Ich werde dich niemals vergessen von Ayaka_Sakurai (Werden wir uns jemals wieder sehen? {Heiji X Kazuha}) ================================================================================ Kapitel 1: Die Reise beginnt! ----------------------------- Hallöchen euch allen ^-^ Viele von euch werden mich vielleicht durch Kommischreiben oder von Heiji & Kazuha FFs kennen. Und anstatt Geschichten immer nur zu kommentieren, stelle nun endlich auch ich eine FF zu meinem Lieblingspaar online und ich hoffe, sie wird euch gefallen xDDD Kapitel 1: Die Reise beginnt! Die Geschichte begann vor zwei Jahren, an einer ungewöhnlichen Freitagnacht mitten im Sommer. Durch die Beleuchtung der Sehenswürdigkeiten und das heitere Nachtleben der Millionenstadt Sydney drangen helle Lichter in das Zimmer eines Hochhauses ein, wodurch das schlafende Mädchen, das im Alter von siebzehn Jahren war, gezwungenermaßen aufwachte. Die Grünäugige hatte braunes schulterlanges Haar, das mit einer Schleife zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war. Müde und unausgeschlafen streckte sie sich, doch plötzlich zuckte sie zusammen und schaute blitzschnell auf den Wecker, der zu ihrer Rechten auf der Kommode stand. „4:09 Uhr!“, stellte sie innerlich fest und seufzte. Erleichtert und zugleich wütend legte das braunhaarige Mädchen sich zurück. „In einer Stunde geht es los!“, schoss es ihr durch den Kopf und sorgte dafür, dass sie nicht mehr einschlafen konnte. Immer noch verschlafen streifte sie schließlich die Decke weg und stand auf, um sich im gegenüberliegende Badezimmer sowohl Zähne zu putzen als auch ihre schulterlangen Haare zu kämmen. Als sie ihr Spiegelbild betrachtete, musste sie auflächeln: „Eigentlich freu ich mich schon!“ Nachdem sie den Raum verlassen hatte, kehrte die Grünäugige zu dem Fenster ihres Zimmers zurück, durch welches diese eine wunderbare Aussicht auf die australische Stadt hatte. Doch ein Klopfen an der Tür riss den Teenager aus seinen morgendlichen Gedanken. „Kazuha - Aufstehen! Du musst dich für die Reise fertig machen!“, sagte ein Mann, der mit einem weißen Hemd gekleidet war das Zimmer betrat; allerdings blieb er verwundert mitten im Türrahmen stehen. „Du bist schon wach?“, unterbrach die Männerstimme die Stille. „Wundert mich auch, aber heute ist ein besonderer Tag, da konnte ich nicht lang im Bett Schäfchen zählen!“, antwortete sie ihm mit einem Lächeln im Gesicht. Verständlich blickend begnügte sich der um die vierzig Jährige mit der Antwort. „Stimmt eigentlich. Normalerweise muss Dad mich doch mit Maßnahmen wie Stubenarrest, Täuschung der Uhrzeit oder Todstellen aufwecken. Obwohl die Sache mit der Uhr auch nicht mehr funktioniert!“, stellte sie nebenbei gedanklich fest. „Auf jeden Fall mach dich fertig, damit wir fahren können!“, teilte der Mann, der daraufhin ins Wohnzimmer ging, seiner Tochter mit. Gähnend erledigte Kazuha ihren morgendlichen Kram: „In drei Stunden werde ich im Flugzeug sitzen.“ Kazuhas Angst spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder, denn sie hasste Flüge – vor allem lange! Die Reise sollte nach Ōsaka gehen, ihrer zweiten Heimatstadt. Dort war sie zuletzt als Kind im Alter von sieben Jahren gewesen, weshalb sie sich nur noch grob an Ereignisse oder Orte erinnerte. Nach einer halben Stunde war Kazuha startklar und teilte dies ihrem Vater mit: „Bin fertig, wir können losfahren!“ Dies ließ sich ihr Vater nicht ein zweites Mal sagen. Nachdem er die Haustür verriegelt hatte, betätigte Kazuha den Knopf eines der drei Fahrstühle des Gebäudes, um zum unten geparkten Auto zu kommen. Obwohl das Mädchen sehr temperamentvoll war, ließ sie sich keine Art von Aufregung oder des Gleichens anmerken. Innerlich jedoch kochte Kazuha schon förmlich vor Aufregung: „Was ist, wenn ich mich mit meiner Gastfamilie nicht verstehe? Oder meine zukünftigen Klassenkammeraden mich nicht leiden können?“ Die Reise war nämlich kein einfacher Urlaub in Japan, sondern ein anstrengender Aufenthalt, der sich auf ein Jahr erstreckte. Genau! Die Australierin verbrachte ein Austauschjahr in ihrer zweiten Heimat, wie sie es schon so oft genannt hatte. Schließlich beruhigte sie sich bzw. konnte sie nicht mehr daran denken, da sie schon am Flughafen Sydneys angekommen waren und es nun darum ging, den Schalter zum Einchecken zu finden. Die ganze Zeit über hatte Kazuha ein Grummeln in der Magengegend. Ihr machten ihre Gedanken zu schaffen, die pausenlos in ihrem Kopf herumschwirrten. Die 17-Jährige blickte, als sie um neun Uhr morgens dann im Flugzeug saß, während des ganzen dreizehnstündigen Fluges ununterbrochen von ihrem Platz aus dem Fenster. Lediglich schaute sie auf, als die Stewardess sie nach etwas zum Trinken oder einer Decke gefragt hatte. Erst als das Reiseziel in Sicht war, wurde Kazuha aus ihren Gedanken gerissen: „Wir werden in Kürze landen. Ich bitte Sie daher Ihren Sitz zurück in…“ „Landen?“, unterbrach Kazuha mit entsetzlichem Gesicht gedanklich die Frau am Apparat. „Die ganze Zeit über habe ich wegen meiner Gedanken doch tatsächlich vergessen, dass ich in einem Flugzeug sitze und gleich LANDE?“ Panik machte sich in Kazuha breit. Sie hasste Flüge, weil sie Angst vor dem Starten und Landen hatte - und lange, da sie während des Fluges ständig im Kopf hatte, dass sie in ein paar Stunden landen wird. Und dies sollte sie wirklich verdrängt haben? Reflexartig krallte Kazuha sich an ihren Sitz fest, die Augen kniff sie zusammen und die Bedenken um den Aufenthalt in Ōsaka waren verschwunden. Gerade hatte sie wichtigere Sorgen. Immer wieder sprach die Grünäugige sich Mut zu: „Es wird schon alles gut gehen, Kazuha! Es ist ja auch nicht dein erster Flug!“ Und irgendwie schaffte sie es auch. Obwohl sie nun einen Krampf in ihrem Arm verspürte, sah Kazuha, als sie festen Boden unter den Füßen vernahm, sehr erleichtert auf und war überglücklich über die gut verlaufene Landung. „Puh“, stöhnte die Oberschülerin auf, „das Schlimmste ist überstanden. Aber meine Hand scheint nicht erfreut zu sein!“ Kazuha schüttelte die Hand, aber lange Zeit zum Aufatmen blieb ihr nicht, denn sie musste in die Puschen kommen. Ihre Gastfamilie wartete nämlich schon am Eingang auf das für sie ausländische Mädchen. Nachdem Kazuha nach einmal kurz für kleine Mädchen war, ging sie problemlos durch die Postkontrolle und suchte mühevoll nach ihrem Gepäck am Fließband. „Tolles Gedrängel!“, seufzte Kazuha. Obwohl ein fürchterliches Gedrängel herrschte, angelte das Mädchen jedes ihrer Gepäckstücke vom Fließband, nur eines blieb unentdeckt. Gerade erblickte sie der noch fehlende Koffer, der sich ihr langsam näherte und wollte diesen ergreifen, als jemand sie schupste und somit ihr Gepäck verpasste. „Verdammt!“, fluchte Kazuha verärgert. Nach für sie einer halben Ewigkeit steuerte wieder das Gepäckstück auf die Australierin zu und selbstverständlich griff sie nach diesem. Der Versuch schlug jedoch wieder fehl, als der neben Kazuha stehende Mann sich vor ihr drängte und seine Reisetasche, die vor Kazuhas auf dem Lieferband lief, ergriff. Somit versperrte der Mann ihr den Weg. Wütend blickte das Mädchen mit dem Pferdeschwanz dem gehenden Schwarzhaarigen hinterher. „Das nächste Mal ist mein Gepäck fällig!“, schwor sich Kazuha und ihre Chance kam schneller, als sie es sich erhofft hatte. Ihrem Koffer einen bösen Blick zuwerfend stellte sie sich in Fangposition und ließ das Ziel keine einzige Millisekunde aus den Augen. Auf einmal stoppte eigenartigerweise das Laufband. Dies hielt Kazuha für die Gelegenheit und stürmte schon fast unbeholfen auf ihr Gepäck zu, doch auf die Idee waren anscheinend auch andere Leute gekommen. Obwohl die Brünette voller Optimismus steckte, ging sie im entstandenen Getümmel unter. Sie streckte ihre Hand auf den Knien sitzend aus, fast berührte sie ihre Reisetasche, als das Fließband wieder in Bewegung gesetzt wurde. Der Zug fuhr erneut ohne Kazuha ab. Blitzschnell drehte sie sich zu ihrem Gepäck am laufenden Band um und seufzte laut auf. „Ich hasse es!“, dachte Kazuha genervt bei sich, doch als sie schließlich aufstehen wollte, knickte plötzlich ihr rechter Fuß um. Unweigerlich kniff die gebürtige Japanerin ihre Augen zusammen und erwartete schon den Aufprall. Doch dieser blieb eigenartigerweise aus! Sich langsam von dem Schreck erholend, bemerkte Kazuha, wie sie jemand am Handgelenk packte hatte und sie hoch zog. Als sie die plötzliche Bewegung spürte, öffnete sie ihre Augen und blickte in zwei glänzend grüne Augen und wäre beinah auch in ihnen versunken, wenn ihr ‚Retter’ sie nicht auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht hätte. „Geht’s dir gut? Bist du unverletzt?“, erkundigte sich der Junge bei ihr, den Kazuha in ihrem Alter schätzte. „Ja...ja, denk schon!“, stammelte Kazuha leicht geschockt, während sie sich von dem Griff des Jungen löste und ihn daraufhin musternd gegenüberstand. Der Junge war relativ groß, eventuell ein halber Kopf größer als Kazuha. Seine dunkelbraunen Haare standen ihm sehr gut und sein dunkler Teint stimmte nach ihrer Meinung mit seinem ganzen Äußerem vollkommen überein. Die Jugendliche musste sich ungern eingestehen, dass der Junge vor ihr verdammt gut aussah. „Ach, Kazuha! Das ist bestimmt wieder so ein Möchtegerntyp. Sind doch immer die Selben. Schauen gut aus, haben aber nichts im Hirn – der typische Fall eben!“, dachte sie sich die Augen kreisend. In Sydney besuchten tausende solcher Jungen ihre High School, die sie auch schon des Öfteren angebaggert hatten, schließlich gehörte sie zu den beliebtesten Mädchen ihrer Schule. Aus diesem Grund verabscheute sie jene Art und mied diese so gut wie es nur möglich war. Doch dann eroberte der fremde Junge wieder Kazuhas Aufmerksamkeit. Er hatte sich nämlich von ihr abgewandt und lief dem Fließband hinterher. Aber dadurch, dass er schnellere Schritte tat, errichte er auch die schon vorbei gelaufenen Gepäckstücke und packte eines am Halter. Kazuha staunte, denn als der Braunhaarige wieder seine Position vor ihr eingenommen hatte, hielt er ihren Koffer in den Händen. Mit leicht geöffnetem Mund nahm die Australierin ihr letztes Gepäckstück an sich, das der Junge ihr freundlich reichte. Er grinste bis über beide Ohren, sodass man meinen könne, er würde etwas im Schilde führen. Dennoch fühlte Kazuha, dass es ein ehrliches Lächeln war, das der Junge aufgesetzt hatte. „Irgendwie süß!“ Bei diesem Gedanken musste Kazuha schmunzeln. „War das dein ganzes Gepäck oder sind noch welche im Umlauf?“, wollte der Junge nun wissen. Kazuha wand sich daraufhin ihrem neben sich stehenden Wagen zu, auf dem sie ihre Reisetaschen abgelegt hatte und zählte gründlich durch, bevor sie antwortete: „Das war’s. Und danke, das war wirklich nett von dir!“ Lächelnd stellte die Brünette ihren letzten Koffer zu den anderen auf den Wagen und wand sich wieder dem Jungen zu, der immer noch am Lächeln war. „Wo musst du jetzt eigentlich hin?“, erkundigte er sich im Anschluss. Kazuha musste kurz überlegen, denn sie hatten für den Austausch keine Organisation in Anspruch genommen, deren Mitglieder die Schüler in das fremde Land begleiteten und berieten, sondern alles über die Schule geplant. Dies war unkomplizierter, da Kazuha und ihre Eltern schon eine Familie von früher in Japan kannten und diese als Gastfamilie in das Bewerbungsformular eintragen wollte. Doch die Organisation, für die das Mädchen sich entschieden hatte, nahmen keine vorgeschlagenen Unterkünfte an, somit plante sie jegliche Sachen eigenständig. Im Endeffekt war dies auch besser gewesen, wie Kazuha selbst nun auch fand, denn dadurch konnte sie sich eine eigene Schule aussuchen. Nach langer Wartezeit begann Kazuha zu antworten, sich nun teilweise erinnern können: „Soweit ich mich erinnern kann, muss ich in die Wohnsiedelung, in der Nähe von Katahama.“ Während sie redete, fielen ihre Blicke auf unterschiedliche Schilder des Flughafens und blieben letztendlich wieder am Jungen haften. „Das Stadtzentrum Ōsakas liegt in 40 km Entfernung, von daher solltest du mit der Haruka (Bahnverbindung) fahren“, informierte der Junge sie, wobei sie wieder lächelte: „Das brauche ich nicht, denn meine Familie wartet bereits am Ausgang auf mich und nimmt mich mit Heim.“ Ein Blick auf die Uhr verriet Kazuha, dass sie ich beeilen sollte, damit ihre Gastfamilie nicht unnötig warten musste. Nur langsam wollte sie sich schon auf dem Weg zum Ausgang machen, nachdem sie sich nochmals dankend vom jungen Japaner verabschiedet hatte, doch plötzlich ertönte nochmals seine Stimme. „Wenn du möchtest, kann ich dich begleiten. Mein Weg führt zufällig auch in diese Richtung. Außerdem scheint dies hier dein erster Besuch in der Stadt zu sein, daher könnteste wohlmöglich ein wenig Hilfe gebrauchen bezüglich der Richtungen, versteht sich.“ Dies sprach der Jugendliche nicht nur mit einem Grinsen auf den Lippen, welches er sowieso seit ihrer Begegnung aufgesetzt hatte, sondern auch mit einer bestimmten Sicherheit, die für Kazuha viel versprechend klang. „Die Begleitung nehme ich dankend an und mit der Richtung liegst du auch nicht falsch, jedoch mit dem ersten Besuch!“ Der Junge wurde hellhörig, und tat – wie Kazuha zuvor auch - einen Schritt vor den anderen. Und so begann das für beide interessante Gespräch. „Als kleines Kind bin ich sogar hier in Ōsaka aufgewachsen und besuchte bis zu meinem siebten Geburtstag die Grundschule“, erzählte sie ihm. „Aber?“, folgerte der Dunkelhaarige aus der Stimmlage seiner Begleitung, woraufhin sie fortfuhr: „Mein Vater wurde dann wegen seines Berufes ins Ausland verlegt, womit ich Japan verlassen musste.“ Der Junge wollte gerade dem Mädchen darauf etwas erwidern, als es schlagartig das Thema wechselte: „Und du? Nach deinem Wissen gerade kennst du dich hier anscheinend blendend aus.“ „Äh…ja! Ich wohne in Ōsaka seit ich überhaupt denken kann. Schon als kleiner Grünschnabel lief ich Stunden am Tag durch die Straßen herum, was meinen Eltern natürlich überhaupt nicht gefallen hat. Und vor allem musste ich die Wänden meines Zimmers nach meinen Ausflügen dann eine lange Zeit lang sehen, weil ich von meinen Eltern Stubenarrest aufgebrummt bekommen habe!“ Als Kazuha das verzerrte Gesicht ihres Gesprächspartners sah, musste sie ein wenig lachen, worüber sich der Japaner innerlich freute und nun auch in ein leises Lachen fiel. Sich amüsierend bemerkte der Junge erst jetzt, als er nach vorne schaute, dass ihr eigentliches Ziel, der Ausgang, direkt vor ihnen lag. Abrupt veränderte sich der Gesichtsausdruck des Jungens in ein Gehetztes; er wollte um jeden Preis eine Frage über seine Lippen bringen, bevor die Chance vertan war. „Ach, übrigens“, während er seinen Schritt stoppte, blickte er zu Kazuha herüber, um ihr in ihre grünen Augen zu schauen, „wie heißt du eigentlich?!“ Kazuha tat es ihrem Gegenüber in beider Hinsicht gleich und blieb ebenfalls stehen. Einige Augenblicke beherrschte die Stille die Stimmen der Jugendlichen, bis die Australierin aus ihrer Trance erwachte und eine Antwort gab: „Ich heiße Toyama Kazuha!“ Schlagartig lächelten die zwei wieder, worauf Kazuha die Gegenfrage stellte: „Und mit wem habe ich das Vergnügen?!“ „Mein Name ist-“ Plötzlich ertönte ein allseits bekanntes, nerviges Klingeln, welches den Japaner mitten in seinem Satz unterbrach und genau das, was Kazuha wissen wollte, in seinem Hals stecken blieb. Hastig kramte der Junge in den Taschen seiner Jeansjacke herum, um nach dem Auslöser dieses Piepen zu suchen. Als er es auffand, blickte er fast schon genervt auf das Display, während er sich bei Kazuha entschuldigte. „Entschuldigung, könnte wichtig sein“, meinte er und schon war seine Aufmerksamkeit seinem Handy gewidmet oder viel besser seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung. Schnellen Schrittes entfernte er sich - mit dem Rücken zu Kazuha gerichtet -, somit konnte diese kein einziges Wort des führenden Telefonats mithören. Aber nach seinem Gesichtsausdruck zufolge kannte der Junge anscheinend die Person, dessen Namen auf seinem Display erschienen war. Jedenfalls schlussfolgerte dies Kazuha, die nur lustlos mit ihren Schultern zuckte. Sich von dem Jungen abwendend schweifte ihr Blick nach vorne und erst jetzt bemerkte die 17-Jährige den Ausgang, der direkt vor ihrer Nase lag. Mit leicht verzerrtem Gesichtsausdruck stand Kazuha dort eine Weile, bis ihre Augen auf einen selbst geschriebenen Zettel fiel, welcher ein braunhaariges Mädchen in die Höhe hielt. Hinter ihr standen zwei Erwachsene. „Könnten glatt ihre Eltern sein“, schoss es Kazuha durch den Kopf und erst nach vielen Hinblicken, beachtete sie den mit Hand geschriebenen Namen auf dem Stück Papier, wobei sie Schwierigkeiten hatte, diesen zu lesen, da unzählige herumlaufende Menschen ihr die Sicht versperrten. „Toyama…KAZUHA!“ Nun fiel es der Grünäugigen wie Schuppen von den Augen: „Das müssen sie sein!“ Aufgeregt setzte sie erneut ihren Gepäckwagen in Bewegung, bis sie die dreiköpfige Familie erreicht hatte. Mit lächelndem Ausdruck im Gesicht stellte das Mädchen sich vor: „Ah, konban wa! Ich heiße Toyama Kazuha und bin die australische Austauschschülerin.“ „Du wärst wohl auch kaum bei uns, wenn es nicht so wäre“, entgegnete das langhaarige Mädchen verschmitzt, um ihrer zukünftigen Mitbewohnerin ihre Nervosität, die die Japanerin eindeutig bemerkt hatte, zu nehmen. Allerdings wurde dies ohne Kazuhas Rechnung gemacht, denn diese lief nur leicht rot an, anstatt zu lachen. Aber dennoch musste sie leicht grinsen. „Ach, das war doch nur Spaß! Ich heiße übrigens Kasumi und das hier“, die Japanerin drehte sich um und zeigte auf die Personen hinter sich, „das sind meine Eltern. Die kennste bestimmt noch von früher, jedenfalls haben sie mir einiges über dich erzählt!“ „Wie könnte ich euch vergessen…?“, entgegnete Kazuha lachend und trat den beiden Erwachsenen näher. Nachdem sie zuerst Kasumis Mutter umarmt hatte und schließlich ihrem Mann die Hand geschüttelt hatte, sprach Kazuha erst weiter: „…Shibara? Hogo?“ Als die Mutter ihren Namen gehört hatte, kamen ein paar Freudentränen auf: „So hat mich schon lange keiner mehr genannt. Das letzte Mal war vor knapp zehn Jahren.“ „Denkst du, mich hat nochmals einer so genannt?“, fragte Hogo seine Ehefrau, wodurch alle vier unweigerlich auflachen mussten. „Ach ja“, unterbrach Shibara die gute Stimmung, „wie war eigentlich die Anreise, Kazuha? Gab es Probleme?“ „‚Problem’ ist vielleicht nicht das richtige Wort. Ich habe schon seit ziemlich langer Zeit Panik vor dem Starten und der Landung, aber ansonsten verlief alles nach Plan.“ Während Kazuha antwortete, schüttelte sie leicht ihr Handgelenk. „Wollen wir uns nicht langsam auf den Weg machen? Bis Katahama dauert es schon eine Weile mit dem Auto!“, machte der im Anzug gekleidet Mann den Vorschlag, den auch alle zustimmend annahmen. Seit dem Aufbruch zum Haus der Gastfamilie unterhielten sich alle prächtig und lachten häufig über die aufkommenden Kommentare. Die Teenager sprachen währenddessen auch über ihre Hobbys, Vorlieben und manchmal fielen auch schon die Namen des einen oder anderen Lehrers, dem Kazuha bestimmt nicht entgehen wird. Die ganze Zeit über, in der die Brünette bei ihrer zukünftigen Familie nun verbrachte, hatte sie ein eigenartiges Gefühl, welches sie jedoch nicht zuordnen konnte. Sie drehte sich nochmals um, bemerkte allerdings nichts. Denn sie hatte einen gewissen Jungen, mit dem sie sich Minuten zuvor glänzend unterhalten hatte, völlig vergessen. „Kaum bin ich wieder in Ōsaka gelandet, werde ich gebraucht!“, seufzte der Junge vor sich hin. Nachdem der Japaner genervt den roten Hörer seines Handys betätigt hatte, begab er sich wieder an die Stelle, an der er das fremde Mädchen zuletzt gesehen hatte und musste verwundert einen leeren Platz feststellen. „Huch…Wo ist sie denn?“ ============================================ Das war's erst einmal. Auf das nächste Kapitel müsst ihr leider noch etwas warten, da ich momentan viel Stress mit der Schule habe.... Eure Ayaka ^.^o Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)