Antarctica - im Herzen des Eises von Ryucama (eine Sammlung von Oneshots, zu einer durchgehenden Story zusammengefasst) ================================================================================ Kapitel 5: einsamer Tod ----------------------- Ein weiterer Zeitsprung. Jetzt sind Cesaja und seine Freunde bereits 21 Jahre alt.... und die FF kriegt mehr nen Oneshot-Charakter, was sie eigentlich auch sein sollte. Rajan kehrt von einer Mission heim, die äußerster Geheimhaltung bedurfte. (mit anderen Worten, ihr lest jetzt die erste Geschichte, die ich über Antarctica geschrieben habe! ^^ ich hoffe, es gefällt.) Hauptcharaktere: Rajan (21 Jahre alt, Fähigkeiten: Feuer-Offensive/Telepathie, Rang: Captain/Offizier), Sato (21 Jahre alt, Fähigkeiten: Empathie 3. Grades/Telepathie, Rang: Leutnant/Unteroffizier), Chargal (53 Jahre alt, Fähigkeiten: Gestik/Empathie 2. Grades, Rang: General) Rajan neigte den Kopf. Sein langes rotes Haar fiel ihm nach vorne über die Schultern. "Erheben Sie sich, Captain." Ohne zu zögern, richtete sich der Rothaarige auf und hob den Blick. Kommandant Chargal nickte. "Ich bin froh, dass Sie zurück sind, de Finnes. Es gab Gerüchte, nach denen Sie gefallen wären." Er berührte vorsichtig das Symbol an Rajans Stirn, den nach oben geöffneten Halbkreis. Feurige Offensive. Seine Fingerspitzen wanderten nach unten, zu dem senkrechten Strich der Telepathie, wo sie verharrten. "Aidan schwor uns, er würde es spüren, wenn Sie sterben würden. Sato ebenso. Doch wir konnten nicht eingreifen, um Sie zu finden." Ein Vorwurf klang in seiner Stimme mit. Chargal berührte geistesabwesend seine eigene Stirn. Eine Klaue über zwei schrägen Strichen. Gestik und Empathie zweiten Grades. "Die Verteidiger Antarcticas fürchten einen Angriff durch die Allianzen." Rajan seufzte. "Ist das nicht immer so? Antarcticas sture Neutralität bringt uns doch dauernd in diese Lage. Entweder wollen sie uns auf ihre Seite ziehen oder uns vernichten, damit uns die andere Nation nicht bekommt!" Chargals Augenbrauen sanken herab. "Sie spielen ein gefährliches Spiel. Sie wissen, wozu wir Mages fähig sind. Würden wir unsere Kräfte einer Seite zur Verfügung stellen, wäre dies automatisch der Untergang der anderen Partei!" "Immer noch besser, als wenn wir ständig von beiden Seiten bedroht werden!", schoss Rajan zurück. "Eben nicht!Wir haben ohnehin einen schlechten Stand in der Gesellschaft! Würden die Menschen sehen, zu was wir wirklich in der Lage sind, glauben Sie, sie würden uns mit offenen Armen empfangen? Wir sind mächtiger als ihre stärksten Waffen! Man würde uns hassen, mehr als jemals zuvor. Das dürfen wir nicht riskieren!" Rajan seufzte und schwieg. Chargal ließ das Thema fallen. "Leutnant Satos Schwäche hat sich wieder bemerkbar gemacht. Er bat darum, Sie mögen bei ihm vorbeischauen, wenn Sie zurückkehrten." Rajan nickte und verneigte sich. Der Kommandant tat es ihm gleich und entließ ihn damit. Als der junge Offizier die Gänge entlangschritt, fragte er sich, was ihn erwarten würde. Sato war das beste Beispiel, dass auch die Mages massive Probleme haben konnten, die sie einfach nicht in den Griff bekamen. Satos Fähigkeiten waren enorm, aber sie machten ihn sehr verletzlich, denn Sato war Empath dritten Grades und gleichzeitig ein starker Telepath. Das bedeutete, dass er jedes Gefühl, jede Emotion ebenso wie jeden Gedanken wahrnahm, der nicht sorgsam abgeschirmt wurde. Die meisten Mages taten dies zwar automatisch, aber speziell in einer Menschenmenge wurden diese Barrieren brüchig und Sato bekam eine Flut von Eindrücken mit - der zarte junge Mann war regelmäßig bei großen Sitzungen zusammengebrochen. Als er vor der Tür zu Satos kleiner Wohnung stand, atmete er tief durch. Dann klingelte er. Ein schwaches "Ja?" ließ ihn zusammenfahren. Satos Stimme klang furchtbar! Als die Tür aufschwang - Sato schloss die Tür nie ab, denn er wusste um seine Schwäche und darum, dass er schnell Hilfe brauchte, wenn es zu einer Krise kam - zögerte Rajan nur einen Sekundenbruchteil, ehe er eintrat. Er fand seinen Freund in seinem Bett liegend vor. "Rajan! Schön, dass du kommst!" Er lächelte. Rajan nickte und ließ seinen Blick über Sato gleiten. Das blasse, behütete Gesicht war umrahmt von lockigen braunen Haaren, die flauschig auf dem Kissen lagen. Sein ohnehin schmaler, zart gebauter Körper zeichnete sich knochig unter Decke und Schlafanzug ab. Sato hatte Gewicht verloren, zu viel, als dass er noch als gesund bezeichnet werden konnte. Rajans Blick wanderte zu den vielen Medikamenten, die an Satos Bettschränkchen standen, hinüber. Er machte sich nicht die Mühe, die langen Namen zu entziffern, er kannte genug, um zu sehen, dass Sato momentan wohl die Medikamentenindustrie allein versorgen könnte. Teure psychische Blocker standen neben noch teureren Antidepressiva und Bewusstseinstrübern. Er zeigte auf den Stapel. "Wieviel hast du intus?" Sato schüttelte den Kopf. "Nichts, momentan. Der Blocker wird erst in zwei Stunden fällig, wenn die Flieger zurückkommen. Die Trüber brauche ich zum Einschlafen, die Antidepressiva, wenn ich mitbekomme, wenn wieder jemand einen anderen hasst und dergleichen." "Du klingst schlecht, Sato. Ich mache mir Sorgen." Sato zwang ein Lächeln auf seine Lippen, von dem Rajan ganz genau wusste, wie unecht es war. "Ich weiß. Aber du bist ja jetzt hier. Ich bin mir sicher, es geht mir bald wieder besser!" Rajan neigte den Kopf. "Ich fühle mich geehrt." Sato lächelte. "Ich bin froh, dass du da bist. Ich habe..." Er brach ab. Entsetzen spiegelte sich auf seinem Gesicht. "Großer Gott!", hauchte er. "Aidan!" Er begann zu zittern. "Aidan!" Sein Gegenüber öffnete zögernd seinen Geist. Der Schrecken in Satos Geist überflutete ihn, doch er nahm deutlich wahr, auf was ihn sein empathischer Freund aufmerksam machen wollte. Aidans Geist war fort. Dort, wo ein Stück seines Bewusstseins hätte sein sollen, war Leere, das Band, das Rajans und Aidans Geist miteinander verbunden hatte, wehte zerrissen durch Rajans Verstand. Das konnte nur eines bedeuten: Aidan war tot. Wortlos schloss Rajan den zarten Empathen in die Arme. Sato schniefte, lehnte sich an Rajan. Die Tür öffnete sich und Cesaja und Ryucama standen darin. Beiden stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Sie sahen aus, als wären sie, ebenso wie Rajan, gerade erst von einem Einsatz zurückgekehrt. Cesaja eilte an Rajans Seite und strich Sato sanft über das Haar, während Ryucama ruhig an der Tür stehenblieb. Rajan bedeutete ihm, näherzukommen. Der Blutdefensivler hielt sich noch immer, selbst nach den Jahren der Ausbildung, die sie gemeinsam durchlebt hatten, außerhalb. Lediglich Cesaja vertraute er sich an. Zögerlich kam der Dunkelhaarige näher. "Wie, Sato?" Cesajas Stimme klang rauh und er war den Tränen nah, sah Rajan. Sato holte tief Luft. "Er war im Dienst, auf Patrouille. Sie stießen auf... eine Truppe Menschen - ich weiß nicht, von welcher Nation. Jedenfalls wurden sie überrascht und bis auf den letzten Mann niedergemacht. Es... es waren zu viele. Aidan versuchte noch, seine Leute zu ordnen, aber die Gegner waren zu zahlreich. Aidan... war der letzte... Er... er blieb bei seinen sterbenden... Begleitern... und dann..." Sato vergrub den Kopf an Rajans Halsbeuge in dem langen roten Haar. Der junge Telepath spürte, wie der Empath zu weinen begann. Hilflos strich er ihm über den Rücken, hielt ihn fest, als ihn heftige Schluchzer schüttelten. "Kein Mensch sollte allein sterben müssen.", kam es leise von Cesaja. Ryucama biss sich auf die Lippe. "So etwas darf nicht noch einmal passieren." Der Blutdefensivler richtete den Blick auf das Nachttischschränkchen. "Warum geben wir die Neutralität nicht einfach auf? Dann würde niemand es mehr wagen, uns anzugreifen!" Rajan seufzte. "Ich weiß es nicht..." ...Ich hasse es, meine eigenen Charaktere sterben zu lassen, hab ich das schon mal gesagt? Ah, es tut weh... so weh... *sniff* (bin ich peinlich? ^^') jedenfalls, das Kapi ist das älteste (wie schon oben beschrieben) ich bitte, auf ein paar Ungereimtheiten - falls ich doch welche übersehen hab - hinzuweisen, damit ich sie ausbessern kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)