Wenn Dämonenblut fließt... von Ryucama (...werden aus Todfeinden Verbündete) ================================================================================ Kapitel 12: Auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ----------------------------------------------- Hm, jetzt gehts weiter. War ja echt nicht besonders nett, an so einer Stelle aufzuhören... *schäm* aber immerhin kommen in diesem Kapi beide Brüder vor... hähä, was bin ich doch für ein böses Geschöpf! *teuflisch grins* Allerdings frage ich mich, ob das nicht in die Adult-Sektion fallen könnte, schließlich könnte man auch anderes draus schließen, wenn mans nicht komplett liest... *stirnrunzel* "Wach auf!" Zum bestimmt hundertsten Mal rissen ihn die scharfen Worte aus seinem Dämmerzustand. Dante stöhnte und legte den Kopf in die Hände. Seine Ellbogen lagen auf einem schweren hölzernen Tisch, er selbst saß auf einem dreibeinigen Hocker ohne Lehne. Es war unbequem, doch in seiner Müdigkeit sanken ihm die Augen sofort wieder zu und diesmal ließen sie ihn in Frieden. Dante spürte, wie er in die Welt des Schlafes eintauchte. Doch dann, er nahm es gerade noch halb bewusst wahr, wie die Muskeln seiner Arme sich entspannten, knallte er mit voller Wucht mit der Stirn auf die Tischplatte. Fluchend kam er wieder hoch und sah sich belämmert um, wer ihm die Ellbogen weggezogen haben könnte. Sein Gegernüber, der Grauhaarige aus der Folterkammer, grinste und notierte sich etwas auf seinem Klemmbrett. Da wurde Dante klar, dass er den Schmerz in seiner Stirn selbst zu verantworten hatte und errötete leicht. "Verdammt... wie lange wollt ihr mich noch hier festhalten?", murmelte er und schob den eisernen Ring, der um seinen Hals lag, ein Stück nach oben. Die Kette, die daran befestigt war, klirrte leise und Dante seufzte. "So lange wie nötig, Missgeburt!", meinte der Grauhaarige ohne von seinen Notizen aufzusehen. "Wie lang sind wir jetzt schon hier?", fragte Dante mit schleppender Stimme, um seinem Gegenüber nicht die Genugtuung zu geben, ihn wieder wecken zu müssen. "Etwas über fünfzig Stunden. Warum fragst du?" Dante ließ den Kopf hängen. Seit über zwei kompletten Tagen hockte er nun schon auf diesem Stühlchen, angekettet und ohne eine Minute Schlaf. Immer wieder, wenn er nahe dran war, einzuschlafen, weckten sie ihn. Und das auf unterschiedlichste Art und Weise. Angefangen hatte der Mann mit den fettigen schwarzen Haaren. Er hatte Dante immer wieder Eiswasser ins Gesicht gekippt, wenn er zu müde wurde. Dann war der Foltermeister gekommen und hatte ihn jedesmal geschlagen, wenn er eingeschlafen war. Nun war der Grauhaarige dran und riss ihn jedesmal wieder mit ein paar scharfen Worten in die Wirklichkeit zurück. Dante sank mit dem Oberkörper auf den Tisch und überkreuzte die Arme, um seinen Kopf weicher zu betten. Doch wieder, kaum dass er die Augen zugetan hatte, zischte der Mensch ihm zu, er solle aufwachen. Der Halbdämon ächzte, gähnte und rutschte auf dem Hocker hin und her, um eine bessere Sitzposition zu finden. Einmal war er tatsächlich eingeschlafen und dann hintüber gefallen. Dummerweise war sein Kopf genau auf der Kette gelandet, was ihm heftigstes Kopfweh beschert hatte, das ihn selbst jetzt noch peinigte. Obwohl es jetzt wohl eher vom Schlafmangel kam. Langsam begriff Dante. Sie wollten sein Stehvermögen testen. Und dazu hielten sie ihn wach, bis er zusammenbrach. Vielleicht, wenn er ihnen ein glaubwürdiges Theater vorspielte... doch dann fiel sein Blick auf seinen Peiniger. Seine Hoffnungen sanken. Der Mann sah so aus, als könnte er alles durchschauen. Müde ließ Dante die Arme hängen und legte sich mit dem Kinn auf die Tischplatte. Ein leichter Funken Mitleid schien in den Augen des Anderen aufzublitzen, der jedoch rasch wieder verschwand. Dante seufzte noch einmal schwer. Er hoffte immer mehr, dass ihn sein Bruder und seine Freunde endlich befreien würden. Allein würde er es nie mehr hier herausschaffen... Doch ebendiese andere Gruppe saß ebenfalls fest. Sie hockten in einem unterirdischen Verlies, angekettet an oberschenkeldicke Baumwurzeln, hungrig und entwaffnet. Vergil hatte getobt wie ein tollwütiger Stier, doch es hatte alles nichts genutzt. Sie hatten ihm sowohl Yamato, als auch Alastor und Beowulf abgenommen, genauso wie sie Seneca und Nero ebenso von ihren Waffen befreit hatten. Die Dämonen gingen auf Nummer sicher. Nicht, dass sie es gebraucht hätten. Mittlerweile hätte selbst Vergil sich schwergetan, unbewaffnet auch nur gegen schwächste Dämonen eine gute Figur abzugeben. Sie hatten in den zwei Tagen kaum Nahrung bekommen, lediglich Wasser und ein wenig altes, hartes Brot. Seneca hatte große Schwierigkeiten damit gehabt, es überhaupt essen zu können, da ihm seine Zähne nicht mehr nachwuchsen, wenn er sie sich ausbiss. Vergil glaubte gehört zu haben, wie sich der junge Mensch sich in den Schlaf geweint hatte, vor Hunger, Kälte und Krankheit... und Hilflosigkeit. Auch, wenn er es wohl nie zugegeben hätte, konnte er ihn verstehen. Sie hingen an Ketten, die furchtbar kalt waren und Druckstellen hinterließen, wenn sie nicht sogar die Haut wundscheuerten. Es war kalt und einsam, sie hatten nur eine einzige Fackel, die ihnen notdürftig Licht spendete. Vor Stunden hatte man sie zuletzt losgemacht, damit sie essen und ihre Notdurft verrichten konnten. Vergil ächzte leise und bewegte die verspannten Schultern. Die Ketten ließen ihm kaum genug Spielraum, um sich auch nur hinsetzen zu können. Seine Arme hingen fast gestreckt zwischen den Fesseln, genauso wie die Neros. Seneca war der Einzige, den man nur mit einer Kette um den Fuß bedacht hatte. Einen Menschen schätzten sie wohl nicht so gefährlich ein. Warum auch? Er war mit seinen Kräften am Ende. Seneca lag auf der Seite, zusammengekrümmt, die Arme fest um seinen Körper geschlungen, um sich zu wärmen. Sein Gesicht war totenbleich und immerwieder schüttelte ihn ein bestialischer Husten, so stark, dass der junge Mann Schwierigkeiten hatte, Luft zu bekommen und ihm die Tränen in die Augen stiegen. Mit einem bedauernden Blick auf seinen Begleiter fragte sich Vergil, ob es das Ziel der Dämonen war, sie alle umzubringen, langsam und qualvoll. Und da war auch noch... Vergil stöhnte, als sich wieder Bilder von Dante über seine Wahrnehmung legten. Sein Bruder saß auf einem Hocker, den Kopf in den Armen vergraben, müde, ausgelaugt und verzweifelt. "Verdammt!", fluchte der Halbdämon mit dem blauen Mantel leise. "Verdammt, verdammt, verdammt!" Nero am anderen Ende ihres Kerkers hob fragend den Kopf, sogar Seneca sah auf. "Was ist?", wollte der jüngere Halbdämon mit gesenkter Stimme wissen. Vergil wandte den Kopf ab. "Dante. Er befindet sich in einer ähnlichen Situation wie wir. Und wir haben absolut keine Möglichkeit, von hier zu entkommen!" Nero runzelte die Stirn, nickte dann aber und ließ den Kopf wieder hängen. Seine Hände schlossen sich zu Fäusten und öffneten sich wieder. "Wenn wir nur zumindest diese Ketten loswürden...", sinnierte er, wurde dann aber von einem lautstarken Husten Senecas unterbrochen. Speichel lief dem Menschen aus dem Mundwinkel, als er sich krümmte und versuchte, den Schleim aus seiner Lunge hervorzuwürgen. Vergils Abscheu gegenüber dem Mann flackerte wieder auf, machte aber rasch einem Gefühl Platz, das er sonst immer erfolgreich unterdrückt hatte: Mitleid. Er drehte den Kopf weg und schloss die Augen. Wohin würde das noch führen? Später, Vergil wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, außer, dass es schon einiges gewesen sein musste, denn Nero war eingeschlafen und hatte laut zu schnarchen angefangen, hörte er plötzlich, wie sich die Tür ihres Gefängnisses öffnete. Unwillig brachte der Halbdämon mit dem blauen Mantel ein Auge auf - auch er hätte es fast geschafft, Zuflucht im Reich der Träume zu suchen - und zuckte erschreckt zurück. Rotes Haar strich über seinen Kopf und goldfarbene Augen bohrten sich in seine Seele. "A-Ariev...", stammelte er überrascht und wich zurück, so weit es die Ketten zuließen. Verachtung schlich sich in den Blick des Dämonenfürsten und er wandte sich zu Nero und Seneca um. Anmutig erhob er sich und trat zu dem jüngeren Halbdämonen hin. "Sieh an, er schläft! Vielleicht sollte ich ihn im Schlaf erwürgen... seinesgleichen verdient es nicht, zu leben!", meinte er leise. Da wurde Vergil die Gestalt bewusst, die noch immer am Eingang des Kerkers stand. Knollennase. Schließlich, als Ariev prüfend die Hand an Neros Kehle gelegt hatte und der Halbdämon davon nicht einmal aufgewacht war, ließ er enttäuscht den Arm sinken. "Wie schade. Es macht mehr Spaß, wenn das Opfer bei vollem Bewusstsein ist..." Er trat zu Seneca hin, der sehr wohl aufwachte, als Arievs Schatten über ihn fiel. Zitternd kauerte sich der Mensch zusammen und der Dämon fragte: "Was ist? Hast du solche Angst vor mir?" Seneca schloss kurz die Augen, doch dann meinte er mit einem mutigen Blick direkt in Arievs goldene Augen: "Ich habe keine Angst vor dir. Es ist nur so, dass ich..." Der Rest des Satzes ging in einem qualvollen Husten unter, der Ariev überrascht zurückweichen ließ. "Ich bin krank. Und ich friere. Ihr habt wohl nicht sehr oft Menschen... zu Gast?" Mutig ist er, dachte Vergil. Ich hätte nicht gedacht, dass er in dieser Situation wagt, ihm das ins Gesicht zu sagen. Ariev jedenfalls schien vollkommen überrascht. Mit großen Augen sah er Seneca einen Moment lang an, ehe er ausholte und dem Menschen einen Hieb mit der Faust ins Gesicht versetzte. Senecas Kopf wurde zurückgerissen und der junge Mann keuchte: "Ich hatte nicht erwartet, dass du so freigiebig mit deinen Angriffen wärst..." Vergils Augen wurden schmal. Das hätte auch von Dante stammen können. Offenbar hatte Seneca beschlossen, dass Arievs Überheblichkeit am besten mit Trotz und Frechheit beizukommen war. Von Nero kam ein leises Lachen und Vergil wurde klar, dass der andere Halbdämon sehr wohl aufgewacht war. Ariev fuhr herum und Vergil erkannte an seiner Bewegung, dass der Fürst langsam zornig wurde. "Ich hätte nicht gedacht, dass du so sanft sein würdest, Ariev! He, Seneca, wer glaubst du schlägt härter zu? Vergil oder er?" So gut es eben ging, deutete er auf Ariev. Seneca spielte das Spiel mit und grinste: "Vergil auf jeden Fall. Ich würde sagen, er ist nichts anderes als verweichlicht und..." Zu mehr kam er nicht. Ariev trat ihm mit voller Wucht in den Bauch und Seneca krümmte sich röchelnd zusammen. Der Rotschopf wirbelte herum, mit vor Zorn geröteten Wangen. "Wage es noch einmal, mich verweichlicht zu nennen und ich röste dich am nächstbesten Spieß, bis du mich anbetest und bettelst, dass ich dich in Frieden sterben lasse!" Seneca, der merkte, dass er den Bogen überspannt hatte, schwieg eingeschüchtert und Ariev schien einen Teil seiner Überheblichkeit zurückzubekommen. Er wandte sich Vergil zu. "Nun zu dir, Verräterbrut. Ich habe lange nachgedacht, was ich mit dir machen soll. Ich denke, ich weiß jetzt, was dich am meisten treffen würde. Mit Schmerzen scheint man dich nicht beeindrucken zu können und auch Spott könnte auf die Dauer langweilig werden. Also habe ich mir etwas besonderes für dich überlegt!" Vergil sah ihn gelangweilt an. "Und weiter? Willst du mir einen Roman erzählen? Wort für Wort am besten noch?" Ariev blinzelte, offensichtlich aus dem Konzept gebracht. Doch er schien sich rasch wieder zu fangen. "Dieser Sarkasmus. Faszinierend, wie ähnlich du deinem Vater bist..." Er lächelte kalt und beugte sich zu Vergil hinunter. "Was für ein Glück, dass du nur ein halber Dämon bist, sonst müsste ich dich fürchten. Aber so... Binde ihn los!", befahl er der Knollennase. "He, was wird das?", fragte Nero verunsichert, als der große, unförmige Dämon Vergil die Ketten abnahm und ihm dann den Arm so brutal auf den Rücken drehte, dass Vergil Schwierigkeiten hatte, einen Aufschrei zu unterdrücken. "Ich leihe mir euren Freund für ein paar Stunden aus. Seid brav in der Zeit, ja?", lächelte Ariev ihm zu und befahl: "Bring ihn hinauf. Du weißt wohin. Und binde ihn gut fest, wir wollen doch nicht, dass er flieht!" Knollennase gab ein zustimmendes Brummen von sich, dann riss er Vergil mit sich fort - als der Halbdämon nicht gleich folgte, verdrehte er ihm den Arm nur noch um eine Winzigkeit weiter, was Vergil ein ersticktes Keuchen entlockte - und brachte ihn aus dem Kerker hinaus. Nero, Seneca und Ariev blieben zurück. Vergil wurde die Stufen hinaufgestoßen, einmal stolperte er und wurde brutal an den Haaren wieder auf die Füße gezogen. Als sie ins Freie traten, stach die Sonne in seine Augen, doch er hatte nur wenig Zeit, sich an das Licht zu gewöhnen, denn kurz darauf - Vergil wusste nicht, wie weit man ihn weggebracht hatte, er war wie geblendet - schubste ihn Knollennase in eine düstere Höhle, die mit schweren Vorhängen abgetrennt war. Er schob den Halbdämon in einen großen Raum, der trotz der kalten Luft und dem felsigen Ambiente relativ gemütlich eingerichtet war. Mal davon abgesehen, dass es ein Schlafzimmer war. Dann band ihn Knollennase grob mit festen Stricken an den Pfosten des Bettes und verschwand. "He, was soll das werden?", fragte Vergil protestierend, erhielt aber keine Antwort mehr. Zögernd ließ er sich auf der Matratze nieder. Die Fesseln rieben unangenehm an der ohnehin wunden Haut seiner Handgelenke und seines Halses. Was hatte Ariev mit ihm vor? Er musst nicht allzu lange warten. Der Dämonenfürst kam nur wenige Minuten später durch einen der Vorhänge in das "Zimmer" hinein. Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als er Vergil reglos auf dem Bett sitzen sah. "Du bist ein braver Junge, das muss ich sagen!" Er trat auf den Halbdämon zu und strich ihm über das Haar. Vergils Augenbrauen zogen sich zusammen. "Na, na, kein so wütendes Gesicht, bitte! Du bist doch ohnehin noch fast ein Kind für unsere Begriffe!" Ariev lachte und fragte dann: "Wie heißt du? Welchen Namen gab dir dein verräterischer Vater?" Vergil überlegte einen Moment, ob er diesem aufgeblasenen Fürsten nicht einfach den Kopf in den Magen rammen sollte, stieß dann aber zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: "Das geht dich nichts an!" Arievs Lächeln erlosch. "Wie schade. Dann werde ich es eben aus deinen Gedanken herauspressen müssen!" Er fasste Vergils Kopf mit beiden Händen und legte die Daumen fest an seine Schläfen. "Ich bekomme immer, was ich will, notfalls auch mit Gewalt!", meinte er leise und sah tief in Vergils Augen. Ein stechender Schmerz in seinem Kopf ließ ihn zurückzucken, als er spürte, wie seine Gedanken regelrecht durchwühlt wurden. Er wollte ausweichen, doch Ariev ließ ihn nicht los, weder lockerten sich seine Finger, noch nahm er den strahlend goldenen Blick von ihm. "V-Verdammt, lass das!" Ariev grinste, dann zog er die Finger zurück. "Vergil also... tja, das passt zu diesem Verräter... wohl wahr..." Er fuhr dem gefesselten Halbdämonen durch die Haare, dessen bitterbösen Blick einfach ignorierend. "Und du hast sogar noch einen Zwillingsbruder! Ah, welch Ironie, dass er dir nicht helfen wird!" Vergil knurrte: "Was weißt du noch alles über mich? Bist du dir nicht zu schade, meine Gedanken zu durchwühlen?" Ariev lachte und seine Hand glitt von den weißen Haaren des Halbdämonen abwärts über den blassen Nacken auf die Schulter. Vergil, dem es langsam unangenehm wurde, dass sich ständig Arievs Finger an ihm fanden, fauchte: "Kannst du deine Pfoten nicht bei dir behalten?" Der Fürst lachte glockenhell, doch in seinen Augen stand nichts anderes als Verachtung. "Welcher Zorn. Du bist schon richtig niedlich, wenn du dich so wehrst!" Gleichzeitig spürte Vergil, wie Arievs andere Hand die Fesseln an Hals und Händen löste. Ungläubig starrte er den rothaarigen Dämonen an. "Was zum...?" Plötzlich riss ihm der Dämon den Mantel von den Schultern. "Zieh das aus!" Perplex starrte Vergil ihn an, tat dann aber, was Ariev verlangte. Es geschah wie unter Zwang, der Sohn Spardas war von diesen alles durchdringenden goldenen Augen wie gebannt. "So und jetzt lass uns ein wenig Spaß haben!", meinte Ariev und strich über Vergils Kieferlinie bis hinab zum Halsansatz. "Finger weg!", zischte Vergil und stieß die Hand beiseite. Wieder grinste der Dämonenfürst. "Ich denke, zumindest ich werde meinen Spaß haben. Du hingegen... ich weiß nicht, ob du das als Spaß bezeichnen wirst..." Dann, ohne Vorwarnung, beugte er den Kopf an Vergils linke Halsbeuge heran. Sein Atem strich eisig an der Haut des jüngeren Halbdämonen entlang. Vergil wich zurück, nur um dann von seinem Gegenüber eisern festgehalten zu werden. Er erschauderte, als sich die weichen, aber eisig kalten Lippen auf seine Haut am Nacken senkten. "Ah... Ariev... nicht!" Ariev lachte ein leises, böses Lachen. "Jetzt schon verängstigt? Dabei habe ich noch nicht einmal angefangen!" Er strich über Vergils Rücken. "Nun, dann sollte ich wohl zur Sache kommen!", meinte er und seine Finger fassten Vergils rechte Schulter und den Rücken. "Du gehörst mir, halbblütiger Abschaum!", hauchte der Dämonenfürst, dann versenkte er die nadelspitzen Zähne in Vergils Hals. Der Halbdämon zuckte zurück, kurz vor der Panik, schlug nach Ariev, doch dieser packte seine Schulter nur noch fester und biss noch ein wenig tiefer zu. Vergil spürte, wie Blut aus der Wunde rann und von Arievs Mund gierig getrunken wurde. "Lass das... verfluchter Vampir...", keuchte er und versuchte sich - ohne Erfolg - aus dem Griff des Rotschopfes herauszuwinden, doch natürlich hörte der Dämonenfürst nicht damit auf. Die Kräfte verließen den Halbdämonen und seine Gegenwehr wurde schwächer, als Ariev mehr und mehr seines Blutes trank. Vergil zitterte und hatte nicht mehr die Kraft, sich aufrecht zu halten. Ariev ließ ihn behutsam und ohne seine Lippen von der heftig blutenden Wunde zu nehmen auf das Bett hinabgleiten. Vergil keuchte: "Nein... nicht... du... Mon...ster...", was dem Rotschopf ein leises Lachen entlockte. Schwärze griff nach ihm, gerade gelang es Vergil noch, die fordernden Schattenhände zurückzudrängen und sein Knie zwischen sich und Ariev zu schieben. Was diesen jedoch nicht im Geringsten störte, im Gegenteil, er schien sogar noch gieriger zu trinken. "A...riev..." Vergil spürte, wie Tränen über sein Gesicht rannen,wie sein Herz langsamer und langsamer schlug, wie Ariev schließlich von ihm abließ und auf ihn hinabsah. Der Dämonenfürst lächelte und entblößte blutige Zähne. "Ich wusste, dass es ein Genuss sein würde! Nun schlaf, junger Vergil. Regeneriere deine Kräfte. Ich bin noch nicht fertig mit dir!" Ariev sagte noch mehr. Aber Vergil bekam es nicht mehr mit, als er sich endlich in die Bewusstlosigkeit sinken ließ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)