Another Day in Paradise von Riafya (Wo bist du, wenn ich dich brauche?) ================================================================================ Kapitel 5: Neues aus LME ------------------------ Tag auch, meine Lieben. ^^ Endlich hatte ich die Zeit und Muße, mich an diese Kappi zu setzen und es zu schreiben. Ich werde jetzt wahrscheinlich immer einmal, höchstens zweimal in der Woche ein Kapitel on stellen, da mich die Schule ziemlich in Beschlag nimmt. Unseren Lehrern ist nämlich auf einmal aufgefallen, dass wir nächsten Jahr ja in die Oberstufe kommen und bombadieren uns mit Vokabeltests, Leistungskontrollen, Stoffeinheiten, Hausaufgaben, ... Sprich: ich bin etwas im Stress. ^^ Also, falls es mal etwas länger bis zum nächsten Kapitel dauert, wisst ihr ja jetzt, warum. ^^ Aber jetzt wünsche ich euch erst Mal viel Spaß mit diesem Kappili. Bis bald eure Ayako ______________________________________________________________ Neues aus LME Es war 5 Uhr morgens. Im Hauptgebäude von LME herrschte noch friedliche Stille. Die Empfangsdamen ordneten schwatzend ihre Arbeitsplätze, ein paar erste Stars schlenderten gähnend durch die Gänge und ließen sich von ihren Betreuern den Tagesablauf schildern und auch im Büro war nur wenig los, die meisten würden erst in drei Stunden anfangen. Doch das Büro des Präsidenten war bereits gefüllt, ähm... Büro? “Und? Wie gefällt euch meine heutige Dekoration?”, fragte Rory strahlend und sah seine beiden übermüdeten Besucher an. An den Wänden war ein Bild von dem Hafen Miamis, was daran zu erkennen war, weil auf einem der Gebäude auf dem Bild ein Schild war, wo das stand. (Übrigens erstreckte sich das Bild über alle vier Wände.) Der Schreibtisch hatte die Form eines Schiffes angenommen und anstatt der üblichen Stühle hingen von der Decke Hängematten herunter. Rory selbst hatte sich als ein Matrose verkleidet und strahlte über beide Ohren. “Na kommt schon, setzt euch.” Kyoko und Yashiro wechselten einen hilflosen Blick und ließen sich auf den Hängematten nieder. “Nun gut, schön, dass ihr hier seid. Möchtet ihr etwas zu trinken? Einen Kaffee zum Beispiel oder möchtet ihr lieber etwas essen? Wir hätten Kuchen.” “Nein danke, Takarada-san”, lallte Yashiro und gähnte ausgiebig. “Ich muss mich wieder daran gewöhnen, ohne Kaffee auszukommen, oder ich werde auf der Tournee sterben.” “Ah, ja genau darüber wollte ich mit euch reden.” “Hä? Warum wollen Sie mit mir und Kyoko-chan darüber reden?” “Nun, es gibt da eine kleine Änderung in der Jobaufteilung. Yashiro-san, Sie sind hiermit als der Manager von Teens-Rock-School gefeuert.” “WAAAS????? Aber... Wieso? Ich... Ich habe doch immer...”, begann Yashiro entsetzt, doch Rory gebot ihm, still zu sein. “Kano Muan wird nun deinen Job übernehmen, weil er besser ins Musikgeschäft passt. Doch da du einer der besten Manager bist, die LME je hervor gebracht hat, wirst du einen neuen Schützling bekommen und da kommst du ins Spiel, Kyoko-chan.” Er sah die beiden lächelnd an. “Herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Manager.” Die beiden starrten ihn einen Augenblick lang verdutzt an. Rory konnte förmlich beobachten, wie die Informationen langsam in ihren Gehirnen einrasteten, bis Yashiro sagte: “Wow.” Er wandte sich Kyoko zu und streckte ihr die Hand hin. “Nun, dann hoffe ich auf gute Zusammenarbeit.” Kyoko strahlte und ergriff seine Hand. “Ich freue mich sehr darauf, Yashiro-san.” Sie wandten sich wieder Rory zu und wichen unwillkürlich ein wenig zurück. In den Augen von dem Mann hatten sich einige Tränen versammelt. “W... was ist?” “E... es ist einfach so wunderbar zu wissen, dass es jetzt wieder ein Spitzenteam in LME gibt”, schluchzte er und schneuzte in ein überdimensionales Stofftaschentuch, das genausogut ein Teppich sein könnte. “Nun ja... Willst du jetzt eigentlich in dem Musical mitspielen?”, fragte er. Yashiro blinzelte. “Musical?” “Ja, in Anlehnung auf den Roman Meereskind von Midori Takechi.” “Oh, dieser Liebesroman der in Miami spielt?” “Genau der.” “Wirklich? Und welche Rolle würdest du übernehmen?” “Die der Kasumi.” An dieser Stelle wäre es vielleicht angebracht, den Lesern zu erklären, um was es in Meereskind überhaupt geht. Nun, es handelt sich dabei um eine Liebesgeschichte, die am Hafen von Miami spielt. Die junge Kasumi Honda hat dort einen Anlegeplatz gemietet, wo ihr kleines Segelboot vor Anker geht. Jeden Tag fährt sie damit hinaus auf den Golf von Mexiko und unternimmt Tauchgänge. Mit der Zeit kennen die Arbeiter des Hafens und die Fischer die junge Frau und beobachten sie manchmal, wenn sie wieder ablegt. Was dabei auffällt ist, dass sie immer alleine ist und oft eine traurige Miene aufgesetzt hat. Eines Tages beobachtet Jack, ein Hafenarbeiter, wie sie ins Wasser springt und nicht mehr auftaucht. Nach einer Weile wird er besorgt und fährt mit seinem Motorboot hinaus, um nachzusehen, ob etwas passiert wäre. Tatsächlich sieht er neben ihrem Boot ihren leblosen Körper schwimmen. Im letzten Moment kann er ihr das Leben retten und bringt sie ins Krankenhaus. Dort stellt sich heraus, dass sie sich hatte umbringen wollen. Eine romantische Liebesgeschichte zwischen Jack und Kasumi beginnt, die von vielen kleinen Nebenhandlungen und musikalischer Begleitung umrahmt wird, allerdings mit einer dramatischen Todesszene endet. “Juhuuu! Das heißt, wir fliegen nach Miami”, jubelte Yashiro begeistert, als die beiden das Büro des Präsidenten verließen. Kyoko lächelte. “Ja, das werden wir. Aber erst nächste Woche und dann bleiben wir dort zwei Monate. Wirst du es überhaupt solang ohne Kaede aushalten können?” Er seufzte. “Nein, aber was sein muss, muss sein. Außerdem wollte ich schon immer mal nach Miami. Ich bin ein Riesenfan von CSI-Miami musst du wissen. Und die Everglades wollte ich auch schon immer mal besichtigen, da müssen wir unbedingt einen Tag einplanen...” So ähnlich ging es noch eine Weile weiter, bis sie sich zu Kyokos ersten Job begaben: Dark Moon. Die Soap wurde immer noch gedreht, auch wenn sie bald eine Sommerpause einlegen würde, weil Ogata mit nach Miami fliegen würde. (Immerhin ist er der Regisseur.) In der letzten Folge davor würde Mio zurückkehren und alle waren schon gespannt darauf, Kyoko wiederzusehen. Doch wie werden uns jemand anderem zuwenden. Midori blinzelte. “Was?” “Du hast schon richtig gehört”, sagte Kaede und trank ungerührt einen weiteren Schluck ihrer Limonade. “Ich bin schwanger.” “Seit wann?” “12. Woche.” “Wow.” “Wem sagst du das.” “Weiß Yashiro es schon?” “Nö. Ich war eben beim Frauenarzt und jetzt sind wir ja verabredet.” “Na dann viel Spaß.” “Danke, werde ich haben.” Sie verfielen in Schweigen. “Nun, dann solltet ihr vielleicht langsam mal heiraten...” “Weiß nicht. So scharf bin ich nun auch wieder nicht drauf.” “Ja, aber möchtest du ein uneheliches Kind zur Welt bringen?” “Davon gibt es zur Zeit eine ganze menge.” “Ja, stimmt, aber trotzdem. Kuon hätte es sicher auch so gewollt.” “Was Kuon gewollte hätte und was nicht, müsste ich doch immer noch am besten wissen, oder?” “Stimmt”, Midori lehnte sich zurück und musterte sie. “Du kanntest ihn wahrscheinlich am besten. Immerhin warst du seine Schwester.” “Das bin ich immer noch.” “Ja, das bist du. Aber er ist nicht mehr.” Kaede zuckte mit den Achseln und trank einen weiteren Schluck. Sie saßen auf der Veranda eines süßen Cafés inmitten eines Parks in Tokio. Es war ein friedlicher Ort und um diese Uhrzeit war auch nicht besonders viel los. Somit hatten die beiden Frauen ihre Ruhe und konnten ungestört miteinander reden. “Und? Was macht das Studium?” “Och, es läuft bestens. Ich komme gut voran. Und was macht dein neuester Roman?” “Der wächst und gedeiht, meine Liebe.” “Du musst ihn mir schicken, von mir aus auch nur das Manuskript. Dann habe ich wenigstens was zu lesen, wenn ich im neunten Monat bin und nichts mehr machen kann.” “Nun, so extrem wird es schon nicht werden.” “Na, wenn du meinst.” “Ja, ich meine... Oh, ist das da nicht Sho?” Kaede drehte sich um. Tatsächlich lief der Sänger lustlos am See entlang. “Sieht ziemlich deprimiert aus, der Gute.” “Ich frage mich, was ihn so zugerichtet hat”, sagte Midori. Die beiden Frauen sahen sich einen Augenblick an, dann standen sie auf und schlenderten zu ihm hinüber. Sho hatte sich inzwischen auf einer Bank niedergelassen und sah wirklich fix und fertig aus. So ähnlich wie jemand, der gerade einen Marathonlauf hinter sich. “Hey, Fuwa-kun, kann es sein, dass du ein Problemchen hast?”, fragte Midori fröhlich und ließ sich neben ihm au fader Bank nieder. Der Sänger sah sie erschrocken an und stöhnte. “Nein, bitte nicht.” “Was denn? Woher diese plötzliche Abneigung, Fuwa-kun?” “Midori, lass den armen Kerl doch in Ruhe. Er hat auch ohne dich schon genug Probleme.” Sho zuckte zusammen und sah sie angsterfüllt an. “Probleme?” “Ja, deine Songs sind wirklich erbärmlich, mein Freund. So deprimierend wie die sind, ist es kein Wunder, dass sie sich nicht verkaufen.” Er senkte erleichtert den Kopf. “Ja, stimmt. Ist klar.” Er erhob sich. “Ich muss dann weg. Bis bald.” “Was ist denn mit dem los?”, fragte Midori verwirrt. Kaede sah ihm nachdenklich hinterher. “Keine Ahnung.” “Saya, wir fahren nach Miami”, rief Kyoko glücklich und knuddelte das kleine Mädchen stürmisch. Diese sah sie verständnislos an. “Ach, stimm ja, du kennst dich ja nicht damit aus. Also, Miami ist eine riesige Stadt in Amerika, das ist ganz weit weg und ich werde da einen Film drehen und du kommst mit.” Sie holte den Laptop hervor, den Yashiro ihr in die Hand gedrückt hatte (und danach hatte er ihr noch Internet eingerichtet, was beide fast in die Verzweiflung getrieben hatte, bis irgendwann Kyoko auf die Idee kam, lieber einen Experten zu rufen) und öffnete den Internet Explorer. “So, hier sind ein paar Bilder von Miami und das da”, sie vergrößerte eines der Bilder, die sie mit Hilfe einer Suchmaschine gefunden hatte, “wird unsere Ferienwohnung sein. Toll nicht? In der Nähe ist auch eine Kindertagesstädte, weil auch andere Schauspieler kleine Kinder mitbringen, da wirst du sicher ganz viel Spaß haben. Und du kannst auch mitkommen, Sen. Toll nicht? Wir fahren alle zusammen nach Amerika.” Er streckte sich und ließ seinen Blick zu dem Sonnenaufgang gleiten, der das Meer zu einem riesigen Feuer werden ließ. “Wunderschön, nicht?”, sagte Pete, einer der Matrosen, die zur Crew der Beloved Molly gehörten. Kuon nickte. “Ja, das ist es.” “Wir fahren heute weiter. Der Captain will nächste Woche nach Miami, um seine Familie zu besuchen. Wir werden dort etwa einen Monat bleiben. Solange arbeiten wir dann im Hafen.” Er wandte sich dem Halbjapaner zu. Seit er sich von seiner Lungenentzündung erholt hatte, die er bekommen hatte, nachdem sie ihn aus dem Meer gefischt hatten, waren sie beste Freunde geworden. “Vielleicht findest du dort jemanden, den du kennst. Hast du nicht gesagt, du wärst in Amerika geboren?” “Ich denke schon, aber ich bin mir nicht sicher.” Pete klopfte ihm auf die Schulter. “Das wird schon, Alter. Und vielleicht finden wir dort einen guten Arzt, der dir aus deiner Amnesie heraushilft. Und dann kannst du zu deiner Familie zurück, wer weiß, vielleicht hast du sogar irgendwo eine heiße Verlobte.” Sie sahen sich an und prusteten gemeinsam los. “Hey, wenn ihr schon Zeit habt, euch hier kaputt zu lachen, könnt ihr auch die Kisten auf das Schiff bringen, Jungs”, rief der Kapitän. “Aye, aye, Captain!”, erwiderten sie im Chor und machten sich an die Arbeit. Sie blickte auf, als er herein kam und wandte sich sofort wieder den Tomaten zu, die sie zerschnitt. “Was ist?” Er zuckte zusammen. So feindselig hatte er sie noch nie reden hören, zumindest nicht mit ihm. “Äh, ich wollte nur etwas zu trinken holen.” “Dann nimm dir was und geh wieder.” Er schluckte und holte ein Glas aus dem Küchenschrank. “Was gibt es denn heute zu essen?” “Spaghetti, siehst du doch.” Er stellte das Glas ab und sah sie misstrauisch an. “Sag mal, hab ich dir irgendwas getan?” Sie antwortete nicht. Er seufzte und füllte das Glas mit Leitungswasser. Dann drehte er sich um und wollte die Küche verlassen, doch da flüsterte sie: “Warum Kuon?” Er drehte sich um und sah das sie ihn tieftraurig ansah. “Warum tust du dir das an?” Das Gesicht hielt ihn für einen Moment gefangen. Er hatte sie noch nie so traurig gesehen. Es tat weh. Verdammt weh, sie so zu sehen. Hastig drehte er sich um und flüchtete vor diesem Bild, während Kaede in der Küche auf den Boden sank und zu weinen anfing. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)