Ikes Erbe von Ryucama (was nach dem Krieg geschah) ================================================================================ Kapitel 5: Der Kampf geht weiter -------------------------------- XD okay, die Tiere sind immerhin in Sicherheit. Jetzt gehts drum, auch die Menschen zu retten! und auf gehts! *rotwerd* ob ichs wohl irgendwann mal schaffe, die ganzen aufgeworfenen Fragen zu beantworten? Titania sah, wie Alja im hinteren Teil des Stalles neben Soren trat und ihm half, die letzten Feuer zu löschen. Soren sah auf und gab ihr ein Zeichen, dass sie nicht mehr gebraucht wurde und die Kommandeurin nickte. Dann trat sie aus dem Stall heraus. Aus dem Augenwinkel sah sie einen heranrasenden Pfeil und ließ sich im letzten Moment fallen - genau auf Sattel, Zaumzeug und Waffe, die vom Rücken ihres Pferdes gefallen waren, als das Tier gestiegen und dann in Panik davongerannt war. Fluchend stemmte sie sich in eine sitzende Position hoch und hob die Axt auf, auf die sie mit der Schulter gestürzt war. Zumindest war sie nicht mehr unbewaffnet! Titania sah sich um. Jill kreiste auf ihrer Wyvern über irgendetwas, das sie nicht sehen konnte, schleuderte gerade ihren Speer hinab. Entsetzt erkannte Titania, dass das Mädchen irgendwen attackierte, der direkt vor der Eingangstür zu stehen schien. "Titania, runter!", brüllte da jemand und die Rothaarige duckte sich rasch. Keinen Augenblick zu früh, denn kaum hatte sie den Kopf eingezogen, rauschte bereits Darahan auf seiner Wyvern nur Zentimeter entfernt über sie hinweg und jagte seinen Speer in den Schützen, der den Pfeil auf Titania abgefeuert hatte. Ihre Achtung vor dem Soldaten aus Shiharams Truppe wuchs, denn er ritt noch immer ohne Sattel und Zaumzeug, sondern lenkte sein Tier scheinbar nur mit den Beinen und gelegentlichen Kommandos. "Sie greifen das Haupthaus an, beeil dich! Ich habe dein Pferd hinten beim alten Brunnen stehen sehen!", schrie er ihr noch zu, dann legte sich sein Drache in eine steile Kurve und schoss um das Eck des Stalles herum. Titania sah ihm verblüfft nach, dann straffte sie die Schultern, hob die Ausrüstung, auf die sie gefallen war, auf und rannte in Richtung des alten, ausgetrockneten Brunnens, der sich außerhalb des Söldnerquartiers befand. Keuchend erreichte sie das kleine Waldstück, nahe dem sich ihr Zielort befand. Hier schien alles ruhig zu sein! Titania schloss die Augen und lauschte. Sie vernahm ein Scharren, von dem sie annahm, dass es Hufen waren und lief dann in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Und tatsächlich sah sie ihr Pferd dort, direkt neben dem alten Brunnen, stehen und sie verunsichert anschauen. "Du kleiner Racker, hier steckst du also! Na komm, sei brav!", lockte sie ihr Tier und legte die Ausrüstung neben dem Pferd am Boden ab. Der Schimmel schnaubte leise und sie strich ihm beruhigend über die weiche Nase. Dann legte sie ihrem Reittier Sattel und Zaumzeug an. "Jetzt wollen wir doch mal sehen, wer uns hier ans Leder will!", sagte Titania leise und hob die Axt auf, ehe sie auf den Pferderücken stieg. Sie beeilte sich, um zurück zum Ort des Geschehens zu reiten. Alja und Soren war es mittlerweile gelungen, das Feuer vollständig zu löschen. Beide saßen keuchend und hustend Rücken an Rücken und versuchten, wieder zu Atem zu kommen. "Soren... glaubst du... sie werden wiederkommen?", stieß das Mädchen hervor. Der Magier seufzte und meinte mit brüchiger Stimme: "Sie suchen irgendwas oder... irgendwen. Ohne das... gehen sie nicht weg!" Er kämpfte sich auf die Füße und blieb leicht schwankend stehen. Alja ächzte und schlug sich die Hand vor die Stirn. "Was bin ich blöd! Ich kann dich ja heilen!" Sie nahm ihren Heilstab, den sie an die Wand gelehnt hatte, als sie das Feuer bekämpft hatte und hob ihn in Sorens Richtung. Wohltuendes weißes Licht strömte aus dem Kristall an der Spitze des Stabes und reinigte in Sekundenschnelle Sorens rauchverklebte Lunge und erfrischte seine müden Muskeln. Der Magier hob den Kopf und streckte sich. "Danke, Alja. Du solltest jetzt zu Rhys gehen, damit er dich auch heilen kann! Ich werde sehen, was ich tun kann, um uns zu verteidigen!" Das Mädchen nickte und kämpfte sich erschöpft zurück ins Haupthaus. Soren blieb zurück. "Auf gehts! Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt, wenn ihr uns angreift!" Damit sprintete er aus der offenen Stalltür nach draußen. Dort war mittlerweile die Hölle losgebrochen. Boyd und Gatrie hackten und stachen nach allem, was sich bewegte. Männer in schwarzen Rüstungen - Daeins Rüstungen, wie ihnen sofort klargeworden war - attackierten die Söldner mit einer Intensität, die schon an Wahnsinn grenzte. Immer wieder fuhr Boyds Axt durch die Reihen der Gegner und forderte blutigen Tribut, aber ihm wurde immer mehr klar, dass sie nicht gewinnen konnten. Es waren einfach viel zu viele! Nicht einmal Jill und Darahan, die die halsbrecherischsten Manöver flogen, die Boyd in seinem ganzen Leben je gesehen hatte, konnten ihnen Erleichterung verschaffen. Boyd sah, wie Gatrie schwer getroffen wurde und in die Knie ging. Ein Aufschrei ging durch ihre Gegner und diese griffen sie noch wütender an. Boyd wurde von dem gestürzten Ritter weggedrängt. Er fürchtete schon um das Leben seines Freundes, doch da schoss eine Gestalt an ihm vorbei, im Laufen Pfeil um Pfeil abschießend und wüste Beschimpfungen ausstoßend. Shinon! Der Schütze war zu ihrer alten Taktik zurückgekehrt, die Gegner auf sich zu ziehen, um dem Rest die Chance zu geben, die Gegner von hinten anzugreifen. Sie schien aufzugehen, denn tatsächlich wandten sich einige von Boyd und Gatrie ab, um Shinon den Gnadenstoß zu geben. Doch der Schütze war flink wie ein Wiesel, tauchte immer wieder haarscharf unter Schwertklingen und Äxten hindurch und entwand sich mehr als einem Griff. Gleichzeitig ließ er Pfeile in Massen fliegen und tödliche Salven los. Boyd begriff, dass der Scharfschütze allein klarkam und wandte sich wieder seinen Gegnern zu. Shinon fluchte, als eine Lanze sich durch den Stoff seiner Hose bohrte und eine blutige Schramme in sein Bein riss. Flink zog er einen Pfeil hervor, legte ihn auf die Sehne seines Bogens und ließ ihn fliegen - direkt zwischen die Augen des Lanzenkämpfers, der ihn verletzt hatte. "Kommt nur, ihr feigen Dreckstücke! Kommt und sterbt!", schrie er und holte einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher. Dieser kreiselte zweimal durch seine Finger, ehe Shinon ein Ziel anvisierte und den Pfeil fliegen ließ. Der Schuss warf den Schwertkämpfer glatt um, genau in Gatries Lanzenstoß hinein. Shinon grinste böse und trat einem Axtkämpfer so heftig auf die Zehen, dass er spürte, wie die Knochen im Fuß des Mannes brachen. Gleichzeitig schwang er den Bogen kraftvoll gegen einen weiteren Angreifer, erwischte diesen hart an der Schläfe und raubte ihm auf der Stelle das Bewusstsein. Shinon nickte grimmig und spannte den Bogen erneut, die Pfeilspitze zeigte auf den Mann, der Boyd gerade eben in den Rücken fallen wollte... Nebeneinander stürmten Titania und Soren in die Reihen ihrer Gegner. Axt und magischer Wind rissen vier Männer auf einmal von den Füßen und zumindest zwei erhoben sich nicht sofort wieder, sondern blieben liegen, bewusstlos oder tot. Soren hob die Hand und eine Feuerkugel bildete sich über seinem Kopf. Mit einem Schrei jagte er den Ball in einen Pulk von Angreifern. Diese fanden sich in Brand gesetzt wieder, und panisch rannten sie davon, als sie sahen, dass die Flammen an ihnen neue Nahrung fanden, hektisch auf der Suche nach Wasser. Soren lachte und drehte sich um seine Achse, die Arme weit von sich gestreckt und das Gesicht vor Konzentration verzogen. Acht Windklingen schnitten den Flüchtigen die Kleider vom Leib - und wohl auch noch den einen oder anderen Fetzen Haut. Derweilen wütete Titania wie ein Derwisch unter ihren Gegnern. Ihre Axt kreiste über ihrem Kopf, um dann todbringend auf ihre Feinde niederzufahren. Immer wieder trat sie nach Angreifern, die ihr zu nahe kamen und gegen die sie die Axt nicht einsetzen konnte. Selbst ihr Pferd trat und schnappte nach allem, was eine schwarze Rüstung trug. Magier und Rittmeisterin kämpften sich zu Boyd und Gatrie durch, der inzwischen wieder auf die Füße gekommen war. Soren sah sich um. "Wer bewacht den Eingang?", wollte er dann wissen. Boyds Augen wurden groß. "Gatrie... und Shinon... nein!" Er fuhr herum, als ein gellender Schmerzensschrei ertönte. "Jill!" Tatsächlich. Die Wyvernreiterin hatte sich mit ihrem Tier vor der Eingangstür aufgebaut und ließ ihre Lanze das Blut all jener schmecken, die es wagten, ihr zu nahe zu kommen. Doch sie war verletzt, ihr linker Arm hing schlaff herab und die Wyvern schien ebenfalls verwundet worden zu sein. "Titania! Darahan braucht euch!", brüllte sie. "Ich schaffe das schon! Alja und Rhys sind bei mir!" Soren nickte, als er sah, wie ein weißes Licht auf Jills verletzten Arm strahlte und ihn heilte. Ein zweiter Schrei ließ sie alle herumfahren - es war der Schrei eines Tieres! "Verdammt, Darahan!", stieß Soren hervor. Titania fragte nicht länger, sondern reagierte. Sie wandte sich um und kämpfte sich in die Richtung, in der sie den Einäugigen vermutete. Soren fluchte und wollte ihr nacheilen, doch zwei Axtkämpfer versperrten ihm den Weg. Wo Titania mit ihrem Pferd ihre Gegner einfach niedergeritten hatte, stand der schmächtige Soren vor einem unüberwindbaren Hindernis. Die Männer in den schwarzen Rüstungen Daeins grinsten ihn an. "Komm schon, Kleiner! Gib auf und dir passiert nichts!" Sprachens und starben. Sorens rote Augen glühten vor Zorn. "Wie könnt ihr es wagen!" Doch anstatt innezuhalten, attackierten ihre Gegner sie wieder heftiger. Auch Boyd und Gatrie sahen sich neuen Feinden gegenüber. Jill wurde zurückgedrängt. Klingen verletzten sie und ihre Wyvern immer wieder. Längst war das heilende Licht von der anderen Seite der Tür erloschen und noch immer kamen Gegner heran. Jill wehrte den Stoß eines Rapiers ab, nur um dann von einer Axtklinge von der anderen Seite her getroffen zu werden. Ihre Wyvern jaulte und knickte auf der rechten Seite ein, als eine Lanze ihr Bein verletzte. Jill keuchte und konnte sich nur mit Mühe noch am Sattel festhalten. Doch leider gab sie damit den Weg ins Innere des Hauses frei. "Achtung! Rhys, Alja, Vorsicht!", gelang es ihr noch zu schreien, dann überwältigten die Männer sie und drängten ins Hausinnere... Währenddessen preschte Titania durch die Massen der anstürmenden Feinde und versuchte, zu Darahan zu gelangen, der sich tapfer gegen eine erdrückende Übermacht wehrte. Die Kommandeurin sah, wie der Wyvernreiter mit der Axt in der einen und der Lanze in der anderen Hand nach seinen Gegnern schlug. Die dunkelblaue Wyvern lag zusammengesunken hinter ihrem Herren und schaffte es nur noch, schwach nach vereinzelten Mutigen zu schnappen. Aber Titania sah, dass es um den kräftigen Mann äußerst schlecht stand. Seine Bewegungen hatten viel von ihrer Anmut und und Stärke verloren, Darahan war sichtlich am Ende seiner Kraft. Gerade, als er einen Mann vor sich mit einem kraftvollen Hieb nahezu enthauptete, sah Titania, wie ein Bogenschütze nahe des Stalltores einen Pfeil auf die Sehne legte. Ihr Warnschrei kam zu spät. Darahan brach über seiner Wyvern zusammen, mit dem Pfeil in seinem Hals. Die Kommandeurin schrie entsetzt auf und überwand die letzten Meter und Gegner, die sie noch von ihrem Mitstreiter trennten. Rasend vor Zorn tötete sie die Männer, die noch immer auf Darahan und seine Wyvern einschlugen. Dann sprang sie aus dem Sattel und kniete neben ihm nieder. "Nein! Nein, nicht du! Nicht jetzt, wo wir dich so dringend brauchen!", flehte sie und legte die Finger an seinen Hals. Erleichtert spürte sie seinen Herzschlag, der zwar unregelmäßig, aber kräftig kam. Sie richtete sich auf. "Das werdet ihr mir büßen!" Alja sah, wie Männer sich über Jills Wyvern hinüberwanden und ins Haus eindrangen. Rhys wich zurück, ein Schwert pfiff heran und er brachte gerade noch den Stab dazwischen. Das dunkle Holz ächzte und knarrte, als die Klinge dagegenkrachte und Rhys nicht nachgab. Der Heiler keuchte und sank auf ein Knie herab. Der Schwertkämpfer grinste, nahm blitzschnell seine Waffe zurück und trieb sie dann tief in Rhys' Seite. Alja kreischte auf, als sie Blut aus der Wunde des Orangehaarigen schießen sah. Rhys sank zurück, schloss mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen. Dem Angreifer schien dies genug zu sein, denn er ließ von dem Heiler ab und wandte sich Alja zu. Ihre Augen weiteten sich, als er auf sie zutrat und das blutige Schwert hob. Hinten beim Eingang kämpften sich weitere Männer zur Tür hinein. "Nein... ich..." Der Schwertkämpfer trat auf sie zu. Seine Klinge glänzte im Licht des Kaminfeuers, das Rhys wieder angefacht hatte. Alja wich an die Wand zurück, in Erwartung des tödlichen Hiebes. Rhys stöhnte leise. Da meinte der Schwertkämpfer: "Gib uns das Amulett! Dann darfst du gehen!" Alja schluckte. Ihr Herz raste, als sie den Kopf wegdrehte. Der Mann seufzte. "Gut. Dann werde ich es mir mit Gewalt holen. Es tut mir leid." Er holte aus, um Alja zu töten. Doch mitten in der Bewegung fuhr er herum und wich zurück, als ein Pfeil haarscharf zwischen Alja und ihm durchschoss. Alja reagierte blitzartig, riss sich das Amulett vom Hals und warf es Rhys zu, der es mit letzter Kraft auffangen konnte und rasch hinter seinem Rücken verbarg. Der Angreifer bekam das nicht mit, sondern gab zwei Axtkämpfern, die hinter ihm zur Tür hineingestürzt waren, ihm den Schützen zu bringen. Rolf, der oben an der Treppe stand, feuerte Pfeil um Pfeil auf seine Gegner hinab, wobei er Acht gab, nicht Alja zu treffen. "Kommt nur, ich hab keine Angst vor euch!", rief er und ließ einen Pfeil durch seine Finger kreiseln, ehe er ihn hinabsandte. Der Schwertkämpfer fauchte, packte Alja hart am Arm und riss sie an sich. Das Mädchen schrie auf, konnte sich aber nicht befreien. Der Mann drückte ihr das Schwert an die Kehle. "Komm runter, Knirps, oder deine Freundin stirbt!" Alja erstarrte. Sie hatten vor, sie als Geisel zu benutzen! Dann kam ihr eine Idee. Sie holte tief Luft. Es musste sein! Mit aller Kraft biss sie ihren Peiniger in den Arm. Mit einem Schmerzensschrei wich er zurück und ließ sie los. Alja rannte die Treppe hinauf. Ihr Gegner verfolgte sie. Panisch schlug sie um sich, als eine Hand ihren Knöchel packte und sie zu Fall brachte. Hart schlug sie mit dem Kopf auf den Treppenstufen auf. Das letzte, was sie sah, war, dass sich der Mann Rolf griff und ihm die flache Seite des Schwertes gegen den Kopf drosch. Dann senkte sich Dunkelheit über sie... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)