Pieces of the Past von Riafya (Die Vergangenheit stirbt nicht) ================================================================================ Kapitel 20: Drohungen, Entschuldigungen und andere Liebesbekundigungen ---------------------------------------------------------------------- Hello again, meine Freunde oder was auch immer ihr seid .XDDDDDD Ich bin heute ziemlich gut drauf, weshalb dieses Vorwort auch so verrückt ist, aber das seid ihr ja bereits von mir gewohnt.^^ Ich freue mich übrigens, dass euch das letzte Kap so gut gefallen hat. Das heißt, meine Mission, euch wenigstens einmal zufrieden zu stellen, war erfolgreich.^________^ In diesem Kap weiche ich etwas von der Originalstory ab, zumindest was Sho angeht. Der hat nämlich eine Charakterumwandlung erlitten, weil ich ihn auch mal eine gute Rolle geben wollte. Außerdem muss ja jemand Ren als Kyokos Beschützer ersetzen, solange unser Lieblingsschauspieler nicht da ist, oder?^^ Warum er eine Umwandlung erlitten hat, wird er euch bzw. Kyoko gleich selbst erklären. Ich hoffe, euch gefällt das Kap. Wenn nicht, beschwert euch einfach bei mir, aber das tut ihr ja sowieso. XDDDDDDDDDD --------------------------------------------------------------------------------- Drohungen, Entschuldigungen und andere Liebesbekundigungen Die Sonne schien. Ein unpassenderes Wetter hätte es nicht geben können, aber andererseits war es gerade das, was Andrea sich gewünscht hätte. Kuon blickte hinab in das leere Grab, das vor wenigen Minuten geschaufelt worden war. Bald würde Andrea dort drinnen ihre letzte Ruhestätte finden. Inmitten der Erde. Inmitten einer lächerlich kleinen Kiste. Sie sah schrecklich aus. Wer auch immer ihr das angetan hatte, hatte kein Erbarmen gekannt. Die Autopsie hatte ergeben, dass sie zuerst vergewaltigt und dann ermordet worden war. Kuon schüttelte den Kopf, um das Bild zu vertreiben, das ihn seit jenem Tag verfolgte. Ihr Bild auf dem Küchenboden. Das Blut. Kaedes Schrei. Die Polizei. Alles. Alles verfolgte ihn und spielte sich in seinem Kopf ab. Immer und immer wieder. Bis er wieder das Zeug einwarf, das ihn seine Sorgen vergessen ließ und das seine Schwester so sehr hasste. Er verstand nicht, warum sie sich so aufregte. Es war sein Leben. Er konnte damit machen, was er wollte. Und es war ein katastrophales Leben. War es denn verboten, dass er seine Sorgen für ein paar Augenblicke vergessen wollte? Dass er einige Momente des Friedens haben wollte? Warum fanden das alle so schlecht? Es war doch nicht ihr Problem. Und es schadete ihm doch auch nicht. Er würde jederzeit wieder damit aufhören können. Wenn er es denn wollte. Und solange er es brauchte, war es doch besser, nicht damit aufzuhören, oder? Das Zeug war wie eine Medizin, die ihm erlaubte, eine sorgenfreie Welt kennen zu lernen. Andere vergaßen ihre Sorgen hinter einem Buch oder vor dem Computer, er tat es mit Hilfe der Droge. Was war so falsch daran? Er seufzte und wandte sich von dem Grab ab. Der Friedhof war menschenleer. Alle waren noch in der Kirche und hörten der Predigt von diesem zwielichtigen Priester zu, der seine Nachmittage meistens in irgendeinen Puff verbrachte und mit den Mädchen flirtete. Kuon hatte ihn schon einmal dabei beobachtet. (was er selbst dort getrieben hat, will ich nicht weiter ausführen.) Er suchte nach einer Zigarette und zündete sie sich an. “Es ist äußerst respektlos an einem solchen Ort zu rauchen, mein Sohn”, sagte da plötzlich eine Stimme. Kuon wandte sich um und sah sich seinem Mathelehrer gegenübergestellt. Er war Mitglied im Kirchenvorstand, das wusste er und eigentlich sehr nett, auch wenn viele ihn auf Grund seines Faches hassten. Kuon jedoch mochte ihn. Er war immer sehr freundlich und humorvoll. Außerdem war sein Unterricht immer sehr gut. Man konnte bei ihm viel lernen. Heute trug er Trauerkleidung. Er schien wohl auf Grund der Beerdigung hier zu sein. Kuon atmete den Rauch aus und pustete ihn direkt in das Gesicht seines Gegenübers. “Wer kümmert sich schon darum, was ich tue?” “Nun, da gibt es schon einige. Benjamin zum Beispiel oder deine Schwester. Kann ich auch eine haben?” Er streckte fragend die Hand aus. Kuon musterte sie argwöhnisch. “Ich dachte, es ist respektlos?” Mr. Teen (wie sein Name lautete) lächelte. “Stimmt, aber wie du bereits gemerkt hast, kümmert sich niemand darum.” Sie setzten sich zusammen auf einen Grabstein und rauchten. Es herrschte eine friedliche Atmosphäre. Kuon hatte Friedhöfe schon immer gemocht. In ihnen herrschte eine absolute Ruhe und es war einfach, hier den Lärm des Lebens zu vergessen. Außerdem konnte man hier in Ruhe nachdenken. “Und? Wie geht es dir?”, fragte der Lehrer nach einer Weile. Zuerst wollte er “gut” sagen, so wie er es in den letzten Tagen andauernd getan hatte, doch er konnte es nicht. Er hatte es satt, zu lügen. Er hatte es satt, allen etwas vorzuspielen. Er hatte es satt, Kuu Hizuris Sohn zu sein. Und so kam es, dass er an diesem wunderschönen Nachmittag etwas tat, was er noch nie zuvor getan hatte: Er schüttete sein Herz aus. Mr. Teen hörte ihm geduldig zu, bis er alles erzählt hatte. Seine Gangmachenschafen, Andreas Tod, seine Sucht und sein Vater. Er erzählte ihm alles und ließ nichts aus. “Das ist ein sehr chaotisches Leben, das du bisher geführt hast”, bemerkte der Lehrer schließlich, als Kuon geendet hatte. Dieser lachte. “Ja, so kann man es auch nennen.” “Ich wünschte, ich könnte sagen, es wird alles gut und es alles nicht so schlimm, wie du denkst, aber dann müsste ich lügen. Aber wenn du Hilfe brauchst, werde ich immer ein offenes Ohr für dich haben.” Kuon sah ihn verblüfft an. “Wirklich?” Er lächelte. “Natürlich. Du bist doch einer meiner Schüler, oder?” Kyoko lief mit aufgesetzter Fröhlichkeit durch LME und lächelte jedem zu, der irgendetwas von ihr wollte. Allerdings hielt sie sich von den geschäftigen Teilen fern, da sie wusste, dass sich ihr Hassobjekt Nummer 1 alias Sho Fuwa immer noch irgendwo hier herumtrieb und sie befand sich gerade nicht in dem richtigen Zustand, um ihm gegenüberzutreten. Dazu war sie zu aufgewühlt. Yashiro hatte ihr erzählt, Ren würde sie wirklich lieben, aber trotzdem wollte er diese Oberzicke Khira heiraten, die sie aus irgendeinen Grund verabscheute. Aber wenn Ren sie wirklich liebte, war das gar nicht so unverständlich. Sie war eifersüchtig. Doch sie hatte keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Ren würde SIE heiraten, nicht Kyoko. Die Love-Me-Praktikantin raufte sich wütend die Haare. Warum hatte sie sich ausgerechnet in den begehrtesten Mann Japans verlieben müssen? Das war noch schlimmer, als ihre Liebe zu Sho. Es brachte nur Probleme und strapazierte ihre Nerven. Das Beste wäre, wenn sie ihn vergessen würde, aber sie wusste, dass das nicht so einfach war. “Kyoko?” Sie erstarrte. Nein, das durfte nicht wahr sein. Womit hatte sie das verdient? “Kyoko? Du bist doch Kyoko, oder?” Ganz langsam, so als würde jede Bewegung in seine Richtung ihr Schmerzen bereiten, drehte sie sich um. “Hallo, Sho. Lange nicht ge...” Sie verstummte schlagartig, als sie ihn sah. Er hatte sich verändert. Seine Haare hatte er braun gefärbt, mit blonden Strähnen und er schien Kontaktlinsen zu tragen, denn seine Augen leuchteten grün. Kyoko musste wiederwillig zugeben, dass er sehr gut aussah. Das hatte sie in der Eingangshalle überhaupt nicht bemerkt. Sho grinste, als er ihren verdutzten, aber leicht beeindruckten Blick bemerkte. “Ja, ich hatte beschlossen, mich ein wenig zu verändern, nach dem Unfall im Januar. Du hast sicher davon gehört.” Kyoko nickte. Ja, sie hatte davon gehört. Natürlich. Das war wochenlang DAS Gesprächsthema gewesen. Sho war in eine Schlägerei geraten und war dabei lebensgefährlich verletzt worden. Es hieß sogar, dass er einige Zeit lang im Koma gelegen hatte. Kyoko hatte das ganze eigentlich für eine Lüge gehalten, aber jetzt war sie sich nicht mehr so sicher, da sie ein paar kaum zu sehende Narben unter seinen Haaren durchschimmern sehen konnte. “Hast du etwa wirklich im Koma gelegen?”, fragte Kyoko entsetzt. Er nickte und lächelte gequält. “Ja. Einen Monat. Aber jetzt geht es mir wieder gut.” “Was machst du hier?” “Ich... wollte mich bei dir entschuldigen”, entgegnete er und schaute sie ernst an. “Weißt du, nachdem ich aufgewacht bin, musste ich noch lange im Krankenhaus bleiben und hatte viel Zeit zum Nachdenken. Mir ist klar geworden, dass ich fast gestorben wäre, ohne mich mit dir zu versöhnen und das tat weh. Ich meine, du warst immer die Einzige, die mich geliebt hatte und nicht diesen Star, der ich schon immer für alle anderen gewesen bin und wie habe ich mich dafür bedankt? Ich habe dich mit Füßen getreten.” Er lachte leise und traurig. “Ich war so ein Idiot. Dabei warst du meine einzige Freundin. Die einzige, die ich je hatte. Es tut mir wirklich leid. Aber ich bitte nicht um Vergebung, weil ich weiß, dass das zu viel verlangt wäre. Ich will nur, dass du es weißt. Das ist alles.” Er lächelte und ging davon. Kyoko sah ihm sprachlos hinterher. Was war das denn? Meinte er das ernst? In diesem Moment hörte sie schnelle Schritte, die direkt hinter ihr zum Stehen kamen. “Hier bist du ja, ich habe dich schon überall gesucht.” Kyoko wandte sich zu ihm um. “Warum das denn?” Yashiro lächelte. “Ich habe gehofft, dass du das fragen würdest.” Sie musterte ihn misstrauisch. “O.k., was hast du vor?” “Was sollte ich denn vorhaben?” “Wenn ich das wüsste, würde ich das dich nicht fragen, Reino.” “Es ist nett, dich wiederzusehen, Sakura. Ich hatte schon gedacht, du wolltest mich nicht wiedersehen. Dabei habe ich dir geholfen, mit deinen heißgeliebten Manager zusammenzukommen. Ohne seine Eifersucht wäre das nie etwas geworden.” “Ohne dein egoistisches Verhalten wäre es aber um einiges angenehmer gewesen.” “Egoistisch? Ich? Wer war denn hier egoistisch, du oder ich? Wer hat sich denn jemanden gesucht, der seine Wunden leckt? Wer belügt denn hier den Mann, den sie angeblich liebt? Ich bin das bestimmt nicht.” “Wovon redest du?” “Von Benjamin Swan, meine Liebe.” Sakura erstarrte, was Reino mit dem größten Vergnügen beobachtete. “Das wirst du nicht tun”, zischte sie. “Warum nicht? Ich finde, er hat es verdient zu wissen, dass er nur dein Fußabtreter ist.” “Das ist er nicht.” “Ach nein? Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass du diesen Langweiler wirklich liebst? Er ist doch langweilig und uncool. Wahrscheinlich liebt er dich noch nicht einmal wirklich, sondern benutzt dich nur, um näher an Ren ranzukommen. Am Ende ist er schwul.” Er wollte weitermachen mit seinen Spekulationen, als er etwas außerordentlich merkwürdiges bemerkte. Sakura lachte. “Was ist daran so komisch?”, fragte er verwirrt. “Oh, ich habe nur gerade bemerkt, wie dumm ich war”, sagte sie trocken, aber immer noch lächelnd. Er runzelte die Stirn. “Dumm?” “Ja, dumm. Ich war so dumm, dass ich wirklich geglaubt hatte, du wärst mein Freund.” “Aber... Das bin ich auch!” Sie schüttelte mit den Kopf. “Nein. Ein Freund würde mich unterstützen. Er würde sich für mich freuen, dass ich jemanden gefunden habe, der mir wieder so viel bedeutet wie Ben, wenn nicht sogar mehr. Er würde nicht versuchen, uns auseinander zu bringen. Du bist nur ein kleines A...” “Sakura! Wir müssen zum nächsten Drehort”, rief in diesem Moment ihre Managerin. “Tja, dann heißt es wohl Abschied nehmen, Reino”, sagte sie lächelnd und warf ihm eine Kusshand zu. “Auf nimmer wiedersehen.” Damit drehte sie sich um und folgte ihrer Managerin aus dem Gebäude. Allerdings konnte sie noch hören, was ihr ehemaliger bester Freund ihr hinterher rief: “Na warte. Das wirst du noch bereuen, Sakura. Das schwöre ich dir!” Kyoko sah entgeistert von Yashiro über Maria zu Rory. “Wie bitte?” “Wir gratulieren dir, Mogami-kun”, sagte der Präsident mit Tränen in den Augen. “Ab heute bist du keine Love-Me-Praktikantin mehr.” “Aber warum nicht?” Sie saßen im Büro des Präsidenten, das heute in Rot-Tönen und Herzchenmuster dekoriert war. Er selbst hatte sich als Amor verkleidet und zielte jetzt mit seinen Herzpfeilen direkt auf Kyoko. “Der Grund dafür ist, dass du endlich die Fähigkeit zu Lieben wiedergefunden hast.” Kyoko sah ihn verdattert an, dann richtete sie ihren Mörderblick auf Yashiro, der allerdings ruhig blieb, da er von Ren schlimmeres gewohnt war. “Yashiro-san”, sagte sie mit einer Grabsstimme. “Sagen Sie mir nicht, dass Sie es ihm erzählt haben.” “Nein, nein, Mogami-kun. Er kann nichts dafür. Schuld sind die Überwachungskameras.” Die Schwarzhaarige wirbelte herum. “Wie bitte?” “Wir haben deinen Gefühlsausbruch beobachtet, O-nee-sama”, erklärte Maria. “Warum hast du mir nicht erzählt, dass du Ren-sama liebst?” “Na ja, du liebst ihn doch auch und so dachte ich, dass deine Reaktion dementsprechend...” “Was redest du da für einen Unsinn?”, unterbrach sie Maria aufgebracht. “Es gibt nur einen Menschen außer mir selbst, den Ren-sama verdient hat und das bist du!” Kyoko errötete. “Danke, Maria-chan.” “So, da wir das jetzt geklärt haben”, sagte Rory. “Können wir uns jetzt überlegen, wie ihr beide zusammenkommt. Das Problem ist, dass Ren zur Zeit vorhat diese Khira zu heiraten. Ich denke, wir sind uns alles einig, dass das nicht geschehen darf, oder?” Alle nickten. “Gut, dann müssen wir uns einen guten Plan ausdenken. Mogami-kun, du musst das natürlich nicht tun. Überlass die Organisation ruhig uns. Du kümmerst dich nur um das Liebesgeständnis und deine Rollen. Yashiro wird, solange Ren nicht da ist, die Rolle deines Managers übernehmen, bis wir jemand Geeignetes dafür gefunden haben. Und wir drei”, er wandte sich an seine Enkelin und den Blondhaarigen. “Wir überlegen uns alle separat, was wir unternehmen können und treffen uns in ein paar Tagen wieder, um uns auszutauschen. Du fragst am besten Sakura-chan, ob sie sich uns auch anschließen möchte. Wir könnten sie gut gebrauchen. Sie kennt ihn am Besten und wird uns am ehesten sagen können, was er vorhat.” “Aye, aye, Captain”, sagte die beiden im Chor. Dann zog Yashiro Kyoko nach draußen um sie zu den Dreharbeiten von Dark Moon zu schleppen. Immerhin nahm er seine Rolle als Manager sehr ernst. ___________________________________________________________________________ So, das war es auch schon wieder.^^ Das nächste Kap kommt im Laufe der Woche. Bis dann Ayako Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)