Memoiren von RoflKopter (Meine One-Shotsammlung) ================================================================================ Kapitel 14: Und es passte ------------------------- Teile: 1/1 Genre: Shonen-Ai, Romantik Pairing: Son Goku x Vegeta Fertigstellung: 22.09.2010 Widmung: Yuuki Disclaimer: Die vorkommenden Figuren gehören nicht mir, sondern Akira Toriyama. Ich möchte kein Geld mit dieser FF verdienen. --- Jeder kennt die Zeit, kurz bevor die sommerlichen Sonnenstrahlen verschwinden und man wehmütig an das schöne Wetter zurückdenkt. Bald werden die Tage kälter, Menschen gehen im Dunkeln zur Arbeit und kommen im Dunkeln nach hause und fast könnte man meinen, man würde etwas depressiv. Blätter liegen auf dem Boden, um ihren mehr oder weniger treuen Begleiter gegen den kalten Winter zu rüsten, bleiben dort liegen, werden von Menschenhand weggefegt und werden von anderen ersetzt, bis der Baum komplett kahl ist. Manche zähren noch von der Kraft, die sie im Urlaub getankt haben, andere freuen sich schon jetzt auf den Start ins neue Kalenderjahr, auf einen persönlichen Neuanfang, der von den wenigsten in die Tat umgesetzt wird. Und obwohl man sich dessen bewusst ist, freut man sich auf ein neues Jahr, das so viel besser werden sollte als das letzte. Auch im neuen Schuljahr ist man wieder ganz dabei und ist fleißiger denn je, was einen noch zusätzlich motiviert. Trotzdem setzt den meisten das schlechtere Wetter immer mehr zu und sie wünschen sich so bald wie möglich einen warmen Frühling. Er war anders. Er mochte den Wetterumschwung. Das kühle Wetter war ihm ähnlich und irgendwie fühlte er sich hier geborgen, mehr noch, er fühlte sich heimisch. Ihm gefiel der Gedanke an das Regnerische, an die bunte Farbenpracht, die vom Himmel segelte, immer wenn der Herbst begann. Es hatte etwas Idyllisches, wie er fand. In Gedanken versunken stand er an dem alten Ahornbaum, der schon einige seiner Blätter verloren hatte. Vereinzelt jedoch hingen sie noch an den Ästen, hatten die für ihre Jahreszeit üblichen unterschiedlichen Farben angenommen. Am meisten mochte er den kräftigen Rotstich, den manche besaßen, ihm gefiel aber auch der gelbe und eher fröhliche Akzent. Zögerlich strich er mit seinen Fingern über die Rinde des Baums, in der etwas eingeschnitzt war. Er lächelte schief, als seine Fingerspitzen ertasteten, um was für eine Gravur es sich handelte. Natürlich wusste er schon seit einer Ewigkeit was darauf stand, doch das tat dem wärmenden Gefühl, das sich in seiner Brust ausbreitete, keinerlei Abbruch. Ein leichter, kühler Wind durchsetzte den Ort und touchierte seine freie Haut, um frech daran entlang zu gleiten und einfach hinfort zuziehen. Die Augen hielt er geschlossen, er kannte diesen Ort gut genug. Inzwischen war er alt und aus dem selben Grund sehr weise geworden. Sein Stolz war immer noch sein engster Wegbegleiter, mehr als bei jedem anderen Lebewesen, aber er hatte an Kaltblütigkeit verloren, die ihm als Saiyajin mit in die Liege gelegt worden war. Nie würde er es zugeben, aber er fühlte sich schon fast wie ein ganzer und durch und durch normaler Mensch. Es war erschreckend, was diese törichten Existenzen auf diesem minderbemittelten Planeten aus ihm, dem Prinzen, gemacht hatten. Etwas Verweichlichtes und Schwaches, das sich auf positive Gefühle wie Vertrauen einließ. Noch immer lächelte er und blickte nun auf den hölzernen Stamm des Ahornbaums. Darauf verbarg sich ein Herz, das die beiden Buchstaben V und G umschloss. Wie hatte er es damals gehasst, als der Naivling diese Buchstaben in den Baum geritzt hatte? Wie hatte sich das nervige Gute-Laune-Packet erlauben können diesen Ahorn mit den Kürzeln ihrer beiden Namen zu versehen? Nur weil sie körperlich einander begehrten, hatte Vegeta deswegen noch lange keine Gefühle für einen derartigen Unterklassekrieger, für den Schlechtesten der Schlechten. Am liebsten hätte er ihn dafür geschlagen, so, wie dieser Baka es mit jeder seiner Demütigungen doppelt so stark getan hatte, wenn er wieder einmal seine Stärke demonstrieren musste. Entweder brachte er eine neue Saiyajinstufe oder eine absolut neue Technik mit aus seinem Training. Seine Laune war schon immer zum Kotzen gewesen, immerzu das freundliche Grinsen, das einem in die Weißglut trieb, diese gottverfluchte Geste, wenn er sich verlegen den Hinterkopf kratzte. Alles, alles, was er getan hatte, dafür konnte man ihn hassen, mit all der möglichen Intensität seiner Gefühle. Damals war seine Ambition für ihre heimlichen Treffen die Macht über den fremden Körper, denn er wusste, dass Goku ihn begehrte und er ihn mit manch lasziver Bewegung um den Verstand bringen konnte. Es hatte sich so gut angefühlt, wenn er dieses Arschloch anschließend ignoriert hatte und dieser etwas ausstrahlte, was er bisher nur von Bulma kennengelernt hatte. Die Menschen bezeichneten es als Liebe, er selbst hingegen hatte noch nie an dieses Gefühl geglaubt und wenn es tatsächlich existent war, wollte er es gar nicht empfinden müssen. Aber unabhängig davon hatte er Goku verletzen können und das gab ihm eine unaussprechliche Genugtuung. Die Sonne ging gerade unter und setzte den Ort in ein rötliches Licht, das sich perfekt mit den Farben des Herbsts ergänzte. Es wurde noch merklich kühler, doch es gefiel ihm. Inzwischen hatte sich einiges geändert, stellte er fest. Nicht nur weil ihn dieses höchste aller Gefühle letzten Endes auch in seinen Bann gezogen hatte. Er schaute er auf den Boden, der von den fallen gelassenen Blättern des Ahornbaums verdeckt war. Und irgendwo in dem Haufen hunderter Blätter fand er eines, das ihn besonders faszinierte. Er hob es auf und betrachtete es, beinahe verwundert. Ein solch durch und durch rotes Blatt hatte er noch nie in seinem Leben gesehen und die gelben Fasern, die einen ganz leichten Orangeton besaßen, vervollständigten den kraftvollen Ausdruck. Es war wunderschön. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Vegeta, lass uns gehen. Es ist schon ganz kalt und du hast nur ein T-Shirt an.” Er drehte sich um und grummelte, doch es war wohl eine Art Zustimmung. Der Mann hatte einen besorgten Gesichtsausdruck und lächelte leicht, offenbar freute er sich, dass Vegeta inzwischen etwas einsichtiger geworden war. Stumm hoben sie ab und der Prinz warf einen letzten Blick auf das Panorama, in dem er sich so wohl fühlte. Eine Sache brannte seinem Begleiter jedoch noch auf den Lippen und mit dessen Gesagten holte er den Kleineren aus seinem Schwelgen. „Vegeta? Was ist das für ein Blatt, was du da in der Hand hältst?” „Ach…”, antwortete er beiläufig, „Mich erinnert es nur an jemanden.” Kurze Zeit flogen sie weiter ohne ein Wort zu wechseln, anscheinend wartete Goku noch auf die abschließende Ergänzung in Form eines Namens. „Und an wen?” „Ich weiß auch nicht so genau.”, log der Vollblutsaiyajin, als er sich leicht hinter den Schwarzhaarigen fallen ließ. Dieser Gedanke war nur für den Prinzen allein bestimmt, denn es offenbarte seine tiefsten Gefühle und Bedürfnisse wie kein anderer. „Ich finde es sehr schön.”, sagte Goku schließlich, „Ich glaube, es ist das schönste Blatt, das ich je gesehen habe.” Einen Moment beobachtete er Goku, dann hob er das Ahornblatt neben ihn und seine Augen fixierte einmal das Blatt, einmal den Saiyajin. Er liebte es, wenn die schwarzen Haare von Goku im Wind zu flattern begannen und wie wild hin- und hertänzelten. Er liebte das leichte Aroma, das sein Körper mit sich zog. Er liebte die kräftigen Hände, die ihn sanft berühren konnten und eine warme Spur auf seinem Körper hinterließen. Er liebte die Augen, die ihn versinken ließen, wenn er sich einsam fühlte. Und wenn er genauer darüber nachdachte, wusste er gar nicht, was er nicht an ihm liebte und das war ein weitaus erfüllenderes Gefühl als die Empfindungen anderer zu missbrauchen. „Ich glaube, es ist das schönste Blatt, das ich je gesehen habe.”, flüsterte Vegeta mit einem Lächeln. „Nein…”, er schüttelte mit zufriedenem Gesichtsausdruck den Kopf. „Ich weiß es.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)