem Kapitel, das ist echt unvorstellbar. Deshalb lade ich es rauf.

Bitte seid nicht allzu enttäuscht. Es ist lange, okay, aber es ist wirklich... nicht so toll.

Aber gut... trotzdem.
 

Viel Spaß! (hoffentlich...)
 

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Meriko ließ sich genüsslich in ihren Sessel zurücksinken. Elegant strich sie sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht. Ein siegessicheres Lächeln umspielte ihre Lippen und sie erhob sich aus dem Stuhl.

Langsam schritt sie zu dem noch immer gekippten Fenster und sah hinaus. Unzählige Schluchten erstreckten sich vor ihr. Die dunklen Wolken am Horizont waren in der letzten Stunde immer näher gekommen. Gleich würde es zu regnen beginnen.
 

Sie war so gut.
 

Widerwillig rappelte Naruto sich auf, streckte die Gelenke, dass sie krachten und atmete tief aus. Dunkle Wolken waren direkt über ihm und er hatte absolut keine Lust, jetzt auch noch patschnass zu werden.

Die Wut und die Enttäuschung waren gewichen, doch wenn er an die jüngst zurückliegenden Ereignisse dachte, geriet sein Blut immer noch ein wenig in Wallungen.
 

Mach dich nicht verrückt, Naruto. Niemand kann etwas dafür, und wenn doch, dann noch am ehesten du selbst.
 

Er würde jetzt zurück in diese Höhle gehen, Sakura noch mal ordentlich seine Meinung aufdrücken, Teme entschuldigend auf die Schultern klopfen, und dann… dann würde er zu Hinata gehen.
 

Augenblicklich klopfte sein Herz schneller und ihm wurde unangenehm heiß.

Scham.

Er war ausgerastet und hatte ihr in dem Moment Schuld gegeben. Unmöglich, dass sie es nicht bemerkt hatte, dass sie es nicht in seinen Augen gelesen hatte.

Sonst las sie auch immer in ihm… selbst wenn sie es unbewusst tat. Ihre Handlungen und überhaupt ihr gesamtes Verhalten ihm gegenüber war eindeutig.

Zufällige Berührungen… schüchterne Lächeln… doch dann konnte sie auch durchaus ihre Meinung vertreten, um ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, wenn das denn notwendig war.
 

Sie wusste instinktiv, wie sie sich ihm gegenüber verhalten konnte, er musste ihr nicht erklären, wie er fühlte, wieso er manche Dinge so und nicht so regelte.

Es war so angenehm einfach mit ihr… kein unnützes Wort, keine Rechtfertigungen…

Er musste sich nicht anders verhalten um verstanden und gemocht zu werden. Sie las in ihm und ihr blieb nichts verborgen, egal wie sehr er sich bemühte.

Auch wenn es ihr vielleicht nicht immer bewusst war.
 

Naruto seufzte sehnsüchtig.

Plötzlich wünschte er sich nichts mehr, als ihre zarte Haut zu berühren, ihre weichen Lippen zu schmecken, ihre leise und beruhigende Stimme zu hören…

Es traf ihn wie einen Faustschlag direkt in den Magen, so intensiv wie noch nie davor: er liebte sie.

Er liebte sie so sehr, dass es wehtat, dass alles in ihm nach ihr schrie.

„Hina…“, murmelte er, etwas benommen von der Erkenntnis.
 

Was hatte er nur getan? Warum war er bloß so ausgerastet??

Er hätte sich selbst umbringen können!!!

Er musste sich entschuldigen! Und sie musste erfahren, wie viel sie ihm inzwischen bedeutete.

So unendlich viel.
 

Er würde ihr das alles sagen. Und wenn es das letzte war, das er tun würde.

Hoffentlich konnte sie ihm noch einmal verzeihen... aber das tat sie bestimmt. Sie konnte niemandem lange böse sein, er wusste es, er kannte dieses Phänomen. Umgekehrt war es genauso.

Aber es war so gefährlich für sie, so verdammt gefährlich. Wenn er sie wäre, er würde sich selbst anschreien, sich selbst schlagen, sich Schmerzen zufügen, nur um irgendwie aufzuwiegen, was er ihr angetan hatte.

Aber das war nicht Hinata. Und deshalb musste er sie beschützen. Er musste sie ein wenig vor ihrer eigenen, teils naiven, Vertrauensseeligkeit schützen, und so sehr vor den Menschen da draußen, die sie ausnutzen wollten.

Er musste sie beschützen. Seine zarte Hinata, der er immer nur wehtat. Und die er so sehr liebte.
 

Der Shinobi verfiel in einen schnellen Laufschritt. Er musste zurück, unbedingt.

Immer schneller.

Zurück in die Höhle und sie in seine Arme ziehen, wenn sie wieder vor ihm stand und ihre verletzten weißen Augen sein Herz in tausend Stücke zerrissen.
 

Bis zur Höhle war es noch ein gutes Stück. Wieso war sein Ziel nur so verdammt weit weg? So lange war er vorhin wütend durch die Gegend gerast? Er war so ein Idiot.

Naruto legte noch mal an Tempo zu.

Bald konnte man ihn nicht mehr genau erkennen… nur ein Schatten, so schnell, dass die Augen eines anderen kaum folgen konnten. Er lief schneller als der Wind die Wolken am Himmel vor sich her blies, schneller, als die ersten Tropfen zur Erde fielen.

Doch er würde bald wissen, dass er zu langsam gewesen war.
 

Sakura und Sasuke standen sich gegenüber und starrten sich an.

Die grünen Augen waren bedrohlich feucht geworden und vor Entsetzen geweitet, die schwarzen kühl und gelassen wie immer… nein, beinahe wie immer. Man konnte deutlich eine Spur von Besorgnis in ihnen ausmachen.

„Wo-…“, begann Sakura mit zitternder Stimme, wurde jedoch sofort von Sasukes schneidender unterbrochen.

„Sie ist weder in der Höhle, noch vor ihr, noch im Umkreis von 2 Kilometern! Sie-ist-nicht-da!“

„Das weiß ich selbst auch!“, fauchte Sakura aggressiver als geplant und Panik schwang in ihrer Stimme mit, „Ich wollte bloß fragen, wo sie sein könnte! Schließlich hockt ihr hier schon seit fünf Jahren, nicht ich!“

Hektisch begann die junge Frau hin und her zu gehen, strich sich Haarsträhnen zurück hinters Ohr, die gar nicht vorgefallen waren, zupfte an ihrer Kleidung und knetete ihre Fingerknöchel so stark, dass diese weiß hervortraten. Noch dazu murmelte sie halblaut irgendetwas vor sich hin.
 

Eine Irre!, schoss es Sasuke als Erstes durch den Kopf. Komplett durchgeknallt!

Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen und versuchte nachzudenken.

Aber wie sollte er das machen, wenn vor ihm ein Wildgeworden Beschwörungen vor sich hinbrabbelte??? Nicht zu vergessen, wie besessen kreuz und quer durch die Höhle tigerte?
 

„Sie wird zurückkommen… ganz bestimmt… sie ist sicher noch hier… ich habe nur nicht gründlich genug gesucht… beruhige dich, Sakura, du wirst nicht durchdrehen… du bist intelligent, gleich fällt dir ein, was du tun musst…“, murmelte Sakura vor sich her, immer und immer wieder.
 

Sasuke wusste ohne Hinsehen, dass ihr kalter Schweiß auf der Stirn stand. Missmutig verfolgte er ihre Bewegungen. Aber lange hielt er das nicht aus und ihm riss sein ohnehin zu dünner Geduldsfaden.

„Sakura, halt die Klappe, du machst mich nervös!“, knurrte er. Angesprochene fuhr zu ihm herum.

„Das solltest du auch gefälligst sein! Macht es dir denn nichts aus, dass Hinata-chan weg ist?? Anscheinend wirklich nicht! Du bist ein gefühlskalter Idiot! Ich hasse dich!“, stieß sie wütend hervor, doch Sasuke schien das nicht zu kümmern.

Sie selbst jedoch war über ihre Worte im selben Moment erschrocken. Hatte sie gerade ernsthaft gesagt, sie hasste ihn?

Damit war alles von vorhin umsonst! All diese Gespräche die ihr hatte, all diese kurzen Momente ohne Streit… alles VERLOREN!
 

Sie hasste Sasuke doch nicht… nein… bestimmt nicht! Ihr Temperament war mit ihr durchgegangen, sie musste sich entschuldigen. Man sagte nicht einfach so, dass man jemanden hasste, das war ja wie im Kindergarten!

Toll gemacht, Sakura. Du hast ja sowieso noch keine Gewissensbisse wegen Naruto und Hinata, da macht ein wenig Schuld im Falle Sasuke das Kraut auch nicht mehr fett.

Ich hasse dich…

Es klang aus ihrem Mund einfach nur lächerlich! Sie, Sakura Haruno, die Sasuke vor Jahren ihre unendliche Liebe zu ihm gestanden hatte, sagte ihm jetzt knallhart ins Gesicht, dass sie ihn hasste.

Nein, das war falsch, das war nicht richtig, das war einfach undenkbar!

Ich hasse dich…
 

Sasuke funkelte sie wütend an und seine Hände ballten sich zu Fäusten.

Glaubte sie etwa, sie konnte ihn mit ihren Worten verletzen? War das der einzige Angriff, der ihr eben eingefallen war?

Ich hasse dich?

Wow, war er tief getroffen.

Sasuke ignorierte gekonnt das Gefühl, als hätte ihm jemand ein Schwert mitten ins Herz gerammt. Er war ein ja beinahe schon paranoid, schließlich hatte ihn niemand verletzt! Mit Worten konnte man keine wirklichen Schmerzen zufügen, nein, und schon gar nicht ihm!

Was dachte sie sich eigentlich? Sie hatte nicht so mit ihm zu sprechen!

Sie kannte überhaupt keine Hintergründe, wie konnte sie es wagen, sich ein Urteil zu bilden?

Sie hatte gestern Nacht wirklich Recht gehabt! Sie kannte ihn nicht mehr, sie konnte ihn nicht mehr durchschauen, wenn sie tatsächlich so wenig verstand.

Er hatte es doch von Anfang an gewusst. Niemand verstand ihn richtig, es ging einfach nicht. Er war ein Idiot gewesen, als er gedacht hatte, dass sich diese Tatsache vielleicht nur ansatzweise geändert hatte! Nein, das hatte sie nicht und würde sie auch niemals tun!

Er war alleine und damit Schluss.

Doch er würde es nicht auf sich sitzen lassen, dass sie ihn in diesem Tonfall anfuhr, ohne nachzudenken!

Vor Zorn aktivierte er sein Sharingan und bohrte sich in ihre grünen Augen, in dem Augenblick, in dem sie etwas sagen wollte. Es war ihm egal.
 

„Denkst du, mit deinen Worten kannst du mich verletzen? Glaubst du, ich habe es nicht schon oft genug gemerkt, dass man über meine Anwesenheit weniger erfreut ist? Mir ist aber egal, was in deinen wirren Gedankengängen vor sich geht, da kannst du dir sicher sein! Aber wage es nicht, dir ein Urteil über mich zu bilden, ohne alle Tatsachen zu berücksichtigen! Du warst die letzten Wochen nicht dabei, du warst nicht hier! Du hast dich im bequemen und warmen Konohagakure ausgeruht, während Naruto und ich die halbtote Hinata draußen im Schlamm gefunden haben! Sie hat nie auch nur ein Wort darüber verloren, dass ich Konoha verlassen und alle verraten habe! Sie hat keine dämlichen Fragen über meine Jahre unter Orochimaru gestellt! Es hat sie einfach nicht gekümmert! Sie war wohl der erste Mensch auf der Welt, der es einfach so hingenommen und akzeptiert hat! Du kannst dir mit deiner minderbemittelten Sichtweise bestimmt nicht vorstellen, was das bedeutet, oder, Sakura? Du hast überhaupt keine Ahnung, du redest nur, weil du schon so sehr in deine eigene Stimme verliebt bist! Meinetwegen, es kümmert mich nicht! Aber wage es nie, verstehst du, niemals wieder zu behaupten, dass ich mir keine Sorgen um Hinata mache, denn sie reicht jetzt schon in Punkto Freundschaft näher an mich heran als du es jemals getan hast!“, donnerte Sasuke. Es war wohl das erste und letzte Mal, dass der Uchiha so aus sich herausgegangen war.

Er atmete schwer und er durchbohrte Sakura mit seinen Sharingan so intensiv, dass sie automatisch einen Schritt zurückwich.
 

Sie war geschockt. Sie wollte sich doch eben für die Dinge, die sie gesagt hatte, entschuldigen.

Es war ihr nicht im Geringsten bewusst gewesen, wie sehr Sasuke sich darüber aufregte. Ihr Herz drängte sie dazu, sich jetzt zu entschuldigen, doch ihr Verstand sagte ihr, dass sie sich gegen seine Anschuldigungen zu wehren hatte. Und Sakura hatte schon immer mehr auf ihr Köpfchen gesetzt.

Von Sasukes Wut angestachelt, richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf, wobei sie aber immer noch einen Kopf kleiner als ihr Gegenüber war. Noch dazu interessierte es sie nicht die Bohne, dass Sasuke sein Kekkei-Genkei aktiviert hatte. Davor hatte sie wohl am wenigsten Angst.
 

„Du musst mich mit deinen roten Äuglein nicht so niederstarren, Sasuke! Glaubst du etwa, dass mich ihr Anblick nach Begegnungen mit dir oder deinem Bruder noch abschreckt? Da hast du dich aber mächtig geschnitten, mein Lieber! Du beschwerst dich besser nicht, wie ich mit dir rede, denn du warst eben keinen Deut (kein bisschen) besser! Ich sehe überhaupt nicht ein, dass…“, Sakura ereiferte sich weiter, doch Sasuke hörte ihr überhaupt nicht zu. Was hatte sie da eben gesagt?

Nach Begegnungen mit dir oder deinem Bruder

„Du hast Itachi getroffen?“, fragte er eisig, aber Sakura war viel zu sehr in ihre Erwiderung vertieft, um ihm zuzuhören.

„Du glaubst wohl, wenn du irgendwo auftauchst, liegen dir alle zu Füßen, was? Du denkst, keiner hätte genügend Mumm sich dir zu widersetzen, aber da täuscht du dich gewaltig, mein Lieber-…“

„DU HAST ITACHI GETROFFEN??“, rief Sasuke mit einer Mischung aus Zorn und Entsetzen über ihre Stimme hinweg. Sakura hielt einen Moment inne, ehe sie seine Frage begriff.

„BEI KAMI-SAMA, JA! Na und? Es war auf einer Mission… ich denke mal, so vor zwei Jahren. Wir sind ihm unbeabsichtigt über den Weg gelaufen. Wir haben ihn erkannt, haben ein paar Worte gewechselt und sind Gott sei Dank ohne Blutvergießen davongekommen. Zufrieden?“, fasste sie kurz angebunden zusammen.

„Er hätte dich umbringen können.“

„Er hat es aber nicht getan. Hör endlich auf, an deinen verdammten Bruder zu denken!! Wir haben hier weitaus größere Probleme, falls du das vergessen haben solltest!“, meinte sie ärgerlich, beobachtete Sasuke aber gleichzeitig besorgt.

Der Uchiha war ungewohnt blass geworden. Richtig, richtig blass.
 

Sakura war Itachi begegnet? Seinem Bruder, der seine gesamte Familie ausgelöscht hatte?

Wenn Sasuke sich vorstellte, wie der sie mit seinem Sharingan angestarrt hatte… in Sakuras grüne Augen…

Es schüttelte ihn vor Ekel und unterdrückter Wut. Und im selben Moment bemerkte er, dass er die Frau vor sich eben genauso ansah. Er hatte vorhin erst sein Bluterbe aktiviert, jederzeit dazu bereit, es gegen Sakura anzuwenden.

War er so tief gesunken? So tief, Sakura so anzusehen, wie es sein Bruder getan haben musste?

Voller Abscheu über sich selbst deaktivierte er das Sharingan.

„Alles in Ordnung, Sasuke-kun?“, hörte er Sakura besorgt fragen und er sah sie verwirrt an. Wieso kümmerte sie sich darum?

Sie hatten erstens gerade heftig gestritten und zweitens hatte sie gemeint, dass sie ihn hasste. Was interessierte es sie also, wie es ihm ging?

„Schon gut.“, brachte er halbherzig heraus, und es schien Sakura tatsächlich zu beruhigen.

Ihre Gedanken galten wieder Hinata. Ihre beste Freundin war spurlos verschwunden…

Sie hatte so was von überhaupt keine Zeit mit dem Uchiha zu streiten. Und schon gar nicht aufgrund eines so lächerlichen Grundes!

Nein, es gab weitaus größere Schwierigkeiten.
 

„Sasuke-kun…“, flüsterte sie, und der Uchiha senkte seinen Blick, fixierte ihre grünen Augen, „Naruto bringt mich um.“

Angst. Es stand Angst in Sakuras Blick.

Im ersten Augenblick wusste Sasuke gar nicht, was er denken sollte. Immer wieder kehrte sein verdammter Bruder in seine Gedanken zurück, immer und immer wieder musste er sich vorstellen, wie er Sakura angesehen hatte.

Und die sagte ihm jetzt allen Ernstes, sie hatte Angst vor Naruto?

Dabei war sie schon mal Itachi begegnet! Darüber sprach sie ganz so, als hätte sie sich mit Ino zu einem Schwätzchen getroffen. Sie sollte eindeutig darüber nachdenken, wer ihr gefährlicher werden konnte.
 

„Sasuke-kun… ich bin schuld, dass sie weg ist, und Naruto weiß das!“, meinte Sakura panisch.

„Das ist lächerlich. Atme tief durch, ordne deine Gedanken und krieg dich wieder ein!“, befahl er unnachgiebig, doch Sakura hörte ihm nicht zu. Bei jedem ihrer nächsten Worte drückte sie Sasuke ihren rechten Zeigefinger auf die Brust.

„Und ich sage es dir trotzdem: NARUTO-WIRD-MICH-UMBRINGEN!“, rief sie laut.
 

Schweigend sahen die beiden sich an. Sasuke hatte sich gerade eine passende Antwort zu Recht gelegt, als…

Sie spürten es beide gleichzeitig. Sein Chakra.

Und eine Hundertstel danach rollte ein winziger Stein auf sie zu, ausgelöst von einem unachtsamen Tritt. Er klackte unangenehm laut auf den Steinboden der Höhle, zuerst in großen Abständen, doch dann immer kürzer, bis das Steinchen schließlich zum Liegen kam.

Beinahe synchron drehten Sakura und Sasuke ihre Köpfe in Richtung Quelle des Geräusches. Die Lippen der jungen Frau formten lautlos seinen Namen, ihre Augen spiegelten so viele Emotionen auf einmal wieder, dass es nicht möglich war zu sagen, welche vorherrschend war.

Sasuke hingegen war mit einem Schlag die Ruhe weg. Er wünschte sich noch für einen kurzen Moment, er würde träumen. Es wäre zwar ein Albtraum gewesen, aber immer noch das schwache Glimmern einer Hoffnung.

Doch sie zerstreute sich schnell, als seine Schritte näher kamen, immer näher, und letztendlich vor ihnen anhielten.
 

Seine Stimme zerschnitt die drückende Stille wie ein scharfes Messer. Er sprach leise, beinahe sanft. Aber doch so gefährlich.

„Warum sollte ich dich umbringen, Sakura?“
 

Die junge Frau registrierte jedes kleinste Detail an ihm.

Narutos Atem ging schnell und unregelmäßig, Schweiß stand ihm auf der Stirn und sein Mantel hing ein wenig schief auf seinen Schultern. Seine Kapuze war ihm zudem auch noch vom Kopf gerutscht und seine blonden Haare waren noch zerzauster als sonst. Anscheinend war er gerannt. Wahrscheinlich hatte er sich beruhigt. Wahrscheinlich hätte er jetzt das Richtige getan.

Wenn es nicht zu spät gewesen wäre.
 

„Ich frage dich noch mal, Sakura. Warum sollte ich dich umbringen?“

Sie zuckte zusammen. Seine blauen Augen sahen sie so unverwandt und direkt an, dass sie wusste, dass er ihr nie und nimmer irgendeine Art von Lügen abnehmen würde.

Sasuke beobachtete das Schauspiel vor sich.

Sein Herz tat einen kleinen Sprung, als er Sakura so verloren vor sich stehen sah. Ihm war klar, dass, wenn Naruto Sakura tatsächlich angreifen sollte, sie sich keine Sekunde lang wehren würde. Ihre Schuld fraß sie langsam aber sicher auf.

Ehe er selbst es verhindern hätte können, stellte er sich mit einem Schritt zwischen sie und seinen besten Freund.
 

Überrascht sah Sakura an seinem Rücken hinauf. Er beschützte sie? Was war das denn plötzlich für eine Anwandlung nach dem Streit eben?
 

Naruto zuckte nicht mal mit der Wimper, fast so, als hätte er Sasukes Reaktion erwartet.

„Naruto.“, der Uchiha nannte ihn nicht Dobe, „ Hinata ist weg. Wir haben sie überall gesucht, aber nicht gefunden.“
 

Es dauerte einen Moment, bis Naruto seine Worte verstand. Bis er das komplette Ausmaß verinnerlichte.

Dann fühlte er sich so, als ob er in kaltes Wasser gefallen wäre. Alles in ihm zog sich zusammen, er musste sich krampfhaft dazu zwingen, weiterzuatmen. Seine Lunge brannte bei jedem Luftzug und schien geschrumpft zu sein, er dachte, sein Herz würde jede Minute aufhören zu schlagen.

Alles um ihn herum drehte sich und er hatte nur noch Sasukes Worte im Kopf.

Hinata ist weg.
 

Was wollte Sasuke damit sagen? Es konnte nicht das meinen, was es bedeutet! Nein, das durfte es nicht meinen!

Was war hier passiert?
 

„Was… Was habt ihr getan?“, presste Naruto hervor und verblüfft stellte er fest, dass seine Stimme hauchdünn war.

Hinata ist weg.

Sasuke musterte ihn abschätzend, ehe er antwortete.

„Wir sind eingeschlafen. Nicht lange, aber in dieser Zeit muss sie gegangen sein.“, sagte er dann langsam. Verwirrt starrte Sakura auf seinen Rücken. Gegangen?

„Was meinst du damit, Sasuke-kun?“

Er warf einen kurzen Blick über seine Schulter.

„Hast du irgendwelche Kampfspuren gefunden? Ich nicht. Sie hätte sich doch gewehrt, wenn man sie mit Gewalt von hier hätte wegbringen wollen.“, meinte er bloß. Sakura konnte kein Argument finden, das gegen diese Schlussfolgerung sprach und so schwieg sie verbittert.
 

Naruto tat es ihr gleich.

Gegangen… sie war gegangen.

Plötzlich wurde alles glasklar. Sie war wegen ihm weg. Er hatte sie vertrieben, er hatte sie mit seiner verdammt bescheuerten Art vertrieben. Es war seine Schuld, dass sie verschwunden war.

Narutos Gedanken kreisten nur noch darum.

Er hätte denken sollen. Er hätte bedenken sollen, was passieren würde. Wieso war er nur wie ein trotziges Kind davon gelaufen? Er hätte noch viel früher zurückkommen sollen! Er war so ein Idiot… wegen ihm war sie fort.

Er hätte sich entschuldigen sollen!

Wieso hatte er es denn nicht getan? Wieso war er so ein verdammter Idiot gewesen?

Verzweifelt schloss er die Augen und versuchte sich einzureden, dass alles hier nur ein böser Traum war. Doch gleichzeitig wusste er auch, dass es nicht so war.
 

Einen Moment später schluchzte Sakura laut auf und Naruto hob verwirrt den Kopf, als sie sich an Sasuke vorbeidrängte.

Der blonde Shinobi brauchte ein paar Sekunden um sie deutlich zu erkennen. Er hätte im ersten Augenblick tatsächlich gedacht, sie wäre Hinata. Er hatte ihre weißen Augen in Sakuras grünen gesehen… und das Rosa ihrer Haare war für einen Moment dunkel geworden.

Doch es war bloß Sakura.

Bloß Sakura.
 

„Hinata…“, wisperte er und ballte seine Hände zu Fäusten. Er hatte sich nicht mehr entschuldigen können. Dieses Mal war es zu spät. Es war zu spät, alles war zu spät!!

Plötzlich spürte er, dass Sakura ihn umarmte, doch es machte keinen Unterschied für ihn. Kein warmes Gefühl machte sich in ihm breit und er fühlte sich auch nicht beruhigt. Er war nicht einmal fähig, die Umarmung zu erwidern.

Hinata ist weg.

Einfach weg. Sie würde nicht wiederkommen. Er konnte ihr nicht sagen, wie leid ihm alles tat und wie sehr er sie liebte.

Weg

Nein, nein, nein! Das konnte doch einfach nicht sein! Das war nicht richtig! Wieso hatte er denn nicht auf seine innere Stimme gehört?

Er war so ein Volltrottel!
 

Sakura war verzweifelt.

Nur wegen ihr! Es war ihre Schuld, dass die Dinge so außer Kontrolle geraten waren! Wie sollte sie das jemals wieder gutmachen?

„Es tut mir so leid, Naruto-kun! Gomenasai, bitte verzeih mir! Es ist alles nur meine Schuld! Hinata hätte sich gar nicht wehren können, sie hatte starke Kopfschmerzen, das hat sie mir selbst gesagt! Aber ich konnte sie nicht heilen, sie hat mich wegen vorhin nicht an sich rangelassen! Es ist alles nur meine Schuld! Gomen, gomenasai, Naruto-kun!“, entschuldigte sich Sakura verzweifelt und sah ihn dabei flehentlich an. Es tat ihr wirklich leid, das konnte man an jedem ihrer Worte heraushören.
 

Er durfte sie nicht hassen! Wenn er wegen ihr für immer unglücklich war… damit könnte sie niemals leben! Niemals!

Sie verbarg ihr Gesicht in Narutos Brust, sie konnte den leeren Blick seiner blauen Augen nicht erwidern.

Er war ihr bester Freund. Sie hatte ihn verletzt.

Er war ihr bester Freund. Sie konnte und durfte ihn nicht verlieren!

„Bitte hass’ mich nicht…“, flüsterte sie verschämt.
 

„Sakura-chan.“, sagte Naruto leise. Er wusste, dass es ihr Leid tat. Aber es war nicht ihre Schuld. Nein, es war seine und dazu stand er auch.

Klar, sie hatte Mist gebaut, aber sie hatte es niemals absichtlich getan. Und sie hatte es gleich begriffen. Er hatte dazu länger gebraucht. Zu lange.
 

Naruto legte seine Hand auf ihren Kopf und ruckartig sah sie auf.

„Sakura-chan… ich werde dir niemals absichtlich wehtun. Wir sind doch Freunde. Du hast eben einen Fehler gemacht… aber du hast es nicht böse gemeint, das weiß ich. Eigentlich war es sogar dir richtige Entscheidung. Ich habe es versaut. Ich kann Hinatas Entscheidung verstehen. Wenn sie freiwillig gegangen ist… dann… kann ich es verstehen… und akzeptieren… es ist zu spät…“, meinte er traurig und schien in sich zusammen zu fallen.

„Naruto-kun...“, wisperte Sakura unglücklich.
 

Sasukes Gehirn arbeitete auf Hochtouren, seit er sicher war, dass Naruto Sakura kein Haar krümmen würde.

Keine Kampfspuren.

Kopfschmerzen.

Keine Kampfspuren… Kopfschmerzen!

„Dobe! Kopfschmerzen!!“, rief er plötzlich für seine Verhältnisse ungewöhnlich laut und seine beiden Teamkameraden fuhren zu ihm herum.

Naruto sah ihn verständnislos an.

Doch plötzlich verstand er. Alles.
 

Sein Blick wurde hart und erschrocken wich Sakura von ihm zurück, als sie die Präsenz eines leider nur allzu bekannten Chakras spürte.

„Das hat sie nicht gewagt…“, zischte Naruto hasserfüllt, doch Sasuke nickte immer überzeugter.

„Doch. Es ist völlig logisch.“
 

„NEIN! ICH BRECHE IHR JEDEN KNOCHEN EINZELN!!!“, brüllte Naruto plötzlich wie von Sinnen und sein Schrei hallte in der Höhle wieder. Erschrocken fuhr Sakura zurück.

„Ihr sprecht nicht von Hinata, oder…?“, fragte sie sicherheitshalber nach.

„Blitzmerker.“, zischte Sasuke, „Wir meinen die Herrscherin von Kyôkokugakure, Meriko.“

„M-Meriko?“, stammelte Sakura verwirrt, „Warum sie? Was hat das mit Hinata und Kopfschmerzen zu tun?“

Doch Sasuke konnte nicht mehr antworten. Von Naruto ging plötzlich ein heftiger Chakra-Impuls aus, der seine beiden Freunde beinahe durch die Luft geschleudert hätte, wenn sie sich nicht noch rechtzeitig abgefangen hätten. Jede ihrer Zellen vibrierte. Entsetzt starrte Sakura Naruto an und Sasukes Blick war todernst. Griffbereit legte er die Hand an sein Schwert.
 

Naruto umgab ein schwaches rotes Flimmern, das jedoch stetig stärker wurde. Seine Hände ballten sich fest zu Fäusten und es schien, als durchfuhren in regelrechte Schübe, denn sein Körper erzitterte unregelmäßig. Seine Fingernägel wurden länger und bohrten sich in sein Fleisch, doch die Wunden, aus denen Blut trat, heilten sofort von selbst. Seine schönen blauen Augen hatten sich in beißendes Rot verwandelt, mit einem schmalen schwarzen Schlitz darin. Seine Lippen formten ein bestialisches Lächeln.
 

„Sie… ich werde sie töten. Jetzt. Ich werde ihr bei lebendigem Leibe die Haut von den Knochen ziehen, ihre Gedärme herausreißen und sie dann daran aufhängen. Ich werde sie foltern und ihre schlimmsten Albträume übertreffen, ich werde ihr Schmerzen zufügen und ich werde lachen, wenn sie sich in Todesqualen windet. Ich werde töten… und es… genießen…“, wisperte der blonde Shinobi.
 

Sakura traten Tränen in die Augen und sie tat einen kleinen Schritt vorwärts. Das war doch nicht Naruto.

„Bleib, wo du bist!“, wurde sie augenblicklich von Sasuke angefahren und seit langem hatte sie ihn nicht so ernst erlebt. Das veranlasste sich auch dazu, seinem Befehl nachzukommen.

Der Uchiha atmete tief durch und richtete sein Blick danach auf Naruto.

„Dobe, beruhige dich. Wir werden Hinata natürlich zurückholen.“, sagte er schließlich gelassen, ganz so, als würde es ihm nichts ausmachen, dass sich sein bester Freund vor seinen Augen in eine wilde Bestie verwandelte.
 

Das rote Chakra breitete sich in der Luft aus und es erschien wie ein kleines Feuer, das ab und an winzige Funken in die Luft entließ. Sie hatten die Form von Bläschen und waren heiß. Brennheiß.

Sakura hielt vor Spannung die Luft an. Die Situation war brandgefährlich, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ein falsches Wort, eine unbedachte Bewegung… ade, du schöne Welt.
 

Naruto starrte Sasuke an und es schien, als würde er ihn nicht erkennen und gleich in Gelächter ausbrechen.

Vorsorglich aktivierte der Uchiha sein Sharingan und in dem Moment bemerkte er erleichtert, dass das rote Chakra sich langsam zurückzog.

Trotzdem schien Naruto noch mit sich selbst zu hadern, oder besser… gegen den Fuchs zu kämpfen.
 

Sakuras Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sie hatte niemals geglaubt, dass Naruto eines Tages wirklich so einfach die Kontrolle verlieren würde können. Doch hier war der Beweis. Noch niemals zuvor hatte sie ihn so wütend erlebt… noch niemals. Anscheinend… anscheinend bedeutete Hinata Naruto mittlerweile mehr, als sie selbst jemals auch nur im Entferntesten geahnt hatte.
 

Naruto kämpfte, doch er wusste nicht, worum.

Er hatte doch versagt. Er hatte versagt, er hatte seine Versprechen gebrochen und zugelassen, dass Hinata Leid angetan wurde. Egal, von wem. Er hatte es nicht verhindern können. Wieso sollte er sich gegen die übermächtige Wut in ihm wehren…?

Wegen… wegen… weswegen denn?

Er war ein Versager.

Hinata… seine wunderbare Hinata hatte ihn verlassen, war einfach nicht mehr da. Was hatte er noch für einen Grund, sich zurückzunehmen? Sie würde ihm niemals wieder verzeihen, niemals wieder. Er hatte so viel Mist gebaut, so viel mehr als in seinem kompletten bisherigen Leben zusammen.
 

Langsam sank Naruto in sich zusammen und das Chakra des Neunschwänzigen verschwand. Er kämpfte gegen ihn. Wollte er das überhaupt? Egal, er tat es. Es brannte nur, es lenkte ihn von den eigentlichen Schmerzen und dem richtigen Leid ab.

Und er wollte leiden .Er wollte sich selbst für seine grenzenlose Dummheit bestrafen.
 

Naruto saß auf dem kalten Höhlenboden und hatte erschöpft sein Gesicht in seinen Händen vergraben.

Versager.

Hinata ist weg.
 

Erleichtert atmeten Sakura und Sasuke auf und entspannten sich langsam aber sich wieder.

Letzterer erhob das Wort.

„Gut… behaltet einen kühlen Kopf. Im wahrsten Sinne des Wortes, Dobe. Wir müssen planen-…“, begann er, doch Narutos leise Stimme unterbrach ihn.

„Planen… was willst du planen, Sasuke? Gegen Merikos Kekkei-Genkei kannst du nichts ausrichten. Gar nichts…“

Hinata ist weg.

Es war seine Schuld, dass sie sich so leicht von der Frau hatte überzeugen lassen. Seine verdammte Wut, die er nicht mehr richtig hatte kontrollieren können. Er musste Hinata damit so wehgetan haben… so verdammt weh. Er wollte es nicht. Er ihr so oft gesagt, dass er sie verletzten würde. Wieso hatte sie nicht gehört und war bei ihm geblieben? Wieso hatte sie sich immer mehr und mehr in seine Gedanken und in sein Herz geschlichen? Er wollte sie doch beschützen, hatte es so oft versprochen… und nun war er endgültig gescheitert. Sie war in noch größerer Gefahr, als jemals zuvor. Und es war seine verdammte Schuld!!!

Verzweifelt und hilflos ballte Naruto seine Hände zu Fäusten und ließ sie wieder los. Er tat es an die zehnmal, ehe er sich wieder halbwegs beruhigt hatte.
 

Vorsichtig näherte sich ihm Sakura und ging neben ihm in die Knie. Sie konnte nicht einfach nur tatenlos herumstehen. Sie musste helfen! Und diesmal… würde sie es richtig machen!

„N-Naruto-kun? Ich weiß, was du denkst. Dass es deine Schuld war, dass du sie nicht aufhalten konntest. Das stimmt nicht. Manche Dinge… können wir eben nicht verändern. Aber wir müssen kämpfen. Hast du das nicht selbst immer gesagt? Manche Dinge sind schwer zu ertragen und man sucht die Schwäche und die Schuld bei sich selbst. Manche Menschen kann man nicht aufhalten, auch… wenn man sie noch so sehr darum bittet.“, während sie das sagte, warf sie einen kurzen Blick auf Sasuke, doch der sah demonstrativ in eine andere Richtung. Alte Geschichten.

Sakura sprach unbeirrt weiter.

„Aber Hinata ist bestimmt nicht freiwillig gegangen. Niemals. Was immer diese Meriko auch getan hat, von dem ich keine Ahnung habe… sie muss Hinata gezwungen haben. Also wollte sie nicht gehen. Sie wollte hier nicht weg, Naruto-kun. Willst du aufgeben? Willst du nicht versuchen, sie zurückzuholen?“, fragte Sakura zweifelnd und Naruto sah auf.
 

Sie hatte Recht.

Sie hatte plötzlich wieder absolut Recht, mit allem, was sie sagte.

War er denn von allen guten Geistern verlassen?

Er war doch noch immer Naruto Uzumaki…wie konnte er sich nur so fertig machen? Er… er würde es eben noch mal probieren. Noch ein allerletztes Mal. Ein aller, allerletztes Mal!!

Er konnte nicht einfach so aufgeben. Nicht, wenn die geringste Möglichkeit bestand, dass Hinata gar nicht weggewollt hatte. Vielleicht war alles wirklich nur die Schuld von Merikos verfluchtem Kekkei-Genkei.

Er konnte sie nicht aufgeben. Er liebte sie und er würde sie niemals, niemals, aufgeben. Wieso hatte er schon quasi mit der Sache abgeschlossen gehabt? War er verrückt?

Es musste der Fuchs gewesen sein. Oder etwas anderes. Irgendwas.

Aber nicht Naruto Uzumaki.
 

Leicht begann er zu grinsen und Sakuras Augen strahlten.

„Du hast Recht, Sakura-chan. Ich bin wohl der größte Idiot der Welt. Natürlich werden wir Hinata zurückholen! Und dann geht es endlich nach Konoha! Das wäre ja wohl gelacht!“, rief er lautstark, wie um noch die allerletzten zweifelnden Gedanken zu verdrängen. Dann erhob er sich und lächelte Sakura noch einmal dankbar an.
 

Sie war fasziniert. Der Naruto hier war ihr wieder vertraut und den liebte sie auch. Der, der sie aufbaute, der, der es schaffte mit nur einem Lächeln so viel Vertrauen zu schaffen. Der, der sich nie unterkriegen ließ.

Sie hatte ihn wiedergeholt, nachdem sie ihn beinahe vertrieben hatte. Sie hatte das erste Mal seit langem wieder etwas richtig gemacht.

Für ihn würde sie alles tun. Für ihren besten Freund. Bedingungslos.
 

„Klar holen wir sie zurück. Von wo auch immer sie ist und was auch immer dieses seltsame Kekkei-Genkei damit zu tun hat! Auf meine Hilfe kannst du zählen!!“, versprach sie energisch und Naruto nickte, ehe er sich an Sasuke wandte, der die ganze Zeit eher gelangweilt daneben gestanden hatte.

„Was ist mit dir, Teme?“

„Tse… freut mich, dass ihr euch hier die Treue schwört, aber das bringt Hinata weder zurück, noch uns zu ihr.“, knurrte er und Naruto wandte sich scheinbar beleidigt ab.

In seinem Inneren jedoch waren ihm seine Worte egal.

Hinata ist weg.

Das konnte er nicht einfach vergessen, es beherrschte sein gesamtes Denken. Er hatte die Verzweiflung nur in pure Energie und Entschlossenheit umgewandelt. Das war alles, das er im Moment tun konnte. Nicht mehr…

Halt! Er würde sie retten! Wenn ihn bloß ihr Bild vor Augen nicht andauernd ablenken würde… wenn er sie bloß noch einmal berühren könnte…

„Naruto? Alles okay?“, fragte Sakura. Naruto brachte ein kleines Lächeln zustande.

„Jaja… natürlich. Wir holen sie zurück.“

„Hai, das ist schon mal fix!“, meinte Sakura überzeugt und es gelang ihr, ihre Unsicherheit zu überspielen. Sie musste das alles hier am laufen halten! Sasuke war ja keine große Hilfe…
 

Der Uchiha hatte das Treiben vor sich eben genauestens verfolgt. Sehr interessant.

Langsam ging er in der Rolle des unwichtigen Beobachters vollends auf. Man konnte ohne Hektik alles genauestens analysieren und Puzzelteile zusammenfügen. In dem Fall gab es zwar nicht viele, aber Sasuke hatte trotzdem schon wieder eine schlichte Vorgehensweise auf die Beine gestellt. Innerlich lobte er sich selbst. Man hätte glatt meinen können, dass er langsam aber sicher zu einem zweiten Shikamaru wurde. Hach… jaja, er war eben ein Genie.

Grob riss er sich aus seinen selbstverliebten Gedanken, als Stille zwischen Naruto und Sakura eintrat. Jetzt konnte er sich unverblümt einmischen und seine Meinung an den Mann bringen. Er räusperte sich.

„Nun… hätten wir das also auch geklärt. Meriko hat Hinata… und wir müssen irgendwie dahin… also, nach Kyôkokugakure… Ich denke, ich habe eine Vorgehensweise gefunden…“, begann er langsam.
 

Naruto und Sakura sahen ihn gleichzeitig überrascht an. Sasuke hatte einen Plan?

„Sag schon!“, befahlen er und Sakura im gleichen drängenden Tonfall, der Sasuke die Stirn runzeln ließ.

„Immer langsam. Wie stellt ihr euch das denn vor? Dass wir einfach nach Kyôkokugakure marschieren, bei Meriko anklopfen, fragen, ob wir Hinata wiederhaben können, dann unversehrt Kabis und ihre Leute umgehen und dann gemütlich zurück nach Konoha? So läuft das sicher nicht-…“, begann Sasuke sarkastisch, doch Sakura unterbrach ihn ärgerlich.

„Kannst du bitte mal zum Punkt kommen?“

„Hör doch einfach zu und unterbrich nicht immer.“

„Red doch einfach schneller!“

„Dann würdest du die Hälfte nicht verstehen.“

„Ach ja? Hast du vor, mit hochintellektuellen Fremdwörtern um dich zu schmeißen?“

„Hättest du ein Problem damit?“

„Nein, aber du würdest wohl vorher im Wörterbuch nachschlagen müssen.“

„Du trägst sicher immer eines bei dir.“

„Klar, für Notfälle wie dich.“
 

„Sakura-chan, kannst du Sasuke bitte ausreden lassen??? Sonst stehen wir ja morgen noch da! Teme, red endlich weiter!!! Wieso lässt du dich von Sakura-chan so provozieren??“, wurden die beiden von einem verärgerten Naruto unterbrochen. Mussten sie ausgerechnet jetzt zu streiten beginnen? Sie hatten doch wirklich größere Probleme!

Er selbst war verwundert, dass er die beiden wirklich gerade zurechtgewiesen hatte. Vor Jahren, als sie selbst alle noch in einem Team gewesen waren, wäre es undenkbar gewesen, dass Sakura und Sasuke gestritten hätten! Einfach nur lachhaft! Wäre der Uchiha wütend auf Sakura gewesen… wahrscheinlich hätte sie sich ihm an den Hals geworfen und nur noch um Verzeihung gebeten. Aber jetzt… Streit…

Das war damals der Job der Jungs gewesen. Sie hatten sich provoziert, beinahe angefallen und Sakura hatte wieder schlichtend eingegriffen. Heute hatten sie und Naruto wohl Rollen getauscht. Plötzlich konnte er verstehen, wieso die junge Frau immer so aggressiv war. Es war wirklich nervend, wenn sich zwei die ganze Zeit blöd anmachten!
 

Genervt amtete Naruto tief durch und seine Augen suchten automatisch Hinatas Blick um ihr zu zeigen, wie dämlich er die zwei anderen fand und um ihr ein wunderbares Lächeln zu entlocken.

Aber die Höhle war leer.

Sie war nicht hier, er fand ihre weißen Augen nicht, genauso wenig wie ihre zierliche Gestalt und genauso wenig ihre langen dunklen Haare. Es fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit eisig kaltem Wasser übergossen. Er konnte nicht atmen, alles tat ihm weh. Sein Herz und überhaupt alles in ihm schrie nach einer ihrer Berührungen, nach ihrer Wärme. Die Bilder der vergangenen Nacht durchfluteten ihn.

Wie unglaublich schön sie gewesen war, was für eine Leidenschaft sie in ihm entfacht hatte… als sie so sanft seine Haut geküsste hatte… als er sie in seinen Armen gehalten und ihre gesamte Präsenz ihn völlig verrückt gemacht hatte…

Hinata ist weg.

Sein Herz schlug unregelmäßig vor Angst um sie und am liebsten wäre er sofort losgelaufen und hätte sie gesucht.

Doch gleichzeitig wusste er, dass er diesmal weitaus geschickter vorgehen musste. Und dass er das alleine nicht konnte.

Darum schlug er sich auch mit Sasuke und Sakura herum!

Nicht, dass Naruto blöd war, aber Sasuke war einfach ein Genie, ob er wollte oder nicht. Denn wenn es hart auf hart kam, dann waren sie einander im Kampf ebenbürtig und das wussten sie beide.
 

„Sasuke… was machen wir?“, fragte er seinen besten Freund und der erwiderte seinen ernsten Blick ungerührt.

Was wollte er? Was erwartete er denn von ihm? Dass er sich die Pläne aus dem Umhang schüttelte?

„Wir werden nach Kyôkokugakure gehen, Meriko töten, Hinata retten, dann Kabi töten und zurück nach Konoha gehen. Hab ich doch eben gesagt.“
 

Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es plötzlich in der Höhle.

Das ist dein Plan?“, fragte Naruto schließlich gefährlich leise. Er konnte es nicht fassen!! Wie konnte Sasuke in so einer Situation scherzen?

„Einfach und effektiv. So hast du es doch am liebsten.“, antwortete Sasuke gelassen und im nächsten Augenblick spürte er sich selbst an die Höhlenwand prallen. Zeitgleich stieß Sakura einen leisen Schrei aus.

„Naruto-kun! Lass ihn los!“, rief sie entsetzt, doch Naruto brachte sie mit einer Geste zum Schweigen, während er Sasukes Hals mit seiner Hand gegen die Wand drückte. Der Uchiha hätte verunsichert sein müssen, doch er lächelte bloß kühl, als er in Narutos wütendes Gesicht blickte.

„Ich hab es schon mal gesagt: dafür haben wir keine Zeit. Falls du nicht weißt, wie wir nach Kyôkoku kommen, alle Wachen eliminieren, Hinata retten, Meriko-hime töten, Kabi töten und nach Konoha zurückgehen… dann ist der Plan hinfällig.“, sagte Naruto gefährlich leise, „Außerdem sind mir knifflige Pläne mit Erfolgsgarantie lieber als einfache, die nur Probleme machen.“

Sasuke erwiderte seinen Blick grimmig.

„Gut zu wissen.“

„Was ist dein richtiger Plan, Sasuke?“, hakte Naruto nachdrücklich nach. Energisch riss sich der Uchiha von dem blonden Mann los und stellte sich in die Mitte der Höhle. Er machte eine ausholende Handbewegung.
 

„Was denkst du denn? Wir sind zu dritt gegen hunderte! Wir hocken ohne Ausrüstung in einer kalten Höhle! Und du verlangst von mir einen Plan, der alles rettet? Denkst du nicht, dass ich den schon vor fünf Jahren gehabt hätte, wenn es so einfach wäre? Denkst du, ich sitze hier herum, weil es mir so gut gefällt?? Wach auf! Kein Plan der Welt bringt uns hier raus!!“

Erschüttert sah Naruto ihn an. Sasuke Uchiha hatte tatsächlich keinen Plan? Es war… seltsam…

Entnervt schüttelte Sasuke den Kopf und klopfte sich Staub von der Kleidung.

„Klar, ich habe Pläne, hunderte! Und einer wahnwitziger als der andere. Und keiner hat eine Erfolgschance von über 40 Prozent. Aber wir können gerne einen von denen nehmen, wenn es euch dann besser geht.“, meinte er schulterzuckend.
 

Erschöpft lehnte sich Naruto gegen die Höhlenwand. Der Tag wurde ja immer besser. Einfach nur toll. Genial.

Sie hockten tatenlos in der Höhle, Hinata war entführt worden und Sasuke hatte keinen Plan. Aber Naruto konnte ihn auch verstehen. Er verlangte zu viel. Es ging einfach nicht mehr. Es gab keinen Ausweg.

Er würde Hinata nicht retten können…

Müde schloss er die Augen und lauschte seinem Atem. Hinata…
 

Sakura hatte schon eine Zeit lang geschwiegen und kam ebenfalls zu dem Schluss, dass Sasuke Recht hatte. Sie konnten nichts machen. Kabi und Meriko hielten alle Fäden in der Hand und spannten ihr teuflisches Netz immer dichter.

„Das kann doch einfach nicht sein… Sasuke-kun… in deinen Berechnungen… woran scheitern die Pläne?“, fragte sie nachdenklich. Sasuke antwortete wie aus der Pistole geschossen.

„Das größte Problem ist, dass wir keine Möglichkeit haben, nach Kyôkokugakure zu kommen, ohne entdeckt oder angegriffen zu werden. Danach gibt es auch noch ein paar Kleinigkeiten, aber die wären alle nicht so schlimm, wenn wir wenigstens im Dorf wären.“

Sakura nickte bedächtig.

„Verstehe… dann muss es eben auch so gehen! Wir kämpfen uns einfach da rein! Narutos Chakra wird schon so schnell nicht ausgehen, ich kann auch gut damit umgehen und du, Sasuke-kun, du bist ja angeblich so toll. Wir schaffen das auch ohne Absicherung. Eine andere Möglichkeit bleibt uns ja nicht mehr.“
 

Naruto reagierte nicht. Konnten sie das tatsächlich wagen? Alles auf eine Karte? Es stand so viel auf dem Spiel… Hinatas Leben… er konnte sie nicht absichtlich noch größerer Gefahr ausliefern.

„Das ist Blödsinn. Wenn wir schnurstracks in unser Verderben rennen, dann bringt Meriko Hinata gleich um. Meiner Meinung nach ist Hinata nur der Köder. Meriko will uns, damit sie uns endgültig fertig machen kann. Das ist alles.“, meinte Sasuke kalt und Sakura stemmte die Hände in die Hüften.

„Als ob es immer nur um euch gehen würde!“

„In euch Frauen wird sie wohl keine so große Gefahr sehen!“

„Sie ist selbst eine Frau!“

„Na und? Mir doch egal! Du nervst mich!“

Sakura verstummte gekränkt. Musste er das sagen? Das war so… vertraut. Innerlich schüttelte Sakura den Kopf. Sie sollte sich wegen solchen Äußerungen des Uchihas nicht verunsichern lassen.

Nachdenklich begann sie, hin und her zu gehen.

„Es muss eine Möglichkeit geben… irgendeine…“, grübelte sie.
 

Sasuke gesellte sich unterdessen zu Naruto und lehnte sich ebenfalls an die Wand.

„Denkst du, wir sollen es wagen?“, wurde er von Naruto gefragt und der Uchiha schloss die Augen.

„Ich weiß nicht… es ist zu riskant, meiner Meinung nach. Aber so leid es mir auch tut, das sagen zu müssen… Sakura hat in gewisser Weise Recht. Uns wird nichts anderes übrig bleiben, wenn wir Hinata retten wollen.“

Naruto grinste und boxte Sasuke in die Seite.

„Du bist doch ganz in Ordnung, Sasuke. Ich wusste es schon immer.“

„Klappe, Dobe.“

„Selbst, Teme.“

Die beiden sahen sich kurz an, ehe sie leicht lächelten.
 

Sakura bekam davon reichlich wenig mit. Sie dachte noch immer angestrengt nach.

Es musste eine Lösung geben…
 

Nach einer weiteren Stunde hatte sich noch immer nicht viel getan. Naruto und Sasuke hatten sich so gut wie gar nicht bewegt, doch Sakura ging weiterhin hin und her, was den Uchiha zusehends nervte.

Naruto stellte sich auf einen weiteren Streit ein, den Sasuke auch prompt entfachte.
 

„Hör bitte auf, wie eine Wahnsinnige hin und her zu rennen! Und dann noch diese seltsamen Gesichtsausdrücke… davon bekommt man Falten. Mehr von denen solltest du wirklich vermeiden.“, knurrte der Uchiha genervt. Konnte die Frau nicht eine Minute lang ruhig stehen bleiben?

Als er seinem Ärger Luft gemacht hatte, fragte er sich, welcher Teufel ihn da bloß geritten hatte.

Aber er bereute es, als eine Faust auf ihn zuflog und er gerade noch rechtzeitig zur Seite springen konnte. Naruto hatte sich vorsorglich gleich zu Beginn schon von ihm entfernt und beobachtete nur interessiert die Szene, die sich ihm bot.
 

Noch im Springen dachte Sasuke darüber nach, dass es eigentlich eine Gefährdung für die Allgemeinheit war, diese Frau in Konoha als Ärztin arbeiten zu lassen.

Da wünsch ich mir als Patient lieber den Tod!, schoss es Sasuke durch den Kopf, als er geschmeidig wieder am Boden landete. Doch diesen Gedankengang äußerte er nicht laut.

Nicht, weil ihm der Mut dafür fehlte… nein, das wäre ja noch schöner gewesen! Der Grund seines Schweigens und der Verdrängung dieses Gedankens war das Resultat von Sakuras Schlag.
 

Naruto war ebenfalls mehr als baff, als er vorsichtig einen Schritt näher kam und sich der Staub etwas gelichtet hatte.

Sakura stand mitten im Schutt, keuchend aufgrund ihres kräftigen Schlages, doch ihr Gesicht zeigte deutlich Unglauben. Sie richtete sich vollends auf und klopfte sich den dichten Staub vom Körper, der sich überall auf ihr abgelegt hatte.

Dann erst besah sie sich das Loch, das sie geschlagen hatte.
 

Obwohl Loch hier untertrieben war.

Es war eher… es gab gar kein Wort dafür.

Sakura hatte die Höhlenwand weggedonnert und da, wo eben noch Stein gewesen war, erstreckte sich gähnende Finsternis.

Interessiert trat auch Sasuke näher und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Also wirklich… nur wegen meines Kommentars…“, meinte er kopfschüttelnd und Sakura warf ihm einen giftigen Blick zu, schwieg jedoch.

„Ich wusste ja, dass du stark bist, Sakura-chan… aber so stark…“, murmelte Naruto ehrfürchtig und für einen Moment waren alle seine Sorgen vergessen. Sakura schüttelte den Kopf.

„Ich habe zwar ein bisschen Kraft, aber das hier ist sogar für mich zu stark. Lasst uns da mal durchgehen… ich bin neugierig.“

Langsam näherten sich die drei dem Loch und lugten vorsichtig hinein. Doch sie konnten so gut wie gar nichts erkennen.

„Mach mal Licht, Teme.“, meinte Naruto und grummelnd formte Sasuke die Hände für das passende Jutsu.

Einen Augenblick später erhellte ein kleiner Feuerball die Dunkelheit und das ehemalige Team Sieben sah sich interessiert und aufmerksam um. Holz.

Automatisch brach Sakura ein kleines Stück heraus und entzündete es am Feuer, um so eine kleine Fackel zu bekommen. Sie drückte sie kurz entschlossen dem Uchiha in die Hand.

Zu dritt betraten sie den Hohlraum.
 

„Scheint eine Art Mine zu sein…“, bemerkte Sakura nach einer Weile und legte ihre Hand auf einen alten Holzbalken, der sich mit dem Stein quergestellt hatte. Sasuke nickte leicht.

„Wahrscheinlich.“

„Hey, Leute, kommt mal her! Sasuke, ich brauche Licht! Hier steht was.“

Naruto winkte seine beiden Freunde zu sich und einem alten, morschen Holzschild, das lieblos an dem Stein fixiert worden war.

Die Fackel erhellte die Inschrift und endlich konnten Naruto und die zwei anderen entziffern, was die Worte bedeuteten.
 

Der junge Uzumaki war einfach nur perplex.

Sakura stieß einen verblüfften und teilweise geschockten Schrei aus.

Sasuke runzelte die Stirn.

„Sieh mal einer an… damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.“
 

Auf dem Schild war ein Pfeil nach links abgebildet, der weiter ins Innere der Mine deutete. Doch das war nicht die Überraschung.

Noch einmal erhellte das Feuer der Fackel die Inschrift, ehe es langsam erlosch und die drei Freunde in Dunkelheit zurückließ.
 

Kyôkokugakure:

10 Kilometer
 

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Okay... das war es... GOMENASAI!! *sich tief verbeug*

*euch hundert mal um verzeihung bitt*

Bitte... ich brauche eure Kommentare dringend, da ich wirklich in einer Schaffenskrise stecke. *sfz*
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Die Schriftrolle

Es geht weiter.

Es geht tatsächlich mal wieder weiter. oÔ

Großes Gomen ne Leute... riesengroßes... SORRY. >.<
 

Dann halt ich euch mal nicht weiter auf. xD

Das Kapitel ist zwar nicht lang und auch nicht gut, aber trotzdem wichtig. xD
 

Viel Spaß!
 

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Ungeduldig schritt Meriko in ihrem Arbeitszimmer auf und ab. Ihre Holzsandalen klapperten auf dem Parkett und es war beinahe ein Wunder, dass sie keine Kerben in den Boden schlugen.

Wo blieb nur dieses Mädchen? Ihre Gedanken waren doch völlig in ihrer Macht gewesen! Sie hatte gesagt, sie würde kommen!
 

Just in dem Moment klopfte es an ihrer Tür und gespannt fuhr die Frau herum, als einer der Soldaten zögerlich eintrat. Er hatte nur zu gut in Erinnerung, was mit seinem Kameraden passiert war.

„Das Mädchen ist eingetroffen, Onna-shujin.“, berichtete er und zu seiner Erleichterung machte sich ein zufriedenes Lächeln auf Merikos Gesicht breit. Sie nickte langsam und verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken.

„Gut. Sehr gut. Ausgezeichnet. Schick sie sofort her.“, befahl sie und der Mann machte, dass er aus dem Zimmer verschwand.
 

Meriko trat an ihr großes Fenster heran.

Geschafft. Es war tatsächlich geglückt… sie konnte selbst kaum fassen, wie schnell es geklappt hatte.

Meriko lachte leise und beobachtete die dunklen Wolken, die sich jeden Moment zu entladen drohten.

„Arme, dumme Hinata…“, flüsterte sie der Fensterscheibe zu, teils erfreut, teils verbittert. So viel hatte sie durchgemacht und hatte letztendlich sogar bekommen, was sie wollte. Und so leicht ließ sie sich doch alles zerstören.

Aber gut… sie war geschwächt gewesen, als der Seishin Bunshin in sie übergegangen war. Körperlich und psychisch.

Keiner hätte sich in so einer Situation wehren können.

Und das nutzte Meriko aus. Kalt, strategisch und tödlich.
 

Als wenige Minuten später erneut ihre Tür geöffnet wurde, drehte sich die Herrscherin Kyôkokugakures mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck um und sah nun direkt in die weißen Augen der jungen Hyuuga-Erbin. Sie war erschreckend blass und ihr Atem ging stoßweise. Anscheinend war sie verdammt schnell gerannt und nun erschöpft.

Nur zu gut.

Meriko schickte ihren Shinobi aus dem Raum, der kurz salutierte und danach die Tür leise ins Schloss fallen ließ.
 

„Hinata… schön, dass du meinem Ruf gefolgt bist.“, begann Meriko, während sie sich der Hyuuga-Erbin langsam näherte. Hinata zuckte keinen Zentimeter zurück, sondern wartete einfach ab. Es war doch alles egal, zu spät und verloren.

Bittere Realität.
 

Meriko besah sich die junge Frau genau. Sie unterschied sich in keinster Weise von anderen Opfern ihres Jutsus. Blass, leere Augen, keine Anzeichen von etwaigen Emotionen. Außer natürlich denen, die Meriko ihnen einpflanzte. Und die nur dann zum Vorschein kamen wenn sie, Meriko, das so wollte.
 

Merikos Holzsandalen verursachten leise Geräusch auf dem Parkett, das einzige Geräusch neben den Regentropfen, die nun endlich gegen die Fensterscheiben schlugen. Das Unwetter entlud sich, gepaart mit krachenden Donnerschlägen und grellen Blitzen. Die Frau kümmerte sich nicht darum, sie war es gewohnt und in gewisser Weise fand sie es beruhigend.

Ihr Plan verlief problemlos. Es würde beinahe schon zu einfach werden.

Doch bevor sie mit ihrem eigentlichen Vorhaben beginnen konnte, musste sie noch etwas Wichtiges klären. Etwas, das neben dem Fuchsungeheuer allerhöchste Priorität hatte. Wenn nicht sogar im Moment mehr…
 

„Wirst du alles tun, was ich von dir verlange? Wirst du dich in meine Dienste begeben und mir treu folgen?“

Merikos schneidende Fragen ließen Hinata aufschrecken. Im Bruchteil eines Moments begriff sie, wen sie vor sich stehen hatte. Das Model vom See, die Kunoichi, die Frau, der sie ihr Herz ausgeschüttet hatte. Unmittelbar nachdem ersten Kuss in der Höhle, der Kuss, den Naruto vergessen hatte.

Oder eben nicht.

Sie stöhnte leise. Die Kopfschmerzen kamen zurück.
 

Meriko lachte leise, doch es klang keinesfalls aufbauend.

„Nananana, wer verschwendet denn da unnütze Gedanken? Es ist aus und vorbei, liebe Hinata. Vergeude deine Zeit nicht mit dem Schwelgen in Erinnerungen an diejenigen, die dich betrogen und ausgenutzt haben. Oder an den Mann, der dich einfach hat fallen lassen. Das ist es nicht wert und du weißt das. Es ist schwach und es wird dich zugrunde richten. Deshalb bist du hier, deshalb bist du meiner Stimme so bereitwillig gefolgt. Um Stärke zu erlangen, Kraft, dich zu wehren. Denn das alles kann ich dir geben, Hinata. Du musst mir folgen und du musst meine Befehle befolgen, du musst mir vertrauen und du darfst nicht mehr über andere Dinge nachdenken. Wirst du das alles machen, Hinata?

Ihre melodische Stimme verklang, doch der süße Sinn ihrer Worte heftete sich unbarmherzig in Hinatas Gedanken, sodass ihr jedes weitere Denken unmöglich gemacht wurde.

Außerdem, was brachte es ihr schon? Sollte sie wirklich nur noch tiefer in ihren eigenen Wunden bohren? Nein, das wollte sie nicht. Sie wollte nicht darüber nachdenken, nur ausgenutzt worden zu sein, von der Person, der sie in ihrem Leben am allermeisten vertraut hatte. Die der Sinn des täglichen Aufstehens und Weitermachens gewesen war.

Nein, Hinata wollte sich nie mehr verletzen lassen.
 

„Ich werde tun, was Ihr befehlt, Onna-shujin.“, versicherte sie monoton, doch ein triumphierendes Lächeln glitt über Merikos feine Gesichtszüge.

„Wunderbar. Das ist die richtige Entscheidung, Kind. Ich werde dafür sorgen, dass sich alles zum Guten wendet. Sie werden dafür bezahlen, dir wehgetan zu haben, dessen sei dir gewiss.“

Hinata nickte.
 

Meriko strich geistesabwesend ihren Yukata glatt, obwohl er sowieso perfekt saß. Danach ging sie langsam zu ihrem Schreibtisch und zog die oberste Schublade auf. Lächelnd griff sie hinein und einen Augenblick später hielt sie eine unscheinbare, blassrosa Schriftrolle in den Händen. Ehrfürchtig strich sie darüber, schloss nebenbei die Schublade und wandte sich schließlich Hinata zu, die sich keinen Millimeter von der Stelle bewegt hatte.

Dummes, nützliches Mädchen.
 

Dann richteten sich ihre Augen durchdringend auf die junge Hyuuga.

„Weißt du, was das hier ist, Hinata? Das ist die Rolle, nach der so viele Menschen suchen. Fühle dich geehrt, sie unter diesen Umständen betrachten zu dürfen. Nein, sogar mehr als das… tritt näher!“, verlangte Meriko barsch und Hinata gehorchte augenblicklich.

Sie musste tun, was von ihr verlangt wurde.

Nie wieder schwach. Sie würde stärker werden und sie würde ihm zeigen, dass sie sich nie wieder ausnutzen lassen würde. Nie wieder.

Aber sie sollte keinen Gedanken an ihn verschwenden.
 

Hinata kam mit langsamen Schritten auf ihre Herrin zu. Ihre Hände zitterten ein wenig und sie musste ihre Knie zwingen, nicht nachzugeben. Wenigstens waren die Kopfschmerzen gewichen, sodass sie einigermaßen klar sehen konnte.

„Euer Hokage war ein weiser Mann, das muss man ihm lassen. Er hat dafür gesorgt, dass es Feinden nicht leicht gemacht wird, die Rolle zu lesen. Raffinierter Trick. Ich habe ihn schon vor langer Zeit durchschaut, doch es hat mir nicht viel gebracht, nachdem sich deine kleinen Freunde nicht kampflos ergeben haben. Und ich durfte doch nicht riskieren, dass sie getötet wurden… Nichtsdestotrotz, so waren sie für mich von keinerlei Nutzen. Kabi konnte mit ihnen anstellen, was er wollte. Und man muss ihnen zugute rechnen, dass sie ganz schön lange überlebt haben. Tja, etwas anderes wäre von Konoha auch enttäuschend gewesen. Nun denn, zurück zur Rolle.“

Meriko legte die Schrift vorsichtig auf ihrem Schreibtisch ab und deutete Hinata ungeduldig, näher zu kommen.

Dann rollte die Herrin über Kyôkokugakure die geheime Schriftrolle Konohas aus.
 

Naruto, Sasuke und Sakura hasteten durch den verlassenen Tunnel.

„Dobe, mach mal langsam.“

„Er hat Recht, Naruto. Wir müssen unsere Kräfte einteilen. Hast du verstanden?“

Naruto reagierte nicht und Sakura und Sasuke warfen sich einen kurzen Blick zu. Kaum hatten sie vorhin begriffen, was auf dem Schild gestanden hatte, war Naruto losgestürmt. Kommentarlos und mit höchster Geschwindigkeit.

Ohne genauen Plan. Ohne Absprache mit seinen Teamkameraden. Und jegliche Versuche, Naruto zum Anhalten zu bewegen, blieben erfolglos.
 

„Hey! Wenn du schon nicht anhalten willst, dann rede wenigstens mit uns! Es ist zwar schön und gut, dass wir bald in dem Dorf sind, aber das hilft uns ohne Plan nicht weiter. Willst du da einfach drauf los kämpfen, oder was?“

Sakura ließ nicht locker und schloss zu Naruto auf, Sasuke dicht auf den Fersen.

Keine Antwort, nur eine verbissene Steigerung der Geschwindigkeit. Fluchend fiel Sakura zurück.
 

Sasuke war genervt. Nicht nur, dass er wie ein Irrer durch eine verlassene Mine jagte, ohne zu wissen wo der Weg sie hinführen würde, nein, Naruto sprach kein Wort und hatte wahrscheinlich wieder mal einen seiner unglaublich ausgeklügelten Pläne.

Falls er überhaupt einen hatte.

„Dobe, du führst uns in den sicheren Tod. Ist es das wirklich wert? Auf diese paar Minuten, in denen wir einen behelfsmäßigen Plan auf die Beine stellen könnten, kommt es auch nicht mehr an. So sinnlose Aktionen wie die hier, sind es nicht wert.“

Naruto warf ihm einen mörderischen Blick zu und verärgert musste Sasuke feststellen, dass die Augen seines besten Freundes verdächtig rot wirkten.

„Hinata ist alles wert.“

„Unglaublich romantisch, aber wenn wir nicht wissen, wie wir in etwa vorgehen werden, dann brauchen wir mindestens doppelt so lange um Hinata zu retten. Und dann kann es sein dass es niemanden mehr gibt, den wir retten können.“
 

Dieser Einwand schien Naruto nachdenken zu lassen. Er wurde ein wenig langsamer, bis er schließlich missmutig stehen blieb.

„Wehe, das wird jetzt ein mehrstündiger Kriegsrat.“, drohte er. Prompt kassierte er eine Kopfnuss von Sakura.

„Baka! Nicht jeder hat Fuchschakra, um so lange so schnell laufen zu können! Merk dir das endlich mal. Wir wollen Hinata auch retten, aber wir wollen nicht schon kampfunfähig ankommen! Also reiß dich mal zusammen, damit wir besprechen können, wie wir vorgehen! Bist du nun Shinobi oder nicht?“, keifte sie, und Sasuke seufzte tief. Zur Hölle, womit hatte er diese zwei hier verdient?

Er verschränkte nachdenklich die Hände vor der Brust. Wenigstens einer musste sich hier Gedanken machen. Aber effiziente.
 

„Wir können davon ausgehen, dass sich das Ende dieses Tunnels in unmittelbarer Nähe zum Dorf befindet. Das heißt, dort sind Feinde. Viele. Wahrscheinlich zu viele, aber damit müssen wir wohl oder übel fertig werden. Sakura, ich hoffe, du hast trainiert und nicht nur Ärztin gespielt.“

„Sasuke, ich hoffe, deine Schlangen haben sich nicht zu Regenwürmern zurück entwickelt.“

Säuerlich wandte Sasuke sich von ihr ab und Sakura musste grinsen. Nein, sie hatte ihr kleines Spielchen nicht vergessen. Da konnte er lange warten.
 

Der Uchiha wandte sich nun direkt an Naruto.

„Wir werden nicht drum herum kommen, uns irgendwann aufzuteilen. Oberste Priorität muss Hinata sein, das ist klar. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Rolle in Kyôkokugakure ist. Ich schlage vor, anfangs kämpfen wir uns gemeinsam bis zu Meriko durch. Hinata wird sich bei ihr aufhalten, da bin ich ziemlich sicher. Wenn wir dann mal ein wenig den Überblick haben, dann werden Sakura und ich die Rolle suchen und du regelst die Sache mit Hinata. Wir halten dir so gut es geht die Gegner vom Leib. Alle einverstanden?“
 

Sakura und Naruto nickten. Schließlich waren sie es gewohnt, dass Sasuke in Nullkommanichts einen Plan aus dem Hut zaubern konnte.

Ein Blitzen trat in Narutos nun wieder blaue Augen und entschlossen richtete er sich zu seiner vollen Größe auf.

„Gut. Dann hätten wir das. Los geht’s.“
 

Sie schossen davon.
 

Hinata verstummte. Merikos Augen glänzten begierig und sie riss sich die Rolle vor ihre Augen. Endlich. Endlich konnte sie es lesen.

Die Wörter waren aufgetaucht… als Hinata sie vorgelesen hatte. Bloß Shinobi aus dem Dorf versteckt hinter den Blättern konnten die Schriftzeichen auf der Rolle erkennen. Lasen sie sie laut vor, erschienen sie. Sichtbar für Freund und Feind.

„Sandaime… Ihr wart gerissen. Aber nicht gerissen genug.“, frohlockte Meriko. Ja, eines ihrer Ziele hatte sie erreicht. Nach so langer Zeit hatte sie es endlich geschafft…

„Gute Arbeit, Hinata.“, lobte sie die junge Hyuuga, die langsam nickte, „Das hast du sehr gut gemacht… ich bin stolz auf dich.“

Auf Hinatas Gesicht machte sich ein schwaches Lächeln breit.
 

Just in dem Moment stürmte ein aufgebrachter Shinobi in Merikos Arbeitszimmer.

„Meriko-sama, ein-…“

Die Herrin Kyôkokugakures brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen.

„Was…“, fauchte sie, „… ist der Grund dieses Eintretens?“

Der Mann erstarrte augenblicklich, doch der gehetzte Ausdruck in seinem Gesicht blieb.

„E-Es gibt Eindringlinge! Sie greifen an, sie sind auf dem Weg hierher!!“
 

Merikos Augen weiteten sich überrascht. Sie warf einen kurzen Seitenblick auf die reglose Hyuuga. So schnell?

Nun, trotzdem waren sie zu langsam gewesen. Es war zu spät, sie hatten verloren… nur wussten sie es noch nicht.

„Gut. Schickt so viele Shinobi wie möglich los, um sie aufzuhalten. Kämpft mir allen Mitteln, tötet sie wenn ihr die Gelegenheit dazu habt. Und seid bei dem Blonden vorsichtig!“, schärfte sie dem Ninja ein. Der Kyuubi würde sowieso nicht einfach so aus dem Weg geräumt werden, das war klar… dann sollte er wenigstens so wenige Kämpfer wie möglich zerfetzen.
 

Der Soldat salutierte und verschwand im selben Moment. Meriko lächelte Hinata zu und schlenderte dann zu ihrem Schreibtisch hinüber.

„Hinata… Naruto kommt um dich zu retten. Willst du gerettet werden? Von ihm?“, fragte sie leicht lächelnd und faltete ihre Hände auf dem Schreibtisch.

Zuerst regte sich Hinata nicht, dann schüttelte sie energisch den Kopf.

„Er soll… verschwinden.“

Er sollte ihr niemals wieder wehtun. Niemals wieder.
 

Meriko lachte leise. Es war einfach perfekt, alles fügte sich wunderbar zusammen.

„Nun… das solltest du ihm selbst sagen, findest du nicht?“
 

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Hei, diese Frau ist wirklich... gemein. oÔ

MUAHAHAHAHA. xDD
 

Gut, es ist nicht viel passiert... aber es geht weiter, seht es positiv. xDDDD
 

Was wird weiter passieren?

Werden es Naruto und Co schaffen, bis zu Hinata zu kommen?

Wird sich Hinata ewig von Meriko kontrollieren lassen?

Was ist mit Kabi?
 

Seid gespannt...
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Der Kampf beginnt

Hey Leute~
 

Ein neues Kapitel, was sagt ihr jetzt? ^^ Außerdem ist es laaaaang. xD

Und ja, wir nähern uns wirklich langsam aber sicher dem Ende. oÔ

Wer hätte das gedacht...

Aber ich will euch gar nicht lange aufhalten. ^^
 

Viel Spaß!!
 

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„Rasengan!“

Mit einer kleinen Explosion wirbelten mehrere feindliche Schinobi durch die Luft und blieben anschließend schwer verletzt auf dem Boden liegen. Außer Atem stand Naruto in ihrer Mitte, fuhr sich kurz mit dem Handrücken über die Stirn und wischte sich Schweiß und ein wenig Blut aus dem Gesicht, ehe er sich hastig zu Sakura und Sasuke umwandte.

„Alles klar bei euch?“
 

Sakura duckte sich gerade unter einem Faustschlag weg und rammte dem Feind im nächsten Moment mit einer geschmeidigen Umdrehung ein Kunai in den Bauch. Angewidert stieß sie ihn von sich. Die junge Frau atmete schwer, drehte sich jedoch mit einem leichten Lächeln zu ihrem besten Freund um.

„Mir geht’s gut.“, meinte sie so überzeugt es ihr möglich war. Unerwartet spürte sie neben sich einen leichten Windhauch und fuhr angespannt herum. Sie blickte in zwei blutrote Sharingan, die sich im nächsten Moment in die tiefschwarzen Augen Sasuke Uchihas verwandelten. Locker schob Sasuke sein blutverschmiertes Katana zurück in die Scheide und sah sich scheinbar gelangweilt um.

„Tse. Die hier halten mich bestimmt nicht auf.“, sagte er dann, als Naruto an seine beiden Freunde herangetreten war.

Das Team befand sich inmitten Kyôkokugakures, dem Dorf versteckt in den Schluchten. Nur wenige Minuten nachdem sie den Tunnel verlassen hatten, waren sie unglücklicherweise entdeckt worden. Eigentlich war ihnen das sowieso von Anfang an klar gewesen, doch keiner hatte ein Wort darüber verloren. Sie wussten, wieso sie das hier durchzogen.
 

Selbst in Sasuke Uchiha war unbändiger Kampfeswille erwacht. In all den letzten Jahren hatten er und Naruto es nicht geschafft, dieses Dorf zu betreten, egal, wie oft sie es versucht hatten. Endlich.

Endlich waren sie hier und er würde Kyôkokugakure erst wieder verlassen, wenn er die scheiß Rolle in seinen Händen hielt. Die andere Option war bloß noch der Tod, doch daran wollte und konnte Sasuke nicht denken. Er würde hier nicht draufgehen, nicht nach all diesen Jahren! Sie waren nicht umsonst gewesen, verdammt noch mal! Er würde die Rolle finden, sich von dem Juin befreien und danach würde er seinen Bruder töten! So, wie es vor vielen Jahren sein eigentlicher Plan gewesen war.

Nichts und niemand würde ihn jetzt noch davon abhalten. Das würde er nicht zulassen.

Nicht er. Nicht Sasuke Uchiha.

Er würde sein Ziel erreichen.
 

Naruto dachte in etwa dasselbe. Bloß, dass sein Ziel ein wenig von dem Sasukes abwich. Zur Hölle mit dieser Rolle, er wollte Hinata retten! Er musste Hinata retten. Er würde nicht aufhören zu kämpfen, ehe er sie in Sicherheit wusste, ehe er alle, die ihr Böses wollten, zur Rechenschaft gezogen hatte.

Kabi.

Meriko.

Sie würden leiden, er würde ihnen alle erdenklichen Schmerzen zufügen. Denn niemand, wirklich niemand hatte das Recht, Hinata zu benutzen.

Hinata von ihm zu trennen. Das würden sie bereuen.

Er würde heute so lange kämpfen, bis er noch einmal in ihre weißen Augen sehen konnte, bis er sie berühren und sich bei ihr entschuldigen konnte, für all die Dinge, in die er sie hineingezogen hatte. Er würde sich dafür entschuldigen, dass ihr so viel Leid zugefügt wurde, war es nun durch ihn oder durch andere gewesen. Er würde sie retten und mit seinem Leben beschützen. Er würde solange weitermachen, bis er sicher sein konnte, dass Hinata außer Gefahr war.

Denn sie bedeutete ihm alles und noch viel mehr, denn sie war die erste Person, die ihm gegeben hatte, was er so lange schmerzlich vermisste.

Liebe.

Naruto würde für Hinata sterben.
 

Sakura war sich klar, dass sie heute bis an ihre Grenzen gehen und noch darüber hinauswachsen würde. Sie konnte nicht zulassen, dass Naruto, Hinata oder Sasuke weiterhin litten. Sie würde nicht zulassen, dass ihre beiden Teamkameraden sie ein zweites Mal verließen. Sie würde nicht zulassen, dass Hinata in den Fängen dieses Weibsstückes blieb. Sie würde dafür sorgen, dass Naruto und die junge Hyuuga glücklich wurden, sie würde dafür sorgen, dass Sasuke sein Juin ein für alle Mal loswurde und endlich zu dem werden konnte, der er eigentlich war.

Sie würde heute für ihre Freunde ihr Leben riskieren.
 

Und darüber musste keiner der drei ein Wort verlieren, denn sie kannten die Gedanken des anderen.
 

Naruto verzog sein Gesicht zu einem angespannten Lächeln.

„Meriko hat uns diese Truppen auf den Hals gehetzt.“, stellte er fest, als er erneut das Chakra mehrere Shinobi auf sie zukommen spürte. Immerhin brauchten sie noch ein paar Minuten. Sasuke nickte und Sakura seufzte leise.

„Wenigstens sind es keine schweren Gegner. Bloß unglaublich in der Überzahl, und das macht das ganze hier ziemlich umständlich.“

Stille legte sich über sie und die Haruno nutzte den Moment, um ihre Hand schweigend grün aufleuchten zu lassen. Ehe Naruto ein Wort des Protests einlegen konnte, hatte sie die kleine Platzwunde auf seiner Stirn geheilt. Ein wenig erschöpft ließ sie ihren Arm sinken. So viel Action war sie gar nicht mehr gewohnt…

Naruto funkelte die junge Frau verärgert an.

„Das hättest du nicht tun sollen, Sakura-chan! So was Kleines bringt doch keinen um!“, knurrte er und Sakuras Miene verdüsterte sich.

„Kleine Wunden können sich entzünden und machen deinem Körper trotzdem zu schaffen. Ich bin Medic-nin! Du warst verletzt und ich habe dich eben geheilt, wo ist das Problem?“, giftete sie zurück.
 

Nun mischte sich auch Sasuke wieder ein, den das Gespräch der beiden recht schnell genervt hatte. Er sah Sakura kühl an.

„Das leugnet Naruto-dobe ja nicht. Aber du hast nicht so viel Chakra wie er und ich. Sofern wir nicht schwer verletzt sind, brauchen wir deine Hilfe nicht. Spar dein Chakra, sonst überleben wir das hier alle nicht.“, stellte er sachlich klar.

Sakuras grüne Augen blitzten aufgebracht und sie wollte etwas erwidern, doch zu ihrem Verdruss fiel ihr kein passendes Gegenargument ein. Wie hieß es nicht… ein Medic-nin musste unter allen Umständen überleben und so lange wie möglich kampffähig sein.

Sasuke hatte Recht.

Mist.
 

Einen kurzen Moment schwiegen alle und fühlten die Feinde kontinuierlich näher kommen. Nicht mehr lange, dann waren sie da.

„Und jetzt?“, fragte Sakura schließlich. Natürlich, sie konnten sich alle weiterhin mit diesen lausigen Gegnern auseinandersetzen… aber dann würden sie in zehn Jahren noch kämpfen.
 

Naruto seufzte, dachte gleichzeitig aber angestrengt nach.

„Ich schlage vor… wir teilen uns jetzt auf. Ihr kümmert euch um die Rolle und ich werde Hinata retten.“, meinte er dann und ließ seine blitzblauen Augen aufmerksam über das Dorf huschen. Mittlerweile hatte es auch leicht zu regnen begonnen und dunkle Wolken zogen über ihren Köpfen hinweg. Er bemerkte es bloß an der Tatsache, dass sein Gewand an ihm klebte und ihn so am Kampf hinderte. Er würde Hinata retten. Egal, was noch passierte. Egal, was er dafür tun musste.
 

Sasuke nickte. Er gab Naruto Recht. Anders würden sie hier wohl nicht so schnell weiterkommen. Wenn sie sich trennten, hatten sie zudem jeweils weniger Gegner am Hals und es war noch dazu einfacher, sich zu verbergen. Wusste doch jeder.

Sakura war jedoch nicht so überzeugt und als sie mal wieder protestierte, seufzte Sasuke innerlich gequält auf. Dass sie auch immer alles ausdiskutieren musste. Sie sollte einfach machen, was Naruto und er sagten!

Das konnte doch wirklich nicht so schwer sein. Immerhin war es nicht sie, die sich schon seit Jahren mit Merikos und Kabis Anhängsel herumschlug.
 

„Aber…“, wandte Sakura zögerlich ein, „Wenn du verletzt wirst, dann kann ich dir nicht helfen…“

Naruto lächelte sie aufmunternd an und sie kam nicht umhin, seine liebe Geste zu erwidern. Auch, wenn ihr alles andere als danach war. Typisch Naruto.

„Mach dir um mich mal keine Sorgen. Du wirst mit Teme gehen. Er braucht deine Hilfe dringender als ich.“

Sasuke schnaubte empört, schwieg jedoch. Naruto grinste ihn bloß schief an. Sakura schüttelte leicht den Kopf.

„Er ist doch Uchiha Sasuke… er braucht nie Hilfe…“, murmelte sie und linste mit einem schwachen Lächeln zu Sasuke hinüber. Sie hatte kein gutes Gefühl bei dem Gedanken, Naruto alleine losziehen zu lassen. Klar, wenn er wirklich aufdrehte, dann konnte sie nicht mit ihm mithalten… aber trotzdem… sie wollte ihn nicht alleine gehen lassen. Nicht auszudenken, wenn er ernsthafte Schwierigkeiten bekommen würde.

Naruto bemerkte ihre anhaltenden Zweifel, doch sein Lächeln wurde bloß sanfter. Er musste sie beruhigen, sie konnten es sich nicht leisten, zu zögern oder Zweifel zu haben.

„Hey, Sakura-chan. Ich habe Kyuubi. Den hat Sasuke nicht. Verstanden?“, fragte er und legte kurz seine Hand auf ihre Wange. Dass sie ihn nicht wegstieß signalisierte ihm bloß, dass es ihr viel zu ernst war.
 

Schließlich senke Sakura resigniert ihren Blick, legte kurz ihre Hand auf die Narutos und brauchte einen Moment, ehe sie ihm wieder in die zuversichtlichen Augen sehen konnte.

„Viel Glück, Naruto-kun.“, sagte sie dann leise und lächelte gequält. Naruto nickte erleichtert, trat dann einen kleinen Schritt von seinen zwei besten Freunden zurück. Er sah Sasuke ernst an.

„Pass auf Sakura-chan auf.“, meinte er noch. Natürlich, auch ihm behagte es nicht sehr, sich zu trennen, doch ihnen blieb einfach nichts anderes übrig. Sonst würden sie es nicht schaffen. Je weniger sie waren, desto eher konnten sie sich vor den Feinden versteckt halten. Außerdem war es für Sakura sicherer, mit Sasuke zu gehen. Er war schon immer der taktisch Klügere gewesen. Er sah Gefahren vorher und ging ihnen so weit wie möglich aus dem Weg. Ja, Sakura musste mit ihm gehen.

Außerdem würde Kyuubi sie so nicht gefährden. Sasuke auch nicht.

Nur für den Fall, dass keine andere Möglichkeit mehr blieb… man konnte ja nie wissen und in dem Punkt war Naruto vorsichtiger als sonst ein Mensch auf der Welt. Schließlich kannte er den Fuchs und er wusste, was alles passieren konnte.

Das würde er nicht zulassen.
 

Sasuke nickte abwesend. Diese Melodramatik hier wurde ihm langsam schon zu viel. Das hier war doch kein Abschied für immer!

Eine andere Option stand einfach nicht zur Debatte. Und fertig.

Sie würden jetzt durch dieses Dorf marschieren, alle, die sich in den Weg stellten, kalt machen und dann Meriko und Kabi umbringen. Unterwegs würde Naruto Hinata retten, sie entschuldigten sich hunderttausend Mal beim anderen und würden sich leidenschaftlich küssen, während er die Rolle organisierte. Sakura würde inzwischen wohl vor Rührung wegen Naruto und Hinata ganz verzückt sein.

So. Mehr würde hier nicht passieren.
 

Sasuke packte sein Katana und zog es mit einer geschmeidigen Bewegung hervor. Schließlich konnte man ja nie wissen, wer wo lauerte. Der Uchiha lächelte Naruto grimmig an.

„Na dann. Stirb nicht, Dobe.“

„Ebenfalls, Teme. Passt auf euch auf.“

Naruto nickte seinen Freunden dann noch einmal ernst zu und im nächsten Augenblick war er verschwunden.
 

Sakura musste tief durchatmen. Wenn das hier bloß gut ging… Kyuubi hin oder her, schwere Verletzungen heilten nicht in ein paar Sekunden. Naruto war diesen Typen hilflos ausgeliefert, sollte es wirklich zum Äußersten kommen!

Aber sie hätte ihn sowieso nicht aufhalten können… Im Aufhalten war sie noch nie sonderlich gut gewesen.
 

Sasuke schob all seine ablenkenden Gedanken einfach von sich. Er durfte sich nur auf sein Ziel konzentrieren. Auf nichts sonst. Gar nichts. Der Uchiha fuhr sich genervt durch sein nasses, schwarzes Haar. Bescheuerter Regen. Er freute sich schon auf das warme und sonnige Feuerreich. Das er definitiv wieder sehen würde.

Der junge Mann kehrte Sakura den Rücken und checkte noch einmal die Lage, ehe er sich zum Aufbruch bereit machte. Gut, nur noch wenige Minuten und diese verdammten Shinobi hatten sie wieder eingekreist. Es war Zeit, von hier zu verschwinden.

„Komm, Sakura. Wir müssen Merikos Hauptsitz finden.“, meinte er knapp. Sakura nickte bloß und als Sasuke sich in Bewegung setzte, folgte sie ihm mit gleicher Geschwindigkeit. Sie warf noch einen Blick über ihre Schulter, in die Richtung, in die Naruto aufgebrochen war.

Nein, sie würde nicht darüber nachdenken.
 

~
 

Energisch schritt Meriko durch die Gänge ihres Hauptquartiers. Sie verteilte harsche Befehle in alle Richtungen, sobald ihr ihre Shinobi über den Weg liefen. Dass sich der Kyuubi Junge vor zirka zwei Stunden von seinen Freunden getrennt hatte, hatte sie nur zu einer winzigen Änderung ihres Planes gezwungen. Eigentlich lief es jetzt noch besser, als davor, und sie war Naruto in gewisser Weise auch dankbar für diesen Schachzug.

Es machte alles deutlich einfacher, wenn seine kleinen Freunde nicht bei ihm waren.
 

Gerade lief ihr wieder einer ihrer Männer über den Weg und sie hielt ihn mit einer ruckartigen Handbewegung auf. Sie musste sich vergewissern, dass alles zu ihrer Zufriedenheit ausgeführt wurde.

„Wie läuft es? Wo sind der Blonde und die zwei anderen?“

Der Shinobi salutierte kurz, ehe er ihr die Antworten gab.

„Der Blonde hält sich im Westen des Dorfes auf und nähert sich von dieser Richtung dem Haupthaus, Onna-shujin. Der Schwarzhaarige und die Rosahaarige kommen aus Osten. Es scheint, als wollten sie uns von zwei Seiten gleichzeitig attackieren.“

„Mir ist egal, was scheint. Haben sie Erfolg?“, fragte Meriko barsch nach. Das war es doch, was wirklich zählte.

Der Ninja zögerte nachdenklich, ehe er antwortete.

„Nun, wir schicken minütlich Truppen aus, um sie am Vorankommen zu hindern, aber wir bereiten ihnen keine allzu großen Probleme. Sie werden bloß für eine kleine Weile aufgehalten.“

Meriko nickte langsam und schwieg einen Moment. Alles wie erwartet. Sie lächelte leicht. Es bestand kein Grund zur Sorge. War nur noch eines zu klären…

„Wer ist näher an uns dran?“, fragte sie.

„Der Uchiha und die Frau.“

Die Herrscherin Kyôkokugakures nickte nachdenklich. So war das also… dann konnte sie endlich ihren finalen Zug einleiten. Ihr Lächeln wurde breiter, als sie ihren letzten Befehl an den Shinobi erteilte.

„Gib Kabi alle Informationen, die du mir eben gegeben hast. Sag ihm, der Kyuubi gehört mir. Er muss sich um den Uchiha und die Frau kümmern. Los!“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, eilte der Mann hastig den Gang entlang. Besser, er tat schnell, was ihm befohlen wurde.
 

Meriko wandte sich in die andere Richtung und setzte ihren zielstrebigen Marsch fort. Ja, sie würde sich um den Kyuubi kümmern. Es war Zeit, ihm den Rest zu geben und die Konoha-nin ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen.

Allmählich verklangen die hektischen Geräusche um sie herum und bloß ihre klappernden Holzsandalen durchbrachen die plötzlich eingekehrte Stille auf dem Flur, der sie weiter ins Innere des großen Hauses führte.

Das Lächeln verschwand nicht von ihren roten Lippen, ihr schwarzes Haar schwang sachte mit jeder ihrer Bewegungen mit. Sie wusste, was sie wollte.

Und sie wusste, wie sie es bekommen konnte.
 

~
 

Hinata starrte mit halb geöffneten Augen an die Zimmerdecke. Sie lag auf einem gewöhnlichen Bett, in einem gewöhnlichen kleinen Zimmer, irgendwo in diesem riesigen Haus. Die Stimme hatte ihr befohlen, dorthin zu gehen und Hinata konnte sich nicht mehr an den Weg zurück erinnern, egal wie sehr sie sich auch bemühte.

Ihre Gedanken rasten und entwarfen nicht zusammenhängende Sätze, zeigten ihr so viele verschiedene Bilder, dass die junge Frau nicht wusste, wie und auf was sie sich konzentrieren sollte. Immer wieder hörte sie die leise Stimme ihrer Herrin, doch wie schon so oft wurde sie überrascht, von seinem Bild, das ihr jedes Mal wie ein Kunai ins Herz schnitt. Kaum tauchten diese blauen Augen vor ihr auf, kaum nahm sie das liebevolle Lächeln war, gruben sich ihre Finger in das Bettlaken und ihr Atem wurde flacher.

Es war falsch, dass sie ihn immer wieder vor sich sah. Die Stimme hatte ihr doch geholfen, ihn zu vergessen. Zum ersten Mal in ihrem Leben.

Zwar waren nun die Kopfschmerzen verschwunden, doch trotzdem kehrten die anderen, noch viel unerträglicheren, Schmerzen mit voller Wucht zurück. Es war, als hätten sie sich einfach so im Hintergrund gehalten und nur auf einen Moment gewartet, um wieder zum Vorschein zu kommen.
 

Er hatte ihr nicht sagen wollen, dass er sie liebte. Er hatte sich geweigert, er war so wütend geworden und er hatte sie zurückgelassen.

Auch ohne die Stimme war es so klar für Hinata, so unglaublich klar, dass sich die Tränen einfach ihren Weg bahnen konnten. Er liebte sie nicht und er hatte es nie getan.

Auch nicht in der Nacht, die für Hinata alles bedeutet hatte. Alles und noch viel mehr.
 

Bei der Erinnerung daran schluchzte Hinata auf. Es tat so weh! Es sollte aufhören, innerlich zu brennen, es sollte aufhören, sie zu zerreißen. Alles in ihrem Körper schrie danach, dass er bei ihr war, alle ihre Gedanken erinnerten sich an die zärtlichen Berührungen, die er ihr geschenkt hatte und doch wusste Hinata, dass nichts davon hatte wahr sein können.

Es tat so unglaublich weh, es war viel schlimmer als alles, das die junge Hyuuga jemals erlebt hatte. Keine Demütigung, keine Verachtung… nichts war so schlimm wie das, was sie gerade durchmachte.

Und es war schwach, es war unglaublich erbärmlich. Sie war fortgelaufen und hatte den einfachen Weg genommen, sie hatte sich auf die Stimme verlassen und sie tat es immer noch. Sie lebte lieber mit den Kopfschmerzen und mit der Gewissheit, nie wieder an ihn denken zu können, als immer wieder sein Gesicht vor Augen zu haben.

Sie wollte doch nur vergessen, war das zu viel verlangt? Sie wollte ihn aus ihrem Leben verbannen und nie wieder eine Träne um ihn weinen und sie wollte, dass es nicht mehr wehtat. Es sollte einfach vorbei sein und Hinata war egal, wie es dazu kommen konnte.

Es sollte bloß aufhören.
 

Die Stimme gab ihr dieses Gefühl, auch wenn die junge Frau tief in ihrem Inneren wusste, dass es falsch so war. Aber trotzdem… trotzdem war sie zu schwach, dem Schmerz rund um die Uhr gegenüber zu treten.

Die Stimme versprach ihr Kraft und wenn sie bei ihr war, dann fühlte Hinata diese auch. Dann kam es ihr nicht mehr falsch vor, dann fühlte sie sich wieder ausgeglichen und komplett. Als hätte es all diese Erinnerungen nie gegeben. Sie spürte keinen Schmerz mehr und auch keine Traurigkeit, genauso wenig wie diese tiefe Verzweiflung, die sich in ihr angesammelt hatte. Sie trug nur noch Wut in sich. Und Wut war viel einfacher zu handhaben. Sie konnte sie einfach leben und sie konnte sie in die Kraft verwandeln, die sie nie gehabt hatte.

Es war bloß schwer, einen klaren Gedanken zu fassen… doch dafür hatte Hinata ja die Stimme. Sie sagte ihr, was zu tun war… und die Stimme hatte Recht. Denn wenn Hinata tat, was sie ihr befahl, dann war alles viel leichter zu ertragen. Dann verschwand der Schmerz.

Das war doch nicht zu viel verlangt…?
 

Hinatas Gedanken wurden von jäh einsetzenden Kopfschmerzen unterdrückt und stöhnend krümmte sich die junge Frau zusammen, ehe sie ihre verkrampften Muskeln schwer atmend wieder löste.

Sein Bild vor ihren Augen war verschwunden und unwillkürlich liefen Hinata Tränen über die Wangen. Ein Teil in ihr war dankbar, der andere teil sehnte sich nach seinen blauen Augen zurück.
 

In dem Moment öffnete sich ihre Zimmertür und sie konnte das leise Geräusch der Holzschuhe ihrer neuen Herrin vernehmen. Und dann erfüllte die liebliche Stimme den Raum.

Hinata, ich habe einen Auftrag für dich. Wenn du ihn nach meinen exakten Anweisungen ausführst, wird dein Leid ein Ende haben.
 

~
 

Sakura wurde brutal von Sasuke herumgerissen und das Kunai raste nur Zentimeter an ihrem Kopf vorbei. Wutschnaubend machte sich die Frau von dem Uchiha los und funkelte ihn an. Sein glühendes Sharingan beeindruckte sie überhaupt nicht.

„Fängst du schon wieder an, Babysitter zu spielen?!“, herrschte sie ihn empört an, holte weit mit ihrer Faust aus und rammte sie einem feindlichen Shinobi in den Bauch. Er flog davon und ward nie mehr gesehen. Hoffentlich.

Sie konnte genau Sasukes abfälliges Tse hören und es machte sie rasend. Wenigstens hatte sie so wieder mehr Power, um sich auf die Gegner zu konzentrieren, die kontinuierlich mehr wurden, egal, wie viele sie und Sasuke ins Jenseits beförderten. Hart prallte Sasukes Katana gegen das Kunai eines Angreifers und das schneidende Geräusch verursachte bei Sakura Gänsehaut. Sie wusste selbst nicht, weshalb. Sasuke hatte ohnehin keine Schwierigkeiten, wenn er sich noch zu blöden Kommentaren hinreißen ließ.

„Du kämpfst wie ein Genin.“, zischte er ihr zu, als sie haarscharf aneinander vorbeirasten, um den jeweils hinter ihnen stehenden Feind zu eliminieren. Sakuras Faustschlag musste ein Kiefer zerschmettert haben, so stark, wie sie auf den Gegner eingeschlagen hatte.

„Ich war Tsunades beste Schülerin!“

„Die Betonung liegt auf war.“, konterte Sasuke giftig. Er hatte keine Zeit und keine Lust, grundlegende Dinge mit Sakura auszudiskutieren! Nicht, wenn er seitlich von jeweils zwei Shinobi attackiert wurde. Es war nicht so, dass sie ihm irgendwelche Probleme bereiteten, doch er und Sakura waren einfach nur umzingelt. Diese Deppen waren schwach, aber in der Überzahl. Wie hieß es so schön?

Kleinvieh machte auch Mist.
 

Mittlerweile waren sie schon weit ins Dorfinnere vorgedrungen. Ein riesiges, altes japanisches Haus erhob sich vor ihnen. Nun ja, Haus war die Untertreibung schlechthin. Palast traf es wohl eher.

Traditionell, erinnerte teilweise ein wenig an eine chinesische Pagode. Es gab drei Stockwerke, alle schön voneinander getrennt und die jeweiligen Zwischendächer waren dunkelrot. Vielleicht waren sie auch hell, aber es goss wie aus Eimern und Wasser färbte ja bekanntlich dunkler. Und eigentlich war es Sasuke auch völlig egal, wie dieses bescheuerte Ding aussah, er wusste nur, dass da drinnen die verdammte Rolle lag!

Zusätzlich war dieses ganze Gebilde noch umgeben von einer dicken, fetten, hohen Mauer. Ganz toll.
 

Endlich, nach langer Zeit, kam Sasuke wieder einmal zum Durchatmen. Sein Sharingan lief auf Hochtouren und die Welt um ihn herum hatte sich verlangsamt. Gezwungen gleichmäßig atmete Sasuke tief ein und aus und sah sich um. Überall Leichen und wenn doch noch ein Fünkchen Leben in den regungslosen Körpern steckte, so sicher nicht mehr lange. Es war grauenhaft, aber Sasuke schreckte so ein Anblick schon lange nicht mehr ab. Er kam nicht einmal in die Verlegenheit, sich darum Gedanken zu machen. Er war Shinobi und er hatte Jahre unter Orochimaru verbracht. Irgendwann verabschiedete sich das Gefühl von Ekel.
 

Sasukes Augen erspähten in nicht allzu großer Entfernung Sakura, die auch eine beachtliche Anzahl von Feinden dem Erdboden gleichgemacht hatte, das musste der Uchiha ihr lassen. Doch er konnte ganz eindeutig erkennen, dass sie eine Verschnaufpause benötigte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in fast schon beängstigender Geschwindigkeit und Schweiß, Dreck und Blut klebte in ihrem Gesicht, in ihren Haaren und auf ihrer Kleidung. Er selbst durfte wohl nicht anders aussehen, doch auch das war ihm herzlich egal.

Gerade war eine große Welle Angreifer abgeebbt, doch Sasuke hatte den dringenden Verdacht, dass das schlimmer war, als eine Attackierung.
 

In der nächsten Sekunde stand er neben Sakura und musterte sie betont abfällig.

„Hältst du noch durch oder muss ich diese Schlacht alleine schlagen?“, fragte er kühl und er behielt ihre Umgebung scharf im Auge. Ihm entging nicht, dass Sakura tief durchatmete und sich dann aufrichtete.

„Ich habe nicht vor, dir den spaßigen Teil zu überlassen.“, gab sie gepresst zurück, ließ ihre Hand grün aufleuchten und heilte eine stark blutende Armverletzung. Sie zuckte kurz zusammen und unwillkürlich lag Sasukes Aufmerksamkeit auf ihr. Das machte ihn zornig.

„Hast du noch ein Kunai nicht gesehen?“, fuhr er sie verärgert an, „Ich rette dich nicht, damit du eine Minute später wieder getroffen wirst!“

Sakura funkelte ihn aus ihren grünen Augen heraus wütend an.

„Ich habe dich nie gebeten, mich zu retten! Ich kann auf mich selbst aufpassen!“, brauste sie entzürnt auf. Sie war nicht mehr schwach! Sie war keine Klotz am Bein und sie war fähig, aus eigener Kraft in einem Kampf zu überleben!

„Ich habe es gemerkt.“, gab Sasuke bloß verächtlich zurück und vor Zorn über seine Arroganz und seinen Hohn trieb es Sakura Tränen in die Augen. Doch noch bevor er es sehen konnte, fuhr sie sich hastig übers Gesicht und verscheuchte ihre aufkommenden Gefühle. Das war schon immer ihr größtes Defizit gewesen. Sie kämpfte und lebte nicht kalt genug. Nicht für ein Leben als Kunoichi.
 

Sasuke fragte sich gerade, wann sie begonnen hatten, richtig zu streiten. Die Worte waren von beiden Seiten gefährlich provozierend gekommen und sie konnten sich wirklich nicht leisten, ihre Konzentration zu verlieren.

„Es ist zu ruhig.“, bemerkte er einfach nur und unruhig packte er den Griff seines Katanas fester. Hier war niemand mehr. Sie standen nur wenige Meter von den Mauern des Palastes entfernt und plötzlich waren alle Angreifer verschwunden. Die Falle war so offensichtlich, dass Sasuke sich fragte, ob das ein ausgesprochen kluger oder ausgesprochen dummer Schachzug war.
 

Sakura nickte an seiner Seite und ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie würde vorbereitet sein und sie würde alles geben.
 

Und dann spürten sie es beide gleichzeitig. Die Augen der jungen Haruno weiteten sich leicht, doch Sasukes verengten sich. Er trat einen kleinen Schritt vor und er war sich nicht sicher, ob er es aus Reflex tat oder weil er Sakura beschützen wollte.

Pah… er beschützte sie nicht. Sie hatte doch selbst gesagt, dass sie keine Rettung brauchte und wollte. Und er hatte weitaus besseres zu tun, als ihren Schutzengel zu spielen. Verächtlich hielt er das Schwert schräg vor sich und dann hatten seine Augen endlich das gefunden, was sie die letzten paar Minuten gesucht hatten.

Den Feind.
 

Kabi lehnte leicht lächelnd an der Mauer des Palastes und blickte in die Richtung von Sakura und Sasuke. Er stieß sich ab und ging einen kleinen Schritt auf sie zu. Als er seine Stimme erhob, klang sie laut und deutlich zu ihnen hinüber.

„Willkommen.“

Und über die Mauern brachen Horden von Angreifern.
 

~
 

Naruto atmete schwer, als weitere Gegner aufgrund eines weiteren Rasengans durch die Luft geschleudert wurden. Doch einen Moment später spürte er, dass die Kraft des Kyuubis ihn durchströmte. Er keuchte leise auf und hielt seine Hand auf seinen Bauch, bemerkte, dass er verletzt war und Blut aus einer frischen Wunde trat.

Er lächelte dünn bei dem Gedanken an Sakura, die ihn wohl sofort geheilt hätte. Nun… wofür hatte er den Fuchs?
 

Der Uzumaki duckte sich unter einem herannahenden Kunai weg, ging ein wenig in die Knie, sprang dann hoch und drehte sich geschmeidig in der Luft. Sein Fuß traf das Gesicht eines Shinobis und drehte seinen Kopf zur Seite. Naruto hörte es verdächtig krachen, doch er ignorierte es. Er durfte keinen Gedanken daran verschwenden, andernfalls würde er das hier nicht durchziehen können.
 

Mittlerweile hatte er sich bis zur Mauer des Palastes durchgekämpft. Eigentlich hatte er mit mehr Gegenwehr gerechnet, je näher er kam, doch das Gegenteil war der Fall. Vor wenigen Minuten hatten die Shinobi begonnen, sich zurückzuziehen. Das Schlachtfeld breitete sich vor dem jungen Mann aus, doch er registrierte die vielen Toten überhaupt nicht.

Keuchend blieb er stehen, als die Angriffe abrupt endeten. Was sollte das?
 

Misstrauisch ging Naruto weiter, jederzeit bereit, eine Attacke abzuwehren und zu kontern. Doch nichts passierte und irgendwann hatte er die Mauer erreicht. Sachte legte er seine Hand darauf, spürte den kalten, nassen Stein unter seinen Handflächen und überprüfte, ob es sich vielleicht um ein Genjutsu handelte. Man konnte schließlich nie wissen, wann Kabi und Meriko unter einer Decke steckten… Naruto hatte schon so seine Erfahrungen mit den beiden gemacht.

Doch die Mauer war echt.
 

Ein kurzes Grinsen umspielte Narutos Lippen, dann konzentrierte er sich und in seiner Hand formte sich Chakra zu einem neuen Rasengan.

„RASENGAN!“, schrie er und fetzte die Mauer vor sich in tausende Trümmer, die weit durch die Luft flogen und mit lautem Getöse und Gerumpel im Inneren des Hofes aufprallten. Denn da war in der Tat ein großer Innenhof, der sich vor Naruto ausbreitete, als er durch das entstandene Loch spähte. Doch lange konnte er diesen Anblick nicht auskosten, denn ehe er es sich versah, kamen aus allen Winkeln und Ecken Shinobi gesprungen und schossen allerlei Waffen auf den jungen Konoha-nin. Sie entlockten Naruto bloß ein abschätzendes Lächeln. Er kreuzte seine Finger.

„Taju Kage Bunshin no Jutsu!“, rief er laut und plötzlich gab es nicht nur einen, sondern hunderte von Narutos, die auf die Feinde einstürmten.

Es war ein Gemetzel, das sich in dem Innenhof von Merikos Palast abspielte, doch das war Naruto herzlich egal. Es gab nur eines, das ihn interessierte, nur eines, wegen dem er hier war und nur eines, für das er bis ans bittere Ende geben würde.

Und das war sein Ziel.

Das war Hinata.
 

„Sagt mir, was ihr mit ihr gemacht habt!“, tönte es von allen Seiten, doch immer mehr und mehr Schattendoppelgänger lösten sich in Luft auf. Verbissen eliminierte Naruto einen Gegner nach dem anderen, spürte, dass vor Wut das Fuchschakra in ihm aufloderte. Er musste es unbedingt kontrollieren, er durfte nicht die Beherrschung darüber verlieren. Nicht jetzt…

Mit einem Aufschrei formte er noch ein Rasengan und musste feststellen, dass es rötlich schimmerte. Seinem Gegner half das nicht wirklich, doch Narutos Bewegungen verlangsamten sich für einen Bruchteil einer Sekunde, was jedoch sofort ausgenutzt wurde.
 

Naruto spürte bloß noch, wie eine Faust ihn im Magen traf, dann donnerte er in einen Berg von Schutt, den er durch das Auslöschen der Mauer selbst verursacht hatte. Kurz blieb er einfach nur benommen liegen, dann machte er sich daran, sich stöhnend aufzurichten. Er hatte sich bestimmt ein paar Rippen angeknackst, doch das war nicht weiter tragisch. Das Fuchschakra zirkulierte in seinem Körper und heilte seine Verletzungen automatisch.
 

„Uzumaki Naruto. Träger des Kyuubi.“
 

Narutos Kopf fuhr in die Höhe und sein Blick brannte sich in den von der Frau, die ihm gegenüber auf dem Balkon des ersten Stockes des Palastes stand und auf ihn hinab lächelte.

„Meriko.“

Der Uzumaki rappelte sich in die Höhe, hielt seine Hand fest an seine Seite gepresst. Es dauerte noch, bis seine Rippen genesen waren.

Dafür fühlte er, dass die Wut in ihm sein Blut zum Köcheln brachte. Er räumte dem Kyuubi automatisch mehr Platz ein und er konnte es nicht verhindern. Meriko war so nahe… diejenige, die ihm Hinata genommen hatte. Seine wunderbare Hinata, der er so unglaublich wehgetan hatte, und die er unbedingt retten musste. Er brauchte sie. Er musste ihr Lächeln wieder sehen und er musste dafür sorgen, dass sie ihm verzieh. Dass sie ihn nicht abstieß…

„Wo-…“, setzte Naruto wütend an, doch dann erstarrte er. Seine Augen huschten von Merikos hämisch amüsiertem Lächeln zu den Shinobi, die ihn erstaunlicherweise nicht sofort attackiert hatten. Sie waren unglaublich in der Überzahl, doch das war es nicht, das Narutos Aufmerksamkeit erregte.

Die Menge lichtete sich ein wenig, vereinzelt glaubte er, leises Lachen zu hören. Er ignorierte es, denn sein Herz blieb gerade stehen.
 

Da stand sie. Sie sah ihn ausdruckslos an und machte keine Anstalten, die feindlichen Shinobi um sie herum anzugreifen.

Der Regen hatte ihr langes, dunkles Haar durchnässt und Naruto konnte die einzelnen Tropfen über ihr Gesicht laufen sehen. Sie nahm sie anscheinend nicht einmal wahr.

Stattdessen kam sie bloß immer weiter auf ihn zu und Narutos Blick bohrte sich in ihre weißen Augen, die unter den leicht gesenkten Lidern kurz zuckten.
 

„Hinata…“, wisperte er unendlich erleichtert. Ihm war, als war eine tonnenschwere Last von seinen Schultern gefallen. Ihr war nichts geschehen. Hinata lebte noch und sie war anscheinend unverletzt. Ihre blasse Haut war vielleicht noch ein wenig bleicher geworden, doch das tat Narutos Dankbarkeit und Erleichterung keinen Abbruch.

„Hina…“, hauchte er leise und seine Stimme bebte vor Zuneigung zu ihr, vor Erleichterung und vor den unbändigen Beschützerinstinkten, die in ihm aufwallten. Naruto vergaß alles um sich herum, konnte bloß in ihre weißen Augen sehen, die seinen Blick jedoch irgendwie seltsam erwiderten. Es war ihm egal. Alles was zählte, war Hinata selbst und er spürte, dass sich alle seine Lebensgeister gleichzeitig zurückmeldeten, dass ihn noch einmal ein Energieschub durchströmte. Er würde sie hier rausholen! Er würde dafür sorgen, dass ihr auch weiterhin kein Haar gekrümmt wurde. Niemand durfte ihr wehtun, nicht ihr. Nicht der Frau, die so viel in ihm ausgelöst hatte und die er mehr brauchte, als Luft zum Atmen.
 

„Hinata-chan.“, wiederholte er etwas deutlicher und ein leichtes Lächeln legte sich um seine Lippen, als er einen Schritt vorwärts ging. Hinata blieb augenblicklich stehen und zuckte etwas zurück. Naruto erstarrte in derselben Sekunde. Was war los mit Hinata? Wieso sah sie ihn so… so komisch an? Das Verhalten der jungen Frau irritierte ihn. Wieso stand sie noch immer bei denen in der Menge und kam nicht zu ihm? Wieso lachten die Shinobi um ihn herum leise?

Naruto starrte Hinata regungslos an und er konnte nicht verhindern, dass eine eisige Kälte seinen Körper durchströmte. Sein Herz begann unregelmäßig zu schlagen und er wusste, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte.

„Was ist los…?“, fragte er leise und irritiert, spürte das Blut unangenehm langsam aus seinem Gesicht weichen. Es sah nicht so aus, als würde Hinata sich auch nur einen Millimeter von der Stelle bewegen.
 

Erst Merikos Stimme brachte Naruto dazu, seinen Blick von der jungen Hyuuga abzuwenden.

„Uzumaki Naruto… du fragst dich, was los ist? Kannst du dir das nicht denken?“, fragte die Herrscherin Kyôkokugakures süffisant und die Augen des blonden Mannes weiteten sich unmerklich.

„Was hast du getan?“, erwiderte er eisig, ohne ihre Frage zu beantworten. Meriko lachte leise auf und stützte sich amüsiert am Geländer des Balkons ab.

„Die Frage ist doch eher, was du getan hast…“

Sie fand das ganze hier außerordentlich interessant. Ihr Plan würde sich großartig verwirklichen.
 

Der Erkenntnis erschlug Naruto beinahe und hastig fuhr er wieder zu Hinata herum, machte einen Schritt auf sie zu, doch zwei Feinde stellten sich ihm in den Weg. Er konnte sich nicht um sie kümmern, er konnte nur Hinata ansehen und die Angst und die Panik schnürten ihm die Kehle zu.

„Hinata, hör mir zu! Es tut mir leid, was ich in der Höhle gesagt habe! Du weißt doch, ich bin ein Idiot, Hina-chan. Verzeih mir, tu mir das nicht an!“, flehte er, aber mittlerweile hatte er auch begriffen, wieso ihr Blick durch ihn hindurch ging.

„Hina… geh von denen weg… sie werden dir wehtun, Hinata.“, beschwor er sie verzweifelt, doch es schien, als hörte die junge Hyuuga ihm nicht zu. Sie schüttelte bloß leicht den Kopf und plötzlich erschallte auch Merikos Stimme über dem Innenhof.

Ich habe dir nie wehgetan, Hinata. Er war es. Er hat dich ausgenutzt und dich fallen lassen. Wenn dich jemand verletzt, dann ist er es. Glaub ihm kein Wort…
 

Mit einem wütenden Aufschrei zückte Naruto ein Kunai und schoss es mit voller Wucht zu Meriko hinauf auf den Balkon. Sie beugte sich bloß ein wenig zur Seite und das Metall prallte an einem Holzbalken hinter ihr ab, fiel klirrend zu Boden.

„LASS SIE IN RUHE!“, schrie Naruto fuchsteufelswild und seine Angst machte ihn beinahe bewegungsunfähig.

„Hinata, bitte, du darfst nicht auf sie hören. Ich könnte dich nie absichtlich verletzen… Hina… das weißt du doch… Ich habe versprochen, dich zu beschützen…“, flüsterte er, doch er war sicher, dass Hinata jedes Wort verstanden hatte. Ob es zu ihr durchdrang, war eine andere Sache.
 

Es drang sehr wohl zu der jungen Frau durch, doch diese immensen Kopfschmerzen blockierten jeden klaren Gedanken. Laut und deutlich führte ihr die Stimme vor Augen, was Naruto ihr angetan hatte. Was er ihr angetan hatte…

Er hatte sie niemals beschützt, das war alles nur eine Masche von ihm gewesen. Alles, nur für diese eine Nacht.

„Lügner…“, wisperte Hinata und stöhnte leise, als die pochenden Schmerzen stärker wurden, „Du hast mich immer nur angelogen…“
 

Meriko lachte, doch Naruto erstarrte. Hilflos schüttelte er den Kopf.

„Nein, das habe ich niemals, Hinata. Nie…“, widersprach er, doch sofort hielt Meriko dagegen.

Der Kuss damals, von dem er dir nie erzählt hat. Wieso denkst du, hat er geschwiegen? Er wollte nicht, dass du ihn abweist… das habe ich dir doch schon erklärt, Hinata. Er wollte dich nur für die eine Nacht am See… er wollte nicht mehr.
 

Und dann war es für einen Moment ganz still in dem Innenhof.

„Das kannst du nicht glauben….“, flüsterte Naruto fassungslos und unschlüssig hob er seine Arme, ganz so, als wollte er Hinata besänftigen, beruhigen. Doch der Blonde war zu überrumpelt von der abrupten Wandlung, als dass er dementsprechend hätte reagieren können. Da stand sie, einfach so vor ihm, und erst jetzt begann er, sie eingehend zu mustern.

Ihr dunkles Haar war durchnässt, die Wasserperlen liefen einzelne Strähnen entlang, die sich an die ohnehin blasse Haut ihres so zerbrechlich wirkenden Gesichts klebten. Zudem trug Hinata neue Kleidung. Schwarzer Stoff umgab ihren zierlichen Oberkörper und bedeckte die schmalen Schultern. Die Ärmel waren lang und reichten der jungen Frau bis zu den Handgelenken. Der Stoff wirkte widerstandfähig und schmiegte sich eng an ihren Körper. Genauso verhielt es sich mit der Hose. Doch sie hatte keine typische Shinobi-Länge, sondern reichte Hinata sogar ein wenig über die Knöchel. Nur die Schuhe waren dieselben geblieben. Die Kleidung ließ die sichtbare Haut an Hinata noch bleicher erscheinen. Es wirkte ungesund.
 

Jedoch an all das verschwendete Naruto keine Aufmerksamkeit. Die galt ganz alleine Hinatas weißen Augen, den Augen, die er so unglaublich faszinierend fand. Sie hatten ihn regelrecht in ihren Bann gezogen, jedes Mal, wenn Hinata schüchtern zu ihm aufgesehen hatte. Und da wurde Naruto klar, dass ihre weißen Augen dafür gesorgt hatten, dass er sich in die junge Hyuuga verliebt hatte. Dass ein Blick von ihr, wandte sie ihn auch noch so schnell ab, bewirkte, dass sein Herzschlag einen Moment aussetzte.

Aber das hier, das waren nicht dieselben Augen.

Das waren nicht die Augen, aus denen Naruto Hinatas Gefühle hatte ablesen können. Sofern er sie richtig interpretiert hatte.

Hinatas Byakugan wirkte unnatürlich bleich und vor allem schrecklich ausdruckslos. Die Lider schienen schwerer, denn sie waren leicht herabgesunken. Ihr Blick ging einfach durch ihn hindurch.
 

Verzweifelt suchte Naruto nach Vertrautheiten, die ihn an die Hinata erinnerten, die mittlerweile so sehr liebte. Es zerriss ihm das Herz, sie so vor sich stehen zu sehen. Er wäre so gerne zu ihr hinübergegangen und hätte sie umarmt, geküsst und vor all dem hier beschützt… doch dafür war es zu spät. Er hatte nicht auf sie aufgepasst, er hatte sie nicht vor seiner Dummheit und vor ihren eigenen Zweifeln bewahrt… und er hatte nicht verhindern können, dass Meriko Hinatas Ängste für ihre Zwecke missbrauchte.

Dass sie sie zu ihrem Spielzeug gemacht hatte.
 

Naruto taumelte einen Schritt auf Hinata zu, doch sofort wich sie zurück und zwei von Merikos Männern versperrten dem Uzumaki erneut den Weg. Und er machte erneut keine Anstalten sie anzugreifen. Alles in ihm war auf Hinata ausgerichtet. Alles in ihm wollte zu ihr und sich entschuldigen, sie trösten und sie einfach nur retten. Aber… was sollte er gegen Merikos Seishin-Bunshin machen? Er war überall in Hinata!
 

Zutiefst verzweifelt sah Naruto in die weißen Augen der jungen Hyuuga.

„Hinata, ich wollte nie des Sex wegens mit dir schlafen.“, flüsterte er nachdrücklich und alleine Hinatas Annahme traf ihn tief.

„Glaub mir, Hinata-chan.“, flehte er leise. Aber er wusste, dass sie es nicht tun würde.
 

Meriko lachte und Narutos Kopf ruckte in ihre Richtung.

„Lass sie zufrieden! Das hier ist eine Sache zwischen dir und mir!“, rief er ihr wütend zu, spürte das Kyuubi-Chakra in sich aufwallen, doch die Herrscherin Kyôkokugakures schüttelte nur belustigt ihren Kopf.

„Nicht doch, nicht doch… Genau genommen habe ich mit Hinata nicht allzu viel zu tun… Sie war verzweifelt und ich habe ihr eine Möglichkeit geboten, zu fliehen. Die Gedanken und Vermutungen, die ich bekräftige, kommen alleine von ihr. Du weißt doch, wie der Seishin-Bunshin funktioniert. Es gibt nur eine Sache, zu der ich Hinata überreden musste…“, sinnierte Meriko in Gedanken versunken. Naruto sah wütend zu ihr hinauf.

„Was hast du gemacht?“, fauchte er und übertrieben abwehrend hob Meriko ihre Hände.

„Sie hat doch nur für mich gelesen.“
 

Einen Moment sah Naruto sie verständnislos an… doch dann erkannte er die Wahrheit in ihren triumphierenden Augen.

„Die Rolle…“, hauchte er entsetzt und sein Blick huschte zurück zu Hinata, während sich eisige Kälte in ihm ausbreitete. Sie hatte Meriko das gegeben, was Naruto und Sasuke all die Jahre versucht hatten zu verhindern.

„Was hast du getan, Hina?“, wisperte er verzweifelt und dass er das Wort direkt an sie richtete, sorgte dafür, dass Hinata zusammenzuckte. Regen peitschte Naruto ins Gesicht, als der Wind das Wimmern der jungen Hyuuga zu ihm hinübertrug.

„Geh weg, Naruto-kun…“

Hilflos streckte Naruto seine Arme nach ihr aus, doch erstens wurde ihm erneut der Weg versperrte und zweitens kniff Hinata ihre Augen fest zusammen und schüttelte ihren Kopf. Seine Hilflosigkeit machte Naruto rasend.

Er spürte, dass sich Kyuubi in ihm regte. Er wollte Meriko leiden lassen. Er wollte sie töten, zusammen mit all ihren Soldaten. Er wollte Hinata durchschütteln, sie anschreien und er wollte seine Hinata zurück. Die liebe kleine Hinata, die so schnell rot wurde, die stotterte, die schüchtern war… die ihn so zärtlich berühren konnte… deren Lippen seine so zart liebkost hatten… er wollte Hinata zurück, die ihn besser kannte, als irgendjemand sonst, die ihn besser verstand, als er jemals zu hoffen gewagt hatte…

„Das meinst du nicht ernst…“
 

Hinata griff sich an den Kopf, als hätte sie Schmerzen, ihre regungslosen Gesichtszüge verzerrten sich zu gepeinigten. Es war klar, dass sie litt, doch Naruto wusste nicht, ob es körperlich oder seelisch war. Wieso konnte das alles nicht einfach nie passiert sein? Könnte er doch bloß die Zeit soweit zurückdrehen, als Hinata beim See aufgewacht war… könnte er bloß ungeschehen machen, was er in er Höhle gesagt hatte.

Ich werde Hinata bestimmt nicht sagen, dass ich sie liebe…

Sie musste so verzweifelt gewesen sein… er hatte sie in die offenen Arme Merikos getrieben. Wie schaffte er es bloß, die Menschen, die ihm wichtig waren, an den Feind zu verlieren? Erst Sasuke und jetzt Hinata. Naruto konnte das nicht mehr ertragen. Es fraß ihn innerlich auf und es lähmte seine Gedanken. Er wollte nicht mehr. Er durfte nicht zulassen, dass es noch einmal wehtun würde. Er durfte nicht zulassen, dass es sich wiederholte.

Er konnte Hinata nicht verlieren, nicht so, wie er Sasuke verloren hatte und er hatte nicht mehr die Kraft, noch einmal so lange zu kämpfen, noch einmal so oft zu verzweifeln und sich so oft hilflos zu fühlen.

Er würde nicht zulassen, dass ihm Hinata weggenommen wurde, dass sie so endete wie Sasuke. Einsam, alleine und verlassen, wütend, unzufrieden und zornig. So voller Hass auf sich selbst, so voller Hass auf die Dinge, die er getan hatte…

Naruto musste Hinata dieses Schicksal ersparen! Er musste dafür sorgen, dass sie in seiner Nähe blieb, er musste sie retten! Er konnte nicht zulassen, dass es noch mal passierte…
 

Hitze breitete sich in Naruto aus, schier unerträgliche Hitze, die dem Blondschopf nur zu bekannt war. Kyuubi. Naruto hatte nicht vor, sich seiner zu bedienen. Er wusste, dass er es nicht mehr einwandfrei kontrollieren konnte, dass es zu gefährlich war. Es war so heiß…
 

Keuchend atmete Naruto ein und zwang sich, sich zu kontrollieren. Kyuubi war wütend, viel wütender, als er sein sollte, sein durfte. Naruto griff sich an den Bauch. Seine Haut brannte wie eine offene Wunde, aber wenigstens waren seine anderen Verletzungen restlos verheilt. Die Rippen waren wieder ganz.
 

Um ihn herum waren die Soldaten Merikos aufgrund des rasanten Chakraanstiegs unruhig und in den Augen der Herrscherin loderte grimmige Entschlossenheit auf. Das war es, das sie erhofft hatte. Kyuubi musste besiegt werden.

Sie konnte es schaffen. Jetzt. Die Zeit war gekommen und sie durfte die Gelegenheit und die wohl einzige Chance nicht ungenutzt lassen.

Energisch hob sie ihre Arme und die Ärmel ihres langen Gewandes entblößten ihre porzellanfarbenen Unterarme, als der seidige Stoff zurückrutschte.

„Männer, zieht euch zurück!“, rief sie ihren Leuten zu, die diesem Befehl nur allzu gerne nachkamen.
 

Schnell leerte sich der Innenhof, während Naruto noch immer um seine Fassung kämpfte. Die Wut flackerte immer wieder von neuem in ihm auf und die Hitze glühte unangenehm in seinem Inneren. Es war so, wie Naruto schon lange befürchtet hatte. Kyuubi gewann an Kraft… oder er selbst wurde schwächer.

Narutos Atem ging schneller. Er musste das hier beenden. Er musste es zu Ende bringen, bevor er die Kontrolle über sich verlieren konnte. Er musste Hinata jetzt retten. Er musste Meriko jetzt töten, beseitigen, aus dem Weg räumen, vernichten, foltern, ihr Schmerzen zufügen, sie quälen…

Naruto stöhnte auf und seine Finger krallten sich in sein Gewand, das seinen Bauch bedeckte. Der Schmerz war nahezu unerträglich, doch er konnte damit umgehen. Er konnte das! Egal, wie schnell das Fuchschakra zulegte… er konnte es schaffen, er musste es schaffen! Selbst wenn der Blutrausch geweckt war, selbst, wenn er sich kaum zurückhalten konnte… Er durfte Hinata unter keinen Umständen in Gefahr bringen. Nie wieder. Eher würde er sich selbst töten, bevor er das ein weiteres Mal zuließ.

Er würde sie beschützen, und sei es vor ihm selbst!!
 

„Hina… bitte… geh weg von ihr…“, flehte Naruto noch einmal und es war so unglaublich anstrengend, ruhig zu reden. Am liebsten hätte er in diesem Moment die Wut und die Verzweiflung in Form von unschöneren Wörtern zum Ausdruck gebracht, doch seine Selbstbeherrschung erreichte eine neue Stufe. Er musste dafür sorgen, dass Hinata aus der Gefahrenzone kam. Er musste dafür sorgen, dass sie… dass sie… nicht mehr auf Merikos Seite stand…
 

Erst jetzt bemerkte Naruto, dass Hinata und er die letzten Verbliebenen auf dem Innenhof waren. Meriko thronte schräg hinter Hinata auf dem hohen Balkon und hatte wohl alles ziemlich toll im Blick. Sie lächelte leicht, als sie den irritierten Blick des Uzumaki bemerkte. Laut hallte ihre Stimme über den Hof und Naruto würde ihre Worte wohl niemals vergessen.

Hinata, jetzt ist es soweit. Bist du bereit, die Schmerzen hinter dir zu lassen? Kämpfe hier und jetzt gegen den Verursacher deines Leides! Bereite deinen Qualen selbst ein Ende… sei stärker, als jemals zuvor!!

Naruto erstarrte und wurde blass. Seine Augen huschten zu Hinata und verzweifelt sah er sie an, denn er wusste, dass Meriko die Dinge angesprochen hatte, die Hinata zutiefst zweifeln ließen und die sie verunsicherten.

Die junge Frau trat ein paar zittrige Schritte zur Seite und stellte sich nun direkt zwischen Naruto und Meriko. Ihre Bewegungen waren langsam, aber doch stetig, als ihre Hand zu ihrem Waffenbeutel tastete.
 

Naruto spürte, dass sein Herz stehen blieb.

Das konnte er nicht! Er konnte an Hinata vorbei… nicht so vorbei. Niemals! Es würde zudem nicht mehr lange dauern, bis der Fuchs sich seiner bis zu einem gewissen Teil bemächtigen würde… er konnte nicht gegen Hinata kämpfen! Er würde sie verletzen, wenn er die Kontrolle verlor, er würde zulassen, dass Kyuubi ihr wehtat. Aber das konnte er nicht zulassen! Er konnte nicht, er durfte nicht! Er konnte nicht an Hinata vorbei, nicht so, er konnte sie nicht angreifen! Niemals.
 

„Hina… Hina, mach das nicht! Lass nicht zu, dass sie das mit dir machen kann, lass nicht zu, dass sie dich kontrolliert und manipuliert! Bitte, bitte, Hinata, ich flehe dich an…“

Er hat dir nur wehgetan, Hinata! Willst du es noch einmal zulassen? Noch einmal leiden, noch einmal spüren, wie deine Hoffnungen und deine Träume in tausend Scherben zerspringen?
 

Merikos eindringliche und Narutos verzweifelte Stimme vermischten sich in Hinatas Kopf und mit voller Wucht kehrten die Schmerzen zurück. Die Worte ihrer Herrin waren viel lauter als die Narutos, so viel lauter und sie ließen nicht zu, dass die Stimme des Uzumaki Hinata in irgendeiner Weise beeinflusste.

Doch etwas in der jungen Frau verzehrte sich nach seinen Worten. Etwas war aufmerksam und wollte sie überzeugen, zu ihm zu gehen, ihm zu glauben und ihm zu vertrauen.
 

Hinata fürchtete, gleich zu zerreißen, so sehr kämpften die beiden Stimmen um Vorherrschaft und verursachten ihr die schlimmsten Kopfschmerzen. Wieso konnte sie sie nicht vertreiben?

Sie war so schwach, viel zu schwach. Ihr Vater hatte Recht gehabt, sie konnte sich einfach nicht behaupten und sie ließ sich andauernd ausnutzen. Immer und immer wieder.

Am liebsten hätte Hinata sich auf den Boden geworfen und vor Schmerzen geschrieen, vor ihrer seelischen und körperlichen Peinigung.

„Hört auf… hört doch bitte auf…“, murmelte sie vor sich hin, halb ohnmächtig vor Kopfschmerzen, doch die Stimme ihrer Herrin wurde immer lauter und schallte und dröhnte in ihrem Kopf.

Befreie dich, Hinata… befreie dich von all deinen Schmerzen…
 

Und irgendwann war plötzlich der Moment gekommen, in dem Hinata nicht mehr wusste, wer in ihr dachte, was sie dachte und wie sie handelte.

Der einzige Drang, der so stark war, war, dem allem ein Ende zu bereiten.
 

Als Hinata Naruto fixierte, wusste er, dass er verloren hatte. Automatisch wich er einen Schritt zurück, als Hinata zwei Kunai zückte und mit blitzschnellen und geschickten Bewegungen kampfbereit vor ihre Brust hielt.

„Nicht, Hinata… ich kämpfe nicht gegen dich…“

Der Fuchs in ihm schrie etwas anderes, das Chakra in ihm legte rasant zu und versorgte ihn mit Kraft und Energie, doch alles in Naruto war wie erstarrt.

„Nein…“

Das Entsetzen lähmte ihn. Um Meriko zu töten, musste er an Hinata vorbei. Er musste sie aus dem Weg räumen, er musste sie kampfunfähig machen.

Lieber würde er sterben.

Und dann durchschaute er Merikos Plan und die eisig kalte Wut ergriff erneut Besitz von ihm. So hatte sie es geplant, das war ihre Idee gewesen.

So besiegte man Kyuubi.
 

Naruto fragte sich, wieso er es nicht schon früher herausgefunden hatte, wieso Sasuke oder Sakura nicht diesen Geistesblitz gehabt hatten.

Wie immer war es seine Schuld.

Wie immer war er es, der alle in Gefahr brachte, der die Feinde wie ein Magnet anzog. Wie immer war es nur seine Schuld, dass alles so weit gekommen war.
 

„Du Monster…“, flüsterte er und er wusste, dass Meriko ihn verstand. Doch sie lachte nur ihr glockenhelles Lachen und sah ihn gehässig an.

„Wer ist das Monster, Fuchsungeheuer?“, klang ihre Stimme an Narutos Ohr und er erzitterte.
 

Greif an, Hinata, bereite allem ein Ende! Erinnere dich daran, was er dir angetan hat! Der Kuss, der See, die Worte! Deine Gefühle, die er mit Füßen getreten hat, deine Wunden, in die er Salz gestreut hat, deine Tränen, die nur wegen ihm so zahlreich flossen…
 

In Hinatas Augen bildeten sich Tränen, als die Bilder und Narutos Worte vor ihrem geistigen Auge auftauchten. Der Schmerz durchschnitt sie wie tausende Kunais und es tat so unglaublich weh, dass sie am liebsten einfach davongelaufen wäre.

„Du hast mir so wehgetan…“, wiederholte sie die Worte ihrer Herrin und die ersten Tränen mischten sich mit den Regentropfen. Naruto konnte nur hilflos den Kopf schütteln.

„Hinata… bitte. Niemals absichtlich… Hinata… ich könnte dir nie wehtun…“
 

Doch kaum hatten die Worte seine Lippen verlassen, raste Hinata auch schon auf ihn zu. Er konnte den Schmerz in ihrem Gesicht lesen und all die Geschehnisse lähmten ihn so sehr, dass er nur im letzten Moment ausweichen konnte. Geistesgegenwärtig griff er nach einem Kunai und ihm wurde übel bei dem Gedanken, die Waffe gegen Hinata richten zu müssen.

Ihre Bewegungen waren geschmeidig und blitzschnell und er schaffte es gerade noch so, ihre Waffen hart aufeinanderprallen zu lassen. Verzweifelt blickte er in ihre weißen Augen, die ihm plötzlich so nah waren.

Er hatte sie wieder sehen wollen, die ganze Zeit über, doch jetzt wünschte er sich, es niemals getan zu haben. Niemals diesen leeren Blick gesehen und niemals diese Qualen entdeckt zu haben.

Es war seine Schuld. Wie immer war es nur seine Schuld und er hätte alles dafür getan, es zu ändern. Aber er tat nichts vorsätzlich… niemals.

„Hinata… Hinata, bitte. Du kennst mich doch. Du… du weißt doch, dass ich nicht so bin! Ich habe dich so oft zurückgewiesen, weil ich dir nicht wehtun wollte… Hinata, bitte…“

Wieder bildeten sich mehr Tränen in den Augen der jungen Hyuuga und Naruto wusste nicht mehr, ob ihr Gesicht vom Regen oder vom Weinen nass war.

„Ich dachte, du magst mich… ich dachte, du wärst ein Freund…“, schluchzte Hinata auf und mit einer raschen Bewegung wirbelte sie herum, sodass Naruto den scharfen Kunais nur mit einem Rückwärtssalto ausweichen konnte.

„Ich bin ein Freund, Hinata! Ich würde dir niemals wehtun, glaub mir! Hör nicht auf Meriko!“

Wieder prallten ihre nassen Waffen aufeinander und Naruto konnte genau sehen, wie Hinatas Unterlippe zitterte, sie etwas sagen wollte, doch kein Wort ihren Mund verließ.
 

Denk an den Kuss, Hinata. Er hat es dir verschwiegen…

Naruto wusste, dass es seine einzige Chance war, Merikos Worte zu widerlegen. Es zumindest zu versuchen. Er musste sie doch hervorlocken können… die richtige Hinata, die Hinata, die er liebte, die Hinata, die noch in dieser Frau vor ihr steckte, die Hinata, die ihm alles bedeutete, die Frau, für die er sterben würde.

Sie musste noch da sein.

„Ich wollte nicht, dass du schlecht von mir denkst, Hinata. Ich wollte nicht, dass du mich für so jemanden hältst… Ich wollte dir nicht wehtun! Du warst so traurig, als du zurückgekommen bist… ich konnte dir nicht noch mehr wehtun!“

Wir haben damals miteinander gesprochen, Hinata. Du bist wegen mir zu ihm zurückgegangen… Ich war damals für dich da… Ich war auf deiner Seite, Hinata, glaub mir! Ich wollte dir nie etwas Böses. Hör nicht auf das, was er dir sagt! Ich will dir helfen, er will dich leiden sehen! Greif ihn an, Hinata, töte ihn!!

„NEIN, HINATA!“
 

Hinata konnte nicht anders, es war wie ein Befehl, den ihre Herrin durch ihr Gehirn jagte. Sie erschrak selbst, als ihr Körper sich blitzartig um Naruto herumwirbelte und ihn mit einem kräftigen Tritt durch die Luft schleuderte. Das war sie nicht… das war sie nicht, sie wollte ihm nicht wehtun… sie konnte das nicht… Er war Naruto… Sie mochte Naruto doch…

Mit unglaublicher Intensität kamen die Kopfschmerzen zurück und die aufwallenden Gefühle wurden zurückgestoßen, so hart, dass Hinata unwillkürlich aufstöhnte und leicht taumelte, ehe sie ihre Balance wieder fand. Ihr Atem ging schneller und flacher.

Die Schmerzen waren nahezu unerträglich.
 

Meriko spürte Hinatas Widerstand augenblicklich und sie wusste, dass sie sich nicht zu viel Zeit lassen durfte. Sie konzentrierte ihr Chakra auf den Seishin-Bunshin in Hinata und verlieh ihm mehr Macht über die junge Frau.

Erinnere dich an das Leid, Hinata.

Nur ein Befehl. Ein einziger und sie spürte, wie der schwache Wille der Hyuuga brach. Ihre Lider senkten sich wieder, die Kunai lagen sicher in ihren Händen und ihr Blick war starr auf Naruto gerichtet, der sich gerade mühsam wieder aufrappelte und versuchte, das Fuchschakra unter Kontrolle zu halten.
 

Meriko lächelte auf ihn hinunter, als er mit wackeligen Schritten aufstand und erneut Hinata gegenüberstand. Er würde nichts ändern können. Er würde nichts tun können.

Keine Macht der Welt konnte den Seishin-Bunshin aus Hinata vertreiben.

Keine Macht der Welt.

„Es ist zwecklos, Naruto Uzumaki. Reden hilft nicht weiter. Der wahre Kampf beginnt jetzt!
 

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Mehr muss man dazu wohl nicht sagen. xD

Ich bin gespannt auf eure Kommentare und freue mich, dass ich euch ein neues Kapitel geben konnte. >.<
 

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia

Der waghalsigste Plan von allen

Ich denke, keinerlei Kommentare meinerseits sind notwendig~

Über ein Jahr sagt alles. =(
 

Ich würde euch empfehlen, die letzten Kapitel noch einmal zu lesen, falls ihr euch nicht mehr genau erinnern könnt, wo die Geschichte ins Stocken geraten ist!
 

Ich wünsche viel Spaß!!
 

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Kapitel 19: Der waghalsigste Plan von allen
 

Erneut raste Hinata auf Naruto zu. Die Kunais lagen sicher in ihren Händen und mit geschickten Bewegungen und rasanten Drehungen versuchte sie Naruto zu treffen, der jedoch geistesgegenwärtig jedes Mal ausweichen konnte. Er duckte sich unter Hinatas Angriffen hinweg und wenn sich die Gelegenheit bot, brachte er mit schnellen Rückwärtssaltos mehrere Meter zwischen sich und die junge Frau, die ihm jedoch keine Zeit ließ sich groß zu erholen.
 

In ihrem Kopf herrschte noch immer völliges Chaos und vor ihren Augen flimmerte die Umgebung. Sie konnte nicht mehr klar denken und der Teil ihres Gehirns, der winzige Teil, den Merikos Stimme nicht unterworfen hatte, konnte nur hilflos mit ansehen, wie ihr Körper immer neue Angriffe auf Naruto startete.

Die leise und doch so unglaublich laute Stimme in ihrem Inneren erinnerte sie an die Dinge, die er ihr angetan hatte, die Worte, die er ihr an den Kopf geworfen hatte, und förderte ungeahnte Kraftreserven in Hinata zutage.

Ihr Körper war diese andauernde Belastung nicht gewohnt und trotz des Regens war Hinata Haut von einer leichten Schweißschicht bedeckt. Wieder wirbelte sie um ihre eigene Achse und mit dem Schwung der Drehung wollte sie Naruto ihr Messer in die Seite rammen, doch das Kunai prallte auf ein Hindernis und metallisches Klirren war zu hören.

Hinatas Armmuskeln begannen zu zittern, als sie den Druck erhöhte und Naruto es ihr gleichtat. Er hatte ihren Angriff gerade noch rechtzeitig blocken können und wieder war er ihr so nahe, wieder sah er sie mit seinen blauen Augen so verzweifelt an, dass alles in Hinata gegen ihre derzeitigen Handlungen rebellierte. Seine Nähe war im wahrsten Sinne des Wortes greifbar und sie wünschte sich nichts mehr, als dass die Schmerzen einfach aufhörten und sie sich in seine Arme fallen lassen konnte. Sie wollte vergessen, nie wieder aufwachen und trotzdem bei ihm sein, trotz all der Schmerzen und all dem Leid, durch das sie wegen ihm gegangen war.

Sie wollte bei ihm sein und die Kopfschmerzen sollten verschwinden! Sie wollte nicht kämpfen… sie hatte keine Kraft dazu…
 

„Hinata, lass dich nicht von ihm besiegen! Du hast alle Chancen ein für alle Mal dafür zu sorgen niemals wieder verletzt zu werden! Möchtest du wieder auf ihn hereinfallen? Möchtest du wieder schwach werden?!“
 

Augenblicklich schüttelte Hinata ihren Kopf, biss sich auf die Unterlippe und erhöhte noch einmal den Druck auf Narutos Kunai, auch wenn ihre Muskeln um Entlastung schrieen. Naruto gab nicht nach, formte mit seinen Lippen nur lautlos ihren Namen und schien völlig ratlos und verzweifelt.

Ein unwidersetzbarer Befehl durchzuckte Hinata und ließ sie schmerzhaft aufkeuchen, als er all ihre Gedanken unterband.

Töten.
 

Mit einer ruckartigen Bewegung riss Hinata sich los, duckte sich, wirbelte herum und wollte Naruto ihr Kunai ins Bein rammen, doch er hatte ebenso schnell reagiert wie sie. Wieder war er ein paar Meter schräg vor ihr in der Luft und brachte Abstand zwischen sich und die junge Frau, die diesmal jedoch nicht abwartete. Aus der Hocke stieß sie sich vom Boden ab, schoss auf den Uzumaki zu und hob eines ihrer Kunais gefährlich vor ihre Brust, während sie das andere mit einer geschmeidigen Bewegung auf Naruto abfeuerte.

Das Messer zischte in seine Richtung und entsetzt registrierte Hinatas Unterbewusstsein, wie sich seine Augen überrascht weiteten. Damit hatte er nicht gerechnet.

Doch ein anderer Teil, der Teil, in dem Merikos Stimme so eindringlich und laut war, ihr all die wunderbaren Dinge versprach, der triumphierte, der wusste, dass sie ihn verletzen würde.
 

Das Kunai bohrte sich in Narutos Hals und mit einem gurgelnden Geräusch fiel sein regungsloser Körper zu Boden. Unwillkürlich verlangsamte Hinata ihren Lauf und alles in ihr zog sich schmerzhaft zusammen. Das verbliebene Messer in ihrer Hand zitterte leicht. Sie hatte das Bedürfnis zu schreien, seinen Namen zu rufen und auf der Stelle zu verzweifeln, doch das ließ die Stimme nicht zu. Ganz im Gegenteil, sie erstickte die aufflammenden Gefühle, die Hinata, wenn sie sie in voller Wucht getroffen hätten, augenblicklich jeglichen Lebenswillen geraubt hätten.

„Sehr gut gemacht, Hinata… Das war richtig so.“
 

Jetzt blieb Hinata stehen und atmete keuchend und schwer ein, als die Kopfschmerzen erneut mit brutaler Macht über sie hereinbrachen. Es war nicht richtig… sie konnte doch spüren, dass ein Teil von ihr gerade starb, dass ein Teil von ihr grausam qualvoll verblutete und dass der unbändige Drang in ihr aufwallte verzweifelt zu schreien und zu Naruto zu stürzen. Doch der Befehl es nicht zu tun beherrschte ihren Körper.

Noch einmal streiften Hinatas weiße Augen Narutos regungslose Gestalt.

Naruto.

Naruto war verletzt.

Sie hatte Naruto angegriffen. Sie hatte Naruto lebensbedrohlich verwundet.

„Nein…“, entkam es ihr krächzend und sie stöhnte auf, als Merikos Stimme ihre Gedanken und Gefühle zurückschlug. Nein! Nein, nein, nein!

Naruto, immer nur Naruto. Es schrie in ihren Gedanken, es brachte sie um!

„Naruto…“, stieß sie zitternd hervor und biss fest die Zähne zusammen, als der Schmerz wie eine Rasierklinge durch ihren gesamten Körper fuhr.
 

„Wage es nicht, Hinata! Wage es nicht dich gegen mich aufzulehnen… wage es nicht an meinen Worten zu zweifeln! Wer hat dir geholfen, als du am Boden warst? Wer hat dir geraten dein Leben selbst zu bestimmen? Wer hat dir in deiner Verzweiflung beigestanden, als du es am nötigsten hattest, als dir niemand anderes Trost geben konnte?! Wage es nicht an mir zu zweifeln und höre auf meine Worte!“
 

Meriko war wütend, unglaublich wütend, und ihre Finger krallten sich um das hölzerne Geländer. Ihre Augen waren auf die junge Frau fixiert und nicht auf den sterbende Körper des Kyuubis. Sie durfte Hinata nicht verlieren!

Ihre komplette Konzentration und ihr Chakra legten sich auf sie und sie ging in den nächsten Schritt ihres Jutsus über.

Wenn Hinata nicht tun wollte, was sie ihr sagte… dann musste man sie dazu zwingen!

Und sie konnte das… mit ein wenig Konzentration…
 

In dem Moment verpuffte Narutos Körper in einer Rauchwolke.
 

Der Uzumaki atmete schwer und hatte sich hinter dem großen Schutthaufen verborgen. Er versuchte zu überlegen, nachzudenken und einen Plan zu fassen, doch es war ihm nicht möglich.

Hinata kämpfte gegen ihn.

Er kämpfte gegen Hinata.

Alles in ihm krampfte sich zusammen und er musste sich zwingen, die unsagbare Verzweiflung und Aussichtslosigkeit dieser Situation nicht Überhand nehmen zu lassen. Er konnte das, er musste das durchstehen, er konnte das hier entschärfen… nur wie? Wie konnte er Hinata außer Gefahr bringen, sprich, sie von Meriko trennen?
 

Gerade löste sich das Jutsu des Schattendoppelgängers und die Erinnerungen des Bunshins gingen in seine eigenen über.

Kurz war Naruto in Gedanken, dann verzog sich seine Miene gequält. Hinata hatte Schmerzen, ihr wurde wehgetan und er konnte es nicht verhindern…

Und sie hatte einen Moment innegehalten und seinen Namen gesagt.
 

Sie war noch da, Hinata war noch immer bei ihm, und ein Teil in ihr, der wollte das alles nicht. Ein Teil in ihr war nicht unter Merikos Kontrolle.
 

Unsagbare Erleichterung machte sich in Naruto breit und vor Freude hätte er am liebsten gelacht, doch er blieb stumm. Zuerst musste er nachdenken. Zuerst musste er sich über seine nächsten Schritte im Klaren werden.
 

Hinata reagierte auf ihn. Früher oder später. Vielleicht konnte er es schaffen, diesen Teil in ihr anzusprechen. Vielleicht konnte er es schaffen, dass Hinata Meriko abschüttelte, dass sie stark genug war ihr nicht die Kontrolle zu überlassen.

Die Meriko eindeutig hatte. Sie konnte Hinata nach Belieben kontrollieren, sie Dinge tun lassen, die sie eigentlich nicht wollte…

Noch.
 

Aber würde es mit schlichtem Reden reichen Merikos Einfluss zu brechen? Tausend Stimmen in Naruto schrieen Ja und flehten um diese Möglichkeit, doch der rationale Teil in Naruto meldete sich bloß mit einem ruhigen Nein zu Worte.

Es würde nicht reichen, wenn er nur redete. Merikos Jutsus waren nicht so einfach gestrickt. Wenn Naruto die letzten Jahre etwas klar geworden war, dann die Tatsache, dass Meriko nicht nur irgendeine Gegnerin war.

Mehrere Sekunden lang schmiedete Naruto mehrere Pläne, einer waghalsiger und unsinniger als der andere… und doch.
 

Der waghalsigste Plan war der, der ihn am meisten ernüchterte.

Der waghalsigste war der, mit dem er Hinata retten konnte.
 

Narutos Griff um das Kunai verstärkte sich und mit der anderen Hand wischte er sich den kalten Regen aus dem Gesicht. Er atmete tief und beruhigend ein und aus. Der Plan stand fest. Er würde jetzt da hinausgehen und versuchen zu Hinata durchzudringen. Die Chancen auf durchschlagenden Erfolg standen sehr schlecht und Naruto war das bewusst und er musste sich zwingen die Verzweiflung und die Panik und die Hilflosigkeit nicht Überhand nehmen zu lassen.
 

Ihm war doch eben erst klar geworden, dass die Würfel schon gefallen waren. Meriko wusste, was sie getan hatte. Kein Weg führte daran vorbei und Naruto spürte, dass jegliche damit in Zusammenhang stehende Gefühle aus seinem Körper verschwanden.

Kein Weg führte an dem waghalsigsten und dümmsten und dämlichsten Plan vorbei.

Naruto wusste er, was er zu tun hatte.
 

Er lächelte grimmig, erhob sich und trat wieder hinaus auf die Bildfläche.
 

Hinata erstarrte, als der Uzumaki plötzlich wieder vor ihr auftauchte. Ihr Herz blieb stehen, einerseits vor Erleichterung und andererseits vor Zorn.

Er durfte nicht leben! Sie musste ihn ausschalten. Er durfte ihr nie wieder wehtun…

Er lebte! Sie hatte ihn nicht verletzt, es war nur einer seiner Doppelgänger gewesen…
 

Meriko atmete tief durch. Die Situation spitzte sich zu, aber sie geriet noch nicht außer Kontrolle. Das konnte sie nicht zulassen.

Und das würde nicht passieren.

„Los, Hinata! Mach weiter, es ist noch nicht vorbei! Töte ihn!“

Zur Sicherheit jagte sie den unwidersetzbaren Befehl durch Hinatas Körper. Sie musste auf Nummer Sicher gehen.
 

Naruto ging langsam auf Hinata zu.

„Hina… bitte. Ich weiß, dass du das nicht willst.“

Es war ihm egal, dass das hier ein aussichtsloses Verfahren war, doch ein Blick in die trüben Augen Hinatas und er musste seine letzte Chance nutzen zu versuchen dem Plan zu entgehen. Er musste mit ihr reden.
 

Der Blondschopf bemerkte, dass die junge Hyuuga ein weiteres Messer gekonnt hervorzog und vor ihre Brust hielt. Naruto erwiderte den Blick ihrer weißen Augen, der doch nicht so wie immer war… der ihn nicht berührte, der nicht in ihn sah, der durch ihn hindurchging.

Er wusste, dass das nicht Hinata war. Nicht seine Hinata, nicht die Frau, die ihn erreicht hatte, die sein Herz schneller schlagen ließ, die er geküsst hatte, mit der er eine wundervolle Nacht verbracht hatte. Nicht die Frau, der er alles erzählt hatte, nicht die Frau, die so herrlich rot wurde… die ihn mit einem schüchternen Lächeln so sehr berührte… das war nicht seine Hinata…
 

Das machte die Sache leichter. Naruto wollte sie zurückholen. Er wollte sich sicher sein können, dass sie wieder lächeln, wieder rot werden und wieder ihre sanfte Stimme erheben würde.

Als ihr Messer auf sein schnell gezücktes prallte, wusste er, dass der Plan unvermeidlich war. Es gab nur einen Weg. Einen einzigen um sie zu retten.
 

Die beiden Shinobi wirbelten über den Innenhof und aufgrund des Regens ließen sich ihre Gestalten kaum erkennen. Schemenhaft schossen sie über den Boden, legten an Geschwindigkeit zu und ließen ihre Messer aufeinanderprallen, nur um im nächsten Moment erneut ein paar Meter zwischen sich zu bringen. Naruto suchte die Entfernung, Hinata die direkte Nähe. Kaum kam der Uzumaki zu stehen, war die Dunkelhaarige bei ihm und zwang ihn erneut ihre Angriffe zu parieren.

Dieses Spiel ging ein paar Minuten dahin, ehe Naruto es schaffte sich so weit von Hinata zu entfernen, dass sie nicht augenblicklich angriff. Darauf hatte der Uzumaki gewartet.

Der Plan stand fest. Der Entschluss war gefallen.

Aber… er musste es noch einmal versuchen… er konnte nicht gegen sie antreten… er musste es noch einmal mit Reden versuchen… selbst wenn es sinnlos war.
 

Die Entscheidung war längst gefallen, aber Naruto würde sie nicht hinnehmen ohne es ein letztes Mal anders versucht zu haben.

Kostete es, was es wollte.
 

Er ließ seine Arme sinken.
 

„Hinata, ich werde nicht gegen dich kämpfen. Ich werde nicht zulassen, dass Meriko dich missbraucht und ich werde dich nicht angreifen. Ich werde dich nicht verletzen. Nie mehr.“, sagte der Uzumaki leise. Es war totenstill auf dem Innenhof und nur die Geräusche des prasselnden Regens waren zu hören.

Naruto sah Hinata bittend an, doch ihr Blick ging durch ihn hindurch. Er wollte schreien und fluchen und zu ihr gehen, sie packen und durchschütteln und sie mit Gewalt zurückbekommen, aber er wusste, dass es ein aussichtsloses Unterfangen sein würde. Meriko hatte zu viel Kontrolle. Jeder seiner Fehler Hinata gegenüber hatte sie gestärkt und nun würde er dafür büßen.

Es war nur fair. Weshalb sollte er das Unvermeidbare weiterhin herauszögern, wenn es Hinata quälte, wenn es Merikos Kraft stärkte und wenn er selbst den Anblick der jungen Hyuuga kaum ertragen konnte?

„Ich werde dir nicht wehtun, Hinata-chan.“, wisperte Naruto und seine Entscheidung festigte sich bei jedem Wort, trotz all des Wahnsinns, der damit verbunden war. Es gab nur einen Weg Hinata zu befreien und danach… danach vertraute Naruto seinem Willen und Sakura und Sasuke. Hinata durfte nicht verletzt werden. Er durfte nicht noch einen Fehler machen. Er durfte nicht noch einmal versagen. Hinata musste überleben. Hinata musste befreit werden. Alles andere war nebensächlich. Alles andere war unwichtig.

„Dummer Fuchsjunge! Denkst du dieser melodramatische Auftritt würde etwas ändern? Du hast verloren!“, durchbrach Merikos durchdringende Stimme die Stille und Naruto konnte deutlich sehen, dass jedes ihrer Worte Hinata vor Schmerzen zusammenzucken ließ. Er konnte niemals gegen sie kämpfen.

Niemals.
 

Meriko wusste das. Der Triumph loderte in ihren Augen und sie sah ihre Wünsche Wirklichkeit werden. Sie würde Kyuubi besiegen… die stärkste Waffe des Feuerreichs. Sie würde andere Länder mobilisieren können… sie hatte die Rolle und sie hatte Kyuubi besiegt! Man würde sich ihr anschließen und dann… dann konnte sie den größten und mächtigsten Reichen den Krieg erklären! Niemand würde sie aufhalten können. Nichts und niemand.

Mit einem glockenhellen Lachen lehnte sich Meriko ein wenig über das Geländer, begierig jedes kleinste Detail der kommenden Geschehnisse zu sehen. Hinatas Wille war gebrochen und ihre Gedanken und Handlungen unter ihrer Kontrolle. Naruto Uzumaki hatte verloren.

„Töte ihn, Hinata! Töte ihn und bereite allem Leid ein Ende!“
 

Hinatas Gedanken verwirrten sie, machten sie schwindelig und förderten ihre Kopfschmerzen. Sie hatte kein klares Bild vor Augen und die einzigen Geräusche, die sie bewusst wahrnahm, waren die Stimmen Merikos und Narutos.

Merikos, weil sie in ihrem Kopf war, weil sie ihre Herrin war, weil sie gut zu ihr war…

Narutos Stimme, weil ein Teil in ihr ihn hören musste, weil ein Teil in ihr ihn nicht verdrängen wollte und weil ein Teil in ihr ihn nicht verdrängen konnte. Er war Naruto. Ihr Naruto…
 

Doch der unwidersetzbare Befehl jagte durch Hinatas Körper und es zählte nicht mehr was sie musste, wollte und konnte. Sie war nur Hinata, sie war schwach und konnte sich nicht wehren und sie konnte nicht aufhören Naruto zu lieben. Es war besser willenlos zu sein und den Schmerz abzudämpfen.

Ich werde Hinata bestimmt nicht sagen, dass ich sie liebe…

Hinata packte ihr Kunai fester, lehnte sich leicht vor und verfiel in einen langsamen Lauf. Der Befehl Merikos pochte in ihrem Inneren und ließ sie die Distanz zwischen Naruto und sich selbst verringern.
 

Ein letzter Versuch. Er würde einen letzten Versuch unternehmen.

„Hinata-chan… ich weiß, dass du noch hier bist. Ich weiß, dass du mich hörst. Du hast mich immer gehört. Das weiß ich jetzt.“

Hinatas langsamer Lauf stoppte nicht, ihre Augen waren nur starr auf ihn gerichtet. Naruto wusste, dass sie ihn hören konnte, denn ihr Gesicht war blasser geworden und er wusste, dass sie litt.

Er musste es verhindern. Es musste aufhören.
 

Die Kopfschmerzen waren zurückgekommen. So stark.

Sie wollte ihn nicht angreifen. Sie wollte nur bei ihm sein, sie wollte sich von ihm beschützen lassen, sie wollte nicht gegen ihn antreten… und dann war da Merikos Befehl, dem sie sich nicht entziehen konnte, weil sie zu schwach war…

Naruto hatte das nicht verdient. Sie wollte weiterhin seine Stimme hören und seinen Worten lauschen… aber sie konnte nichts tun. Die Kopfschmerzen waren zu stark.
 

Naruto wich keinen Schritt zurück, packte sein Kunai jedoch instinktiv fester. Sein Blick wurde weich und schmerzlich.

„Kannst du dich an den Tag erinnern, als Sasuke und ich dich gefunden haben? Als du wieder zu dir gekommen bist, da hast du mir eine Ohrfeige verpasst.“

Er lachte schwach und Hinata stockte. Ihre Hände zitterten.

Narutos Lachen war so vertraut und so hell und warm in ihrem Chaos. Es ordnete ihre Gedanken ein wenig, es ließ mehr Erinnerungen an ihn zu… mehr von seinen blauen Augen… mehr von seiner ansteckenden Fröhlichkeit… mehr von seinem Lächeln… mehr von seinen Küssen… mehr von seiner Zärtlichkeit…
 

Hinatas Schritte wurden langsamer und sie blickte Naruto an. Es tat weh ihn zu sehen und zu realisieren, dass er wirklich da war, und es ließ ihr Herz augenblicklich schneller schlagen. Hinata wollte Narutos Stimme weiterhin hören, sie wollte wissen was er zu sagen hatte. Er war ihr Naruto…

„Hinata, was tust du da?“, dröhnte Merikos wütende Stimme über den Innenhof und in Hinatas Gedanken, „Hör nicht auf ihn! Er benutzt dich, er wird dich wieder verletzen-…“
 

Naruto ignorierte Meriko. Hinata sah ihn an, Hinata hörte ihm zu und Hinata war stehen geblieben.

Es trennten sie bloß noch wenige Meter.
 

Das Lächeln blieb auf Narutos Lippen bestehen.

„Und du weißt bestimmt noch, als ich angegriffen worden bin und beinahe gestorben wäre. Ich habe dir nie gesagt, weshalb ich überlebt habe, woher ich die Kraft genommen habe um zu kämpfen. Du warst der Grund, hörst du? Ich habe dir versprochen, dich nicht mehr alleine zu lassen und dich zu beschützen. Du warst und bist der Grund, der mein Herz nicht stehen bleiben hat lassen.“

Die Anspannung war beinahe vollständig aus Naruto gewichen und sein Blick glitt zärtlich über die junge Hyuuga. Ja, er hatte ihre Augen und ihr Lächeln gesehen und das hatte ihn gerettet. Und deshalb würde er hier keinen Fehler mehr machen.
 

Meriko raste vor Wut, als Hinatas Erinnerungen und ihre Gefühle gegen den Seishin-Bunshin ankämpften.

Die Gedanken der jungen Frau rasten, ihr Herz schlug schnell und die Erinnerungen durchströmten sie. Natürlich konnte sie sich an all das erinnern… natürlich wusste sie noch, wie Naruto beinahe gestorben wäre… es hatte so wehgetan… es war so viel schlimmer als die Enttäuschung und so viel schlimmer als die Kopfschmerzen gewesen.

„Naruto…“, wisperte Hinata und Tränen traten in ihre Augen.

„Hinata, vergiss nicht-…“

Doch die Hyuuga hörte nicht auf Merikos Stimme. Sie wollte nur mit Naruto reden… nur seine Stimme hören.

„Du hast mir wehgetan. Nach der Nacht… Sakura-…“

Es hatte so wehgetan.
 

Doch Naruto unterbrach sie schnell und flehendlich. Hinata durfte das nicht denken. Sie durfte nicht so über die letzten Stunden denken. Sie durfte nicht glauben, was Meriko sagte. Sie musste auf ihn hören. Sie musste ihm glauben. Es durfte nicht so enden.
 

„Das tut mir so unglaublich Leid, Hina. Ich war so überfordert und ich wusste nicht was ich denken oder tun sollte und-… Du weißt, dass ich ein Idiot bin. Mir ist nach der… Sache… so viel klar geworden.“, Naruto zögerte kurz, „Wie das mit dem Kuss. Du warst so traurig und bestürzt und ich wollte alles nicht noch schlimmer machen. Ich dachte du würdest mich meiden… das konnte ich nicht zulassen. Das ging einfach nicht.“
 

Hinata erzitterte und schüttelte leicht ihren Kopf. Es tat ihm Leid. War die Ehrlichkeit nicht immer etwas gewesen, das sie so an ihm bewundert hatte? Er log nicht.

„Natürlich lügt er! Du hast ihm doch nie etwas bedeutet!“

Naruto lachte über die Absurdität in Merikos Worten trocken auf. Hinata bedeutete alles.

Sie lügt. Denkst du, es hat nichts bedeutet, als ich dir von dem Fuchs erzählt habe? Denkst du, dass es Glück und Zufall war, dass ausgerechnet du mich beruhigen hast können, als Kyuubi beinahe die Kontrolle übernommen hätte? Denkst du, du wärst mir egal gewesen, als ich dich geküsst und mit dir geschlafen habe? Du warst immer mehr, Hinata.“

Narutos Worte bohrten sich wie Messer in Hinatas Herz und sie schüttelte unwillkürlich ihren Kopf. Immer mehr…?

Ich werde Hinata bestimmt nicht sagen, dass ich sie liebe…

„Sag das nicht.“, wisperte sie flehendlich. Es würde wehtun, „Ich bin nicht mehr. Ich bin nur Hinata. Nicht mehr.“
 

Naruto hätte alles und noch mehr dafür gegeben zu ihr gehen und sie umarmen zu können. Wie oft war dieser unbändige Drang in den letzten Sekunden in ihm hochgekommen? Unzählige Male.

Die Sehnsucht nach ihrer Nähe überschattete das brennende Chakra des Kyuubis, das seine Verletzungen heilte. Der Fuchs wurde ungeduldig. Der Fuchs roch Kampf. Der Fuchs roch Gefahr. Der Fuchs wollte Blut.

Aber Naruto wollte bloß Hinata.
 

Doch stattdessen schüttelte er nur schwach seinen Kopf. Er lächelte schmerzlich. Er hatte sie so lieb.

„Wir hatten dieses Gespräch vor ein paar Tagen. Draußen am See. Das weißt du doch.“

Der See… die Nacht am See… Hinata. Er hatte so viel nach diesen Stunden falsch gemacht, er hatte so viel zerstört. Aber er würde die Augenblicke mit Hinata niemals bereuen.

Der Schmerz schnürte Naruto die Kehle zu.

„Kannst du dich erinnern, Hinata?“, flüsterte er mit brüchiger Stimme. Hinata nickte gequält.

Natürlich erinnerte sie sich. Alles war so klar und deutlich, alles weckte die Sehnsucht in ihr. Alles ließ die Stimme Merikos in ihrem Inneren laut und wütend aufschreien und alles verstärkte die Kopfschmerzen.

„Es ist besser, wenn ich einfach nur Hinata bin… die schüchterne Hinata, die dich nicht in Gefahr bringt. Nur Hinata…“, hauchte sie und ihr Körper erzitterte. Naruto schüttelte sachte seinen Kopf.

Seine Chance. Das hier war vielleicht seine letzte Chance.

„Weißt du noch was ich geantwortet habe?“, fragte er sanft und Hinata reagierte nicht.

Sie sah Naruto an und wollte ihr Denken abstellen. Es funktionierte nicht und Naruto redete weiter. Seine Stimme war leise, weich und eindringlich. Überzeugend.

„Vielleicht wissen dich manche Leute nicht wertzuschätzen, aber du hast Freunde, Familie… und mich. Du bist nicht nur Hinata.“, Narutos Lächeln wurde zärtlich, „Du bist meine Hinata.“
 

Wie konnte er nur? Wie konnte er all diese Dinge zu ihre sagen, all diese Dinge, nach denen sie sich so sehr sehnte? Er durfte nicht, aber er sollte nie wieder damit aufhören.

„Naruto…“, flüsterte sie und ein schwaches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Hinata wollte nur noch zu ihm gehen und all das hier vergessen, sie wollte nur noch von hier verschwinden und für immer bei ihm sein.

„Tut mir leid, Hinata, aber das kann ich nicht zulassen.“, dröhnte Merikos Stimme über den Innenhof und ließ Hinata und Naruto zusammenzucken.
 

Die Herrscherin Kyôkokugakures war wutentbrannt. Wie konnte Hinata dank dieser Worte nur so sehr ihrem Einfluss entgleiten?! Sie würde so kurz vor dem Ziel nicht aufgehalten werden! Und wenn Hinata ihr nicht freiwillig die Kontrolle überließ, dann würde sie sie dazu zwingen müssen.
 

Hinata stöhnte vor Schmerz auf und ohne ihr Zutun verstärkte sich der Griff um ihre Waffe. Plötzlich waren ihre Gedanken und Merikos nicht mehr vermischt und der Seishin-Bunshin hatte die Kontrolle über Hinatas Bewegungen und Handlungen übernommen. Die Dunkelhaarige konnte nur hilflos und entsetzt zusehen, wie sich die Muskeln ihres Körpers anspannten, während jeder ihrer Gedanken verzweifelt versuchte gegen Meriko anzukommen. Sie konnte Naruto nicht angreifen.

Sie durfte Naruto nicht verletzen. Er hatte gerade erneut gesagt, dass sie seine Hinata war… er hatte es so zärtlich gesagt, dass ihr Herzschlag ausgesetzt hatte… sie gehörte zu Naruto…

„Sei nicht dumm, Hinata! Er hat dich schon einmal angelogen! Wieso sollte es jetzt anders sein?“, wies Meriko sie unwirsch zurecht. Hinatas Körper machte einen kleinen Schritt vorwärts. Naruto wich nicht zurück.

„Nicht…“, brachte Hinata hervor und Meriko fluchte auf, als Hinata erneut stehen blieb. Naruto nutzte den Moment sofort.

„Ich weiß, dass du Meriko abschütteln kannst. Du bist stark, Hinata… du bist meine Hinata und ich glaube an dich.“

„Lügen! Nur Lügen! Greif ihn an!“

Naruto schüttelte leicht seinen Kopf.

„Keine Lügen. Du kannst mir vertrauen. Ich werde dich nie mehr anlügen… ich werde dir immer die Wahrheit sagen. Ich mag dich nämlich, falls du das noch nicht bemerkt hast.“, sagte er mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen. Die Nacht am See beherrschte seine Erinnerungen. Er konnte nicht aufhören die letzten Stunden in ihm und Hinata wachzurufen. Vielleicht war es die einzige Möglichkeit zu der jungen Hyuuga durchzudringen. Diese Nacht war alles gewesen.
 

Hinatas Gedanken schrieen auf. Seine Worte waren die Wahrheit. Naruto log sie nicht an… die wichtigsten Dinge waren nie Lügen gewesen. Was zählte schon ein lächerlicher Kuss? Sie war Narutos Hinata und er mochte sie… was konnte das schlecht machen? Sie liebte ihn doch noch mehr als am ersten Tag, noch mehr als vor einer Woche, vor einem Tag, vor einer Stunde, vor einer Minute…

Merikos Seishin-Bunshin versuchte ihre Gedanken und Empfindungen zurückzudrängen, doch Hinata kämpfte dagegen an.

„Ich kann sie nicht abschütteln, Naruto.“, murmelte die Hyuuga verzweifelt. Sie wollte das hier nicht mehr, es sollte aufhören! Was hatte sie getan?! Sie hätte niemals auf die Stimme hören dürfen, sie hätte Meriko niemals folgen dürfen, sie hätte die Höhle niemals verlassen dürfen… sie hätte sich nicht von Naruto abwenden sollen… sie hätte nicht so viel zweifeln sollen… sie hatte so dumme Dinge getan! Und nun stand sie hier und konnte sich nicht gegen den übermächtigen Einfluss Merikos wehren. Sie war so dumm… sie war so dumm. Und sie würde unweigerlich dafür bezahlen und es machte sie verrückt.
 

Narutos Lächeln wurde sanfter und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Er liebte Hinata so sehr… er wollte jede Sekunde mit ihr in sich aufsaugen. Jeden letzten Moment.

„Ich weiß.“, flüsterte er kaum hörbar und plötzlich spürte er das immense Fuchschakra schmerzhaft in sich aufwallen. Es rotierte, es verbrannte ihn von innen heraus und es trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Kyuubi hatte begriffen.

Es gab nur einen einzigen Weg Hinata zu befreien.
 

Naruto ließ sein Kunai fallen. Er würde Hinata nicht angreifen und sich auch nicht verteidigen.

„Ich werde dich beschützen, Hinata. Ich habe es versprochen. Ich werde dich nicht angreifen.“

Niemals.
 

Meriko lachte triumphierend auf und Hinata starrte Naruto entsetzt an. Nein… nein! Er musste sich verteidigen! Er durfte nicht glauben, dass sie stark genug war, er durfte sich nicht auf sie verlassen! Sie war zu schwach.

„Warum?“, fragte sie und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie würde ihn enttäuschen. Meriko würde sie angreifen lassen und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte.

Der Gedanke, dass Naruto sich nicht wehren würde, brachte Hinata beinahe um den Verstand. Warum?

Die blauen Augen des Uzumaki absorbierten ihren Blick und unwillkürlich verdoppelte sich Hinatas Herzschlag. Er lächelte sein unwiderstehliches, aufmunterndes, beruhigendes Lächeln, in das sie sich vom ersten Moment an verliebt hatte.

„Ich kann dir nicht wehtun. Dafür bist du mir zu wichtig, dafür bedeutest du mir zu viel.“
 

Die junge Hyuuga keuchte unterdrückt auf und all ihre Gedanken waren darauf ausgerichtet ihre Waffen fallen zu lassen. Sie konnte Naruto nicht angreifen. Er war verteidigungslos und er würde nicht kämpfen. Sie würde ihn verletzen.

Sie musste die Waffen fallen lassen, auf der Stelle!!
 

Der plötzlich so heftige Widerstand war zu viel für Meriko und eines der Messer fiel klirrend zu Boden.
 

Naruto war so stolz auf Hinata. Das Fuchschakra breitete sich mittlerweile wie brennendes Gift in ihm aus und schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Es war zu heiß. Es war so unerträglich heiß.
 

Meriko lachte bitte auf. Dachten die beiden etwa, dass sie sie so aufhalten konnten? Es war zu spät. Hinata konnte sie nicht abschütteln… der Seishin-Bunshin war zu tief in ihr verankert. Die Herrscherin ließ mehr Chakra in die Hyuuga fließen und sofort wurde der Griff um das verbliebene Kunai stärker.

Hinatas Augen weiteten sich entsetzt und erste Tränen liefen über ihre Wangen. Sie konnte Meriko nicht aufhalten.

„Du bedeutest ihm so viel? Du bist ihm so wichtig? Erinnere dich an die Worte in der Höhle, nach eurer Nacht! Er wollte dir nicht sagen, dass er dich liebt! All deine Gefühle wurden nicht erwidert, er hat sie mit Füßen getreten!“

„Ich hatte Angst.“, flüsterte Naruto. Er hatte Angst gehabt, dass-… er wusste nicht wovor er sich gefürchtet hatte. Er war ein Feigling gewesen.
 

Hinatas Ausdruck wurde überraschter. Angst? Naruto hatte Angst gehabt? Er hatte sich nicht getraut… wie sie…

Der Körper der jungen Hyuuga spannte sich an und der Seishin-Bunshin übernahm die Kontrolle über ihre Bewegungen. Unaufhaltsame quollen Tränen aus ihren Augen.

„Lauf weg.“, flehte sie Naruto an, „Verteidige dich.“

Der Uzumaki schüttelte lächelnd den Kopf.

„Alles wird wieder gut, Hina-chan.“

Er genoss es ihren Namen so zärtlich auszusprechen. Ein letztes Mal…

Der Kyuubi triumphierte, das Chakra wallte um das schwache Siegel und Naruto bereute nichts. In wenigen Minuten lag es nicht mehr nur in seinen Händen. Er würde ohnehin alles ihm Mögliche tun um Hinata zu retten. Bis dahin… würde er sie einfach ansehen.
 

Narutos Blick hielt ihren gefangen und Hinata kämpfte gegen Merikos anwachsendes Chakra an. Sie war zu schwach. Wie schaffte Naruto es den Kyuubi unter Kontrolle halten? Es schien Hinata unmöglich. Aber sie wollte es so sehr! Sie konnte Naruto nicht angreifen, sie konnte das nicht ertragen!

Und als Hinata Merikos Chakra nicht mehr standhalten konnte, brach die Verzweiflung über sie herein wie eine Flutwelle. Es gab nichts, was sie tun konnte.
 

Hinata war schnell und trotzdem waren ihre Bewegungen für Naruto wie in Zeitlupe. Sein Blick war noch immer auf Hinatas Augen gerichtet und erst als sie zu nahe war, sah er an ihr vorbei ins Nichts. Ihr Gesicht war ohnehin in all seinen Gedanken. Mehr brauchte er nicht.

Er öffnete seine Arme und als Hinata ihm das Kunai in den Bauch rammte, spürte er den Schmerz kaum. Sachte umarmte er ihren gebrechlichen Körper und führte seine Lippen an ihr Ohr.

„Ich liebe dich.“, wisperte er zärtlich. Für einen unmessbar langen Moment vergaß er wo sie beide waren und was sie hierher gebracht hatte. Naruto ließ sich von all seinen Gefühlen für Hinata durchfluten und an einen anderen Ort bringen. Nur ihr schüchternes Lächeln, nur ihr sanftes Rotwerden, nur ihre Berührungen, nur das Gefühl ihrer Lippen auf seinen blieb bestehen…
 

Erst danach durchfuhr ihn der Schmerz und er stöhnte gepeinigt auf, als das Fuchschakra gewaltsam durch seinen Körper pulsierte und alles verbrannte, was Widerstand bot. Das Flimmern vor seinen Augen verstärkte sich rapide.

Narutos Umarmung ließ nach und sein Körper fiel gegen Hinatas, während seine Gedanken rasant abdrifteten. Er musste den Fuchs in Schach halten, bis Sakura und Sasuke Hinata in Sicherheit gebracht hatten… Hoffentlich waren die beiden in der Nähe… es wurde so heiß… die Punkte vor seinen Augen machten ihn schwindlig und verursachten extreme Kopfschmerzen… er wurde müde… er musste den Fuchs so lange wie möglich in sich halten… erst dann durfte das Siegel brechen… er durfte nicht früher sterben… er musste Hinata beschützen und retten…

Die flimmernden Punkte verbanden sich zu einer allumfassenden Dunkelheit und Narutos bewusstes Denken endete.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Und natürlich gegen Ende hin einer meiner netten Endungen... =D
 

Ich hoffe, das Kapitel hat euch einigermaßen gefallen und freue mich über Statements, falls es denn welche geben sollte. =P
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure

Fantasia



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Kommentare zu dieser Fanfic (777)
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Von:  Isa007
2018-09-26T15:28:00+00:00 26.09.2018 17:28
Ich finde es schade, dass du abgebrochen hast. Ich finde die Geschichte so toll 😭
Von:  xXNaruHinaXx
2014-08-17T14:15:19+00:00 17.08.2014 16:15
Hallo...
5 Jahre ist das jetzt her, als das letzte Kapitel rauskam :/ Ich habe vor ein Monat angefangen deine Geschichten zu lesen und ich fand sie ehrlich super. An manchen Stellen kamen mir sogar tränen weil du sie so schön und mit Emotionen geschrieben hast... Ich, nein nicht nur ich, bestimmt auch viele andere Fans bitten dich weiter zu schreiben :| oder wenn du auf eine andere Seite weiter schreibst dich bitte zu melden. Ach was mache ich mir überhaupt die mühe, sicherlich bist du nicht mal mehr hier auf der Seite online, aber wenn du es liest ich würde dir auch gerne bisschen helfen bei den nächsten Kapiteln.. 5 Jahre her genau solange als Naruto verschwand... :( Ich bitte dich nochmal darum, bitte schreib weiter :(
PS: du schreibst die besten Geschichten/Storys/Lovestorys hier
Von:  Lalelilolu
2012-09-12T16:23:06+00:00 12.09.2012 18:23
Hei..also ich hab mir jetzt mal die ganze FF durchgelesen und muss sagen, es war immer spannend und aufregend. Ich wünsche mir ganz schnell ein neues Kapitel ;)
Ein gaaanz großes Lob auf jeden Fall:)
Freu mich aufs nächste Chappi :)
Von:  lillilein
2012-08-05T21:53:45+00:00 05.08.2012 23:53
oh mein gott.
seit zwei tagen fiebere ich mit hinata mit.
und dann endet es so plötzlich.
warum schreibst du nicht mehr weiter?

du hast so einen unfassbar guten schreibstil und die story an sich ist einfach der hammer.

bitte bitte bitte schreib weiter.

ggggglg lillilein
Von:  Ayume
2011-08-16T11:48:48+00:00 16.08.2011 13:48
Ich hab gestern angefangen deine Story zu lesen, heute bin ich fertig und ich kam kaum los davon. Du hast einen wunderbaren Schreibstil und du bringst die Gefühle der einzelnen Charas sehr gut rüber.
Ich würde mich unheimlich drüber freuen wenn du die Geschichte doch noch zu Ende bringst. Ich will wissen wie es weitergeht q_q Ich hab mich ja unheimlich für Hinata gefreut als sie Naruto wiedergesehen hat *_*
Werden die vier Freunde es schaffen, die Rolle zurückzubekommen und nach Konoha zurückzukehren? Und das wichtigste: Werden Naruto und Hinata endlich glücklich? °_° Sie haben es verdient und Sakura und Sasuke ebenfalls.

Ich glaube, ich spreche hier für alle Fans deiner Fanfiction: Schreib bitte endlich weiter ;D
Von:  ashikubi
2011-07-08T10:26:45+00:00 08.07.2011 12:26
hallu :3
ich hab mir jetzt endlich alles durchgelesen und kann dazu nur sagen.. bitte mach weiter q______q
sonst bekomm ich nachts kein auge mehr zu! es ist soo traurig, naruto darf nicht sterben ! und hinata auch nicht !
du schreibst so wundervoll, nicht nur ich würde es schade finden wenn du nicht weitermachst uu
willst du deine fans enttäuschen? xD
ich warte aufs nächste kappi :3

lg wonderland
Von:  Zraya
2010-01-14T18:08:26+00:00 14.01.2010 19:08
Tja was soll ich sagen?
Wie nicht anders von dir zu erwarten mal wieder ein absolut geniales Kappi. =)
Ich hatte mir gleich die ganze FF noch mal durchgelesen.^^
Ich hoffe das du die FF zu ende schreiben wirst, es gibt leider viel zu viele gute "Schreiber" die dann einfach aufhören.
Ich hoffe du lässt nicht zu lang auf das nächste Kappi warten. =)
Mach weiter so! =)

MfG
Von: abgemeldet
2009-11-16T18:00:56+00:00 16.11.2009 19:00
JUHU !!! 770 KOMMI!!!!!
Von: abgemeldet
2009-11-16T18:00:04+00:00 16.11.2009 19:00
Das ist die schönste Liebesgeschichte die ich je gelesen habe!!!
Wieso zum teufel muss das ende so traurig sein?

Lg
dilan
PS: Ich hasse dich ,XD
*räusper*... und ich möchte biitte freundlicher weise eine ens!
DILAN
Von: abgemeldet
2009-11-13T17:47:56+00:00 13.11.2009 18:47
Hi!
Schön wieder einmal von dir zu hören^__^
Das Warten hat sich auf alle Fälle gelohnt, dass kann ich dir sagen!

Wiedereinmal ist das Kappi wahnsinnig spannend geworden und ich kann es kaum erwarten, das nächste zu lesen!
Lass dir ruhig Zeit (einfach bitte nicht gleich wieder ein Jahr ^____^Y
Freue mich d^^b
knuddel
Shira


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