Red Eyes von Alkayrah (~Nr.1- the night of moonset) ================================================================================ Prolog: Einleitung ------------------ Einleitung „ Bei Hálendriás,was treiben die dort?“, die Stimme des Spähers klang angespannt so wie jeder Muskel seines Körpers, als er dort im Unterholz hockte und sein Blick über einen Haufen dunkler Gestalten schweifen lies. Seine Augen fixierten gerade zu jedes Detail der Gestalten, die sich um den alten Steinkreis scharten, als wollten sie in besetzen. Es standen viele Menschen dort, wenn es denn welche waren... Keiner von ihnen trug die Kleidung eines Kavadonjaners, geschweige denn eines ihm bekanntem Volkes. Im äußerem Ring tummelten sich acht riesenhaft wirkende Männer mit breiten Schultern, geflochtenen Bärten und grimmigen Gesichtszügen, gehärtet von der Kälte dieser Tage und dem vielem Blute, welches sie schon gesehen haben mussten. Jeder von ihnen war bis an die Zähne bewaffnet und beobachtete wachsam wie ein Falke auf der Jagd, die ihm zugewandte Umgebung des Steinkreises. Im Innerem des bewachtem Steinkreises kauerten vier weitere Gestalten, eingehüllt in schwarze Kutten, welche ihnen bis zu den Fersen gingen und Kapuzen die kaum einen Umriss ihrer Gesichter erkennen ließen. Einer der Männer richtete sich kerzengerade auf, streckte die Arme zum Himmel empor und schrie Worte in einem Dialekt den Salvon nicht verstand. Die anderen Männer streckten sich ebenfalls zum Himmel empor und fielen in den grausamen Singsang des alten, weiß bärtigen Mannes ein. Ihr Gesang triefte vor Grausamkeit, Hass und Mordlust.Auch wenn Salvon die Bedeutung dieser Worte nicht kannte, so konnte er an der Art wie die Kuttenmänner sie ausspien doch sagen dass sie in seinen Ohren kein Gesang der Freude waren. Salvon fuhr ein Schauer über den Rücken, dessen Kälte sich bis in seine Knochen bohrte und an seinem Herzen riss. Hastig wandte er seinen Blick von den schwarzen Kutten ab, als er bemerkte das zwei der Wächter fehlten. Er legte sich flach auf den Bauch in das gefallene Laub und spähte durch die Büsche hindurch zum Steinkreis. Sein Herz schlug unaufhörlich wie ein Schmiedehammer und jagte das Blut durch seinen Körper. Jeder Nerv war angespannt wie eine Feder und jedes Rascheln ließ ihn zusammenfahren. Die Linke Hand krallte sich unaufhörlich um den eisernen Griff seinen Dolchs bis die Knöchel weiß hervortraten. Salvon hatte sich vollkommen konzentriert seiner Umgebung gewidmet und das Geschehen am Steinkreis fast vergessen als ihn ein greller Schrei gewaltsam zurück in die Realität holte. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen als er den leblosen Körper eines jungem Mädchens aufgespießt zwischen den Kutten hängen sah. Flammen schlugen aus dem Boden und leckten am nacktem Körper, der nach Salvons Schätzung vielleicht gerade erst seinen fünfzehnten Winter erlebt hätte. Salvon durchfuhr es wie ein Blitz als er plötzlich ein Knacken im Unterholz, hinter ihm, vernahm. Blitzschnell hatte er seinen Dolch aus der Hülse an seinem Gürtel gezogen und sich umgewandt. Wieder auf die Beine gekommen starte Salvon in die düstere, grinsende Grimasse eines Kriegers, der sich mit erhobener Axt vor ihm aufbaute. Salvon sah gerade noch den silbernen Blitz der durch die Luft gerade Wegs auf seinen Kopf zu schnellte um ihn genau in der Mitte zu spalten. Salvon duckte sich im letztem Augenblick, zog seinen Dolch und parierte mit aller Kraft den Angriff des Kriegers. Immer tiefer drückte die Axt den Dolch hinab, geradewegs auf Salvons Stirn zuhaltend. Hinter ihm hörte er schwere , schnelle Schritte aus der Richtung des Steinkreises auf ihn zuhaltend. Salvons Adrenalin strömte in jede Zelle seines Körpers und verkrampfte seinen Magen auf schmerzhafte Art und Weise. Seine Lungen wurde wie ein Polster zusammengepresst und lies ihm kaum die Möglichkeit zu Atem zu kommen. Hinter ihm näherten sich rasant die anderen Krieger mit lautem Getrampel und ganz hinten tobte immer noch der schrille Singsang der Schwarz-Kutten deren Geschrei man nun noch deutlicher vernehmen konnte. Offenbar würden sie bald den Höhepunkt ihres düsteren Rituals erreichen. Salvon musste hier weg und das schnell. Mit einer gekonnten Ablenkung schwenkte er den Angriff seines Gegners ins Leere und sprang abermals auf die Beine. Sein Dolch wirbelte kreisförmig durch die Luft, als er sich tänzerisch an dem Krieger vorbei mogelte, um hinter ihm die Beine in die Hand zu nehmen und wie ein Pfeil durch den Wald zu zischen, und sich zwischen den Bäumen hindurch zu arbeiten. In diesem Punkt hatte er einen Vorteil gegenüber den Kriegern. Sein leichter Lederharnisch war eine Feder im Gegensatz zu der massiven Stahlrüstung seiner Verfolger. Salvon hastete durch die Böschung, rollte einen Abgrund hinab und stolperte am unterem Ende mehr oder weniger geschickt wieder auf die Füße. Die Krieger hatten sich zu sechst am Hang aufgestellt und ließen ihre Tod bringenden Armbrustbolzen durch die Luft surren. Krachend und knackend durchbrachen sie morsche Äste, während andere federnd im Stamm einiger fast kahler Bäume stecken blieben. Salvon rannte durch Büsche, sprang über Graben und kletterte schließlich einen Kieselweg zu einem Plateau hinauf. Zwei der Krieger versuchten den Weg hinter ihm zu erklimmen.Jedoch vergebens. Der Schnee und er Frost machten es den Blechdosen regelrecht unmöglich den allein schon durch den Kiesel beschwerlichen Weg hinauf zu kommen. Salvon erreichte das Plateau mit einiger Mühe und zwei eingefrorenen , aufgeschlitzten Händen. Baumwollhandschuhe vermochten zwar Hände vor Kälte zu schützen, aber gegen Geröll und Kiesel waren sie machtlos. Salvon fluchte vor sich hin als er den Schifferstein überquerte, hin zu seinem Braunem, der treu und ergeben zwischen zwei Bäumen wartete. Salvon ergriff Muskats Zügel und schwang sich lautstark fluchend in den Sattel des Tieres. Muskat legte die Ohren interessiert an die Seiten und wandte seinen neugierigen Blick nach hinten zu seinem Reiter. Der spitze Kies hatte Salvons Hände aufgeschürft und kleine Steine machten ihm das Leben schwer. Murrend und knurrend ergriff Salvon die Zügel erneut und gab Muskat die Hacken, gerade in dem Moment als sich der nächste Bolzen, ankündigend durch ein Kling, aus der Armbrust seines Besitzers löste. Der Mann fluchte lautstark als sein Bolzen Salvon um ein Haar verfehlte und fünf Meter weiter hinten in einen Baum schlug. Salvon war bereits mit Muskat durch die nächste Böschung hinweg, setzte über einen Graben hinüber und trieb seinen Braunen einen steilen Hügel hinauf. Oben angekommen wendete er seinen Blick hinab zum Steinkreis, wo sich neu gefallener Schnee über die riesigen Blutlachen legte und jene Priester einhüllte, deren kehliger Gesang den Schiefer hinauf kletterte und oben an der hohen Felswand wieder abprallte. Muskat legte die Ohren zurück und schnaubte vor sich hin. „Ich bin ganz deiner Meinung Muskat...ganz deiner Meinung.“ Salvon zog die Zügel ruckartig herum, entging dem Abschiedskomitee und jagte mit Muskat den Hügel hinab aufs offene Land zu. Die Berge des Düsterweg-Passes vor sich aufsteigend. Cocan war sein Ziel. Die erste Stadt westlich des Sichelberg-Passes und dem Düsterweg, dem er nun folgen würde um die schreckliche Nachricht zu überbringen. Um allen klar zu machen, dass sie wieder da waren. Hanadáhrarims Speichellecker hatten ihre Tempel verlassen und streunerten wieder durch die Wälder von Sai-Gens-Auge. Erneut forderten sie ihren Tribut wie sie es vor langer Zeit schon einmal taten. Ganze Völker der Nationen hatten sich gegen sie erhoben. Unter dem Kommando Zenhardias, Meister der Elemente und heroischer Kriegsführer, hatten sie den gesamten Tempel der Brut dem Erdboden gleich gemacht. Es war ein Krieg wie aus einer der Sagen, die die Alten und Gelehrten abends erzählten.Salvon musste sich beeilen, egal was geschehen würde. Er musste nicht nur seinem Heeresführer Bericht erstatten sondern auch vor Einbruch der Dunkelheit den Düsterweg verlassen haben. Salvon erschauderte bei dem Gedanken was diese Schwarz-Kutten schon für Tiere losgelassen haben konnten, die nun durch diese Wälder streiften und auf Geheiß ihrer Herrschen alles nieder rissen was sich ihnen in den Weg stellte, oder auch nicht. Salvon zog Kalte Luft durch die Zähne bis seine Lungen schmerzten, dann gab er Muskat die Hacken und seufzte. Der schneebedeckte Boden flog unter den galoppierenden Hufen des Braunen davon, während die Felsen zu beiden Seiten ihre grimmigen Antlitze auf sie richteten. Ein paar Stunden noch, dann würde er den Düsterweg verlassen, einen Hügel hinab stürmen, über eine freie Ebene hinwegsetzten, auf das Heereslager zu, welches vor Covan kampierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)