Irrgarten des Schicksals von Renegat11 (Zusammenarbeit mit Trixi_82, denn wir sind Phai8287) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallo liebe zukünftige Leser dies ist eine Zusammenarbeit von Trixi_82 und mir (Renegat11)! Ich hoffe sie gefällt euch und ihr schließt die Figuren genauso ins Herz wie wir! Eure R11 Der Irrgarten des Schicksals Hell beschienen die wenigen Sonnenstrahlen, durch das dicke Laubdach den Waldboden. Die Bäume waren alt und sehr hoch, so schafften es nur vereinzelte Farne sich unter ihnen zu behaupten. Der Forst zog sich über die gesamte Landschaft hier im Gebirge, nur die höchsten viertel der Berge wurden von ihm verschont. Gut gelaunt lief ein junger Mann durch eines der Täler. Er war groß gewachsen. Sein Körper zeugte von regelmäßiger Arbeit, denn er hatte keinerlei Fettansatz. Das nachtschwarze Haar, welches im Nacken zusammengebunden über seinen Rücken fiel, reichten ihm fast bis zum unteren Rücken und die eben so fast ganz dunklen Augen erspähten alles, was um ihn herum geschah. Torae hatte sich früh am Morgen von zu Hause fort geschlichen, denn auch wenn er das 18. Lebensjahr bereits überschritten hatte, wurde er zu Hause fast wie eine Art Arbeitssklave gehalten und so genoss er hin und wieder einfach nur seine Freiheit. Eine rundliche Frau in ihren Vierzigern stapfte durch das grüne Gras auf der Suche nach etwas oder besser jemandem. Die Falten auf ihrer Stirn ließen sie älter aussehen, als sie es waren und verrieten einem Beobachter viel über ihr Leben. Einem der Gründe für ihre Sorgenfalten jagte sie nun hinter her. Sie konnte ja verstehen, dass er ein wenig Freiheit brauchte, aber sie wollte sich auch nicht mit der schlechten Laune ihres Mannes rumschlagen. „Torae!!“ Der Gesuchte hörte den Ruf und zuckte zusammen. Wenn sein Vater schon nach ihm suchen lies, würde er vermutlich bis morgen früh durcharbeiten müssen. Er seufzte und rief laut. "Ich komme, Mutter!" Auch wenn der junge Mann auf offener Fläche außer Hörweite gewesen wäre, wusste er doch, dass seine Stimme durch die Berge getragen wurde und die Frau das Echo verstehen würde. Dann machte er sich schnellen Schrittes auf den Weg, er wollte sie nicht in noch mehr Schwierigkeiten bringen. Mit ungehaltener Miene wartete Sankara Katorasen auf ihren Sohn. In Momenten wie diesen wünschte sie manchmal, dass sie ihn nie geboren hätte. Wäre sie nicht schwanger geworden hätte sie dieses Scheusal von Ehemann nie heiraten müssen und hätte die Frau des Bäckers werden können. Mit tiefen fauchenden Tönen verließ ihr Mann das Haus. Endorio war ein ebenfalls großer aber sehr untersetzter Mann. "Ist der Bengel immer noch nicht hier?" „Er ist auf dem Weg“ grollte sie zurück. Gott wie sie diesen Mann hasste. Sankara sah noch ein leichtes Nicken der Glatze, als ihr Gatte wieder ins Haus ging. "Dein Nichtsnutz von einem Sohn soll sofort zu mir kommen, wenn er wieder da ist!" Sie machte sich nicht mal mehr die Mühe zu antworten, sondern tippte nur ungeduldig mit ihrem rechten Fuß und hoffte, dass der Bengel bald auftauchen würde. Torae war nicht mehr weit von zu Hause entfernt. Er hastete über Stock und Stein, damit seine Mutter heute nicht schon wieder die Hölle auf Erden erleben musste. Doch wenige Meter bevor er das Dorf und die ersten Wege erreichte, hinter einer Wand aus undurchsichtigen Büschen, stolperte er. Doch seinen erschrockenen Schrei sollte niemand hören. Der Boden der sich unter vertrockneten Ästen unter seinem Gesicht aufgetan hatte, barg eine große Höhle und auf dessen Grund aufgeschlagen musste sich der junge Mann erst einmal wieder ächzend aufrichten. Dann sah er sich überrascht um. Bis zum heutigen Tage hatte er diesen Hohlraum unter der Erde noch nicht entdeckt und auch die anderen Bewohner des Dorfes hatten sie in seinem Beisein wohl nie erwähnt. Es war kalt dort unten und uralte Stalaktiten reichten fast schon von der Decke bis zum Boden. "Wo bin ich hier?" Staunend sah Torae sich um, er fühlte sich, als sei er in einer anderen Welt. Nur wenige Meter von sich entfernt erblickte er schließlich einen Höhlensee und im seichten Ufer des unterirdischen Gewässers, blinkte etwas. Langsam ging er darauf zu und holte es heraus. Fragend oben sich seine Augenbrauen von ganz allein. Es war ein ledernes einfaches Armband, aber warum und vor allem wie konnte es dann blitzen? Der junge Mann schüttelte seinen Kopf. Vielleicht hatte die Sonne nur im Wasser ihren Schein wiedergegeben, weil er ja ein Loch in die Decke gerissen hatte. Bei näherer Betrachtung, entschied er dann, dass ihm diese Einfachheit gefiel, er legte sich das Band um sein Handgelenkt und verschnürte es an seiner Unterseite. "Jetzt wird es aber Zeit!" Torae beeilte sich aus der Höhle heraus zu kommen, auch wenn ihn die Blessuren des Sturzes einige Schmerzen verursachten. Sein Vater würde ihn, wenn er noch länger warten müsste, nicht nur bis zum Morgen arbeiten lassen, er würde ihn vermutlich auch wieder schlagen. Seltsamer weise war schon alles dunkel, als er zu Hause ankam und als er das einfache Holzhaus betrat wurde er sofort von seinem Vater gepackt. „Wo bist du denn ganzen Tag gewesen verfluchter Bengel?“ bellte Endorio und festigte seinen Griff um den Nacken seines Sohnes. Mit verzerrtem Gesicht versuchte es sich der junge Mann im Griff seines Vater so ertragbar wie möglich zu machen. "Aber... Aber... Ich bin doch sofort nach Hause gekommen!" Grob schüttelte der alternde, doch immer noch starke, Mann den Jungen, bis Torae Sterne sah. „Lüg mich nicht an! Du hast dich den ganzen Tag irgendwo rumgetrieben! Meintest wohl, du hättest es nicht nötig zu arbeiten, was??“ Unschuldig und mit demütiger Stimme versuchte der Beschuldigte sich zu verteidigen. "Nein! Ehrlich! Ich bin in diese Höhle gefallen und bin danach sofort hierher gekommen!" Endorio schleuderte seinen Sohn zu Boden und baute sich über ihm auf. „Ich will solche Lügen in meinem haus nicht hören!!“ Um seinen Erzeuger nicht noch mehr zu verärgern blieb Torae erst einmal auf den Dielen liegen. "Nein... Nie wieder!", sagte er leise und verschüchtert. Er wusste, zu was sein Vater fähig war und versuchte es deshalb nicht noch einmal mit der Wahrheit. Dann erhob er sich. "Ich werde jetzt meine Arbeiten erledigen!" „Und ob du das wirst! Und glaub ja nicht, dass du für deine Frechheit noch belohnt wirdt und was zu essen bekommst!!“ Jetzt schaltete sich der Mutterinstinkt von Sankara ein, sie hatte sich still in einer hinteren Ecke des Zimmers gehalten. "Aber Endorio, lass ihn doch etwas essen..." Vorsichtig und langsam trag sie dabei auf ihren Mann zu. Trotz allem liebte sie ihren Sohn und hoffte ihm hin und wieder helfen zu können. „Kommt gar nicht in Frage!!“ Mit einer inneren Zufriedenheit beobachtete der massige Mann, wie seine Frau vor ihm zurück schreckte. "Schon gut, er hat Recht, ich hätte zu Hause bleiben müssen!" Der Sohn der Familie lächelte seiner Mutter versteckt zu und ging dann in den Werkstattraum. Stunden vergingen, bis man sogar in der Werkstadt das Schnarchen des Hausherren hörte und Sankara zu ihrem Sohn geschlichen kam, um ihm etwas Essen zu bringen, dass sie vom Abendessen aufgehoben hatte. "Danke Mutter!", flüsterte er und stopfte sich schnell ein paar Stullen zwischen die Zähne. "Aber geh jetzt besser, bevor Vater noch etwas merkt! Ich werde hier gleich auch fertig sein...", Torae gähnte herzhaft. „Du bist so ein dummer Junge“ schimpfte sie flüsternd. „Du kennst deinen Vater doch, also warum machst du immer wieder solche Sachen?“ Mit großen Augen und trotz seines Alters noch einem kindlichen Blick darin versteckt schüttelte er den Kopf. "Es war die Wahrheit. Ich bin in diese Höhle gefallen!" An das lederne Armband zum Beweis hatte er gar nicht mehr gedacht. Auch wenn seine Eltern wohl vermuten würden, da sie ihn ohne Taschengeld arbeiten ließen, dass es gestohlen sei. So blieb es vorerst in Vergessenheit. „Und da warst du den ganzen Tag drin?“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf. „Du hast schon eine blühende Fantasie.“ Verletzt drehte Torae etwas den Kopf weg. "Wenn du mich bitte fertig arbeiten lassen würdest?" „Aber mach nicht mehr so lang“ mahnte seine Mutter, bevor sie die Werkstadt verließ, um zu Bett zu gehen. Sie sollte nicht Unrecht behalten, denn Torae war nicht in der Lage noch lange zu arbeiten. Er schlief ungefähr eine halbe Stunde nachdem sie gegangen war dort vor seiner kleinen Werkbank ein. Vollkommen erholt wurde der junge Mann am nächsten Morgen wieder wach. Das noch immer laute Schnarchen seines Vaters zeugte davon, dass es noch sehr früh war. Erschrocken sah er dann, dass er die letzte Arbeit noch nicht fertig bekommen hatte und er musste sich beeilen, damit er dies noch vor dem Erwachen der Anderen fertig bekomme. Seufzend legte er das fertige Stück weg und ging hinaus um sich am Brunnen frisch zu machen. Doch als er seine Wunden vom Vortag säubern wollte schrie er laut erschrocken auf. Seine Mutter, die in der Küche begonnen hatte das Frühstück vorzubereiten, eilte aus dem Haus, als sie seinen Schrei hörte. „Um Gottes Willen, was brüllst du so?“ Stotternd zeigte Torae auf seine eingerissene Hose und die Ellebogen. "Da... Da... Da..." „Nun sprich doch deutlich, Kind. Oh nein, hast du deine Sachen schon wieder zerrissen? Ich habe sie doch grade erst geflickt!“ ungehalten stemmte sie die Hände in die Hüfte. Kopfschüttelnd versuchte er sich zusammen zu reißen. "Die Schrammen, sie sind alle weg!" Dass seine Mutter wütend ob der kaputten Kleidung war, schaffte der junge Mann im Augenblick nicht in sich aufzunehmen. „Was für Schrammen denn bitte?“ fragte sie ärgerlich, da sie sich in Gedanken schon wieder neuen Stoff kaufen sah und das obwohl ihr Mann so knauserisch wahr. "Hast du sie denn gestern Abend nicht gesehen? Ich war doch in die Höhle gefallen und hab sie mir zugezogen, deshalb ist die Hose ja kaputt und auch das Hemd!", Torae fühlte sich von Sekunde zu Sekunde mehr verloren, weil sie ihm auch nicht glauben wollte. „Ich hab gestern überhaupt nichts gesehen und jetzt geh dich umziehen!“ Gehorsam wie es sich für einen wohlerzogenen Sohn gehörte, nickte der junge Mann und trottete ins Haus. Ja, vielleicht hatte er das alles nur geträumt?!! Ganz bestimmt... Er war vermutlich über eine Wurzel gestolpert und hatte sich den Kopf gestoßen. Als er dann erwachte, war es Abend. Anders konnte es nicht möglich sein, denn es gab ja niemanden, der von einer Höhle wusste, die direkt neben dem Dorf war. So was hätte man sicherlich wissen müssen! Doch als er in seiner kleinen Kammer unter dem Dach ankam und sich umzog, stockte er. Das Armband... Torae trug noch immer dieses breite aber einfach gehaltene Leder um sein Gelenk. War es doch kein Traum gewesen? Die wenigen Minuten, welche er in einer Höhle war, hatte er dort tatsächlich das Ding gefunden? Aber warum kam es ihm vor, als wäre er so kurz dort drinnen gewesen und außerhalb war ein ganzer Tag vergangen? Er schüttelte den Kopf. Es würde eine vernünftige Erklärung geben! Gleich heute, wenn er mit seiner Arbeit fertig war, würde er nochmals zu dieser Höhle gehen und sich davon überzeugen, dass sie nicht existierte! Als der junge Mann dann wieder vernünftig gekleidet war, trat er hinunter in die Küche und sah auch schon, dass sein Vater in der Zeit erwacht sein musste. "Einen schönen guten Morgen, Vater!", grüßte er ihn und hoffte, dass dessen Wut vom Vortag sich etwas gelegt hatte. Seine Begrüßung bestand eher aus einem Grollen, als aus richtigen Worten. Sein Vater war vor seinem ersten Becker Kaffe einfach noch nicht ansprechbar, aber zu Toraes Glück auch noch nicht so aggressiv. Leise um das Gemüt seines Vater nicht weiter zu stören, setzte sich der junge dann an den Tisch und bekam von seiner Mutter eine kleine Stulle Brot mit Aufschnitt. "Darf ich gleich noch mal ins Dorf? Ich muss dringend etwas nachschauen!", fragte er leise und hoffend nach einer Weile. „Wenn du mit deiner Arbeit für heute fertig bist, kannst du machen was du willst!“ grollte sein Vater mit vollem Mund, was dazu führte, dass ihm Brotstücken aus dem Mund fielen und sich in seinem ungepflegten Bart verfingen. Ein dankbares und kindergleiches Leuchten trat in Toraes Augen. Sein Vater war selten zu zuvorkommend. "Ich werde gleich anfangen und du wirst heute mit mir zufrieden sein!" Schnell sprang er auf und verschwand in der Werkstatt. Es war ein Glück, dass Endorio seinen Kaffe noch nicht hatte, sonst hätte er für seine Bitte eher eine Gewischt bekommen, als dass sie erfüllt worden wäre. Die Stunden liefen und die Kunden kamen und gingen. Doch es sah nicht so aus, als würde Torae noch bei Tageslicht seine Erinnerungen zerstreuen könnte. "Ahh...", fluchte er am spätern Nachmittag und sah erschrocken auf ein Holzstück, welches ihm von dem bestellten Stuhl abgebrochen war. Mit einem Poltern kam sein Vater in die Werkstadt gewankt und es war klar zu erkennen, dass er die Zeit, in der sein Sohn gearbeitet hatte, genutzt hatte, um Bekanntschaft mit einer Whiskyflache zu machen. „Was hast du jetzt wieder angestellt!“ Endorios Stimme klang genauso schwankend, wie er sich bewegte. Geschockt sah der junge Mann auf seinen Vater. "Nicht... Ich..." Er hielt seine Hand, welche er sich bei der Arbeit verletzt hatte hinter seinem Rücken versteckt und versuchte das Holz mit seinem Fuß unter dem Tisch zu verstecken. "Ich hab nur keine passende Haltung gefunden... Aber keine Sorge, der Stuhl wird rechtzeitig fertig!" Endorio gab einen zustimmenden Laut von sich, der mehr wie ein Tier, als wie ein Mensch klang. „Das will ich auch hoffen sonst…!“ Kopfschüttelnd drehte Torae sich um und winkte unbedacht seinen Vater weg. "Geh... Ich werd schon fertig!" Doch als er seinen Satz zu ende gesprochen hatte, bemerkte er wie er seinen Vater angesprochen hatte. Hoffentlich würde das gut gehen. Eine schallende, doch nicht wirklich gut gezielte Ohrfeige war die Antwort die er bekam. „Pass auf was du sagst!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)