Another Day in Paradise von Riafya (Wo bist du, wenn ich dich brauche?) ================================================================================ Kapitel 22: Wiedersehen im Krankenhaus -------------------------------------- *eure Kommis noch mal durchles* Wow. Das waren aber mal Reaktionen. Ich glaube, ich hab schon lange nicht mehr von ALLEN so lange Kommis bekommen. Gut, es sind jetzt keine Monsterkommentare gewesen, aber trotzdem. *beeindruckt desu* Allerdings teile ich die allgemeine Meinung über Sho nicht. Er ist nicht dieser Idiot, den ihr alle in ihm seht. Ich würde ihn sogar die Rolle des Opfers zuschreiben, aber da ich kaum glaube, dass ihr diese Meinung teilen werdet und ich mit der Erklärung dazu ein ganzes Kap füllen könnte, werde ich es an dieser Stelle sein lassen und ein andermal wieder drauf zurückkommen. Wenn allerdings jemand von euch, meine persönliche Interpretation von Sho haben will, kann ich sie derjenigen gerne per ENS schicken. Ihr müsst einfach Bescheid sagen. ^^ Susilein: Ich hab dir meine Meinung ja schon ausführlich genug geschildert. ^^ Umnije, little-sister und Patrice-Kyoko: Wie gesagt, ich teile eure Meinung über Sho nicht. Auch wenn ich zugeben muss, dass eure Argumente berechtigt sind. Und ich bin froh, dass ihr so denkt. Denn verschiedene Meinungen sind ja erlaubt und erwünscht. ^^ Hokuto: Kaede meinte es genauso. Sie wollte ihn wieder aufbauen. Leider ist der Versuch nach hinten losgegangen. *drop* Serenade: Ob du es glaubst oder nicht, das Kap hat mir keinen Spaß gemacht. Im Gegenteil, ich fand es selbst äußerst deprimierend. Warum ich es trotzdem geschrieben hab? Weil dieser "Unfall" notwendig war, um den Handlungsverlauf so zu beeinflussen, damit es zu dem Ende kommt, dass ich erreichen will. Aber diesmal hat es mir wirklich nicht Spaß gemacht euch und die Charas zu quälen... wirklich. -_kisu_-: Tja... was soll ich da noch groß zu sagen? Du hast es erfasst. Herzlichen Glückwunsch. *dir einen Orden schenk* Auch wenn mir dein Wunsch, einen Cliffi vorgesetzt zu bekommen, Sorgen macht... ^^" Den Songtext hab ich mir übrigens von James Blunt ausgeliehen. Es ist ein kurzes Ausschnitt aus seinem neuen Hit I really want you. Ein wirklich schönes Lied. Hört es euch doch mal an. ^^ Nun denn, was soll ich sonst noch sagen? Viel Spaß mit dem Kap hier. Bis bald, Eure Ayako _________________________________ Wiedersehen im Krankenhaus Are there silver shores on paradise? (Sind dort silberne Ufer im Paradies?) Can I come in from the cold? (Kann ich hineinkommen von der Kälte?) I killed a man in a far away land, (Ich tötete einen Mann in einem weit entfernten Land) my enemy I’m told (Meinen Feind, wurde mir gesagt) I really want you to really want me (Ich möchte wirklich, dass du mich wirklich willst) But I really don’t know (Aber ich weiß wirklich nicht) If you can do that. (Ob du das wirklich tun kannst.) I know you want to know what’s right (Ich weiß, du willst wissen, was richtig ist) But I know it’s so hard (Aber ich weiß, es ist so schwer) For you to do that. (Für dich, das zu tun.) Time’s running out as often it does (Die Zeit vergeht wie sie es oft tut) And often dictates (Und dir oft vorschreibt) That you can’t do that. (Dass du das nicht kannst.) Fate can’t break this feeling inside, (Schicksal kann nicht das Gefühl in mir brechen) That’s burning up through my veins. (Das durch meine Adern lodert) Sie erinnerte sich später oft an das Lied. Es war das erste, was sie hörte, als sie aufwachte. Die Krankenschwester ließ es in ihrem Radio draußen auf dem Gang laufen, damit die Arbeit nicht ganz so trostlos war. Sie vergaß niemals die Stimme des Sängers. Niemals den Augenblick, als sie ihren Sohn neben sich in einem Glaskasten liegen sah und das Gefühl, als sie realisierte, dass er allein war. "Ihr anderer Sohn ist gestorben", war der schlichte Kommentar der Schwester, als sie sie darauf ansprach. Gestorben. Nachdem sie ihn solange in sich getragen hatte. Einfach fort. Ungerecht. Kurz nachdem die Schwester gegangen war, kam ihr Verlobter herein. Sie mussten nicht reden um zu wissen, was in dem jeweils anderem vorging. Also nahmen sie sich einfach bei der Hand und schwiegen. Selbst als ihr Bruder hereinkam, schwiegen sie noch. Bis sie schließlich die Frage stellte: "Wie ist es passiert?" Sie hatte es vergessen. "Der Schock muss einen kurzzeitigen Gedächtnisverlust verursacht haben", meinten die Ärzte. Also erzählten die beiden ihr, was sie wussten und es brach ihr das Herz. "O-nee-chan? Was sind das hier für Leute?" "Das sind Ärzte und Krankenschwestern, Saya." "Und was tun die?" "Sie kümmern sich um Menschen, denen es nicht gut geht." "Oh. Und warum geht es den Menschen nicht gut?" Kyoko sah ihre kleine Schwester halb belustigt an. "Du stellst vielleicht Fragen." "Ich finde, es sind wirklich gute Fragen." Kyokos Augen weiteten sich und sie drehte sich um. Vor ihr stand ein blondhaariger Mann, der sie anstrahlte. "Shin!", rief sie und fiel ihm in die Arme. "Arbeitest du ab jetzt hier?" "Nein, aber ich wollte ein paar Untersuchungsergebnisse abholen." Er löste sich von ihr und kniete sich vor Saya hin. "Und? Was machst du hier, meine Kleine?" "Wir gehen Kaede-chan und das Baby besuchen", strahlte sie. "Oh, da tut ihr was feines", entgegnete Shin. "Sie wird sich sicher freuen." "Warst du schon bei ihr?" "Ja, vorhin. Es geht ihr soweit gut, auch wenn der Schock ihr anzumerken ist." "Es war ja auch schrecklich. Was ist eigentlich passiert?" "Soweit ich weiß, hat sie sich mit Sho Fuwa unterhalten und der hat sie aus einen mir unbekannten Grund geschlagen. Dabei hat sie laut Zeugenaussagen das Gleichgewicht verloren und ist der Hügel runtergefallen, auf dem sie standen. Ein Sturz ist sowieso immer bedenklich, besonders bei einer Schwangerschaft." "Dieser Arsch", fauchte Kyoko und sah die Kleine sofort entschuldigend an. Diese kicherte nur. Shin schüttelte den Kopf. "Ich bin mir nicht sicher, ob er wusste, was er tat. Er macht mir sowieso schon länger Sorgen.” “Wie meinst du das?” “Nun, Sho benimmt sich schon länger so seltsam. Ich frage mich, ob er vielleicht eine psychische Erkrankung hat.” “Denkst du?” “Ich vermute es.” “Oh...” Die beiden schwiegen eine Zeit lang. “Na ja, ich muss dann auch schon wieder. Es war schön, dich getroffen zu haben, Kyoko-chan.” Damit drehte er sich um und verschwand zwischen den Leuten. “Nun denn, komm Saya. Wir müssen Kaede finden.” Sie nahm die Kleine bei der Hand und gemeinsam kämpften sie sich zu dem Empfangstresen durch. Dahinter stand eine schlecht gelaunte Schwester, die den Eindruck machte, nur noch auf ihren Ablösung zu warten, anstatt zu arbeiten. Sie hatte kurzes, abstehendes, knallrotes Haar, das ein mürrisches, schmales Gesicht umgab. Da die Frau allerdings Japanerin zu sein schien, zumindest bezeugten das Hautfarbe, Augen und ihr perfektes Japanisch, vermutete Kyoko, dass die Haare gefärbt waren. Sie trug eines dieser weißen Schwesteroutfits, wie man sie aus Arztserien kannte, die inzwischen immer populärer wurden, Kyoko allerdings nicht interessierten. An ihrer linken Brust war ein kleines Namenschildchen hängen, wo in schwarzen, langweiligen Ziffern der Name “Nora Tsubaki” stand. “Guten Tag, was kann ich für Sie tun?”, fragte Tsubaki-san gelangweilt. “Ähm, wir würden gerne Kaede Hizuri-san besuchen, wenn es möglich wäre”, entgegnete Kyoko höflich. Die Frau ließ ihren Blick über das sie und ihre Schwester schweifen und hob eine Augenbraue. “Hizuri-san, sagten Sie? Nun, leider bin ich nicht befugt, Ihnen einfach so zu sagen, wo sie sich befindet. Ja, ihre Familie hat mir sogar ausdrücklichst verboten, einfach so Leute zu ihr zu lassen.” “Hören Sie, Tsubaki-san. Ich bin eine sehr gute Freundin der Familie.” “Das sagen sie alle”, teilte die Schwester ihr mit. “Wenn Sie jetzt bitte gehen würden...” “Ich bin Kyoko Mogami! Hizuri-san hat sicher nicht gesagt, dass ich nicht hineindarf.” “Er sagte aber auch nicht, dass...” “Gibt es hier ein Problem?” Die beiden Frauen wandten sich überrascht um und Saya kreischte begeistert auf. “Guck mal, O-nee-chan! Das ist der Fotomann!” Kyoko schluckte und starrte Kuon an. Er war es wirklich, stand nur ein paar Meter von ihr entfernt und sah neugierig zwischen den dreien her. Gut, er hatte jetzt blonde Haare, aber er war es. Da gab es keinen Zweifel. Es waren dieselben brauen Augen, die jetzt ihren Blick streiften. Dasselbe angedeutete Lächeln, das er immer aufgesetzt hatte, wenn er Ärger roch. Am liebsten hätte sie sich sofort in seine Arme geworfen, aber sie hielt sich zurück. Kuon erinnerte sich nicht an sie. Das hatte Yashiro ihr erklärt. Er hatte sein Gedächtnis verloren. Also hätte es ihn wahrscheinlich abgeschreckt, wenn sie ihn plötzlich umarmt hätte. Kuon derweile betrachtete die junge Frau neugierig. Er hatte das Gefühl, ihr schon einmal begegnet zu sein und als er das Kind neben ihr sah, erinnerte er sich wieder. "Ah, Sie waren doch in Miami, nicht wahr?" Kyoko sah ihn verdutzt an, doch er hatte sich bereits hingekniet, um mit Saya auf gleicher Höhe zu sein. "Na? Bist du diesmal nicht verloren gegangen?" Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Da bin ich aber froh. Nicht, dass sich deine O-nee-chan wieder Sorgen macht." Er erhob sich wieder und streckte Kyoko die Hand hin. "Kuon Hizuri", sagte er. "Sie sagten, Sie kennen meine Schwester?" Kyoko nickte mit trockenem Mund und ergriff seine Hand. Sie war warm und am liebsten hätte sie sie nie wieder losgelassen. Doch er entriss ihr seine Hand sofort wieder und bedeutete ihnen, mit ihm zu kommen. Tsubaki-san sah ihnen empört hinterher, sagte jedoch nichts. "Wie war noch gleich Ihr Name?", fragte er, als sie durch die Gänge der Klinik liefen. "Kyoko", antwortete sie ruhig. "Kyoko Mogami. Und das ist meine Schwester Saya." Kuon blinzelte. Kyoko Mogami. Der Name sagte ihm was. Hatte Kaede ihn nicht einmal erwähnt? “Du warst Schauspieler”, erklärte seine Schwester überflüssigerweise. “Und mit dieser jungen Frau da”, fügte sie bei dem Bild einer unheimlich wirkenden Schwarzhaarigen hinzu, “warst du zusammen. Bis zuletzt.” In diesem Moment begann die Folge und die Schwarzhaarige begann mit der offensichtlichen Hauptdarstellerin zu sprechen. Kuon bekam bei ihrem Anblick eine Gänsehaut. “Mit ihr war ich zusammen?”, fragte er nach. Kaede kicherte. “Stimmt, als Mio ist Kyoko-chan ziemlich abschreckend, aber eigentlich ist sie der netteste Mensch auf Erden. Glaub mir. Auch wenn ihr beide euch oft gestritten habt. Aber das haben wir auch oft.” Er musterte Kyoko. Ja, es musste diese Schauspielerin von Mio sein. Sie sah genauso aus und auch einige Gestiken und Mimiken waren sich ähnlich. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Kyoko nicht ganz so angsteinflößend war. "Waren wir zusammen?" Die Worte waren draußen, bevor er sie stoppen konnte und ihr Gesicht verfärbte sich zusehends, bevor sie zaghaft nickte. Er schluckte. "Tut mir leid." "Was tut dir leid?" "Dass ich dir weh getan habe." "Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen!", widersprach sie heftig. "Du kannst doch nichts dafür, dass du ins Meer gestürzt bist. Das hätte jedem passieren können!" "Und dass ich mich nicht mehr an dich erinnere", fügte er hinzu. "Das ist auch nicht deine Schuld." Er hörte den Schmerz in ihrer Stimme. Offenbar hatte sie gehofft, dass er sie doch nicht vergessen hatte. Aber leider hatte er es. Dennoch spürte er eine gewisse Verbundenheit zu ihr. Sie war ihm bereits in Miami sympathisch gewesen, obwohl er sie dort nur von weiten gesehen hatte. Vielleicht konnte er sich ja neu in sie verlieben...? Sie kamen vor dem Zimmer an, in dem Kaede lag. Die Tür war offen und sie konnten hineinsehen. Kuons Schwester saß auf dem Bett und hatte ihren Sohn in den Armen, den sie liebevoll ansah. Neben ihr saß Yashiro, der einen Arm um ihre Schulter geschlungen hatte und mit der Hand des anderen Armes die Wange des Babys streichelte. Kuon und Kyoko blieben bei diesem Anblick stehen und beobachteten die beiden schweigend. Das Bild war einfach zu intim. Da konnten sie jetzt nicht einfach stören. Schließlich blickte Kaede auf und entdeckte sie. Die Andeutung eines Lächelns schlich sich auf ihre Lippen. "Na? Wie geht's?" Yashiro wandte sich auch um und strahlte. "Kuon! Ich habe dich ja noch gar nicht richtig begrüßt!" Er stand auf und umarmte ihn. "Es ist ja so wunderbar, dich endlich wiederzusehen." "Ich freu mich auch. Obwohl ich mich nicht an dich erinnere." "Das nehm ich jetzt aber persönlich", entgegnete er blinzelnd. "Und Kyoko-chan, schön dass du gekommen bist." "Ach, da ist doch nichts groß dabei", murmelte sie. "Saya!", rief der Manager, anstatt auf die große Schwester einzugehen und kniete sich hin. "Na? Was machst du denn hier?" "Kaede-chan und das Baby besuchen!", kreischte sie fröhlich. "Da wird sich das Baby aber freuen", entgegnete er und nahm sie kurzerhand auf den Arm. "Komm, gehen wir zu ihm." Er trug sie zu Kaedes Bett und das Mädchen betrachtete staunend den kleinen Jungen. Kyoko folgten den beiden leise und betrachtete die junge Mutter. Ihr Kopf war mit einem Verband verbunden und sie sah sehr müde aus. Man konnte auch die Spur der erneuten Trauer aus ihrem Gesicht herauslesen, doch die Freude über den Jungen in ihren Armen und die Menschen, die bei ihr waren, überragte. Kyoko fragte sich, ob sie weinen würde, wenn es dunkel werden würde und niemand mehr da wäre. "Hallo, Kyoko-chan", sagte sie. Ihre Stimme war heiser. "Hi, Kaede-chan." Sie sah den Jungen an. “Wie heißt er denn?” “Ben”, antwortete sie lächelnd. “Nach einem alten Freund.” “Ja, aber das nächste Kind bekommt einen japanischen Namen”, versicherte ihnen Yashiro und alle lachten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)