Hoffnung ist alles von Reye (KibaHina/NaruHina) ================================================================================ Kapitel 5: Schritt,... ---------------------- Sooo... Wer will darf mich schlagen, denn das Chapter könnte schon seit über einer Woche on sein, jedoch war ich immer zu faul den Schluss (ca. ne halbe Seite) fertig zu schreiben, weshalb sich das Uploaden dann ganz schön hin gezogen hat^^° Man möge mir verzeihen Û.Û Jo, ich denke doch aber, dass mir das Kapitel trotzdem ganz gut gelungen ist, auch wenn ich an einigen Stellen nicht wirklich zufrieden bin, aber egal. Ihr kriegt das jetzt einfach so vorgesetzt XD Jo, dann möchte ich mich nochmal gaaanz schnell für die lieben Kommis bedanken. Ihr seid so gut zu mir >///< So, nun genug gelabert: Wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen^^ ********************* „I-Ist das dein Ernst?" Kaum zu glauben, dass es einmal er sein sollte, dessen Stimme zitterte. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Schier entgeistert sah er sie an, dennoch lag eine Art Hoffnungsschimmer in seinen Augen, der jedoch schon nahe dran war in Verzweiflung überzugehen, als würde er ihre kommenden Worte voraussehen. Wie immer gaben ihre Byakugan viel zu viele von den Dingen preis, die sie am liebsten gar nicht hätte sehen wollen. Schweigend wendete sie den Blick von ihm ab, schloss ihre Augen und deaktivierte ihr Bluterbe somit wieder. Ihr Kopf blieb gesenkt und nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Wohl gleichzeitig als eine Art Vorbeugemaßnahme, damit nicht noch mehr falscher Worte ihren Mund verließen. Eine Weile lang verharrten sie beide so, stillschweigend und keiner rührte auch nur einen Finger, bis Kiba auf einmal ihre Hand wieder losließ, sodass sie die nächtliche Kälte, die sie umgab, nun deutlicher spüren konnte denn je. Sie wagte noch immer nicht ihren Gegenüber anzusehen, bekam aber dennoch mit, wie er sich grübelnd den Nacken rieb. Sicher musste er jetzt sonst was von ihr denken! Sie hatte sich bis auf die Knochen blamiert und dann war da noch... Dieser Gedanke an die angebliche Enttäuschung, die sie ihm angesehen haben wollte, ließ sie einfach nicht mehr los. Sie schrak auf, als sich die Hand, die bis vor ein paar Minuten noch die ihrige umschlossen gehalten hatte, plötzlich auf ihrem Kopf wiederfand, um dort ihre Haare durcheinander zu bringen. „Dacht ich's mir doch", erklang gefolgt darauf die schier gelassene und irgendwo auch fröhliche Stimme des Inuzuka's und endlich sah sie wieder zu ihm auf. „Aber wenn du mich schon verarschst, solltest du nicht vergessen hinterher auch über deinen gelungenen Scherz zu lachen." Sie konnte das Lächeln auf seinen Lippen deutlich erkennen und doch wollte sie es nicht so recht glauben. Dieser plötzliche Umschwung, diese Ruhe... Wo nahm er sie her? Und überhaupt... Es war nicht die Dunkelheit die sein Lachen so „verzerrte" oder? Erneut riss seine Stimme sie aus ihren Gedanken und sie zwang sich dazu ihm aufmerksam zuzuhören. „Na, wie auch immer... Sicherlich geht es eh nicht darum mir einen Streich zu spielen oder? Du suchst Naruto, hab ich recht? Um ehrlich zu sein...ich auch..." Ihre Augen weiteten sich beim Namen des Blondschopfes und erst jetzt wurde ihr wieder so recht klar, weswegen sie eigentlich hier draußen herumirrte. Naruto..., war er denn...verschwunden? Das würde auch erklären, weshalb sie nun Kiba statt seiner hier angetroffen hatte. Die wenigen Minuten, die sie noch gezögert und im Zelt verbracht hatte, waren wohl genug gewesen, damit sich der Blonde verziehen und Kiba an seine Stelle hatte treten können. „W-Wieso, wa-was ist mit ihm?" hakte sie schließlich nach und Sorge schwang hörbar in ihrer Stimme mit. „Keine Ahnung, sicher ist der Kerl nur mal aufs Klo", antwortete der Inuzuka schier desinteressiert und zuckte passend dazu mit den Schultern, nur um im nächsten Moment die Hand drohend zu einer Faust zu ballen und beleidigt zu schnauben. „Allerdings hat er mir bei dem Versuch das Zelt zu verlassen voll in die Magengrube getreten! Der Zeitpunkt, um sich zu rächen, könnte nicht besser sein! Ach..., aber vermutlich ist der Penner eh schon wieder zurück... Tse, und das alles nur, weil dieses blöde Zelt für drei so verdammt eng ist! Vor allem wenn es sich bei dem dritten Mitbewohner um Naruto handelt..." Seine Worte brachten sie dazu sich erneut Vorwürfe zu machen und wie so meist zu entschuldigen. „Tu-Tut mir leid... I-Ich hätte wohl doch einfach mit einem v-v-on euch in einem schlafen sollen..." Der Junge vor ihr seufzte hörbar und schüttelte zweifelnd den Kopf. „Mann, Mann... Mach dir nicht immer wegen sämtlichen Kleinigkeiten Vorwürfe! Wenn ich so wäre, käme ich aus meinem Selbstmitleid gar nicht mehr raus. Naruto ebenso wenig... Mal ehrlich, wir alle verzapfen zehnmal so viel Müll wie du!" Schüchtern linste sie ihn an und sah nun wieder das altbekannte ehrliche Lächeln auf seinen Lippen. Kein Vergleich zu dem davor. Sie nickte stumm, senkte ihren Blick allerdings sofort wieder gen Boden. Es fiel ihr schwer sich seiner Gelassenheit anzuschließen, denn im Gegensatz zu ihm konnte sie diese Sache nicht einfach unter den Tisch fallen lassen, auch wenn dies vermutlich das exakt Richtige war. „Was genau...", begann Kiba nach einer Weile erneut und wieder war sie gezwungen sich ganz ihm zu widmen, „...wolltest DU eigentlich von ihm?" Er klang...irgendwie verunsichert und genau das war es auch, was sie dazu veranlasste, ihn erneut direkt anzusehen. Interessiert musterte sie ihn, was ihr dieses Mal nicht einmal schwer fallen sollte, da der Junge sie keines Blickes würdigte und stattdessen stur zur Seite starrte. Über ihre Beobachtungen hinweg vergaß sie ganz auf seine Frage einzugehen und wurde erst ob seiner nächsten Worte wieder in die Realität zurückgeholt. „Doch nicht wirklich..., um ihm DAS zu sagen...oder?" Sie fühlte sich ertappt und wie im Reflex verflüchtigten sich ihre Augen, suchten verzweifelt nach etwas „Neutralem", an dem sie haften konnten. „Heh, dann hatte ich wohl recht..." Sie musste ihn nicht anschauen, um zu erahnen, dass sich schon wieder dieses mitleidige Lächeln auf seinem Gesicht breit gemacht haben musste. Warum...war das so? „I-Ich... E-Es stimmt, i-ich hatte tatsächlich v-vor es ihm zu sagen... A-Aber..." „Aber?" wiederholte der Junge nachdrücklich, wartete allerdings eine Antwort ihrerseits gar nicht erst ab, sondern legte sofort mit einer anderen Frage nach: „Hälst du das tatsächlich für eine gute Idee?" Überrascht sah sie ihn an. „W-Wie?" Er reagierte nicht. Musste er eigentlich auch nicht, wussten sie schließlich beide, dass sie seine Worte sehr wohl verstanden hatte und dennoch... Wieso...sollte es falsch sein? Nun gut, für sie selbst gab es vielerlei Nachteile, wohl der schwerwiegendste, dass der Querkopf sie danach hassen könnte, doch war dies wohl kaum etwas, worüber sich Kiba den Kopf zerbrechen brauchte. Sie schluckte leicht, überlegte, was sie ihm jetzt antworten sollte, welche Art von Antwort er erwartete, jedoch wollte ihr partout nichts passendes einfallen. „Naja,...es ist ja deine Entscheidung...", brach der Junge schließlich die Sache ab und sah nachdenklich gen Boden. „U-Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, o-ob es tatsächlich das Richtige ist..." Kaum, dass sie zu Ende gesprochen hatte, hingen die Augen des anderen erneut wie gebannt an ihr, was ihr Gesicht leicht zum Glühen brachte. „E-Es ist nur... A-Als wir heute allein unterwegs waren... Naruto-kun, e-er... E-Er hat so nette Dinge zu mir gesagt u-und mir vermittelt..., da-dass ich mir wohl ruhig etwas mehr zutrauen sollte..." So knapp wie möglich schilderte sie ihrem Kollegen die Worte des Fuchsjungen, was sie im Nachhinein jedoch stark bereute. Es war wie das letzte Mal, als sie über ihn gesprochen hatten. Mit jedem Wort, was sie sagte, schien ihr Gegenüber nervöser und angespannter zu werden. Sein Blick verflüchtigte sich und verlor sich schließlich ganz. Sie hielt es für besser das Thema einfach sein zu lassen, brach mitten im Satz ab, wurde daraufhin allerdings von dem anderen gedrängt weiter zu sprechen. Widerwillig gab sie dem nach und erneut sollte sie feststellen einen Fehler begangen zu haben. Der Satz „...er meinte es sei unnötig mich ändern zu wollen und mittlerweile denke ich das auch..." brachte ihn vollkommen um den Verstand und wütend raufte er sich die Haare, ehe er einen bedrohlichen Schritt auf sie zutrat und sie, selbst durch die Dunkelheit hindurch, verärgert anfunkelte. „Ich fass es einfach nicht!" Er klang wütend, seine Stimme ungewohnt rau und tief. „Wie kann es sein, dass du deine Einstellung nun, da Naruto dir dazu geraten hat, so sprunghaft änderst?! Die ganzen Jahre habe ich...haben wir, Shino und ich, dir gesagt, dass es nicht zwingend notwendig ist dich zu ändern, solange du mit dir selbst zufrieden bist. Du allerdings hast jedes noch so kleine unserer Worte ignoriert!" Ihre Augen weiteten sich, ihr Herz trommelte vor Aufregung und seine Worte waren irgendwie verletzend. Wieso genau, dessen musste sie sich erst noch klar werden. Doch trotz aller Mühe, die sie hatte seinen Anschuldigungen stand zu halten, lag ihr Blick wie gebannt auf ihm. War es tatsächlich die Wahrheit, die er ihr hier so offen vorhielt oder war nur seine Aufregung der Grund für ihre Unsicherheit? Die Tatsache, dass sie ihn nun schon ewig nicht mehr so außer sich erlebt hatte? Sie hatte von Beginn an deutlich spüren können, dass Naruto's plötzliches Auftauchen in Konoha ihm scheinbar arg zu schaffen machte, aber bis jetzt hatte er sich ihm und vor allem ihr selbst gegenüber immer im Zaum halten können. „Ich versteh's nicht..." Er war wieder ruhiger. Den Kopf gesenkt und schüttelnd waren seine Worte nicht mehr als ein Flüstern. „Ich bin der Meinung, dass wir dich besser kennen, als dieser Idiot... Du solltest nicht glauben, dass alles, was er erzählt, richtig ist, nur weil du so an ihm hängst... Selbst,...wenn es in diesem Fall wohl wirklich das Richtige war..." Nach allem, was er zu ihr gesagt hatte, war sie sich sicher, dass die Enttäuschung, die sie geglaubt hatte ihm entnehmen zu können, nicht nur Einbildung gewesen war. Er war es tatsächlich... Krampfhaft biss sie sich auf die Unterlippe, versuchte mit allen Mitteln sich zu beruhigen. Sie war den Tränen nahe, allerdings würde es wohl noch dauern bis sie sich ihren Weg nach draußen bahnen könnten und dennoch... Es war nur eine Frage der Zeit. Sie konnte einfach nicht verstehen, wie Kiba wegen so einer Kleinigkeit derartig ausflippen konnte! Es...war doch eine Kleinigkeit...oder? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Ganz gleich, was es war, sie wollte sich nicht mit ihm streiten! Nicht wegen so etwas! Nicht wegen Naruto... Einem Jungen, der mit ihrer Freundschaft eigentlich rein gar nichts zu tun hatte! Sie hatte bereits zum Sprechen angesetzt, als ihr ihr Gegenüber plötzlich den Rücken zukehrte, ohne ein Wort an ihr vorbeilief und zurück auf das Lager zusteuerte. „K-Kiba-kun, bitte war-" „Die Sache geht mich nichts mehr an, klar? Mach doch was du willst!" Sie konnte ihn nicht aufhalten...oder wollte sie nur nicht? Völlig egal..., er würde vermutlich eh nicht mit sich reden lassen. Wer wusste, ob er dies je wieder tun würde, so, wie er sie angegangen war... Sie schloss die Augen, taumelte ein paar Schritte zurück bis sie an einem Baumstamm Halt fand und lehnte sich vorerst mit dem Rücken an diesen. Was sie auch dachte, der Grund für seinen Aussetzer wollte ihr einfach nicht in den Kopf. Es war eine für sie banale Sache, über die er unzufrieden gewesen war und gleichzeitig schien so viel mehr dahinter zu stecken. Je mehr sie darüber nachdachte, desto unsicherer wurde sie wieder in ihren getroffenen Entscheidungen. War es wirklich richtig gewesen Kiba in ihre Sorgen Naruto betreffend mit einzubeziehen - sich ihm anzuvertrauen? War es gut, dass sie ihm von dem Gespräch von vorhin erzählt und dank diesem ein neues, anderes Ziel für sich entdeckt hatte? Gerade hatte sie sich die Illusion gemacht nun endlich einmal etwas in ihrem Leben aufgeräumt zu haben, da wurde sie auch schon abrupt wieder von einem winzigen Ereignis zerstört. Aber...hatte Kiba am Ende recht? Jetzt, wo er ihr dies alles so klar vor Augen gehalten hatte, musste sie sich wohl eingestehen, dass sie auf die Worte des Blondschopfes in der Vergangenheit wahrhaftig mehr Wert gelegt hatte als auf die der anderen. Sie war immer der Meinung gewesen, dass es der Querkopf für richtig halten und sie bei ihrer persönlichen Veränderung unterstützen würde. Hatte gehofft, ihn dadurch zu beeindrucken, es wie er zu schaffen an mehr Aufmerksamkeit zu gelangen, doch dabei...hatte sie diese wohl schon längst. Zumindest von denen, die ihr wirklich etwas bedeuteten...ihren Freunden... Sie atmete tief durch und öffnete ihre Augen wieder, die sich sofort in dem glitzernden Himmel über ihr verloren. Sicher konnte sie es nun vergessen noch etwas Schlaf zu finden und Naruto war gewiss schon zurück beim Zelt, wobei sie diesem heute besser eh nicht noch einmal begegnen wollte. Nur kurz verweilte sie noch an Ort und Stelle ehe auch sie wieder den Weg zum Lager einschlug. Vorhin noch war sie der glücklichste Mensch überhaupt gewesen, doch nun... Was der Beziehung zu dem einen nutzte, schien der Freundschaft zu dem anderen zu schaden... * Sein Blick war stur nach vorn gerichtet, wollte er ja unbedingt vermeiden, sie heute noch einmal sehen zu müssen und dennoch nahm er seine Umgebung nur schemenhaft wahr. Innerlich hatte er eh schon wieder die ganze Zeit ihr Bild vor Augen und was er auch tat, es wollte einfach nicht verschwinden! Es war aber auch... Er hatte grundsätzlich ein schlechtes Gewissen, wenn er Hinata so anfuhr, selbst wenn dies noch so selten der Fall war. Es gab ganz einfach keinen Grund sie so fertig zu machen! Noch dazu, wo es wieder mal um eine Sache ging, aus der er sich mit Leichtigkeit hätte heraushalten können und eigentlich auch sollen. Aber was sein Kopf sagte, schien in letzter Zeit ja eh völlig egal zu sein. Ganz gleich wie oft er sich auch sagte, dass ihn das alles gar nichts angänge, im Bezug auf die beiden sah er immer rot. Wieso...musste sie sich auch so von ihm einwickeln lassen? Naruto..., der Kerl... Er und Hinata hatten doch noch nie wirklich viel miteinander zu tun gehabt. Vor allem nicht in den letzten Jahren, in denen es fast ausschließlich Team 8 gegeben hatte und doch war sie noch immer so verdammt beeinflussbar durch ihn! Er seufzte. Worüber machte er sich eigentlich so einen Kopf? Naruto war niemand, der soetwas für irgendwelche Zwecke ausnutzen würde oder könnte. Er war von Grund auf gutherzig, ein ehrlicher Kerl und starker Gegner, teilweise beängstigend stark... Er wollte gar nicht wissen, welche Fortschritte genau er in der letzten Zeit gemacht hatte... Kaum, dass er eine Minute lang vom eigentlichen Problem abgekommen war, führte er sich auch schon selbst auf jenes zurück. Es war fast wie ein Zwang, als wollte er selber nicht zulassen die Sache unter den Tisch fallen zu lassen, obwohl ihm dies doch gleichzeitig das liebste war. Entnervt schlug er sich mit einer Hand gegen die Stirn und fuhr sich anschließend mit dieser durch die Haare. Wenn er in seinem Kopf noch mehr solch verwirrende Gedankengänge einschlug, würde er bald platzen! Am Zelt angekommen zögerte er vorerst, wollte auf der anderen Seite aber keinesfalls hier draußen sein, wenn Hinata zurück kam. Falls sie... Zum ersten mal wagte er es wieder sich über die Schulter zu blicken und nach dem Mädchen Ausschau zu halten. Leicht besorgt starrte er in die Dunkelheit, wandte sich jedoch schnell wieder mit einem leichten Zähneknirschen ab. Sie würde schon klar kommen... Sie war kein kleines Kind mehr und selbst wenn...eigentlich trug er keinerlei Verantwortung für sie. Er wusste genau, dass dies nur zum Teil stimmte, schob aber den Gedanken, dass er sich diese Verantwortung stets ganz freiwillig und liebend gern selber aufbürdete, zur Seite und konzentrierte sich einzig darauf unbemerkt wieder ins Zelt zu gelangen. Er fand alles beinahe genauso vor, wie er es zurückgelassen hatte, nur dass sich ein gewisser Blondschopf nun wieder vor dem Eingang breit gemacht hatte und seelenruhig schlief. Fast war er schon froh, dass der Kerl ihn vorhin so unsanft geweckt hatte. Immerhin, so war es ihm wenigstens gelungen zu verhindern, dass Hinata ihm diese Sache gestand. Eigentlich müsste man ihn für derartige Gedanken schlagen, doch er konnte es nun einmal nicht ändern. Es war seine ehrliche Meinung. Es stank ihm ganz einfach, was sie da vorgehabt hatte! Je mehr er seinen eigenen Überlegungen lauschte, desto mulmiger wurde ihm und desto mehr wurde ihm bewusst, welche Art von Wut dies sein musste. Eine Sache, die ihm gleich noch mehr stank! „Tze...", mit einem kurzen Schnauben verschaffte er sich kurzzeitig einen freien Kopf, bahnte sich seinen Weg über den Querkopf, zurück zu seinem Schlafplatz und ließ sich dort schier geräuschlos sinken. Es folgte die selbe Prozedur, wie schon zu Beginn des abends, allerdings wollte sie diesmal einfach nicht damit enden, dass er zur Ruhe kam, im Gegenteil. Durch dieses ganze „Herumgewälze" wurde er nur noch munterer, bis er den Versuch einzuschlafen schließlich ganz aufgab. Der Gedanke daran, dass es Hinata wohl ähnlich gehen musste, brachte ihn dazu sich noch mehr Schuldgefühle zu machen und gleichzeitig gönnte er es ihr auch. Mann..., es war echt zum Verzweifeln... Eine schlaflose Nacht später sehnte er sich nur noch nach der nächsten, hoffentlich ruhsameren, aber vorher hieß es wohl erst einmal den kommenden Tag überstehen. Sofort, als sich der Aburame zu seiner Rechten rührte, zwang auch er sich dazu aufzustehen. Wie erwartet schlief der Blonde neben ihm noch. Es würde ihm eine Freude sein den Kerl aus seinen Träumen zu reißen! Nur leider...tat dies gerade ein anderer... Kaum, dass Shino den Ausgang des Zeltes auch nur einen Spalt geöffnet hatte, sprang sein weißer Vierbeiner durch diesen hinein, in die Schlafstätte der drei, wo er zu allererst einen großen Satz auf Naruto hinlegte, ehe er auf sein Herrchen überging. Er konnte ob des Keuchens des Blonden nur schmunzeln, musste sich aber schon im nächsten Moment voll und ganz Akamaru widmen, da dieser sich sonst wieder ignoriert fühlte und ihn für den Rest des Tages ebenfalls so behandeln würde. Er kraulte ihn ein Weilchen, welches Naruto genügte endlich wach zu werden, ehe er selbst schließlich den weißen Koloss von sich schob und mit ihm über den anderen hinweg nach draußen stiefelte. Kurzzeitig hatte er tatsächlich vergessen, weswegen er so müde war und eigentlich sogar, dass er es war, doch sofort, als er SIE sah, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sie musste wohl schon eine ganze Weile wach sein. Zwar war der Himmel noch immer in ein leichtes Rot getaucht, doch lag bereits der Duft von Essen in der Luft. Noch dazu war der Boden zu ihren Füßen vor dem Baumstamm, auf dem sie saß, durch Unordnung gekennzeichnet. Wahrscheinlich hatte sie mal wieder auf ihm herumgekritzelt, um sich die Zeit zu vertreiben. Eine dumme Angewohnheit, die sie sich seit kurzem angeeignet hatte. Es verwunderte ihn ein wenig, dass ihm das aufgefallen war, sah es doch sonst eher Shino ähnlich auf so etwas zu achten, doch vermutlich war es eh nur Zufall... Sofort als sie zu ihnen hinübersah, wandte er seinen Blick von ihr ab, war sich sicher, dass sie jeden Moment dasselbe tun würde. Ihre zögerliche Stimme reichte ihm als Beweis für seine Vermutung. „M-Morgen..." Im Gegensatz zu sonst tat er es Shino diesmal gleich und nickte nur knapp, wahrscheinlich hätte er sonst sowieso zu „kalt" geklungen. Überhaupt nicht mit ihr zu sprechen war keine Lösung, das wusste er, aber er wollte es momentan auch gar nicht ändern. Dafür fehlte ihm einfach der Elan... Noch dazu wo... Er blickte sich kurz prüfend über die Schulter, wo der Querkopf, noch immer leicht verschlafen, das Zelt verließ. „Mo~ar~gen...", nuschelte er mit einem herzhaften Gähnen und streckte sich wenig später, ehe er leicht orientierungslos auf den Platz neben Hinata zutrottete. Nur aus den Augenwinkeln beobachtete er das Geschehen, war allerdings schon nach kurzer Zeit gezwungen seinen Blick erneut abzuwenden, wenn er den Verstand nicht nochmal verlieren wollte. Es war wie immer. Ihr Kopf war hochrot, nur, weil er den Mindestabstand von 2 Metern zu ihr um 1 Millimeter gebrochen hatte! Sie war nervös, aufgeregt und dennoch lag ihr schüchterner Blick, untermalt von einem verträumten Lächeln, wie gebannt auf dem Blonden. Ätzend... Seine Augen suchten Halt bei Shino, der gerade dabei war 2 leere Wasserflaschen aus einem der Rucksäcke zu kramen. Eine bessere Gelegenheit konnte er ihm nicht bieten. Ohne groß darüber nachzudenken lief er auf den Jungen zu, schnappte sich die beiden Behälter und verschwand mit den Worten „Ich mach das schon..." und seinem vierbeinigen Begleiter im Wald. Kaum, dass er eine angemessene Entfernung zum Lager erreicht hatte, wäre er auch am liebsten schon wieder umgekehrt. Nicht, dass es ihn störte Wasser zu holen oder es ihm gar mulmig war allein hier zu sein. Nein, es lag einzig und allein an dem Auslöser seines Aufbruchs. Erneut waren es der bloße Anblick der beiden und die darauf aufgekommene Wut in ihm gewesen, die ihn angetrieben hatten. Ach verdammt! „Es gibt keinen Grund für mich abzuhauen! Es gibt keinen Grund für mich wütend zu sein! Es gibt auch keinen Grund für mich eifersüchtig zu-...", er unterbrach sich selbst in seinem Gebrabbel und starrte im Anschluss erschrocken gen Boden. Wer bitte schön sagte hier etwas von „Eifersucht"?! Ok, es störte ihn, dass die beiden sich so gut verstanden, dass Hinata dem Blonden immer mehr Aufmerksamkeit schenkte, ebenso...wie dieser...ihr... Sein Blick wurde ernster, bekam etwas Nachdenkliches. Wenn er es genau nahm...hatte er es doch schon die ganze Zeit gewusst, allerdings im entscheidenden Moment immer das Thema gewechselt. Eifersüchtig... So sah's dann wohl aus..., nur...- worauf bitte?! Was hatte der Typ schon, worauf ER eifersüchtig sein müsste?! Nichts! Absolut nichts! Um so weniger Sinn ergab dies alles. „K-Kiba-kun!" Er zuckte zusammen, als jemand seinen Namen rief. SIE seinen Namen rief. Er musste sich zweimal überlegen, ob er sich jetzt zu ihr umdrehte, mit ihr sprechen wollte, hatte aber, nachdem er ihre Schritte immer lauter werden hörte, wohl keine andere Wahl. Leise seufzend wandte er sich ihr zu, sah abwesend und desinteressiert auf sie herab. „Was gibt's?" Er klang sichtlich genervt und die Wirkung, die dies auf andere machte, blieb nicht aus, da das Mädchen schon von da ab beschämt nach unten starrte. „I-Ich...", begann sie stotternd, schien aber nicht den Mut zu haben weiterzusprechen. Sein Blick fiel auf die Feldflasche in ihrer Hand. „...bin gekommen, um das Teil aufzufüllen?" vervollständigte er ihren Satz monoton und entriss ihr kurzerhand das Behältnis. „Keine Sorge, ich mach das schon, geh du nur zur-" „Nein!" Er hatte bereits zum Gehen angesetzt, als sie ihn plötzlich nicht nur durch ihre erhobene Stimme, sondern auch ihre Arme, die um einen seiner geschlungen waren, zurückhielt. Überrascht sah er sie an, sie hingegen starrte eher entgeistert zurück und ließ ihn ruckartig und mit hochrotem Kopf los, als sie sich der Situation bewusst wurde. „I-I-I-Ich meine d-das ist es nicht, we-weshalb ich hier bin... A-Also...nicht nur..." Es war lange her, seit sie das letzte mal so abgehakt mit ihm gesprochen hatte. Normalerweise stotterte sie nur noch selten, wenn sie sich mit Shino oder ihm unterhielt, beinahe gar nicht mehr... Es lag wohl...wirklich nur an ihrem „Streit" von gestern... Irgendwie war es, als wären sie einen riesigen Schritt zurückgefallen, wenn er sie hier so hörte... Sie schluckte leicht, atmete tief durch und suchte scheinbar nach den richtigen Worten. Nur kurz sah sie zu ihm auf, ehe sie sich schließlich leicht vor ihm verbeugte und um Entschuldigung bat. „We-Wegen gestern... Tu-Tut mir leid... I-Ich wusste nicht, dass... I-Ich meine..., das mit Naruto... E-Es stimmt...ich lege viel Wert auf das, was er von mir denkt und zu mir sagt, a-aber ihr seid mir genauso wichtig... I-Ich...habe wohl ganz einfach nicht auf euch hören wollen, we-weil ich dachte, es s-sei falsch..." Er schwieg. Konnte es noch immer nicht so recht begreifen, dass gerade sie sich bei ihm entschuldigte, auch wenn es das war, worauf er im Inneren gehofft und gewartet hatte. Es gab einfach keinerlei Grund dazu. Er konnte es nur wiederholen: Er war es, der einen Fehler begangen und sich eingemischt hatte und dennoch... Irgendwie... „Vielleicht ist es das...", sprach er schließlich, nach einer Minute des Schweigens, und vernahm deutlich, wie das Mädchen vor ihm leicht aufschreckte. Die Stille, die sich kurzzeitig breit gemacht hatte, war wohl nicht nur ihm so erstaunlich lang vorgekommen. Zögernd hob sie ihren Kopf wieder etwas an und starrte auf das Gesicht ihres Teamkollegen, dessen Augen irgendwo ins Leere gerichtet waren. „W-Wie meinst du das...?" erklang es schließlich schüchtern von der Hyuugaerbin und sie starrte ihn weiterhin wie gebannt an. Er selbst blieb konzentriert, nachdenklich und war stets darauf bedacht sie nicht anzusehen. „Vielleicht war es falsch, wozu Shino und ich dir geraten haben... Vielleicht hatten wir unrecht... Vielleicht hattest du recht... Aber ebenso hatte Naruto vielleicht nicht recht..." Erneutes Schweigen. Auch wenn er sie nicht direkt ansah, so war er sich doch sicher, dass sie mittlerweile nachdenklich zu Boden blickte. Er sollte recht behalten, konnte sich selbst von dem Bild überzeugen, als er seine Augen von der Stelle löste, auf die er bis jetzt fixiert gewesen war. Sie schien nicht in der Lage etwas auf seine Worte zu erwidern, weshalb er ohne zu zögern weitersprach: „Ich verspreche dir, mich zukünftig aus deinen Entscheidungen rauszuhalten. Es stimmt... Ich war nicht zufrieden damit, dass du dir Naruto's Meinung so zu Herzen genommen hast. Ich gebe zu, versucht zu haben dich von meinen Ansichten zu überzeugen...eigentlich, wollte ich das auch jetzt, aber... Es ist wohl das beste, wenn du für dich entscheidest... Letztendlich...bist es nur du, die mit den Ergebnissen leben muss, auch wenn andere mit davon betroffen sind." Unbemerkt hatte sich sein Blick gesenkt und der Hinata's wieder gehoben. Mit vor Erstaunen geweiteten Augen sah sie ihn an, was ihm erst nach gut einer Minute so richtig bewusst wurde und ihm einen leichten Rotschimmer, passend zu dem ihrigen, der schon seit geraumer Zeit auf ihrem Gesicht lag, verpasste. Zum ersten mal war es wohl er, der sich vor Verlegenheit abwenden musste, sie allerdings tat es ihm gleich und entschuldigte sich. Vermutlich, weil sie ihn so angestarrt hatte. Er wollte besser gar nicht wortwörtlich wissen, was er da schon wieder zusammengeschwafelt hatte... „Weißt du...", ihre zierliche Stimme brachte ihn dazu sie aufs neue anzusehen und auch, wenn sie ihn noch immer nicht eines Blickes würdigen wollte, es reichte ihm schon, dass sie wieder normal sprach und um einiges glücklicher wirkte, „...genau das... Ist wohl meine Schwäche... Die Schwäche vieler... E-Es ist schwierig auf eigenen Beinen zu stehen und sich für das Richtige zu entscheiden, w-wo doch die Leute um einen herum, d-die nur helfen wollen... W-wenn sie alle verschiedener Meinung sind... I-Ich will niemanden verletzen, verstehst du?" „Du hast es eben selbst gesagt...", begann er mit ruhiger Stimme und das erste mal wieder lächelnd, „... Sie wollen nur helfen, was heißt, wenn du in der Lage bist eine eigene Entscheidung zu treffen, die ganz allein auf deinen Gedanken beruht, ist das doch völlig in Ordnung. Solange du es für das beste hältst..." Sie erwiderte nichts. Sah noch immer nach unten und wirkte nun wieder stark in sich gekehrt. „Falls du dich gerade fragst,...", es war unübersehbar, dass er sie mit seiner Stimme aus ihren Gedanken riss, „...was „das beste" ist..." Zögernd sah sie zu ihm auf. „... Da gibt es keine ultimative Antwort. Sagen wir einfach es ist die Entscheidung, bei der du dir nichts vorwerfen musst." Sie wirkte verblüfft. Wieso genau, das wollte er besser gar nicht wissen. Vielleicht traute sie ihm derartige Aussagen einfach nicht zu und wenn er ehrlich war, er selbst wusste bis eben auch nicht, dass er sowas von sich geben konnte. Aber es waren eben nur seine Ansichten, die er ihr preis gab. Ob sie sie sich zu Herzen nahm oder sich eigene bildete, war eine andere Frage. Er musste ob der Verwunderung in ihrem Gesicht, die einfach nicht nachlassen wollte, leicht Grinsen und tippte ihr im Anschluss leicht gegen die Stirn. „War's das dann? Die Flaschen muss immer noch jemand füllen und ich glaube kaum, dass wir all zu viel Zeit zum Verplempern haben." Sie blinzelte ein paar mal und schüttelte leicht den Kopf, um wieder Fassung zu erlangen, ehe sie kurz darauf energisch nickte. „Äh äh, j-ja...s-sicher..." Er konnte noch erkennen, wie sie scheu zur Seite starrte, ehe er ihr wieder den Rücken zukehrte. „Oh, ähm... B-Bitte warte noch kurz..." Wieder war sie es, die ihn vom Gehen abhielt und aufs Neue wirkte sie leicht nervös. Verwundert zog er eine Augenbraue nach oben und sah sie abwartend über seine Schulter hinweg an. „We-Wegen Naruto-kun... D-Du sagtest doch, da-dass du mir helfen w-willst, n-nicht?" Sie schluckte schwer, er selbst ebenso. Allein der Name reizte etwas in ihm. Er nickte stumm und schon suchten seine Augen wieder das Weite. Sie lächelte noch leicht ehe sie weitersprach: „M-Meinst du...i-ich sollte es ihm d-doch noch sagen?" Für einen kurzen Moment hielt er den Atem an. Er wusste einfach nicht, was er ihr darauf antworten sollte. Er fühlte sich im Augenblick nicht in der Lage ihr in dieser Beziehung weiterzuhelfen, er war...zu voreingenommen - wieso auch immer - und noch dazu... Er hatte sich geschworen sich da rauszuhalten! Andererseits aber würde sie ihn wohl nicht fragen, wenn ihr nicht etwas an seiner Antwort läge und doch: Sie musste selbst wissen, was sie tat. „Ich...glaube nicht, dass ich der richtige Ansprechpartner dafür bin...", begann er zögernd, wandte sich aber dennoch wieder ganz zu ihr um. Er schwieg einen Moment, wurde von ihren interessierten, leicht enttäuschten Augen gemustert. Sie schien nicht ganz zu verstehen. Er wusste nicht, ob es gut war ihr das zu erzählen, andererseits war es genau das, was er schon seit gestern versuchte. „Weißt du... Ich schätze nicht, dass Naruto-" Ein Bellen ließ seine Worte verstummen. Sofort huschten seine Augen zu einem naheliegenden Gebüsch, aus dem wenig später wie erwartet ein gewisser jemand hervorsprang. Wie immer, wenn er in Gedanken war, hatte er ihn erst viel zu spät bemerkt und wie immer tauchte er genau im falschen Moment auf! Ein schier lautloses Knurren verließ seine Lippen und ein wenig verärgert beobachtete er den Neuankömmling lediglich aus den Augenwinkeln. „Hinata! Sa-Sa-Sag mal...", der blonde Querkopf klang sichtlich aufgeregt, wirkte außer Atem, was ihn selbst leicht nachdenklich stimmte. Es war doch nicht etwa was passiert? Das Mädchen indessen war schon wieder leicht rot angelaufen, hatte vermutlich die Befürchtung der Blonde hätte etwas von ihrem Gespräch aufgeschnappt haben können. Eine Sache, an die er selbst keinen einzigen Gedanken verschwendete, somal Naruto solche Dinge wohl eh ziemlich egal wären. „Wo hast du denn den Rucksack verstaut? Den mit dem Essen? Ich hab Kohldampf, kann ihn aber nirgends finden. Shino sagte du-" Der Junge unterbrach sich selbst, als er neben sich ein schallendes Klatschen vernahm. Auch Hinata hatte sich zu dem Geräusch umgedreht und musterte ihren Teamkollegen nun mit einer Mischung aus Sorge und Verwirrung. „A-Alles ok mit dir?" fragte der Blonde verwundert, nachdem sich der Inuzuka voller Wucht die Hand gegen die Stirn geschlagen hatte. Er hätte es wissen müssen! Wie hatte er auch nur denken können, dass es etwas Wichtiges war, weswegen der Typ hier auftauchte?! Leicht schnaubend schüttelte er den Kopf und drehte sich nun endgültig von den beiden weg. Das Gespräch mit Hinata konnte er wohl einmal mehr vergessen und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie wieder aufbrechen würden. Naruto's Frage ließ er unbeantwortet, vernahm nur noch ein letztes Rufen des Blondschopfes, mit dem er sich noch einmal nach seinem Wohlbefinden erkundigen wollte. Wieder ohne Erfolg. Er warf lediglich ein kurzes „Shino wartet" in den Raum und hielt demonstrierend eine der Flaschen in die Luft ehe er mit Akamaru im Dickicht verschwand. Bereits eine gute Stunde später waren die drei dann auch schon wieder auf dem Weg zu ihrem Zielort und im Gegensatz zu gestern belagerte der Blonde seine Teamkameradin heute geradezu. Nicht wirklich von Vorteil für sein Gefühlschaos. Mittlerweile hatte Kiba sich an Shino's Seite zurückgezogen, der ihm als Sichtschutz diente und vor dem Anblick der beiden bewahrte. Zu seiner Linken fand der Braunhaarige ebenfalls etwas Ablenkung in Form Akamaru's, der von ihm gelegentlich ein paar Streicheleinheiten bekam. Mann...diese Mission war mit Abstand die ödeste seit langem. Wobei..., wenn er bedachte, mit was er sich stattdessen herumägern durfte, wären wohl zusätzliche Schwierigkeiten nur noch hinderlicher. Andererseits würden sie ihn aber vielleicht auch auf andere Gedanken bringen. Ach, ganz egal... Ändern konnte er es ja nun scheinbar eh nicht und doch fragte er sich immer mehr, was es denn sein konnte, was diese Route so „gefährlich" für normale Boten machte. Am Ende wurde er in seiner Theorie doch noch bestätigt und man hatte Naruto wirklich nur unter einem Vorwand abschieben wollen! In Gedanken versunken bemerkte er gar nicht, dass die Leute um ihn herum zum Stehen gekommen waren und nur er selbst mit gesenktem Blick weiterlief. Erst, als er kurzzeitig den Halt verlor und man ihm förmlich den Boden unter den Füßen wegzog schreckte er aus seinen Träumereien auf. Eine Hand, die ihn unsanft am Kragen packte, verhinderte, dass er stürzte und zog ihn im Anschluss wieder ein Stück zurück. Noch immer völlig perplex starrte er seinen „Retter" an, der nun, da er wieder sicher stand, von ihm abließ. „Keine Zeit zu träumen...", vernahm er die wie üblich monotone Stimme Shinos's, der in die Richtung deutete, in die er selbst bis eben hatte gehen wollen. Verdutzt wandte er sich zu dieser um und schluckte augenblicklich leicht. Es war eine riesige Schlucht, die sich ihm da vor Augen auftat. Wäre er da runtergerasselt, hätte er wohl echt ein Problem gehabt. Nicht mal der Boden war von hier oben aus zu sehen, vielmehr ein schier unendliches, schwarzes Loch. Noch einmal linste er sich kurz über die Schulter und warf seinem Teamkollegen ein dankendes Nicken zu. Er wusste, dass dies dem anderen genügen würde, somal er selbst im Augenblick eh nicht wirklich ein Wort herausbekommen würde. Zu tief saß der Schreck und von nun an würde er diesem Abgrund wohl eher ehrfürchtig entgegentreten. „Heh, endlich mal eine Herausforderung!" vernahm er wenig später die schrille Stimme des Querkopfes unter ihnen und war sich doch sicher auch etwas Anspannung in seinem Ausdruck lesen zu können. „Und nun? Sollen wir da rüber springen oder wie?" Wieder war es Naruto, der gesprochen hatte und dieses mal erhielt dieser von ihm persönlich eine Antwort, nachdem seine Augen die gesamte Klippe abgesucht hatten. „Wäre möglich...", murmelte er leise und deutete auf eine nahe gelegene Stelle am Rande des Abhangs, auf dem sich sofort auch die Blicke der anderen einfanden. Es war unverkennbar, dass das die eingestürzte Brücke sein musste, von der Gondaime-sama gesprochen hatte, was allerdings auch heißen musste, dass sich der Schwierigkeitsgrad ihrer Mission erst ab hier so richtig veränderte. Dennoch sah er das Ganze im Gegensatz zu Naruto noch immer nicht als wirkliche „Herausforderung" an. „U-Und nun? Wie kommen wir dann jetzt weiter?" Hinata's schüchterne Stimme durchbrach die Stille und alle Augen wanderten abwartend zu Shino, der inzwischen eifrig die Karte, die er von Tsunade-sama erhalten hatte, studierte. Kurz passierte gar nichts, doch endlich hob der Aburame eine Hand und zeigte in eine Richtung etwas westlich von ihnen. Alles jedoch, was sich dort befand, war ein Berg, über den sich ein Wasserfall seinen Weg in die unendliche Tiefe bahnte und der mit der anderen Seite der Schlucht verbunden war. Es war allerdings nur ein recht schmaler Pfad dem man ihnen da zum Wandeln bot und dessen Oberfläche wohl von dem herabplätschernden Wasser auch ziemlich rutschig sein musste. Sie kamen wohl nicht drumherum schon jetzt einen Teil ihres Chakras einzusetzen und zu konzentrieren. Plötzlich schoss ihm etwas ganz anderes durch den Sinn - Akamaru. Hm...dieser müsste sich wohl einen eigenen Weg nach drüben suchen, vielleicht konnte er sich ja über den Berg auf die andere Seite kämpfen? Wohl ebenfalls eine Option für sie, wenn nicht sogar die bessere... „Über den Berg oder an der Seite entlang?" sprach Kiba nun seine Gedanken laut aus und sah erneut abwartend zu Shino. „Über..." Etwas verwundert zog er eine Augenbraue in die Luft, nahm die Entscheidung des anderen aber dennoch mit einem Lächeln hin. Es konnte ihm nur recht sein, selbst, wenn dieser Weg auf den ersten Blick als der umständlichere erschien, sicherer war er gewiss. Die vier tauschten ein paar letzte Blicke miteinander und ein Bellen Akamaru's kündigte schließlich den Aufbruch an. Zum Leidwesen der anderen fiel es dem Vierbeiner doch recht leicht sich einen Weg nach oben zu bahnen, ihm selbst daher auch, da er es sich seit langem mal wieder auf seinem Rücken bequem gemacht hatte. Hehe, es hatte eben doch nur Vorteile ihn bei sich zu haben! An der Spitze angekommen konnte er es sich nicht verkneifen den anderen frech entgegenzugrinsen, während sie sich an der Felswand nach oben kämpften. Naruto war der erste, der an seiner Seite auftauchte, schien allerdings auch nicht wirklich Bock gehabt zu haben sein Chakra für wichtigere Dinge aufzusparen. Eine leichtfertige Aktion, wenn man ihn fragte, aber allem Anschein nach hatte der Typ ja sowieso genug davon. Keiner von ihnen konnte es auch nur ansatzweise mit den Chakrareserven des Blondschopfes aufnehmen. Ein Fakt, über den er sich schwarz ärgern konnte, es aber schon lange nicht mehr tat. Seine Stärken lagen woanders. Es kam nicht auf die Menge an, sondern wie man das Vorhandene nutzte. Wenig später hatte es dann auch der Rest seines Team- jedoch mit bloßer Muskelkraft - geschafft, sodass sie sich nun wieder an den Abstieg, der beinahe noch mehr Koordination verlangte, allerdings ebenso reibungsfrei verlief, machten. Die Klippe und zerstörte Brücke hinter sich lassend zog die kleine Gruppe weiter und aufs Neue ordnete sich alles so an, wie wenige Minuten zuvor - naja, oder beinahe. Der Punkt jedenfalls war, dass sich Naruto abermals nicht von Hinata lösen konnte! Er wollte besser gar nicht wissen, über was die beiden die ganze Zeit tratschten, aber gewiss konnte es nur um die Fortschritte gehen, die der Fuchsjunge während seiner Traningsreise gemacht hatte und um den Ärger, der vor wenigen Wochen in Suna geherrscht hatte. Tze, es gab ganz einfach zu viel Schwachsinn, den er ihr auf die Nase binden konnte. Shino lief indessen wieder an der Spitze und führte ihr Team an, während sich Kiba mit seinem Vierbeiner hatte zurückfallen lassen. Der perfekte Platz, um die beiden „Turteltauben" im Auge zu behalten, womit er nun genau das tat, was er vorhin hatte verhindern wollen. Er seufzte leise und grummelte eine ganze Weile vor sich hin. Er hatte gesagt, er würde sich raushalten! Er durfte sich nicht einmischen, er-... Seine Augenbraue begann bedrohlich zu zucken, während er vor sich verfolgte, wie Naruto seiner Kollegin ziemlich anschaulich demonstrierte, wie ihn einmal ein gewisser „XY" in die Mangel genommen hatte. Grinsend hatte der Blonde einen Arm um ihren Körper geschlungen und erklärte dazu. Nur zu deutlich konnte sich der Braunhaarige den Ausdruck im Gesicht des Mädchens vorstellen. Hochrot wie immer würde sie sein, verlegen, geschockt und gleichzeitig im Inneren doch zufrieden mit sich und der Welt - zum Kotzen! „Aua!! Sp-Spinnst du?!" Ein Schrei Naruto's erschallte, nachdem sich Kiba seiner angenommen hatte. Im Eilschritt war er auf die beiden vor sich zugelaufen und hatte den Blonden im Vorbeigehen am Nacken gepackt mit sich gezogen, vorbei an den erstaunten - und von Hinata's Seite aus wohl auch geschockten - Gesichtern seiner Teamkollegen. „Verdammt, was soll das?!!" fluchte der Blonde und schaffte es schließlich doch noch sich von dem Größeren loszureißen, der ihn nun ebenso anfunkelte, wie er ihn. „Hör einfach auf sie die ganze Zeit in Beschlag zu nehmen, ok? Sie hat die letzte Nacht kein Auge zugetan und braucht daher gewiss keine Nervensäge wie dich, die sie die ganze Zeit belagert!" zischte er dem Querkopf zu, der im ersten Moment verblüfft zurückwich und für den Bruchteil einer Sekunde bereute, was er getan hatte. Allerdings wirklich nur für einen Bruchteil. „Aber sie-" „Sie ist nur höflich! Sie würde dir nie auf die Nase binden, dass du sie störst!" Der Kleinere sah ihn nunmehr skeptisch an, ließ die Diskussion jedoch nach einem kurzen Schnauben fallen und verschränkte verärgert die Arme vor der Brust. In ihm selbst indessen bahnte sich gerade eine eben solche an. Er konnte eigentlich mit sich zufrieden sein, immerhin hatte er in nur einer Minute eine Ausrede erfunden, die nicht einmal unlogisch klang und so dafür gesorgt, dass der Blonde vorerst Ruhe gab und dennoch... Er hatte sich MAL WIEDER sinnlos eingemischt! Aus seinen Augenwinkeln bemerkte er schließlich wenig später die abwartenden Blicke der anderen beiden, die nun schweigend auf den Kampfhähnen lagen. So verharrten sie nun einen Moment, unter den prüfenden Augen ihrer Kollegen und besonders die des Mädchen hatten es ihm angetan. Sie würde es nicht zugeben, aber es war ihr nicht recht, dass er sich eingemischt hatte. Dieser Hauch von einem Vorwurf, der ihrem Gesicht inne lag, reichte ihm als Beweis. Unzufrieden mit sich selbst sah er gen Boden, zwang sich erst wieder einen der anderen anzusehen, als ihn eine Stimme schier dazu aufforderte. „Und nun? Sollen wir da etwa auch noch hoch?!" Normalerweise war Naruto der Letzte, wegen dem er sich aus seinen Gedanken reißen ließ, doch seine Worte verwirrten ihn. Wo bitte schön wollte er...? Ein kurzer Blick als Antwort genügte. Er hatte in seiner Wut von vorhin gar nicht bemerkt, auf was er eigentlich zugesteuert hatte und so die gigantische Felswand, die sich wenige Meter vor ihnen über das komplette Gebiet erstreckte, überhaupt nicht gesehen. Er schluckte leicht, studierte jeden einzelnen Riss, der das gewaltige Mauerwerk zierte, und sah sich im Anschluss mit schlimmen Befürchtungen im Hinterkopf und eine Antwort abwartend über die Schulter. Er bezweifelte, dass sie dort so einfach hochkommen würden, denn die Umschreibung „Mauer" passte eigentlich ganz gut. Es gab kaum einen Felsvorsprung, an dem man sich hätte festhalten können, geschweige denn einen kleinen zum Ausruhen. Sie würden auf dem Weg zur Spitze also ihr komplettes Chakra einsetzen müssen und selbst dann war nicht sicher, ob sie es schaffen würden. Dieses Ding war einfach...viel zu hoch! Noch dazu war es schwierig einzuschätzen, ob das, was er da erspäht hatte, wirklich der Gipfel des Ganzen gewesen war. Am Ende schien es nur so und hinter dem wohl einzigen Vorsprung verbarg sich noch einmal so ein Monstrum von Berg! Zusätzlich... „A~ch, am Ende auch egal! Das packen wir mit links!" Wie immer konnten derartige Worte nur von dem Blonden stammen, der einmal mehr nur so vor Optimismus strotzte. „Hallo? Hast du dir das Ding mal angesehen?! Das ist riesig! Willst du tatsächlich dein gesamtes Chakra an dem Teil verschwenden? Wer weiß denn, ob wir es da oben nicht für was ganz anderes brauchen können? Davon mal abgesehen glaube ich kaum, dass es einer von uns überhaupt da hoch packt! Naja...mit Ausnahme dir vielleicht..." Zugegeben, es hatte ihn einige Überwindung gekostet diese letzten Worte über die Lippen zu bringen, aber es half wohl nichts die Augen zu verschließen. Sie alle wussten, dass der Querkopf eine schier unerschöpfliche Quelle an Chakra in sich trug. Trotz dessen, dass der Hundejunge seinen Blick inzwischen gesenkt hatte, entging ihm nicht, wie ihn sein Gegenüber fragend anblinzelte. Jedoch nicht für lang, denn einen Moment später sah auch er gen Boden. „Da hast du vielleicht recht...und trotzdem...", seine ungewohnt nachdenkliche Stimme verlor sich, dennoch wurde die kurz darauf eingetretene Stille schnell wieder von Shino gebrochen. „Es ist gewiss der schnellere Weg... Aber wohl leider auch keinerlei Option für uns. Kiba hat recht und selbst, wenn wir es schaffen könnten, für Akamaru ist das unmöglich." Die anderen, sichtlich erstaunt über die Worte des Aburamesprösslings, starrten nun abwechselnd zwischen diesem, Akamaru und der Felswand hin und her, ausgenommen Kiba, dessen Augen ganz auf dem Jungen ruhten. Es war gut zu wissen, dass zumindest noch ein anderer, außer ihm selbst, an den Vierbeiner dachte. Er hatte exakt das ausgesprochen, was auch ihm eben durch den Kopf geschossen war und damit war wohl nun auch entschieden, was sie tun würden. „Gut..., dann sucht ihr euch am besten einen geeigneteren Weg nach oben" Reflexartig riss ein jeder seinen Kopf zu Naruto um, der soeben dabei war seine Ärmel an beiden Seiten nach oben zu krempeln und herausfordernd die Felswand zu mustern. Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein! „Hast du eben nicht zugehört?! Wir haben gesagt, dass es nicht geht!" „Du hast selbst gesagt, dass ich es schaffen kann oder?" Ihm versagte die Stimme, während er noch immer mit einer Mischung aus Wut und Fassungslosigkeit auf den Blonden starrte, dessen Augen voller Tatendrang funkelten. So sehr er auch nach einer vernünftigen Erklärung für dessen Verhalten suchte, er fand keine. Der Kerl war einfach total bescheuert! „Wenn mir auf diesem öden Trip schon mal eine Herausforderung vor die Füße fällt, dann sollte ich sie auch nutzen oder? Sicher ist die ganze Sache auch ein klasse Training!" Nicht zu fassen! Der Idiot laberte tatsächlich noch genau den gleichen Bockmist wie früher! Nur gut, dass er selbst bis jetzt - im Gegensatz zu einigen anderen - nicht einen Moment lang daran gezweifelt hatte, er würde noch genauso kindisch sein! „Tse,...mach was du willst...", schnaubte der Inuzuka schließlich und steuerte kopfschüttelnd auf Shino zu, entriss diesem kurzerhand die Karte und schlenderte im Anschluss ohne ein genaues Ziel vor Augen in eine Richtung entlang der Felswand. Akamaru tat es ihm gleich. ******************* Achja, da gehn sie nun hin... Ich sag schonmal im Vorraus, dass ich keinerlei Ahnung hab, wann das nächste Chapter kommt, da ich mir über den weiteren Verlauf der Story noch nicht ganz im Klaren bin. Eigentlich hatte ich alles ziemlich sicher im Kopf, doch nun... Ich weiß einfach nicht, wie oder ob ich das Team nun aufteilen soll. Wer mag kann mir ja mal seine Meinung dazu äußern, vielleicht hilft's.^^ Wie auch immer, ich versuche zuzusehen, dass ich mich schnell für eine Sache entscheide, damit ihr bald wieder was zum Lesen habt^^ Na dann, bis zum nächsten Chapter! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)