Die Detektive des Polizeihauptquartiers von Diracdet (Teil 3 des Detektiv Conan-Noir Crossovoers) ================================================================================ Kapitel 12: As the Evening fades... ----------------------------------- Hallo an alle Lesenden, Erstmal begrüße ich alle ganz herzlich und bedanke mich erneut für die vielen Komms zum letzten Kapitel. Tja und nun kommt das allerletzte Kapitel dieser FF. War ja doch nicht ganz so schlimm geworden, oder? Daher gebe ich im Vorweg erstma eine allgemeine Danksagung aus an die Kommischreiber (ohne Ordnung): Shelling__Ford, Shi_Ran-chan, Vertschl, Leira, MiwakoSato, nuenni, Ran_Mori1, catgirl222, Y1986girl, Lomira, fritti-girly, -Kisara-Kaiba-, Kazuha92, Shinigami-Killua, ich hoffe ich habe niemanden vergessen sowie an die Leute, die meine FF auf die Favoliste gesetzt haben: -Kisara-Kaiba-, catgirl222, Kiki_Strike, Konan_chan, Lomira, Mark, MiwakoSato, nuenni, Ran_Mori1, schwarzerfalke, Shelling__Ford, Shinigami-Killua, Shi_Ran-chan, Vertschl An Alle VIELEN; VIELEN DANK!!!!!!!!♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Ich hoffe, es hat euch gefallen. Wie ich eingien schon sagte, und andere es wohl wissen, es ist nur eine Episode in einer REihe, also werde ich auch eine Fortsetzung hierzu schreiben. Wird dann aber keine Miwaru, soviel vorweg. Falls jemand trotzdem Interesse hat, und möchte, dass ich ihm dann bescheid gebe, so möge er oder sie - ich weiß, mehrheitlich sie - mir das bitte sagen. Noch kurz, es wird wie im letzten Kapitel mit zwei Zeilen Astand einen Szenenwechsel angedeutet, aber diesmal nicht nur zwischen Takagi und Sato. Viele liebe Grüße, Diracdet Kapitel 12: As the Evening fades... „Prost!“ Mit lautem Klirren stießen die voll geschenkten Whisky-Gläser zusammen. Wataru hatte sichtlich Probleme mit dem einen Schluck, den er zu sich nahm, während Subaru genüsslich und langsam die Füllung halbierte. „Wie kannst du so was nur gerne trinken?“, mokierte sich sein Bruder. „Erinnert es dich nicht... an die Organisation?“ Zum ersten Satz wollte er noch lachen, beim zweiten aber wurde er doch wieder ernst. „Woher weißt du das? Dass die Mitglieder der Organisation Namen alkoholischer Getränke haben? Ich hab dir zwar den einen, Vermouth, genannt, aber das ist ja nun kein allzu großer Hinweis.“ Wataru überlegte kurz, vermied dann aber eine direkte Antwort. „Könntest du... einige am Namen erkennen, also, du weißt schon, sagen, der ist der und der? Wer ist zum Beispiel... Gin?“ Er hatte erwartet, dass Subaru nach längerem Nachdenken verneinen, abstreiten würde, genaueres zu wissen, aber stattdessen... „Das ist jemand, dem du nie begegnen möchtest, Wataru. Glaub mir. Das ist...“ Er zögerte. Er hatte wohl gehofft, mit dem Moment des Anstoßens wäre das Thema für heute erledigt, aber das war es für seinen Bruder noch nicht. Ihm fehlte ja auch die rechte Information zum Beschreiben dessen, was er über diese Person gehört hatte, nach der er sich erkundigte. „Du bist beneidenswert und doch auch jemand, dem man nur Mitleid zollen möchte. Weißt du das, Wataru?“ Dieser sah nur unverständlich zu ihm hinüber, nahm einen weiteren Schluck um sein Gesicht zu verbergen und in Erwartung der Erklärung. „Du bist beileibe nicht dumm, das wissen wir beide, das wissen auch einige andere. Im Gegenteil, eigentlich warst du einer der besten in der ganzen Schule damals. Und du kannst sehr gut kombinieren. Das Einzige, was dir dabei fehlt, ist der Mut zur Entscheidung. Viele hätten gerne deinen Intellekt, niemand aber deine Schüchternheit. Sie verrät deine Schwächen. Und genau jetzt, mit solchen Fragen, legst du sie offen. Du hast garantiert schon deine eigene Einschätzung gemacht. Wie viel weiß der Junge, wie viel davon hält er zurück? Was hat es mit der Organisation auf sich, die ich dir gerade beschrieben habe? Aber du folgerst dann nicht, weil du zu sehr zweifelst. Du bist ein Mitglied der ausführenden Organe dieses Landes. Du, gerade du solltest nicht zweifeln, sondern handeln. Also, sag du es mir, Wataru, wer ist Gin?“ Er wirkte, als wälzte er seine Gedanken im Kopf, reihte sie aneinander, um dann die Schlussfolgerung, um die er gebeten wurde, zu präsentieren. „Conan hatte diesen Namen mehrfach erwähnt. Das heißt, er ist ihm begegnet, Gin aber entkommen. Conan ist aber ein ausgezeichneter Fallensteller, was Verbrecher angeht. Berücksichtigt man noch deine Aussage von eben über ihn und über das Ergebnis eurer Maulwurf-Suchaktion, würde ich sagen... Er ist ein strategisch versierter Mörder, der für bedeutsame Aktionen in der Organisation eingesetzt wird.“ Seine letzten Worte formulierte er dann doch wieder mehr als Frage. „Beeindruckend, echt! Und nun sag ich dir noch eins: der Kerl ist nicht mal der Chef der Organisation. Du solltest nicht so naiv tun und einfach solche Fragen in den Raum werfen. Das könnte dich sonst deinen Kopf kosten. Dafür ist dein Leben doch noch zu schön. Apropos, wie gehts Miwako eigentlich?“ Er wollte unbedingt wieder weg davon und diesmal schien es auch zu klappen. Als Wataru langsam sich der Frage bewusst wurde, ging seine Gesichtsfärbung schlagartig ins rote über. „Also... ich... äh... was macht denn eigentlich deine Frau gerade? Und wie geht’s unsern Eltern? Du wohnst ja doch näher und ich hatte in letzter Zeit so viel zu tun...“ Ihr war überhaupt nicht nach Anstoßen zu Mute. Mühsam hatte sich Miwako nach Hause geschleppt, versucht, den vorbei gehenden Menschen keine Gefühle zu offenbaren. Sie erinnerte sich am Ende nur noch flüchtig an den Weg. Das Licht schaltete sie nur kurz an, hätte es am liebsten gleich wieder ausgemacht, aber sie musste erst die kleine regelbare Lampe finden. Es sollte kein Licht brennen, weil es auch in ihr nicht brannte. Nicht mehr. Fast in Trance bewegte sie sich auf den Schrank zu, öffnete eine Tür und griff nach zwei Objekten. Ja, drei Jahre ist es her, seit dem Tod von Matsuda und außer damals hat sie das so nie wieder getan. Sie setzte sich. Da stand es vor ihr: das Glas und daneben... die Flasche. Das Gesicht des kleinen Jungen tauchte vor ihrem geistigen Auge auf, wie er lächelnd naiv dahin redete. 'Conan.' Dann verwandelte er sich in Shinichi Kudo, der souverän gerade einen Fall aufklärte. Sie war ihm in real nie begegnet, hatte nur öfter sein Bild in der Zeitung gesehen und von den Kollegen von ihm gehört. „Nein, ich bin naiv. Tse, wie blind kann man eigentlich sein?“ Man wies sie mit dem Finger auf ihn hin und letztlich war es doch Takagi, der lange vor ihr ihn durchschauen konnte. Hatte sie es einfach nicht wahr haben wollen? „Ein einzelner Mensch lehnt sich gegen die Organisation auf und ich... ich fürchte mich vor ein wenig Wahrheit, obwohl ich...“ Sie hielt ihre Hand vor sich, besah sie im schwachen Licht. „Warum bin ich ihnen damals beigetreten? Klar, um zu verhindern, dass ich noch einmal jemandem, der mir viel bedeutet, nicht helfen kann. Aber... kann ich es denn jetzt? Wataru... Wenn sein Bruder wirklich beim Geheimdienst arbeitet, wird er ihn vielleicht schützen können. Aber Shinichi Kudo? Er ist als Conan auch ein sehr guter Freund, jemand, der mir viel bedeutet. Wenn ich ihm aber helfe und dafür gegen die Organisation vorgehe, dann... werden sie mich töten. Verdammt, was soll ich denn tun?“ Wütend schlug sie mit der Faust auf die Tischplatte, spürte, wie ein Wassertropfen auf die Haut fiel. Eine weitere Träne. Ihre linke Hand suchte den Deckel der Flasche löste den Schraubverschluss. Danach wanderte sie den Hals entlang bis zu einer Breite, in der sie sie ergreifen konnte und verkippte sie in Richtung Glas, in welches sich der Alkohol ergoss. Sie wollte gerade das Glas anheben, als ihr Blick auf das Flaschenetikett fiel. Ein italienisches Getränk. Unterhalb des Namens stand in geschwungenen Lettern Carpe Diem Nutze den Tag, Horaz Mache etwas, etwas, dass deinem Leben einen Sinn gibt. Ein ironisches Lächeln glitt über ihre Lippen, dann trank sie das ganze Glas auf einen Schluck. „Was denn, du willst heute Abend nicht noch ins Labor, Ai?“ Der Professor blickte doch reichlich erstaunt vom gerade beendeten Abwasch auf. „Nein, dieser Tag war lange genug, auch wenn es vielleicht nicht so aussah. Ich werde noch duschen und dann verschwinden.“ Mit diesen Worten bewegte sie sich ruhig hinaus und Richtung Badezimmer. Er konnte nur verwundert hinterher sehen. 'Ein anstrengender Tag? Sie meint das wohl psychisch. Aber das könnte sie dann auch sagen.' Er räumte noch die letzten Sachen weg und ging seinerseits zurück ins Labor. Kaum, dass er die Tür hinter sich schloss, flitzte Ai vorbei zur Haustür. 'Tut mir Leid, Professor, aber diesmal muss ich meine eigenen Nachforschungen anstellen.' Sie griff nach dem Schlüssel für die benachbarte Villa Kudo, öffnete und verschloss leise die Tür und rannte hastig mit einer Taschenlampe unterm Arm hinüber. Sie war schon ein paar mal hier, so dass sie sich bis zum entscheidenden Raum, der Bibliothek im Keller, ohne Licht durchtasten konnte. Erst hier machte sie es kurzzeitig etwas hell und ging die Reihen der Bücher ab. 'Gut, dass er alphabetisch ordnet. Wenn man Shinichi so sieht, hätte man bei seinem Vater auch ein Chaos erwarten können. L..., M..., N... Noir!' Sie erstarrte fast, als sie auf einem dünnen Heftchen, dass sich beim Herausnehmen als lose Blättersammlung entpuppte, die vier Buchstaben las. 'Dacht ich mir doch, dass er auch darüber Informationen gesammelt hat.' Ein paar dickere Bände daneben rückte sie auseinander, so dass es aussah, als fehlte nichts im Regal. 'Es ist besser, wenn du das vorläufig nicht siehst, Shinichi.' Sie klemmte es unter den Arm, schaltete die Lampe wieder aus und machte sich auf den Rückweg. In ihrem Zimmer verstaute sie es in ihrem Nachtschrank, bevor sie zum Badezimmer zurück rannte und die zur Tarnung angeschaltete Dusche wieder abstellte. Dann ging sie wieder in ihr Zimmer, verschloss die Tür und holte das Büchlein heraus. Kogoro Mori hatte sich den Abend in ihm bekannte Lokalitäten verzogen und so waren nur Ran und Conan daheim beim Abendessen. Er saß nachdenklich am Tisch. Er aß zwar, war aber eigentlich nur körperlich anwesend. 'Was mach ich nur mit den beiden Inspektoren? Offensichtlich weiß Takagi jetzt Bescheid. Sato aber wirkte noch eher unbeholfen. Dennoch, beide waren bei Akemis Grab. Hätte ich das Ai erzählt, wäre sie ausgeflippt. Aber der Brief wird sie wohl erstmal zur Erkenntnis gebracht haben, dass sie dort nichts finden. Wenn herauskommt, dass sich auf diesem Friedhof häufiger Polizisten herum treiben, wird die Organisation doch noch aufmerksam darauf. Dann finden sie Akemis Grab und Ai kann wirklich nicht mehr hin. Meine Eltern sind durch Interpol geschützt. Über Ai wissen sie vermutlich noch nichts. Noch nicht. Und ob ihnen der Name Shiho etwas sagt, steht auch noch nicht fest. Die Sache ist wirklich verzwickt. Ich kann sie eigentlich nicht mit hineinziehen. Umgekehrt, wenn sie schon so weit sind, dort nach einem Hinweis zu suchen, könnten sie mir vielleicht sehr helfen. Es würde die Arbeit mit der Polizei auf jeden Fall vereinfachen. Und letztlich ist es ja nicht irgendein Fall, an dem sie arbeiten, sondern...' „Conan, hallo?“, unterbrach ihn Ran in seinen Gedanken. „Hast du was gesagt?“ „Ja, hab ich, und zwar schon ne ganze Weile! Wie war denn nun euer morgendlicher Ausflug in die Wälder?“ 'Ach ja. Ich hatte Ran erzählt, der Professor, Ai und ich wollten heute Morgen in die Wälder fahren und einige Tierarten uns ansehen.' „Äh, also sehr schön. Viele Schmetterlinge haben sich gezeigt und zwei Krähenschwärme.“ Ran zuckte bei dem Wort kurz zusammen. „Was Krähen? Aber Conan, du weißt doch wohl, dass Krähen Boten des Unglücks sind. So was ist doch kein schönes Erlebnis! Gott sei dank ist euch danach nichts passiert, oder?“ „Äh...nein“, meinte er nur mit ironischem Grinsen. 'Ich hatte fast Rans Angst gegenüber allem möglichen Aberglauben vergessen. Obwohl, es war ja eigentlich auch ein schlechtes Zeichen.' Ihre Miene wandelte sich bei seiner Aussage wieder zum zufriedenen Lächeln. „Was grinst du denn so, Ran?“, musste er schließlich doch neugierig anfragen. „Ach weißt du. Gestern Abend war es ja schon so spät und heute Morgen warst du so früh raus, da hatte ich gar keine Gelegenheit, dir zu erzählen, was ich bei Sonoko gestern noch erfahren habe.“ Jetzt musste er an seinem Bissen kurz schlucken. „Bei Sonoko?“ 'Oh nein, doch nicht etwa...' „Heute Abend zeigen sie im Fernsehen einen der großen Filme mit Sharon Vineyard.“ Und nun verschluckte er sich fast. „Und dafür... hust... hust... musst du mich so... hust... erschrecken...hust?“ Sie hatte sich ohne zu zögern zu ihm gebeugt, versuchte ihm mit rückenklopfen zu helfen. „Conan, geht's dir noch gut? Aber was meintest du denn eben mit erschrecken?“ Er sah sichtlich berührt zu ihr auf. Die Frage war ernst gemeint. Sie hatte diese Reaktion so nicht erwartet und verstand sie auch jetzt noch nicht. „Ach...nichts. Aber es klang nur nach was bedeutsamerem...“ Jetzt fing er sich einen bitterbösen Blick ein. „Ich meine, das ist ja toll. Du hast doch mal erwähnt, dass du ein Fan von Sharon Vineyard bist. Die meintest du doch, oder?“ „Ja genau die. Die große Hollywood-Ikone und ihre Filme sind keine Kleinigkeit, klar? Nebenbei, Sonoko ist auch Fan von ihr. Daher hab ich's ja erfahren.“ „Was, Sonoko ist Fan von Sharon Vineyard?“ Er wirkte von dieser Aussage doch sehr überrascht. „Sind ihr solche Filme nicht etwas zu ernsthaft und unromantisch? Ich dachte, sie ist da mehr der Richard Gere oder George Clooney Fantyp.“ „Mhm“, musste sie vor sich hin schmunzeln. „Du kleiner Frechdachs, du. Machst du dich gerade über meine Freundin lustig? Aber es stimmt schon, so hätte ich sie bisher auch nicht eingeschätzt. Aber gestern Abend, als ich bei ihr ankam, hatte sie gerade eine Mappe zwischen ihren Sachen versteckt. Als sie dann noch kurz für kleine Mädchen musste, hab ich einen winzigen Blick riskiert. Auf der Mappe stand Sharon Vineyard. Rein geguckt hab ich natürlich nicht, aber sie dann nachher mal auf ihre Lieblingsschauspielerinnen angesprochen. Und da hat sie sich dann verplappert.“ Das völlig verwirrte Gesicht des Jungen machte ihr nun doch etwas Angst. 'Wusstest du das etwa nicht, Conan?' In Zeitlupe stellte sich dann doch wieder ein leichtes Lächeln wieder ein. „Tja, da muss ich mich wohl bei Sonoko entschuldigen. Aber sag mal, was für ein Film ist das denn nun?“ „Ähm, warte, lass mich überlegen...“ Sie holte die Fernsehzeitung heraus, während Conan das Gerät einschaltete. „Ah, 'Die Geschichte der Jocelyn Grange.' Ein Film über so eine gefeierte Schauspielerin, wie sie, die nach außen aber nur als eine ihrer Figuren bekannt war, aber niemand kannte sie selbst. Obwohl der Film schon über zwanzig Jahre alt ist, gilt er immer noch als eine ausgezeichnete Beschreibung für die Verhältnisse in Hollywood. Man kennt das ja auch von einigen anderen Schauspielern, die durch eine Rolle für immer geprägt waren.“ „Das war doch auch der Film, für den sie den Oskar dann erhielt, nicht wahr?“ „Genau. Ich glaube, das war der Film, der mich erst für sie begeistert hat, als ich ihn vor zehn Jahren das erste Mal sah. Ich liebe diese eine Stelle, wo sie jemand fragt, wer sie denn nun wirklich sei. Jocelyn Grange oder doch nur eine der Rollen. Sie antwortete: 'Ich bin ein Mensch. Und ich bin der Mensch, der ich bin. Nicht mehr, nicht weniger. Keine dieser Schatten entspricht mir, auch wenn ich sie alle bin. Denn gleichzeitig bin ich niemand von ihnen. Keine Maske ist Realität, sondern lediglich Schutz davor. Und hinter der Maske bin ich... Jocelyn Grange.' Ich kann sie mittlerweile auswendig.“ „Merk ich schon. Aber, 'keine Maske ist Realität'? Wie meinte sie das denn?“ „Also, sie meinte, dass die Menschen Masken aufsetzen, um die Wahrheit zu verdecken. Die Realität. Sie wollen sie verdrängen, sich in schönere Phantasien flüchten, aber wirklich ist man nun mal nur dahinter.“ Sie schien richtig zu deduzieren, wie ein Lehrer und wirkte auch richtig stolz, bis Conan sie darin dann doch erschütterte. „Aha. Du kannst also auch das Interview mit Sharon über diesen Film genau wiedergeben?“ „Äh..also.., naja. Och man, Conan, ich war da sechs, da bin ich auch nicht gleich dahinter gestiegen. Das konntest du doch eben auch nicht, oder?“ Sie blickte ihm tief in die Augen, bis er leicht angerötet sich zum Fernseher wandte. „Oh, da sieh mal, Makoto ist im Fernsehen.“ „Und nun Nachrichten aus dem Sport. Das große Karateturnier in New York musste kurzfristig abgesagt werden, nachdem einer der Hauptsponsoren wegen Geldmangel abgesprungen ist. Der japanische Star Makoto Kyogoku sagte daraufhin, es sei sehr bedauerlich für den hiesigen Karatesport, dass dieses große Turnier jetzt wohl einige Jahre nicht mehr stattfinden könne. Er werde die freie Zeit nun aber nutzen und freue sich, in Tokio der in einer Woche stattfindenden Stadtmeisterschaften beiwohnen zu können.“ „Oh man, Makoto kommt nach Japan und ist bei den Stadtmeisterschaften anwesend?“ Sie wirkte völlig von der Rolle. „Das heißt, er kann deine Titelverteidigung beobachten, Ran.“ „Jetzt hör schon auf!“ Sie war doch peinlich berührt errötet. „So weit bin ich doch gar nicht, dass ich gleich von Titelverteidigung sprechen kann. Aber Sonoko wird schon ganz aus dem Häuschen sein. Sie hat aber auch manchmal ein Glück. Sie muss nicht mal groß rufen, damit ihr Freund...“ Sie verstummte. “Ran...“ „Äh, was Conan?“, versuchte sie sich wieder zusammen zu reißen. „Ich wollte dir nur zustimmen was für ein Glück für Son...“ Jetzt verstummte er. 'Glück? Glück, dass man nicht kaufen kann?' Mireille griff ruhig nach der Tasse, die Kirika ihr auf den Tisch gestellt hatte und ging zur Fensterfront, betrachtete den Mond, der am klaren Nachthimmel erschien. Ihre Wohnung war abseits der Innenstadt mit einiger freier Sicht. Kirika dimmte das Licht und setzte sich an den Tisch. „Er ist schön, nicht wahr, Mireille?“ „Der Mond? Sicher. Er kreist so ruhig herum um die Erde, als gingen ihn die Ereignisse hier unten nichts an. Ebenso ruhig wie der Junge. Er wandelt durch die Reihen der Menschen, ohne dass sie ihn wahrnehmen. Und doch ist er so bedeutsam für sie, wenn sie seine Wege kreuzen. Was denkst du über ihn, Kirika?“ „Er ist beeindruckend. Die beiden Fälle hat er ausgesprochen schnell und in Gänze gelöst.“ „Ja, aber... genügt das? Du weißt, worum es geht. Welche Bedeutung es hat.“ Sie nickte nur. „Und auch wenn er ein Meisterdetektiv sein sollte, so ist das trotzdem nicht unbedingt das, wonach wir suchen.“ „Nicht unbedingt, aber wenn er es nicht ist... dann gibt es vielleicht... niemanden.“ Kirikas Blick bekam etwas leicht melancholisches. „Niemals! Ich weigere mich, so einfach aufzugeben.“ Sie ging auf ihre Freundin zu und sah ihr tief in die Augen. „Vergiss niemals, was es bedeuten würde! Vergiss das nie!“ Ein leichtes Lächeln folgte ihrem verwunderten Blick, der Mireille fortführen ließ. „Was verlange ich denn schon? Nur das Unmögliche. Ist doch auch nicht die Welt.“, grinste sie ihr entgegen und nahm ihre Teetasse wieder an sich. „Du hast vor, ihn zu testen, oder Mireille? Aber das könnten Les Soldats als Problem sehen.“ „Ein Test? Nein. Ich habe keine Zweifel mehr an seinen Fähigkeiten. Ein Detektiv testet nicht. Er beweist... Mhm, der Tee ist echt gut geworden, Kirika.“ Ai blätterte die Seiten durch, bis ihr ein Blatt entgegen fiel. Die Kopie einer Buchseite eines offenbar sehr alten Werkes. Einige Zeilen waren darauf mit rotem Marker gekennzeichnet. 'Das ist es!' Ein eiskaltes Gefühl beschlich sie, als sie die Worte las, auf die sie einmal, vor einigen Jahren selbst gestoßen war: „Noir, das ist ein Name, ein Schicksal ...“ „... ein Schicksal aus alten Zeiten.“ Kirika war nun doch zu Mireille herangetreten und murmelte den Vers vor sich hin. Mireille nickte nur und setzte fort. „Zwei Mädchen, die den Tod beeinflussen.“ „Ihre dunklen Hände schützen den friedlichen Schlaf des Neugeborenen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)