Dementia von -Krone- (Snape X Harry) ================================================================================ Kapitel 2: Pensum ~ Eine Aufgabe -------------------------------- Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, war er schweißgebadet. Und dieses Mal erinnerte er sich sofort an den Traum. Klein zurückbleibendes Glücksgefühl wie am Tag davor. Aber nun da er den Traum kannte, wäre er sich mit einem guten Gefühl auch seltsam vorgekommen. Noch immer versuchte er, den Traum zu verstehen, aber es gelang ihm nicht. Da einzige, was ihm dazu einfiel, waren die Visionen, die er im letzten Schuljahr gehabt hatte. Vielleicht war auch dieser Traum von einem Anderen verursacht worden? Aber wieso sollte das wohl jemand machen? Das ergab alles überhaupt keinen Sinn. „Harry, ist alles in Ordnung?“ Er hatte nicht mitbekommen, dass Ron schon wach war. Als er den Kopf zur Seite drehte bemerkte er Rons sorgenvollen Blick. Eigentlich war nichts in Ordnung, aber er wollte seinen Freund nicht wegen einem dummen Albtraum beunruhigen. Außerdem wollte er nicht wissen, was Ron sagen würde, wenn er ihm erzählte, er habe von einem Snape geträumt, der ihm seine Liebe gestand. Oder was es auch immer war. Also grinste er nur leicht und nickte. „Klar, Mann!“ „Dann ist ja gut“, sagte Ron erleichtert und setzte sich langsam auf, „du hast nämlich mal wieder im Schlaf gesprochen“ Schlagartig war Harry hellwach und saß mit einem Ruck ebenfalls kerzengrade im Bett. „Wie bitte? Was habe ich gesagt?“ „Keine Ahnung, ich konnte dich nicht wirklich verstehen. Hattest du einen Alptraum?“ „Ja, aber ich kann mich nicht mehr wirklich daran erinnern“, log Harry. Er fühlte sich nicht besonders gut dabei, seinem Freund nicht die Wahrheit zu sagen, aber alles andere wäre viel zu peinlich gewesen. Er ließ sich wieder nach hinten fallen und seufzte leise. Schon wieder gingen ihm die Bilder der Nacht durch den Kopf. „Ich gebe dir Leidenschaft, mein Geliebter“ – Was bedeutete das. Er raufte sich die Haare. Nach dem Frühstück saßen sie zu dritt in der Bibliothek und suchten nach Quellen für einen Zaubereigeschichte-Aufsatz. Es ging wieder um irgendwelche Zwergenaufstände im Mittelalter. Was war nur mit dieser Spezies los, dass sie die ganze Zeit Unruhen auslösen mussten? Und warum, bei Merlin, mussten sie das wissen? Harry könnte wetten, dass über neunzig Prozent der Zauberer, die die Schule abgeschlossen hatten, sich an keinen einzigen dieser Aufstände mehr erinnern konnte. Hermine würde eine der wenigen Ausnahmen bilden, denn sie war mit Feuereifer bei der Sache. Sie saßen in der hintersten Ecke der Bibliothek, wo sie wahrscheinlich so schnell niemand stören würde. Leider. Harry saß auf einem der Tische und blätterte unmotiviert in einem der Bücher, die Hermine aus den hohen Regalen zu ihm herunterschweben gelassen hatte. Das Schlimmste war, dass man in jedem Buch, nur ungenaue Notizen zu den Aufständen um Belrym den Stinkenden fand und so unzählige Bücher durcharbeiten musste, um nur einen groben Überblick über die Geschehnisse zu erhalten. Während er die vergilbten Seiten durchblätterte und sich kleine Notizen auf sein Konzeptpergament machte, drifteten seine Gedanken ungewollt immer wieder zu seinem Traum zurück. Wäre das Thema ihres Aufsatzes nicht so unglaublich langweilig gewesen, Harry wäre sich sicher gewesen, dass seine Freunde gemerkt hätten wie abgelenkt er war. Ron seufzte laut auf und klappte das Buch zu, das er gerade durchgeblättert hatte. „Hier steht auch nichts Neues drin. Binns hätte uns ruhig ein paar Bücher empfehlen können, meinte ihr nicht?“ Dann griff er sich das nächste. „Ron!“, klang es aufgebracht hinter einem der nahen Bücherregale hervor. Hermine hatte sich ein Stück von ihnen entfernt, aber keine Chance, dass sie auch nur eine Klage überhören würde. „Meinst du wenn du erstmal aus der Schule raus bist, wird es immer jemanden geben, der dir sagt in welchem Buch du nachschlagen musst?“ „Nein, aber nach der Schule werde ich nie wieder Informationen über Zwergenaufstände brauchen!“, grummelte Ron und blätterte die nächste Seite so heftig um, dass sie fast zu Staub zerfallen wäre. Die Bücher waren wirklich schon sehr alt. Auch Harry schlug nun sein Buch zu und stand auf. „Ich werde mich auch mal ein bisschen umsehen, glaube ich“, nuschelte er und streckte die verspannten Arme. Schon wieder hatte er gelogen, aber diesmal tat es ihm weniger Leid. Er ging durch die Reihen der Bücher und ließ seinen Finger über die rauen Buchrücken gleiten. Was genau er suchte, wusste er nicht, aber es musste hier in dieser Bibliotheca doch irgendetwas geben, das ihm helfen konnte diesen verrückten Traum zu vergessen oder ihn zumindest zu verstehen. Das erste Buch, das er fand war ein Zaubertrankbuch in dem ein Vergessenstrank aufgeführt war. Das Dumme war nur, dass man mit ihm nicht gezielt eine Erinnerung löschen konnte sondern je nach Dosierung ganze Partien des Gedächtnisses. Außerdem griff es das Kurzzeitgedächtnis an und das konnte er so gar nicht brauchen. Dann fand er ein Buch über Traumdeutung, aber da standen nur die gleichen albernen Dinge drin, die er auch schon im Wahrsageunterricht gehört hatte. Er blätterte es dennoch durch. Er sah zuerst unter dem Stichwort Feind nach. Dort stand, ein Feind würde für die Seiten an ihm stehen, die er selbst nicht mochte. Das Stichwort Liebesgeständnis fand er nicht im Register, also schaute er zuerst unter Liebe nach. „Wenn sie andere verliebt sehen, lassen Sie sich verführen, ihre Pflichten zu vernachlässigen“. Harry schnaubte verächtlich und wollte das Buch ins Regal zurückstellen, doch er stockte, denn nun wurde auch auf der anderen Seite ein Buch aus dem Regal genommen und zum Vorschein kam das starre Gesicht Professor Snapes. Der ausdruckslose Blick erinnerte ihn viel zu sehr an seinen Traum, als dass er in diesem Moment noch klar denken könnte. „Guten Tag, Professor“, grüßte er hastig und schob das Buch ins Regal zurück. Dann flüchtete er sich zurück zu seinem Aufsatz über die Zwergenaufstände um endlich diesen dummen Traum aus seinen Gedanken zu verbannen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)