Thank You My Friend von -Shiro-chan- (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 1: Desperation & Freedom -------------------------------- Desperation & Freedom Er konnte nicht mehr. Er wollte auch nicht mehr. Er konnte all das nicht mehr ertragen. All diese Blicke, die sie ihm ständig zuwarfen, ihr Gerede. Naruto hatte keine Kraft mehr. Er hatte so viel einstecken müssen. Schläge, sowohl körperlich als auch psychisch. Er hatte letzte Nacht das Dorf verlassen und lief nun durch einen ihm unbekannten Wald. Was ihn dazu bewogen hatte, Konoha hinter sich zu lassen? Ganz einfach: Auch seine Vertrauten fielen ihm nun schon in den Rücken. ~*~ Flashback ~*~ Er war wie immer auf dem Weg zum Training gewesen. Er wollte gerade um eine Ecke biegen, als er Irukas Stimme hörte. „Er ist ein Monster“, sagte Iruka. Naruto blieb stehen. Hatte Iruka das tatsächlich gesagt? Er hielt ihn also auch für ein Monster? Auf die Idee, dass Iruka gar nicht über ihn gesprochen hatte, kam Naruto gar nicht. Denn wenn in diesem Dorf jemand von einem Monster sprach, dann war meistens er gemeint. „Was er fast mit all diesen Menschen gemacht hätte…", Kakashi ließ den Satz unbeendet in der Luft hängen. Wie Schläge trafen Naruto diese Worte. Sie ließen für ihn keinen Zweifel mehr daran, dass sie von ihm sprachen. Denn vor kurzem hatte er auf einer Mission die Kontrolle verloren und hätte beinahe Unschuldige getötet. Nur mit dem Bannzeichen Jirayas konnte Kakashi letzteres gerade noch verhindern. Doch scheinbar hatte dieser Vorfall Iruka und Kakashi dazu bewogen ihre Meinung über ihn zu ändern. Nun hielten sie ihn für ein Monster, ein Ungeheuer, wie die meisten Leute im Dorf es taten. Aber er konnte doch auch nichts dafür, dass man Kyuubi in ihm versiegelt hatte. Schon bahnten sich die ersten Tränen ihren Weg über die gebräunte Haut des 16-Jährigen und er machte kehrt. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Er würde fortgehen und einen Platz finden, an dem er für alle einfach nur "Naruto" war. Nicht das Monster oder die Jinju-Kraft. Einfach nur "Naruto"... ~*~ Flashback Ende ~*~ Er setzte stumm einen Fuß vor den anderen. Seine Gedanken kreisten immer noch um die Geschehnisse des vorigen Tages. Er konnte, nein, er wollte es immer noch nicht glauben. Zwei seiner engsten Vertrauten dachten wie alle anderen auch, er sei gefährlich. Das war für ihn der ausschlaggebende Grund gewesen, das Dorf zu verlassen. Wieso dort bleiben, wenn er doch nicht erwünscht war? Er tat ihnen damit ja noch einen Gefallen, dachte er sich grimmig. Endlich waren sie ihn los. Darauf hatten sie ja doch alle gewartet. Er hatte sich wie ein Ertrinkender an die wenigen Menschen geklammert, denen er etwas bedeutete, die akzeptierten was er war und wie er war. Nun zu erleben wie sich eben jene Menschen auch noch von ihm abwandten, jene, die durch ihre Freundschaft alles Schlechte im Dorf wettmachten, dass konnte er nicht ertragen. Er war stark, aber oft nur nach außen hin. All die Blicke, all der Hass, sie schlugen jeden Tag über ihm zusammen, wie eine riesige Welle im Ozean, die ihn befürchten lies zu ertrinken. Er schüttelte kurz den Kopf. Das lag nun hinter ihm. Er hatte nun die Chance ein neues Leben außerhalb des Dorfes zu beginnen. Zufrieden lächelnd setzte er seinen Weg fort. Ja, er war zuversichtlich, dass alles wieder gut werden würde. Es war bereits weit nach Mitternacht als Naruto beschloss eine kurze Pause einzulegen. Er lies sich an einem Felsbrocken inmitten einer weiten Steppe nieder, in der vereinzelt Bäume standen. Er hatte sich so sehr beeilt um das Dorf hinter sich zu lassen und war während des ganzen Weges so in Gedanken versunken, dass er erst bemerkte was für eine Strecke er bereits hinter sich gebracht hatte, als er vor der Grenze des Feuerreiches stand. "Noch ein Schritt, Naruto, ein Schritt und du bist endgültig frei...", murmelte er leise vor sich hin. Langsam hob er seine Arme um sein Stirnband abzunehmen. Er hatte es bis jetzt getragen, um im Falle eines Aufeinandertreffens mit Konoha-Nins nicht aufgehalten zu werden. Er entknotete das Stirnband und zog es sich langsam vom Kopf. Diese simple Aktion wirkte auf ihn unglaublich befreiend. Er betrachtete kurz das Stirnband, das einst sein ganzer Stolz gewesen war. Es war über die Jahre eine Last geworden. Es war hart für jemanden zu kämpfen, ein Dorf zu schützen, dass einen hasste. Der Blondschopf atmete einmal tief durch, bevor er sich ruckartig umdrehte und das Stirnband soweit von sich schleuderte, wie er konnte. Bei dieser Aktion konnte er sich sein typisches Grinsen nicht verkneifen, nur war es diesmal aufrichtig. Er war weitergelaufen und hatte sich dann schließlich zu einer Rast entschieden. Nun saß er mit dem Rücken gegen einen Felsen gelehnt und schaute in den Sternenhimmel. Er aß etwas von seinem Proviant und dachte an die Zukunft, die ihm nun bevorstand. Er malte sich eine Zukunft voller Freundschaft, Ehrlichkeit und Kameradschaft aus. Keine Angst und kein Leid mehr. Nach einer Weile entschied er, dass es Zeit war weiter zu gehen. Er schulterte seinen Rucksack und überlegte, welchen Weg er wohl am besten einschlagen sollte. Er entschied sich für das bergige Land, dass sich am Horizont zu seiner Linken erstreckte. Seiner Meinung nach ergaben die Berge den perfekten Kontrast zu den Wäldern, die er schon sein Leben lang kannte. Im Morgengrauen hatte er einen herrlichen See inmitten einer Gebirgslandschaft entdeckt und war gerade dabei seine Wasservorräte aufzufüllen, als ihn ein Geräusch aufblicken ließ. Augenblicklich lies er seine Flasche fallen und hatte ein Kunai griffbereit. Da flogen ihm auch schon die ersten Kunais und Shuriken entgegen. Naruto wich ihnen mit einem großen Satz aus, nur um ihm nächsten Moment von einem Mann, der, genau wie er, hoch in die Luft gesprungen war, attackiert zu werden. Er wehrte die Angriffe des Mannes ab und landete auf dem Wasser des Sees. Gerade als er einige Kage no Bunshin erschaffen wollte, streifte ein Kunai seine Wange. Ruckartig drehte er sich um, nur um zu sehen, dass hinter ihm noch vier weitere Männer standen. Diese bewegten sich nun so, dass sie Naruto umzingeln konnten. "Was macht denn der Kyuubi ganz alleine außerhalb seines Dorfes?", fragte einer der Männer, offensichtlich der Anführer, grinsend. Naruto gab sich nicht die Mühe zu antworten. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um einen Ausweg zu finden. Doch leider gab es keinen. Die Männer griffen Naruto gleichzeitig an und der Blonde hatte keine Chance. Sie waren einfach zu schnell und er war von seiner Reise hierher, die die ganze Nacht beansprucht hatte, erschöpft. Schnell hatten die Männer Naruto überwältigt und K.O. geschlagen, allerdings nicht ohne dem Blonden vorher noch einige schwerwiegende Verletzungen zuzufügen. "Sasuke-kun!", zischelte Orochimaru mit einem süffisanten Grinsen, als der Uchiha den Raum betrat. "Ihr habt nach mir rufen lassen?", fragte der Schwarzhaarige desinteressiert. "Oh ja, ich habe da etwas, was ich dir gerne zeigen möchte", sagte Orochimaru und sein Grinsen wurde, wenn möglich, sogar noch breiter. "Wie Ihr meint", gab Sasuke mit einem Schulterzucken zurück. Orochimaru erhob sich von seinem Stuhl und verließ den Raum. Der Schwarzhaarige folgte seinem Sensei durch die endlos wirkenden Gänge ihres unterirdischen Verstecks im Bergland. Irgendetwas scheint Orochimaru in Hochstimmung zu versetzen, schoss es Sasuke durch den Kopf. Er betrachtete seinen Meister, der stumm, aber immer noch grinsend, vor ihm herlief. Nachdem sie eine Weile schweigend durch die Gänge gewandert waren, erklärte Orochimaru: "Was du gleich siehst, könnte möglicherweise ein kleiner Schock für dich sein, Sasuke-kun." Ein kleiner Schock? Was meinte er denn damit? In Sasukes Kopf stiegen Bilder von einem gefangenen Itachi auf, der geknebelt und gefesselt in einem Raum saß. Die nächste wahnwitzige Idee, die seinem Gehirn entsprang war ein Raum voller Fangirls. Er schüttelte schnell den Kopf. Er sollte Orochimaru bald erledigen, allmählich fürchtete er hier um seinen Verstand. Während Sasuke noch vor sich hin grübelte, blieb Orochimaru vor einer Tür stehen. Sasuke blieb vor ihm stehen und zog fragend eine Augenbraue hoch. "Ich denke, du wirst unseren Gast erkennen, auch wenn er sich etwas verändert hat und im Moment keinen sonderlich guten Gesundheitszustand aufzuweisen hat", erklärte der San-Nin. Damit schloss er die Türe auf und trat beiseite um Sasuke in den dunklen Raum dahinter blicken zu lassen. Dort drin war eine Person, die mit Ketten an den Handgelenken an der Decke aufgehängt war. Ihre Füße berührten kaum den Boden. Aufgrund des spärlichen Lichts konnte Sasuke nicht sehr viel erkennen. Allerdings konnte er viele Schnittwunden an den Beinen der Person ausmachen. Das T-Shirt der Person war zerrissen und hing in Fetzen an dessen Oberkörper. In diesem Dämmerlicht konnte er gerade so einen großen Bluterguss an deren Brustkorb ausmachen. Auch der Oberkörper des jungen Mannes war mit Schnittwunden übersäht, außerdem sah man einige blaue Flecken und Sasuke hatte die Vermutung, dass derjenige mindestens eine gebrochene Rippe aufweisen konnte. Er wusste nicht, wen er da vor sich hatte und was Orochimaru meinte mit: Er würde denjenigen schon erkennen. Genau dies teilte er ihm dann auch mit. "Aber Sasuke-kun! Dass du ihn wirklich nicht erkennst... Nun gut, es ist lange her und es ist auch ziemlich dunkel im Raum, aber das kann man ja ändern." Damit schaltete Orochimaru eine kleine Glühbirne an, die von der Decke des Raumes baumelte. Sasuke brauchte einen Moment um sich an das helle Licht zu gewöhnen. Was er dann sah, ließ selbst ihn, der normalerweise die Selbstbeherrschung in Person war, erschrocken nach Luft schnappen. Die Person vor ihm war noch übler zugerichtet, als er es zuvor geahnt hatte. Der linke Fuß war definitiv gebrochen, einige Schnittwunden an seinen Beinen bluteten immer noch. Der Bluterguss am Oberkörper war tieflila verfärbt und auch die Arme der Person sahen nicht besser aus, als der Rest des geschundenen Körpers. Als nächstes wollte Sasuke einen Blick auf das Gesicht des Mannes werfen, doch dessen Kinn ruhte auf seiner Brust und verwehrte ihm somit jede Sicht. Doch das brauchte Sasuke auch gar nicht mehr, als sein Blick auf die Haare der Person fielen. Sie waren voller Dreck und getrocknetem Blut, doch einzelne goldblonde Strähnen lugten noch immer daraus hervor. Und er kannte nur einen, der solche blonden Haare hatte. Fassungslos entglitt dem Uchiha ein Murmeln: "Naruto..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)