Hoffnung ist alles von Reye (KibaHina/NaruHina) ================================================================================ Kapitel 15: um... ----------------- Fragt besser gar nicht erst, ob's mir gefällt, lediglich eure Mienung ist diesmal gefragt, denn irgendwie hab ich wohl meine Einschätzungsgabe verloren. Jedenfalls hoff ich, dass das Chap gut ist, denn es ist von der Handlung her echt extrem wichtig >.<° Achjaaa~, dann quäl ich euch mal nich länger mit meinem Gelaber. Viel Spaß^^ ****************************** Alle waren sie mit dem Älteren beschäftigt, der nun begann einige ihm gestellte Fragen zu beantworten oder es zumindest versuchte. Mehr als ein „Ich weiß nicht“ und „Sie waren heute morgen einfach so da!“ konnte man ihm nämlich meist nicht entlocken. Sie nutzte den Augenblick, die Gegebenheiten, dass keiner sich für sie interessierte und schlüpfte hastig zurück ins Zelt. Ängstlich, sowie am ganzen Leibe zitternd schlang sie beide Arme um ihre angewinkelten Beine, sich dabei panisch auf den Fingernagel beißend. Wie konnte das sein? Sie hatte doch geträumt oder? Es war doch alles nur Einbildung gewesen! Wieso also hatte dann Kiyoshi diese beiden Schnitte an exakt derselben Stelle, an der er auch innerhalb ihres Traumes verletzt worden war?! Oder sollte sie besser sagen, wo SIE selbst verletzt worden war? Immer und immer wieder schüttelte sie den Kopf. Das ergab doch alles keinerlei Sinn! Verflucht, sie musste spinnen! Das war nur Zufall, der Traum hatte nichts, ABSOLUT NICHTS mit dem zu tun, was dem Älteren passiert war! Unnötig zu erwähnen, dass sie in keinem ihrer Worte auch nur einen Funken Wahrheit finden konnte, geschweige denn, dass sie sie beruhigten. Es schien eh aussichtslos. Selbst, wenn sie von ihnen überzeugt wäre, bliebe immer noch die Frage offen, wie es denn dann zur Verletzung Kiyoshis gekommen war, falls weder dieser noch irgendwer anders einen Angreifer bemerkt haben wollte. Eine nicht nachlassen wollende Hitze machte sich in ihr breit, ausgelöst durch ihr Herz, das unkontrolliert das Blut durch ihre Venen scheuchte, dem Strom einer Wildwasserbahn gleich. Ganz egal, welche Art Fantasie sie sich auch ausmalte, letztendlich kam nie etwas Vernünftiges dabei heraus, im Gegenteil. Immer obszöner wurden ihre Ideen, entfernten sich sekündlich mehr von der Realität, die für sie sowieso schon längst nicht mehr existent schien. Wirklichkeit… Wahrheit… Inzwischen glaubte sie die Bedeutung dieser Begriffe gar nicht mehr zu kennen. Verzweiflung trieb ihr die Tränen in die Augen, ihr Wille aber war stark. Keinesfalls durfte sie jetzt auch noch anfangen zu heulen! Es gab eine logische Erklärung - immer - für alles! Selbst, wenn es die war, dass sie tatsächlich verrückt wurde. Sie fürchtete sich vor diesem Gedanken, so mal sie keine Ahnung hatte, weshalb er der Wahrheit entsprechen sollte. Gewiss, die letzte Zeit war für sie extrem stressig gewesen, Normalität ein Fremdwort und doch… Ein paar Schwierigkeiten in Sachen Liebe und Selbstfindung konnten noch lange kein Grund für derartige Folgen sein! …Oder? Ratlos vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. Was sollte sie jetzt nur machen? Einfach weiterhin so tun, als wäre nichts? Ihr fiel bei Weitem keine andere Idee ein. Eine Lösung gab es im Augenblick nicht, selbst, wenn sie es Kiba oder Shino erzählen würde. Die konnten lediglich versuchen ihr die Sache schön zu reden, abzuschwächen und klar machen wie unsinnig es doch war sich wegen einiger Hirngespinste so aufzuführen. Es stimmte, es war unsinnig und doch… Der eigene Geist, die eigene Wahrnehmung… Wenn du ihr - dir selbst - nicht vertrauen konntest, wem dann? Fragen, fragen… sie konnte nur noch fragen! Für das Finden passender Antworten aber, war sie zu erschöpft. Erschöpfung, hervorgerufen von der Unruhe der vergangenen Nächte, die nun schier ihr komplettes Denken leitete, sowie im deutlich negativen Sinne beeinflusste. Sie hatte Angst vor den Gefahren der Dunkelheit, die sich ihr offenbarte, wenn sie die Augen schloss und doch tat es so gut die Lider einfach sinken zu lassen, sich dem Hunger nach Schlaf hinzugeben, einfach abzuschalten… Wie immer aber, sollte ihr keinerlei Ruhe gegönnt sein. Blitzartig schreckte sie auf, als jemand am Eingang ihres Zeltes zu ruckeln begann und sofort glaubte sie wieder in einem dieser Albträume gefangen zu sein, doch Fehlschlag. „Oi, Hinata! Hier mögen zwar recht krasse Dinge passieren, aber das ist kein Grund die Mission abzublasen, eher im Gegenteil. Wir sollten zusehen das Ganze schnell hinter uns zu bringen. Das geht allerdings nur, wenn auch DU aus den Federn kommst, also...“, Kiba‘s Stimme war es, die sie von draußen her antrieb. Besser sie hörte auf ihn, um weiteres Aufsehnerregen zu vermeiden. Erneut musste sie hinüber zum Ausgang krauchen, ihren „Bleikörper“ aus dem Zelt ins Freie hieven und dort skeptische, sowie drängelnde Blicke in Empfang nehmen. Inzwischen müsste sie derartige gewohnt sein und heute schien es tatsächlich so. Sie störte sich nicht daran, warum auch? Ihr ging es auch ohne die Vorwürfe der anderen dreckig genug. Sie trugen allerhöchstens dazu bei eine Verbesserung der Lage noch weiter hinauszuzögern. Ein klarer Kopf schien für sie in weite Ferne gerückt. Sie hatte nicht bemerkt, dass ihr verschlafener Blick gen Boden gesunken war und sie fortan das ideale Ziel für einen erneuten Stimmungsschwankungsangriff darstellte. Besagter erfolgte durch Yoshifumi, der nicht vor hatte sich zu zügeln, sondern ihre Gruppe hingegen sofort wieder für sämtliches verantwortlich machte, was seiner Begleitung widerfahren war. „Was träumst DU eigentlich ständig!? So kommen wir ja nie an! Dabei ist gerade jetzt, nachdem klar geworden ist, dass IHR völlig unzuverlässig seid, höchste Eile geboten. Ich will nicht, dass auch noch Massa so enden muss wie er!“ Nur kurz schielte er zu seinem langjährigen Freund herüber, der sich inzwischen auf einem alten Baumstamm niedergelassen hatte, um sich dort zwei Verbände anzulegen, die seine Wunden zumindest notdürftig versorgen sollten, ehe er sich erneut ihr zuwandte. Ungehindert hing sein Blick nun also auf ihr, eiskalt und das ungehaltene Zucken seines Lides deutete offenkundig auf eine weitere bevorstehende Welle der Verärgerung hin. Es war ihm nicht zu verübeln. Immerhin musste man heute viel Geduld aufbringen, wenn man mit ihr sprach. Geduld, die jemand wie Yoshifumi-san nicht besaß. Eigentlich hatte sie somit die Pflicht sich anzustrengen - zu zwingen - ihm zuzuhören, doch es ging nicht. „Hey! Wenn Ihr nichtsnutziger Kollege es schafft sich im Schlaf zwei Schnittverletzungen und zwar VON SELBST zuzuziehen, dann können wir ja wohl kaum was dafür! Und am wenigsten Hinata!“ Wie üblich der Inuzuka, der sich dazwischendrängte, sowie verteidigend vor sie stellte und sein übliches Repertoire an Widersprüchen auspackte. Nicht erwähnenswert, dass sie ihm dankbar war, wenn es ihr heute auch unmöglich sein mochte dies zu zeigen, doch er wusste es sicher auch so. Für gewöhnlich war sie ein geduldiger Mensch, der sich schon einmal Streitereien oder der Wut anderer aussetzte, doch an diesem Tag war ein Punkt erreicht, da sie selbst das nicht konnte. Der Älteste sollte einfach einmal Ruhe geben… „Hn, weißt du eigentlich noch, mit wem du hier spr-“ „Das interessiert mich ‘nen Scheiß! Leisten Sie lieber Ihrem ‘ach so kranken’ Kumpel Gesellschaft, wo er Ihnen doch so wichtig zu sein scheint oder bewegen direkt mal Ihren eigenen Hintern, um beim Zeltabbau zu helfen! Wenn Sie es denn so eilig haben.“ Sie wusste weder, wie der Angeblaffte darauf reagierte, noch wie sie selbst es sollte, wurden ihr ja einmal mehr eigene Entscheidungen abgenommen, indem man sie einfach mit sich zog. Wie so häufig war Kiba der Übeltäter. Schweigend, sowie locker ihren Arm gepackt, schleifte er sie mit sich, nur um bei Akamaru angekommen wieder von ihr abzulassen. Ganz von selbst gaben ihre Beine ob der hastig zurückgelegten Strecke nach, sodass sie ein wenig unsanft im Gras landete. Dennoch waren die aus dem Sturz resultierenden Schmerzen schnell vergessen, nicht zuletzt, weil ein gewisser jemand ihr vollstes Gehör abverlangte. „Ich seh‘ schon… Du bist meinem ‘Befehl‘, dir ‘ne ordentliche Mütze voll Schlaf zu holen, nicht gefolgt. Tse, glaub aber ja nicht, dass du ewig so weitermachen kannst. Na ja, egal…“ Den Kopf schüttelnd hatte er passend zu seinen Worten einen tadelnden Blick aufgesetzt, sowie beide Arme vor der Brust verschränkt. Sie mochte erledigt sein, dennoch wusste sie von der Zweideutigkeit seines Handelns. Sicher hielt auch er es für besser, wenn sie wieder ausgeschlafener war - jeder tat das - Vorwürfe dahingehend machen, würde er ihr jedoch nie. Ein ratloses Seufzen ausstoßend begab er sich wenig später in die Hocke, auf ihre Höhe, um ihr ein paar letzte Sätze zurückzulassen: „Für heute bist du freigestellt. Wenn wir nachher unterwegs sind, stell ich dir auch gerne Akamaru zur Verfügung. Der ist auf jeden Fall fitt. Folge seinem Beispiel und sieh zu, dass auch du das bald wieder wirst, klar?“ In noch immer relativ ernstem Ton tippte er ihr kurz darauf leicht mit dem Zeigefinger gegen die Stirn, stand dann mit schwachem Grinsen auf und verschwand. Es gab immer noch reichlich zu tun, die Anzahl der Mithelfer jedoch war geschwunden. Er wusste ob dieser Tatsache und die angeheizte Stimmung innerhalb der Truppe schien ihn noch zusätzlich zum schnellen Weiterarbeiten zu treiben. Doch je näher sie dem Ende ihrer Reise kamen, desto milder würden die Gemüter werden. So hoffte sie jedenfalls. * Er wurde aus ihr in letzter Zeit einfach nicht mehr schlau. Irgendwas bedrückte sie, das musste einfach so sein! Von selbst machte sie ganz bestimmt nicht die Nächte durch und ohne Grund litt auch keiner an irgendwelchen Schlafstörungen… Er seufzte schwer. So sehr und oft er auch darüber nachgrübelte, ihm fiel keine plausible Erklärung ein. Noch dazu konnte er sich, so lange das Mädchen schwieg, eh nie über die Wahrheit seiner Vermutungen sicher sein. Es gab so vieles, was für ihr komisches Verhalten verantwortlich sein konnte. Am Ende lag das Problem sogar noch immer bei überflüssigen Gedanken an den Uzumaki. Ach… Es war echt aussichtslos dieses Geheimnis allein durch Rätseln zu lüften. Es kostete ihm einige Mühe sich mit Gedanken fern der Hyuuga zu beschäftigen, doch es musste sein. Er durfte das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren. Sie hatten einen Job zu erledigen und es genügte, wenn einer von ihnen dem nicht nachkommen konnte. Ließe er selbst sich jetzt auch noch ablenken, würde das nur in falsche Richtungen führen. Innerlich seufzte er. Es war aber auch verflixt schwierig nicht daran zu denken, wo er das Mädchen doch die ganze Zeit mehr schwankend als gehend neben sich hatte. Das Lager zurückgelassen, war ihre Gruppe nun erneut unterwegs, in der Hoffnung bald an ihrem Endziel anzukommen. Auf eben und auschließlich dieses sollte er sich auch konzentrieren, doch er konnte nicht. Seine Kollegin war momentan einfach wichtiger. Er war es gewohnt, dass die Hyuuga oft gen Boden sah, doch nur, wenn sie eine Sache beispielsweise verschüchterte. Sonst hingegen hingen ihre Augen meist überall, nur nicht gen Erden. Vor allem nicht in der Natur. Auch sein Angebot, sich auf Akamaru niederzulassen, hatte sie vehement abgelehnt. Er sei schon allein mit dem langen Fußmarsch bedient, wenn er sie jetzt auch noch tragen müsse, wäre er am Abend ja völlig erschöpft, hatte sie gemeint. Nicht, dass er ihren guten Absichten nicht glaubte, doch hielt er genau so noch immer daran fest, dass sie ihm etwas vorenthielt. Sie selbst war es schließlich, die sich wegen ihrer Müdigkeit sorgen musste. Bestimmt wollte sie sich mithilfe von „etwas“ Bewegung nur wach halten. Wenn man ihn fragte, machte sie die Dinge zwar so nur schlechter, als besser, doch er konnte ihr nichts vorschreiben - wollte er gar nicht. Seine Augen wanderten weiter, auf die zwei Männer etwas weiter rechts ihrer kleinen Gruppe. Kiyoshi… noch immer war ihm unerklärlich, wie dieser Vorfall mit seinen Armen hatte passieren können. Es konnte kein Feind gewesen sein oder? Es war schier unmöglich für Derartiges zu passieren, ohne, dass es einer von ihnen bemerkte! Aber genau so war es nun einmal gewesen. Niemandem war etwas Verdächtiges aufgefallen. Das einzig Verdächtige war die Sache selbst. Eine Weile lang dachte er über eben diese nach, die beiden Herren dabei keinen Moment ignorierend. Er wüsste nur zu gern in welcher Beziehung die zwei zueinander standen. Einerseits wirkten sie wie jahrelange Freunde und dann wiederum wurde der „Fürst“ von dem anderen gesiezt. Hm…, da fiel ihm ein… Kiyoshi hatte gestern einiges bezüglich der Stadt und irgendwelchen Entscheidungen erwähnt. Die zwei - am Ende also nur Kollegen? Vorstellbar. Vielleicht ließe sich ihr Aufenthalt in Konoha ja auch genau dadurch erklären. Hn, wenn er nur wüsste, was sie dort getrieben hatten… Aber vermutlich sogar besser, dass er unaufgeklärt blieb. Letztendlich kam alles bloß anders als gedacht und unnötiges Zusatzwissen würde die Anzahl seiner Fragen noch verdoppeln. Außerdem ging es ihn nichts an. Er selbst wollte den Typen schon nichts über sich preis geben, weshalb wohl auch sie nichts voneinander erzählen würden. Kurz schloss er die Augen, nahm einen tiefen Atemzug und richtete sie dann gen Himmel, der allmählich die altbekannte Abendfarbe annahm. So spät war es also schon wieder… „Morgen…“, verwundert drehte er den Kopf zu seiner Linken. „Morgen?“ wiederholte er skeptisch und musterte dabei fragend den Aburame, dessen Blick ebenfalls zwischen den Wolken hing. „Wenn wir das jetzige Tempo beibehalten, werden wir morgen gen Mittag ankommen.“ Er war ein wenig erstaunt, ob dieser Antwort. Übers Ankommen dachte er zwar schon die ganze Zeit nach, doch wann genau der Zeitpunkt ihrer Ankunft sein würde, hatte er nie berechnet. Hn, aber das hörte sich doch nach guten Aussichten an! Japp, endlich ein Lichtblick. „Heh, also nur noch eine Nacht hier draußen, was?“ gab er sogleich mit zufriedenem Grinsen zurück und verschränkte beiläufig die Arme hinter dem Kopf. Vielleicht half es ja auch Hinata dabei wieder ruhiger zu werden, wenn sie die Verantwortung, auf die anderen aufzupassen, los wurde. Nicht, dass sie diese nicht schon seit Jahren gewohnt sein müsste, doch man konnte nie wissen. In letzter Zeit war viel vorgefallen, da konnte selbst „Alltägliches“ gelegentlich an den Nerven zerren. So verlief denn nun alles wie immer. Ein jeder kümmerte sich um sein Nachtquartier, Massa fand wie üblich seine Berufung im Holzsammeln und nur Hinata, die er ja eigenhändig „beurlaubt“ hatte, gönnte sich wie befohlen eine Pause. Hn, eine recht viel versprechende, wenn er es so nennen drufte. Sein Blick entfernte sich von den Zeltstangen in seiner Hand, um hinüber zu dem Mädchen und seinem Hund zu gleiten, den er nun zufrieden lächelnd musterte. Ausgestreckt lag der weiße Vierbeiner in dem dank letzter Sonnenstrahlen funkelnden Gras, den Kopf dabei auf beide Pfoten gebettet und eine völlig übermüdete Hyuuga mit dem Rücken an seine Seite gelehnt. Stark musste er gegen den Drang ankämpfen, sich einfach mit dazuzuquetschen. Den Kopf schüttelnd biss er die Zähne zusammen und widmete sich wieder ganz seiner Arbeit. Je eher er hiermit fertig war, desto eher konnte er… nun ja… Das würde sich zeigen. /Maaann, endlich fertig…/ Langsam war er es echt leid diese blöden Dinger jeden Tag aufzustellen. Doch zum Glück waren sie stabil. So musste man sie wenigstens nicht öfter als nötig zusammenbasteln. Ein erleichtertes Seufzen verlauten lassend stand er auf, streckte sich flüchtig und ließ dann seinen Blick interessiert über ihr Lager ziehen. Shino, vollauf damit beschäftig ihre restlichen Vorräte zu überprüfen, hing nahe ihres Zeltes über seinem Rucksack, während Massa Kiyoshi interessiert bei dem Versuch Feuer zu machen beobachtete und der alte Herr sich in sein Zelt zurückgezogen hatte. Nur er stand da, ohne eine Aufgabe und abermals schlichen seine Augen auf die Gestalt Hinatas. Er konnte ja zumindest mal einen kleinen Blick auf sie werfen… Früher oder später würden sie das Mädchen ja eh wecken müssen. Gewiss es hatte auch Hunger. Vorsichtig und so unauffällig wie möglich setzte er sich in Bewegung. Er wusste nicht, warum er ein solch idiotisches Verhalten an den Tag legte, doch unsinnigerweise wollte er keine Aufmerksamkeit erregen. Ach, zwecklos über sich selbst nachzugrübeln, würde er dabei ja doch wieder in einer Sackgasse landen. Je näher er der Ruhenden kam, desto langsamer wurden seine Schritte, ja schier bedächtig setzte er einen Fuß vor den anderen, um sie auch ja nicht zu wecken. Tse, dabei hatte er vor gut einer Minute noch genau das vorgehabt. Vor ihr angekommen starrte er zuerst unbeholfen auf sie herab, zog schon mit seiner bloßen Anwesenheit die interessierten Augen seines Vierbeiners auf sich, dem er sofort deutete, keinen Mucks zu tun. Wissend bettete dieser daher erneut den Kopf auf seinen Pfoten, gleichgültig die Lider senkend und stimmte ihn selbst um einiges entspannter. Auch, wenn der andere „nur“ ein Hund war, sie verstanden einander einfach viel zu gut. Es war das selbe Gefühl, als würde er von einem Menschen beobachtet - er hasste das! Dabei wusste er noch nicht einmal, warum er gerade so blickscheu war. Eine leicht grüblerische Schnute aufgesetzt begab er sich nun endlich auf die Höhe der beiden Faulpelze, nur um sie von dort erneut tatenlos zu mustern. Verflucht, was versuchte er hier eigentlich?! Von dieser Frage getrieben ließ er sich seufzend in einigen Zentimetern Abstand neben dem Mädchen nieder, den Kopf ratlos gen Boden geneigt. Hn, toll… Jetzt saß er hier - und?! Ausdruckslos linste er zur Seite, abermals seine Kollegin betrachtend. Die ganzen letzten Tage hatte er nur wenig über seine Gefühle nachgedacht, doch nun, da er hier so hockte, war es wohl eindeutig. Es würde nichts bringen. So sehr er auch versuchte auf Abstand zu gehen oder sie wie immer zu behandeln, seine Füße trugen ihn ja doch ständig zurück an ihre Seite. Nichts hatte sich geändert und nichts würde sich ändern… Zum Kotzen! Er war hin und her gerissen zwischen Wut auf sich selbst und blanker Ratlosigkeit. Je länger diese ganze Situation andauerte, desto schwieriger würde sie für ihn zu handhaben sein und desto näher rückte der Moment, vor dem er sich innerlich fürchtete. Gestehen, ihr die Wahrheit sagen… Er wusste nicht, ob er diese „Angst“ auf eine Art Schüchternheit beziehen sollte, denn eigentlich war er das nicht, nein… Vielmehr lag es am Fehlen des geeigneten Augenblicks für seine Beichte. Er konnte es nicht richtig machen - nie - denn es würde immer schief gehen! Nicht zuletzt deshalb, weil sie nicht so empfand, wie er. Nur zögernd löste er den Blick von seinen zu Fäusten geballten Händen, um erneut auf die Person links von sich zu sehen. Sie schlief und schlief… Wenn sie so dasaß… Er führte den Gedanken nicht zu Ende, besser so, wusste er ja, dass er nichts Vernünftiges zu Tage gebracht hätte. Die Stimme in seinem Hinterkopf war Beweis genug dafür, wünschte sie sich ja immer wieder das Mädchen möge aufwachen. Die Augen aufschlagen, zu ihrem eigenen besten. Wie hypnotisiert sah er sie an, schier gebannt und unfähig seinen Blick abzuwenden. Er konnte nicht länger stillsitzen, er wollte zumindest… nur ganz kurz einmal… ihre Hand… Langsam sank sein Blick auf eben diese, die bewegungslos auf Erden ruhend und nur wenige Zentimeter entfernt von der seinigen lag. Sachte, wie in gleichmäßiger Bewegung und so langsam, als würde die Zeit still stehen, ließ er seine Finger über den Boden wandern. Nur noch ein winziges… „Willst du sie etwa wecken?“ Wie vom Blitz getroffen schreckte er zusammen und riss seine Hand mit einer so unglaublichen Wucht zurück, dass ihm der Brustkorb schmerzte, gegen den sie schlug. Hastig schaute er sich nach dem Störenfried um, der schräg hinter ihm stand, interessiert über seine Schulter lugte und dabei wie immer eine kindliche Unschuldsmiene aufgesetzt hatte. /Argh, Massa!/ Dieses Gör war echt- „Aber wieso? Es gibt doch noch nicht einmal Essen…“ Der Kleine ließ ihm noch nicht einmal die Luft sich zu rechtfertigen, doch er hätte vermutlich eh nicht gewusst, wie. „I-Ich…“, er konnte nicht fassen, dass er sich verhaspelte! „Das geht dich nichts an, klar?!“ Einen recht schroffen Unterton in der Stimme sprang er auf, wollte einfach nur noch so weit wie möglich weg von diesem Blag! Flüchten vor seinen Fragen und diese unangenehme Röte aus seinem Gesicht wischen! Doch so sehr er auch immer wieder mit beiden Händen darüber rieb, es war aussichtslos. Verflucht, nie wieder würde er sich der Hyuuga auch nur einen Millimeter nähern! Nicht, wenn er wusste, dass andere in der Nähe waren. Er überlegte kurz. Tse und vermutlich erst recht nicht, wenn GAR KEINER aufpasste! * /Hm? Was…?/ Vorsichtig schlug sie die Augen auf, sog dabei so viel der kühlen Abendluft in sich ein wie sie nur konnte und begann ganz automatisch ihre müden Glider zu strecken. Ein Gähnen war nicht zu unterdrücken, doch schien sie die Erschöpfung auch damit nicht von sich schütteln zu können. Jede Faser ihres Körpers war so unglaublich schwer und träge und nur mit Mühe gelang es ihr ihren Arm anzuheben und mit ihm vorsichtig über die verschlafenen Augen zu reiben, die sie, von einem seltsamen Licht geblendet, sofort wieder geschlossen hatte. „Ah, du bist ja wach!“ Diese Stimme… So voller Energie und Frohsinn… Das konnte nur einer sein. Schützend hielt sie auch weiterhin ihre Hand auf Gesichtshöhe und schwächte damit das helle Scheinen, an dessen volle Macht sich ihre Augen erst noch gewöhnten mussten. Träge sank ihr Arm wenig später gen Erden, während sie ihren Kopf schwerfällig zu dem Jungen neben sich drehte. Ein wohlwollendes Lächeln des Jüngsten lachte ihr entgegen, wobei sie auch von gegenüber interessierte Blicke wahrnahm. Durch das schummrige Licht des Lagerfeuers, welches sie bis eben noch geblendet hatte, waren nun deutlich die Umrisse Kibas, Shinos, sowie auch Akamarus auszumachen, der neben seinem Herrchen vor sich hin döste. „Hier…“ Sie fühlte sich erst im zweiten Moment angesprochen, wandte ihren Blick dann aber so zügig wie möglich nach rechts, wo ihr Kiyoshi eine Schüssel Essen vor die Nase hielt. Ein wenig unentschlossen starrte sie auf die noch immer dampfende Brühe, die sich darin befand. Sie hatte nicht wirklich Hunger, hörte jedoch schon im Vorfeld die mahnenden Rufe Kibas, wie sie versuchten sie zum Essen zu bewegen. Innerlich seufzte sie, nahm das Angebot aber dankbar lächelnd an und begann damit es wort- und lustlos, Löffel für Löffel in sich hineinzuschaufeln. Kraftlos hob und senkte sich ihre Hand und ein paar Mal wäre die Essenshilfe beinahe aus ihr herausgerutscht, doch sie hatte Glück. Glück… Ihre Gedanken verloren sich. Sie hatte keine Ahnung, was sie da aß, bemerkte noch nicht einmal, dass sie es wirklich tat, war sie ja viel zu sehr damit beschäftigt, nachzudenken. Kein Geschmack, kein Hunger, dafür ungezügeltes Chaos und Misstrauen in ihrem Kopf. Sie hatte.. wirklich geschlafen oder? Diesmal war es kein Traum, stimmts? Sie saß hier, ruhig, mit all den anderen und war wach. Sie wagte es nicht diese Fragen mit „ja“ zu beantworten, zu Groß war die Angst nachher wieder enttäuscht zu werden. Sich selbst ein Urteil bilden stand schon lange außer Frage. Die ganze Zeit blieb es ruhig und ein jeder starrte nur verschwiegen ins Feuer. Als hätte es eine Art magische Anziehungskraft, die allen ihren Willen raubte, sie verzauberte. Sie wusste, dass es nicht so war und doch wünschte sie es beinahe. Denn wenigstens gäbe es dann für diese erdrückende Ruhe eine Erklärung. „Ich gehe schlafen… Du besser auch. Dein Vater meinte eh ich solle dafür sorgen, dass du es ihm bald gleich tust.“ Kiyoshi hatte sich aus seinem Schneidersitz erhoben und starrte nun abwartend von oben auf den trotzigen Jungen zu ihrer Linken herab. Interesse schlafen zu gehen bestand für ihn anscheinend nicht. Nachdenklich fiel ihr Blick zurück auf die wässrige Brühe in ihren Händen und sah den Kräutern eine Weile lang dabei zu, wie sie gemächlich an der Oberfläche treibend ihre Bahnen zogen. Sie mochte ein, zwei Stunden geschlafen haben, doch noch immer zerrte die Erschöpfung an ihr. Vielleicht war es ja das beste, wenn auch sie jetzt endgültig ruhte. Wenn ihre Idee gelang, konnte sie damit sogar Kiyoshi unter die Arme greifen. Ein warmes Lächeln aufgesetzt stand sie auf, stellte vorher die noch immer halbvolle Schüssel behutsam neben sich auf dem Boden ab und beugte sich dann ein letztes Mal herunter, um sich die Hand Massas zu schnappen. „N-Na komm. I-Ich werde mich auch hinlegen. E-Es ist wirklich besser, w-wenn du auch schläfst…“ Zuerst stellte er sich noch ein wenig quer, nachdem sie ihn allerdings gut eine Minute lang ungetrübt angelächelt hatte, ließ er sich doch breit schlagen und stand auf. Kiyoshi war schon vorausgegangen und just in dem Moment im Zelt verschwunden, als auch sie beide dort Halt machten. Geduldig wartete sie darauf, dass der Kleinere ihre Hand, die nur noch schlaff in der seinen hing, losließ, doch nichts. Er dachte gar nicht daran. Nachdenklich und besorgt zugleich musterte sie ihn, der er den Blick zu Boden gesenkt hatte. Es war doch alles in Ordnung oder? Exakt nach ihrer Frage schaute er auf, ihr direkt in die Augen, sein Gesicht in einen seltsamen Ausdruck gelegt. Sie verstand nicht recht, was sich auch in ihren Zügen ausdrückte, hoffte jedoch, jeden Moment von ihm aufgeklärt zu werden. Sie wartete nicht vergebens. „Du warst den ganzen Tag so seltsam… Dir geht‘s nicht gut oder?“ Sichtlich überrascht über seine Aussage konnte sie nichts tun außer den Kleinen unentwegt, sowie verdutzt anzustarren. Sicher, es war bestimmt unübersehbar, dass sie nicht ganz auf dem Damm war, aber dass es selbst Massa so beunruhigte… „M-Mach dir bitte keine Sorgen, j-ja? M-Mir fehlt nichts, a-außer ein wenig Ruhe.“ Ein zuversichtliches Lächeln aufgesetzt hoffte sie so endlich von ihm loszukommen, doch vergebens. Noch immer sah er ihr verschwiegen in die blassen Augen nur, um letztendlich doch noch seinen Griff zu lockern und sich dem Zelteingang zu widmen. „Das sagst du immer…“ Der Kleine klang irgendwie beleidigt und sofort befürchtete sie er könne verletzt sein, weil sie ihm seiner Ansicht nach nicht die Wahrheit gesagt hatte. Doch genau das hatte sie getan! Sie hatte nicht gelogen - diesmal nicht! Noch immer bedrückten sie diese absurden Träume - das mochte stimmen - doch waren diese Fantastereien nichts, weswegen man sich sorgen brauchte. Sie nicht und die anderen erst recht nicht! Doch noch ehe sie sich hatte rechtfertigen können, war der Winzling auch schon verschwunden. Ein wenig traurig blickte sie gen Boden. Sie mochte den Jungen irgendwie. Er sollte nichts Falsches von ihr denken und trotzdem musste sie, zumindest für den Moment, damit leben, dass er es tat. Leise seufzend drehte sie sich um und nahm nun Kurs auf ihr eigenes Zelt. Sie war nicht wirklich zuversichtlich, dennoch betete sie für eine erholsame Nacht. Irgendwann mussten sich die Dinge schließlich normalisieren. * Sie drei… wieder mal die einzigen, die noch wach waren. Na ja, wohl eher zwei, falls er den Zustand seines vierbeinigen Freundes richtig deutete. Tse, der Kerl hatte den ganzen Abend mit Massa herumgetollt und sich anschließend von ihm mit Futter voll stopfen lassen. Kein Wunder also, dass er nun hundemüde war. Sein Blick fiel zurück ins Feuer, welches stetig kleiner wurde, nichts mehr fand, woraus es seine Kräfte ziehen konnte. Ihr Holz war schon lange restlos aufgebraucht, doch kein Problem hatte schließlich auch er nicht vor noch viel länger wach zu bleiben. Ob es Shino genau so ging, wusste er nicht, ließ sich der Größere ja wie immer nichts anmerken, doch sobald er selbst sich zurückzog, tat der Aburame es ihm gewiss gleich. So war es die ganze letzte Zeit gewesen. Wortlos stand er auf, blieb allerdings noch einige Sekunden tatenlos stehen, um einen recht überflüssigen Blick gen Himmel zu werfen. Keine Wolke und lediglich dünne Nebelschwaden trübten die Sicht auf die glänzende Sternenpracht. „Ich geh pennen… Sieh zu, dass das Ding aus ist, wenn du nach kommst…“, warf er noch mit einer knappen Geste Richtung Feuer in den Raum und zog dann mit hinter dem Kopf verschränkten Armen von dannen. Er hatte angenommen Akamaru würde ihm folgen, doch der schlief wie ein Stein. Aber sollte er ruhig. Entweder er tauchte nachher gemeinsam mit Shino bei ihm auf oder nächtigte halt einmal draußen. Kein Problem, war er das ja eh gewohnt. * Nur noch eine Nacht… Es war der 3. Tag und niemand, wirklich niemand war ihnen begegnet. Auch deutete nichts auf einen noch bevorstehenden Kampf hin. Einzig und allein die Sache mit Kiyoshis plötzlicher Verletzung war seltsam gewesen. Etwas, was er sich bis jetzt nicht erklären konnte, das hieß… Er hatte eine Vermutung, doch sie war absurd. Durch die dunklen Gläser seiner Brille konnte er die Augen die ganze Zeit unbeschwert auf die Flammen richten, fand beim Beobachten ihrer gleichmäßigen Bewegungen die nötige Ruhe zum Nachdenken. Ruhe… Für ihn inzwischen von unschätzbarem Wert, wo doch seine „Mitbewohner“ schon seit Tagen recht aufgeregt waren. Wieso, wusste er nicht. Nur so viel: Bisher war dies immer ein Zeichen dafür gewesen, dass etwas in der Luft lag. Wie schon sonst sollte er also auch diesmal wieder besonders auf der Hut sein und wirklich jeden Stein, jeden Grashalm genau unter die Lupe nehmen. Dinge, die er bereits die letzten Stunden ergebnislos getan hatte. Ihn störte etwas an dieser Mission. Viele Teile - ja stetig mehr - passten nicht. Das Puzzle ließ sich nicht zusammenfügen. Die Flammen erloschen und sich geschlagen gebend schloss er die Augen, stand auf. Er wusste alles hoffen war sinnlos, denn was kommen sollte, war unausweichlich. Zweifelsfrei würde etwas passieren. Niemals gänge ihre Reise ohne irgendwelche Komplikationen zu ende. Blieb nur zu wünschen, dass diese nicht all zu verheerend sein würden… * Ein Pfeifen in ihren Ohren und stetig wurde es lauter. Lauter, lauter und immer lauter. Der Drang, sie sich einfach zuzuhalten, gewann ständig an Größe, aber… sie schlief doch oder? Anders konnte sie sich die Schwärze um sich herum jedenfalls nicht erklären. Nur…, wenn sie schlief, wieso hörte sie dann dieses schrille Geräusch, was ihren Kopf so unbarmherzig zum Schmerzen brachte? Kein Zweifel, sie musste aufwachen oder zumindest die nötige Macht aufbringen, um das Pfeifen zu ersticken! Irgendwie! Die Zähne zusammenbeißend riss sie den Kopf herum und schlug dazu wie von selbst die Augen auf, nur um sich in einer schwarzen Leere stehend wieder zu finden. Lediglich ein Punkt war von einem silbrig-weißen Licht erhellt. Die Stelle, an der sie selbst sich befand. Keine fünf Sekunden konnten vergangen sein da fühlte sie es bereits. Abermals der Ansatz leichter Panik, der allmählich ihren Geist besetzte, ihren Körper dazu zwang schützend beide Arme vor die Brust zu halten. Sie ahnte es. Sie ahnte, wo sie war und was ihr bevorstand! Verflucht, warum?! Schon jetzt war ihre Kehle staubtrocken und wirkungslos begann sie immer wieder zu schlucken. Es gab nichts, was sich den Weg durch ihren staubigen Rachen hätte bahnen können. Hilflos sah sie sich um, in der Hoffung doch noch etwas erspähen zu können und gleichzeitig betend, dass es doch nichts gab. Zu groß war die Furcht vor dem, was ohne Zweifel folgen würde. Sie wollte nicht schon wieder von diesen Fantasien des Grauens heimgesucht werden! „…!“ Mit einem unterdrückten Aufschrei wirbelte sie herum, getrieben von einer Berührung, die sie gespürt haben wollte. Panisch ließ sie ihren Blick über das unendliche Nichts schweifen. Es gab niemanden, der dort hätte sein können. Ihr Atem beschleunigte sich und stetig schlotterte ihr zierlicher Körper mehr. Sie musste hier weg! Flüchten - aus ihrer völlig missratenen Traumwelt. Völlig kopflos rannte sie los. Schneller immer schneller und ihr sowieso schon rasender Puls schien sich dabei zu überschlagen. So auch ihr nun gänzlich außer Kontrolle geratener Atem, dessen Züge inzwischen einem heiseren Keuchen glichen. Wie ein Schatten klebte der Lichtpunkt die ganze Zeit über an ihren Füßen, gab ihr lediglich ein Minimum an Orientierung. Für sie allerdings uninteressant, hatte sie ja einmal mehr beide Augen fest zusammengekniffen, in der Hoffnung, so Schauerlichem vorzubeugen. Wie immer zwecklos. Ein Plätschern, gefolgt von etwas Nassem an ihren Sohlen brachte sie abrupt zum Stehen. Reflexartig riss sie die mit Angst erfüllten Augen auf und starrte automatisch gen Boden, der jedoch diesmal ebenfalls in tiefes Schwarz getaucht war. Das letzte Fleckchen Licht… Es war weg. Ihre ungebändigte Furcht stieg und langsam mischte sich ihr Verzweiflung bei. Sie sah nichts, roch nichts, wusste nicht wo sie war und ob sie überhaupt irgendwo war! Außerdem gab es da noch diese seltsam warme Flüssigkeit an ihren blanken Füßen. Fast so, als wäre sie lebendig! Ein seltsames Japsen erfüllte den Raum. Im ersten Moment glaubte sie, ihr Atem würde diese seltsamen Töne verursachen, doch nein. Es war etwas anderes… Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Jemand war hier… Ein schwerer Gegenstand fiel unweit des Mädchens zu Boden und ruckartig drehte es sich um. Dabei würde sie in der Schwärze eh nichts erkennen können. So dachte sie jedenfalls. Der Lichtstrahl war wieder aufgetaucht, diente ihr folglich erneut als “Informant“, doch halt! Es gab nicht länger nur einen, nein. Drei weitere Balken folgten dem ersten, fielen in einigem Anstand gen Erden und entblößten die wahre Gestalt der warmen Brühe, in der sie seither gewandert war. Der tief rote Saft… Inzwischen sollte sie seinem Anblick Stand halten können, doch erneut durchzog nur ein Schwall blanker Panik ihren Körper. Tränen der Verzweiflung stauten sich in ihren Augen, beraubten sie klarer Sicht. Ein Nebeneffekt für den sie ohne Frage dankbar war. Alles in ihr schrie, flehte danach wegzusehen, winselte, doch sie war machtlos. Gelähmt vom Horror und der blanken Hoffnung, das alles sei nicht real. Real… Sie wusste nicht, ob es das war. Ihr Verstand sagte nein. Ihr Gefühl und ihre Sinne, die sie dieses Entsetzen verdeutlicht vor sich sahen, hingegen ja. Unmöglich das Verwirrspiel zu durchschauen. Mit völlig zerschlagener Miene starrte sie auf das Szenario. Auf die dünnen, gleißenden Lichtsäulen, wie sie die winzigen Staubpartikel, die da so schier unbetroffen in der Luft umherschwebten, zum Glitzern brachten, um sich schlussendlich auf die entseelten Körper ihrer am Boden liegenden Kameraden zu legen. Ja, ihre Kameraden… Wie immer deren bloße Anwesenheit, die sie aus der Bahn warf. Shino, Massa und Kiyoshi… Ohne sich zu rühren lagen sie in dieser riesigen Pfütze aus Blut und warteten gequält darauf, dass jene endlich ihren letzten Funken Leben zum Erlischen brachte. Sie verachtete diesen Anblick, noch mehr aber, dass sie ihn aus nächster Nähe verfolgen musste. Lag exakt ihr zu Füßen ja derjenige, der bis eben noch dieses kraftlose Keuchen ausgestoßen hatte, Shino. Abrupt ließen ihre Glieder nach und untermalt von leisem Plätschern fand sich die Hyuuga schließlich auf dem Boden kauernd wieder. Am ganzen Leibe zitternd, sowie mit tränenfeuchtem Gesicht starrte sie auf den still liegenden Käferjungen dessen schmerzverzerrte Fratze sie heute erbarmungslos musterte. Sie war unfähig zu beschreiben, was diese Erscheinung in ihr auslöste, irgendwo realisierte sie sie auch gar nicht, starrte einfach nur regungslos matt auf ihren Freund und Kollegen. Wie genau es Massa und Kiyoshi ging, wollte sie gar nicht wissen. Das scheußliche Bild ihres dahingerafften Kameraden genügte. Für ihre Nerven untragbar, noch mehr von diesem Unheil erblicken zu müssen. /Warum…?/ Vorsichtig hob sie eine ihrer zittrigen, mit Blut verschmierten Hände. /Warum nur…?/ Ruhig kam sie auf dem Oberkörper des Toten zum Liegen. /Warum muss gerade ICH das alles sehen?!/ Ungehallten rollten ihr Tränen über die Wangen, während sich ihre Finger in den weichen Stoff seiner rotgetränkten Jacke krallten. Just in dem Moment geschah es, dass eben diese sich, wie auch der restliche Körper des Aburames, auflösten sowie verwandelten in einen Schwarm abertausender kleiner Käfer, welche das Mädchen surrend umschlossen. Es war ihr unmöglich ein Schreien zu unterdrücken und panisch mit den Armen fuchtelnd schrumpfte sie verkümmert in sich zusammen. Jedoch sollte alle Furcht umsonst gewesen sein. Die Tierchen hatten schließlich nicht vor sie zu attackieren, entfernten sich hingegen in gleichmäßigem Tempo und verschwanden schlussnedlich im Nichts. Mit verängstigtem Blick sah sie den Insekten nach und im Anschluss wieder auf die Stelle, wo bis eben noch ihr Kollege gelegen hatte. Einzig eine Pfütze des roten Lebenssaftes war von ihm übrig geblieben. Plötzlich, ein Geräusch. Ein lauter Schall, dem Klacken eines Lichtschalters gleich und beinahe glaubte sie, ihre Einbildung sei Wirklichkeit. War ja der zarte Lichtfaden, welcher bis eben noch den kleinen Massa in silberhellen Glanz getaucht hatte, mit einem Mal verschwunden. Erneut drohte Dunkelheit sie zu verschlingen. Kurz darauf erneut dieses Geräusch, jedoch um einiges lauter und wie auf Kommando schreckten ihre klapprigen Glieder zusammen. Dieses Mal Kiyoshis Säule, die erlosch, ehe die Shinos mit ohrenbetäubendem Lärm anknüpfte. Allein IHR Lichtpunkt blieb bestehen. Hilflos kauerte sie am Boden, kämpfte nicht gegen den schier niemals enden wollenden Tränenstrom an. Wieso auch? Es lohnte ja doch nicht und würde sie nur des letzten Funkens Kraft berauben, der ihr noch geblieben war. Sich mit beiden Händen, sowie größter Mühe über dem Boden abstützend saß sie da, den Kopf geneigt und beobachtete ausdruckslos die von ihrem Kinn fallenden Tröpfchen, wie sie sich mit der zähflüssigen Masse unter ihr vereinten. Das Licht verloschen, ihre Freunde verschwunden. Dunkelheit regierte, einen Bund mit der Einsamkeit geknüpft. Konnte es das nicht einfach gewesen sein?! Dann, mit einem Mal, regte sich etwas. Ehrfürchtig und entgeistert zugleich wich sie zurück, sah dem Geschehen jedoch wie hypnotisiert zu. Als würde auch der rote Saft vor etwas fliehen begann er allmählich nach beiden Seiten zu weichen, etwas oder gar jemandem Platz zu machen, nur… da war nichts! Mit leicht geöffnetem Mund, tobendem Herzen und einer schweißnassen Stirn glaubte sie schleichend den Verstand zu verlieren und war doch auf einer anderen Ebene völlig ruhig. Ohne mit der Wimper zu zucken nahm sie hin, wie sich vor ihr ein schier endloser Weg, gelegt in geheimnisvolles Licht, bildete und ihr unmissverständlich deutete, wohin sie zu gehen hatte. Hm... ein Pfad also. Sollte sie wirklich-? Ihre neu gewonnene "Gelassenheit" währte nur kurz, denn erneut überfiel sie Unerwartetes und brachte ihren schwachen Körper unbarmherzig zum Zittern. Schon wieder diese blutigen Fußspuren! Aus der dunklen Pfüte ihr zu Augen tretend begannen sie auch heute eine schauerliche Fährte für sie zu legen. Ein Schlucken ging durch ihre ausgetrocknete Kehle. Es war exakt wie das letzte Mal. Auch heute gehörte ihnen keinerlei Körper an und wie von Geisterhand gezeichnet tauchten sekündlich neue Spuren auf dem reinweißen Pfad am Boden auf. Sich uneinig verfolgte sie das unheimliche Szenario angespannt mit nicht wissend, was sie als nächstes tun sollte. Den Abdrücken folgen oder doch eher zurückbleiben und hoffen, dass das Ganze auch so schnell vorüber ging? Tse, letzteres tat sie jedoch schon seit Beginn erfolglos und jetzt - gerade jetzt - wo man ihr dieses unüberschaubare Zeichen gab, wollte sie kneifen?! Sie wusste nur zu gut, wohin sie diese Fährte das letzte Mal geführt hatte. Welches Grauen am Ende des Pfades gelauert hatte und doch musste sie es riskieren. Sie konnte nicht länger stillsitzen. Gewiss war es zu ihren Besten, wenn sie ging. Vielleicht würde es ja gar nicht so schrecklich werden? Vielleicht nahm es ja sogar ein gutes Ende? Nur einmal, als Ausnahme? Lächerlich, dass sie noch immer so naiv war… Sie hatte Angst, war mittellos und doch wusste sie, dass rein gar nichts geändert würde, wenn sie nicht endlich erfüllte, was ihr ihre Traumwelt zur Prüfung gestellt hatte. Ein letztes Mal schluckte sie, biss sich unruhig auf die Unterlippe und stand dann sachte auf. Mit wackeligen Beinen lief sie los, folgte voller Ehrfurcht der Straße ins Ungewisse. Bitte… es sollte schnell vorbei sein. Scheinbar Stunden irrte sie den Geisterspuren nach, gefangen in der pechschwarzen sowie verteufelten Ausgeburt ihrer Gedanken. Ja, es waren Stunden, die sie müde einen Fuß vor den anderen setzte, mit jedem Schritt schwächer wurde. Schwach,… genau so fühlte sie sich. Ausgelaugt und elendig wie selten - ja sie wagte sogar zu sagen nie zuvor in ihrem Leben! Beständig hoffte sie auf Abhilfe, ein Ende für ihre Reise, doch wie immer wurde ihr Flehen nicht erhört. Als hätte man sie mit Gewichten bestückt, sanken ihre Lider stetig von Neuem nach unten, nur um Sekunden später mahnend von ihr wieder nach oben gerissen zu werden. Alles würde sich nur verschlimmern, wenn sie jetzt schlapp machte. Selbst, wenn ihre Seele darum bettelte aufzugeben, es ging nicht. Wie von selbst trugen sie ihre Beine, näher und immer näher an das plötzlich aufgetauchte Licht am Ende der Strecke, welches sie erst spät realisiert hatte. Schwer hob sich ihr Blick und wie verzaubert trottete sie gehörig auf den Höhlenausgang ähnlichen Punkt zu, streckte bettelnd einen Arm danach aus, in der Hoffung danach greifen zu können. Zwecklos und doch kam sie dem Schein immer näher, bis sie schlussendlich gänzlich in dessen warmen Licht gefangen war. Gefangen, ja… War es bis eben noch pure Dunkelheit gewesen, fand sie sich nun in hellem Glanz irrend wieder. Nur ein schwacher Trost und doch sorgte er für Erleichterung in ihrem Inneren. Sicher hatte sie es überstanden… Ein leises Knacken nahe ihres Ohren brachte sie schließlich in die Realität zurück. Zeigte dem Mädchen, dass es nicht lohnte positiv zu denken. Nicht in so einer Situation. Überall in der blanken, makellosen Fassade um sie herum begannen sich plötzlich kleine Risse zu bilden, brachten die weiße Pracht zusammen mit ihrer Hoffnung zum Zerspringen. Scheppernd fielen die gläsernen Scherben gen Boden, zerbrachen in abertausende kleiner Splitter, welche auf Erden angekommen sofort in rote Tröpfchen übergingen und zusammen ein feuriges Meer des roten Lebenssaftes bildeten. Wie immer brachte allein das ihr Herz zum Schnellerschlagen, als sie sich dann aber auch noch ihres Aufenthaltsortes bewusst geworden war, fügten sich dem Angst und Schweißausbrüche bei. Diese altbekannte, fast schon vertraute Umgebung eines kargen Geisterwaldes. Ja, er mit seinen abertausenden, scheinbar Ruß übersäten Bäumen, die in dem trockenen Boden nur noch als leblose Statuen ihr Dasein fristeten und denen der blutige Schein des leuchtend roten Himmels einen mörderischen Teint verliehen. Es war nicht das erste mal, dass ihre Hirngespinste sie hierher trugen. Nervös und wie von selbst führte sie beide Hände hinauf zu ihrem Gesicht, begann unruhig auf ihren Nägeln zu kauen. Sie war nun an einem Punkt angekommen, an dem sich ihr gesamter Körper gegen das Weitergehen sträubte, doch sie musste einfach! Wann und vor allem WIE sollte dieser Albtraum sonst enden?! Sich in Gedanken gut zuredend gelang es ihr schließlich die Kontrolle über ihre Beine wiederzuerlangen, in verhaltenem Tempo weiterzutrotten, die Augen dabei stetig auf die blutigen Spuren am Boden gerichtet. Noch immer waren diese da, um ihr den Weg zu weisen, sie wer-weiß-wohin zu führen, die Ereignisse aber, hoffentlich nicht noch zu verschlimmern. Tse, abermals diese Naivität. Solange sie die nicht endlich abwarf, konnte sie hier nicht überleben. Auch jetzt wieder, wurde ihr diese Lektion vors Gesicht geführt. D-Da! Da, ganz am Ende des Pfades lag jemand! Oh nein… Wenn es nun-! Automatisch zeichneten ihre Gedanken das Bild eines ganz bestimmten Jungen und ihre Schritte beschleunigten sich. Er durfte es einfach nicht sein! Sie bemerkte es nicht. Hörte nur anhand ihres Mitleid erregenden Keuchens, dass sie rannte. Rannte, um die Wahrheit zu erfahren. Zu wissen, ob sie erneut in Tränen ausbrechen musste oder nicht. Nur noch ein, zwei Meter trennten sie von der Person und urplötzlich bremste sie ab, kam jedoch erst, als sie den Jemand erreicht hatte, endgültig zum Stehen. Fassungslos starrte sie gen Boden, in ihrem Kopf herrschte Chaos. Ein Teil von ihr wog sich in Erleichterung, der andere in blankem Horror. Es war nicht Kiba, der da lag. “Toguchi-san…” Zu lange hatte sie auf den völlig entstellten Körper des Älteren gestarrt, was sie an der nun in ihr aufkommenden Übelkeit deutlich zu spüren bekam. Teile des Körpers, die normalerweise nur ihre Familie dank des Byakugan sehen konnte, ragten nun ganz öffentlich aus seinem aufgerissenen Leib empor, die Tatwaffe, ein in Blut getränktes Messer, lag unberührt daneben. Noch immer glänzte seine Klinge bedrohlich im silbrigen Schein des Mondes, der völlig fehl an diesem schauerlichen Himmel wachte. Nicht länger blieb sie von dem Gesehenen ungetroffen, ließen ihre entkräfteten Glieder ja schlussendlich doch noch nach, auf dass sie gnadenlos gen Erden gerafft wurde. Sogleich kam ihr das Bild des Älteren noch abscheulicher vor und die Augen schließend riss sie den Kopf herum, hatte dabei alle Mühe die zähe Masse, die sich mit aller Kraft den Weg ihre Kehle empor zu bahnen versuchte, zurückzuhalten sowie den grässlichen Beigeschmack, der ihr Übergebebedürfnis nur noch verstärkte, zu ignorieren. „Du weißt, wer es war oder?“ Urplötzlich, eine Stimme. Direkt hinter ihr, gleich an ihrem Ohr gelegen und erschocken riss sie die Augen auf, starrte geschockt geradeaus ins Leere. Sie kannte sie. Nur ein Junge sprach so. Sie hatte nicht die Chance sich umzudrehen, um so eine Bestätigung für ihre Vermutung einzuholen, wurde sie ja just in dem Moment grob an den Haaren gepackt und auf die Beine gezogen. Zumindest hatte sie jetzt den Beweis dafür, dass es da wahrhaft jemanden gab! Diesmal war die Stimme keine Einbildung gewesen oder gar - wie vorstellbar - aus dem Nichts gekommen. Irgendwer war da - ER war da! Selbst seinen brennenden Atem vermochte sie an ihrem Hals zu spüren. „Jedenfalls…”, erneut erhob er die Stimme, “…solltest du es wissen.” Lediglich ein kratziges Wispern, für andere kaum verständlich, für sie jedoch, ob der erdrückendem Nähe zu ihm, nur zu deutlich vernehmbar. Was man ihr allerdings damit sagen wollte, verstand sie nicht. Angst stieg auf einmal in ihr auf, als sie an die Bilder ihres ersten Traumes zurückdachte. Daran, wie Furcht einflößend - krank - der Ausdruck in seinen Augen, die ihr heute glücklicherweise erspart blieben, damals gewesen war. Sowie an das, was er vermutlich getan hatte. Sie schlotterte am ganzen Körper, wagte es nicht ihm zu antworten und doch schien der Inuzuka einzig darauf zu warten. „D…“ Ihre Lippen formten den passenden Buchstaben, doch kein Laut entwich. „Falsch!“ Sofort zuckte sie ob seiner plötzlich laut gewordenen Stimme zusammen, hatte aus Reflex abermals die Augen zusammengekniffen, sowie ihren Kopf flüchtend ein wenig zur Seite gedreht. Sie weiterhin am Schopf gepackt sorgte er nun dafür eben diesen wieder in die für ihn korrekte Richtung zu wenden, auf dass sie aufs Neue mit dem geschundenen Toguchi konfrontiert würde, sobald sie die Lider aufschlug. „Versuchs noch mal“, seine Worte wieder ruhig und lüstern, als würde er nur darauf warten, sie erneut etwas Falsches sagen zu hören. Jedoch tat sie das nicht. Schwieg hingegen und zählte bibbernd die Sekunden, als wäre es nach ein paar weiteren vorbei. „Hn, du willst nicht?“ Keine Reaktion ihrerseits, war sie ja vollauf damit beschäftigt ihren Körper aufrecht, sowie die Lider geschlossen zu halten. Verdammt sie wollte weg! Konnte man ihr nicht einmal diesen Wunsch erfüllen?! Abermals spürte sie etwas Nasses ihre Wangen entlang fließen, konnte nicht fassen, dass ihr die bloße Anwesenheit des Jungen die Tränen in die Augen trieb. Sie hatte sich nie vor ihm gefürchtet, nie vor seiner Nähe gescheut - im Gegenteil, in letzter Zeit eher mehr und mehr danach gesehnt - doch jetzt?! Sie merkte, wie er gemächlich seinen Arm hob, ihn links ihres Körper ausstreckte und scheinbar auf etwas deutete, darauf wartend, dass sie gehörig wurde und hinsah. Sie wollte nicht nachgeben und doch waren sowohl Neugierde, als auch der Aberglaube, nach diesem einen Blick würde alles sein Ende finden, stärker. Zögernd hoben sich ihre Lider, lichteten das Dunkel und gaben erneut den Weg auf diesen abstoßenden Ort frei, an dem sie jedoch nichts Verändertes feststellen konnte. „Ich werd‘s dir zeigen“, wieder ein leises Flüstern von Seiten des Jungen und obwohl sie sein Gesicht nicht sehen konnte, wusste sie, dass ein breites Grinsen seine Lippen umspielte. Abwartend und vor Aufregung die Luft anhaltend stand sie da, starrte gebannt auf die Stelle, auf die der Inuzuka unbeirrt deutete und schlussendlich tat sich etwas. Sogleich weiteten sich ihre Augen und ehrfürchtig wollte sie einen Schritt zurückweichen, was jedoch durch Kiba hinter ihr unmöglich gemacht wurde. Das Meer aus Blut, welches bis eben noch den Leichnam Yoshifumis umgeben hatte, begann plötzlich damit sich an einer Stelle ihr gegenüber zu sammeln, nur wenige Zentimeter von dem Toten entfernt und staute sich auf, zu einer Art Turm, sich materialisierend zu einer Person. Zuerst konnte man nur deren Umrisse wahrnehmen, schon bald aber, verschwand die rote Farbe und die Gestalt erhielt gänzlich menschliche Züge. Jedes Haar, jede Falte, alles war bis aufs genaueste kopiert worden. Ja… Schon wieder überstieg das Gesehene ihren Verstand, doch es gab keinen Zweifel. Das Mädchen, das ihr gegenüber den Kopf auf ihre beiden, blutverschmierten Hände gesenkt hielt und dieses niederträchtige Grinsen auf den Lippen trug. Das Mädchen, das seine Augen nicht zeigen wollte, sie hingegen geheimnisvoll hinter ihrem Pony versteckt hielt. Die Kleine, die sich ihr gegenüber aufgetan hatte und gefüllt mit Mordlust auf ihr Umfeld wirkte war das originale Abbild ihrer selbst! „Na, erraten?“ Nur bruchstückhaft drangen die Worte Kibas bis zu ihr durch, doch konnten sie an ihrer momentanen Verfassung eh nichts mehr ändern. Sie war zu geschockt, zu fassungslos etwas anderes mit Ausnahme ihres Duplikates wahrzunehmen. Es… E-Es konnte doch unmöglich SIE gewesen sein, die-! „Du…“, abermals der Inuzuka, der nahe ihres Ohr zu ihr durchzudringen versuchte. Dieses Mal mit Erfolg. „…solltest besser zusehen diese Sauerei schleunigst wegzuräumen, sonst…“ Lediglich ein Wimpernschlag ihrerseits folgte und doch änderte er alles. Der Körper des Jungen, welcher ihr die vergangenen Minuten als wichtige Stütze gedient hatte, war plötzlich verschwunden und sogleich gaben ihre Glieder nach, ließen sie unsanft auf dem Boden aufkommen, wo sie fortan einem Häufchen Elend gleich verharrte. Wie gelähmt konnte sie nichts weiter tun als auf die aufgescharrte Erde zwischen ihren Beinen zu starren, sowie die dunkelrote Flüssigkeit, die mehr und mehr von dem feuchten Waldboden aufgesogen wurde zu- Moment! Feucht?! Eilig schüttelte sie den Kopf, was sofort mit einem fürchterlichen Schwindelgefühl bestraft wurde, doch sie versuchte es zu ignorieren, den Blick zu heben und sich umzusehen. Diese Umgebung… Sowohl der Höllenhimmel, als auch die knochigen Bäume waren verschwunden, hingegen kühler Nachtluft und grünem Geäst gewichen. Alles schien normal. Sie saß da, irgendwo und allein auf einem kleinen Waldweg. Alles war wieder wie immer. S-Schon wieder alles nur Einbildung!? Vollkommen verängstigt krallten sich ihre Finger in den nasskalten Boden und ein ungläubiges Lächeln umspielte ihre Lippen, während beide Augen wie gebannt auf dem wolkenfreien Sternenhimmel über ihr lagen. Immer wieder erklangen diese Worte in ihrem Kopf. Es war ein Traum gewesen, wie sie es bereits geahnt hatte und doch konnte sie es nicht fassen, wagte es nicht gen Boden zu sehen. Ihr Puls raste, unregelmäßig bewegte sich ihr Brustkorb und reflexartig begann sie zu schlucken, sich schmerzvoll auf die Unterlippe zu beißen. S-Sie musste es aber einfach tun! Als wäre sie eine schlecht geschmierte Maschine bewegte sich ihr Kopf lediglich ruckweise gen Boden. Angstschweiß rann ihr von der Stirn, legte ihr blasses Gesicht in eine unangenehme Kühle und brachte nun selbst ihre Lippen zum Bibbern. Nur durch Zwang konnte sie ihre halb geschlossenen Lider aufrecht erhalten, doch dann, mit einem Mal, schnellten sie blitzartig nach oben, entblößten ein Paar voller Zweifel geweiteter Pupillen. /D-Das…/ Mit aller Macht versuchte sie ihr Wimmern zu ersticken, indem sie beide Hände über dem Mund zusammenschlug, sich irgendwie zur Ruhe zu zwingen, doch es war schon längst zu spät. Alles war total außer Kontrolle geraten, es war nicht länger ein Traum! Der Wald, der Himmel, alles war wieder wie immer und trotzdem lag der Ältere noch da! Reglos, mit weit aufgerissenen Augen und sein Körper noch immer so zerstört wie in ihrer angeblichen Fantasie. Yoshifumi... Tot... Immer wieder schüttelte sie kaum merklich den Kopf und war unfähig den Blick abzuwenden. Wollte, dass das schaurige Bild von allein verschwand, man ihr bewies, dass sie es sich trotz allem, was dagegen sprach, nur einbildete. Verflucht, das durfte nicht wahr sein, durfte es einfach nicht!! Blanke Panik führte ihre Tätigkeiten an. Panik, gestillt durch eine zusammen gesponnene Welt der Verdrängung, in der sie stets den gleichen Satz vor sich her sagte, sonst nichts vernahm, nur immer wieder ihre Stimme, die beruhigend auf sie einredete und doch rein gar nichts besser machte. Dann ganz plötzlich zuckte sie zusammen - ein Geräusch. Dumpfes Trampeln begann sich ihr von hinten zu nähern, vervielfältigte sich, wurde lauter… Schritte. Wie in Zeitlupe drehte sie den Kopf herum und sah voller Schrecken, wie Umrisse sich in der Ferne der Nacht allmählich auf sie zu bewegen. Zwei, nein drei… und je kleiner der Abstand zwischen ihnen und ihr wurde, desto mehr schwoll die Panik in ihr an. Sie wusste, wer da kam. Es konnte nicht anders sein, nur… Was würde man sagen, wenn man sie hier so sah?! Was sollte sie-? Doch zu spät… Wie von selbst hatte sie beide Augen wieder auf den leblosen Körper vor sich gerichtet, nur um den fassungslosen, anklagenden Blicken der anderen zu entkommen, die nun in einigem Abstand zum Stehen gekommen waren. Sekunden in denen Stille herrschte. Sekunden, die an ihren Nerven zerrten und ihr wie Stunden vorkamen. Sie wusste ja nicht, wie wohltuend dieses Schweigen im Vergleich zu den nun folgenden Worten hätte sein können. „H-Hinata…, was-?“ ******************** Alle~bahalle~ Oder was auch immer. Ich habe versucht das beste rauszuholen, nachdem ich's nun gut drei mal überarbeitet habe... Naja, ich bin so mittelmäßig zufrieden. Es gibt Stellen, die sind toll, andere grässlich, aber man kommt schon irgendwie durch. Naja, hoffentlich wird wenigstens das nächste Chap wieder'n "Burner" XD Also dann, diesmal aber echt Geduld, denn das folgende Pitel muss noch in aller Ruhe abgetippt werden ;) Tschö~ö~!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)