Bitterböse Schönheit von abgemeldet (Wenn ein arroganter Egomane und ein launischer Callboy zu viel Zeit miteinander verbringen, kann das nur Welten stürzen) ================================================================================ Kapitel 20: Mein Solan ---------------------- Katan betrachtete sich die Situation mit der nötigen Aggressivität, die Dämonen nun mal in ihm auslösen. Aber er hatte so zumindest ein paar Minuten, um das zu begreifen, was um ihn geschah. Und genau das war es, was ihn eigentlich in die tiefsten Abgründe stürzen müsste. Aber die Dämonen hinderten ihn an jeder Gefühlsäußerung, dafür war er zu sehr Krieger, als dass er sich die Blöße vor diesem Pack gegeben hätte. "Abschaum.", knurrte der Engel, als sie endlich verschwunden waren und drehte sich zu Vidar um. "Mach dir keine Sorgen, ich tu dir nichts, kleiner Menschenprinz.", erklärte Katan noch mit einem Seitenblick auf Louis, eher er sich vorsichtig vor Vidar nieder niederließ, sein Schwert blieb aber an Ort und Stelle. "Solan?", sprach er ruhig, kontrolliert den Dämon in dem Menschenkörper an. Nur war er weit davon entfernt ruhig zu sein. „Verlange jetzt nicht von mir zu jubeln.“ fauchte der Blonde gereizt. „Sein Name ist Vidar, Engel. Ist wohl in dem Kriegsgebrüll nicht so ganz rüber gekommen was?“ spottete Louis und strich Vidar vorsichtig über die Haare. „Schlaf etwas.“ hauchte der Mensch leise, doch Vidar wollte nicht schlafen. Er schüttelte kraftlos den Kopf, sackte aber auch noch etwas in den vertrauten Armen zusammen. Ohne dass Katan ihn nur berührt hätte flog der Körper von Louis ein paar Meter nach hinten und rutschte auf dem blankpolierten Marmor bis an die nächste Wand. "Nur weil ich dir versprochen haben dich nicht umzubringen, heißt das noch lange nicht, dass du mich anzusprechen hast.", knurrte der Schwarzhaarige tief und dunkel. Wendete sich dann aber wieder den Silberhaarigen zu. "Solan?", wiederholte der Engel, diesmal aber viel sanfter. Zu viele Indizien schienen darauf zu deuten, dass sein geliebter Dämon in diesem Menschenkörper gefangen war, aber Katan konnte es nicht wahr haben, brauchte endlich eine Bestehtigung. „Ui… fühlst du dich jetzt besser?“ meinte Louis und rappelte sich auf. „Glaubst du ich hab Angst vor dir, wenn ich mich mit einer Horde von 70 Dämonen seit Jahren herumschlage?“ sprach der Blonde weiter. „Und noch mal sein Name ist Vidar und das war er schon immer. Du hast ihn Solan genannt, wer weiß warum?“ fauchte nun der Mensch weiter blieb aber auf Abstand. „Ich bin hier, mein General.“ hauchte der Silberhaarige leise, rappelte sich schwerfällig auf die Knie und senkte den Kopf, während Louis missbilligend fauchend die Szene beobachtete. "Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass ich ab jetzt von dir nichts mehr hören will. Und entweder hältst du jetzt den Mund, oder ich sorge dafür und das kann für dich nur schmerzhaft enden.", erklärte er ganz ruhig. Doch als Vidar endlich das Wort an ihn richtete, blieb den Engel das Herz stehen. Unsicher streckte er die Finger nach den schlanken Körper aus und zog ihn dann langsam zu sich heran. Katan hielt ihn einfach nur fest, er konnte nichts mehr sagen. Konnte nicht einmal erkennen was er gerade fühlte, der Engel war, wie unter Schock. Einzig das Wissen, dass sein Dämon in seinen Armen lag, ließ ihn gerade nicht vollständig den Verstand verlieren. „Gut. Wenn es dein Wunsch ist, dass der Einzige, der dir vielleicht aller erzählen kann, schweigt, werde ich deinem Befehl nicht im Weg stehen, General.“ lachte Louis und schloss kurz die Augen. „Der Bann über diesem Flügel des Museums wird noch 50 Minuten halten. Du kannst tun und lassen was du willst, ohne das die da oben was davon bemerken, oder dein Tattoo es dokumentiert.“ erklärte der Blonde noch kurz, bevor er sich umdrehte und einfach, wie ein Dämon verschwand. Katan hörte den Menschen nur nebenbei, interessierte sich auch nicht dafür, merkte nicht einmal, wie er verschwand. Nur der Kleine in seinen Armen interessierte ihn, nur ihn sah er noch. "Solan? Sieh mich an, bitte.", flüsterte Katan mit so zerbrechlicher Stimme. Unsicher hob Vidar den Blick und sah wieder in die blauen Augen, welche er so lang hatte entbehren müssen. „Ich wollte mich doch wehren.“ hauchte er wieder leise und entschuldigend. „Ich wollte doch zurück zu dir.“ begann der den Älteren zu beschwören. "Du meintest gegen die Engel? Du wolltest dich gegen Engel wehren? Gegen meinen Gott persöhnlich?", fragte Katan ungläubig, doch dann zog er den Silberhaarigen nur noch näher an sich ran. "Ich glaub nicht, dass du wieder da bist.", hauchte er nur. „Ich wollte zurück zu dir.“ flüsterte Vidar wieder und schmiegte sich an den bekannten Körper. „Ich wollte nur zurück zu dir.“ wiederholte er immer wieder und begann wieder leise zu schluchzen. "Du bist zurück. Und nie wieder lass ich zu, dass sich daran etwas ändert. Hör auf zu weinen, mein kleiner tapferer Dämon. Du gehst nirgendswo mehr hin. Ich lass dich nicht mehr gehen." Katan sprach es, wie eine Beschwörungsformel, als müsse er es sich selber klar machen. Vidar presste sich nur bittend in Katans Arme und zitterte, während seine Kraft und somit auch seine Erinnerungen immer mehr erloschen. Er konnte einfach nicht mehr, weswegen er einfach einschlief. Endlich einmal vollkommen ruhig. Katan rückte in die dunkelste Ecke des großen Raumes, ohne dass Vidar nur einen Millimeter von ihm weichen konnte. Der Engel rollte sich mit dem Kleineren im Arm etwas zusammen, immer darauf bedacht, dass genügend Stoff zwischen ihnen ist. Nichts in Katan war wirklich in der Lage zu erfassen, was hier passierte. Nur eine große Leere war in seinem Inneren, aber die hatte nichts Negatives, nichts Grausames. Es war der einzige Grund, warum er die Nähe zu Solan voll und ganz genießen konnte, ohne dass ihm bewusst wurde, welche Probleme auf die Beiden warteten. "Das heißt dann du hast mich all die Jahre belogen.", flüsterte er den Schlafenden entgegen. "Müsste ich jetzt wütend sein, dass du mir nie deinen richtigen Namen verraten hast?" Katan lachte leise, aber so entspannt wie seit Jahrtausenden nicht mehr. "Und dabei klingt Vidar so viel schöner als Solan.", erklärte er, während er vorsichtig über Vidars Bauch streichelte. Katan bewachte den Schlaf des Silberhaarigen nur, wartete bis Vidar wieder aufwachen würde und genoss einfach seinen Dämon wieder in den Armen halten zu dürfen. Irgendwann kam Vidar wieder langsam zu sich und während er verschlafen blinzelte, murrte er leise. „Mir tut alles weh.“ maulte er, dachte aber mit keiner Silbe daran von Katan abzurücken. „Was ist passiert?“ wollte er wissen, obwohl er sich an einige Dinge verschwommen erinnern konnte. "Zuviel.", flüsterte Katan, sichtbar angegriffen, aber auch ruhiger, zufriedener, obwohl er wie es aussah wieder den Menschen und nicht den Dämon in seinen Armen hielt. "Vielleicht sollten wir langsam gehen." Das Schwert, dass die gesamte Zeit neben ihm lag verschwand wieder in seinem Unterarm und der Engel erhob sich ohne Vidar abzusetzten. "Ich will, dass du Louis ranpfeifst.", meinte er eher nebenher. Sein Bedürfnis sich mit all dem hier zu beschäftigen war so groß, wie sich nackt in einem Ameisenhaufen zu welzen. Aber die Fragen drängten sich immer mehr in seinen Verstand. „Wieso?“ fragte Vidar zögernd, denn eigentlich hatte er nur das Bedürfnis jetzt mit Katan allein zu sein. „Ich will allein mit dir sein.“ maulte er deswegen. "Okay, dann verschieben wir das auf später.", flüsterte der Schwarzhaarige und einen Wimpernaufschlag später waren sie wieder im Hotel. "Aber zumindest wissen wir jetzt, was das in dir ist." Katan war irgendwie anders, sanfter, glücklicher. Schwer ließ er sich mit Vidar in die Chouch fallen und kicherte sogar leise, als er die Schwere auf sich spührte. Abrupt setzte sich Vidar auf. „Tut es nicht mehr weh?“ fragte der Kleine zweifelnd und hob die Hände von Katans Brust. Wenig begeistert schaute er auf Katan hinunter. "Doch, natürlich. Aber es wird besser.", brummte Katan sichtbar genervt über Vidars Blick. "Und ich will jetzt keine dummen Komentare von dir hören. Solange Stoff zwischen uns ist, geht es. Also guck wieder lieb!", knurrte er vorbeugend gegen jedes weiter Gemecker. „So n Scheiß.“ fauchte Vidar und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hatte mich schon anfangen zu freuen.“ maulte der Kleine und leckte sich kurz über die Lippen. Vidars Augen wurden wieder etwas sanfter und dann lächelte er sogar. „Und was ist da jetzt in mir?“ fragte er leise. "Und ich dachte, ich wäre schlimm. Außerdem könntest du dir ruhig mal was einfallen lassen, um mich ohne mich zu berühren glücklich zu machen.", grinste Katan dreckig. "Einem richtigen Callboy wären mit Sicherheit genügend Ideen gekommen." „GUT das ich nur ein Betrüger auf diesem Gebiet bin.“ gab Vidar zurück und knurrte wieder leise, denn erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, dass sie nicht mehr im Museum waren. „Wo ist Louis?“ wollte er wissen und sah sich suchend um. "Keine Ahnung. Ruf ihn an und hol ihn her.", brummte Katan. "Und dann können wir in aller Ruhe klären was mit dir ist." Wieder leuchtete die eisblauen Augen wissend und gutmütig auf. Sein Finger spielten mit den Kleidern des Dämons. Alles in Katan schien einfach nur friedlich. Nun schaute Vidar wirklich irritiert. „Ok! WO ist KATAN und wer bist du?“ fauchte Vidar misstrauisch. Der Schwarzhaarige schnaufte kurz verächtlich, packte Vidar einfach am Kragen und feuerte ihn auf die Couch, dass er ein, zweimal wie ein Gummiball hoch und runter wippte. "Da hab ich mal gut Laune und dann kommst du und versaust sie mir.", motzte Katan, während er aufstand und sich eine Zigarette griff. "Wie wäre es, wenn du einfach mal tust was ich sage und deinen kleinen Menschenprinz anrufst?!", kam es deutlich schärfer von dem Älteren. Erschrocken schnappte Vidar nach Luft, doch dann grinste er. Als Katan weg ging, schlich er dem Älteren hinterher und legte von hinten seine Arme um die schlanke Taille. „Ich mag dich ebenso und kenn dich noch nicht anders. Verzeih mir bitte, mein Engel.“ schnurrte er leise und hoffte einfach nicht gleich wieder von Katan angefaucht zu werden. Er hatte ihn noch nur etwas necken wollen. Leise vor sich hin brummend wendete sich der Schwarzhaarige um, ohne Vidars Arm wegzustoßen. "Und wie bin ich, wenn ich fragen darf? Ist ja nicht gerade so, als würde ich dich die ganze Zeit anschnauzten. Genau genommen bist du es nämlich, der immer nur meckert, faucht und knurrt.", gab er kalt lächelnd zurück. "Du bist jede Situation beherrschend, Herz raubend und einfach nur umwerfend.“ schnurrte Vidar leise und legte seinen Kopf gegen Katans Brust. „Du bist das was ich immer gesucht habe.“ flüsterte er dann leise. Das kalte Lächeln wurde zu einem sehr warmen und sanften Lächeln. Vidar hatte schon ein bemerkenswertes Talent Katan einfach um den Finger zu wickeln. Vorsichtig legte der Engel seine Arme um den Körper des Silberhaarigen und strich ihn leicht über den Rücken. "Dann wären wir uns wohl darin einig, dass du am Ende der Woche bleibst, oder?", fragte er etwas vorsichtig. „Ich werd nie wieder von deiner Seite weichen.“ hauchte Vidar leise, doch er hatte den Satz nicht einmal richtig beendet da drangen merkwürdige Laute von der Tür her, als würde sich jemand übergeben. „Bitte. Ich hab gerade gegessen.“ fauchte die unsichtbare Stimme aus dem Museum, doch es stand nur Louis im Türrahmen. „Du kannst nicht essen.“ fauchte der Blonde und verdrehte genervt die Augen. „Wessen Schuld das wohl ist?“ knurrte die Stimme und hinter Louis huschte ein Schatten die Wand entlang. „Beruhige dich, oder verschwinde, Ruben.“ befahl der Blonde, doch wieder fauchte die unsichtbare Stimme nur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)