Pardon him von -juujun- (Aoi x Uruha) ================================================================================ Kapitel 25: 25. Kapitel ----------------------- Aoi Es kam mir immer noch wie ein Traum vor, dass ich Uruha geküsst hatte. Es war erst gestern gewesen und als ich wieder in seinen Zelle trat, war ich nicht sicher, ob ich darauf hoffen sollte, es wieder zu tun. Uruha war natürlich wieder eher aus der Näherei gekommen, aber das war ganz gut heute, da ich etwas vorhatte, zu dem ich Uruha sicherlich überreden musste. Wie immer klopfte ich erst leise an bevor ich Zelle betrat, das hatte ich mir so angewöhnt und Uruha wusste so auch sofort, wer vor der Tür stand, denn die Wärter klopften meist viel heftiger oder gar nicht an. "Hi", strahlte ich ihm entgegen und wurde sofort mit einem Lächeln begrüßt. Sein Lächeln war toll und es war schön, dass er es nur mir zeigte. Schnell hatte ich ihn in meine Arme genommen. "Und wie war die Näherei heute?", fragte ich höflich interessiert nach, wusste ich doch, dass ich ihn für seine Antwort wieder aus meinen Armen entlassen musste. Wie gern würde ich nur einmal seine Stimme hören. Uruha Vorsichtig setzte ich einen kleinen Kuss auf seinen Hals, bevor ich mich, wenn auch etwas ungern, löste um den Block zu holen, der mal wieder unbeachtet auf meinem Nachttisch lag. Ich sollte ihn besser immer bei mir haben wenn Aoi kam. Mit dem Block wieder in der Hand lies ich mich wieder von ihm in die Arme nehmen. 'Wir haben wieder neue Stücke bekommen. Es tut gut mal wieder was anderes nähen zu können. Jetzt haben wir wieder T-Shirts. Die Jeans konnte ich schon langsam nicht mehr sehen.' Ich lächelte sogar etwas als ich ihm den Block hinhielt. Jetzt war Aoi da, jetzt war mir auch danach zu lächeln. Aoi Natürlich musste ich Uruha kurz aus meinen Armen lassen, damit er mir antworten konnte und ich seufzte auf. "Aha, also wieder mal was kreatives.", stellte ich fest und sah es vor mir, wie über den Teilen saß und sie mit aller Kunst zusammen nähte. Zwangsweise musste ich leicht lächeln. Aber etwas anderes störte mich und so schob ich ihn ein klein wenig weg, damit ich ihm in seine wunderschönen Augen sehen konnte. "Uruha, warum willst du nicht wenigsten mal versuchen zu sprechen, dann wären wir nicht immer auf den Block angewiesen, hmm?", fragte ich sanft, wollte ihn ja nicht wieder verschrecken. Uruha Ich seufzte lautlos. Jetzt ging das Thema schon wieder los. 'Ich kann doch nicht, Aoi.' Schrieb ich auf und hielt ihm den Block hin. Aber das wusste er doch. Und selbst wenn. Warum sollte ich sprechen? Das war nichts für mich, sprechen war etwas für all die anderen aber bestimmt nicht für mich. Auch wenn Aoi mich wiederholt weg geschoben hatte, ich brauchte seine Nähe einfach. Sie hatte mich schon genauso süchtig gemacht wie Zigaretten es sonst zu tun pflegten. Aoi Es war wie immer. Er tat es als unmöglich ab und damit war das Thema für ihn beendet, aber nicht für mich. "Uruha, Dr. Iwagami hat zwar bescheinigt, dass du im Moment nicht sprechen kannst, aber er hat auch gesagt, dass es nicht unmöglich ist für dich. Du brauchst nur wieder ein bisschen Training", meinte ich aufmunternd, "Und wenn du den Grund wissen willst, warum ich will, dass du sprechen kannst, dann kann ich dir nur sagen, dass es erstens besser für deine Zukunft außerhalb des Gefängnisses wäre und zweitens würde ich deine Stimme viel zu gern mal hören.", meinte ich sanft und nahm ihn in die Arme. "Du musst doch auch nicht mit anderen Menschen reden, sondern nur mit mir..." Uruha Ich löste mich von ihm, setzte mich aufs Bett. Warum, warum wollte er das nur? Gut er hatte es mir gesagt, aber so richtig verstehen konnte ich es wirklich nicht. 'Ich will nicht. Ich weiß nicht warum aber ich will nicht.' Schrieb ich, und gab ihn den Block ohne ihn anzusehen. Es lief doch alles gut so, warum sollte ich das lernen? Nur für Aoi? Vielleicht würde ich es für ihn sogar tun, aber es ging doch einfach nicht, ich konnte mich einfach nicht dazu durchringen es auch nur zu wollen. Ich war still, ich war einfach so. Es war ein Teil meiner selbst, so still zu sein das ich niemanden zur Last fiel. Wie gerne hätte ich seine Nähe jetzt wieder gespürt. Aoi Ich wollte Uruha zu nichts zwingen und ihn auch nicht in die Enge treiben, aber der Wunsch einmal seine Stimme zu hören, war einfach so stark. Als Uruha sich etwas geknickt auf das Bett setzte, wusste ich das ich es anders angehen musste. Sofort nachdem er sich von mir entfernt hatte ging ich vor ihm auf die Knie und zog ihn leicht an mich. "Uruha, du weißt, dass ich dich zu nichts zwingen werde. Es wäre nur toll, wenn wir uns ohne diesen Block verständigen könnten, immer und überall", flüsterte ich leicht, bevor ich mich zu ihm aufs Bett setzte und ihn etwas fester gegen meine Brust zog. Uruha Ich kam nicht umhin, diesen Moment an Aoi Brust erst einmal zu genießen, versuchte erst einmal nicht an das zu denken was Aoi von mir wollte. Sprechen, ich wollte nicht sprechen, ich wollte mein Stimme im Gegensatz zu ihm einfach nicht hören. 'du verpasst nichts wenn du meine Stimme nicht hörst, sie war alles andere als besonders. Sie war schrecklich, deswegen musste ich doch stumm werden.' Es war einen Versuch wert, vielleicht musste ich ja doch nicht wieder anfangen zu sprechen. Ich wollte es nicht. 'und wenn ich an den Block denke und ihn immer bei mir hab dann können wir uns auch immer verständigen.' setzte ich hoffnungsvoll hinzu. Aoi Ein leichtes Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, was mir einen verwirrten Blick von Uruha einbrachte, aber sein Versuch nicht sprechen zu müssen, war einfach niedlich. "Also ich denke nicht, dass du immer deinen Block dabei hast. Außerdem wird es außerhalb dieser Mauern auch mal Situationen geben, in denen du keine Block dabei haben kannst", erklärte ich und versuchte mir lieber nicht Uruha in einer solchen Situation vorzustellen. Das würde mein Blut nur zum Kochen bringen. "Ich glaube nicht, dass deine Stimme schrecklich ist. Sie war vielleicht zu männlich, aber ich glaube nicht, dass sie für mich schlimm wäre, ganz einfach weil du besonders bist und deshalb ist deine Stimme auch besonders." Okay meine Logik war die eines Verliebten, aber vielleicht konnte ich ihn so überzeugen. Ganz leicht zog ich ihn zu mir und überwand den Abstand unsere Lippen, um ihm einen kurzen Kuss zu schenken. "Versuchst du es zumindest einmal...für mich?", hauchte ich. Uruha Ich nickte automatisch auch wenn ich es eigentlich nicht wollte. Aber er hatte mich geküsst. War es etwas was er mir nur gab, damit ich tat was er sagte? Das klang selbst in meinen eigenen Kopf schon merkwürdig, aber irgendetwas musste ja dahinter stecken. Umsonst küsste er mich wohl nicht und schon gar nicht in so einer Situation. Ich wollte meine Stimme nicht hören, das letzte was sie noch von sich gegeben hatte waren Schreie gewesen und an genau das erinnerte ich mich jetzt. Doch statt zu flüchten klammerte ich mich an Aoi, denn ich wusste das er mir eher Trost spenden konnte als die dunkelste Ecke in diesem Gefängnis. Aoi Es war komisch. Eben noch hatte er gelächelt und meinem Vorschlag zugestimmt, wenn auch nach etwas Überzeugung, und jetzt krallten sich seine Finger in meine Oberarme und er zitterte heftig. Hatte ich zu viel gewagt? Diese verdammt Unsicherheit machte mich immer fertig und ich hoffte, dass es besser werden würde, wenn Uruha immer gleich genau sagen konnte, wenn etwas falsch war. "Sch...ganz ruhig, es ist alles okay.", flüsterte ich und legte meinen Arm fest um seine Hüfte und zog ihn näher an mich, war froh, dass er sich nicht zurückzog, sondern meine Nähe suchte, auch und gerade in solchen Momenten. "Es ist alles in Ordnung, du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin doch bei dir." ,hauchte ich und begann langsam meine Hand über seinen Rücken gleiten zu lassen. Uruha Auch wenn Aoi nicht wusste was in meinem Kopf vorging, es gar nicht wissen konnte, so hatte ich doch das Gefühl das er es tat. Seine Worte sie beruhigten mich sogar. Sie beide, sie waren tot, und Aoi war jetzt da und der würde mir weder selbst so etwas antun noch zulassen das ein anderer mir das antat. 'Ich hab gerade an die Vergangenheit gedacht...', schrieb ich ihm auf, damit er wenigstens jetzt eine Ahnung von dem bekam was in mir vorging. Aoi Ich stutzte kurz, als Uruha sich etwas von mir entfernte bis ich begriff, dass er nur kurz etwas aufschreiben wollte. Was er auf schrieb hatte ich mir schon gedacht. Was sonst hätte ihm sonst solche Angst gemacht. Noch immer hatte ich das Gefühl, dass ich nicht einmal ansatzweise verstand, wie schrecklich das alles für Uruha sein musste. "Aber genau das ist es: vergangen. Es ist vorbei und jetzt wird alles gut, schau einfach nach vorn und nicht zurück.", murmelte ich und hoffte, dass ich ihm weiter helfen und zumindest etwas trösten konnte. Schnell hatte er sich wieder an mich geschmiegt und atmete tief durch. Uruha Ganz so schnell und einfach wie er das sagte war es leider nicht. 'Es ist trotzdem noch quälend wenn die Bilder wieder hochkommen. Sie haben immer so fest zugeschlagen wenn ich geschrien hab...' Und es war für einen Moment fast so, als könnte ich die Schläge noch immer spüren. Ich verbarg mein Gesicht in Aois Kleidung, versteckte mich regelrecht darin, je mehr ich darüber redete, desto mehr dachte ich auch daran und desto schlimmer und detaillierter wurden die Bilder aus meiner Vergangenheit. 'Warum kann ich nicht auch schöne Bilder sehen, so wie du, wenn du in deine Vergangenheit blickst?' Ja eigentlich kannte ich die Antwort, aber, womit hatte ich das nur verdient? Aoi Ich wollte ihn helfen und gleichzeitig wusste ich, dass ich es nicht konnte. Wie sollte ich auch die Vergangenheit ändern können? Ich hätte zwar alles dafür getan, aber leider war mir das nun einmal nicht vergönnt, egal wie sehr ich mir das wünschte. "Es ist schon okay. Du musst dich für nicht rechtfertigen, was sie dir angetan haben.", meinte ich. Irgendwie hatte ich das Gefühl er würde sich immer noch die Schuld an allem geben. "Du bist an nichts Schuld und was sie Bilder angeht, leider werden die nun einmal von den eigenen Erfahrungen geprägt, aber wenn wir hier alles geschafft haben, werde ich dafür sorgen, dass nur noch schöne Bilder in deinem Kopf sind und du keine Angst mehr vor Erinnerungen haben musst.", hauchte ich und zog in noch etwas fester an mich. "Keine Sorge eines Tages werden dir diese Bilder keinen Angst mehr machen.", versprach ich. Uruha Ich seufzte lautlos, versuchte die Bilder wieder zurück zu drängen. 'Sie werden immer schrecklich bleiben, es ist nicht normal was da passiert ist.' Ich spürte es, wie ich mich langsam wieder von dem distanzierte was geschehen war, es langsam wieder zurückdrängen konnte. Aoi war bei mir, und er wollte mir schöne Erinnerungen schenken. Wie schön musste es sein sich an etwas zurück zu erinnern was angenehm war? Aoi Ich musste etwas schmunzeln, als ich merkte, wie er sich wieder an mich schmiegte. "Normal war es sicherlich nicht.", meinte ich bitter. Noch immer war es für mich völlig unverständlich, dass niemand über Jahre hinweg etwas bemerkt hatte. "Also an der Schrecklichkeit kann man nichts ändern, aber dafür kann man sie mit anderen Dingen aufwiegen....", murmelte ich, bevor ich tief einatmete. "Vielleicht möchtest du dich lieber an das erinnern?", fragte ich zaghaft, bevor ich mich zu ihm vor beugte und meine Lippen ganz leicht auf seine legte, gespannt auf seine Reaktion wartend. Uruha Automatisch schloss ich die Augen als mich dieses wundervolle Gefühl wieder durchströmte. Seine Lippen. Und wieder war mein Kopf einfach nur leer, meine Beine wurden ganz wackelig und die Knie zitterten leicht und ich war froh das wir gerade nicht standen. Ich spürte wieder seine Hand, die sich sanft in meinen Nacken legte, diesmal aber nicht zitterte. Ich schmiegte mich sofort an ihn, legte meinerseits die Hände auf seine warmen Wangen, zog ihn von selbst dichter an mich. Ich wollte ihm so nah sein. Fast schon gierig erwiderte ich den Kuss, wollte einfach das er nie wieder endete. Auch wenn ich nicht verstand, warum ich so fühlte. Aoi Ich wusste nicht genau, was ich erwartet hatte? Dass er mich weg schob, oder er es einfach über sich ergehen ließ? Alles hatte ich erwartet, aber nicht, dass er so die Dominanz an sich ziehen würde und so keuchte ich etwas überrascht auf, als ich spürte, wie intensiv er auf den Kuss reagierte. Obwohl es alles andere als unangenehm war. Schnell hatte ich meine Fassung wieder erlangt und reagierte auf alle seine Bewegungen und hatte schnell wieder die leicht Dominanz auch wenn es fast gleichwertig war. Es war ungewohnt ihn bei einer solchen Nähe so intensiv zu spüren. Aber es war einfach nur heiß. Meine Hand rutschte aus seinem Nacken auf seinen Rücken und zog in ganz fest an mich. Ich spürte wie sich Hitze in mir ausbreitete und ich wollte viel mehr als diesen Kuss. So viel mehr. Uruha Diese hastigen Bewegungen, sie ließen auch mich atemlos werden und als ich seine zittrigen Finger spürte, die meinen Rücken entlang krochen, da dachte ich schon gar nicht mehr daran zu atmen. Ich konnte kaum verstehen warum seine Lippen und auch seine Zunge so heiß war. Seine Zunge, die sich mal in seinem, mal in dem eigenen Mund befand und überhaupt, jede Berührung schoss kleine Blitze in meinen Körper und ich wollte den Kuss gar nicht mehr lösen, er war zu schön, zu süchtig machend. Gehörte das auch zum Kuss dazu? Dieses tanzen beider Zungen? Es musste, denn es war so schön. Schwer atmend musste ich den Kuss lösen als ich spürte das auch er keine Luft mehr hatte. Ich lehnte den Kopf auf seine Schulter, atmete schwer und ließ mich einfach halten. Aoi Es war absolut umwerfend. Sein Mund war so heiß und seine Zungenbewegungen waren so unschuldig und gleichzeitig so süchtig machend. Meine Hand krallte sich in sein Oberteil. Ich wollte diesen Moment für immer festhalten. Aus Luftmangel mussten wir diesen Kuss lösen und ich spürte, dass auch Uruha um Fassung rang. Sein Atem war schwer und ich spürte sein heftiges Atmen an meiner Brust, wo es teilweise meinen Hals streifte. Noch immer hatte ich ihn fest an mich gezogen und so saßen wir eng umschlungen und genossen einfach nur dieses wunderbare Gefühl. Seine Hände lagen inzwischen auf meinen Schultern und ich fühlte, dass sie heiß waren. "Uruha...", keuchte ich noch immer mit schnellem Atem, " du küsst wirklich umwerfend.", flüsterte ich. Ich wollte wissen, was das alles bedeutete, wollte wissen, ob er mich liebte, aber ich brachte die Frage nicht über mich. Zu viel Angst hatte ich davor ihn zu bedrängen und somit zu verlieren. Ich konnte ihn einfach noch nicht fragen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)