Mondzeiten von risuma (Eine Drachengeschichte) ================================================================================ Kapitel 39: Aussprache ---------------------- Seth konnte Jono an der Nasenspitze ansehen, dass er eine Menge Fragen hatte, aber er war sich nicht sicher, ob er sie auch wirklich beantworten konnte. Sie saßen wie jeden Morgen an ihrem See und ruhten sich nach ihrem Frühstück und einem morgendlichen Bad aus. Seth räkelte sich in der warmen Morgensonne und ließ sich auf den warmen Sandboden fallen. Er würde mit dem Gespräch nicht beginnen, sondern warten, bis Jono anfing. Jono wusste nicht so Recht, womit er beginnen sollte, es war einfach zu viel, um das sich seine Gedanken drehten. Doch je länger er nachdachte, umso öfter kam er am selben Punkt an. >Warum waren alle so böse auf das schwarzhaarige Weibchen?< fing er vorsichtig an. Wenn er es so recht überlegte, hatten die Menschenweibchen um ihn geworben, so wie es die jungen geschlechtsreifen Drachenmännchen mit den Drachenweibchen taten. Es war etwas ungewöhnlich, dass es die Weibchen waren, aber sonst… „So lange sie den Anstand wahrte, durfte keiner eingreifen, es war ihr Recht. Nur die anderen Frauen hätten ihr Werben beenden dürfen.“, versuchte Seth zu erklären. Bei dem Gedanken an die Feier wurde ihm immer noch schlecht und er versuchte nicht so sehr mit den Zähnen zu knirschen. >Auch du nicht?< wollte Jono ungläubig wissen. „Auch ich nicht. Solange ich nicht dein Ehepartner wäre.“ Seth versuchte ruhig zu bleiben. >Du meinst, auch Yami hätte das bei Anzu dulden müssen, oder Anzu bei Yami?< Das war Jono ein bisschen zu hoch, das verstand er nicht. Bei den Drachen galt Abstand, sobald sich ein Drachenweibchen entschieden hatte. „Ja“, jetzt knirschte Seth doch mit den Zähnen, „obwohl es ungehörig wäre die Brautleute so zu betanzen, das Brautpaar tanzt in der Regel selbst so… aufgeheizt.“ >Ja, aber was hat sie denn falsch gemacht?< Jono ahnte die Antwort, doch noch lieber wollte er sie von Seth hören. „Sie hätte dich nicht küssen dürfen“, antwortete Seth aufgebracht, „nicht so. Und schon gar nicht in der Öffentlichkeit.“ Jono nickte, das hatte er sich schon gedacht. Er hatte es ja auch als falsch empfunden, und von sich aus, diesen Kuss abgebrochen. Sein Kuss gehörte nur Seth… >Nicht in der Öffentlichkeit? Wieso?< Jono verstand grad nicht ganz… „Tanzen Drachen den Paarungstanz in der Öffentlichkeit, wenn alle zuschauen können, wenn andere dabei sind?“, erkundigte sich Seth. >Nein. Das ist etwas ganz privates.< Jono begann zu verstehen. >So ein Kuss gehört zum menschlichen Paarungstanz?< „Ja.“ Das nächste fiel Seth unsagbar schwer, aber er musste es sagen… „Wenn sie mit dir in einer Hütte, oder einem verstohlenen Plätzchen gewesen wäre, dann hätte niemand etwas gesagt, denn sie hat keinen Ehepartner, und du für die anderen auch nicht…“ Seths Herz schlug bis zum Hals, er wollte ihm nicht sagen, dass sie des Dorfes verwiesen worden wären, wenn sie sich als ‚Eheleute’ vorgestellt hätten. >Aber warum hast du denn so lange gewartet, es hat dir doch nicht gefallen?< Das konnte Jono noch weniger verstehen. Um diese Antwort hätte Seth sich gerne gedrückt, aber er wusste, dass es nicht ging. „Wir waren Gäste, es hätte sich nicht gehört, vor dem Brautpaar das Fest zu verlassen. Wie hätte ich das erklären sollen? Solange die Schwarzhaarige dich nicht geküsst hatte, hatte sie das Recht des Festes auf ihrer Seite.“ Jono war mit dieser Antwort aber immer noch nicht ganz zufrieden. >Du hättest doch aber auch zu mir kommen können, in meiner Nähe sein und sie ablenken können.< Seth druckste immer noch herum. Es gefiel ihm nicht, dass er Jono noch nicht zufrieden stellen konnte. „Ja, das hätte ich wahrscheinlich gekonnt.“, gab er ausweichend Antwort. Wie sollte er Jono bloß erklären, dass er ihm die Chance geben wollte Menschenweibchen kennen zulernen, und gleichzeitig Angst davor hatte, dass er sich für eins von ihnen entscheiden könnte. >Aber du hast es nicht gemacht.< stellte Jono sicher fest. „Ja“, schrie Seth gequält auf, „du solltest einfach mal andere Menschen kennen lernen, und auch die Frauen… ich wollte dich nicht stören, ich hab geglaubt, dass es dir Spaß macht. Und ich hatte eine Scheißangst, dass du mit ihr mitgehst. Bist du jetzt zufrieden?“ Seth standen die Tränen in den Augen, er hatte dieses beklemmende Gefühl der Angst noch nicht vergessen. Wie gelähmt hatte er an der Seite gestanden und zugesehen, und wenn die Schwarzhaarige nicht diesen Fehler gemacht hätte… Jono verstand. Seth hatte sich genauso gefühlt, wie er bei seiner Mutter, er wollte ihn genauso wenig mit jemandem teilen, wie Jono wollte dass er sich jemand anderem zuwendete. >Ich hätte mich nicht mit ihr gepaart.< meinte Jono leise, >Dieser Kuss war so… so falsch. Sie roch nicht nach dir, und schmeckte nicht nach dir, und fühlte sich auch ganz anders an. Sie war einfach nicht du…< zärtlich drücke er Seth an sich. >Du bist der einzige für mich, Drachen suchen sich nur einen Partner, und dem bleiben sie treu.< Endlich war dieses ‚Missverständnis’ aus der Welt geschafft und für Seth und Jono kehrte das alltägliche Leben wieder ein. Etwas gab es ja noch, über das Jono gern mit Seth geredet hätte, doch er spürte, dass es besser war, jetzt noch nicht daran zu rühren. Es war wohl noch zu früh dafür. So vergingen die Tage, und es näherte sich bereits wieder Neumond, als Jono etwas einfiel. >Du, Seth, als Yugi zu uns kam, hatte er uns da nicht von Ishizu etwas ausgerichtet?< erkundigte er sich bei Seth. „Stimmt, da war ja was.“, fiel es Seth siedendheiß ein. „Ishizu wollte uns sehen. Dann lass uns gleich los fliegen.“ Seth hatte alles, was mit dem letzten Vollmond zu tun hatte, in den letzten Winkel seines Kopfes verbannt. Zu heftig waren die Gefühle, die er mit diesem Tag verband. Er mochte es nicht, an seine Eifersucht erinnert zu werden, und an seine Dummheit, wie er im Nachhinein erkannte. Er hätte es Jono vorher erklären sollen, dass er ihm die Chance geben wollte sich selbst ein Bild von Frauen, Menschenweibchen, machen zu können, ohne störend dazwischen zu gehen und sich einzumischen. Er hatte aber nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet an dem Tag die Hochzeit von Yami und Anzu gefeiert werden würde. Da ging es wesentlich lockerer zu, denn Wein gab es nicht so oft, er wurde für Feste aufgehoben, und der Umgang mit und unter einander war wesentlich lockerer. Und es gab viele Paare, die mit dem Brautpaar die Hochzeitsnacht ‚feierten’... So hatte er die schlimmsten Stunden seines Lebens verbracht, beinahe unfähig sich zu rühren... Er wusste immer noch nicht, was er getan hätte, wenn Jono mit der Schwarzhaarigen weggegangen wäre... Und auch seine Hochzeitsnacht mit Jono war für seine Erinnerung nicht nur mit eitel Sonnenschein behaftet... da war immer noch Jono, der das gleiche mit ihm auch machen wollte... und das konnte er nicht... noch nicht... er war sich noch nicht einmal sicher, ob er es je zulassen könnte... Also hatte er diesen Tag und diese Nacht aus seinem Gedächtnis verbannt, denn er war mit Erklärungen für Jono verbunden, die er ihm nicht geben konnte. Folge dessen hatte er auch die Bitte Ishizus, sie am See besuchen zu kommen, vollkommen vergessen. Ohne groß nachzudenken flogen sie auch gleich los, um zu erfahren, was Ishizu denn von ihnen wollen konnte. Diesmal konnten sie direkt bei Ishizu landen, und nicht über den See schwimmen, was wesentlich praktischer für beide war. „Da seid ihr ja endlich. Was hat euch aufgehalten?“, begrüßte sie Ishizu mit gespieltem Vorwurf in der Stimme. Seth wurde rot, denn ihm war bewusst, dass es wohl seine Schuld war, auch wenn Jono es heute erst wieder eingefallen war. „Wir hatten es vergessen.“, gab er beschämt zu. „Entschuldige bitte.“ Ishizu blickte Seth forschend an. „Aber jetzt seid ihr ja hier, und damit wollen wir es gut sein lassen. Setzt euch doch zu mir.“, forderte sie die Beiden auf. Gehorsam, und mit schlechtem Gewissen, kamen Seth und Jono Ishizus Aufforderung nach. Ishizu reichte Seth einen Becher voll Tee und blickte nachdenklich zu Jono. „Tee magst du ja jetzt wohl kaum,“, sinnierte sie, „aber wenn du Durst hast, dann stillst du ihn am besten im See. Und wenn du dabei zufällig einen Fisch findest, oder auch zwei, werden wir dir gewiss nicht böse sein.“ Dankbar nickte Jono ihr zu und erhob sich, um zum See zu laufen. Seth hob überrascht eine Augenbraue. Es war offensichtlich, dass Ishizu mit ihm allein sein wollte... „Du hattest die Entscheidung selbst getroffen und ihm keine andere Wahl gelassen.“, kam sie gleich auf den Punkt. Seth begann sich innerlich zu winden, wie gern hätte er dieses Thema vermieden. „Jono konnte nicht wissen, was da passiert. Und die anderen konnten nicht wissen, dass er bereits verheiratet ist, wenn auch nicht mit einer Frau.“ „Aber, Solomon...“, begann Seth als Ishizu ihn unterbrach, „um Solomon kümmere ich mich schon, und um die Meinungen der anderen darfst du dich nicht zu sehr kümmern. Ihr leidet sonst zu sehr, sie werden verstehen, dass ihr euch besonders zu getan seid, dass eine besonders tiefe Form der Freundschaft euch miteinander verbindet, in der eine Frau keinen Platz hat, und dann wird so etwas auch nicht mehr vorkommen. Und wenn der eine oder andere der Wahrheit nahe kommt, so sind es deren Fantasien, auf die ihr nur mit einem Lächeln Antworten dürft. Dann habt ihr einen Platz in dieser Gemeinschaft und seid als Besucher immer willkommen.“ Seth nickte Ishizu dankbar zu. „Yugi kennt also Jonos Geheimnis?“, wechselte sie das Thema. Seth nickte und wurde ein wenig rot, als ihm einfiel, wie er nackt vor Yugi gestanden hatte und es nicht merkte, bis Yugi ihn darauf hinwies. Dabei fiel ihm erst auf, dass er auch jetzt schon wieder nackt war. Sein Gesicht glich einer reifen Tomate und Ishizu lachte laut auf. „Ich hab mich schon gefragt, wann es dir auffällt.“ Ishizu stand auf, holte ein Lendentuch und reichte es Seth, der es sich schnell anlegte und so gleich sichtlich wohler fühlte. „Aber dein Anblick stört mich nicht im geringsten“, grinste Ishizu, „solange keine anderen in der Nähe sind...“ Seth räusperte sich nur und entschied besser darauf nicht zu antworten, gegen Ishizu konnte man nur den Kürzeren ziehen... „Und, war eure Hochzeitsnacht schön? Weißt du jetzt, wofür mein kleines Geschenk gut ist?“, erkundigte sich Ishizu bei Seth, gerade als Jono wieder zu ihnen stieß. Seth verschluckte sich an seinem Tee, er hätte es wissen müssen, Ishizu war krankhaft neugierig, und mischte sich in Dinge ein, die sie absolut nichts angingen. >Die war wunderschön.< antwortete ihr stattdessen Jono, der mit einem Fisch für die Beiden zurückkam. >Seth hat mir den Himmel gezeigt.< Seth wurde schon wieder rot. Hatte Jono denn so überhaupt kein Schamgefühl? Wenn es nur um Jono ging, störte es Seth ja nicht ganz so sehr, aber betraf es ihn selbst, wünschte er sich schon ein wenig mehr Zurückhaltung. >Aber ich durfte ihm nicht die gleichen schönen Gefühle schenken.< beschwerte sich Jono sofort bei Ishizu. Das war ja klar, dachte Seth, das musste Jono auch gleich verraten. Das wunderte Ishizu nicht, doch sie entschied, nach einem Blick auf Seths Gesicht, sich nicht weiter dazu zu äußern. „Warum ich eigentlich wollte, dass ihr hierher kommt, ist eigentlich folgendes: Ich möchte, dass ihr das kleine Drachenmädchen hierher zu mir bringt.“, sagte sie zu den Beiden, während sie den Fisch zubereitete, den Jono aus dem See mitgebracht hatte. „Welches kleine Drachenmädchen?“ Seth schaute verwirrt. „Die kleine Schwester des Bundes, die uns geboren wurde. Ein kleines Drachenmädchen mit einem rautenförmigen Mal auf dem Kopf.“ >Shisara.< rief Jono erstaunt aus. „Ist das ihr Name?“ erkundigte sich Ishizu. „Ja.“, bestätigte Seth. „Aber woher weißt du eigentlich, dass wir die kleine Schwester des Bundes kennen gelernt haben?“ „Das haben wir gespürt.“, erklärte ihnen Ishizu. „Unser Zeichen hat reagiert, als unsere Schwester geboren wurde.“ „Aber das erklärt noch nicht, woher du weißt, dass wir die Kleine kennen.“, entgegnete Seth. „Die Sterne haben mirs gesagt.“, meinte Ishizu schmunzelnd. „Nein, ich kann dir auch nicht sagen, warum ich es weiß, aber es ist nun mal so.“ Eine Weile saßen sie alle nur zusammen und hingen ihren Gedanken nach. „Fliegt ihr noch heute, oder bleibt ihr die Nacht über hier?“, wollte Ishizu von den Beiden wissen. Sie war sich unsicher, was sie lieber wollte, aber eigentlich erwartete sie ihre Urenkelin zum Nachmittag. Seth und Jono schauten sich an... Zu Sonnenaufgang würde er sich verwandeln... sollten sie noch bleiben, oder nicht?... Aber Ishizu nahm ihnen die Antwort ab. „Wenn ihr jetzt noch fliegt, könntet ihr morgen Abend schon wieder hier sein.“ Seth und Jono waren mit dem Vorschlag einverstanden und verabschiedeten sich von Ishizu und bedankten sich für ihre Gastfreundschaft. Seth gab Ishizu das Lendentuch zurück und kletterte auf Jonos Rücken und mit einem kurzen Winken, erhoben sich die Zwei in die Lüfte und flogen davon. Auf einer einsamen Lichtung mitten im Wald landete Jono, obwohl die Sonne noch nicht untergegangen war. „Wieso landest du schon? Wir hätten es bis zu deiner Mutter doch noch geschafft!“, erkundigte sich Seth ganz erstaunt. >Ich will aber nicht mit dir in der Höhle meiner Mutter sein, wenn du dich verwandelst.< erwiderte Jono leicht trotzig. >Ein bisschen will ich auch noch vom Neumond haben... nicht nur dich mit anderen teilen...< Seth musste schmunzeln. Ja, das konnte er sehr gut verstehen. „Das ist schon in Ordnung, mir geht es doch ganz genauso. Dann lass uns unser Essen jagen und uns nach einer Wasserquelle umsehen.“, entschied Seth. Jono jagte also einen Hirsch und zwei Kaninchen und Seth suchte Wasser. Nicht weit von der kleinen Lichtung fand er ein kleines Rinnsal mit herrlich klarem Wasser. Nach einem gemütlichen Abendessen, kuschelte sich Seth unter Jonos Flügel und schlief sicher und geborgen ein. Mit dem ersten Sonnenstrahl verwandelte er sich und kuschelte sich wieder an seinen Jono. Dieser brummte nur zufrieden und bohrte seine Nüstern unter Seths Flügel. Dieser besondere Geruch ließ Jono erst einmal in schöne Träume sinken, die sich alle um einen kleinen weißen Blauaugendrachen drehten, und seine Sehnsucht wurde immer größer. Dies blieb dem Weißen natürlich nicht verborgen, und so langsam verstand er, dass auch Drachen untereinander signalisieren konnten, wann sie sich paaren wollten. Und er wollte sich definitiv paaren, nachdem er Jonos veränderten Geruch wahrgenommen hatte. Wenn er den Duft, den Jonos Bauchfalte verströmte roch, dann begann es in ihm zu kribbeln, seine Bauchfalte schwoll einwenig an und er wurde sehr unruhig. Seth ließ seine Nüstern über Jonos Körper wandern und dieser seufzte zufrieden auf. So schön hatte Jono schon lange nicht mehr geträumt. Er träumte, dass Seth mit ihm den Paarungstanz tanzte, und seine Nüstern setzten sich ebenfalls in Bewegung. Seth war sich nicht sicher, ob Jono träumte oder schon munter war, aber es war einfach nur schön. Natürlich kam Seth mit der Zeit an Jonos Bauchfalte an, die sich schon geöffnet hatte und dem ihn bekannten Duft verströmte. Jono drängte sich Seths Nüstern entgegen, er wollte mehr von seinen Berührungen haben... Seth drehte sich ein wenig weg und wollte, dass Jono auch auf Wanderschaft ging. Als Jonos Nüstern seine Bauchfalte erreichten und seinen Penis berührten, brüllte Seth leise, vor Wohlgefallen, auf. Verwirrt blickten rote Augen in leidenschaftlich verdunkelte blaue Augen. „Häh?“ Seth lachte leise und gab Jono einen Drachenkuss, drückte seine Nüstern auf Jonos. „Guten Morgen, Träumerchen, du träumst wohl morgens immer was ganz besonders Schönes...“, lächelte er und machte mit seinem Paarungstanz weiter. Jono brüllte leise erstaunt auf, als Seth zielstrebig seine Bauchfalte suchte und ihren Bewohner herauslockte. Schwanz schlagend und Jono mit seinen Nüstern anstupsend, forderte Seth Jono unmissverständlich auf, sich mit ihm zu paaren. Jono war sich immer noch nicht sicher, ob er nun wach war oder noch träumte, doch als er Seths warme Zunge an seinem Penis spürte, da war ihm alles egal. Er kam Seths Aufforderung nach, stieg über ihn und drang sachte in ihn ein. Beide Drachen ließen ein wohliges Aufbrüllen hören, gefolgt von immer lauter werdenden Tönen, bis sie mit einem lautem Brüllen das Ende ihres Liebesspiels der Welt um sich herum verkündeten. Jono zog Seth anschließend ganz dicht an sich heran und deckte ihn zärtlich mit seinem Flügel zu. Erschöpft und zufrieden ließen sich die Beiden in einen tiefen Schlummer fallen und erst die im Zenit stehende Mittagssonne weckte die beiden Drachen wieder auf. Jono hatte einen riesigen Hunger und machte sich sofort auf die Jagd nach etwas Fressbarem, während Seth erst einmal seinen Durst an dem kleinen Rinnsal stillte. Jono hatte zwei Wildschweine erlegt, und eines davon brachte er Seth, damit er auch etwas zu fressen hatte, und stillte nun ebenfalls seinen Durst an dem Rinnsal. Erst nun wurde den Beiden bewusst, dass die Sonne tatsächlich schon im Mittag stand. „Nun werden wir es wohl nicht mehr schaffen, bis zum Sonnenuntergang mit Shisara wieder bei Ishizu zu sein.“, meinte Seth grinsend, doch es tat ihm nicht leid. Es war auch kein Problem für ihn, dass sie die Nacht bei Shizuka verbringen würden, immerhin kannte sie sein Geheimnis, und die kleine Shisara auch. Vor ihrem Abflug hoppelten ihnen noch zwei unvorsichtige Kaninchen zwischen die Füße und einigermaßen gestärkt machten sie sich auf den Weg zu Shizukas Höhle. Die Sonne stand schon rot am Himmel, als sie die Höhle von Jonos Mutter sehen konnten. ~~~ Gozaburo fühlte sich nicht wohl, als er mit dem Ältesten auf Erkundungsflug ging. Er hatte gedacht, dass er sich recht bald ein wenig für seine eigenen Zwecke absetzen könnte, aber da hatte er sich wohl getäuscht. Der Älteste schaute sich besorgt die Zusammenrottung der Menschen an, und selbst hoch oben in der Luft, konnte man die Bedrohung wahrnehmen, die von ihnen ausging. ... sie hätten doch immerhin Jahrhunderte lang friedlich nebeneinander gelebt, und Zusammenstöße waren immer tragische Zufälle gewesen. Irgendetwas musste die Menschen verärgert und aufgewiegelt haben, und er fragte sich laut, wie die Menschen auf den Gedanken kamen, dass die Drachen Schuld daran hätten. „Hast du eigentlich eine Ahnung, was die Menschen so wütend gemacht hat, dass sie jetzt Jagd auf uns Drachen machen?“ Erschrocken zuckte Gozaburo zusammen als er so unvermittelt vom Ältesten angesprochen wurde. „Wir haben doch Jahrhunderte lang friedlich nebeneinander gelebt, sie taten uns nichts und wir taten ihnen nichts.“ Der Älteste grübelte weiter. „Habt Ihr denn eigentlich nie etwas bemerkt, wenn ihr auf Jagd wart?“ „Ähm, nein“ Gozaburo tat, als würde er grübeln. „Nein, uns ist nichts aufgefallen.“, setzte er nachdrücklich hinterher und hoffte, dass das Hobby von ihm und seinen Freunden unbekannt blieb. Doch der Älteste machte sich so seine Gedanken. Er hatte den kleinen Drachenjungen nicht vergessen, der in der Nähe einer Menschensiedlung getötet wurde. „Was hatte den kleinen Shiro damals nur dazu veranlasst, zu den Menschen zu fliegen?“, dachte der Älteste laut nach. Gozaburo wurde es unangenehm in seiner Haut. „Ob er jemanden damit beeindrucken wollte? Aber das war doch töricht, wen kann man nur damit beeindrucken wollen, in dem man zu einer Menschensiedlung fliegt?“ Der Älteste schüttelte nur seinen Kopf. Fragend schaute er zu dem Drachen an seiner Seite. Er schätzte die Stärke die er hatte, wenn er auch manchmal ein wenig unbeherrscht zu sein schien. „Wo fliegt ihr drei eigentlich immer hin, wenn ihr jagen geht?“, erkundigte sich der Älteste so nebenbei, denn von den Dreien wusste er am allerwenigsten. Es war ihm nicht entgangen, dass sie sich als Jungdrachen eine Zeitlang einen Spaß daraus machten, die Menschen zu ärgern. Er hatte sich all die Jahre keine Gedanken mehr darum gemacht, es als dummer Jungenstreich abgetan, auch als der kleine Shiro getötet wurde... doch gerade beschlichen ihn ein heißer Verdacht... Wenn die Drei sich seine Standpauke damals eben doch nicht zu Herzen genommen hatten, sondern bis heute weitermachten... wenn das stimmte, dann passte auf einmal alles zusammen, denn der kleine Shiro war oft in der Nähe der drei Drachenmännchen anzutreffen gewesen... Forschend blickte er den Jüngeren an. Gozaburo fühlte sich zunehmend unwohl unter diesem Blick und sah mit Erleichterung, dass sie gleich wieder in der Kolonie waren. „Wir fliegen immer weit in die Berge hinein, und deswegen sind wir so lange unterwegs.“ Gozaburo schaute sich konzentriert die Gegend unter sich an, und überlegte, wie er dem Ältesten entkommen könnte. Das Ganze ging langsam in eine Richtung, die ihm überhaupt nicht gefiel und außerdem bekam er langsam Hunger. Er war nun seit dem frühen Morgen mit dem Ältesten unterwegs, und sie hatten noch nicht einmal angehalten, um etwas zu jagen... Sie hatten die Kolonie erreicht und setzten zur Landung an. „Gozaburo, es wäre gut, wenn du mit Kisara jetzt immer gemeinsam jagen gehen würdest, zusammen könnt ihr eine Gefahr viel schneller erkennen.“ Damit entließ der Älteste Gozaburo und begab sich zu seiner Gefährtin, um mit ihr jagen zu gehen. Gozaburo wartete bis der Älteste ihn nicht mehr sehen konnte und machte sich schleunigst Richtung Westen davon. Er musste unbedingt auf die Jagd gehen... ~~~ Shisara lag in ihrem Nest und hatte viel zum Nachdenken, als sie eine andere Präsenz spürte. „Mama, es kommt jemand.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)