Der "Schwarze Stern" von Konoha von Ryucama ================================================================================ Kapitel 5: Das Erwachen ----------------------- Jetzt wirds ernst für Sakuya. Er hat also Miyama und Hiroshi getroffen. (Anmerkung: die erwähnte "Kanna" ist Yamas und Hiros neue Meisterin. Zudem gehört sie der Familie Minazuki an, die schon seit Generationen in einer Blutfehde mit der Familie Kannazuki liegt. Sie ist dementsprechend schlecht auf Sakuya zu sprechen...) Funken spritzten von den zwei aneinander entlangknirschenden Kunai. Sakuya biss die Zähne zusammen und holte aus. Miyama lächelte und warf Sakuya einen warnenden Blick zu. Erst im letzten Moment begriff er und ließ sich zur Seite fallen, sodass Hiroshis Tritt gegen seinen Kopf knapp daneben ging. Ein scharfer Schmerz schoss ihm durch das gesamte linke Bein, als es blitzartig verkrampfte, ein zweiter durch seine linke Schulter, als Miyama das Kunai tief hineintrieb und Sakuya damit umwarf. "Ich hätte mehr von dir erwartet, Saya!" Er lachte so grausam auf, dass Sakuya das Blut in den Adern gefror. Sakuya keuchte: "Yama, ich... wie sollte ich..." Weiter kam er nicht, denn Miyama drehte das Kunai in der Wunde herum. Ein heiserer Aufschrei entfuhr Sakuya. "Und dann nicht einmal Gegenwehr! Na, sowas sollte bestraft werden!" Miyama warf sein ganzes Gewicht auf das Messer in Sakuyas Schulter und nagelte ihn so am Boden fest. Sakuya schrie vor Schmerz. Miyama ließ das Kunai los, um ein weiteres hervorzuziehen. Seine Lippen verzogen sich zu einem verächtlichen Lächeln, als er überlegte, wo er als Nächstes zustechen sollte. Sakuya holte tief Luft und schlug mit dem freien rechten Arm nach Miyama. Dieser jedoch wehrte den Schlag mühelos ab und packte sein Handgelenk. "Jetzt weiß ich es!" Er presste Sakuyas Arm auf den Boden und besah sich den Unterarm seines ehemaligen Freundes. Dann nahm er das Kunai und trieb es zielgerichtet zwischen Elle und Speiche in der Mitte von Sakuyas Unterarm. Der Chunin von Konoha brüllte vor Schmerz. "Na, Saya? Bist du immer noch so glücklich darüber, dass du uns Sterne verlassen hast? Jetzt, wo du einen qualvollen Tod stirbst?" Sakuya zitterte. Er hatte sich auf die Lippe gebissen und spuckte einen Mundvoll Blut aus. "Yama, du verfluchtes Stück Dreck! Ich... hatte nichts mehr bei euch... verloren!" Fragend sah Miyama nach oben zu Hiroshi, der daneben stand und zusah. "Was meinst du?" Hiroshis Blick glitt über Sakuyas Körper. Dann meinte er mit leiser Stimme: "Töte ihn schnell. Was bringt es uns, ihn lange zu quälen?" "Genugtuung, dass er die gerechte Strafe für seinen Verrat bekommt!", schoss Miyama zurück. "Aber wenn du meinst! Ich will ihn ja genauso sterben sehen!" Er zog ein drittes Kunai hervor. Sakuyas Augen weiteten sich. Panisch versuchte er, sich irgendwie lozureißen, nur mit dem Ergebnis, dass ihm der selbst zugefügte Schmerz die Tränen in die Augen trieb. Miyama beachtete seine Anstrengung überhaupt nicht. "Also gut. Dann eben schnell!" Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stieß er es emotionslos in Sakuyas Kehle. Sakuya röchelte. Blut schoss in einer dicken Fontäne aus der Wunde und spritzte Miyama auf Gesicht und Oberkörper. Der andere Ninja schien es zu genießen, in Sakuyas Blut zu baden, denn er lachte wie wahnsinnig. Sakuyas Blickfeld zerfaserte an den Rändern, zog sich zusammen. Das war also das Ende... es fiel ihm schwer, zu denken... alles wurde schwarz... aber er musste doch noch... Sakuya keuchte... Und mit einem gellenden Aufschrei fuhr er aus dem Schlaf. Desorientiert sah er sich um, schwer atmend, mit rasendem Herzschlag. Kalter Schweiß lief ihm den Rücken hinunter, sein Hemd klebte nass an seinem Körper. Zitternd schlug er die Bettdecke zurück und kämpfte sich aus dem Bett. Seine Knie bebten so stark, dass er kaum die Kraft hatte, aufrecht zu stehen. Sein linkes Bein war ein einziger, sengender Schmerz. Er taumelte zur Tür, hielt sich dort sekundenlang fest, um neue Kraft zu schöpfen, Kraft, die er nicht mehr hatte. Dann gelang es ihm, die Tür aufzuschieben und auf den Gang, der ihn zum Badezimmer führen würde, hinauszustolpern. Sakuya kam es vor, als wäre der Korridor ewig lang, bis er endlich am Bad ankam und sich hineinquälte. Sein Herz schlug so stark, dass er meinte, es müsse zerspringen. Warum ließen die Schmerzen nicht endlich nach? Ein Blick in den Spiegel ließ ihn zurückweichen. Ein bleiches, von Augenringen dominiertes, verschwitztes Gesicht sah ihm entgegen, dem langes Haar nass und verklebt vom Kopf hing. Sakuya traf einen Entschluss und trat vom Spiegel zurück. Mühsam kämpfte er sich aus den Kleidern, dann stieg er unter die Dusche und drehte das Wasser so heiß auf, wie es nur möglich war. Als Dampfschwaden das Badezimmer in einen feuchten Dschungel verwandelten, ließen Sakuyas Schmerzen langsam nach. Sein Herzschlag beruhigte sich, sein Bein krampfte nicht mehr ganz so stark. Sein ganzer Körper brannte von dem heißen Wasser, aber Sakuya war das nur recht. Die Hitze vertrieb die Erinnerung an den schrecklichen Traum zusehends. Als Sakuya endlich das Wasser abstellte, kam er sich vor wie ein neugeborener Mensch. Seine Haut war brandrot, sein Haar klatschnass und heiß vom Wasser, aber er war wieder einigermaßen glücklich. Er wickelte sich in ein dickes, flauschiges Handtuch ein und tappte zurück in sein Zimmer. Aber anstatt ins Bett zurückzukehren, setzte er sich an sein offenes Fenster und betrachtete Mond und Sterne. Was war das nur gewesen? Am nächsten Morgen erwachte Sakuya auf dem Fensterbrett. Seine Knochen knirschten protestierend, als er sich erhob und sich anzog. Für das Frühstück war es bereits zu spät, Sakuya wusch sich nur noch rasch, dann verließ er bereits das Haus und eilte zur Ninja-Akademie. Seine Schüler erwarteten ihn bereits, diesmal auf dem Trainingsgelände. Sakuya straffte die Schultern. Wie es diesmal wohl werden würde? Als es endlich läutete und die Schüler ins Haus zum Umziehen stürmten, blieb Sakuya mit verspannten Gliedern zurück. Einen ganzen Vormittag Taijutsu üben... Sakuya schüttelte sich. Das war die Hölle auf Erden, auch wenn ihm Gai in diesem Punkt sicher widersprochen hätte. "He, Sakuya!", hörte er da eine bekannte Stimme hinter sich. Er drehte sich um und sah Iruka auf sich zulaufen. "Gut hast du das gemacht! Du eignest dich scheinbar eher zum Lehrer für Kampftraining, denn als Lehrer für Theorie! Ich habe dich immer wieder gesehen, als ich oben Unterricht hatte!" Der Ninja mit der Narbe über der Nase lächelte. "Danke, Iruka. Ich bin froh, dass du das so siehst!", lachte Sakuya. Iruka wurde ernst. "Hast du das gehört? Kakashi soll ganz allein aufgebrochen sein, um die Schwarzen Sterne herauszufordern!" Sakuyas Inneres erstarrte zu Eis. Kakashi war allein gegangen? Was glaubte er, wer ihm gegenüberstand? Kinder? "Wann war das?", fragte er erschreckt. Iruka antwortete: "Heute Morgen, ich glaube, es war kurz nach Sonnenaufgang. Warum?" Sakuya winkte ab. "Dann ist es zu spät, um ihm zu folgen. Verdammt! Warum konnte er nicht warten?" "Du gehst also?" Sakuya nickte schweren Herzens. "Ich muss. Aber nicht allein." Iruka seufzte, dann als er sah, wie getroffen Sakuya von seiner Enthüllung war, legte er ihm den Arm um die Schultern und drückte ihn an sich. "Tut mir leid... Hätte ich gewusst..." "Nein, Iruka! Ist schon gut... Kakashi ist selbst schuld." Da hellte sich Irukas Gesicht auf. "Ach ja, hast du mitbekommen, dass Naruto aufgewacht ist? Er hat darum gebeten, dass du zu ihm kommst!" Sakuya hob hoffnungsvoll den Kopf und der ältere Lehrer ließ ihn los. "Na los, geh schon! Es ist wichtig, dass du gehst und mit ihm redest!" Er gab Sakuya einen sanften Stups in Richtung Krankenhaus. "Danke, Iruka. Bis morgen dann!", lächelte der jüngere Chunin, dann lief er davon. Er erreichte das Krankenhaus nur wenige Minuten später. Ohne viel Federlesens eilte er nach oben zu dem Zimmer, in dem Naruto lag und klopfte. Ein munteres "Ja?" ließ ihn halbwegs glücklich eintreten. "Sakuya! Ich hatte schon gedacht, du hättest mich vergessen!" Auf Sakuyas Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. "Nein, keine Sorge, ich vergesse dich schon nicht! Wie geht es dir?" "Gut! Ich fühl mich großartig! Aber warum hast du mir nicht gesagt, dass die Typen so verdammt stark sind?" Sakuya zuckte wie von einem Schlag getroffen zurück. "Tut mir leid. Ich hatte nicht erwartet, dass du einfach so gehen würdest." Naruto nickte. "Tja, da war ich wohl selber schuld. Aber dieser eine Typ mit dem Zopf war ja wohl echt außergewöhnlich! Ich dachte, mir stände Neji gegenüber! Ist er ein Hyuga?" Sakuya schüttelte den Kopf. Es waren tatsächlich Miyama und Hiroshi gewesen, die gegen ihn gekämpft hatten und nicht Lee mit seiner Truppe. "Du meinst Miyama? Nein, er ist kein Hyuga, aber er hat eine Zeit lang bei Hiashi Hyuga gelernt. Sein Taijutsu hat er von ihm, auch wenn es lange nicht so zielgerichtet und gefährlich ist wie das Original." Geistesabwesend rieb sich Naruto den Arm. "Ich habs gemerkt. Himmel, bin ich erschrocken, als er plötzlich angeschossen kam und mich mit den Fingerspitzen angreift! Genauso wie der andere Kerl!" Sakuya nickte. Mal sehen, was Naruto von Hiroshi hielt. "Ich dachte mir nichts Böses, da wächst der Typ plötzlich und vor mir steht ein riesiges, horniges Ding, das nach mir schlägt! Ich dachte, mir bleibt das Herz stehen!" Also hatte er Hiroshis Schwäche nicht erkannt. "Und während ich noch dasteh und mich frag, was ich jetzt machen soll, kommt der andere Kerl daher und haut mich halb k.o.! Ich hab mich noch nie so schwach gefühlt, echt jetzt!" Er grinste. "Aber na ja, ich habs überlebt, oder?" Sakuya brachte ein Lächeln zustande. Wusste Naruto überhaupt, wie knapp das gewesen war? Er wagte es nicht, den Jungen darauf anzusprechen, sondern erging sich in dem neusten Klatsch. Als er davon erzählte, dass er jetzt als Lehrer seinen Dienst tat, grinste Naruto von einem Ohr zum anderen. "Was ist mit Konohamaru?" Sakuya stöhnte. "Meine Güte, lass mich mit dem faulen Knochen in Ruhe! Er ist genauso wie du!" Naruto lachte. "Schon! Ist doch gut so!" Sakuya lächelte. Zumindest mit Naruto erreichten ihn seine Sorgen nicht. Er blieb, bis die Sonne unterging... Ui, das wurde jetzt aber ein langes Kapitel! Tja, ist Naruto also endlich aufgewacht! Und endlich erfährt man etwas über die Kampfstile von Yama und Hiro! Zwar noch nicht alles, aber das wäre ja langweilig, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)