Ikuoku no CHANDELIER von -Touya- (Meine Liebe Wieder ~ Tora x Hiroto) ================================================================================ Kapitel 6: Tenseness -------------------- Am nächsten Morgen, in der Schulkantine, setzten sich Hiroto und Nao an ihren Stammtisch. „Warte hier, ich geh uns was holen!“ meinte Nao und ging in Richtung Theke. Hiroto lehnte sich zurück und beobachtete die Leute, die vorbeigingen. Plötzlich entdeckte er Saga in der Menge, der ihn von Weitem her ansah und anschließend in seine Richtung kam. „Ist hier noch Platz?“ fragte er und setzte sich, ohne auf eine Antwort zu warten. Hiroto nickte verstohlen und blickte ihn verwundert an. Kurz darauf kam auch Tora dazu. Erst wartete er unsicher, doch dann setzte auch er sich dazu. „Hi…“ murmelte er in sich hinein und sah dann fragend zu Saga herüber. Später kam Nao mit einem vollbeladenen Tablett in den Händen und quetschte sich durch die vorbeigehenden Leute. Als er sah, wer dort alles an ihrem Tisch saß, klappte ihm prompt die Kinnlade herunter. Stumm und angespannt ließ er sich auf die Bank, ganz dicht neben Hiroto, nieder und stellte das Tablett ab. Wenn er in Saga’s Gegenwart wie immer reagieren würde, würde er jetzt nichts essen können. Und was sollte Hiroto dann mit diesem Berg an Nahrungsmitteln tun? Unsicher schob er es in die Mitte des Tisches. „Ihr könnt was abhaben…wenn ihr wollt.“ Ohne zu zögern griff Saga zu. Nao saß da, mit knallrotem Kopf, und bewegte sich nicht. Saga war am Essen und Tora war still und starrte an die Wand. Wie schon so oft eine sehr peinliche Situation. Plötzlich tauchte ein weiterer Junge auf. „Hey, na ihr~!“ begrüßte er Saga und Tora und setzte sich ohne Aufforderung zwischen die beiden. „Hi, Shou…“ murmelte Tora. Dann bemerkte er auch Hiroto und Nao, die wie zwei Gartenzwerge auf der Bank saßen und gar nichts taten. „Hi, Hiroto! Und hi…äh…Hiroto’s Freund~“ strahlte er sie an. Nao bemerkte ihn gar nicht. Er war viel zu gelähmt von Saga’s Anwesenheit, als dass er solche Personen real mitbekommen würde. „Hallo…“ nuschelte Hiroto leise und versuchte Shou anzulächeln. „Mensch!“ fing Shou an. „Ihr seid hier ja so gesprächig, wie zwei Grashalme in der Wüste!“ „Ha…ha.“ Sagte Tora genervt. Shou’s Sparwitze waren nie lustig, nie lachte jemand, nur er selbst – trotzdem konnte er sie sich nicht verkneifen. Er lachte laut und legte seinen Arm um Tora. „Jetzt lacht doch mal! Ihr müsst zugeben – der WAR lustig!“ Als Hiroto Shou und Tora so sah, verging ihm plötzlich das höfliche Grinsen und ihn überkam ein bedrückendes Gefühl. Saga hingegen ließ sich nicht ablenken und aß ungestört weiter von dem Essen, welches ihm angeboten worden war. „Also! Ihr könnt doch nicht den ganzen Tag so betrübt durch die Gegend wandern! Macht’s wie ich und seid fröhlich!!“ flötete Shou, doch niemand beachtete ihn wirklich. Langsam merkte er, dass die Situation, jemanden hier zum Lachen zu bringen, aussichtslos war. Also erzählte er einfach etwas aus seinem Leben, wie er es immer tat, wenn sonst keiner was zu sagen hatte. Als es nach einiger Zeit zum Unterricht klingelte, war Shou immer noch am labern und ließ sich von Tora nicht unterbrechen, als dieser Hiroto ein stummes „Tschüss~“ zuwinkte. Saga ging mit den beiden mit, bedankte sich nicht für’s Essen, sondern schob das leere Tablett einfach zurück zu Nao. Nach der Schule traf Hiroto wieder auf Tora. „Hey…also…ich wollte mich für Saga’s Verhalten vorhin entschuldigen…“ sagte er und blickte etwas niedergeschlagen auf den Boden. „Aber da kannst du doch nichts für…“ meinte Hiroto. Tora zog die Brauen hoch und sah seinen Gegenüber mit schiefen Mund an. „Ja…ich weiß nicht…“ Hiroto grinste. Doch dann wurde er wieder ernst. „Heute habe ich keine Zeit. Ich will meiner Mutter beim Haushalt helfen, damit sie den Hausarrest aufhebt…“ Tora nickte stumm. „Morgen können wir wieder lernen…am Donnerstag ist die Mathearbeit…“ „Und, biste schon aufgeregt?“ beide lachten. „Na ja, vielleicht ein bisschen.“ Sagte Hiroto. Seine Mutter hob den Hausarrest tatsächlich auf. Es war schließlich das erste Mal gewesen, dass Hiroto so viel zu spät nach Hause gekommen war. Am Abend telefonierte er noch ein wenig mit Nao, der ihm eine Frikadelle, oder eher einen Saga ans Ohr laberte. ~ Der Mittwoch-Morgen war verregnet, grau und ungemütlich. Auch in der Schule war die Stimmung nicht die Beste. Nao war etwas niedergeschlagen, dass Hiroto kaum noch Zeit für ihn hatte. Hiroto versprach ihm, sich mit ihm zu treffen, sobald sie die Mathearbeit hinter sich hatten. Dann würden sie das komplette Wochenende zusammen verbringen. Das Mathelernen am Nachmittag ging diesmal nur langsam und schwerlich voran. Hiroto stand unter Druck, weil er sich bis zum nächsten Tag noch so viel einprägen musste, und Tora hatte auch nicht die beste Laune. Entweder war er wetterfühlig oder er war genervt, weil sich Hiroto so schwer mit seinen Berechnungen tat. In dieser Nacht bekam Hiroto kaum ein Auge zu. Er merkte, wie aufgeregt er eigentlich war. Außerdem stand bei ihm viel mehr auf dem Spiel. Er würde Tora enttäuschen, der sich so viel Mühe gegeben hatte, ihm alles noch rechtzeitig beizubringen. ~ Am nächsten Morgen ging Hiroto mit Nao noch einmal die ganzen Formeln durch. Er erinnerte sich an einige Tipps von Tora sich alles besser merken zu können. Im Klassenraum angekommen, wurde Hiroto zunehmend nervöser und langsam fing er an, doch etwas an sich zu zweifeln. Dann ging die Lehrerin rum, verteilte die Arbeiten und es ging los. Jetzt konnte er zeigen, dass der Nachhilfeunterricht mit Tora wirklich etwas gebracht hatte. Nach der Arbeit, auf dem Rückweg von den Toiletten, traf Hiroto zufällig auf Tora. „Und, wie lief’s?“ fragte er neugierig. „Sehr gut! Ich hab fast alles gewusst~!“ freute sich Hiroto. „Na Mensch, das muss doch gefeiert werden.“ Lachte Tora, „Wir könnten morgen Abend irgendwohin gehen!“ Hiroto sah ihn traurig an. „Aber meine Mutter... Das erlaubt sie bestimmt nicht.“ „Hm... Du kannst ja bei mir pennen, dann erfährt sie nicht, wie lange du draußen bist.“ Hiroto überlegte. Das wäre ganz schön fies seiner Mutter gegenüber. Er würde sie ja regelrecht hintergehen. Allerdings war es ihm unmöglich, dieses Angebot abzuschlagen, also willigte er ein und ging anschließend wieder in seine Klasse, wo er Nao vorfand, der nicht sonderlich erfreut wirkte. „Was ist denn los? Nicht so gut gelaufen bei dir?“ „Doch.“ Hiroto legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes. „Was denn dann?“ „Wo warst du denn so lange? Bestimmt wieder bei deinem Tora, oder? Du brauchst mich gar nicht mehr.“ Nao sah betrübt zu Boden, „Ich hab fast das Gefühl, dass du Tora viel mehr magst als mich...“ Hiroto sah ihn erschrocken an. „Aber Nao~! Du bist und bleibst mein bester Freund! Daran wird Tora doch nichts ändern~!“ versuchte er ihn zu trösten und nahm ihn kurz in die Arme. Nao sah immer noch etwas traurig aus, lächelte aber wieder. „Also. Wollen wir dann heute wieder was zusammen machen?“ ~ Den Nachmittag mit Nao zu verbringen war eine erholsame Abwechslung. Sie hatten Spaß und lachten viel. Doch trotz allem waren Hiroto’s Gedanken hauptsächlich bei Tora. Wie das morgen wohl mit ihm werden würde? Was er wohl tolles mit ihm vorhatte? Vielleicht würde er ihm wieder etwas auf der Gitarre beibringen! Nachdem er sich schließlich von Nao verabschiedete, fiel Hiroto todmüde auf sein Bett und holte seinen versäumten Schlaf nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)