Memento Mori: Man stirbt nur einmal! von Rhaksa (The angels fall first) ================================================================================ Gespräche und noch mehr Information ----------------------------------- Nach einer kleinen Pause um das heruntergeschlungene Essen zu verdauen, stupste John den neben ihm sitzenden Draco an, der immer noch hastig am essen war. “Hey Draco, könntest du mir zeigen wo Snape´s Büro ist? Ich kenn mich hier doch nich aus und Ron scheint grade nich so gut auf mich zu sprechen zu sein.” “Jaja, Weaselby würd ich an deiner Stelle sowieso nicht zu nahe kommen. Der hat sie doch eh nich mehr alle.” John gefiel es ganz und gar nicht, wie Malfoy über seinen Freund sprach, beschloss aber nicht weiter darauf einzugehen und jetzt erstmal keinen Streit anzufangen. “Ähm, ja. Klar. Wie du meinst. Also, würdest du mir jetzt den Weg zeigen?” Draco nickte flüchtig und murmelte etwas den beiden Jungs zu, die direkt neben ihm saßen. Einer davon erinnerte ihn ein wenig an eine Dampfnudel mit zwei Knöpfen, als Augen. Der Andere hatte einen leicht dümmlichen Blick als wäre er schon mit einer einfachen Frage überfordert. Draco huschte an ihm vorbei ohne ein Wort zu sagen und John machte sich daran seinen schnellen Schritten zu folgen. Ihr Weg führte durch die schwere Eisentür, zahlreiche Treppen nach unten, welche John einen skeptischen Blick entlocken als sie sich ab und an hin und her bewegten. Nach einigen Treppen und noch mehr Stufen begann er leicht genervt zu wirken. Draco, der dies mitbekommen zu haben schien, seufzte kurz auf “Tja, so ist das, wenn man ein Slytherin ist, den Weg wirst du noch öfters gehn. Dort drüben ist übrigens unser Gemeinschaftsraum.” Draco zeigte auf eine Tür die komplett von einem Portrait verdeckt wurde. Für einen kurzen Moment dachte er, das Bild würde sich bewegen, doch er strich diesen Gedanken wieder. Bilder die sich bewegen, ja klar. “Hey! Hast du mir überhaupt zugehört?” kam es von Malfoy genervt. John senkte etwas beschämt den Blick zu Boden und schüttelte kaum merklich den Kopf. “Dann mach mal deine Ohren auf, wenn ich mit dir Rede. Also noch mal: Du gehst die zwei Treppen noch runter, dann stehst du direkt vor einer Tür, durch die du dann durchgehst und dem Gang bis fast ans Ende folgst. Die vorletzte Tür rechts ist sein Büro. Ach und klopf lieber an uns warte bis du hereingebeten wirst. Du könntest es sonst bereuen.” “Oh, okay ich nehm´s mir zu Herzen.” Draco drehte sich mit einem Schwung auf dem Absatz herum und tapste wieder die Treppen hinauf. Kurz bevor John an der Tür ankam und diese öffnen wollte, hörte er es von oben herab rufen “Ich hoffe du bist nicht irgendwie geistig zurückgeblieben und merkst dir den Weg, denn ich werd ihn nicht noch einmal erklären.” John schüttelte leicht angenervt den Kopf und drückte die Klinke hinunter. Für wen hielt sich dieser Malfoy eigentlich? Aber egal. Das sollte im Moment nicht seine Sorge sein. Denn für heute stand ihm das Schlimmste noch bevor. Ein Gespräch mit der unheimlichen, eiskalten, düsteren, Todesblick beherrschenden Fledermaus. Da war er wieder, der Fledermausgedanke der ihn jedes Mal zum schmunzeln brachte. Ron hatte ihn ja schon gewarnt, dass er sich nicht mit ihm anlegen sollte, aber wieso genau hatte er ihm nicht erzählt. Doch das war wieder etwas, was John immer in Schwierigkeiten brachte. Wenn ihm jemand sagte: Mach das und das nicht, ohne eine Begründung hinzuzufügen, dann wollte er natürlich auch Wissen warum er es nicht tun sollte. Am besten herausfinden konnte man das ja, indem man es einfach ausprobierte. Ihm war klar, dass er sich irgendwann bestimmt einmal mit Snape anlegen würde, weil ihn die Neugier dazu trieb. Als er durch die kalten Gänge des Kerkers lief, die durch die schwarzen Steine und Säulen aus Marmor einen noch unheimlicheren und düsteren Anstrich bekamen, dachte er darüber nach, was Snape wohl mit ihm zu bereden hätte. Immerhin war er neu hier, kannte kaum einen und wusste auch sonst nicht viel über diese Schule. Wenn Snape tatsächlich so unfreundlich war, wie Ron behauptete, dann würde er ihn wohl kaum zu sich gebeten haben um ihm persönlich ein “schönes Schuljahr” zu wünschen. Doch er würde es gleich erfahren. An der vorletzten Tür des Ganges angekommen, blieb er abrupt stehen und beäugte diese für eine Weile. Sie war massiv und mit sich ineinander schlängelnden Metallstreifen verziert. In der Mitte war eine silberne Schlange befestigt, die sich selbst in den Schwanz biss. » Wow, was ein einladender Anblick« dachte er sich, währen der mit seiner rechten Hand nach der Schlange griff und mit ihr gegen die Tür klopfte. “Waah! Wer macht da wieder so einen Lärm? Streunendes Gesindel, lasst mir doch meine Ruhe!” John riss die Augen auf. Er schaute zu der Tür neben ihm die von dem Portrait eines Alchemisten bedeckt wurde. Hatte dieser tatsächlich gerade geredet? Erstaunt sah er zu dem Bild hinüber und bemerkte nicht wie sich die Tür vor ihm öffnete und sich eine dunkle Gestalt vor ihm aufbaute. “Ah, Mr. Silverport. Sie sind 5 Minuten zu spät. Ich hoffe Sie gewöhnen sich das schnell ab.” Er zuckte fast unmerklich zusammen als er wieder diese seidige Stimme unmittelbar vor ihm hörte. “Entschuldigen Sie bitte, Sir. Wird nicht wieder vorkommen.” Mit einem skeptischen Blick folgte er der Fle..ähm, Snape in seine Räume und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Zögerlich schritt er in den Raum und schaute sich, während er auf einen Stuhl vor Snape´s Schreibtisch zuging, prüfend um. Sein Büro war, wie konnte man es auch anders erwarten, düster und kalt eingerichtet. An den Wänden standen viele Regale, vollkommen überfüllt mit Phiolen und Gefäßen mit sehr seltsamen Inhalten. Um ehrlich zu sein wollte er lieber nicht wissen, was einige enthielten. “Setzen sie sich.” deutete Snape an und zeigte auf den morschen Stuhl vor seinem Schreibtisch, der direkt neben John stand. Er setzte sich mit einer Bewegung und schaute in die tiefschwarzen Augen seines Gegenübers. Snape saß an seinem Schreibtisch und schien etwas zu notieren. Einige Minuten vergingen ohne, dass einer von Beiden auch nur ein Wort sagte. Langsam wurde John die Situation zu ungemütlich und beklemmend. Er wollte versuchen, das Schweigen zu brechen, doch im Moment fiel ihm kein sinnvoller Satz ein. Er rieb sich die Hände und schaute sich leicht nervös im Raum um. Snape, der seine Unsicherheit bemerkte, kümmerte sich jedoch nicht darum und schrieb unbeirrt weiter. Schließlich reichte ihm diese unerträgliche Stille. “Ähm… Entschuldigen Sie, Sir.” Er wusste, dass Snape ihm zuhörte, jedoch sah er nicht auf von seinen Notizen. “Was wollten Sie denn nun von mir?” Er rechnete nun eigentlich mit einer schnellen Antwort, doch da irrte er sich. John war drauf und dran aufzustehen und einfach das Büro zu verlassen, wenn er sich weigerte mit ihm zu reden. Für einen Augenblick hatte er vergessen wer er war. Er war zwischen den wahrscheinlich schlimmsten Kindern Englands aufgewachsen und vor den Erwachsenen hatte er nie Respekt gehabt. Doch einfach herauszugehen wäre nicht sein Ding. Weglaufen war nicht seine Art also tat er das, was er am besten konnte. Er hob kaum sichtbar seine rechte Hand und mit einem Mal fiel die Sanduhr auf Snape´s Schreibtisch um und er schrak hoch. “Was sollte das Mr. Silverport? Haben sie keine Geduld? Tun Sie gefälligst ihren Zauberstab weg.” John lachte kurz auf und hob seine Hände hoch. “Bedaure aber mein Zauberstab befindet sich in meiner Hosentasche, die er heute nicht einmal verlassen hat..”, antwortete er mit einem süffisanten Grinsen. Eine kurze Verwirrung huschte über Snapes Gesicht und er zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. “Wie sollen Sie das sonst gerade gemacht haben?” “Ganz einfach ohne Zauberstab.”,”Sir” fügte er noch schnell hinzu. “Nur geübte und mächtige Zauberer können ohne Zauberstab zaubern. Also hören Sie gefälligst auf mit Ihren Kindereien!” Ja, Ron hatte Recht. Snape konnte unausstehlich sein. Er seufzte hörbar auf und Snape ließ seine Feder endlich sinken. “Wenn Sie mit mir auskommen wollen, dann lernen Sie gefälligst etwas mehr Geduld zu haben.” Er machte eine kurze Pause, verschränkte er die Finger ineinander vor sich auf dem Schreibtisch und sah John eindringlich an. Ein Blick, den er kannte legte sich nun auf ihn. Dieser kalte, unheimliche Todesblick, den er anscheinend liebte. “Nun Sie sind hier, weil ich eine wichtige Sache mit Ihnen zu bereden habe. Die Zauberwelt steckt mitten in einem zerstörerischen Krieg. Es gibt grob gesehen zwei Seiten. Die eine besteht aus Voldemort und den Todessern, seine Gefolgsleute und die Andere besteht aus Dumbledore und dem so genannten Orden des Phönix. Vor Ende des letzten Schuljahres wurde den vier Hauslehrern von Dumbledore berichtet, dass wir bald einen besonderen Schüler bekommen würden.”, Snape zog bei dem Wort “besonderen” eine Augenbraue in die Höhe und musterte John ein wenig abwertend. “Auf jeden Fall wurden wir beauftragt uns diesem Schüler anzunehmen. Da Sie nun in Slytherin gelandet sind ist es an mir, mich um Sie zu kümmern.” John wollte das Alles eigentlich gar nicht mehr wissen. Er hatte schon zu viele Informationen für heute bekommen. Jetzt kamen schon wieder so viele Wörter und schlugen auf ihn ein. Er wollte gerade Einspruch erheben und diese Wörterflut beenden, doch Snape ließ ihm keine Zeit mehr dazu. “Wenn die Zeit reif ist, werden Sie in den Orden des Phönix aufgenommen. Bis dahin werde ich Ihnen extra Unterricht geben. Ich, für meinen Teil bin sehr gespannt ob Dumbledore Recht behält und Sie wirklich das Talent aufweisen, von dem er geredet hat. Falls sie sich aber mit Absicht…” “Sir, ich… Ich bin kein besonders guter Zauberer. Ich weiß überhaupt nichts über ihre Welt oder Zaubersprüche. Mir wurden heute schon zigtausend Begriffen an den Kopf geschmissen, die ich noch nie zuvor gehört habe. Ich werde Ihnen keine große Hilfe sein.” Die Wörter sprudelten förmlich aus ihm heraus. Als er geendet hatte, merkte er, dass er ihn ins Wort gefallen war und das ließ Snape sich anscheinend nicht gefallen. “Ich warne Sie Mr. Silverport.”, begann er mit einer gefährlich ruhigen Stimme, “Legen Sie sich nicht mit mir an. Das wäre besser für Sie und nun verschwinden Sie! Ich möchte, dass Sie jeden Samstagabend um acht Uhr in mein Büro kommen für ihre... Extrastunden. Ich hoffe Sie haben das verstanden. Los, raus jetzt.” Er ließ sich das nicht zweimal sagen, stand auf und ging schnellen Schrittes zur Tür. Dieser Lehrer war wirklich das Unfreundlichste, was ihm seit langem unter die Augen gekommen ist. Bevor er die Klinke hinunterdrückte drehte er sich noch einmal herum und schaute in die schwarzen Augen. “Ich lege mich nicht mit Ihnen an Professor… passen sie auf, dass Sie sich nicht mit mir anlegen.” Diese Worte ließ er so in dem Raum stehen, lächelte Snape noch einmal zu und verschwand auf dem Korridor. Als er die Tür gerade geschlossen hatte hörte er nur wie hinter ihr etwas klirrend den Weg zur Mauer fand. Ja, John liebte Herausforderungen und er wusste, dass Snape eine war. Er machte sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Slytherins um dort erst einmal zur Ruhe zu kommen und die vielen neuen Begriffe zu verstehen. Aber in erster Linie wollte er momentan nur eines: schlafen! OoOoOoO TBC... (Wer Rechtschriebfehler findet, bitte bei dem Besitzer melden^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)