schwarze Rosen von Ratte (Grausame Nachbarn II) ================================================================================ Prolog: Stumme Nachricht ------------------------ Die Sonne hatte sich schon mit einem herrlichen Sonnenuntergang hinter den riesigen Häusern der kleinen Stadt verabschiedet, als sich ein dunkler Schatten durch den Neben der Straße schob. Es war eigentlich eine Straße, in der Nachts keiner freiwillig rumrannte. Wo Tagsüber die alten Omis große Bögen drum herum machen und wo die Polizei im Dauereinsatz war. So wunderte es keiner, als sich keiner um den Mord der Hure Giselle kümmerte, als sie eines Tages tot aufgefunden wurde, am Straßenrand liegend, zugerichtet, mit Schreckverzerrten Gesicht. Es war ja kein Wunder gewesen. Sie hatte sicherlich die letzten Drogen nicht zahlen können, oder sie hatte sich mit einem Freier angelegt, der nicht zahlen wollte, oder einer hatte sich einen Spaß erlaubt. Nichts ungewöhnliches hier, wo Banden tag täglich ihre Kämpfe ausführten, vielleicht war sie auch dabei umgekommen. Mitchell war nicht der Meinung gewesen, als er per Zufall auf diesen Mord gestoßen war. Das Muster passt einfach zu einer Folge von Morden an unterschiedlichsten Menschen, an unterschiedlichsten Orten. Er wusste genau, was hier nicht stimmte. Zu lange war er schon hinter diesem Monster her und das letzte, was er herausgefunden hatte, gefiel ihm gar nicht. Anscheinend hatte die Kreatur seinen nächsten Punkt erreicht und bald würde sich alles wiederholen, bald konnte der Alptraum beginnen, wenn sie ihm nicht zuvor kamen. Mitchell beugte sich etwas herunter und musterte dabei den Boden, der über und über mit Blut getränkt war. Dann zog er seinen EMF-Messer heraus und wartete einige Sekunden. Nichts. Rein gar nichts. Das Gerät schlug nicht aus, nicht, dass er es nicht erwartet hatte. Sie war kein Dämon, sie war etwas anders... Nur, verdammt noch mal, was? Dieses neue Geschöpf an seiner Seite. Mit einem Seufzend stand er wieder auf und zog dann aus seiner Tasche ein Handy, um dann eine Nummer zu wählen. „Ash? Verdammt... ich bin wieder zu spät... hast du...!“ Etwas hatte sich hinter ihm bewegt, er stockte und wand sich um. Wahrscheinlich nur eine Katze, die nach Mäusen ausschaut hielt. Wie recht er doch hatte. „Nein.. schon gut. Es ist nichts. ER wird schon weg sein. Dass er auch gar keine Spuren hinterlässt. Kein Schwefel, keine Zeichen, nichts... Ja ich weiß, aber die Chancen, dass es ein normaler Mord war, sind gering. Verdammt, verdammt verda... wart mal...“ Er drehte sich wieder um, vielleicht täuschte er sich und noch irgend etwas war hier. Er zog seine Waffe und schaute sich um, dann grinste er. „Wer ist da?“ fragte er, während er auf eine Gasse zuging, wo er die Gestalt vermutete. „Komm raus, du Mistvieh!“ Er ließ das Handy an, den er durfte seinen Gegner nicht unterschätzen, er musste mitschneiden, was hier vorfiel, damit andere kommen konnten. Weiter lief er auf die dunkle Gasse zu, die Waffe und das Handy in der Hand, doch nichts rührte sich. Er zögerte. Haben seine Sinne ihm am Ende doch getäuscht? War er wieder seinem Unterbewusstsein auf den Leim gegangen? „Noch ein Bier“ kam eine Stimme aus dem Handy und Mitchell schaute darauf, mit einem leisen seufzen. „Wenn hier jetzt wirklich was währe, hätte mich dein Bier jetzt getötet, Ash!“ meinte er grinsend. Dann steckte er die Waffe wieder in das dazugehörige Halfter und schaute weiter, um endlich einen Hinweis finden zu können. „Mitchell? Lange nicht mehr gesehen!“ Mit einem kalten Schauer im Rücken wandte sich Mitchell zu einer kalten, grausamen Stimme herum und dann sah er ihn, die Kreatur, den Dämon, hinter dem er schon Jahre her ist. „Ich habe gehört, du hast ein neues Spielzeug!“ gab er zischend wieder und zog dabei die Waffe erneut, die er eben schon auf ein anderes Ziel gerichtet hatte. „Du bist wirklich gut informiert!“ „Man tut was man kann“ Der Mann Mitchell gegenüber grinste aus einem kühlen, egoistischen Gesicht, weiß wie der Schnee mit schwarzen, langen Haare, die dieses umrandeten. „Weißt du. Ich habe ihr versprochen, dass sie dich als Spielzeug haben kann!“ Mitchell schaute schockiert. Das hieß, er würde nicht mehr lange leben. Er hob die Waffe erneut, dann trat aus dem Schatten eine etwas kleinere, zarte, wunderschöne Gestalt, die langsam auf ihn zukam. Eine Frau, kalt, eiskalt, ohne jegliche Informationen. „Für mich?“ fragte sie grinsend, während sie weiter auf ihn zuging. „Das währe doch nicht nötig gewesen!“ In Panik geraten schoss er auf die Gestalt, doch keine der Kugeln fand ihr Ziel, als währe sie nicht wirklich, als währe sie Körperlos, ohne Bestand, nicht da. Er ging ein paar Schritte zurück, während sie immer näher kam, ein böses Lachen im Gesicht. „Keine Sorge, Mitchell“ begann der Mann „Sie hat noch ein Herz. Sie wird nicht grausam sein, sie wird Mitleid zeigen, nur ein Zeichen mit dir setzten, schnell, schmerzlos!“ Dann war es vorbei. Sie hatte nur mal kurz aufgeschaut, die Hand gehoben und er hatte einen Blitz gesehen, ein Schrei war aus seiner Kehle gedrungen, dann war alles dunkel, für immer, endlos, verschwommen im Meer der Zeit. „..ein Zeichen mit dir setzten, schnell, schmerzlos!“ Dann war kurz Ruhe, etwas elektrischen zu hören und ein Schrei, der durch alle Glieder ging, ein teuflisches Lachen, dann ging hörte man das Tüten des Handys. „Was ist das geschehen?“ fragte Dean, der schon seid einer Stunde an einem Glas Bier nippelte. „Woher soll ich das wissen? Wir hatten eine Webcam, sonst hätte ich euch den Film gebrannt, tut mir leid Jungs!“ Dean seufzte und schaute von Ash zu Sam, der über etwas nachzudenken schien. Irgendwas stimmte da nicht. Na gut, es stimmte nie etwas in ihrem Gewerbe, aber so einen Fall? Was wussten sie schon. Von ein paar Morden, ein paar Jägern, die verschwinden, einem Mann und einer Frau, wahrscheinlich zwei Dämonen, von ein paar Merkwürdigkeiten, aber sonst? Nicht mal Ash hatte mehr herausfinden können. „Mitchell war nun schon seid 10 Jahren hinter diesem Mistkerl her und hey... er war immer klüger gewesen. Keine Spuren, keine Hinweise, nichts... ein schlauer Bursche.“ Ash schaute von seinem Rechner auf in die beiden Gesichter, die nachdenklich zu sein schienen. Er hatte sie eigentlich nicht mit diesem Fall beauftragen wollen, besonders nicht, nachdem, was gerade mal vor einem Monat geschehen war. Als sie von einem Fall wieder gekommen waren, eigentlich etwas leichtes, nur ein Duppy, war der Wagen vollkommen zerstört und das kuriose war, Dean hatte nicht mal eine Woche später bekommen, diesen zu reparieren. Dafür trank er einen Whiskey nach dem nächsten, ein Bier noch hinterher. Er hatte nicht ein Wort darüber verliert, sondern blieb in sich gekehrt, bis er irgendwann wieder der alte war und seinen Wagen auf Vordermann brachte. „Was ist das überhaupt für ein Vieh?“ fragte Dean, der mittlerweile aus seinen Gedanken wieder rausgekommen zu sein schien. „Keine Ahnung. Ein Dämon, er ja... Aber sie? Du hast doch gehört, was Mitchell meinte!“ „Mach noch mal die Stelle an, als der Blitz zu hören ist!“ Sam schien ebenfalls aus seiner Trance erwacht zu sein. Er ging um den Tisch herum und schaute auf den Laptop, den Ash sofort einsetzte. Er spielte die Stelle noch einmal ab, dann kam der Schrei. „Stop“ meinte Sam, dann dachte er kurz nach. „Noch einmal zurück... Stopp, genau und nun spiel es mal langsamer ab!“ Was sollte das den schon wieder? Dean war diese Versteckspiele nie geheuer, deshalb hatte er ja Sam damals zurück haben wollen. Er schloss nur die Augen, lehnte sich zurück und ließ seinen Bruder machen, doch als er wenige Augenblicke etwas hörte, währe er beinahe vom Stuhl gefallen. Eine kalte, leise Stimme, eindeutig dem Mann zugehörend, aber wärmer, gefühlvoller und dennoch abgrundtief böse, flüsterte nur ein einziges Wort. „Persephone“ Danach war wieder stille. Persephone? Wo hatte er den Namen schon einmal gehört? Sam und Ash schauten zu Dean, Dean schaute zu Sam und Ash. „Ich glaube, ich kenne den Namen!“ „Natürlich. So hieß eine griechische Göttin!“ Sam verleierte die Augen. „Nein“ verteidigte sich Dean „Woanders... Irgendwo habe ich ihn schon einmal gelesen... wo war das nur!“ Ihm kam nur ein kleines Muster in den Kopf, verschwommen. Es war zu lange her, aber dennoch, irgend etwas war komisch an der ganzen Sache. „Wir übernehmen den Fall, sobald wir das mit der Band geklärt haben!“ Ash hatte ihnen, bevor der Anruf gekommen war, einen weiteren Fall gegeben. Etwas banales, einfaches. Eine Band hatte einen Geist, der bei ihren Auftritten erschien, eine Frau, im schwarzen Kleid. Das müsste wirklich schnell hinter die Bühne gebracht sein um sich dann gleich um das verschwinden der Jäger zu kümmern. Aber Ash schüttelte den Kopf. „Sorry, Jungs, aber das ist etwas zu groß für euch... ich meine natürlich traue ich das euch zu, aber jeder Jäger, der begann ihn zu jagen, lebt nicht mehr.“ „Das macht nichts. Ich meine, schlimmer als dieser Gelbäugige kann er echt nicht sein“ „Seid ihr euch sicher?“ Sam schaute auf und nickte dann. „Keine Sorge, Ash, wir bekommen das schon hin!“ „Ihr solltet wirklich darauf hören, was Ash sagt, Jungs!“ mischte sich Allen ein, die jedem ein neues Bier reichte. „Er hat alle Jäger betreut, die ihn jagten!“ Dean seufzte. Wenn sie nicht an Informationen kamen, so brachte das alles nichts. „Es lebt nur noch ein Jäger und der ist im Ruhestand. Der jagt nicht mehr, spielt nur Butler und wischt reichen Leuten den Arsch ab!“ Dean und Sam schaute auf, dann sich an und ein Grinsen kam in beide Gesichter. „Ach wirklich? Das ist eine gute Neuigkeit, danke, Ash. Dann werden wir sofort die Band aufsuchen!“ Sie stürzten gleichzeitig aus dem Roadhouse, so schnell sie konnten. Nicht, dass sie am Ende noch von den beiden aufgehalten wurden und sich den Fall doch noch wohin schmieren konnten. Es dauerte nicht lange, dann saßen sie im Impala und fuhren eine Landstraße entlang, den Weg, den sie vor einem Monat erst gekommen waren. Hoffentlich war Cheffrai noch da, hoffentlich ging es allen gut. „Meinst du wirklich, wir sollten uns da einmischen?“ Sam brachte seine Bedenken wieder ein, aber Dean lachte nur. „Natürlich. Das währe doch gelacht wen...“ er hielt inne. Im Hintergrund, fast übertönt von seiner lauten Musik, war ein ihm wohlbekanntes, eingeprägtes Geräusch zu hören. Sofort schaute er in den Rückspiegel und riss die Augen auf. Hinter ihm fuhr ein Motorrad, eine Yamaha, in puren Schwarz, darauf, ein schwarzgekleideter Fahrer. Deans Mund blieb offen, dann drückte er auf die Bremse und blieb stehen. Das Motorrad zog an ihnen vorbei, unter dem Helm nur wenig schwarze Haare angedeutet. Sam, der beinahe nach vorne geschleudert geworden war, keuchte auf und schaute zu Dean. „Eh man... was sollte das?“ „Hast du das nicht gesehen?“ “Was?“ Sam schaute seinen Bruder an, als währe er krank, als müsste er sich sorgen machen. „Das Motorrad, das war Delain!“ „Dean... da war kein Motorrad... du hast es dir eingebildet!“ „Nun halt mich nicht für verrückt, Sammy... Ich habe eins gesehen und gehört!“ „Ich habe keins gesehen, Dean. Und wenn, was unmöglich ist, so war es auf keinen Fall Delain. Du weißt doch, dass uns erste vor einer Woche Dickens geschrieben hat, dass sie ihre Leiche gefunden haben!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)