Bitterböse Schönheit von abgemeldet (Wenn ein arroganter Egomane und ein launischer Callboy zu viel Zeit miteinander verbringen, kann das nur Welten stürzen) ================================================================================ Kapitel 17: Die Mumie --------------------- Vidar suchte sich ein Programm, wo er weder denken, noch mitleiden musste und kicherte immer mal wieder leise vor sich hin, während er einfach nur Katans Nähe genoss und sich noch stärker an Katan schmiegte, doch das schlechte Gefühl wurde er trotzdem nicht los. Er hatte es schon oft gehabt, aber nie mit jemanden darüber gesprochen. Nicht einmal mit Louis. Wie sollte er jemand auch erklären, dass er Bilder sah von uralten brennenden Dörfern, von Burgen und Menschen die mit Schwertern aufeinander los gingen. Bilder aus Zeiten, wo es noch keinen Strom und keine Autos gab. Plötzlich erinnerte sich Vidar an etwas. An das Bild das Katan ihn gezeigt hatte. Es war genauso alt, wie die welche er ab und an sah, also verstand es der Engel vielleicht. „Katan?“ fragte er also irgendwann leise. Katan brummte nur um zu signalisieren, dass er zuhörte. Gerade fragte er sich ernsthaft, was zur Hölle Vidar sich bei diesem Programm eigentlich dachte und versuchte sich langsam an die Fernbedienung ranzutasten. „Kann man als Engel auch in die Vergangenheit sehen? Ich meine, in Zeitalter in denen man nicht gelebt hat?“ fragte Vidar zögerlich. "Klar, mit ein paar Tricks kann er das. Er braucht nur jemanden, der in dieser Zeit durch die Gegend gelaufen ist und der ihn in seine Gedanken lässt. Aber alleine, nein, das geht nicht. Warum fragst du?", erklärte Katan, während er weiter versuchte an die Fernbedienung zu kommen. Vidar zögerte kurz. „Das Dorf was ich immer sehe…“ begann der Silberhaarige leise. „…das gibt es nicht mehr. Ich hab mich informiert. Es ist im Mittelalter einem Feuer zum Opfer gefallen.“ erklärte er beinahe nur noch flüsternd. "Ja, ich weiß und wenn ich mich nicht ganz doll irre müsste es ziemlich weit im Norden gewesen sein. Aber wo ist das Problem?", fragte er ernsthaft irritiert. Aber dann stöhnte Katan, als wäre ihm ein Licht aufgegangen. "Du fragst dich wie du Bilder aus dem Mittelalter in deinen Erinnerungen haben kannst?", wollte der Schwarzhaarige wissen. Vidar nickte nur unsicher. „Das geht doch nicht. Ich hab mit 12 mein Gedächtnis verloren. Woher kommen die Bilder, Katan?“ "Es sind deine Erinnerungen, das ist Fakt. Du hast das, was du da gesehen hast wirklich erlebt. Das Problem ist nur, dass uns das nicht weiterhilft. Du könntest schlicht und ergreifend ein Engel sein, der sein Gedächnis verloren hat. Du kannst auch ein Dämon sein, der sein Gedächnis verloren hat. Man kann es dir auch genommen haben, warum auch immer. Da gibt es noch viel mehr Gründe. Es kann auch sein, dass ein Bann über dich liegt, der eigentlich alles unterdrücken soll, aber du bist stärker als der Bann. Genauso kann es auch sein, dass du ein 17 jähriger Junge bist in dem ein Wesen ruht, dass dir diese Kräfte verleiht. Um ganz ehrlich zu sein besteht sogar die Möglichkeit das du einen neue Rasse bist. Du hast keine Vorstellung, was es alles für Möglichkeiten gibt.", erklärte Katan in aller Ruhe. "Wenn ich mehr von deinen Erinnerungen sehen könnte, würde ich die Möglichkeiten wahrscheinlich eingrenzen können, aber mit dem, was ich bis jetzt gesehen haben, kann ich wenig anfangen." „Aber…“ Vidar wollte das einfach nicht wahrhaben, obwohl ihm seit Monaten schon selbst keine andere Möglichkeit zur Erklärung über blieb. Was wäre wenn er etwas sein würde, das Katan nicht mochte? Wenn er etwas Schreckliches war? Wenn er eine Missgeburt, ein Monster war? „Aber ich sperr mich doch gar nicht gegen dich?“ protestierte er leise. "Doch, tust du. Ich komm nicht rein. Warum ich gerade die Bilder gesehen habe lag nur an deinem Temperament. Ist dir mal aufgefallen, dass sobald du wütend, oder verzweifelt bist deine Kraft besonders stark zum Vorschein kommt?" Katan stoppte kurz und schloss die Augen. Der Zimmerservice brachte gerade das Essen und Katan konzentrierte sich darauf, dass er es auch ja nach seinem Wunsch taten. Die Tür wurde nur so weit geöffnet, dass der Page das Tablett durchschien konnte und er es auf dem Boden abstellte, ohne dass überhaupt nur die Fußspitze über die Schwelle trat. Und so leise, wie sie geöffnet wurde, wurde die Tür auch wieder verschlossen, ohne dass der Mann überhaupt eine Ahnung hatte warum er so handelte. Katan sorgte noch schnell dafür, dass das Tablett auf dem Bett erschien und fuhr dann fort. "Mir ist es eigentlich egal, was du bist. Für mich macht das keinen Unterschied. Aber dir könnte es nicht egal sein. Wenn sich herausstellt, dass du etwas bist, das mit Engeln nicht zurecht kommt, sollten wir das so schnell, wie möglich wissen. Nicht nur wegen dir, sondern auch wegen mir." Katan brauchte ein paar Sekunden um weitersprechen zu können, oder eher um genügend Mut fassen zu können. "Ich hab dich nicht hier, weil ich dich gerne vögeln will. Ich hab dich hier, weil...", wieder stoppte er. "Ich will nicht, dass du gehst und um so länger du bei mir bist, um so weniger ertrage ich den Gedanken, dass du mich nicht willst, nur weil ich ein Engel bin.", flüsterte er, doch hielt Katan wieder an. Das was er eigentlich sagen wollte, brachte er nicht über die Lippen. Zu lang war es her und zu grausam endete es, als das er wirklich sagen konnte, was er wollte und fühlte. "Wir werden es schon herausfinden, hab nur etwas Geduld. Wir finden schon einen Weg." Vidar hob fragend den Blick. Er spürte auch so was Katan sagen wollte und kuschelte sich noch etwas enger an ihn. „Wieso sollte ich nicht mit dir zurecht kommen? Ging doch bisher auch und solang es dir egal ist was ich bin, ist es mir auch egal was du bist.“ erklärte Vidar, wusste aber nicht, ob er hier nicht zuviel versprach. „Ich will einfach bei dir bleiben, Katan. Ich hab noch niemanden gefunden bei dem ich sein konnte, was ich bin, ohne um ihn, oder um sich selbst Angst zu haben und wie bekommen schon raus was für ein Geheimnis in meinem Kopf steckt.“ lächelte der Silberhaarige schließlich und sah doch die gesamtes Zeit nur auf das Tablett. „Hunger.“ maulte er dann leise. Die Decke wurde etwas von Vidar weggeschoben, um ihn endlich den Freiraum zum Essen zu geben. Katan drückte sich etwas weiter nach hinten, um nicht gefahr zu laufen ausversehen berührt zu werden. In dem Augenblick in dem Vidar sich über das Tablett hermachte, konnte Katan endlich die Fernbedienung greifen und diesen Mist abstellen und behielt sich vor einfach mal Nachrichten zu gucken. Hätte ja sein können, dass inzwischen Indien untergegangen ist. Er verdrängte für eine Weile jeden Gedanken um Vidar, atmete nur kurz durch, während der Silberhaarige in Ruhe aß. "Aber eigentlich müsstest du von den anderen Ebenen kommen.", nuschelte er nachdenklich, dass Vidar wahrscheinlich kein Wort verstand. "Diese Kugel mit der du das Dorf zerlegt hast...ist doch untypisch für die Missgeburten auf der Erde." Der Schwarzhaarige zuckte etwas genervt mit den Schultern. "Geduld ist eine Tugend.", brummte er dann und schaltete die Nachrichten ab. Krieg in irgendeinem Land, das noch keine 60 Jahre existierte, war nicht unbedingt etwas das ihn fesseln konnte. Vidar hob bei jedem Laut den Katan von sich gab den Kopf und murrte leise als dieser umschaltete. „Ebene?“ fragte er misstrauisch, doch den Gedanken hier tiefer nachzuhaken wurde von seinem Hunger schnell verdrängt. „Für was wäre es denn typisch. Ich weiß von dem allem genauso viel wie du über mich weißt. Es ist da und Punkt. Also entweder du übst dich wirklich in dieser Tugend oder wir gehen irgendwohin wo wir alle Antworten bekommen, was ich in deinem Zustand aber für ausgesprochen doof halten würde, schließlich will ich nicht wissen was dir begegnet wenn dich schon solche Typen wie dieser Finiheini besuchen.“ maulte Vidar weiter während er einen Bissen nach dem anderen herunterschlang und schon überlegte wie er an noch mehr Essen kommen konnte. Katan lachte gutmütig auf, Vidar konnte es einfach nicht lassen diesen unnützen Engel zu erwähnen. "Finley hat dich wirklich schockiert, oder?", grinste er gehässig. "Weißt du eigentlich, wie oft du den schon erwähnt hast?" Sofort knurrte Vidar wieder. „Dieser Finiheini ist schuld dran, dass ich dich nicht anfassen kann.“ maulte der Jüngere stur und wieder kochte die Wut in ihm hoch. „Da kann man wohl davon sprechen, dass er mich etwas schockiert hat. Aber…“ Vidar dachte sich den letzten Teil nur. „Fragt sich immer noch was du jetzt zu tun gedenkst um an die Informationen in meinem Kopf zu kommen?“ wechselte er dann das Thema. Katan versuchte sein Grinsen zu unterdrücken, mit mäßigem Erfolg. Vidar konnte ja so unterhaltsam sein. "Ich sag es nur noch mal, er hat nur seinen Job gemacht. Und dieser harte Themenwechsel ist auch nicht gerade sehr höflich. Aber gut, erzähl mir von diesem Benedikt.", forderte er mit dem Feingefühl eines Vorschlaghammers. Vidar hatte erst nachdem ihn die Erinnerungen über diesen Mann so aufgewühlt hatten wieder Teile seines alten Lebens hervorgebracht. Es konnte Zufall sein, oder aber es hing mit dem Mönch zusammen. „Er hieß aber Benjamin.“ knurrte Vidar beinahe beleidigt und noch immer funkelten seine Augen wütend. „Und er hat mich gefunden und dann wollte er mich auf den Strich schicken. Hab ich doch schon erzählt, oder?“ Vidar tastete langsam nach der Decke und zog sie sich über den Kopf. „Warum willst du was über ihn wissen? Er war ein Arsch und ein Sadist und was weiß ich noch alles, also nichts über das man nachdenken müsste.“ knurrte der Kleine unter der Decke weiter und dann stieß durch den Stoff plötzlich ein langer vielleicht ein Zentimeter im Durchmesser fassender, zehn Zentimeter langer Eiskristall und bohrte sich über dem Bett in die Decke. Da wo er den Stoff berührtet wurde dieser verbrannt und war doch gleichzeitig gefroren. Mit einem kräftigen Schlag feuerte der Musiker Vidar vom Bett runter, dass er sich auf den Boden wiederfand. Katan selber war ebendso mit einem Sprung aus dem Bett gewichen und starrte nun dieses Ding an, das immer über den Bett schwebte und immer tiefer glitt. "Toll gemacht, Vidar!", meckerte er, schnappte sich den Silberhaarigen plus Decke und zog ihn auf seine Arme. "Los, mach das da weg. Ich tu es mit Sicherheit nicht.", knurrte Katan nicht gerade erfreut über den Eiskristall. Vidar kicherte leise. „So hat Benjamin auch reagiert, nur er konnte nicht mehr reagieren.“ meinte der Silberhaarige und zappelte so lang bis Katan ihn wieder fallen ließ. „Guck, was ich kann.“ meinte er dann beinahe stolz und erhob sich langsam. Mit geschlossen Augen begann der Jüngere die Hände zu bewegen als würde er etwas unsichtbares streicheln und dann begann sich der Kristall zu verformen. Er wurde in der Mitte immer breiter und dünner bis er beinahe einem Spiegel glitt und in der glatten Oberfläche erschienen zwei Angststarre Augen. Sie starrten einfach so vor sich hin, während der Spiegel scheinbar zurückwich und immer mehr von dem Gesicht des Mannes zu sehen war. Es war nicht besonders alt, trotzdem faltig, aber auch aufgedunsen, oder besser einfach nur hässlich, unansehnlich, das komplette Gegenteil zu der Schönheit von Katan oder Vidar. Die kaum sichtbaren Lippen schienen Worte zu formen, doch Ton gab es wohl keinen, aber die Bilder in dem Spiegel, sprachen eigentlich schon für sich selbst. Dieser kann sah seinen Tod, wie der immer wieder auf ihn nieder stieß, ihm Wunde um Wunde zufügte, indem er schnell herangeschossen kam und dann genauso schnell wieder hinter den Spiegel zurückwich, sodass man immer nur kurz silberne Haare oder den Schatten eines Körpers erahnen konnte. Zum Schluss jedoch streckte sich dem Mann in der Kutte eine Hand entgegen. Die schlanken Finger glitten immer weiter auf die Brust zu um schließlich in dem massigen Körper zu verschwinden. Ein kurzer Ruck und das Gesicht des Mönches wurde fahl, aber noch immer starrte erschrockenes Leben aus den mausgrauen Augen, als die Hand sich aus dem Körper zurückzog und ein schlagend Herz darin lag. „Wir sehen uns Benjamin.“ Diese Worte konnte man verstehen. Sie wurden mit Vidars Stimme gesprochen, doch sie war beängstigend kalt und tropfte vor Verachtung. Das Bild in dem Eisspiegel begann zu verblassen und dann taute die Fläche einfach bis sie im nichts verschwand und Vidar keuchend zusammensackte. Erschrocken schlug er die Augen auf und starrte zu dem Älteren hinauf. „Ich bin doch ein Monster.“ flüsterte er wimmernd. Katan sah sich das alles an, ohne nur zu atmen. Ein bleierndes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus und es wurde schlimmer. Er hörte den Kleineren, nur zu gut, aber er reagierte erst einmal nicht. Das was er jetzt erfahren musste brach Mauern in seinem Verstand auf und wütete in schlimmsten Vorahnungen. "Nein, Vidar, du bist kein Monster, nur sehr kreativ.", presste er dunkel hervor. Katan streckte nur die Hand aus und die Decke erhob sich, die Vidar von den Schultern gerutscht war. Sanft schlang der Schwarzhaarige sie wieder um den schlanken Körper und drängte den Jüngeren ins Wohnzimmer. Mit einem lauten Knall schloss sich die Schlafzimmertür, als wolle Katan das gerade Erlebte einfach nur wegsperren. Ohne noch etwas zu sagen, schob er Vidar auf die Couch und bestellte beim Zimmerservice noch etwas zu essen. Erst dann setzte er sich in einen Sessel etwas entfernt von dem Silberhaarigen. Bei allem was er tat ließ er sich unendlich viel Zeit, als brauchte er Raum zum Denken und von Sekunde zu Sekunde verdüsterte sich seine blauen Augen immer mehr. "Sieht aus, wie eine Erinnerung, nicht wahr?" Vidar nickte nur zögerlich. "Aber das war es nicht. Es ist eine Strafe. Du kannst einen Menschen, oder jedes andere Wesen wegsperren und ihn eine Situation immer und immer wieder durchleben lassen." Katan klang ruhig, aber nicht entspannt, eher traurig, düster. "Das was wir da gesehen haben war die Seele eines Mannes, der solange wie du es willst seinen eigenen Tod durchleben muss." Der Ältere strich sich kurz über die Lippen, als wolle er sich selber zurückhalten weiterzusprechen. Aber er hielt nicht inne. "Bei dem was er dir wohl angtan hat ist das auch ein gerechtes Schicksal. Insofern kann man dir keinen Vorwurf machen, eher im Gegenteil. Ich find es ganz richtig was du gemacht hast. Nur hat die Sache einen Hacken." Einen Moment versagte Katan die Stimme und 2500 Jahre alter Erinnerungen kamen zum Vorschein. Katan erhob sich und ging zum Fenster rüber. "Keinem Engel ist es gestattet Seelen so zu strafen. Nur Dämonen dürfen das. Und damit können wir uns fast sicher sein was du bist." „Also kein Engel.“ kam es nur kalt von Vidar. Der Kleine zog die Beine an und kauerte sich in dem Sessel zusammen. Er fühlte sich im Moment einfach unendlich klein und verlassen. „Also nichts was deiner Liebe wert wäre.“ setzte er so leise hinzu, als wäre es nur ein Gedanke, den man mit jemand anderem im selben Moment teilte. "Die Geschichte wiederholt sich.", flüsterte Katan, schrack dann aber regelrecht zusammen, als er hörte was Vidar gesagt hatte. Mit einem sanften Lächeln ging er zur Couch rüber und hockte sich vor den Jungen hin. "Ich hab dir gesagt, dass es mir egal ist, was du bist und das hab ich auch ernst gemeint. Ich will nicht, dass du gehst. Aber du kannst darüber anders denken. Und solltest du es nicht, haben wir immer noch genügend Wesen, die alles daran setzten, dass wir nicht zusammen kommen können. Glaub mir, sie haben Wege, die du nicht erleben willst.", flüsterte Schwarzhaarige so leise und zerbrechlich, dass nichts mehr von dem gleichgültigen, egomanischen Musiker zu erkennen war. „Das ist mir egal, was es da draußen noch gibt.“ wimmerte Vidar leise. Er wollte doch nur bei Katan bleiben und endlich wissen was er war. Vielleicht wurde er dadurch auch die Bilder in seinem Kopf los. Vidar wusste immer weniger mit sich anzufangen. Er fühlte sich innerlich so zerrissen. "Erstmal kann es dir auch egal sein.", meinte der Schwarzhaarige. Katan sah die den Jüngeren genau an, sah wie sehr ihm das alles zusetzte. Der Ältere hob Vider an den Taille hoch, nahm auf der Couch Platzt und setzte ihn auf seinen Schoß. Ordenlich legte er die Decke so, dass er den Silberhaarigen ganz nahm an sich pressen konnte. "Du bleibst einfach bei mir, wir finden heraus was du bist und dann machen wir diese Welt unsicher. Und den Rest...mal sehen." „Wir gegen den Rest der Welt?“ fragte Vidar und grinste leicht. „Glaubst du das die Menschheit das übersteht?“ wollte er weiter wissen, aber irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke außerordentlich. Der Kellner klopfte an und brachte das nächste Essen für die Beiden. Fein säuberlich und furchtbar langsam stellte der ältere Mann das Tablett auf den Tisch vor Vidar und Katan ab. "Mir ist es egal, ob die Menschheit es übersteht. Von mir aus können wir jeden einzelnen abschlachten.", knurrte Katan in die Richtung des Kellners, der kurz etwas verstört auf sah und dann den Wink endlich verstand und sich beeilte hier wieder raus zu kommen. Vidar lachte kurz auf. Das gefiel ihm einfach, aber wieder lockte ihn das Essen von Katan weg. Katzengleich befreite er sich und machte sich dann über das Tablett her. „Erzähl mir was von dir. Von den Dingen, die du getan hast. Wie du sie getan hast.“ forderte der Junge, während er begann zu essen. Katan brummte gutmütig, als er Vidar endlich lachen hörte und war auch nur deswegen nicht grantig, weil der Silberhaarige von ihm abrückte. Aber seine Forderung war dann doch etwas zu viel. "Vidar, ich kann dir mal eines von mir erzählen. Ich bin 12 000 Jahre alt, also du solltest es vielleicht etwas eingrenzen, was du wissen willst.", kam es mit einem leichten Lächeln. „Gott dann is ne Schrumpelpflaume gegen dich ja frisch Obst und ich hab mich von ner Mumie küssen lassen.“ empörte sich Vidar und sprang auf. Ein helles Lachen klang aus seinem Mund als er sich das bildlich vorstellte. Katan guckte etwas zickig. Nur ein bisschen. Ganz kleines bisschen. Fast gar nicht zu erkennen. Nein, es war nicht zu sehen. Überhaupt nicht. Ein kleine Windstoß drang durchs Zimmer, als wäre einfach nur ein Fenster offen. Doch als genau diese Böhe Vidar erreicht hatte verstärkte sie sich um das Vielfache und riss den Silberhaarigen von den Füßen, dass er sich an der nächsten Wand hängend zwei Meter über den Boden wiederfand. "Weil du glaubst, dass du jünger sehr viel bist, oder was? Du hast auch ein paar Tausend Jahre auf dem Buckel, mein Kleiner. Und jetzt lass dir was einfallen, dass ich dich wieder runter lasse.", knurrte Katan sichtbar angefressen. Als Mumie hatte ihn nun wirklich noch niemand bezeichnet. Vidar lachte hell auf. „Dir anzubieten, dass du mich bis zur Bewusstlosigkeit ficken darfst wäre im Moment wohl zu gemein.“ begann er auf die Frage laut zu überlegen. „Also mit was könnte ich einen so gut erhaltenden 12 000 Jahre alten Engel also noch beglücken?“ grübelte er laut weiter, während er immer wieder hell auflachte. "Moment, moment, moment. Das ist ein Angebot. Ich bleib nicht ewig in diesem Zustand.", unterbrach Katan jede weiter Überlegung von Vidar. "Natürlich nur, wenn du es erträgst, dass der alte Schwanz einer Mumie in deinem Körper wütete. Bist zur Bewusstlosigkeit kriege ich dich, mach dir da mal keine Sorgen.", grinste der Schwarzhaarige unheilbeschwörend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)