Stirb langsam von _aliz_ (... und qualvoll [KaixHil]) ================================================================================ Kapitel 12: 12 - Der Geschäftsmann ---------------------------------- Stirb langsam… aber qualvoll ++++++++++++++++++++++ Gott behandelt mich gerecht. Der Tiger ist einfach wundervoll. Es wäre ein Unrecht, wenn ich noch mehr hätte. Wahrscheinlich musste ich von Jo enttäuscht werden, wahrscheinlich musste ich in ein schlechteres Zimmer. Ich hätte sonst zu viel Glück auf einmal gehabt. Einfach zu viel. Mein Tiger ist wundervoll. Ich denke über Gott nach. Ich muss mich sehr verändert haben. +++++++++++++++++++++++ 12 - Der Geschäftsmann Es war verdammt pervers. Ich liege in den Armen des Tigers und heule. Ich benehmen mich wie ein kleines Kind. Was muss er von mir denken? Ich glaube, ich habe mich noch nie so schmutzig gefühlt. Außer nach dem ersten Mal. Dem wirklichen ersten Mal. Ich habe versucht, den Fettwanzt aus meinen Erinnerungen zu streichen, vor allem den Sex mit ihm. Aber es klappt nicht. Es wird auch nie klappen. Es ist unmöglich. Ich habe immer versucht, immer wenn die Wörter "erstes Mal" gefallen sind, an den ersten Sex mit dem Tiger zu denken. Allen anderen zu vergessen, weil doch nur er mein Freund ist. Aber es klappt nicht. Es wird niemals klappen. Man kann so etwas nicht vergessen, verdrängen. Versuchen, nicht die ganze Zeit daran zu denken. Ich versuche mir selbst etwas vorzulügen. Und ich glaube es nicht. Mit dem Tiger möchte ich einfach nur zusammen liegen. Sex ist dann Küssen, Streicheln, Lachen, Komplimente. Küssen, Streicheln. Aber Freier wollen mehr. Freier wollen anders. Härter. Unromantisch. Sie wollen, dass man vor ihnen kniet, sie bettelt, als würde man mit ihnen schlafen wollen. Sie lieben es, eine andere zu haben, haben zu können, wann sie wollen. Sie belügen sich auch. Sie denken, dass sie unwiderstehlich sind. Dabei macht sie ihr Geld unwiderstehlich. Für die Zuhälter. Jede Nacht, bevor du einschläfst, denkst du darüber nach, wie es gewesen wäre, mutig zu sein. Einfach mal "nein" zu sagen. Die Schnauze aufzureißen, zu schreien. Ich stelle mir jede Nacht vor, wie es wäre, dem Elefanten ins Gesicht zu spucken. Jede Nacht. Wenn ich gerade nicht arbeite. Und dann stehe ich vor ihm. Und er behandelt mich wie Scheiße und spuckt mir ins Gesicht. Und jede Nacht frage ich mich, warum ich so feige bin. Und keine Nacht finde ich eine Antwort. Stattdessen kommt irgendein Freier von hinten, grabscht meinen Po und schiebt mich zu den Aufzügen. Schlank, Brille. Das graue Haar sorgfältig gegelt, der Anzug geschmackvoll gewählt. Grau, rosa Hemd, dunkelrote Krawatte. Irgendwie geschmacklos, aber verdammt stilvoll. Ein Geschäftsmann. Er legt seinen Arm im Vorbeigehen um meine Schultern und flüstert mir ins Ohr: "Wie wär´s denn mit uns beiden?" Du musst lächeln. Lächle. Der Elefant steht in der Ecke und beobachtet dich. Lächle. Dieser Blick. Angst. Sein Kopf zuckt ruckartig nach vorn, die Augen sind geweitet. Ich sehe, wie sich seine Lippen bewegen. "Jetzt mach schon!" Ich zucke zusammen. Ja, mach schon. Bitte keine Schläge. Der Typ schaut mich irritiert an. Ich sehe nicht hoch, aber durch die Augenwinkel erkenne ich genug. Innerlich atme ich einmal tief durch. Und setzte mein strahlenstes Lächeln auf. Zieh eine Augenbraue hoch. Lasse meinen Blick einmal über ihn schweifen. "Na, sicher doch." Er steht auf Luder. Alle Geschäftsmänner stehen auf Luder. Der Ausgleich zum Beruf, wo er immer korrekt, immer gut gekleidet und immer freundlich sein muss. Ich sehe zurück, an einer Ecke steht der Tiger. Er sieht mir nach, lächelt mir zu. Aber sein Lächeln ist aufgesetzt. Er weiß, dass ich nichts dafür kann. Ich weiß, dass er nur so tut, als wolle er mich aufmuntern. Die Eifersucht ist kaum zu übersehen. Es tut mir leid, ihn so zu sehen. Aber es macht mich auch froh, stolz. Es ist wie ein Kompliment - und es beweist mir, wie viel ich ihm bedeute. Und ich sehe zum Elefanten. Er nickt mit dem Kopf. "Streng dich an. Der Kunde ist König." Alles klar. Scheiße. Ich schaue zu dem Typen. Sein Gesichtsausdruck entspannt sich nach meinen Worten, wird zufrieden. Diese Branche besteht nur aus Heuchlern. Und ich bin auch einer. Die ganze Zeit hat er seine Hand an meinem Hintern. Die rechte. Die linke steckt immer zwischen meinen Beinen oder meinen Brüsten. Anscheinend kann er sich nicht entscheiden. Ha, ha. Schwarzer Humor, verpiss dich! Ich kann dich jetzt echt nicht gebrauchen. Wir sind in einem der Zimmer. Der Typ muss schon mal hier gewesen sein, er kennt sich aus. Aber er ist mir nie aufgefallen. Ich kenne die Stammkunden. Wir haben eigentlich nur Stammkunden. Hier gibt es keine Freier, die einmal und nie wieder kommen. Diese Typen brauchen das. Sie bekommen nicht den Sex, den sie wollen, weil sie sich ihren Frauen gegenüber nicht trauen. Oder sie bekommen gar keinen Sex, weil sie zu hässlich sind. Und mit denen müssen wird dann. Ist es ein Wunder, wenn man sich in diesen Situationen als Abschaum der Menschheit fühlt? Aber das sind wir ja auch. Meine Gedanken kreisen. Rasend, wie ein Karussell. Er reißt mir die Kleider vom Leib. Die meisten genießen gerade das, sie lassen sich Zeit, und er? Er fällt über mich her wie ein tollwütiges Tier. Das ist ein Tier. Er schmeißt mich auf´s Bett, sein Griff ist hart. Seine Zähne graben sich beim Küssen tief in meine Haut. Es tut weh. Er hat nur sein Jackett aus, ich liege nackt unter ihm. Seine Hand wandert zwischen meine Beine und sein Finger...nimm ihn raus. Das hat noch keiner getan, das bin ich nicht gewohnt, das will ich nicht, aber das interessiert ihn ja nicht, das interessiert ohnehin keinen. Nimm ihn raus. Tiger...scheiße, Tiger, hol mich doch hier weg. Warum muss ich das machen? Ich bin doch deine Freundin, hol mich hier weg. Warum hörst du mich denn nicht? Warum hörst du mich nicht? Scheiße, nimm ihn raus. Handschellen. Wo hat er die her? Woher sind die? Warum? Warum sind die an meinen Händen. Ich kann nicht los. Warum kann ich nicht los? Er hat mich ans Bett gekettet. Ans Bett gekettet. Ich kann nicht weg. Egal, was ich mache, ich kann nicht weg. Ich kann nicht weg. Bitte lass mich. Tiger. Und dann tut er es und er lacht und er stöhnt und er schreit vor Vergnügen und er stöhnt und er... Geh weg. Ich möchte ihn treten. Ich zappel mit den Füßen. Reiße an dieser scheiß Kette. Mach schon. Stärker. Es geht nicht. Warum geht das nicht? Ich will doch nur hier weg. Ist das denn zu viel verlangt? Ist das denn zu viel verlangt. Warum kann ich nicht weg? Warum ich? Das war ich nicht gewohnt. Tiger. Er ist fertig. Tiger. Und macht mich los. Endlich. Ich drehe mich zur Seite, er soll nicht noch mal kommen. Soll er nicht. Aber ich fühle seinen Atem ganz nah an meinem Ohr. Bitte nicht. Bitte geh doch. Er streicht über meine Wange. Es ist ekelhaft. Er ist ekelhaft. "So cool, wie du dich gibst, bist du anscheinend doch nicht." Er lacht. Kichert. Grinst. Ich weiß nicht. "Aber auf so etwas steh ich. Hier, für dich." Dann steckt er etwas zwischen meine Beine. Geh da weg. Tiger. "Tschüß, Schatzi. Ich komme bestimmt wieder." Und er lacht wieder. Schreib mir doch nen Kommi!^^ lg _aliz_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)