Agony von abgemeldet ((Reita x Ruki)) ================================================================================ Kapitel 8: Preparations for --------------------------- Time: 16:14 Uhr Mood: fine Background music: blessthefall, Nightmare, Dir en Grey, Subway to Sally So, dieses Mal kommt das neue Kapitel etwas früher. Und ich kann nur hoffen, dass es euch gefällt. Ich gammle hier nur rum, und anderes hatte ich ohnehin nicht zu tun. Mir persönlich erscheint es ganz schön fad, aber nunjah... viel Spaß beim Lesen. ~ “Und du bist dir sicher, dass du das jetzt auch durchziehen willst?” “Natürlich will ich das!”, gab ich nur halb so beeindruckend zurück, wie es eigentlich hätte klingen sollen, resignierend ließ ich die Schultern schlaff herunter hängen. Seit Stunden versuchte ich nun schon, ein zufriedenstellendes Ergebnis mit dem Make- Up zu erzielen. Zwecklos. Bereits das zehnte Mal wischte ich mir das Zeug von der geschundenen Haut, deren rötliche Färbung mir förmlich ins Auge stach. Verdammt. Ein leises, verzweifeltes Seufzen verließ meine Lippen und veranschaulichte auf diese Weise meine derzeitige Verfassung, die mehr oder weniger in Scherben lag. “Findest du nicht langsam, dass es reicht? Deiner Haut tust du damit ganz bestimmt nichts Gutes.” Glaubte er, ich wusste das nicht? Verärgert stieß ich die Hand weg, die sich wenige Augenblicke zuvor auf meine Schulter gelegt hatte und das monotone Gelaber (das ich zumindest als solches empfand) unseres dauergrinsenden Drummers besänftigte mich nicht im Geringsten. Wütend über meine eigene Unzulänglichkeit wischte ich die Schminkutensilien zu Boden. Dass das meiste davon durch meinen Wutausbruch nur noch halbwegs zu gebrauchen war, interessierte mich jetzt auch nicht mehr. Wohin war meine Selbstbeherrschung verschwunden? Wohin? Doch so sehr ich auch darüber nachdachte, so konnte ich mir doch keine Antwort darauf geben. “Mach erstmal´ ne Pause, ja?”, schlug Kai mir vor und ich ließ mich daraufhin widerstandslos von dem anderen auf die Couch bugsieren. Wie sehr wünschte ich mir doch, dass du es wärst, der mich so liebevoll umsorgt. Aber diese Rolle würde dir nicht stehen. Nein... DIR nicht. Ich kann nur geistesabwesend nicken als der Leader mir anbot, eine heiße Schokolade kochen zu dürfen. Doch das ist jetzt egal. Alles ist egal. “Ruki?”, ruft mir eben Genannter zu. “Du hast ja gar nichts mehr im Kühlschrank! Himmel, wann hast du zuletzt etwas eingekauft? Ich übernehm´ das jetzt für dich, in Ordnung?” Ich konnte nur ergeben zustimmen. So hatte ich wenigstens ein paar Minuten für mich allein, so unverschämt das jetzt auch klingen musste. Stille. Allerdings wird sie mir nicht lange gewährt, denn schon klingelt es an der Tür. War Kai etwa schon zurück? Oder hatte er nur etwas vergessen? Mit einem irritierten Blick lege ich den Kopf schief, als unser Leadgitarrist vor mir stand. “Hör zu. Ich muss… mit dir reden.”, flüsterte Uruha, sodass man fast meinen könnte er sei verunsichert. Reden? Na fabelhaft. Wortlos bitte ich meinen unerwarteten Gast herein und beobachte dabei aufmerksam, wie er sich seines Mantels entledigte. “Was gibt´ s?”, frage ich mehr gezwungenermaßen, um es möglichst schnell hinter mich zu bringen, schließlich war mir jetzt bei Gott nicht nach reden zumute. Wie egoistisch von mir. Ohne auf eine Aufforderung zu warten ließ sich der Gitarrist auf der Couch nieder, auf der ich eben noch gelegen hatte und musterte mich dabei so eindringlich, als würde er mich mit seinem Blick ausziehen wollen. Ein kalter Schauer strich mir mit seinen schmalen Fingern über die Haut, als Uruha meinen kleinen Körper- die Hand im Nacken- näher zu sich zog. Die ganze Sache behagte mir wahrlich nicht. “Ich… es tut mir Leid.” Dies sind die letzten Worte die ich vernehme, bevor er seine Lippen auf die meinen legte. Was… Langsam bewegte der Blonde diese weichen, sündig süßen Dinger und ließ seine Zunge sacht über meinen Mund gleiten, bettelte so stumm um Einlass, dem ich ihm widerstrebend gewährte. Ich wusste selbst nicht, warum ich es zuließ. War es Mitleid? Als er sich endlich von mir gelöst hatte sah er mich nur an wie ein Kind, das man geohrfeigt hatte. Was sollte ich sagen? Mein Mund bewegte sich, doch fand die Zunge darin keine passenden Wörter, die sie hätte formen können, um das Ganze nicht völlig eskalieren zu lassen. Gab es eine Entschuldigung hierfür? Nein, wohl nicht. “Ich sollte… jetzt besser gehen…”, nuschelte der Ältere und erhob sich aus seiner Sitzposition, worauf ich nur den Kopf heben und ihn ansehen konnte. Es hatte mir nichts bedeutet, und er wusste es auch. Dummes Ding. Das Herz war so ein dummes Ding. “Bitte warte…” Tu´ s nicht, Ruki!, rief etwas in mir, doch ich ignorierte die Stimme- wie schon so oft in letzter Zeit- und griff nach dem schmalen Handgelenk des Größeren. Mein Gegenüber war überrascht und hielt in seinem Vorhaben inne, biss sich dabei schuldbewusst auf der vollen Unterlippe herum, das Gesicht hinter dem langen Haar verborgen, da er den Kopf zu Boden gerichtet hatte. “Sag… wirst du mir helfen?”, murmelte ich, wartete auf die Reaktion des anderen. Moment mal. So ganz fair war das hier wahrlich nicht, aber hieß es nicht, die Verzweiflung im Herzen der Menschen befähigte sie zu ungerechtfertigten Dingen? So war es wohl. Als der Befragte langsam den Kopf hob um mich anzusehen, konnte ich ihm die Ratlosigkeit förmlich von den Lippen ablesen, als hätte seine Zunge das bereits ausgesprochen, was er gerade dachte. “Hör zu, ich… will mich als Model bewerben.” Der Blick, den Uruha mir zuwarf, sprach Bände. Ich bin hässlich, nicht wahr? Los, sag es! Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen zauberte sich ein sanftes Lächeln auf Uruhas geschwungene Lippen, die in ihrer Weichheit eher der einer Frau glichen. Ich musste mir eingestehen, dass es wirklich schön aussah. “Es ist lächerlich, ich weiß…”, gebe ich- nun deutlich verunsichert- von mir. “Aber nein. Keineswegs.”, sagte der andere ehrlich mit einer derartigen Weichheit in der Stimme, dass es einem das Herz erwärmen konnte. “Wirst du mir helfen?” “Sicher.” Gar zu vorsichtig hob er meinen Leib an um mich ins Badezimmer zu tragen und ich ließ ihn gewähren obwohl ich es so sehr hasste, auf diese Weise behandelt zu werden. Doch zum ersten Mal… fühlte ich mich wohl, nein, mehr noch- geborgen. Und plötzlich verspürte ich den Wunsch, mich einzurollen und eng an den wärmenden Körper Uruhas zu schmiegen. Es war mir, als könnte er mich vor allem Bösen in der Welt beschützen, obgleich mir bewusst war, wie lächerlich das doch klang. Und doch… schien zumindest ein kleines bisschen Wahrheit hinter diesen Worten zu schlummern. Behutsam wurde ich vor dem Spiegel abgesetzt, sodass ich mein gläsernes Abbild genau betrachten konnte. Der Gitarrist ließ sich zu meinen Füßen nieder und griff nach dem Make- Up, welches ich vorhin geradezu achtlos zu Boden befördert hatte. Ein sauberer Strich auf der Haut, dann noch einer. “Du bist sehr hübsch, Ruki- kun. Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut gehen.”, hauchte Uruha sanft und ließ seine warmen Hände über mein Gesicht gleiten und dieses Gebiet erforschen. Stück für Stück. Ganz langsam. Und es war in Ordnung. Ich mochte es, wenn Uruha mich berührte, auch, wenn ich mich für diese soeben gewonnene Erkenntnis schäme. Warum? “Ich… danke dir…”, brachte ich nur stockend hervor, als ich das Ergebnis im Spiegel betrachte. Ungläubig betastete ich das kalte Glas, konnte ich doch nicht glauben, dass so etwas daraus entstehen konnte. Es war… einfach wundervoll. “Gefällt es dir?” Liebevoll umfing mich der Ältere mit seinen schmalen Armen wie eine Mutter, die ihr Kind in den Schlaf wog. Eine verräterische Träne stahl sich über meine Wange, welche Uruha sanft mit dem Finger auffing. “Sh~… nicht weinen…” Er begann zu singen, nur leise, ganz leise, und doch hörte ich nichts mit mehr Klarheit als diese Stimme. Ich mochte sie. Es tat so gut… Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich eine Hand auf meinem nackten Bauch fühlte, welche quälend langsam zu meinen Rippen wanderte. Bitte nicht… “Ich mache mir Sorgen um dich.”, flüsterte Uruha in mein Ohr und strich über das Erzeugnis meines Problems, was mich zusammenzucken ließ. Und dennoch… verzieh ich ihm. “Lass mich dir helfen. Bitte.” Allein in diesem letzten Wort steckte so viel Trauer, dass es schmerzte. So blieb mir keine andere Wahl, als dem einzuwilligen. Oh Uruha… Ein weiterer Kuss ließ mich gänzlich in seine Arme sinken, die tanzenden, heißen Zungen brachten meinen Körper zum erschaudern. Und noch immer wies ich ihn nicht zurück. Warum? Frag nicht, Ruki. Frag nicht. Mit halb geschlossenen Augen lehne ich jetzt an Uruhas Schulter, den Blick starr an die Decke gerichtet. Konnte man… zwei Männer gleichzeitig lieben? Ein Geräusch aus der Küche ließ mich aufhorchen. War Kai zurück? Als ich mit meinem Bandkollegen in eben genanntes Zimmer trete stand der Drummer am Kühlschrank, um diesen mit haufenweise Nahrung voll zu bunkern. Und wer sollte das jetzt alles essen? Doch halt! War da nicht noch jemand? Das Herz in meiner Brust klopfte zum Zerbersten bei dem Gedanken daran, dass du es sein könntest. Es war jedoch nur Aois´ schwarzer Schopf, der hinter den Bergen von Einkäufen auftauchte und die Enttäuschung, die ich in diesem Moment empfand, schmeckte unerträglich bitter. So ließ ich mich nur auf einen der Stühle sinken und beobachtete die anderen bei ihrem Tun. Freundschaftlich zwinkerte Aoi mir zu. Reita… immer wieder sprach ich diesen Namen aus, bis alle drei Augenpaare auf mir ruhten und ich augenblicklich verstummte. Wie gerne wäre ich jetzt weggelaufen. Doch ich konnte es nicht. Ach, wenn nur… “Vermisst du ihn denn so sehr, dass du an nichts anderes mehr denken kannst?” Uruha. Auch wenn er mich nicht ansah, so sah ich seine traurigen Gesichtszüge nur allzu deutlich vor mir. “Du tust mir weh damit.” Erschrocken starre ich auf den Rücken der blonden Schönheit. Solch eine Direktheit hätte ich ihm nicht zugetraut, so sehr er sich mir heute auch offenbart hatte. Es tat weh, aber es stimmte. Zögernd wandte Aoi den Blick von den beiden ab. So viele Fragen, die ihm die Zunge verbrannten und keiner da, der sie ihm hätte beantworten können. Es schmerzte so sehr. Aber was hätte er schon sagen sollen? Nichts, rein gar nichts. Den Blick, den der Piercingträger mir zuwarf, war nicht zu deuten. Was war es, was er gerade empfand? Eifersucht? Hass? Umso mehr überraschte mich das Lächeln, das dem nun folgte. Den Schmerz tief verborgen in seiner Brust, den niemand sehen durfte. Auch Uruha nicht- dieser am allerwenigsten. “Und?”, fragte Aoi nur knapp, während er sich zu mir beugte und sich dabei mit beiden Händen auf dem Tisch abstützte. “Wirst du es tun?” Ein Nicken meinerseits. “Das ist gut…”, meinte der Schwarzhaarige abwesend, strich sich eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht und sah zu Uruha herüber, der ihm den Rücken zugekehrt hatte. Ich konnte spüren, dass er litt. Du liebst ihn, nicht wahr? Ja- das tust du. Und doch… kann ich es nicht hinnehmen. Ich will, dass du nur mir gehörst. Ich würd´ sterben für dich, ist dir das bewusst? Sieh´ mich nicht so an. Es bedeutet dir nichts, das hat es nie getan. Auch jetzt nicht… “Ich werd´ dann mal gehen. Man sieht sich.” Ohne sich noch einmal umzudrehen schritt Aoi in Richtung Tür, auf solch anmutige Weise, wie er es immer tat. Wie ein hochmütiger kleiner Engel, den selbst die ausgerissenen Flügel nicht zu Fall zu bringen vermochten. Und doch… war soeben etwas in ihm zerbrochen. “Viel Glück, Ruki- kun.” Ein Blick noch, dann war er auch schon verschwunden. Perplex stand Uruha da, den Körper zitternd an die Spüle gepresst. Ich habe dir nie etwas bedeutet. Aber das ist okay so. Ich liebe dich, das reicht mir schon. Wenn du mich nur ein bisschen mögen würdest… Mehr will ich gar nicht und hab ich nie gewollt. Uruha wollte ihm hinterher, ihn festhalten und schlagen für seine Feigheit. Wie konnte er jetzt einfach so weglaufen? An der Tür blieb er stehen, während der kühle Wind durch sein gepflegtes Haar strich. Oh bitte, komm zurück… ~ So, das war´s auch schon mit Chapter 8. Wahrscheinlich wieder einmal etwas zu kurz geraten. *hust* So... eigentlich habe ich mal (ausnahmsweise) nichts hinzuzufügen. eure Dai Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)