Weil du da bist - Part Two von Rajani (Lew ist zwar weg... aber heißt das auch freie Bahn für Ty...?) ================================================================================ Kapitel 9: Eine wahnwitzige Idee -------------------------------- hallo und erstmal ein paar erklärungen ^^ ich hab diesmal ein paar wörter benutzt die nich grad geläufig sind XD Squassiato und Strappado = Foltermethode 18. Jh.: Opfer in hängender Position mit Gewicht an Beinen, das es runterzieht, wird mit einem Ruck heruntergelassen, jedoch nicht bis ganz auf d. Boden, Arme + Beine werden dabei meist aus d. Gelenken gerissen,Aufprall d. Gewichts verursacht „Zerreißen“ d. Körpers (schrecklich oder? Silent = Name einer russischen Handfeuerwaffe mit Schalldämpfer Nur ein paar Tage später erreichte Tyson und Kai die Nachricht, dass der Russe trotz allem eingetroffen war. Mr Dickenson entschuldigte sich förmlich und sagte, es sei der Fehler ei­ner seiner Sekretärinnen gewesen. Kai hatte sich augenblicklich zurückgezogen. Er hatte sich auf dem Sofa zusammengekauert, als Tyson hinzukam. Tyson legte einen Arm um Kais Schultern. „Kein Grund zur Sorge... Er wird dich hier nicht so schnell kriegen. Wir sind doch alle da. Ich, Hiro und Brooklyn, Mr Dickenson, Ray und Max kommen auch ab und zu vorbei... Das wird schon.“, beruhigte Tyson ihn. Doch offensichtlich ohne Erfolg. „Was heißt hier, dass wird schon? Da wird gar nichts! Leonit lässt sich davon nicht abschrecken! Im Gegenteil! Eigentlich solltest du die anderen warnen, ihm nicht in die Quere zu kommen! Der zögert doch keiner Sekunde, sich die alle vom Leib zu schaffen, nur um hier her zu kommen! Er bringt sie um, wenn sie ihn daran hindern wollen!! Kapierst du das nicht?!“ Kai war aufgebracht. Und er wusste, wovon er sprach, denn immerhin hatte Leonit seine Eltern auf dem Gewissen. Tyson wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. In dem Moment klin­gelte das Telefon und er stand auf und ranzugehen. „Kai? Ja, wieso? Wer? ... Kai! Für dich.“ Kai stand fast schon widerwillig auf und nahm ihm den Hörer ab. „Hey, Kai. Hier will jemand mit dir reden. Ich geb ihn dir mal.“ Das war Hiro. Doch die Stimme, die nun folgte, hätte er am liebsten nicht gehört. „Hallo Kai! Freut mich, dass du hier bist. Was ist, wollen wir uns nicht mal treffen?“ Er sprach russisch. Da wäre es wohl auch keine Wunder gewesen, wenn ihn niemand außer Kai verstanden hätte. Er hätte ihn genauso gut mit ir­gendwelchen perversen Sprüchen bombardieren können, jeder hätte kein Wort verstanden, der nicht russisch konnte. „Was willst du? Hast du mir nicht schon genug angetan?“, fragte Kai. „Nein... Du warst ja plötzlich weg. Und ich war noch lange nicht fertig mit dir. Ich wollte doch noch die Streckbank ausprobieren und das Squassiato und Strappado. Von den Ketten ganz zu schweigen...“, säuselte Leonit. Kai stand geschockt vor dem Telefon und starrte es an. „Squassiato? Strappado? Was soll das? Wozu? Du hast genug angerichtet!“ Leonit lachte. „Oh nein, mein Lieber! Ich bin noch lange nicht fertig! Für den Mord an mei­nem Bruder wirst du teuer bezahlen!“ Kai atmete tief durch. „Wie oft denn noch? Ich habe ihn nicht umgebracht! Er ist abgestürzt! Er ist selbst Schuld!“ „Was redest du da für einen Unsinn?! Du bist Schuld an allem und das weißt du ganz genau! Du hast doch nur Angst vor der Squassiato und Strappado! Brauchst du gar nicht, das ist was ganz Sanftes... Zumindest bis ich loslasse!! Aber leider konnte ich das schöne Gerät nicht mitnehmen... Die Ketten auch nicht. Das wäre beim Zoll aufgefallen. Da werde ich wohl zu anderen Mitteln greifen müssen...“, seufzte Leonit. Es war ganz eindeutig, dass Leonit genau wusste, wie er der Po­lizei aus dem Weg gehen konnte. Auch Kai wusste das. Sowohl Leonit, als auch dessen Bru­der Lew waren Meister darin gewesen, dem Gesetz eins auszuwischen und zu entkommen. „Na schön, du kannst ja haben was du willst. Treffen wir uns doch im Café oben. Dann kön­nen wir in Ruhe darüber reden!“, sagte Kai. Zu Kompromissen war er zwar bereit, aber es behagte ihm ganz und gar nicht, was er da eben gesagt hatte. „Gern. Wann? Heute Abend? Oder sofort? Das musst du mir schon sagen.“ „Heute Abend. Um sechs. Wo das Café ist, weißt du hoffentlich.“, antwortete Kai. „Nicht wirklich, aber ich kann ja fragen.“ Leonit schien sich zu freuen, das war an seiner Stimme zu hören. Ohne, dass Kai antwortete legte er auf. „Ich hab kein Wort verstanden! Wer war das und wovon habt ihr gesprochen?“, frag­te Tyson. Kai atmete noch einmal tief durch und ließ sich dann auf das Sofa fallen, wo er den Kopf in den Nacken legte und die Augen schloss. Als Tyson noch einmal seinen Namen nannte, sah er ihn fest in die haselnussbraunen Augen. „Leonit. Ich werd' mich nachher mit ihm treffen-“, sagte er, doch Tyson unterbrach ihn. „Ja bist du denn wahnsinnig!“ „Lass mich doch erst mal ausreden.“ Tyson schwieg sofort. „Ich will, dass du mitkommst. Mir ist nur wichtig, dass du ihm nicht sofort auffällst. Wenn er das checkt, dann ist wirklich alles aus!“, erklärte Kai. Tyson starrte ihn entsetzt an. „Du willst ihm eins auswischen? Ihn rein­legen? ... Meinst du nicht, dass ihn das noch mehr auf die Palme bringt?“ Kai lächelte ge­quält. „Vielleicht, aber du sollst ja auch dafür sorgen, dass die Polizei auftaucht, während ich ihn hinhalte.“ Tyson sprang auf. „Das ist Wahnsinn! Er bringt dich um, noch bevor die da sind! Sag ab!“ Doch Kai reagierte nicht darauf. „Sag ihm ab, bitte Kai!“, flehte Tyson und packte Kai fest an den Schultern. „Ich will ihn loswerden! Ich will, dass er verschwin­det. Das er mich in Ruhe lässt. Ich habe ihm nichts das Geringste getan, aber er will sich für etwas rächen, woran Lew selbst Schuld ist! Verstehst du mich nicht?“, argumentierte Kai. Tyson seufzte. „Warum machst du's dir dann so schwer? Du hättest doch gleich die Polizei rufen können.“, meinte er. „Damit würde ich nur noch mehr Leute da mit reinziehen. Das will ich nicht. Ich will niemanden in Gefahr bringen!“ Tyson sah von oben auf ihn herab, bevor er antwortete. „Aber dich selbst, oder wie? Glaubst du etwa, mir ist egal, was du machst?? Was glaubst du eigentlich, warum ich den hier trage?“ Tyson deutete auf den Ring an seiner Hand. „Doch nicht aus Spaß!!“ „Ich weiß, du trägst ihn mir zuliebe...“, sagte Kai leise. „Nein! Weil ich dich liebe! Nicht weil du dir das gewünscht hast, sondern weil ich mir das auch gewünscht hab und dich liebe! Bist du denn so schwer von Begriff? Oder was soll­te dieser selten dumme Satz jetzt?“, fragte Tyson. Kai schwieg darauf. Tyson nahm seinen Kopf und drückte ihn fest an sich. „Mann, du bist vielleicht ein Idiot. Aber mach, was du willst. Ich werd' dir helfen.“ Kai krallte sich in Tysons Shirt. „Danke.“ Mit einem mulmigen Gefühl ging Kai hinter Tyson her, der als erster ins Café gehen sollte. Als Kai hinzukam, saß Tyson an einem Tisch und nickte ihm zu. Er setzte sich an den Tisch hinter der Kunst-Hecke zwischen sich und Tyson. Es dauerte nicht lange, bis Leonit den Raum betrat und zielstrebig auf den Tisch zuging, wo Kai saß. Tyson beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Ach du Scheiße... Das ist ja 'n Riese! Und ein halbes Muskelpaket noch dazu! Und schleimig sieht er auch aus... Ob das gut geht, was du dir da ausgedacht hast, Kai? Leonit verschwand hinter der Hecke. Kai sah erschrocken auf, als er sich neben ihn setzte. „Hmm... Hast dich ja ganz gut erholt.“, murmelte Leonit auf russisch. „Ich hab schließlich einen Freund, der dafür sorgt. Also... Was willst du, damit du mich in Ruhe lässt?“, fragte Kai. „Was ich will?“ Leonit grinste hämisch. „Ich will dich leiden sehen!“, zischte er, packte Kai an den Nackenhaaren und zog ihn dicht an sein Gesicht. „Und glaub mir, ich werde nicht eher aufhören, bis du nicht einen Ton mehr von dir gibst!“ Sag doch gleich, bis ich in einer Blutlache liege... Das willst du doch! Kai versuchte sich den Schmerz im Nacken nicht anmerken zu lassen, aber offensichtlich vergebens. Leonit ließ ihn mit ei­nem Grinsen im Gesicht los. „Ist das alles? Viel mehr als dein Bruder kannst du mir nicht mehr antun. Er hat mein Leben schon zu genüge zerstört.“, sagte Kai trotzig. Er wusste genau, welches Risiko er damit einging. Und er hatte Recht, denn Leonit drückte ihn unsanft gegen die Fensterscheibe und soweit hinunter, bis Kai unter ihm auf den Sitzen lag. „Vorsicht! Pass auf, was du über meinen Bruder sagst!“, zischte er. Kai runzelte die Stirn. Hatte er denn etwas Negatives über Lew gesagt? „Er hat dir nur deine geheimsten Wünsche erfüllt. Das, was du wolltest, hat er dir gegeben. Und du? Du treuloses Miststück fliehst und stürzt ihn dann in die Tiefe! Du wolltest doch, dass er mit dir schläft! Dass er dich nimmt, wie und wann es ihm passt! Du wolltest doch sein Spielzeug sein! Seine Marionette, die sich nie weigert! Warum hast du nicht alles beim Alten belassen? Wär' doch viel schöner gewesen und du hättest mich jetzt nicht am Hals! Sei doch ehrlich! Du hast ihn geliebt und du tust es immer noch!!“, fauchte Leonit wütend. Kai sah sich mit all seinen Gedanken über diese Angelegenheit konfrontiert. War es denn so? Wollte er das wirklich? „Ich liebe keinen Sadisten!“, zischte er. Ich habe nie gewollt, dass man mich schlägt! Was ich wollte, war seine Aufmerksamkeit, seine Liebe! Aber nicht seinen Machtkomplex! Ich habe ihn mal geliebt, ja, aber für ihn war ich doch sein Spielzeug! Ein kleines Püppchen, mit dem man machen kann, was man will! Leonits Blick verfinsterte sich, dann kratzte er unsanft über Kais Brust. „Na schön, da ich das Squassiato und Strappado nicht ausprobieren kann, werde ich dich anders quälen, damit du endlich zugibst, dass du's warst!“, fauchte er und fuhr fort. Kai sog die Luft scharf zwischen den Zähnen ein. „Tut das etwa weh? Das tut mir Leid, aber das war doch noch gar nichts!“, sagte Leonit. „Schon klar!“ „Hab nicht so'n großes Maul!“ Leonit zögerte nicht lange und ließ seine Rechte in Kais Magengrube sausen. Kai schnappte nach Luft. Tyson hatte gewusst, wann er eingreifen sollte. Völlig unbemerkt hatte er der Kellnerin ge­sagt, sie solle dafür sorgen, dass die Polizei hier eintraf. Ohne weitere Fragen zu stellen, hat­te sie nach dem Telefonhörer gegriffen. Genau rechtzeitig, denn Kai schrie irgendwas auf russisch. „Lass die Finger von mir!“ Um Leonit abzuwehren drückte er ihn mit der Hand weg. Doch Leonit ließ Kai augenblicklich verstummen. „Sei schön brav und rühr dich nicht!“, zischte er leise und hielt ihm eine schwarze Waffe vor die Nase an deren Spitze der Schalldämpfer saß. Es war eine dieser russischen Waffen, die nie ohne Schalldämpfer pro­duziert wurden. „Na geht doch. Und jetzt hör auf, hier rumzuzappeln!“, knurrte Leonit und zerrte dabei an Kais Sachen. Ein verzweifelter Schmerzensschrei ließ Tyson aufsehen. Er versuchte durch die Hecke zu erkennen, was dort passierte. Kaum, dass er es sah, wurde ihm klar, was da geschah. Er sprang auf und schlich sich herum. Im selben Moment wurde die Tür aufgerissen, aber Leo­nit schien sich davon nicht stören zu lassen. Tyson wusste, dass er jetzt reagieren konnte und tat das auch. „Lass ihn los!“ Kai sah erschrocken zu ihm und wandte sich dann ab. Muss das sein? Muss er mich denn jetzt so sehen? Hinter Tyson tauchten die Polizisten auf. Leonit reagierte immer noch nicht. „Aufhören! Sofort!“ Als er die Stimmen hinter sich end­lich wahrnahm, sah er sich um. Kai nutzte die Gelegenheit und befreite sich von Leonit. Je­doch nicht ohne einen weiteren leisen Schmerzensschrei. Leonit hatte das bemerkt und sich ihm wieder zugewandt, während Kai sich an die Fensterscheibe hinter sich drückte und schluckte. Sein Atem ging schnell und er hätte sich am liebsten gewünscht, doch auf Tyson gehört zu haben. Ich muss echt erst auf die Schnauze fallen um zu lernen! Hoffentlich war das Lektion genug... Vorsichtig versuchte Kai zu entkommen, während hinter Leonit die Polizisten näher kamen. „Bleib, wo du bist, du kleiner Bastard!“, fauchte Leonit und bedroh­te Kai wieder mit seiner Silent. „Hände hoch! Lassen Sie den Jungen gehen!“, sagte je­mand hinter ihm in gebrochenem russisch, so als hätte er es irgendwann mal gelernt. Kai saß beinahe perplex da, andererseits auch etwas gereizt, weil er ihn einen Jungen genannt hatte. Immerhin war er inzwischen schon zwanzig. Leonit wandte sich genervt dem Mann hinter sich zu. „Was?“ Er klang tatsächlich irritiert und Kai nutzte die Chance um sich unter dem Tisch hindurch von ihm wegzuschleichen. Tyson beobachtete ihn dabei und hoffte, dass es funktionierte. Zumindest erreichte Kai problemlos die andere Seite, bevor Leonit ihn sah. Ohne Umschweife oder auf die Polizisten zu achten, schoss er. Die Kugel streifte Kai, ging durch die Hecke und ins gegenüberliegende Fenster. Kai hatte sich weggeduckt und schlich sich in eben jener Haltung hinter den anderen Polizisten vorbei, wo er hinter ihnen stehen blieb. Keiner von ihnen hatte ihn bemerkt, oder wusste, wo er jetzt war. Sogar Tyson hatte ihn aus den Augen verloren. Hinter der in schwarz gekleideten Einsatzgruppe blieb Kai auf dem Boden hocken, holte tief Luft und hielt sich den Arm an der Streifschusswunde. Das war knapp! Ich hätte wissen sollen, dass es so kommt... „Verschwindet!! Geht aus dem Weg! Weg da, oder ich schieße!“, sagte Leonit wütend auf englisch und fuchtelte mit der Waffe umher. Tatsächlich ging die Gruppe vor Kai auseinan­der. Leonit lächelte. Da hockte er. Womöglich noch verängstigt. Und gerade das bereitete ihm solche Freude. „Doswidania, Kai!“, sagte er langsam und richtete zielgenau seine Silent auf ihn. Langsam bewegte sich sein Finger auf den Abzug zu. Diesen Augenblick wollte er so lange wie möglich auskosten. Den Anblick des verzweifelten Kai, der nun langsam die Augen schloss. Du beugst dich also deinem Schicksal? Damit hast du zugegeben, dass du meinen kleinen Bruder auf dem Gewissen hast! ich lass euch mal die wahl, ihr könnt ja schätzen was passiert und sagt's mir in euren kommis ^^ auf die freue ich mich wie immer Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)