Blutohnmacht von Liare (Ein Vampir mit außergewöhnlichen Vorlieben und Eigenschaften) ================================================================================ Kapitel 17: Spaß ---------------- @ NirwanaLupus: Herzlichen Dank für den verbalen Blumensrauß ;)!!! lg conny „Ähmmm, Faye?“ Faye? FAYE!!!“ Immer lauter werdend dringen die Worte in mein Bewusstsein. „Verdammt, es kann doch gar nichts falsch gelaufen sein,“ eine besorgte, ja leicht panische Stimme. „Was ist denn los?“ frage ich Sly dann. Ich würde mir jetzt ja gerne die Augen reiben, aber diese verfluchten Menschen-zersäge-Kästen bieten nur äußerst mangelnde Arbefreiheit. „Verehrtes Publikum, nichts passiert!“ Sly hat sich den Zuschauern zugewendet. „Meine Helferin ist nur eingeschlafen.“ Wie erwünscht atmet das Publikum auf und beginnt zu applaudieren und zu lachen Kaum ist der Applaus verstummt, bitte ich Sly darum mich am Fuß zu kratzen, er weigert sich, sagt er möge keine Käse. Die Leute lachen, wir haben unseren Spaß. Das gefällt mir! Danach darf ich zum Ausgleich Sly gefesselt im Wasser versenken, wobei ich darauf hinweise, was für ein Gefährliches Unterfangen das doch ist. Dass Sly Stunden unter Wasser aushalten könnte lasse ich selbstverständlich weg. Die Leute sehen erstaunt hin, wie sich der scheinbar immer panischer werdende Sly zu befreien versucht. Luftblasen steigen aus seinem Mund und ich wende ihm meinen Rücken zu, damit man denkt, ich würde nicht mitbekommen, dass der Magier in ernsthaften Schwierigkeiten ist. Die Menge hält den Atem an. Dann tue auch ich so, als würde eich etwas bemerken, aber seine Zeichen völlig missdeuten. Ich flirte ihn an und winke ihm. Kurz darauf hat er es doch geschafft und die Menge jubelt wieder. Wir machen das nicht immer so. Manchmal lassen wir ihn auch zu Boden sinken und tun so als wäre er tot. Um ihn dann beim Ausgang Arme voller Rosen verteilen zu lassen. Das können wir aber nur machen, wenn wir die letzten im Programm sind. Was wieder von dem Aufbauaufwand abhängig ist. Was wir da schon die Leute haben kreischen lassen. Das amüsiert uns immer wieder! Seit wir zusammenarbeiten hat sich die Magiershow verwandelt. Wir versuchen immer etwas Pep reinzubringen. Sicher, nicht jeder versteht unseren Humor, aber wen interessierts? Der Direx war zumindest begeistert. Ist halt ein bisschen was anderes, wenn der Magier seine Gehilfin mal eben zerschnitten zur Seite schiebt und mit was anderem weiterzumachen. Das geht zumindest so lange gut, bis er mich wieder braucht, dann werde ich halt wieder 'zusammengesetzt', oder wieder aus irgendwelchen Kästen rausgelassen. Auch das glitzer Kleid für mich ist weggefallen, stattdessen trage ich ein bauchfreies Oberteil und einen kurzen Rock die aus verschiedenen hängenden kunstlederfetzen bestehen. Dazu trage ich kniehohe rustikal wirkende Schnürstiefel. Dann und wann hat Sara etwas glitzerndes eingearbeitet und so kann ich ohne, dass es komisch wirkt Sly seine Hasen abnehmen und sie hungrig anstarren. Gelegentlich Schleppe ich auch einen großen Topf mit auf die Bühne. Sly nimmt mir dann immer das Tier ab und drückt es einem Zuschauer in die Hände mit den Worten, er möge doch das arme Tier vor seiner verfressenen Gehilfin schützen. Alles in allem bin ich richtig Glücklich! Nur Larise nervt mich! Verfluchtes Artistenflittchen! Das ist MEIN Magier! Er weiß nur noch nichts von seinem Glück! Merry und ich halten Kontakt via Internet. Manchmal chatten wir, aber meistens schreiben wir bloß Mails. Ich muss doch auf dem Laufenden gehalten werden! Was jagt Proffi so in die Luft? Wer ist als Letztes auf Tretmine Merry getappt? War hat es geschafft den werten Herren der Schöpfung in den Arsch zu treten? Letzteres Ereignis will allerdings einfach nicht eintreten!!! „Faye?“ Ich blicke von Saras Laptop auf, von dem aus ich Merry gerade geschrieben habe. „Ja?“ Was willst du Artistenflittchen? „Duuu? Ich würde furchtbar gern mal wissen, wie es ist Slys Assistentin zu sein... darf ich mal mit ihm proben?“ Allein? Kannste knicken! „Aber sicher! Wir wollen in ner Stunde des Üben anfangen. Kannst ja gerne mitkommen!“ Ich lächle sie freundlich an. Meine Liebe, an mir wirst du dir die Zähne ausbeißen! Jawohl! Marvin ist tot. Ich lebe. Keiner weiß wie lang, aber die Zeit, die ich lebe will ich genießen. Und dieses Artistenflittchen wird mich garantiert nicht davon abbringen! Jetzt wo ich neuen Lebensmut habe, gebe ich ihn nicht mehr her! Und mag sie noch so sehr ein ganzer Vampir sein! Sie ist nicht begeistert! Natürlich nicht. Eigentlich will sie sich auch gar nicht in die diversen Maschinchen einspannen lassen. Nein, es würde ihr viel besser gefallen, wenn sie sich mit Sly in eine stille Ecke verziehen könnte. Aber das werde ich bestimmt nicht zulassen! Schnapp ihn dir! Hat mir Merry geschrieben und genau das werde ich tun! „Ja, gerne,“ bringt sie dann schließlich raus. Sie lächelt mich an, obwohl sie genauso wie ich weiß, dass wir Konkurrentinnen sind. Als ich eine Stunde später aufkreuze ist das Artistenflittchen schon da und ich muss grinsen, als Sly ein wenig erleichtert ist mich zu sehen. Sly ist einfach der Typ Mann, der erst mal einen Schritt rückwärts macht, wenn jemand mit so offensichtlichen Gründen auftaucht. Trotz seines fortgeschrittenen Alters ist er doch etwas schüchtern, wenn es über nicht mehr so ganz platonische Beziehungen geht. So ist er einfach. Auf der Bühne ist er extrem extrovertiert und im normalen Leben sehr schüchtern. Ich finde das süß! „Ah, Faye! Da bist du ja endlich! Du bist zu spät“ begrüßt er mich. Als ob wir nicht Beide wüssten, dass ich immer zu spät komme! „Sorry, das Buch war grad so spannend,“ meine Standardausrede. Larise sieht mich vernichtend an. Ich hoffe, die hat nicht vor auf mich loszugehen! „Sly,“ fragt sie dann unendlich unschuldig, „Zeigst du mir den Trick, bei dem man so aussieht, als ob ein Stück von einem fehlen würde?“ „Auja, Sly, pack sie doch mal in den Kasten! Ich will mal sehen wie des von aussen aussieht,“ grinse ich. Hab ich schon erwähnt, dass das Teil verflucht ungemütlich ist? „Oder besser, einen Trick wollte ich ewig schon mal an jemand Anderem sehen! Die von Schwertern durchbohrte Jungfrau.“ Meine Augen blitzen Sly begeistert an. Ich will das tatsächlich schon ewig sehen, mal abgesehen davon, dass es noch unbequemer ist! „Ok, dann machen wir die durchbohrte Jungfrau,“ stimmt mir Sly zu und bittet Larise sich in den betreffenden Kasten zu legen. Ich dagegen mache es mir bequem und genieße es, mal nicht diejenige zu sein, die sich unter den Schwertern winden muss. Sicher die Dinger sind leicht biegbar, aber auch nur leicht! Und tatsächlich kaum ein paar Sekunden später findet Larise das Ganze nicht mehr soooo toll. Tja Pech, da muss sie jetzt durch! Ich habe nie behauptet, dass es einfach ist Slys Assistentin zu sein. Im Gegenteil, wenn er experimentierfreudig ist, kann es auch mal dazu kommen, dass ich ne Packung Blut brauch. Aber das Spaß isses Wert. Nein, ich steht nicht auf Schmerzen! Und um unser heutiges Treffen abzurunden schwebt auch noch Sara herein und bittet Sly um eine Anhebekonstruktion für ihre neue Feennummer. Sly lässt mich und Larise stehen und geht mit Sara mit. Währenddessen beobachte eich Larise, wie sie versucht in eine bequemere Position zu kommen ohne die Vorrichtung zu zerstören. Da kann se lange danach suchen, hab ich auch schon versucht! Grinsend beobachte ich sie, wobei ich mit fiesen Blicken durchbohrt werde. Hab ich jetzt Angst? Wenige Minuten später sind die andern Beiden zurück. „Faye, warum hast du sie nicht rausgelassen?“ „Wie jetzt und was ist mit den restlichen zwei Schwertern?“ frage ich unschuldig zurück. „Ich glaube Larise möchte nicht, dass ich die auch noch anbringe, nicht?“ Er hat sich Larise zugewendet und lächelt sie leicht an. Sie erwidert den Blixk, allerdings leicht verkniffen. Während ich das Artistenflittchen also befreie, zeigt Sly Sara noch ein paar kleine Tricks. Deren Urteil ist allerdings vernichtend. „Da fehlt der Glitter!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)