Monatliche Schreibaufgabe von Ditsch ================================================================================ Kapitel 3: Darf ich bitten? [Thema 1] ------------------------------------- Thema 1: Gegeben: 1. Percy Weasley 2. Besen Aufgabe: Was macht Percy mit einem Besen? Anzahl der Wörter: 511 Mein Beitrag: Percy war ratlos. Und das musste schon etwas heißen, immerhin war er Jahrgangsbester, langjähriger Vertrauensschüler und noch dazu seit einigen Monaten Schülersprecher. Aber bei dem Problem, dem er in diesem Moment gegenüberstand, half ihm das alles nicht im Geringsten weiter. Ganz im Gegenteil, durch letzteren Titel wurde es sogar noch schlimmer. Der Weihnachtsball stand nämlich kurz bevor und er musste diesen mit einer Partnerin eröffnen. Dabei gab es eigentlich nicht nur ein Problem, sondern gleich drei: Erstens hatte er nicht die passende Garderobe für solch einen Anlass, zweitens fiel ihm kein Mädchen ein, das für dieses wichtige Ereignis gut genug war, und drittens – das war das Allerschlimmste – hatte er vom Tanzen keinen blassen Schimmer. Doch er war fest entschlossen, diese Probleme innerhalb der nächsten vier Wochen zu lösen und den Tag des fünfundzwanzigsten Dezembers diesen Jahres zu einem Glanzpunkt seiner Karriere zu machen. Zuersteinmal musste er sich um einen Festumhang kümmern, denn der, den seine Mutter vor einigen Jahren in einem Second-Hand-Geschäft erstanden hatte, war kaum für einen offiziellen Auftritt tauglich, außerdem war er viel zu kurz. Percy hatte schon eine Idee, wie er dieses Problem lösen konnte: er würde seine Mitschülerin Samantha Jolie, deren Mutter Schneiderin war, um Begleitung auf dem Ball bitten und dabei ganz nebenbei erwähnen, wie hässlich sein Festumhang war. Denn Samantha war erstens so eitel, dass sie niemals mit jemandem in einem solchen Gewand tanzen würde, und würde ihre Mutter dann sicherlich darum bitten, etwas für ihn zu kreieren, und zweitens war sie hübsch genug, um eine passable Tanzpartnerin für ihn abzugeben. Nun blieb also nur noch die Sache mit dem Tanzen. Da half nur eins: üben. Also gab Percy seine letzten Sickel für ein altes Lehrbuch aus, von dem ein anderer Gryffindor im Gemeinschaftsraum geschwärmt hatte, und hoffte, dass es seinen hohen Anforderungen gerecht wurde. Nachdem er sich einige Nächte statt zu schlafen Tanzschritte eingeprägt hatte, musste er sich dann zwei Wochen vor dem großen Tag eingestehen, dass ein paar Praxisstunden ihm sicher auch gut tun würden. Da er es aber niemals gewagt hätte, irgendwen zu fragen, ob er mit ihm übte, da das einem Eingeständnis seines Unwissens gleichgekommen wäre, musste er sich etwas anderes ausdenken. Als er schließlich – während alle anderen im Großen Saal ihr Mittagessen in sich hineinschlangen – in einem leeren Klassenzimmer stand, fiel ihm ein alter Besen auf, der eingestaubt in der Ecke stand. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs hatte er ihn von Spinnenweben befreit und schon lag der dünne Holzstiel in seiner Hand. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er ihm mit einem weiteren Zauberspruch zum Leben erweckte. Er fühlte sich an eine Ballade über einen Zauberlehrling erinnert, den sie einmal in Muggelkunde zum Thema „Muggel und Zauberer“ behandelt hatten. Dann legte er los. Und als schließlich der Tag des Weihnachtsballs gekommen war und er und Samantha – beide in strahlenden Festumhängen – über das Parkett fegten, bemerkte er, dass der Besen, mit dem er die letzten zwei Wochen geübt hatte, ein viel besserer Partner gewesen war als das Mädchen, mit dem er nun den ganzen Abend verbringen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)