Pieces of the Past von Riafya (Die Vergangenheit stirbt nicht) ================================================================================ Kapitel 15: Familie, Liebe und Verlobte --------------------------------------- Ähm, Leute. Wollt ihr die Messer und Steine nicht lieber wieder hinlegen? Ich würde gerne etwas sagen. *räusper* Denkt ihr wirklich, ich würde es wagen Kyoko und Ren zum Schluss nicht zusammenkommen zu lassen? Ich bin doch nicht lebensmüde. Also beruhigt euch wieder, ja? Es wird schon noch ein Happy End geben *grummel*. Aber eben erst sehr viel später. Es wird nämlich noch ein paar Kaps geben. So, genug dazu. Ich werde es jetzt immer so machen, dass ich sobald ich ein neues Kap on stelle, das beim FF Menü (das heißt doch so, oder?) verkünde und einen Spoiler dazusetzte. Wie findet ihr die Idee? Sagt mir bitte Bescheid! Das nächste Kap wird erst irgendwann nächste Woche kommen, weil ich wirklich keine Zeit zum Schreiben haben werde. Bis dann eure Ayako ________________________________________________________________________________ Familie, Liebe und Verlobte “Raus hier”, sagte er und beforderte sie vor die Tür. Die beiden riesigen Koffer warf er gleich hinterher. “Du verd*piep* Idiot. Ich bin deine Verlobte, Hizuri. Du kannst mich nicht einfach so vor die Tür werfen!!!!!!” Ren sah sie kalt an. “Du siehst doch, dass ich das kann.” Sie öffnete den Mund, um sich zu beschweren, aber er sprach weiter, bevor sie auch nur einen Ton herausbringen konnte. “Du konntest die Nacht hier bleiben, weil es spät war. Aber das war es auch. Jetzt such dir irgendein Hotel oder noch besser”, seine Augen leuchteten begeistert. “Kauf dir ein Flugticket und flieg wieder nach Hause.” Sie sah ihn wütend an. “Das würde dir wohl so passen. Vergiss es. Ich bin hierher gekommen, um dich wiederzufinden! Du kannst dir nicht vorstellen, was ich mir für sorgen gemacht habe, als du plötzlich verschwunden warst. Ich dachte, dir wäre etwas zugestoßen. Und dann erfahre ich, dass du hier in diesem stinkigen Land als Schauspieler Kariere machst und dir die Frauenwelt zu Füßen liegt. Weißt du, wie ich mich da gefühlt habe?” Er verdrehte die Augen. “Geh einfach, ja? Dein Vater ist zwar der Meinung, wir wären verlobt, aber ich sehe das anders.” Khira sah ihn mit unverholenden Zorn an. “Dein Vater ist unserer Familie eine Menge schuldig. Er kann froh sein, dass wir ihn nicht anzeigen.” Er wollte gerade antworten, als eine weibliche Stimme “Tsuruga-san” rief. Beide wandten sich um. Eine alte, wahrscheinlich sechzigjährige Frau kam auf sie zu. Sie war etwas rundlich um die Hüften und machte mit ihrer riesigen Brille, die ihre Augen um ein vielfaches vergrößerte, einen äußerst wahnsinnigen Eindruck. Khira wich unwillkürlich ein paar Schritte zurück. Ren hatte das mit großen Interesse beobachtet. //Soso, du hast also Angst vor merkwürdigen, hilflosen, alten Frauen. Gut zu wissen.// “Tsuruga-san”, rief die Alte abermals. “Es ist schrecklich.” “Araide-san, was ist denn passiert?”, fragte Ren mit höflichen Interesse. “Die Waschmaschine”, flüsterte sie und sah sich vorsichtig um. “Jemand hat sie benutzt.” Ren hob amüsiert die Augenbraue und beobachtete seine “Verlobte” aus den Augenwinkeln. Sie schien sehr eingeschüttert zu sein und warf ihm einen ängstlichen Blick zu. Er unterdrückte ein Grinsen. Jetzt wusste er, wie er sie loswerden würde. “Tatsächlich?”, sagte Ren zu seiner Nachbarin. Diese nickte. “Ja. Der Bettbezug. Er war mit Socken gefüllt. Jemand hat sie dort hineingetan.” “Könnten das nicht Sie gewesen sein?” Sie schüttelte den Kopf. “Nein, ich habe sie nicht dort hineingetan. Ich würde das nicht tun. Ich werfe sie immer hinterher.” “Haben Sie die Wäsche geschleudert? Vielleicht sind die Socken so dort hineingeraten.” “Nein, nein, nein, das kann nicht passieren. Irgendjemand hat sie dort hineingetan, da bin ich mir ganz sicher!” “Warum sollte das jemand tun?” “Ich weiß es nicht”, sagte sie. Dann lehnte sie sich zu ihm und flüsterte verschwörerisch. “Ich werde verfolgt.” “O.k.”, mischte sich auf einmal Khira in das Gespräch ein. “Du hast gewonnen, ich ziehe in ein Hotel. Aber denke ja nicht, dass du mich jetzt los bist. Ich möchte, dass du mir Tokyo zeigst.” Er grinste. “Soll ich dich zum Ausgang begleiten?” //Allerdings würde Araide-san mir folgen, das würde dir nicht besonders gefallen.// Sie schüttelte den Kopf. “Nein, nein, das schaffe ich schon allein. Bis dann.” Sie drehte sich um und ging zu den Fahrstühlen. Araide-san sah ihr verwirrt hinterher. “Wer war das denn? Doch nicht etwa Ihre Freundin?” Sie sah ihn entschuldigend an. “Ich habe sie doch hoffentlich nicht verjagt.” “Doch”, sagte Ren. “Und das war das Beste, was Sie hätten tun können. So, jetzt sehen wir uns... Oh, hi, ihr Beiden.” Sakura und Fumiyo kamen atemlos die Treppe hinauf. “Tag auch. Ist sie weg?” “Sie ist gerade in ein Hotel geflüchtet”, verkündete Ren grinsend. Sakura grinste zurück. Dann fiel ihr Blick auf Araide-san und sie prustete los. “Aha. Geflüchtet. Ren, du bist manchmal richtig genial.” Er nickte nur und wandte sich, der inzwischen völlig überforderten alten Dame zu. “Ich sehe mir Ihre Waschmaschine später an. Wollen Sie nicht wieder in Ihre Wohnung?” Sie nickte. “Na schön. Bis später.” Sie torkelte davon, nicht ohne sich verängstigt umzusehen. “Sie ist etwas paranoid”, erklärte er den beiden Frauen. “Was macht ihr eigentlich hier?” “Wir wollten Kyoko-chan im Krankenhaus besuchen und danach ein kleines Gespräch mit Dad führen. Wir dachten, dass du vielleicht mitkommen möchtest.” Sein Grinsen wurde dämonisch. “Nichts lieber, als das.” Kyoko saß in dem Bett und lauschte Marias Erzählungen. Es ging hauptsächlist um die Schule und um Ren, weshalb natürlich die gestrige Folge von Dark Moon mit einbezogen wurde. Auch Nana beteiligte sich begeistert an dem Gespräch. So konnte sich unsere Love-Me-Praktikantin entspannt zurücklehnen und über ihrem geliebten Sempai nachdenken. //Moment, geliebt? Was denke ich da?// Sie schüttelte entschlossen den Kopf, was von den beiden anderen zum Glück unbemerkt blieb. Auf einmal klopfte jemand an die Tür und Sakura trat, gefolgt von ihrer Managerin und ihrem Bruder - Kyokos Herz machte einen Sprung - ein. “Hallihallo, da sind wir”, verkündete die Schauspielerin unnötigerweise und ging direkt auf Kyoko zu. “Hier, ein bisschen Schokolade, damit die Stunde im Krankenhaus ein wenig versüßt werden.” Kyoko nahm sie dankend entgegen. Allerdings hatte sie ihren Blick auf Ren geheftet, der gerade stürmisch von Maria begrüßt wurde. Er begegnete ihrem Blick und lächelte. Sakura, die diesen Austausch verfolgt hatte, schnalzte mit der Zunge. “Ren, hör auf, mit deiner Kohai zu flirten.” “Selbst wenn ich es tun würde, wüsste ich nicht, was dich das anginge.” Sakura verdrehte die Augen. “Es geht mich sehr wohl etwas an, wenn du unsere Familie ins Verderben stürzt. Falls du es vergessen haben solltest, Khira Christopher befindet sich in dieser Stadt.” Er murmelte etwas unverständliches und begrüßte Kyoko freundlich. Diese sah verwirrt zwischen den Geschwistern her. Sie schienen sich gestritten zu haben. “Ähm”, begann sie. “Ist alles in Ordnung?” Sofort wandten sich ihr zwei perfekte Lächeln zu. “Natürlich. Was sollte nicht in Ordnung sein?” Sie musterte sie misstrauisch. “Ach ja?” Fumiyo ließ beunruhigt verlauten, dass sie lieber vor der Tür warten wollte und nahm Maria mit. Nana verabschiedete sich auf die Toilette. Keiner wollte sich freiwillig einer Dämonenattacke aussetzen. “Ihr habt euch gestritten”, stellt Kyoko fest. “Und ich würde gerne wissen, warum.” Sie wartete. Sakura sah ihren Bruder von der Seite an, dann seufzte sie. “Ich gehe auch raus”, sagte sie. “Aber vergiss bitte nicht Khira.” Er nickte und sie ging. “Tsuruga-san. Wer ist Khira?”, fragte Kyoko streng. Er seufzte und schaute an ihr vorbei aus dem Fenster. “Meine Verlobte”, murmelte er schließlich. Es war, als hätte ihr jemand in den Magen geboxt. Eine eisige Kälte überzog ihren Körper, während in ihrem Kopf die ganze Zeit ein einziges Wort laut widerhallte: Verlobte. Ren Tsuruga war verlobt. Sie schluckte. “Ich wusste überhaupt nicht, dass Sie verlobt sind.” “Ich auch nicht, zumindest dachte ich, es hätte sich schon längst erledigt.” Sie sah auf ihre Hände. “Ist es diese Oberschülerin von der Sie mir erzählt haben?” Sie wusste nicht, warum sie das fragte. Es ging sie doch überhaupt nichts an. Aber trotzdem musste sie es wissen. Er schüttelte den Kopf. “Nein, sie ist es nicht.” Er stockte und musterte sie unsicher. Sie blickte auf und sah ihm in die Augen. “Denn die sitzt direkt vor mir”, sagte er. Kyoko blinzelte. //W... was hat er da gerade gesagt?// “Ich liebe dich, Kyoko-chan”, sagte er und stand auf. “Es tut mir leid, dass ich dir das so sagen muss, aber es ist die Wahrheit und daran wird sich auch nichts ändern.” Damit drehte er sich um und ging. Kyoko sah ihn mit offenen Mund hinterher. Nur langsam drangen die Worte, die er gesagt hatte in ihren Verstand durch. Er hatte gesagt, dass er sie liebte, aber er war verlobt. Was... Was ging hier vor? Machte er sich über sie lustig? Nein, das tat er nicht. Sein Gesicht war ernst gewesen. Andererseits war er ein guter Schauspieler. Aber warum sollte er so etwas sagen, wenn er es nicht ernst meinte? Und wenn er es ernst meinte, was sollte sie jetzt tun? //Verd*piep*, Tsuruga-san, wie können Sie so etwas loslassen und sofort wieder verschwinden?// Sie legte sich hin und schaute an die Decke. Was sollte sie jetzt tun? Und was am Wichtigsten war: Was empfand sie für ihn? “Na warten Sie, Tsuruga-san, das werden Sie mir büßen!” Kuu rannte freudig die Treppe hinunter. Seine Kinder wollten doch tatsächlich mit ihm reden! Diesen Tag würde er sich rot auf seinem Kalender anstreichen. Während er in Japan wohnte, lebte er in seinem zweiten Haus. Es hatte zwei Stöcke und stand direkt neben Rory Takaradas Villa. Während seiner Abwesenheit führte seine Haushälterin den Haushalt, die auch eine sehr gute Köchin war. Gerade befand sie sich in der Küche und bereitete das Mittagessen zu. Ren und Sakura saßen im Wohnzimmer und schwiegen sich an. Das war das erste, was Kuu auffiel. Als nächstes bemerkte er, dass die Stimmung angespannt und etwas niedergeschlagen war. Er runzelte besorgt die Stirn. War etwa etwas passiert? “Öhm... Hallo”, sagte er unsicher und setzte sich ihnen gegenüber. “Was führt euch hierher?” “Khira Christopher”, antwortete Sakura. “Khira? Was ist mit ihr?” “Sie ist hier”, erklärte Ren. “In Japan. Sie will mich heiraten.” Er sah seinen Vater in die Augen. “Warum hast du das getan?” Schweigen. “Warum hast du das getan?”, fragte Ren abermals. “Warum hast du mich hinter meinem Rücken mit dieser Person verlobt? Du wolltest alles wieder gut machen. Du wolltest dich mit uns versöhnen. Du wolltest uns unser Leben leben lassen und jetzt das.” “Ren”, sagte er. “Ich weiß, du bist wütend, aber was hätte ich sonst tun sollen?” “Mit uns reden”, schlug er vor. “Was ist passiert? Mit was erpresst er dich? Und was sind das für Drohungen?” “Ihr erinnert euch doch sicher noch an eure Mutter, oder?” Die Beiden nickten. So leicht konnte man die Erlebnisse von damals nicht vergessen. “Er war es, für den sie mich verlassen hatte. Doch anscheinend schien sie es nicht freiwillig getan zu haben.” Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. “Hätte ich gewusst, was sie durchmachen musste, ich wäre niemals so wütend auf sie gewesen. Zumindest schien sie mich und euch nie vergessen zu können. Scheinbar ist sie öfters zu eurer Schule gekommen, um euch wenigstens sehen zu können. Sie ist sehr depressiv geworden und... hat sich vor ein paar Monaten das Leben genommen.” Er stockte und sah die beiden an. Die Masken waren aus ihren Gesichtern verschwunden. Beiden stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Es war lächerlich, aber die Tatsache, dass sie ihm ihre Gefühle zeigten, machte ihn glücklicher, als alles andere in den letzten Jahren. Selbst wenn es negative Gefühle waren. “Anscheinend hatte George [Khiras Vater] eure Mutter erpresst. Er hatte ihr gedroht euch umzubringen, wenn sie nicht zu ihm kommt. Sie hat euch am Leben gehalten, indem sie euch verließ.” “Und warum soll Kuon Khira jetzt heiraten?”, fragte Sakura. Sie war immer noch in einem Schockzustand, das war ihr anzuhören. “Jetzt, da sie tot ist, habt ihr keinen Schutz mehr”, erklärte er. “Unsere einzige Möglichkeit war, einen von euch beiden mit seiner Tochter zu verloben.” “Aber warum will er uns umbringen?”, fragte Ren. Kuu seufzte. “Das ist meine Schuld.” Yashiro stand vor dem Blumenstand und überlegte angestrengt, welche Blumen er nehmen sollte. Die Verkäuferin musterte ihn geduldig. Schließlich dauerte es ihr zu lange und sie ging auf ihn zu. “Entschuldigung, aber kann ich Ihnen irgendwie helfen?” Yashiro nickte dankbar. “Ja, ich möchte jemanden, den ich sehr gern habe, etwas schenken und einen Strauß Blumen dazutun, aber ich weiß nicht, welche.” Die Verkäuferin nickte. So etwas hatte sie sich schon gedacht. “Handelt es sich bei diesem jemand um Ihre Freundin?” Er errötete. “Ich bin mir nicht sicher.” Sie lächelte. “Verstehe, Sie wollen, ihr also ihre Liebe gestehen.” Er nickte und spielte verlegen an seiner Krawatte herum. “Da habe ich genau das richtige für Sie”, verkündete sie und holte eine einzelne rote Rose mit einem roten Band hervor. “Hier. Eine Rose sagt mehr, als jeder Blumenstrauß der Welt. Obwohl... kennen Sie ihre Lieblingsblume?” “Lilien.” Diese Information hatte er aus Ren herausgequetscht. Die Verkäuferin legte die Rose beiseite und holte stattdessen eine einzelne Lilie hervor. “Bitte. Das wird ihr sicher gefallen.” Yashiro bedankte sich, bezahlte und ging fröhlich pfeifend weiter. Er bemerkte nicht, dass er von zwei braunen Augenpaaren beobachtet wurde. _________________________________________________________________________________ Sorry, für den Cliffhanger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)