Anfang in einer neuen Welt 2 von abgemeldet (Mattheo x Luca) ================================================================================ Kapitel 17: Zeitvertreib ------------------------ Hallihallo^^ Sorry, hat etwas länger gedauert. Weihnachtsstress.... Noch mal frohes neues Jahr an alle!!!! Und nun enjoy! °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Chapter 17: Anfang in einer neuen Welt 2 Sonnenstrahlen blendeten ihn. Luca wollte sich verschlafen an der Nase kratzen, doch sein Arm wollte sich nicht bewegen. Leicht irritiert schlug er die Augen auf und blickte direkt in Mattheos schlafendes Gesicht. Es dauerte einen Moment bis er sich orientiert hatte, dann lief er knallrot an. Ach ja…..gestern….. So vorsichtig wie möglich versuchte er nach einer Weile Mattheos Arm von seiner Brust zu schieben, um aufzustehen. Dieser grummelte irgendetwas vor sich hin und zog Luca näher an sich. Mit klopfendem Herzen lag Luca bewegungslos auf seinem Bett und versuchte einen Weg zu finden aufzustehen, ohne den anderen zu wecken. Nach drei gescheiterten subtilen Anläufen, gab er es schließlich auf. Kurzerhand zog er Mattheos Arm hoch und befreite sich rasch aus dessen Umarmung. Der Mafioso murmelte irgendetwas und seine Lider zuckten. So schnell er konnte ging Luca ins Bad, bevor er richtig wach werden konnte. Er schloss die Tür und atmete er mal tief durch. In der Küche konnte er nun Geräusche hören; also war er aufgestanden. Luca drehte den Wasserhahn voll auf und ließ eisiges Wasser über seine Handgelenke laufen. Die Kälte half merklich seinen Puls wieder zu beruhigen und seine Gedanken zu klären. Schließlich wusch er sein Gesicht und schaltete das Wasser aus. Mit den Händen auf dem Waschbeckenrand schaute er zum ersten Mal in den kleinen Spiegel an der Wand. Das Gesicht darin wirkte unnatürlich blass unter schwarzem Haar und Schatten lagen unter den hellen Augen. Der gestrige Tag stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Der Schock Mattheo zu sehen, dann der Eklat in Chris´ Haus und dessen furchtbares Ende und dazu auch noch ihr Gespräch von gestern Nacht. Mit brennenden Wangen erinnerte Luca sich daran was er gesagt hatte – und was er getan hatte. Nun war es also wirklich so weit gekommen. Mattheo liebte ihn und Luca erwiderte seine Gefühle. Ungeachtete aller gängigen Normen und widrigen Umstände. Auf der einen Seite machte es ihn auf unbestimmte Art glücklich und verursachte ein angenehmes Kribbeln in seinem Bauch. Auf der Anderen Seite machte es ihm furchtbare Angst. Würde eine solche Beziehung funktionieren? Und machten sie nicht alles noch viel schlimmer und komplizierter, als es im Moment schon war? Er fuhr erschrocken zusammen, als es plötzlich an der Badezimmertür klopfte. „Ähm….ich bin sofort fertig!“, rief er und schaltete rasch den Wasserhahn aus. Schritte entfernten sich und Luca huschte schnell aus der Tür und in sein eigenes Zimmer. Als er frisch umgezogen war, gab es keine Entschuldigung mehr, nicht in die Küche zu gehen. Mit klopfendem Herzen tat er genau das, in der Erwartung Mattheo dort vorzufinden. Zu seiner Überraschung ward er Raum leer. Die Kaffeemaschine lief und das Radio war leise an, doch von Mattheo fehlte jede spur. Luca spähte möglichst unauffällig ins Wohnzimmer -nichts. Dann hörte er auf einmal die Dusche rauschen und entspannte sich wieder etwas. Solange Mattheo im Bad war, suchte er sich etwas Toast und Marmelade zusammen und kaute langsam im stehen. Es war schon verrückt, wie schnell sich alles ändern konnte. An einem einzigen tag hatte er ein Liebe gewonnen und eine Freundschaft verloren – zwei um genau zu sein. Isabella wusste ja auch noch gar nicht, dass er sie nicht liebte….. Isabella……Luca blieb der Bissen im Halse stecken. Isabella! Mit einem Mal war jeder Hunger vergessen und er hetzte aus der Küche wie vom Blitz getroffen. Das hatte er ja völlig vergessen! Isabella wusste nichts, dass Chris das mit ihnen herausgefunden hatte. Was wenn sie zu ihm ging während er immer noch so wütend war?! Würde Chris soweit gehen seiner eigenen Freundin wehzutun –sie gar zu verletzten? Nein, so war Chris nicht, versuchte er sich zu beruhigen. Doch dann, er war wie ausgewechselt gewesen gestern. Gegenüber Luca war er auch immer freundlich und verständnisvoll gewesen und gestern hatte er versucht, ihn umzubringen. Wie musste er sich dann erst in Bezug auf Bellas Verrat fühlen. Lucas Herz schlug ihm bis zum Hals als er den Telefonhörer hochriss und die Nummer seiner besten Freundin wählte. Nichts. Nicht mal ein Freizeichen. Er zwang sich ruhig durchzuatmen. Und die Nummer noch einmal langsamer zu wählen. Wieder erfolglos. Was war hier los?! Er sprang auf und hastete am Bad vorbei zur Haustür. Dann musste er eben zu ihr. Ihr konnte sonst was passieren und es wäre immer seine Schuld. Luca drehte den Türknauf und wollte die Tür aufreißen, doch diese gab nicht nach. Verdutzt starrte er für eine Sekunde darauf, bevor er es noch einmal versuchte. Mit aller Kraft zerrte er an der Tür, doch diese bewegte sich keinen Zentimeter. Abgeschlossen. Verdammt, was sollte das?! Mit steigender Nervosität tastete er nach dem Umlegeschloss. Es gab keines – nur ein Schlüsselloch, bei dem der Schlüssel fehlte. „Scheiße, was soll der Mist?!?“, wütend schlug er gegen das Holz. Ehe er die Tür einschlagen konnte, schlangen sich mit einem Mal kräftige Arme um seine Taille und zogen ihn zurück. Luca zuckte erschrocken zusammen und wollte sich aus Reflex losreißen. Er hatte nicht bemerkt wie Mattheo aus dem Bad gekommen war. Mattheo ließ nicht locker, sondern zog ihn nur noch enger an sich: „Was machst du da, Luca?“, fragte er sanft an dessen Ohr und sandte einen Schauer über Lucas Rücken. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Mattheo nur ein Handtuch um die Hüften trug. „Lass mich los…“, verlangte er hastig, während Röte seine Wangen hinauf kroch. Mattheo dachte gar nicht daran: „Erst wenn du versprichst die Tür heil zu lassen.“, schmunzelte er und drehte den Kleineren mit sanfter Gewalt zu sich herum: „Warum willst du so unbedingt hier raus? Hab ich dich gestern verschreckt?“ Die Frage war beinahe lächerlich, wenn man bedachte was Mattheo schon alles getan hatte, was ihn erschreckt hatte. Letzte Nacht rangierte da sicher nicht einmal in den Top Ten. Er spürte wie er erneut rot wurde und zwang sich in Mattheos Gesicht zu blicken. Warum standen sie auf einmal so dicht beieinander…..? „Okay.“, gab Luca nach und trat einen Schritt zurück: „Warum ist die Tür abgeschlossen? Ich muss dringend mit Isabella sprechen.“ Ihre Erwähnung schien Mattheo nicht gerade dazu zu verleiten kooperieren zu wollen: „Warum?“, wollte er schlicht wissen und ging in die Küche. Luca hatte keine andere Wahl als ihm zu folgen. Dort angekommen lehnte er sich lässig gegen den Kühlschrank und wartete darauf, dass Luca ihm sein Problem erklärte. Dieser gab sich alle Mühe konzentriert zu bleiben und starrte stur auf einen bunten Kühlschrankmagneten. Konnte Mattheo sich nicht was anziehen? Aber für so etwas hatte er jetzt keine Zeit. Erneut erfasste ihn Panik; sie verschwendeten hier nur Zeit – Zeit, die seine Freundin vielleicht nicht hatte. Unruhig versuchte er dies auch seinem Gegenüber klarzumachen: „Bella weiß nicht, dass Chris die Wahrheit herausgefunden hat. Was wenn sie nun zu ihm geht und er ihr etwas antut?! Wir müssen sie warnen!“ Doch anstatt zu handeln, schüttelte Mattheo einfach nur den Kopf: „Du kannst die Wohnung nicht verlassen. Luca.“ „Was?! Warum?!“, mit einer Mischung aus Wut und Angst starrte er der Älteren an. Wie konnte er so ruhig bleiben?! Hatte er denn gar keine Angst um Isabella?! Oder war er immer noch eifersüchtig auf sie…..? „Ich muss sie warnen! Du kannst mich nicht daran hindern!“ Er drehte sich um und hastete in sein Zimmer, um sein Handy zu holen. Wenn Mattheo ihm nicht half, musste er selbst eine Lösung finden. Doch egal wo er suchte, sein Handy war nirgends zu finden. Wutentbrannt lief er in die Küche zurück und stellte den Mafioso zur rede: „Na gut, was zur Hölle wird hier gespielt?! Wie kannst du es wagen einfach meine Sachen zu nehmen und mich hier einzusperren! Ich gehe zu ihr, ob du willst oder nicht! Und wenn ich wieder aus einem Fenster springen muss!!“ Er drehte sich um in Richtung Balkon, doch Mattheo packte ihn am Arm und zog ihn kraftvoll zurück. Luca flog praktisch gegen seine breite Brust. „Du redest wie ein Kind, luca. Langsam solltest du wirklich lernen wie ein Erwachsener zu handeln und zu urteilen.“, erklärte er und obwohl er ruhig war, schien seine gute Laune ebenfalls verflogen. „Das sagt der richtige!“, fauchte der Jüngere: „Ist das was du hier machst etwa erwachsen?!“ Luca versuchte sich loszureißen, doch Mattheo hielt in eisern fest: „Ja. Und wenn du mir einmal zuhören würdest, könntest du das auch sehen.“ Ohne große Kraftanstrengung bugsierte er ihn zurück in die Küche und drückte ihn dort mit sanfter Gewalt auf einen der Stühle. Er ging in die Knie und legte beide Hände an Lucas Gesicht. „Also. Jetzt hör mir zu. Ich mache das hier nicht zum Spaß. Wir können beide die Wohnung erstmal nicht verlassen, weil die Amicis uns suchen. Deshalb kümmern sich meine Leute solange um alles und halten mich auf dem Laufenden. Wir können nicht telefonieren, ohne dass die Gefahr besteht abgehört zu werden. Im Moment ist es einfach nicht sicher rauszugehen, verstehst du das?“ „Aber, Bella….“, protestierte Luca, doch Mattheo schüttelte den Kopf: „Du musst dir keine Sorgen machen. Glaubst du Amadeo würde sie in Gefahr bringen? Es geht ihr gut, Luca, vertrau mir.“ Unentschlossen blickte Luca ihn an; er fühlte sich immer noch nicht wirklich wohl dabei. „Und sie ist wirklich sicher?“, hakte er nach. Mattheo nickte. Dann zog er Lucas Kopf plötzlich an seine Brust und drückte ihn fest an sich; dieser war zu überrascht um etwas zu sagen. „Ich weiß es ist schwer, Luca. Ich versuche nur das Richtige zu tun und dazu brauche ich deine Unterstützung. Kannst du mir diesmal vertrauen?“; Mattheo verzwirbelte scheinbar gedankenverloren einige schwarze Haarsträhnen und Luca fiel es augenblicklich leichter an etwas anderes zu denken. Sicher hatte er Recht; Mattheo hatte Erfahrung mit diesen Dingen. Er sollte damit aufhören, den Teufel an die Wand zu malen….. „Vielleicht….“, murmelte er leise und legte seine Hände auf Mattheos Schultern: „…könntest du mich ja ablenken…?“ Dieser blickte ihn erst leicht überrascht an ob des plötzlichen Stimmungswechsels, doch dann ließ er sich nur zu gerne auf den Stimmungswechsel ein. Behände zog er Luca näher an sich heran. „Wenn du darauf bestehst.“, lächelte er und sandte damit einen wohligen Schauer durch den Körper des Jüngeren. Leicht beugte er sich vor und verschloss Lucas Lippen mit den seinen. Es dauerte keine dreißig Sekunden, bis Isabella völlig aus dessen Gedanken verschwunden war. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Müde schloss Amadeo die Haustür hinter sich ab und warf seinen Mantel in die Garderobe. Er war einfach zu alt für so etwas. Noch vor kurzem hatte er mit der Mafia überhaupt nichts mehr zu tun haben wollen und nun machte er seine frühere Arbeit und die von Alessandro gleich mit. Kein Wunder, dass der immer so schlecht drauf war, bei all diesem Stress. Nicht nur musste er alle Operationen der Familie leiten und Andrea im Auge behalten – nein, er musste auch noch Bella beschützen ohne, dass diese zu viel erfuhr. Sie löcherte ihn pausenlos mit Fragen, warum sie nicht ausgehen dufte, doch er konnte ihr nicht antworten. Noch nicht jedenfalls. Und dann war da ja immer noch ---- „Wo warst du?“ Er zuckte heftig zusammen, als die Stille plötzlich ein ende hatte. Mireille saß in ihrem Morgenmantel und mit nassen Haaren auf seinem Lieblingssessel und las eine Zeitschrift. Zumindest tat sie so – sie hielt sie verkehrt herum. Allein daran und an ihrer scheinbar unbeteiligten, zuckersüßen Stimme, wusste er, dass sie Verdacht geschöpft hatte. Verdammt, er hatte so gehofft, dass er diese ganze Mafiageschichte wieder abschließen könnte, bevor Mireille etwas mitbekam. Tja, zu früh gefreut……. „Oh,“, sagte er wenig intelligent: „…hallo, Schatz. Du bist noch auf?“ Sie ging natürlich nicht darauf ein. Gleichgültig ließ sie ihre Zeitung fallen und ging lauernd auf ihn zu. „Fassen wir mal zusammen.“, flötete sie, was so gar nicht zu ihrem Verhörblick passen wollte: „Seit gut zwei Wochen arbeitest du ständig Überstunden, wenn ich dich frage was mit deinem Bruder los ist, kriegst du Hustenanfälle, vor zwei Tagen wurde Paolo Amici in seinem Haus von einem unbekannten Einbrecher angeschossen…..“, sie brach ab und er wusste, dass sie ihn hatte. Man würde doch meinen, er könnte ihr etwas besser widerstehen….. Ehe er es sich versah wusste sie die ganze Geschichte. Dass er sich mit Sandro versöhnt hatte, dass Luca mit ihm zusammen lebte, der Vorfall mit den Amicis….. Mireille saß einfach nur stumm da und starrte ihn fassungslos an. Nach einer Weile setzte sie sich kopfschüttelnd auf die Couch und goss sich ein Glas Wein ein. Die Flasche war bereits halb leer. „Ich kann’s nicht fassen.“, sie blickte ihn verständnislos an: „Ich habe ja geahnt, das etwas im Busch war…aber – du bist wieder im Geschäft?! Wie konntest du, nachdem du mir hoch und heilig versprochen hast, dass das vorbei wäre?! Und Luca auch?!“ Sie schien den Tränen nahe, doch Amadeo wusste es besser, als sie jetzt umarmen zu wollen. „Nach allem was ich getan habe, um euch davon loszubekommen…..seit ihr freiwillig zu ihm zurück….oh dieser verdammte Bastrad!!!“ Fluchend sprang sie auf und knallte das Glas auf den Tisch. Tränen der Wut standen in ihren Augen: „Warum!? Reiche ich dir nicht?! Ist dir ein normales Leben zu langweilig?!“ Wider alle Vorsicht nahm Amadeo sie nun doch in den Arm. Ein paar Kratzer musste er wohl verschmerzen können. „So ist das nicht.“, erklärte er seiner aufgelösten Freundin: „Ich wollte nur wieder ein gutes Verhältnis mit ihm. Aber jetzt nachdem das mit Amici passiert ist, muss ich für ihn einspringen. Er und Luca müssen Undercover bleiben, damit ihnen keine Attentäter auflauern. Es ist nur, bis sich der Sturm gelegt hat, versprochen. Danach wird alles wie früher – nur du und ich.“ Sie schnaubte gegen seine Brust: „Ja, klar. Nur du ich – und drei Generationen mordlustiger, betrügerischer Mafiosi bis dass der Tod uns scheidet. Bring mich nicht zum Lachen.“ „Nein, wirklich,“ flüsterte Amadeo zärtlich in ihr Haar: „Bald ist das alles vorbei und wir werden nie wieder darüber streiten. Du musst nicht mal Sandro wiedersehen, wenn du nicht willst. Wir eröffnen unseren eigenen Tisch auf Familienfeiern….“ Das brachte selbst Mireille dazu zu lächeln. „Na, schön….“, gab sie versöhnlich nach: „Ich hoffe mal du hast Recht…..und auf letzteres würde ich bestehen.“ Nun grinste auch Amadeo in ihrem Kuss hinein. „Na komm, Schatz…..wir können doch sicher noch was besseres mit unserer Zeit anfangen, als über meinen Bruder zu reden, oder…..?“, triezte er. „Darauf kannst du wetten.“, grinste Mireille und zog ihn rasch Richtung Schlafzimmer. Wer wollte jetzt schon über Mattheo nachdenken... °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° „Das werde ich Mattheo niemals vergessen.“, schwor Christiano Amici finster. Dunkle Schatten lagen unter seinen Augen und er war unrasiert, doch wen kümmerte das schon… Er war allein. Sein Vater war tot. Sein bester Freund und seine Freundin hatten ihn betrogen. Und seine letzte Bezugsperson lag hier vor ihm in einem kalten Krankenhausbett und wollte partout nicht aus seinem Koma erwachen. Die Besuchszeiten waren längst vorbei, doch Chris saß weiterhin neben Paolos Bett. Die Kugel hatte trotz mehreren gefährlichen Operationen nicht entfernt werden können und im Moment kämpfte sein Onkel mit dem Leben. Ohne das künstliche Koma, würde er die Schmerzen kaum aushalten. „Ich wünschte, du könntest mir helfen, Onkel.“, flüsterte Chris ins Dunkel: „Hätte ich früher auf dich gehört, wäre dies nicht geschehen. Du hattest Recht Luca zu misstrauen.“ Wie ein Kind hatte er blind vertraut – und war verraten worden. Doch diesen Fehler würde er nie wieder machen. Seine Männer hatten klare Anweisungen. Noch waren weder Luca, noch Isabella, noch Mattheo irgendwo zu finden. Versteckten sich wie Ratten vor ihm und seiner Vergeltung. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis er sie finden würde. Niemand konnte sich ewig verstecken. „Sorge dich nicht, Onkel.“, schwor er und drückte dessen schlaffe Hand: „Ich werde dich rächen. Mattheo wird hierfür bluten. Es wird ihm noch Leid tun je geboren worden zu sein.“ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Mittlerweile war es drei Tage her, dass Paolo erschossen worden war und Luca kam es vor, als wäre es Monate oder gar Jahre her. Es war als würde er in einer Luftblase leben. In der Wohnung veränderte sich nichts. Es gab keinen Besuch und keine Anrufe. Nicht einmal aus den Fenstern konnten sie schauen. Es gab nur ihn und Mattheo, der Tag für Tag im Wohnzimmer saß und irgendein buch las, darauf wartend, dass Amadeo ihm auf der sicheren Leitung die neusten nachrichten mitteilte. Sie hatten Vorrat für geschätzt drei Monate und Luca fing an sich zu fragen, ob er je wieder hier herauskommen würde. Schließlich konnte er sich nicht ewig verstecken. Entweder wanderte er zusammen mit Bella und Mattheo aus – was für eine Horrorvorstellung- oder er musste sich irgendwann der Konfrontation mit Chris stellen. Vielleicht könnte er ihm noch irgendwie verzeihen, oder sie könnten wenigstens einen Vertrag abschließen. Irgendwie konnte er einfach nicht glauben, dass Chris – sein bester Freund Chris – Killer auf sie angesetzt haben sollte. Vielleicht hatten sie noch eine Chance. Leider lief Mattheos Beschützerinstinkt momentan auf Hochtouren und er würde niemals unbemerkt hier herauskommen. Luca seufzte schwer. Vermutlich war es schmeichelhaft, dass der Ältere sich sorgte, doch er war einfach nur genervt davon. Er ging hier drinnen noch ein ohne Abwechslung. Genau dass musste Mattheo sich an diesem Abend anhören. Mit hochgezogenen Augenbrauen legte dieser sein Buch beiseite und hörte sich Lucas Beschwerden an. Als er fertig war, schloss er schlicht: „Was du also sagst ist, du wärst lieber tot als gelangweilt?“ Eine Furche hatte sich zwischen seinen Augenbrauen gebildet und Luca merkte wie er selbst zunehmend nervöser wurde. „Natürlich nicht.“, verteidigte er sich gereizt: „Es macht mich einfach verrückt, hier eingesperrt zu sein. Du kannst ja einfach den ganzen Tag dasitzen und lesen, ohne dass dir etwas fehlt, aber so einfach ist das für mich nun mal nicht!“ „Einfach?“, irgendetwas in Mattheos Stimme hatte sich verändert und Luca blickte irritiert in sein Gesicht. „Sicher.“, antwortete er: „Du kannst den ganzen Tag lesen und Kaffe trinken und…..erwachsen sein, oder was immer das ein soll…einfach…..“ Mattheo stand auf und legte sein Buch beiseite. Prüfend blickte er Luca an, während er auf ihn zuging. „Einfach?“, wiederholte er: „Weißt du eigentlich, wie schwer es für mich ist….den ganzen Tag hier mit dir eingesperrt zu sein…..dir zuzusehen, wie du nur in Shorts durch die Wohnung läufst….keine Privatsphäre…keine Möglichkeit um – mich abzulenken….“ Verblüfft hörte Luca zu. Sah an sich herunter. Tatsächlich. Kein Shirt. Shorts. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht sich nach seiner Dusche wieder anzuziehen. Dann wurde er wie auf Kommando knallrot: „Oh, ….sorry.“ Oh. Damit hatte er nicht gerechnet. - Er hätte es sich denken sollen. Mattheo lachte leise und fuhr sich kopfschüttelnd durchs Haar. „Und dann entschuldigt er sich auch noch…..es ist nicht so, als wäre die Sache an sich furchtbar anzusehen – im Gegenteil.“ Er kam auf Luca zu und zog diesen eng an sich. Sanft legten sich warme Lippen auf die seinen, hielten den Kontakt länger als sonst. Wie auf Kommando verdoppelte sich Lucas Puls, als er Mattheos Hände über seinen Rücken streichen fühlte. Gänsehaut zog sich über seine Haut dort wo Mattheos Atem seine Haut streifte: „Es ist nur schwer…ohne….Ausgleich….“ Mattheo brauchte nicht spezifischer werden. Luca konnte sich plötzlich sehr gut denken, was das Problem war. Vielmehr – er konnte es fühlen. „Ich wollte dich nicht beunruhigen, ich habe mich schon unter Kontrolle“, fuhr Mattheo leise und gedämpft fort: „Aber…..in deinem eigenen Interesse…..du brauchst doch das Bad im Moment nicht….?“ Er setzte dazu an, Luca von sich zu schieben, doch dieser hielt ihn fest, einem plötzlichen Impuls folgend. Er stellte sich auf die zehenspitzen und küsste Mattheo erneut auf den Mund. Leicht gequält sah dieser ihn an. „Ich sagte nichts, dass es einfach ist, Luca…..“, seine Stimme klang gepresst. Luca nickte und schlang nichts desto trotz seine Arme um Mattheos Nacken. Mit einem Mal schien es, als habe er die Lösung für ihrer beider Probleme gefunden zu haben. Mattheo schien zu verstehen, doch er schien nicht überzeugt. „Das ist mein Problem. Du musst dich deshalb zu nichts gedrängt fühlen, Luca.“, stellte er fest, brachte jedoch nicht mehr die Willensstärke auf, seine Arme von dessen Taille zu lösen. Luca jedoch fand seine Idee von Sekunde zu Sekunde besser. Schließlich waren sie sozusagen ein Paar, da war dies doch der nächste logische Schritt… „Das tue ich nicht.“, lächelte er versichernd: „Ich möchte es.“ Er drückte sich enger an Mattheo und dieser schloss die Augen im Kampf um seine Beherrschung. „Ich….weiß nicht…ich will dir nicht wehtun….“, gestand Mattheo und Luca erinnerte sich, dass der Andere bisher wohl auch nur mit Frauen geschlafen hatte. „Hey…“, meinte er aufmunternd und legte eine Hand an des Gesicht des Größeren: „Du wolltest doch, dass ich dir vertraue, Mattheo. Ich hab keine Angst.“ Dabei hoffte inständig, dass er sich sicherer anhörte als er war; tatsächlich waren seien Knie mittlerweile puddingweich. Dies war etwas völlig anderes als mit Isabella zu schlafen. Es hieß die Kontrolle fast vollständig an Mattheo abzugeben. Trotzdem – gerade deswegen wollte er es tun. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass das ihrer Beziehung einen ganz neuen Wert geben würde. Eine Vertrauensbasis. Ein Liebesverhältnis. Sie waren weit gekommen. Ein weiterer Kuss und Mattheos Zweifel schmolzen dahin. Mit Leichtigkeit schwang er Luca auf seine Arme und trug den jungen Mann in sein eigenes Schlafzimmer. Vorsichtig setzte er ihn auf dem Bett ab. Luca wartete nicht erst darauf, dass einem von ihnen weitere Zweifel aufkamen, sondern verwickelte Mattheo rasch in einen leidenschaftlichen Kuss. Gemeinsam sanken sie in die Matratze. Ihm wurde zunehmend wärmer und rasch schwanden sämtliche Bedenken in ihm. Dies war richtig. Sie gehörten zusammen. Nicht als Vater und Sohn, sondern als Liebhaber. Er fühlte es an der Art wie ihre Körper sich perfekt ergänzten und er sich so völlig in Mattheo Duft verlieren konnte. Mittlerweile erschien es ihm lächerlich, dass er je Zweifel gehabt hatte, ob er Mattheo wirklich wollte. Warme Finger fuhren über seine Haut und er ließ sich nicht lange bitten und half Mattheo aus seinem Hemd. Er hörte dessen Gürtelschnalle klicken und im nächsten Moment lagen sie Haut an Haut. Erst jetzt wurde Luca völlig klar, wie lange Mattheo hierauf gewartet hatte…. Mattheos Lippen wanderten von seinem Gesicht zu seiner Brust und bedeckten seinen gesamten Körper mit Schmetterlingsküssen. Ein Beben ging durch Lucas Glieder und er schlang wie automatisch seine Beine um den Größeren. „Wenn ich…..du musst es mir sofort sagen…..“, Mattheos Stimme klang rau, doch ein letzter Funke Besorgnis flackerte noch in seinen Augen, als er Luca wieder ansah. Als Antwort klammerte er sich dieser noch enger an ihn und Mattheo stöhnte daraufhin unwillkürlich auf. „Hör auf zu reden…“, hauchte Luca an seinem Ohr: „...du kannst mir auch vertrauen, Mattheo….denk nicht weiter nach….“ Und das taten sie nicht. Nicht in diesem Moment und auch lange danach nicht. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° So, Ende..... hoffentlich geht das noch als normales Kapi durch. Na, wir werden´s sehen. tja, die beiden sind ein Paar und Chrissy plant seine Rache.....ha! ich weiß selbst noch nicht wie er das bewerkstelligen will^^ Ich hoffe es hat euch gefallen. Konstruktive Kritik wie immer erwünscht^^ lg, Sky Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)