Pardon him von -juujun- (Aoi x Uruha) ================================================================================ Kapitel 41: 41. Kapitel ----------------------- Uruha Die Schokolade gelang uns gut und ich schaffte es wirklich Emikos Anwesenheit mit mehr Ruhe hinzunehmen, was natürlich nur von Vorteil war. An diesem Abend verabschiedete sie sich erst spät und ich machte mir schon Sorgen das sie nicht mehr pünktlich nach Hause kam, aber sie meinte darauf nur ich solle mir keine Sorgen machen. An diesem Abend schlief ich wieder auf der Couch. Ich hatte auch das Schlafzimmer betreten, mir das Bett auch angesehen, aber ich konnte einfach nicht darin schlafen, nicht in einem so großen Bett und schon gar nicht ohne Aoi. Am nächsten Morgen wachte ich gerade so noch früh genug auf um die Decke zusammenzulegen und die Couch wieder so herzurichten, dass es nicht auffiel. Noch im Schafsachen ließ ich Emiko herein, bat sie sich zu setzen während ich mich fertig machte. Nach dem Waschen fiel mir allerdings ein das ich nichts zum Anziehen hatte, bzw nur Sachen von Aoi. Also bat ich Emiko mir etwas herauszugeben, während ich die Schokolade in einen kleinen Präsentkarton füllte. Bald würde ich Aoi wiedersehen. Emiko Auf den Tisch hatte ich die frischen Brötchen, die Marmelade und den gekochten Kaffee gestellt, als Uruha wieder aus dem Bad kam. "Du hast fast genau die gleiche Größe wie Aoi.", bemerkte ich und bat Uruha dann auch gleich zu Tisch. "Lass uns noch kurz was essen, bevor wir losfahren. Ich hatte nämlich heute Morgen nur einen Kaffee.", erklärte ich kurz und machte mir eines der knusprigen Brötchen fertig. Uruha aß wie immer nur wenig. Mir war nicht ganz klar, ob ihm das Essen nicht schmeckte, er auf seine Figur achtete oder einfach nicht so viel essen konnte. Naja irgendwann würde ich das auch noch rausfinden. Schweigend aßen wir, aber es war nicht unangenehm. "Also, alles für Aoi fertig?", fragte ich nochmal, als wir bereits im Flur standen und unsere Jacken anzogen. Aois Oberteile reichten Uruha alle nur knapp bis zum Hosenbund, da er doch ein bisschen größer war, als meine Sohn, aber er sah nicht schlecht aus. "Wir fahren auf dem direkten Weg zum Gefängnis und da parke ich dort, wo ich auch stand, als ich dich angeholt habe, dann müssen wir nicht so weit laufen. Aoi wird sich riesig freuen.", strahlte ich und zeigte auf den kleinen Korb in Uruhas Hand. Die beiden waren wirklich süß zueinander. Der eine half dem anderen in die Freiheit und dafür bekommt er selbstgemachte Schokolade. Ich schmunzelte. Uruha Jetzt hatte ich wirklich ein schlechtes Gewissen, wie konnte ich nur das Frühstück vergessen? So etwas durfte doch nicht passieren. Und so schaffte ich wie immer wenig, gerade mal eine Brötchenhälfte. Aber das war auch nicht so wichtig, jetzt wollte ich zu Aoi. Schon bald machten wir uns auf den Weg. Die Schokolade hatte ich auf den Schoß, sah sie während der Fahrt an, Ich war nervös, weniger aus Angst, sondern mehr weil ich es kaum erwarten konnte Aoi wieder zusehen. Unhöflicherweise hörte ich Emiko nicht zu, war zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt. Bald schon kamen wir an und stiegen aus. An der Pforte mussten wir nur kurz kontrolliert werden, man kannte uns ja. Das Gefängnis aber schien mir jetzt fremd, als ob das alles nie passiert wäre. Wir wurden in den Besuchsraum geführt, wo wir allerdings noch kurz auf Aoi warten mussten. Aoi Der Gang kam mir viel zu lang vor. Er war doch niemals so lang gewesen oder? Okay ich war auch ungeduldiger als sonst, aber immerhin warteten Uruha und meine Mutter auf mich. Ich war mir nicht mal sicher, wie lange ich schon ohne Uruha hatte auskommen müssen, aber es war definitiv zu lange. Meine Ablenkungsversuche durch die Arbeit in der Werkstadt oder durch das Besuchen der anderen Jungs hatten nur mäßigen Erfolg und so vermisste ich ihn einfach in jeder Sekunde, die er nicht bei mir war. Dementsprechend war auch meine Gemütslage und obwohl ich versuchte so gut drauf zu sein wir möglich, merkten die anderen, was los war. Sogar Ruki hatte versucht mich etwas zu trösten, auch wenn er nur ganz kurz und ich Begleitung von Reita vorbeigekommen war. Aber Kai war auch dagewesen und so hatten wir wenigstens kurz mal wieder den Abend zusammenverbringen können. Und jetzt hastete ich den Flur zum Besucherraum entlang und wollte eigentlich rennen, aber das war verboten. Und dann war ich endlich da. Uruha und meine Mutter saßen und auf den Tisch stand ein kleiner Korb, aber der war grade unwichtig. "Hi...", brachte ich nur kurz hervor, bevor ich Uruha an mich zog und sanft küsste. Es war mir egal, dass ich das hier eigentlich nicht durfte und es war mir auch egal, dass meine Mutter dies sah. Ich hätte ihr sowieso erzählt, dass ich Uruha liebte, aber es kam kein Geräusch von ihr. Emiko Uruha schien völlig in Gedanken bei Aoi zu sein, denn er hörte mir nicht zu, sodass ich es nach einer Weile aufgab und das Radio anmachte. Ich musste ihn nicht beruhigen, denn er war nicht wirklich verängstig, dass erkannte ich inzwischen. Im Supermarkt hatte er Angst gehabt aber nicht jetzt. Stumm wartend saßen wir an dem kleinen Tisch und Uruha blickte immer wieder auf die gegenüberliegende Tür, als könnte er Aoi hervorzaubern. Schon von weitem hörte ich die Schritte und auch Uruha blieben sie nicht verborgen. Er spielte nervös an dem kleinen Präsentkorb, als mein Sohn plötzlich durch die Tür gehastet kam und noch bevor ich was sagen konnte, hatte er seinen Schatz auch schon umarmt. Eigentlich hätte ich sauer sein sollen, aber ich konnte es nicht, dafür sah das Bild, welches sich mir bot, einfach zu unschuldig aus. Allerdings senkte ich meinen Blick. Es war unhöflich in solchem Moment zu stören. Nur schwer konnten sie sich lösen, als sie darauf aufmerksam gemacht wurden, trotzdem ließen sie ihre Hände nicht los. "Hallo mein Sohn, wie ich sehe, stehe ich jetzt wohl nicht mehr an erster Stelle.", zwinkerte ich und auch mich umarmte er kurz um mich zu begrüßen. Er strahlte mit Uruha um die Wette. Uruha Der sanfte Kuss ließ mich kurz vergessen wo wir waren und wer sich um uns herum befand. Aber der Wärter musste uns trotzdem wieder trennen. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte ich mich neben Emiko, senkte den Kopf damit sie Aoi ebenfalls begrüßen konnte. Es fühlte sich gut an Aoi wieder in der Nähe zu haben. 'Aoi, wir haben dir Schokolade gemacht.' Ich reichte ihm den Block zusammen mit unserem Körbchen, wollte das er sich freuen konnte. Es musste schön werden wenn er auch hier raus war. Wenn wir zusammen sein konnten und ich sein Nähe immer bei mir spüren konnte. Aoi "Tja, es sieht ganz danach aus.", antwortete ich etwas verlegen meiner Mutter und schenkte meinem Liebling einen sanften Blick. "Aber Uruha ist jetzt meine Nummer eins.", gab ich offenen zu. Anscheinend hatte sie mit Uruha schon gesprochen, da sie nicht geschockt war, sondern nur grinste. Irgendwie war ich deshalb erleichtert. Und noch etwas fiel mir auf, als ich mich setzte, nicht ohne Uruha noch einen kleinen Kuss auf die Hand gesetzt zu haben, er schien meiner Mutter zu vertrauen. Er saß ihr ziemlich nah. "Äh...", gab ich sinnvollerweise von mir, als Uruha mich aus meiner Träumerei holte, indem er den Korb zu mir schob. "Ihr habt extra Schokolade für mich gekocht?", fragte ich nochmal nach und erntete von beiden Seiten ein Nicken. "WOW, Dankeschön, aber Valentinstag ist doch gar nicht.", gab ich grinsend von mir, um mein Herzklopfen zu übertönen. Uruha hatte für mich in der Küche gestanden, allein dafür hätte ich ihn jetzt in Grund und Boden küssen können und zumindest einen kleinen Kuss gab ich ihm schnell über den Tisch hinweg, was mir wieder einen bösen Blick des Wächters einbrachte. Schnell packte ich die liebevoll eingewickelte Süßigkeit aus und genoss bereist den ersten Bissen. "Fantastisch, einfach super!", strahlte, "Danke.", lächelte ich meinen Liebling an. Emiko "Ja. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie toll Uruha kochen kann. Er hat sofort den Fehler in meinem Rezept gefunden und sie noch besser gemacht, als ich es je hätte tun können. Und er hat sich überwunden für dich und ist in den Supermarkt gegangen um alle Zutaten zu holen.", lobte ich Uruha und merkte, dass er verlegen wurde, denn er senkte seinen Blick und seine Wangen wurden noch einen Stich röter, als dass sie es von Aois Küssen eh schon waren. Aoi hingegen war von meinem Geständnis offensichtlich total überwältigt. "Und er kann nicht nur Schokolade, er kann auch traditionelle Küche und sehr guten Tee zubereiten. Du kannst dir ein Vorbild an ihm nehmen.", strichelte ich etwas und genoss den sanften Blick von Aoi auf Uruha. "Er hat nicht nur ein Talent.", meinte ich und nahm erst einmal meine Tasche zur Hand. Schnell hatte ich gefunden, was ich suchte und holte einen Briefumschlag mit mehreren Blättern heraus. "Uruha, das ist dein Gebiet.", lächelte ich den angesprochen an und übergab die Blätter. Aoi Fast schon ungläubig sah ich Uruha an. Er war einkaufen gewesen ...für mich? Er war trotz seiner Angst dort gewesen? "Uruha...", meinte ich sanft und er blickte kurz zu mir auf, damit ich ihn anlächeln konnte. "Das ist ja fantastisch. Du bist wirklich stark.", strahlte ich, während ich seine Hand nahm und diese festhielt, solange wie er noch hier sein würde," Aber du musst dich nicht solchem Druck aussetzt. Du kannst dir ruhig Zeit lassen. Ich will nicht, dass dir etwas passiert.", flüsterte ich ihm zu. Schon gar nicht ohne mich, der ihn beschützen wollte. "Aber für die Schokolade hat es sich gelohnt.", setzte ich gleich noch hinten dran, damit die Stimmung nicht allzu gedrückt wurde und biss nochmal ein Stückchen ab. Allerdings wollte ich nicht alles auf essen, denn Uruha würde ja bald wieder gehen und dann hätte ich nur noch die Schokolade und meine Erinnerung an ihn. Die Worte meiner Mutter holten mich als nächstes aus meinen Gedanken, während denen ich immer wieder mit meinem Daumen Uruhas Handrücken gestreichelt hatte. Und interessiert sah ich den Blätter nach, die die beiden austauschten. "Also ich glaub nicht, dass ich das werde. Du hast doch jetzt Uruha und er wird bestimmt alles für dich kochen was du willst.", antwortete ich noch auf ihre kleine Anspielung auf meine nicht vorhandenen Kochkünste. Uruha In meinem ganzen Körper schien es zu kribbeln als Aoi über meinen Handrücken strich. Ich mochte das und am liebsten hätte ich mich in diesem Moment gar nicht mehr von ihm getrennt. Aber ich musste ja. Immerhin ging es um seine Wohnung. 'Aoi, ich habe hier 4 Gesamtkonzepte für deine Wohnung zusammengestellt und es wäre schön wenn du dir eins aussuchen könntest und Preise stehen auch alle da. Ich hoffe es ist nicht zu viel und wenn doch kann ich sie nochmal alle mitnehmen und versuchen was Günstigeres zu machen, tut mir Leid aber ich habe wirklich kein Geld. Ich würde es gerne bezahlen aber ich kann es nicht.' Ich brach ab, übergab ihm Zettel und die Unterlagen, bevor ich noch häufiger ein und dasselbe aufschrieb. Ich senkte den Kopf, schämte mich dafür, dass ich kein Geld hatte, auch keines verdienen konnte und überhaupt fast völlig nutzlos war. Aoi Meine inneren Alarmglocken schrillten sofort, als ich Uruhas unsicheren Blick sah, mit welchem er seine Worte aufschrieb. Und mal wieder sollte mein Instinkt sich nicht geirrt haben. Kurz seufzte ich lautlos auf, als ich alles gelesen hatte. Wie oft sollte ich ihm noch sagen, dass solche Dinge mich nicht interessierten. Er sollte doch einfach nur glücklich sein. "Am besten...", meinte ich an meine Mutter gewandt, "... du hättest die Preise alle durch gestrichen, bevor du ihm irgendwas überlassen hättest.", bemerkte ich und Uruha hob sofort seinen Kopf. "Uruha, du musste dir um solche Dinge keinen Kopf machen.", erklärte ich sanft, "Meine Mutter hat eine Bevollmächtigung für meine Konten und ich habe genügend Geld. Du hast nur eine Aufgabe, nämlich glücklich zu sein und dich zu erholen, von allem, okay?", fragte ich sanft und vernahm ein zögerliches Nicken, was mir zeigte, dass er mir nicht wirklich zustimmte, aber das würden wir alles klären, wenn ich wieder bei ihm war. "Also dann lass mal sehen.", zwinkerte ich ihm zu und sah mir in aller Ruhe alle Konzepte an. "Hmm, sie ist alle gut, aber ich finde das am besten. Es ist modern, aber es gibt auch sehr gemütliche Ecken.", begründete ich meine Entscheidung und zeigte es Uruha. "Ist das okay, oder würdest du ein anderes bevorzugen?". Uruha Eigentlich war es das was ich hören wollte, dass ich mich nicht darum kümmern musste, mir darüber Sorgen zu machen, das wäre auch zu viel gewesen. Aber irgendwie machte ich mir dennoch Sorgen, über das was er gesagt hatte. Meinte er wirklich ich wäre nicht glücklich? Ich konnte mich nicht mehr so daran erinnern wie es sich anfühlte wenn man glücklich war, aber das musste es doch sein was ich jetzt fühlte, oder? Während er sich schon die Konzepte und zumindest meine Skizzen ansah, ergriff ich seine Hand, hielt sie einfach nur fest. Es war doch so, alles was zu meinem Glück noch fehlte war er. Die Wärter waren inzwischen dazu übergegangen nichts mehr zu sagen, immerhin kannten sie mich. Körperkontakt war ja auch nur verboten weil so hin und wieder Drogen in die Anstalt kamen und weder ich noch Aoi hatten Kontakt mit Drogen und das wussten sie. Ich ließ seine Hand einfach nicht los, auch als ich schrieb. 'Ich bin schon glücklich, so glücklich wie ich nur sein kann... alles was mir noch fehlt bist du und ich will das für dich alles perfekt ist wenn du endlich hier raus kommst, ich möchte dafür Sorgen das jeder Tag den du draußen bist etwas ganz besonderes für dich sein wird. Dann bin ich ganz glücklich...' Meine Worte waren mal wieder wage, aber ich konnte es selbst nicht besser ausdrücken. Aoi Schnell blickte ich auf, als Uruha meine Hand von sich ausnahm. Irgendwie wirkte er sicherer und selbstbewusster. Wahrscheinlich machte ihm die Freiheit doch nicht so zu schaffen, wie ich mir gedachte hatte. Das beruhigte mich unendlich, sanft strich ich als Antwort wieder über seinen Handrücken. "Du hast mich doch in noch nicht mal einen Monat wieder.", versuchte ich ihm und auch mir selbst Mut zuzusprechen. Selbst die vier Tage bis jetzt ohne meinen Engel waren eine Qual gewesen, aber wir würden das jetzt auch noch schaffen. "Und allein, weil du bei mir bist, wird jeder Tag ein Highlight sein. Du bist es doch, der mein Leben besonders macht.", sagte ich meinem Liebling nochmal deutlich, denn er vergaß das nur zu schnell mal. "Aber ich freu mich trotzdem auf meine umgestaltete Wohnung, wenn ich hier wieder raus bin. Ihr könntet Sato fragen, ob er euch vielleicht hilft. Ich meine Papa kann ja schließlich auch nicht alles machen und ihr beide...", ich sah meine Mutter und Uruha scharf an, "... ihr kommt nicht mal auf die Idee irgendwelche schweren Schränke oder sowas zu heben. Ihr könnt alles einkaufen gehen und dann einräumen und streichen, wenn ihr wollt, aber ihr setzt euch keiner unnötigen Gefahr aus.", bestimmte ich. Emiko "Also du kannst von Sato doch nicht auch noch verlangen, dass er am Wochenende noch was für uns tut. Er hat nun wirklich schon genug für uns getan und außerdem hat er sowieso schon so viel Arbeit.", protestierte ich und ich merkte, dass auch Uruha mir zustimmte. Okay, ich würde sicherlich wirklich nichts Schweres heben können, aber Uruha war noch jung. Ich glaubte manchmal übertrieb Aoi es etwas mit der Führsorge um ihn. Natürlich würde ich die schweren Möbel sowieso liefern lassen. "Also du hast dir das Konzept ausgesucht, dann lass Uruha es umsetzten und zwar auf seine Weise.", trotzdem blieb Aois Blick unbeeindruckt und ich wusste, das wir ihn nicht umstimmen konnte. "Okay, ich lass die schweren Möbel bringen und hochtragen und was Sato angeht ich ruf ihn an, ob er an einen Nachmittag vorbei kommen möchte und sich Uruhas Werk anschauen will, aber er wird nicht als Hilfskraft eingespannt.", da war ich entschieden dagegen und Uruha würde mich sicherlich unterstützen in meiner Auffassung. "Was meinst du? Sato kann doch mal zum Ansehen vorbei kommen, oder?", fragte ich Uruha vorsichtig. Uruha Ich nickte bei jedem von Emikos Worten, schließlich war ich sowieso dagegen jemanden Arbeit aufzutragen die ich auch alleine schaffen würde. 'Ja, Satochi kann gerne vorbeikommen wenn er die Zeit dazu findet. Er soll sich nicht abhetzen.' Dass Aois Vater für die Sachen eingespannt werden sollte gefiel mir gar nicht. Er war Aois Vater, er war ein Vater und damit die Sorte Mensch vor der ich die meiste Angst hatte. Aber der naive Glaube, dass sie mich dem nie aussetzen würden hatte sich einfach in meinem Kopf festgesetzt. 'Jetzt such die ein Konzept aus, du kannst auch mischen, also den einen Raum in einem Stil, den anderen in einem anderen, ganz wie es dir beliebt. Und bitte entscheide du dich, wir hätten die Blätter gar nicht mitgenommen wenn wir uns hätten selbst entscheiden können, ja?' Ich hielt immer noch seine Hand, wollte einfach den Körperkontakt wahren, damit ich es nicht ganz vergas wie es war seine Haut an meiner zu spüren. Aoi "Okay, ist ja schon gut, aber ich will nachher niemanden im Krankenhaus sehen. Ihr seid mir alle wichtig.", betonte ich noch einmal, auch wenn mir klar war, dass ich ihren Eifer sicher nicht bremsen konnte. "Also das Schlafzimmer würde ich gerne in diesen klassischen Schwarz-Weiß Stil haben. Ich finde einfach, dass das am besten passt.", suchte ich mir einfach etwas aus. "Das Wohnzimmer hätte ich gern etwas gemütlicher und mit etwas mehr Farbe dekoriert, weil man da auch am meisten Zeit verbringt. Also würde ich gern das Konzept mit der großen Couch und den sanften hellen Tönen an der Wand nehmen, da passt dann auch das kräftige Grün der Pflanzen dazu.", erklärte ich meine Entscheidung, "Ach übrigens wäre es schlimm, wenn ich im Schlafzimmer nicht so viele Pflanzen haben will?", fragte ich nach und war froh, dass er der Kopf schüttelte. "Das Bad möchte ich gern mit diesem Blau und da können dann auch wieder Pflanzen rein, wenn du möchtest und bei der Küche hab ich jetzt keine Vorstellung, aber da du der Koch bist, lass dich einfach aus und richte sie ein, wie dir es am praktischsten erscheint. War das alles verständlich oder passt irgendwas nicht zusammen. Ich bin beim Dekorieren eher nicht so gut, also sagt, wenn was nicht zusammen passt." Uruha Aois Anweisungen brachten mich wirklich zum Lachen. 'Also ins Schlafzimmer kommt auf jeden Fall eine Pflanze die ich groß ziehen werde, wahrscheinlich einen Kaktus. Ich glaub ich weiß schon welchen. In die Fensterbretter kommen sowieso Pflanzen und du hast doch nicht ernsthaft versucht Pflanzen im Badezimmer zu halten oder? Du hast da gar kein Fenster also kann eine Pflanze darin nicht überleben.' Die armen Pflanzen, sie hatten keine Überlebenschance. Ich sah mir an was Aoi ausgesucht hatte. Für das Bad hatte ich nur zwei Konzepte und er hatte genau das ausgesucht das mehr Arbeit machte, denn hier musste ich neue Lampen in die Decke einbauen, aber er hatte Recht, ich mochte die LED-Lampen die ich für diesen Fall ausgesucht hatte auch am liebsten. 'Die Küche gefällt mir schon sehr gut, ich werde sicherlich nur etwas dekorieren. Du hast eine sehr schöne Küche, aber du brauchst richtige Teetassen. Du trinkst wohl ausschließlich Kaffee?' Aoi "Hey, was gibt es da zu lachen? War meine Zusammenstellung so schlecht?", fragte ich etwas überrascht und überlegte nochmal meine Aussagen, als Uruha sich wieder gefasst hatte und es mir erklärte. Gut, dass mit dem Fenster war wirklich ein guter Einwand, aber ich dachte er mochte es vielleicht dort etwas gemütlich. "Okay, aber im Schlafzimmer will ich keinen Urwald. Kannst du mir das Versprechen?", nicht dass ich ihm misstraute, aber ich wollte wirklich keine riesige Pflanzen haben unter denen ich dann aufwache. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Sein zweiter Gedanke allerdings war falsch. "Nein, also ich trinke zwar gerne Kaffee, hab ja auch eine Kaffeemaschine, aber Tee trinke ich auch gern. Nur, naja, ich mache ihn halt nicht gerne selbst, so viel Zeit hatte ich bisher einfach nicht, deshalb trinke ich den Tee nur auf der Arbeit, wenn ihn die Sekretärin gemacht hat. Aber du wirst mir doch sicherlich welchen machen, oder?", zwinkerte ich ihm kurz zu, während ich ihm kurz einen Kuss auf die Hand setzte. Uruha Ich erschauderte über den Kuss auf meiner Hand, wollte am liebsten, dass er es gleich noch einmal tat. So wie er mich ansah und das er einfach da war. Das beruhigte mich. Einen Monat würde es noch dauern aber jetzt glaubte ich schon fast, dass ich das durchstehen würde. 'Eine Pflanze muss schon rein, aber ich werde es nicht übertreiben.' Ich wollte ihn gerne noch einmal küssen aber so recht traute ich mich das nicht, Emiko war da und man küsste sich ja eigentlich nicht vor anderen, schon gar nicht vor den Eltern. Emiko "Also ich finde Uruha hat recht. Dein Schlafzimmer braucht dringend etwas Grünes, das entspannt. Du wirst es schon merken.", stimmte ich Uruha zu und versuchte ihn zu unterstützen, was mir auch gelang. Aoi schien nachzugeben. Und wir mussten ja auch zum Ende kommen. Der Wächter kam kurz zu uns und zeigte auf die große Uhr an der anderen Wand. Es blieb nicht mehr viel Zeit und ich merkte, das Uruha deshalb unruhig wurde. Ich war mir sicher, dass er noch etwas mit Aoi besprechen wollte, ohne mich. "Also gut Aoi, wir haben die Erlaubnis deine Wohnung umzugestalten und ich werde mich gut um Uruha kümmern und du machst hier drinnen keinen Blödsinn, sondern kommst in etwas über drei Wochen wieder heraus. Wir kommen bestimmt nochmal vorbei. Tschüss.", erklärte ich mich kurz, bevor ich ihn fest in die Arme nahm. "Ihr habt noch etwas Zeit. Ich klär nur kurz etwas mit den Wärtern.", meinte ich lächelnd zu Uruha und winkte noch einmal zu meinem Sohn, bevor ich aus dem Raum gelassen wurde. Aoi Viel zu schnell kam der Wächter und machte deutlich, dass unsere Zeit langsam ablief. War das wirklich schon eine halbe Stunde gewesen? Der Kerl hatte doch sicher die Uhr verstellt, ganz bestimmt. Automatisch drückte ich Uruhas Hand fester und auch sein Blick sagte mir, dass er nicht gehen wollte. "Äh... okay Mum, aber denk dran nicht schwer heben in deinem Alter.", grinste ich ihr entgegen und drückte sie dann fest. "In drei Wochen bin ich da, versprochen. Ich kann euch beide nicht noch länger alleine lassen.", grinste ich Uruha zu und war froh, dass meine Mutter uns beide kurz alleine ließ. "Und du bist wirklich mit in den Supermarkt? Aber verlang nicht zu viel von dir, nicht dass du dich über anstrengst, okay?". flüsterte ich sanft und ging um den Tisch zu ihm. "Ich will nicht, dass du dir so etwas antust, wenn du noch nicht soweit bist. Ich mach mir etwas Sorgen.", gab ich zu, bevor ich mich kurz zu ihm herunter beugte. "Schließlich will das hier noch öfters machen...", hauchte ich, bevor ich meine Lippen auf seine legte und sie sanft zu bewegen. Uruha Ich senkte den Kopf schuldbewusst, schüttelte den Kopf. Er sollte sich keine Sorgen machen. Außerdem fühlte ich mich automatisch besser als Aoi bei mir war und sein Kuss löste ein wundervolles Kribbeln in meinem Bauch aus und ich drückte seine Hand automatisch fester, wollte nicht das er den Kuss wieder löste. Unsere Lippen bewegte sich sanft gegeneinander, in einem stetigen, nie enden wollenden Rhythmus. Es sollte niemals enden. Aber irgendwann löste er den Kuss und ich wusste gleich wie verliebt ich aussehen musste als ich die Augen wieder öffnete. Er strich mir über die Wange und das Kribbeln in meinen Bauch wurde immer stärker. Ich küsste ihn erneut, diesmal von mir aus. Ich liebte dieses Gefühl was nur er mir zu geben vermochte. Diesmal legte ich eine Hand in seinen Nacken, wollte nicht dass er sich jemals wieder von mir löste... Aoi Nur allzu gern ließ ich mich auf den intensiver werdenden Kuss ein. Unsere Zungen verwöhnten sich gegenseitig und ich verkrallte meine Hand in seinem Rücken, wollte ich noch dichter an mich drücken, um ihn ja auch gar nicht wieder loszulassen. Und doch mussten wir irgendwann Luft holen und unsere Lippen voneinander lösen. "Ich will nicht, dass du gehst.", hauchte ich meinem Liebling sanft ins Ohr und merkte wie er unter meinen Worten leicht erschauderte. Aber die Realität konnte ich leider nicht verändern. "Ihre Zeit ist um.", hörte ich den Wärter und ich wusste, dass wir es nicht ändern konnten. "Du passt auf dich auf und kommst bald wieder.", beschwörte ich Uruha und er nickte auch brav. "Und noch was, ich soll dich von Ruki darin erinnern, dass du ihm auch schreibst.", fügte ich noch hinzu als es mir grad noch einfiel und wieder nickte er nur. "Keine Sorge in etwas über drei Wochen bin ich wieder bei dir.", versprach ich, bevor ich mich umdrehte und ging, ohne noch einmal zurück zu sehen. Ich hätte es einfach nicht gekonnt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)