Desert Rose von Riafya (Erinnere mich nicht!) ================================================================================ Kapitel 6: Die Vergangenheit holt jeden ein ------------------------------------------- Und nun beginnt sie. Die Apokalypse. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich auswandern sollte, bevor dieses Kappi freigeschalten wird... Andererseits, einige von euch wollten ja, dass ich wieder in meine Foltermethoden zurückfalle, von daher... Aber trotz allen mag ich persönlich das Kappi. Auch wenn ich weiß, dass ihr das nicht so sehen werdet. Wollte euch nur mal vorwarnen. Na ja, ich wünsche euch trotzdem viel Spaß. Bis bald Eure Ayako ___________________________________________________________________ Die Vergangenheit holt jeden ein “O.k., auf geht’s. Ein Video muss gedreht werden.” Sho strahlte seine Statisten an. Ren und Kyoko wechselten einen Blick und nickten sich zu. Dann begaben sie sich vor die Kamera. Der Regisseur sah sie lächelnd an. “1,2,3, Action.” Maria und Kyoko standen in ihrer Wohnung vor dem Schrein ihrer Eltern. Sie beteten. Dann wandte Kyoko sich um und machten einen Klingel im Kalender. Es war der vierundzwanzigste Dezember. Maria wendete ihren Kopf und schaute traurig auf das Kalenderbild, das einen Weihnachtsbaum zeigte. Kyoko griff entschlossen nach einem schäbigen Mantel und zog ihn der Kleinen über. Als nächstes warf sie sich selbst eine Jacke über und sie verließen zusammen die Wohnung. Szenenwechsel. Die Beiden standen vor einem Weihnachtsbaumhändler und diskutierten über den Preis. Enttäuschung breitete sich auf ihren Gesichtern aus und sie gingen wieder. Der Baum war offenbar zu teuer. Maria hüpfte vor Kyoko über den Bürgersteig. Plötzlich stieß sie mit einen großen schwarzhaarigen Mann zusammen, der teure Klamotten trug. Er fing das Mädchen verblüfft auf, als es zu stürzen drohte. Kyoko eilte herbei und entschuldigte sich mit einer Verbeugung bei ihm. Als sie aufblickte trafen sich ihrer Blicke. “Und Cut!”, rief der Regisseur begeistert. “Sehr schön, wirklich sehr schön. Das habt ihr alle toll gemacht. Es stimmt wirklich was die Leute sagen, ihr seid fantastische Schauspieler. Jetzt könnt ihr erst einmal eine Pause machen, während das Set umgebaut wird.” Sho kam auf sie zu. “Ihr seid wirklich sehr gut. Jetzt kommt nur noch die Weihnachtsbaumszene, dann wird das ein voller Erfolg.” Ren lächelte freundlich. “Dein Optimismus ist wirklich zu beneiden.” “Und dein Pessimismus hilft uns auch nicht weiter.” Kyoko schüttelte den Kopf und ging auf ihren Manager zu, der besonders betrübt aussah. “Alles in Ordnung?”, fragte sie ihn vorsichtig. Er blickte auf und sah sie deprimiert an. “Wie soll alles in Ordnung sein? Endlich verliebt sich mal jemand in mich und dann ist es eine Frau. Das ist so unfair.” “Wie meinst du wird es Miss Menno gehen, wenn sie erfährt, dass du schwul bist? Sie wird am Boden zerstört sein.” Kano blickte noch deprimierter drein. “Ich hätte es auch lieber, wenn… ach egal. Du solltest dich lieber auf das Schauspielern konzentrieren. Außerdem”, er richtete seinen Blick auf einen Punkt hinter ihr. “habe ich keine Lust darauf, dass dein Freund mich in Stücke reißt.” Kyoko wandte sich um und sah, dass Ren und Sho zu ihnen hinüber blickten. Beide schienen alles andere als erfreut zu sein. “Wer von den beiden ist eigentlich dein Freund? Sie sehen beide so aus, als würden sie diesen Titel beanspruchen.” Sie warf ihm einen finstern Blick zu. “Halt einfach die Klappe, ja?” Die restlichen Dreharbeiten verliefen ohne große Zwischenfälle. Alle Szenen waren bis zum Ende des Tages gedreht und Sho bedankte sich noch einmal herzlich bei ihnen und versprach, den Drein jeweils eine Single zu schicken - mit Video. Maria schrie begeistert auf, als er das sagte und fiel ihm um den Hals. Sie war sehr glücklich darüber, das Video mit ihrem Ren-sama (auch wenn dieser ihr leider nicht gehörte) und ihrer O-nee-chan (der Ren gehörte) und sich selbst, besitzen zu können. Nach einer letzten Stunde, die sie zum Abschminken und umziehen brauchten, fuhren Yashiro und Kano Maria nach Hause und Ren Kyoko. [Ja, ich weiß, ihr wollt jetzt alle, dass ich von den Beiden berichte, aber sorry, nein.] Sho sah ihnen lächelnd hinterher, doch plötzlich trat ein trauriger Zug auf sein Gesicht. Es hatte ihn sehr viel Anstrengung gekostet, beim Anblick der Beide zu lächeln. Jeder Blick, den Ren und Kyoko gewechselt hatten, war wie ein Schlag in seinen Magen gewesen. Er liebte Kyoko und er war froh, dass sie glücklich war, aber es wäre ihm lieber gewesen, wenn er derjenige gewesen wäre, den sie so ansah, wie Ren. “Schmerzhaft, nicht wahr?” Er wirbelte herum und sah eine Frau vor sich stehen. Eine atemberaubende Frau. Eine von der Sorte, nach der sich jeder Mann umdrehte. Ihr Haar war rotblond. Sho war sich nicht sicher, ob es sich um Farbe handelte oder ob es von Natur aus so war. Ihre Augen leuchteten ihn braun entgegen. Ihre Lippen war sanft geschwungen und lockten einladend. Sho schluckte. “Entschuldigung, aber wie meinen?” “Du liebst sie, nicht wahr?”, sagte die Unbekannte, anstatt seine Frage zu beantworten. “Aber gegen Ren Tsuruga hast du natürlich keine Chance. Immerhin ist er der begehrteste Mann Japans.” Sho verengte die Augen. “Wer sind Sie?” “Oh, Verzeihung, wie unhöflich von mir. Ich bin Midori Takechi.” Sho blinzelte. “Die Autorin?” Sie nickte lächelnd. Sho sah sie einige Augenblicke nur verdattert an, in denen er noch einmal alle Informationen, die diese Aussage beinhaltete durch seinen Kopf gehen ließ, dann weiteten sich seine Augen und er schnappte nach Luft. “Oh mein Gott. Wie… wie… wie geil ist das denn?” Er sah sie begeistert an. “Hi, ich bin Sho Fuwa. Ich habe all Ihre Bücher gelesen, Sie sind wirklich unglaublich, aber das hören Sie wahrscheinlich eh ständig. Darf ich ein Autogramm?” Midori lächelte freundlich. “Selbstverständlich.” Sho suchte begeistert in seinem Rucksack nach einem Stift und einer Autogrammkarte und hielt beides der jungen Frau hin. Diese nahm beides entgegen und unterschrieb mit geübten Bewegungen. “Vielen Dank”, sagte Sho glücklich und nahm die Karte an sich. Er stutze, als er sah, was dort stand. “Ähm… was sind das für Zahlen?” Midori kicherte. “Meine Handynummer.” Sie warf ihm zum Abschied eine Kusshand zu. “Au revoir, mon chér.” Sho sah ihr mit großen Augen hinterher. [Ich nehme jetzt an, dass ihr alle wisst, welches Körperteil er anstarrt, oder?] Dies war der Augenblick, in dem er die Karte hätte wegschmeißen sollen. Denn dann wäre all das nicht passiert, was passieren musste. Doch er tat es nicht und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Nun stehen wir vor deinen Grab und warten auf ein Wunder. Aber Wunder sind sowieso viel zu überschätzt und in diesem Fall gibt es so etwas sowieso nicht. Denn der Tod ist etwas zu endgültiges. Ihn kann man nicht rückgängig machen. Niemals. Warum? Warum konnte ich dir dein Glück nicht gönnen? Warum musste ich ihm meine verdammte Nummer nur geben? >Die Wüste. Einsam, verlassen, mit nur wenig Leben. Sie kam auf ihn zu. Ihr Blick war erfüllt von Sehnsucht und Verlangen. Sie kam näher, beugte sich über ihn. Ihre heißen Lippen berührten die seinen und lösten in ihm ein Glücksgefühl aus, dass er nicht kannte. Er zog sie fest an sich und öffnete ihre Lippen. Er erforschte mit seiner Zunge jeden Bereich ihres Mundes, während sie dasselbe bei ihm tat. Er spürte, wie ihre Hände unter sein T-Shirt glitten und Erregung durchflutete ihn. Er ließ sich auf den heißen Wüstensand fallen und zog sie mit sich. Langsam öffnete er die Knöpfe ihrer Bluse. “Ich liebe dich”, flüsterte er, als sich ihre Lippen für kurze Zeit lösten. Sie lächelte und versiegelte seinen Mund mit dem ihren.< Ren fuhr aus dem Schlaf und richtete sich in seinem Bett auf. Er war durchgeschwitzt und sein Herz klopfte wild. Draußen war es dunkel. Er stand auf und ging ins Badezimmer. Dort spritzte er sich etwas Wasser ins Gesicht. Warum hatte er von jenem Tag geträumt? Hatte das etwas zu bedeuten? Plötzlich bemerkte er, dass das Telefon klingelte. Überrascht machte er sich auf die Suche nach dem Teil und als er es schließlich im Wohnzimmer gefunden hatte, nahm er ab. “Ja?” “Hi, Ren. Sorry, dass ich dich so spät noch anrufe, ich hoffe, ich hab dich nicht geweckt?” “Nein, du nicht. Was gibt’s denn, Schwesterchen?” Sakura runzelte am anderen Ende der Leitung die Stirn. “Wer hat dich denn geweckt? Sag mir nicht, dass Kyoko-chan sehnsuchtsvoll zu dir gekommen ist und sich dir hingegeben hat und ich Dummkopf euch gestört habe?” Sie klang ernsthaft erschrocken. Ren lächelte. Sakura hatte genau den richtigen Moment für ihren Anruf gewählt. Sie hatte ihn schon immer am besten ablenken könne, wenn ihn wieder etwas beschäftigte. “Nein, leider nicht.” “Was heißt hier leider, du Kinderschänder?! Wenn du es mir ihr treiben würdest, wäre das kriminell!” “Sakura, wenn du so weiter machst, lege ich auf.” “Na schön, aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, wenn irgendwann die Polizei vor deiner Tür steht und dich wegen Verge…” “Ich lege auf.” “NEIN!!!!!! O.k., ich hör ja schon auf. Also, der Grund warum ich dich anrufe ist, dass ich Midori getroffen hab.” Rens Magen schien sich umzudrehen, als er diesen Namen hörte. “Ta… Tatsächlich?” “Ja. Sie hatte irgendeinen Termin bei einem Professor an meiner Uni und da sind wir uns über den Weg gelaufen.” “Wie geht es ihr denn?” “Och, sie sah ganz gut aus. Ich soll dich von ihr grüßen.” “Wirklich? Danke.” “Sag mal, Ren. Was ist damals eigentlich zwischen euch beiden vorgefallen? Seit ihrer Hochzeit, nein, seit ihrer Verlobung, habt ihr kein Wort mehr miteinander gesprochen…” “Ach das. Wir hatten uns gestritten, wegen irgendetwas Unwichtiges. Das ist jetzt schon so lange her, ich erinnere mich nicht einmal mehr daran.” //Lügner//, sagte ihm sein Gewissen, aber er ignorierte es. “Oh, na gut. Dann will ich dich nicht weiter stören. Wir sehen uns.” “Ja, gute Nacht.” Sie legten auf. Ren ließ sich auf das Sofa fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. //Verdammt. Warum ausgerechnet jetzt?// Und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)