Horus - Eine verbotene Liebe von -Fynnian (Atemu x Seth (Skandalshipping)) ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang --------------------- Horus -eine verbotene Liebe Ich lag die ganze Nacht wach, konnte einfach nicht einschlafen. Heute soll ich in die Hauptstadt unseres wundervollen Reiches – Memphis. Dort werde ich bei meinem Vater wohnen, dem Bruder des ehemaligen Pharaos. Ich muss sehr früh aufbrechen, um noch rechtzeitig zur Krönung seines Sohnes zu kommen. Was man so alles über ihn hört macht mich echt neugierig: Er soll mit seinen gerade mal 17jahren eine echte Schönheit sein, mit seinen Augen kann er angeblich jeden in seinen Bann ziehen; allerdings ist er unsicher und unerfahren. Und genau das ist der Grund, warum mich mein Vater jetzt als sechsten Wächter am Hof haben will, obwohl er nie wirkliches Interesse an mir gezeigt hat. Er ist der Meinung, dass ich auf den Thron gehöre und nicht er. Ich soll haben, was ihm immer versagt blieb. Dabei will ich gar nicht herrschen; alles, was ich will, ist ein hübscher, junger Lebensgefährte. Vielleicht ist mein Cousin genau der Richtige? Ich werde das Spiel meines Vaters einfach mal mitspielen. Mal sehen, wohin mich das führt... Nach fünfstündiger Reise sind wir endlich angekommen, mein Vater hat mich begrüßt und mir Kleidung für die sogleich beginnende Feierlichkeit gegeben, habe ich doch bis heute in recht ärmlichen Verhältnissen gelebt, wodurch ich kaum annehmbare Sachen besitze. Mit dieser über dem Arm laufe ich auch gleich schnell in meine neuen Gemächer. Auf dem Weg stoße ich mit einem total zerstreuten Jüngling zusammenstoße. Freundlich helfe ich ihm auf. Wie ein kleiner Wirbelwind rast er an mir vorbei und lässt mich, ein verschmitztes Grinsen auf meinen Lippen, zurück. Aber diese Unhöflichkeit ist mir im Moment egal, denn ich habe ihn gefunden, den Mann fürs Leben, und ich werde ihn sicher nicht entwischen lassen! Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wer das ist. Vorher sollte ich mich jedoch erst umziehen. Wenige Augenblicke später stehe ich vor dem Tor zur Thronhalle und bitte um Einlass. Im Saal herrscht gebanntes Schweigen, alle starren auf den Thron, oder viel mehr auf die Person, die darauf sitzt. Als ich mich umsehe, erkenne ich auch schon die nervöse, hibbelige Figur auf dem Thron. Er ist es! Das kann doch nicht sein!! Da sitzt er, verschwitzt und leicht wippend auf dem heiligen Thron und beißt sich auf die Unterlippe, während er ängstlich auf die schwere Doppelkrone sieht, die ihm gerade vorsichtig auf den Kopf gesetzt wird. Nein wie niedlich! Dieser Blick, als wolle der Priester ihn fressen. Ehrfürchtig verbeugen sich alle vor ihm, nachdem man ihm auch noch die königlichen Insignien, Stab und Geißel, überreicht hat. Sogleich schiebt mich mein Vater vor, um mich dem neuen Herrschen zu präsentieren. „Mein König, dieser junge Mann hier, mein Sohn Seth, wird euch ab heute als Wächter des Millenniumsstabes treu dienen.“ Von wegen treu! Er erwartet doch von mir genau das Gegenteil. Wir verneigen uns kurz. Daraufhin trete ich näher an den Pharao heran, was die Menge mit geschockten Blicken und eisernem Schweigen quittiert. „Mein Pharao!“, ich gehe vor ihm auf die Knie und strecke meine Hand fordernd aus, woraufhin er mir stark verunsichert die seine reicht. „Es ist mir eine Ehre!“ Mit diesen Worten hauche ich einen Kuss auf die göttliche Hand. Als ich ihn ansehe, erkennt er mich wieder. „Ich...ich habe dich vorhin angerempelt“, flüstert er erschrocken, „Es tut mir sehr leid!“ „Wer könnte euch verübeln, dass ihr an einem solchen Tag nervös und zerstreut seid?“, säusele ich. „Trotzdem, ich...“ Weiter kommt er nicht, denn mit einem lauten Gongschlag wird der Beginn der Zeremonie angekündigt. Erschrocken fährt er zusammen, ich muss mir das Lachen mit aller Kraft verkneifen. Die Musik beginnt, Tänzerinnen beginnen ihre Arbeit, köstliche Speisen werden gebracht. Doch er ist viel zu unruhig um etwas zu essen. Nach einiger Zeit reicht mein Vater ihm einen Becher Wein. Dankbar nimmt der junge Herrscher den Becher entgegen. Auf den erwartungsvollen Blick meines Vaters hin nimmt er einen kleinen Schluck. Währenddessen huschen seine Augen von einem Ende des Saales zum anderen und zurück. Erneut keimt in mir der Gedanke an ein verängstigtes Tierchen auf. Ich würde ihn am Liebsten unter den Arm klemmen und mit ihm davoneilen. Er sieht viel jünger aus als 17! Erst jetzt betrachte ich ihn genau: Seine fein geschnittenen Gesichtszüge, die geheimnisvollen Augen in der strahlenden Farbe der Amethyste, das bunte Haar in seiner Sternenform; ein sicher untrüglicher Beweis für seine göttliche Abstammung, ebenso das goldene Vorderhaar, denn noch nie wurde in Ägypten ein hellhaariges Kind geboren. Auch seine Kleidung ist sehr edel: golddurchwirkte dunkelblaue Seide, ärmellos und bodenlang. Um seine Handgelenke, seine wirklich sehr schmale Taille und seinen Hals trägt er aufwendig verzierte Goldreife, in die kunstvolle Ornamente aus den herrlichsten Edelsteinen eingelassen sind. An seinen Ohren baumeln leuchtende Türkise in einer geschwungenen Goldfassung, zusammen ergeben sie das Udjat-Auge, und auf seiner Stirn prangt nun ein silber-goldener Falke, ein Zeichen für seine Verbindung mit dem falkenköpfigen Gott Horus. Und das ist er fürwahr, ein junger Gott, der in der zunehmenden Dunkelheit regelrecht zu leuchten scheint. Die Doppelkrone hat er neben sich auf die Armlehne des Thrones gelegt. Als ich wieder zurück zu seinem Gesicht sehe, fällt mir sofort auf, dass es ihm nicht gut geht. Seine Augen schließen sich langsam, aus seinem Gesicht ist bereits alle Farbe gewichen und seine Hände zittern leicht. In einem plötzlichen Schwächeanfall fällt ihm der Weinbecher aus der Hand und zerschellt am Boden, wie in Zeitlupe sackt sein Körper zusammen und fällt seitlich über die Armlehne, auf der die Doppelkrone eben noch lag, die jedoch von seinem Gewicht bereits zu Boden gegangen ist. Er hat das Bewusstsein verloren. Wie eine Schlange windet sich diese Erkenntnis durch meine Gedanken, doch bin ich unfähig, etwas zu tun, zu reagieren. Erst mit dem Schrei einer Tänzerin, die den schlaffen Körper des neuen Pharaos als Erste bemerkt, dringt wieder Klarheit in meinen Kopf. Ruckartig drehe ich mich um, den Blick auf meinen Vater gerichtet. Er lächelt mich zufrieden an. Er doch nicht...?! Die Wächter und Wachen gruppieren sich um den Pharao, im Saal bricht Panik aus. Kurzentschlossen gehe ich auf das Podest zu, kämpfe mich durch die Menge verschreckter Priester, trete vor den Thron und hebe vorsichtig den leicht zuckenden Jungen von diesem. „Wo sind seine Gemächer?“, frage ich den Thronrat Shimon ruhig. Dieser starrt mich kurz erschrocken an, blickt dann in das fahle Antlitz des Gottkönigs und bedeutet mir, ihm zu folgen. Hinter ihm gehend versuche ich, mir den Weg möglichst gut einzuprägen. Mein Cousin ist ganz weis, kein gutes Zeichen, außerdem ist sein Körper eisig kalt. Sobald wir in dem königlichen Schlafgemach ankommen, lege ich ihn in sein riesiges Bett und packe ihn warm ein. Sofort sind auch die königlichen Ärzte da, jagen mich und Shimon aus dem Zimmer. Unruhig warten wir vor der Tür. Nach und nach gesellen sich auch die anderen Wächter zu uns. Es scheint eine Ewigkeit zu dauern, bis sich die Tür öffnet und ein halbes Dutzend Ärzte heraustritt. „Er schläft jetzt, war wohl nur ein Schwächeanfall. Er sollte morgen im Bett bleiben.“, mit diesen Worten machen sie sich davon. Schnell gehe ich zu ihm, muss mich selbst von seinem Zustand überzeugen. Es scheint ihm gut zu gehen; seine Atmung geht ruhig, sein Gesicht ist ruhig und entspannt, wenngleich noch etwas blass. Wären nicht direkt nach mir alle Anderen ebenfalls in dieses Zimmer gestürmt, würde ich ihm zur Kontrolle die Hand auf die Stirn legen und seine Temperatur fühlen. Wie gerne wäre ich jetzt mit ihm alleine! Jemand legt von hinten eine Hand auf meine Schulter. Ich drehe mich um, einen finsteren Blick aufgesetzt, der sich nur noch vertieft, als ich in das strahlende Gesicht meines Vaters blicke. Schweigend nickt er in Richtung Tür, widerwillig verlasse ich das Gemach. Draußen ergreift er auf der Stelle das Wort: „Ist das nicht großartig? Der Plan hat bestens funktioniert!“ „Welcher Plan?“, frage ich missmutig. Wollte er den Pharao umbringen? So früh schon? Damit habe ich nicht gerechnet! Ich dachte, er würde erst einmal abwarten! „Der Plan, mein Sohn“, beginnt er, „lautet wie folgt: Am Tag der Krönung bricht der Pharao zusammen. Diese Nachricht wird sich im Volk wie ein Lauffeuer verbreiten! Sie werden recht schnell das Vertrauen in ihn verlieren, denn wie soll jemand, der nicht einmal auf dem Thron sitzen bleiben kann, ein Land regieren; wie soll ein schwacher Geist kluge Entscheidungen treffen? In den nächsten Monaten wird er immer wieder mal wieder zusammenbrechen, sich dadurch als der Krone unwürdig herausstellen. Und dann, wenn wir ihn beseitigt haben, wird das Volk ihn nicht vermissen, nein, es wird einen starken König willkommenheißen. Dich, Seth!“ Er bricht in schallendes Gelächter aus. Mir stellen sich die Nackenhärchen auf. Er ist doch wahnsinnig! Oder etwa nicht? Bin ich nur so einfältig? Ich hatte von vornherein einen offenen Kampf erwartet... Doch das, das erscheint mir so hinterrücks und unfair. To be continued!! Wie soll er sich dagegen wehren? Wie soll er überhaupt herausfinden, dass es nicht körperliches Versagen sondern Giftanschläge sind? Er wird an sich selbst zweifeln, sich meinem Vater ausliefern! Das muss ich verhindern! Aber wie? Ob ich ihm die ganze Wahrheit sagen soll? Würde er mich dann verachten? Mich vielleicht sogar hassen? Nein, das könnte ich nicht ertragen! Ich bin das erste Mal in meinem Leben wirklich verliebt und das würde alles zerstören! Ich muss einfach aufpassen! Ihn beschützen! Mein Vater wird mich sicher bald in alle Einzelheiten einweihen. Dann kann ich seine Pläne vereiteln. „Gehen wir lieber wieder rein, sonst geraten wir noch in Verdacht!“, bemerkt mein Vater nüchtern. Naja, rechtgeschehen würde es ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)